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Aus der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie<br />

des Kindes- und Jugendalters, Lehr- und Forschungsgebiet<br />

Translationale Hirnforschung in Psychiatrie und Neurologie<br />

(Leitung: Prof. Dr. med. Florian Daniel Zepf,<br />

Professor als Juniorprofessor)<br />

Untersuchungen des Einflusses des Acute Tryptophan Depletion-Test<br />

Moja-De auf den Tryptophan-Influx in das zentrale Nervensystem,<br />

die Leptin-Achse und periphere Neuropeptid Y-Konzentrationen<br />

Von der Medizinischen Fakultät<br />

der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule <strong>Aachen</strong><br />

zur Erlangung des akademischen Grades<br />

einer Doktorin der Medizin<br />

genehmigte Dissertation<br />

vorgelegt von<br />

Vita Louisa Sophie Dingerkus<br />

aus<br />

Münster<br />

Berichter:<br />

Herr Professor als Juniorprofessor<br />

Dr. med. Florian Zepf<br />

Herr Universitätsprofessor<br />

Dr. med. Dr. rer.nat. Klaus Mathiak<br />

Tag der mündlichen Prüfung: 11. November 2013<br />

Diese Dissertation ist auf den Internetseiten der Hochschulbibliothek<br />

online verfügbar.


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung 1<br />

1.1 Grundlegende Prinzipien des Acute Tryptophan Depletion-Test . . . 1<br />

1.2 Verwendung und Verbreitung des Acute Tryptophan Depletion-Test . 3<br />

1.3 Zusammenhang zwischen Serotonin und Leptin . . . . . . . . . . . . 4<br />

1.4 Zusammenhang zwischen Serotonin und Neuropeptid Y . . . . . . . . 6<br />

2 Ziele und Fragestellungen 8<br />

3 Methoden 10<br />

3.1 Studiendesign . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

3.2 Untersuchtes Studienkollektiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

3.3 Vergabe des Acute Tryptophan Depletion-Test Moja-De . . . . . . . . 11<br />

3.4 Analyse der Blutproben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

3.5 Datenauswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

3.5.1 Statistische Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

3.5.2 Berechnung des Tryptophan-Influxes und des freien Leptin-<br />

Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

4 Resultate 17<br />

4.1 Tryptophan-Influx über die Blut-Hirn-Schranke . . . . . . . . . . . . 17<br />

4.2 Konzentrations-Zeit-Verläufe der Aminosäuren . . . . . . . . . . . . . 19<br />

4.3 Untersuchung der Leptin-Achse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

4.4 Untersuchung peripherer Neuropeptid Y-Konzentrationen . . . . . . . 27<br />

5 Diskussion 29<br />

5.1 Influx von Tryptophan über die Blut-Hirn-Schranke . . . . . . . . . . 29<br />

5.2 Verlaufskonzentrationen der Aminosäuren . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

5.3 Einfluss des Acute Tryptophan Depletion-Test auf die Leptin-Achse . 34<br />

5.4 Einfluss des Acute Tryptophan Depletion-Test auf Neuropeptid Y . . 40<br />

6 Zusammenfassung 43<br />

7 Summary 45<br />

8 Literaturverzeichnis 47<br />

A Anhang 62<br />

A.1 Verzeichnis der Tabellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />

A.2 Verzeichnis der Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />

A.3 Erfolgte Veröffentlichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />

A.4 Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65


Abkürzungsverzeichnis<br />

125 I-NPY Jod-125-markiertes Neuropeptid Y<br />

5-HIAA 5-Hydroxyindolessigsäure<br />

5-HT Serotonin<br />

5-HTP 5-Hydroxytryptophan<br />

α-MSH Alpha-melanozytenstimulierendes Hormon<br />

µmol Mikromol<br />

AAAD Aromatische Aminosäuredecarboxylase<br />

AgRP Agouti-related protein<br />

AS Aminosäure(n)<br />

ATD Acute Tryptophan Depletion<br />

AN Anorexia nervosa<br />

BAL Balanced Amino Acid Load<br />

BDNF Brain-derived neurotrophic factor (Wachstumsfaktor)<br />

BE Blutentnahme<br />

BMI Body Mass Index<br />

BN Bulimia nervosa<br />

BSA Rinderserumalbumin<br />

(engl.: bovine serum albumin)<br />

C Plasmakonzentration<br />

(engl.: concentration)<br />

CAA Konkurrierende Aminosäuren<br />

(engl.: competing amino acids)<br />

cAMP Zyklisches Adenosinmonophosphat<br />

(engl.: cylic adenosine monophosphate)<br />

cAMP Zyklisches Guanosinmonophosphat<br />

(engl.: cyclic guanosine monophosphate)<br />

df Freiheitsgrad<br />

(engl.: degree of freedom)<br />

F F-Wert<br />

FLI Freier Leptin-Index<br />

fTRP Freies Tryptophan<br />

g Gramm<br />

g n Normfallbeschleunigung (9,80665 m s 2 )<br />

HIS Histidin<br />

HPLC Hochdruckflüssigkeitschromatographie<br />

(engl.: high-pressure liquid chromatography)<br />

Htr Serotonin-Rezeptor<br />

ICD 10 International classification of diseases, 10 th revision<br />

IgG Immunglobulin G


ILE Isoleucin<br />

K d<br />

Diffusionskonstante<br />

HPA-Achse Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse<br />

(engl.: hypothalamic-pituitary-adrenal axis)<br />

kDa Kilodalton<br />

kg Kilogramm<br />

KG Körpergewicht<br />

K m<br />

l Liter<br />

Affinitätskonstante (Michaeliskonstante)<br />

LNAA Langkettige neutrale Aminosäuren<br />

(engl.: large neutral amino acids)<br />

LYS Lysin<br />

LEU Leucin<br />

M Mittelwert<br />

m 2<br />

Quadratmeter<br />

MAO Monoaminooxidase<br />

MC3R Melanocortin-3-Rezeptor<br />

MC4R Melanocortin-4-Rezeptor<br />

MET Methionin<br />

min Minute(n)<br />

mol Mol<br />

NaOH Natriumhydroxid<br />

nmol Nanomol<br />

NO Stickstoffmonoxid<br />

(engl. nitric oxide)<br />

NOS Stickstoffmonoxidsynthase<br />

(engl. nitric oxide synthase)<br />

NPY Neuropeptid Y<br />

ob/ob Homozygote Leptindefizienz<br />

Ob-R Leptin-Rezeptor/-en<br />

OPA Orthophthal-Aldehyd<br />

p p-Wert (Signifikanzwert)<br />

PBS Phosphatgepufferte Kochsalzlösung<br />

(engl.: phosphate buffered saline)<br />

PCPA P-Chlorophenylalanin<br />

PDE Phosphodiesterase<br />

PET Positronen-Emissions-Tomographie<br />

pg Pikogramm<br />

PHE Phenylalanin<br />

POMC Pro-Opiomelanocortin<br />

PYY Peptid YY


RMANOVA Varianzanalysen mit Messwiederholung<br />

(engl.: repeated-measures analyses of variance)<br />

RTD Rapid Tryptophan Depletion<br />

SD Standardabweichung<br />

(engl.: standard deviation)<br />

Sert-cre Serotonintransporter-Transgen<br />

SKIDPIT Strukturiertes Klinisches Interview<br />

(Screening für psychische Störungen)<br />

sOB-R Lösliche, extrazelluläre Domäne des Leptin-Rezeptors<br />

(engl.: soluble extracellular domain of the leptin receptor)<br />

T Zeitpunkt<br />

THR Threonin<br />

TPH Tryptophanhydroxylase<br />

TRP Tryptophan<br />

TNF-α Tumor-Nekrose-Faktor alpha<br />

TYR Tyrosin<br />

VAL Valin<br />

V max<br />

Maximale Substratumwandlung<br />

w/v Gewicht pro Volumen<br />

(engl.: weight per volume)<br />

ZNS Zentrales Nervensystem


1 Einleitung<br />

In der vorliegenden Arbeit soll die Auswirkung der Einnahme des Acute Tryptophan<br />

Depletion Test“ (ATD) Moja-De (Kewitz, 2002; Demisch et al., 2002) auf die<br />

”<br />

Hormone Leptin und Neuropeptid Y (NPY) untersucht werden. Ziel ist zum einen,<br />

die Rolle von Serotonin (5-HT) im Energiemetabolismus besser verstehen zu können.<br />

Zum anderen soll der Einfluss des ATD-Test in der Modifikation Moja-De auf den<br />

Tryptophan-Influx über die Blut-Hirn-Schranke in das zentrale Nervensystem (ZNS)<br />

untersucht werden.<br />

Adipositas ist eines der großen Probleme im Bereich Gesundheit industrieller Staaten.<br />

Studien zum Thema Hunger, Sättigung und Stoffwechsel sind daher von großer<br />

Bedeutung. Aber auch für die Forschung zu Essstörungen wie Anorexia nervosa (AN)<br />

und Bulimia nervosa (BN), deren Pathophysiologie noch immer nicht vollständig aufgeklärt<br />

ist, ist das Verständnis der Hunger- und Sättigungsregulation des Körpers,<br />

der Feedback-Mechanismen und Interaktionen von Botenstoffen und Neurotransmittern,<br />

neurochemisch von Bedeutung. Insbesondere dem Proteohormon Leptin<br />

kommt bei der Entwicklung und Prognose nach Behandlung von AN eine wichtige<br />

Rolle zu (Casanueva et al., 1997; Ehrlich et al., 2008; Ehrlich et al., 2009).<br />

In der Einleitung soll ein kurzer Einblick in die für diese Arbeit relevanten Regulationsvorgänge<br />

des Fett- und Hungerstoffwechsels gegeben werden, speziell in Hinblick<br />

auf die Hormone NPY und Leptin sowie deren pathophysiologische Bedeutung bei<br />

Essstörungen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf einem möglichen Zusammenhang<br />

von NPY bzw. Leptin mit 5-HT, auf dessen zentralnervöse Verfügbarkeit durch den<br />

ATD-Test im Sinne einer verringerten zentralnervösen Synthese von 5-HT maßgeblich<br />

Einfluss genommen werden kann. Die Effektivität des ATD-Test Moja-De ist<br />

in Tier- und Humanexperimenten bereits belegt worden. Sein Wirkprinzip und Zusammenhang<br />

mit der Synthese von 5-HT sowie dessen Anwendung sollen in der<br />

Einleitung zunächst vorgestellt werden. Danach wird auf die Wirkungen von Leptin<br />

und NPY im Energiestoffwechsel und in der Hunger- und Sättigungsregulation sowie<br />

auf mögliche Zusammenhänge mit 5-HT eingegangen.<br />

1.1 Grundlegende Prinzipien des Acute Tryptophan Depletion-Test<br />

Der ATD-Test Moja-De (bzw. in der Literatur auch bekannt als Rapid Tryptophan<br />

”<br />

Depletion-Test“, RTD-Test) ist eine vielfach angewandte Methode, um kurzfristig<br />

die 5-HT-Synthese im zentralen Nervensystem zu vermindern. Durch die Einnahme<br />

des ATD-Test, einem Aminosäuregemisch in wässriger Lösung, wird die Aufnahme<br />

von Tryptophan (TRP), der physiologischen 5-HT-Präkusoraminosäure, über die<br />

Blut-Hirn-Schranke – und somit auch die 5-HT-Synthese im Gehirn – vermindert.<br />

5-HT ist ein monoaminerger Neurotransmitter, der im menschlichen Körper zum<br />

1


größten Teil in den enterochromaffinen Zellen und in Thrombozyten vorkommt. Der<br />

geringere neuronale Anteil des 5-HT ist peripher vor allem im Nervensystem des<br />

Darms enthalten sowie zentral vor allem in den Raphe-Kernen der Formatio Reticularis.<br />

Durch die Blut-Hirn-Schranke ist ein Übertreten von 5-HT von der Peripherie<br />

in das ZNS nicht möglich. Demzufolge ist die Synthese von zentralem 5-HT abhängig<br />

vom Influx von TRP über die Blut-Hirn-Schranke in das ZNS. Da lediglich ein Anteil<br />

von ca. 10% des Influxes von TRP über die Blut-Hirn-Schranke mittels passiver<br />

Diffusion erfolgt, ist die zentralnervöse 5-HT-Synthese auf Transportsysteme angewiesen,<br />

welche die essenzielle Aminosäure (AS) TRP in das ZNS befördern. Der<br />

sogenannte L1-Transporter des L-Systems ist ein natriumunabhängiger Transporter<br />

für langkettige neutrale Aminosäuren (LNAA), der eine erleichterte Diffusion<br />

zulässt. Die unidirektionale Aufnahme der LNAA mittels des L1-Transporters ist<br />

unter physiologischen Bedingungen gesättigt. Transporter dieses Systems kommen<br />

ubiquitär im Körper vor, im Unterschied zu den anderen Transportern weist der L1-<br />

Transporter an der Blut-Hirn-Schranke jedoch eine 100-1000fach höhere Affinität<br />

für die LNAA auf (Oldendorf & Szabo, 1976; Smith et al., 1987; Smith & Stoll,<br />

1998; Hawkins et al., 2006). Hierbei konkurriert TRP mit den anderen ebenso aromatischen<br />

AS Phenylalanin (PHE) und Tyrosin (TYR), den verzweigtkettigen AS<br />

Leucin (LEU), Isoleucin (ILE) und Valin (VAL), sowie mit Methionin (MET), Histidin<br />

(HIS) und Threonin (THR) um die Bindungsstelle des Transporters, der sich<br />

an der luminalen sowie der abluminalen Seite der Kapillarendothelzellen der Blut-<br />

Hirn-Schranke befindet.<br />

Der TRP-Influx ist im Wesentlichen abhängig von der Plasma- bzw. Serumkonzentration<br />

von TRP – hierbei wahrscheinlich vor allem von freiem TRP (fTRP), das im<br />

Vergleich zu plasmaproteingebundenem TRP 5% der Gesamtplasmakonzentration<br />

von TRP ausmacht – und von den Konzentrationen der anderen LNAA (Fernstrom<br />

& Wurtman, 1972; Gessa et al., 1974 ; Tagliamonte et al., 1973). Die Influx-Rate<br />

für die AS-Aufnahme aus dem Kreislauf in das ZNS über die Blut-Hirn-Schranke<br />

kann mit Hilfe einer Michaelis-Menten-Kinetik mit kompetitiver Substrathemmung<br />

berechnet werden (Oldendorf & Szabo, 1976; Pratt, 1979; Pardridge, 1983). Aus<br />

dem in das ZNS gelangten TRP wird durch das Enzym Tryptophanhydroxylase 2<br />

(TPH2) 5-Hydroxytryptophan (5-HTP) gebildet, aus welchem nachfolgend durch<br />

enzymatische Carboxylierung 5-Hydroxytryptamin (5-HT) – Serotonin – entsteht,<br />

siehe Abbildung 1 (S. 3). Das geschwindigkeitsbestimmende Enzym der zentralnervösen<br />

5-HT-Synthese ist dabei die TPH2. Fehlt der TPH2 das Substrat (TRP),<br />

so folgt daraus eine verminderte Synthese von 5-HT im ZNS. Auf diese Weise erfolgt<br />

durch ein vermindertes Präkusorangebot für 5-HT (in Form von TRP) eine verringerte<br />

zentralnervöse Synthese von 5-HT.<br />

Durch den ATD-Test wird oral eine Mischung aus AS, nunmehr bezeichnet als konsumierte,<br />

konkurrierende AS (engl.: competing amino acids, CAA), jedoch frei von<br />

2


TRP, verabreicht. Dies erfolgt oft nach einem overnight fast“ bzw. einem overnight<br />

” ”<br />

protein fast“. Durch die fehlende TRP-Aufnahme einerseits und durch eine durch die<br />

aufgenommenen AS stimulierte, gesteigerte Proteinsynthese in der Leber, die dem<br />

Kreislauf weiterhin noch zirkulierendes TRP entzieht, andererseits, kommt es aufgrund<br />

eines kompetitiven Antagonismus der CAA und TRP am L1-Transporter zu<br />

einem verminderten TRP-Influx in das ZNS. Infolgedessen wird mittels ATD-Gabe<br />

eine verminderte 5-HT-Syntheserate von etwa 90% erreicht (Young et al., 1999; Kewitz,<br />

2002). In zahlreichen Studien von der Arbeitsgruppe um Gessa, Biggio, Moja<br />

et. al sowie von Young und Mitarbeitern ist dieses Prinzip sowohl im Tiermodell als<br />

auch beim Menschen belegt worden (Biggio et al., 1974; Gessa et al., 1974; Gessa<br />

et al., 1975; Moja et al., 1988; Moja et al., 1989; Young et al., 1989).<br />

Abbildung 1: Ablauf des zentralnervösen Serotonin-Metabolismus<br />

Anmerkung zu Abbildung 1. Tryptophan (TRP) gelangt mittels L1-Transporter durch erleichterte<br />

(unidirektionale) und zu einem geringen Anteil durch passive (bidirektionale) Diffusion über<br />

die Blut-Hirn-Schranke in das ZNS. In serotonergen Neuronen wird TRP in 5-Hydroxytryptophan<br />

(5-HTP) umgewandelt, katalysiert durch das Enzym Tryptophanhydroxylase 2 (TPH2). 5-HTP<br />

wird durch die aromatische L-Aminosäuredecarboxylase (AAAD) in Serotonin (5-HT) umgewandelt.<br />

Der Abbau erfolgt zunächst durch die mitochondrienmembranständige Monoaminooxidase<br />

(MAO)-A oder MAO-B. Das dabei entstehende Zwischenprodukt 5-Hydroxyindolacetaldehyd wird<br />

dann durch die Aldehyd-Dehydrogenase (AD) in 5-Hydroxyindolessigsäure (5-HIAA) umgewandelt,<br />

die letztlich über die Nieren ausgeschieden wird. Darstellung in Anlehnung an Zepf (2012).<br />

1.2 Verwendung und Verbreitung des Acute Tryptophan<br />

Depletion-Test<br />

Erste Veröffentlichungen zur Entwicklung der ATD-Methode erschienen Mitte der<br />

70er Jahre des letzten Jahrhunderts (Gessa et al., 1974; Biggio et al., 1974; Gessa<br />

et al., 1975). Später wurde das Verfahren in verschiedenen Studien geringfügig in<br />

seiner Zusammensetzung und Galenik abgeändert (Young et al., 1985; Moja et al.,<br />

1988; Delgado et al., 1990; Weltzin et al., 1994; Klaassen et al., 1999a; Kewitz, 2002).<br />

In der Arbeit von Kewitz aus dem Jahr 2002 wurden die verschiedenen ATD-Tests,<br />

genauer der ATD-Test nach Moja-De und der ATD-Test nach Young et al. mit 50,2g<br />

3


AS, biochemisch, neurophysiologisch und neuropsychologisch untersucht und evaluiert<br />

mit dem Ergebnis<br />

“(...), dass nach Gabe der 33g Aminosäure-Mischung Moja-De die zentralnervöse<br />

Serotoninsynthese stärker und schneller reduziert wird als<br />

nach Gabe von RTD-Test Young-50“ (Zitat Kewitz, 2002).<br />

Eigentlich in diese Untersuchungen mit einbezogen waren auch der ATD-Test nach<br />

Young mit 100,4g sowie eine Kontrollbedingung mit ähnlicher Menge an AS, die jedoch<br />

wegen Auftreten starker unerwünschter Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen<br />

im weiteren Verlauf der Studie ausgelassen (ATD-Bedingung) bzw. durch eine<br />

Fruchtsaft-Wasser-Mischung ersetzt (Kontrollbedingung) wurden (Kewitz, 2002).<br />

In der vorliegenden Arbeit wurde die durch Demisch et al. modifzierte Variante von<br />

Moja, daher Moja-De genannt, angewandt, die sich durch eine besonders gute Verträglichkeit<br />

auszeichnet (Demisch et al., 2002) und sich bereits in einigen Studien,<br />

vor allem in der (neuro-) psychiatrischen Forschung bei Kindern und Jugendlichen<br />

sowie auch bei Erwachsenen bewährt hat (z.B. Zimmermann et al., 2012; Kötting<br />

et al., 2012).<br />

Die Einsatzmöglichkeiten des ATD-Tests waren und sind immer noch vielseitig. Erste<br />

Studien erfolgten auf dem Gebiet der Somnologie (z.B. Moja et al., 1979), auf<br />

dem Gebiet der depressiven Störungen (z.B. Young et al., 1985; Delgado et al.,<br />

1990; Delgado et al., 1991) oder zum Thema Angstregulation (z.B. Goddard et al.,<br />

1995); weitere Einsatzgebiete folgten. Eine Zusammenfassung zur Verwendung des<br />

ATD-Tests bei Erwachsenen bis zum Jahre 2000 geben Moore et al. (2000). Auch<br />

bei Kindern und Jugendlichen wurde der ATD-Test Moja-De eingesetzt, so zum<br />

Beispiel bei der Untersuchung der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung<br />

(z.B. Zepf et al., 2008a). Weiterhin erfolgten Erhebungen bei Patienten/-innen mit<br />

Essstörungen (z.B. Weltzin et al., 1995).<br />

1.3 Zusammenhang zwischen Serotonin und Leptin<br />

Leptin ist ein Hormon von zentraler Bedeutung in der (Feedback-) Regulation von<br />

Hunger und Appetit. Von Adipozyten produziert und in das Blut abgegeben, reflektiert<br />

es den Fettgehalt des Körpers, indem es im Gehirn über zytokintypische<br />

Rezeptoren im Hypothalamus wirkt und durch spezifische Mechanismen den Appetit<br />

hemmt. Dabei korreliert die Leptinkonzentration im Blut positiv mit dem Körpergewicht<br />

und der Fettmenge im Körper (Benoit et al., 2004). Die Leptinsekretion<br />

zeigt einen zirkadianen Rhythmus: Um die Mittagszeit sind die Plasmaspiegel relativ<br />

gering und steigen dann nachmittags an, um nachts ihre Maximalwerte zu<br />

erreichen (der Anstieg geht dabei dem morgendlichen Kortikotropin-Anstieg voraus)<br />

(Jéquier, 2002). Über die Blut-Hirn-Schranke und die Blut-Liquor-Schranke gelangt<br />

Leptin über noch nicht eindeutig identifizierte Transporter in das ZNS (Ziylan<br />

et al., 2009). Leptin-Rezeptoren (Ob-R) sind in vielen Teilen des ZNS verbreitet.<br />

4


Die in diesem Zusammenhang wichtigste Lokalisation ist der Hypothalamus. Dort,<br />

genauer im Nucleus arcuatus, aktiviert Leptin Pro-Opiomelanocortin (POMC) synthetisierende<br />

Neurone, welche wiederum in den Nucleus paraventricularis inserieren<br />

und dort mittels ihres Spaltproduktes Alpha-melanozytenstimulierendes Hormon (α-<br />

MSH) Melanocortin-3- und Melanocortin-4-Rezeptoren (MC3R und MR4R) aktivieren<br />

(Benoit et al., 2004; Gautron & Elmquist, 2011). Von dort aus ziehen die Neurone<br />

weiter in den Kortex, wo das Essverhalten gesteuert wird, und in das Stammhirn, von<br />

wo aus das autonome Nervensystem beeinflusst werden kann. Ferner inhibiert Leptin<br />

im Nucleus arcuatus Neurone, welche NPY und Agouti-related protein (AgRP)<br />

synthetisieren und im Vergleich zu den POMC-Neuronen entgegengesetzt wirken.<br />

Als Konsequenz dieser Wirkungen kommt es zu katabolen Stoffwechselbedingungen<br />

(Rosenbaum et al., 2005).<br />

Auch der Neurotransmitter 5-HT spielt in der Regulation des Energiehaushalts eine<br />

wichtige Rolle (Nonogaki et al., 1998; Tecott et al., 1995). 5-HT-haltige Nervenendigungen<br />

ziehen in den Nucleus arcuatus und wirken einerseits ähnlich wie Leptin<br />

aktivierend auf POMC- und inhibierend auf NPY/AgRP-Neurone über die 5-HT-<br />

Rezeptoren Htr1b bzw. Htr2c (Kiss et al., 1984; Heisler et al., 2002; Zhou et al.,<br />

2005; Heisler et al., 2006). Andererseits wirkt hier 5-HT über Htr2b und Htr1a appetitsteigernd<br />

(Yadav et al., 2009; Yadav et al., 2011; Oury & Karsenty, 2011).<br />

Leptin wiederum nimmt auf die serotonerge Neurotransmission Einfluss, indem<br />

durch Leptin im dorsalen Raphe-Kern die 5-HT-Synthese gehemmt wird (Yadav<br />

et al., 2009). Ein direkter Einfluss von Leptin auf serotonerge Neurone gilt nicht<br />

als eindeutig gesichert. Allerdings wird zumindest eine indirekte Beeinflussung der<br />

beiden Systeme in Form von Synapsen zwischen zwei unterschiedlichen Nervenzellpopulationen<br />

vermutet, auch im dorsalen Raphe-Kern, wo einerseits die TPH2 exprimiert<br />

wird (Yadav et al., 2011) und andererseits auch eine relativ hohe Expression<br />

von Ob-R beobachtet wurde (Lam et al., 2011; Gautron & Elmquist, 2011).<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 5-HT über verschiedene Rezeptorsysteme<br />

unterschiedliche Wirkungen auf den Energiehaushalt hat: Über die 5-HT-Rezeptoren<br />

Htr1a und Htr2b steigert 5-HT den Appetit, und über Htr1b and Htr2c kann der<br />

Appetit gehemmt werden (Heisler et al., 2006 Oury & Karsenty, 2011), wobei 5-HT<br />

im Gegensatz zu Leptin eher kurzfristig das Hungergefühl hemmt, während Leptin<br />

eher auf lange Sicht den Zustand der Energiereserven reflektiert (Halford & Blundell,<br />

2000).<br />

Beide Botenstoffe sind relevant für Patienten/-innen mit Essstörungen wie AN oder<br />

BN. Allein schon aufgrund einer verminderten Nahrungsaufnahme kann von Patienten/-innen<br />

mit Essstörungen weniger 5-HT gebildet werden, jedoch auch darüber<br />

hinaus gibt es Hinweise dafür, dass die Funktion dieses Neurotransmitters im Rahmen<br />

von AN und BN gestört ist (Frank et al., 2002; Barbarich et al., 2003; Bailer<br />

et al., 2004; Kaye et al., 2005; Bailer et al., 2007; Kaye et al., 2009).<br />

5


Als gesichert gilt der Zusammenhang zwischen Essstörungen und einem gestörten<br />

Leptin-Metabolismus. Patienten/-innen mit AN weisen neben einem niedrigen Body<br />

Mass Index (BMI) und Merkmalen der Malnutrition niedrige Leptinkonzentrationen<br />

auf. Während der Gewichtszunahme unter eingeleiteter Therapie beginnen<br />

diese – wenn auch nicht linear zum BMI – wieder anzusteigen (Casanueva et al.,<br />

1997; Ehrlich et al., 2008; Ehrlich et al., 2009). Follow-Up-Studien ergaben, dass<br />

hohe Leptinkonzentrationen wiederum mit einem erhöhten Risiko für ein schlechteres<br />

Ein-Jahres-Outcome nach Therapie verbunden sind, was ebenfalls klinische<br />

Relevanz hat in Hinblick auf das Krankheits- bzw. Therapiemanagement (Holtkamp<br />

et al., 2004).<br />

In der Zusammenschau der bisherigen Befunde erscheint ein Zusammenhang zwischen<br />

Leptin und veränderten zentralnervösen serotonergen Funktionen beim Menschen<br />

möglich, wobei bisher vornehmlich tierexpermintelle Daten vorliegen (z.B.<br />

Yadav et al., 2009; Lam et al., 2011). Daten an Menschen zur Untersuchung dieses<br />

Zusammenhangs liegen kaum vor (Kauffman et al., 2005).<br />

1.4 Zusammenhang zwischen Serotonin und Neuropeptid Y<br />

Das Neuropeptid Y (NPY), ein 36 AS langes, C- terminal amidiertes Peptid, ist<br />

ebenfalls ein wichtiger Regulator im Hunger- und Sättigungsgleichgewicht. Auch<br />

hier spielt der Nucleus arcuatus eine entscheidende Rolle. NPY ist hier das meist<br />

exprimierte Hormon, es kommt aber auch peripher sowie in weiteren Hirnregionen<br />

vor (Nguyen et al., 2011). Diesbezüglich sind im Wesentlichen der Neokortex, der Locus<br />

coeruleus und der Hippocampus zu nennen, wo NPY ferner Funktionen bei der<br />

Regulation von Stressbewältigung oder Reproduktionsverhalten übernimmt (Lundberg,<br />

1996; Carrasco & Van de Kar, 2003; Zhou et al., 2008).<br />

NPY und AgRP, exprimiert durch die im obigen Abschnitt bereits erwähnten Neurone<br />

im Nucleus arcuatus, wirken synergistisch: Während AgRP als Antagonist an<br />

den ebenfalls bereits genannten MC3R und MC4R wirkt (hier also entgegengesetzt<br />

zur Wirkung von Leptin), stimuliert NPY im lateralen Hypothalamus dortige<br />

Neurone über die NPY Rezeptoren Y1 und Y5 (Morton & Schwartz, 2001). Diese<br />

Neurone im Hypothalamus sind verschieden und enthalten je nach Art Orexin<br />

oder Melanin-konzentrierendes Hormon. Durch Verbindungen zum viszerosensorischen<br />

Nucleus tractus solitarii und zum Nucleus dorsalis nervi vagi, welcher eine<br />

allgemein-viszeromotorische Funktion inne hat, wird die Nahrungsaufnahme angeregt<br />

(de Rijke et al., 2005). Die NPY/AgRP-Neurone werden durch Insulin und Leptin<br />

auf lange Sicht gehemmt; auf kurze Sicht werden sie durch Botenstoffe aus dem<br />

Darm beeinflusst, z.B. inhibiert durch das Pepitd YY (PYY) und aktiviert durch<br />

Ghrelin (Batterham & Bloom, 2003; Wren & Bloom, 2007). Der appetitfördernde<br />

Effekt von NPY wird auch durch das Kortikotropin-freisetzende Hormon, das bei untergewichtigen<br />

Patienten/-innen mit AN erhöht ist, gehemmt (Bailer & Kaye, 2003).<br />

6


Auch bei NPY erscheint ein Zusammenhang mit Essstörungen wahrscheinlich. Untergewichtige<br />

Patienten/-innen mit AN zeigten erhöhte NPY-Konzentrationen im<br />

Liquor (Kaye et al., 1990; Baranowska et al., 2001). Dieser Befund erscheint widersprüchlich,<br />

da Patienten/-innen mit AN trotz appetitfördernden Effekts von NPY oft<br />

dauerhaft ein restriktives Essverhalten zeigen. Somit sind diesbezüglich weitere Untersuchungen<br />

notwendig. Bei Patienten/-innen mit BN wiederum scheinen Liquorkonzentrationen<br />

von NPY (und PYY) normal zu sein und erst nach einmonatiger<br />

Abwesenheit bulimischer Symptome (Ess- und Brechanfälle) anzusteigen (Gendall<br />

et al., 1999). Im Plasma von Patienten/-innen mit AN hat man verringerte NPY-<br />

Konzentrationen gefunden; hingegen fand man im Plasma von Patienten/-innen mit<br />

BN erhöhte Werte (Baranowska et al., 2001).<br />

Über eine mögliche Interaktion zwischen 5-HT und NPY gibt es wenig eindeutige<br />

Erkenntnisse. Lundberg beschrieb eine erhöhte NPY-Plasmakonzentration durch<br />

eine NPY-Freisetzung von sympathischen perivaskulären Nervenendigungen (Lundberg,<br />

1996). Daraus schließend sollte eine akute zentrale serotonerge Dysfunktion<br />

wiederum einen Einfluss auf die NPY-Konzentration nehmen können, vor allem da<br />

serotonerge Funktionen die Sympathikusaktivität modulieren (Ramage, 2001; Czermak<br />

et al., 2008).<br />

Bislang ist unbekannt, inwieweit Plasma- bzw. Serum-NPY-Konzentrationen im Zusammenhang<br />

mit zentralen NPY-Konzentrationen stehen. Einige Veröffentlichungen<br />

weisen darauf hin, dass Veränderungen zentraler NPY-Konzentrationen mit peripheren<br />

Konzentrationen korrelieren, und dass NPY im Plasma auch zentral über<br />

Y5-Rezeptoren in Arealen des Hirnstamms wirken kann, die Blut-Hirn-Schrankenfrei<br />

sind (Larsen & Kristensen, 1997; Morgan et al., 2002; Czermak et al., 2008).<br />

Inwiefern diese Systeme aneinander gekoppelt sind und sich dies im menschlichen<br />

Körper auswirkt, ist gegenwärtig noch nicht ausreichend untersucht.<br />

7


2 Ziele und Fragestellungen<br />

Verschiedene ATD- (bzw. RTD-) Tests sind in Studien bereits evaluiert worden.<br />

Jedoch fehlte es bislang an ATD-Studien, in denen neben ihrem eigentlichen Forschungsgegenstand<br />

auch der TRP-Influx über die Blut-Hirn-Schranke errechnet und<br />

berücksichtigt wurde. Der TRP-Influx dient als Abschätzung für das Ausmaß der<br />

nach Einnahme des ATD-Test reduzierten 5-HT-Synthese bzw. der verminderten<br />

Substratverfügbarkeit für die TPH2. In der vorliegenden Arbeit wird die Wirkung<br />

der angewandten ATD-Methode, Moja-De, auf die Plasmakonzentrationen relevanter<br />

AS und den TRP-Influx untersucht. Anhand der Berechnung des Influxes von<br />

TRP über die Blut-Hirn-Schranke soll die ATD-Methode Moja-De im Hinblick<br />

auf dessen Wirkung auf die zentrale 5-HT-Synthese untersucht werden. Aufgrund<br />

zahlreicher tier- und humanexperimentell gewonnener Belege für bzw. Hinweise<br />

auf die Wirkung von ATD auf eine verminderte TRP-Plasmakonzentration, folglich<br />

auf eine verminderte Verfügbarkeit des Substrats für die 5-HT-Synthese im<br />

ZNS, wird hier ein eindeutiges Ergebnis erwartet im Sinne von verringerten TRP-<br />

Plasmakonzentrationen und einem verminderten TRP-Influx über die Blut-Hirn-<br />

Schranke sowohl bei weiblichen als auch bei männlichen Studienteilnehmern/-innen.<br />

Für einen verminderten Influx von TRP nach Einnahme des ATD-Test sind im<br />

Vergleich zur TRP-Plasmakonzentration erhöhte CAA-Konzentrationen Voraussetzung.<br />

Diese sind ebenfalls geschlechtsunabhängig zu erwarten, da sie durch die Aminosäuremischung<br />

Moja-De in ausreichender Menge aufgenommen werden.<br />

Zu den Zusammenhängen zwischen 5-HT und Leptin finden sich in aktuellen Veröffentlichungen<br />

noch teilweise uneinheitliche Sichtweisen. Einerseits wird postuliert,<br />

die Leptinwirkung sei serotonerg moduliert (Yadav et al., 2009; Oury & Karsenty,<br />

2011). Andererseits wird dieser Behauptung widersprochen (Lam et al., 2011). Ein<br />

Großteil der zu diesem Thema veröffentlichten Studien basieren auf tierexperimentellen<br />

Untersuchungen. In dieser Arbeit wird in einer explorativen Vorgehensweise die<br />

Auswirkung einer verminderten 5-HT-Synthese im ZNS mittels ATD Moja-De auf<br />

Serumkonzentrationen von Leptin und dem löslichen Leptinrezeptor sOB-R (engl.:<br />

soluble extracellular domain of the leptin receptor) untersucht.<br />

In Hinblick auf die Auswirkung einer verminderten 5-HT-Synthese, hevorgerufen<br />

durch ATD-Einnahme, auf periphere NPY-Konzentrationen liegt bereits eine Untersuchung<br />

vor, die diesbezüglich keine signifikanten Veränderungen feststellen konnte<br />

(Czermak et al., 2008). Der Aufbau jener Studie unterscheidet sich jedoch stark von<br />

der vorliegenden Erhebung, sodass davon abweichende Ergebnisse möglich erscheinen.<br />

Außerdem ist in der genannten Studie ein ATD-Verfahren genutzt worden, das<br />

sich in seiner Zusammensetzung von dem hier verwendeten Verfahren Moja-De unterscheidet.<br />

Auf die Unterschiede der Methodik wird in der Diskussion ausführlicher<br />

eingegangen. In Bezug auf diesen Aspekt ist die Vorgehensweise explorativen Charakters,<br />

da hierzu weitere Untersuchungen bei Menschen bisher fehlen.<br />

8


Es stehen also bezüglich der Zusammenhänge von 5-HT und Leptin bzw. NPY folgende<br />

Fragen offen, auf Grundlage derer die jeweiligen Hypothesen untersucht werden<br />

sollen:<br />

1. Wie verhält sich die Leptinkonzentration bzw. wie verhalten sich die Parameter<br />

der Leptinachse im Serum unter Depletionsbedingungen?<br />

Zu erwarten wäre nach dem Verständnis des bisherigen Forschungsstandes eine Verminderung<br />

der Leptin-Konzentration unter ATD-Bedingungen im Vergleich zu einer<br />

TRP-balancierten Kontrollbedingung (bzw. balanced amino acid load, BAL). Dies<br />

setzt voraus, dass der untersuchte Zeitraum lang genug ist, um diese Entwicklung<br />

beobachten zu können, da Leptin eher eine Rolle in langfristigen Regulationsmechanismen<br />

von Sättigungs- und Hungerprozessen spielt. Die Leptinkonzentration<br />

könnte sich möglicherweise auf längere Sicht auch kompensatorisch erhöhen. Hier<br />

gibt es bislag keine Vorbefunde unter Verwendung des ATD-Test.<br />

2. Welche Wirkung hat ATD Moja-De auf die NPY-Konzentration im Serum?<br />

Hierbei könnte es wegen der serotonergen Auswirkung auf die Sympathikusaktivität<br />

unter Depletion zu einer peripheren Reduktion der NPY-Freisetzung aus Nervenendigungen<br />

kommen (Ramage, 2001; Czermak et al., 2008). Dies kann aufgrund einer<br />

Studie von Lundberg et al. vermutet werden, wonach die NPY-Plasmakonzentration<br />

durch die Freisetzung aus perivaskukären, sympathischen Nervenfasern erhöht sein<br />

kann (Lundberg, 1996).<br />

3. Gibt es Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Studienteilnehmern/-<br />

innen, was die genannten Fragestellungen anbetrifft?<br />

Frauen haben im Vergleich zu Männern unabhängig vom Körperfettanteil höhere<br />

Leptinkonzentrationen. Es wird angenommen, dass Frauen resistenter“ gegenüber<br />

”<br />

den Wirkungen von Leptin sind (Thomas et al., 2000; Guerra et al., 2008). Auch<br />

während der Pubertät zeigen sich geschlechtsspezifische Unterschiede (Ankarberg-<br />

Lindgren et al., 2001). Das Geschlecht hat auch Einfluss auf den 5-HT-Stoffwechsel,<br />

so erhöht Estradiol z.B. die Expression der 5-HT-Transporter im dorsalen und medianen<br />

Raphe-Kern (Rivera et al., 2009; Brown & Clegg, 2010). Da ein Polymorphismus<br />

des 5-HT-Rezeptor-Promotors mit AN, einer mehr Frauen als Männer betreffenden<br />

Störung, assoziiert ist, hat diese Estradiol-Serotonin-Interaktion auch klinische<br />

Bedeutung (Heils et al., 1996; Fumeron et al., 2001; Brown & Clegg, 2010).<br />

Bezüglich des Einflusses des ATD-Tests wird bei Frauen aufgrund einer im Vergleich<br />

zu Männern geringeren zentralnervösen 5HT-Synthese eine erhöhte Sensibilität angenommen<br />

(Nishizawa et al., 1997). Ebenfalls wird die NPY-Neurotransmission durch<br />

Estradiol beeinflusst. So stiegen beispielsweise NPY-Konzentrationen vorübergehend<br />

im Nucleus paraventricularis bei gleichzeitig bestehender Leptinsensibiltät in ovarektomisierten<br />

Mäusen an (Ainslie et al., 2001; Brown & Clegg, 2010).<br />

Resümierend sind geschlechtsspezifisch unterschiedliche Ergebnisse bezüglich der Interaktionen<br />

der verschiedenen Systeme von Leptin, NPY und 5-HT zu erwarten.<br />

9


3 Methoden<br />

3.1 Studiendesign<br />

Bei der hier vorliegenden Pilotstudie handelt es sich um eine humanexperimentelle,<br />

randomisierte, Doppelblindstudie im Crossover-Design bei gesunden, erwachsenen<br />

Studienteilnehmern/-innen. Innersubjektive Messwiederholungsfaktoren waren<br />

dabei die Vergabe des ATD-Test in der Modifikation Moja-De bzw. einer BAL-<br />

Aminosäuremischung als Kontrollbedingung an zwei verschiedenen Untersuchungstagen.<br />

Abhängige Variablen wurden zu vier verschiedenen Zeitpunkten erhoben.<br />

Mit jeweils mindestens siebentägigem Abstand erhielten die Untersuchungsteilnehmer/-innen<br />

nach einer proteinfreien Diät seit dem Vorabend (engl.: overnight protein<br />

fast) des Untersuchungstages zu Beginn der Untersuchung eine Aminosäuremischung.<br />

An einem Untersuchungstag wurde die ATD-Aminosäuremischung, an einem<br />

weiteren Untersuchungstag die BAL-Aminosäuremischung verabreicht. Die Vergabe<br />

erfolgte doppelblind über zahlenkodierte ATD- und BAL-Paare in optisch nicht<br />

unterscheidbaren braunen Weithalsflaschen mit den entsprechenden Aminosäuremischungen.<br />

Ein Untersuchungstag begann zwischen 8 und 9 Uhr morgens und dauerte ab Einnahme<br />

der Aminosäuremischung ca. 4,5 Stunden. Vor jedem Untersuchungsbeginn<br />

wurden eine Blutentnahme (BE) unter Basalbedingungen (= Baseline, Zeitpunkt<br />

0 bzw. T0), ein Drogentest und bei Frauen ein Schwangerschaftstest durchgeführt.<br />

Zum Zeitpunkt T1, 90 Minuten nach Einnahme von ATD/BAL, erfolgte die zweite<br />

BE, nach 180 Minuten (T2) die dritte und nach 270 Minuten (T3) die vierte und<br />

letzte BE des jeweiligen Untersuchungstages.<br />

3.2 Untersuchtes Studienkollektiv<br />

In die Studie wurden 24 gesunde, erwachsene Teilnehmer/-innen eingeschlossen. Das<br />

untersuchte Studienkollektiv umfasste 12 Männer und 12 Frauen im Alter von 21-30<br />

Jahren (das mittlere Alter lag bei 25,3 Jahren). Die Tabelle 1 stellt die Charakteristika<br />

des Studienkollektivs dar (siehe S. 11).<br />

Einschlusskriterien bzw. Voraussetzung für eine Teilnahme an der Studie waren<br />

körperliche und psychische Gesundheit, was mittels der Kurzfassung des Strukturierten<br />

Klinischen Interviews (SKIDPIT light Interview als Screening für psychische<br />

Störungen, Wittchen et al., 1997) sowie durch ein Anamnesegespräch (auch bezüglich<br />

körperlicher Erkrankungen) durch einen Arzt erfasst wurde. Frauen sollten sich, sofern<br />

sie nicht hormonelle Kontrazeptiva einnahmen, in der präovulatorischen Phase<br />

des Menstruationszyklus befinden. Termine wurden dementsprechend zyklusterminiert<br />

vereinbart.<br />

Ausschlusskriterien für eine Teilnahme an der Studie waren ein IQ unter 85, jegliche<br />

Entwicklungsstörungen (im Sinne des Kapitels F80 des ICD-10 wie Sprach-<br />

10


und Sprechstörungen, motorische Behinderungen, Störungen schulischer Fertigkeiten),<br />

jegliche psychische Erkrankungen wie schizophrene und affektive Psychosen,<br />

psychoorganische Syndrome, aktueller schädlicher Substanzmissbrauch, gravierende<br />

körperliche Erkrankungen, mangelhafte Kenntnis der deutschen Sprache, regelmäßige<br />

Medikamenteneinnahme (abgesehen von hormoneller Kontrazeption) und<br />

Schwangerschaft.<br />

Die Ethikkommission der Medizinischen Fakultät der <strong>RWTH</strong> <strong>Aachen</strong> votierte das<br />

Studienvorhaben positiv. Die Studie wurde im Einklang mit der Helsinki Deklaration<br />

des Weltärztebundes in der letzten Revision (Seoul, 2008) durchgeführt.<br />

Vor Studieneinschluss erfolgte eine schriftliche und mündliche Aufklärung der Studienteilnehmer/-innen<br />

durch einen Arzt, bevor sie eine Einverständniserklärung unterschrieben.<br />

Nach Untersuchungsabschluss erhielt jede Teilnehmerin/jeder Teilnehmer<br />

eine Aufwandsentschädigung für die Studienteilnahme.<br />

Tabelle 1: Charakteristika des Studienkollektivs mit Mittelwerten ± Standardabweichungen<br />

Alter (Jahre) Gewicht (kg) BMI ( kg<br />

m 2 )<br />

Gesamt 25,34 ± 2,09 70,54 ±11,86 23,04 ± 1,86<br />

Frauen 25,30 ± 1,69 61,00 ± 7,70 22,07 ± 1,63<br />

Männer 25,39 ± 2,43 80,08 ± 6,30 24,01 ± 1,55<br />

Anmerkung zu Tabelle 1. Mittelwerte ± Standardabweichungen der Charakteristika des Studienkollektivs:<br />

Alter in Jahren, Gewicht in Kilogramm (kg) und Body Mass Index (BMI), berechnet<br />

durch den Quotienten aus Körpergewicht in kg und dem Quadrat der Körpergröße in Metern (m).<br />

3.3 Vergabe des Acute Tryptophan Depletion-Test<br />

Moja-De<br />

Die Vergabe des ATD-Test Moja-De erfolgte körpergewichtsadaptiert. Grundlage für<br />

den hier gewählten Ansatz waren Vorbefunde, die zeigten, dass diese Modifikation<br />

des ATD-Test eine individuell angepasste Aminosäurenvergabe möglich macht. Im<br />

Vergleich zu anderen Modifkationen des ATD-Test wird somit trotz hoher Reduktion<br />

des TRP-Influxes die Einnahme der Aminosäuren allgemein sehr gut toleriert,<br />

sodass eine Anwendung auch bei Kindern und Jugendlichen möglich ist (Zepf et al.,<br />

2008a; Zepf et al., 2008b; Kewitz, 2002).<br />

Das Gewicht der Studienteilnehmer/-innen wurde erfasst und dementsprechend die<br />

gewichtsadaptierte Menge der Aminosäuren für die ATD/BAL Aminosäuremischungen<br />

in der Apotheke des Universitätsklinikums <strong>Aachen</strong> zusammengestellt. Die Dosierungen<br />

(je 10kg Körpergewicht) der Aminosäuren für ATD/BAL sind in Tabelle<br />

2 dargestellt.<br />

11


Tabelle 2: Zusammensetzung der Aminosäuremischungen ATD/BAL in der Modifikation<br />

Moja-De<br />

AS L-ILE L-LEU L-LYS L-PHE L-THR L-VAL L-MET<br />

Menge<br />

g<br />

(<br />

10kg KG )<br />

L-TRP<br />

(nur BAL)<br />

0,84 1,32 0,96 1,32 0,6 0,96 0,5 0,7<br />

Anmerkung zu Tabelle 2. Mengenangaben der Aminosäuren, die im Acute Tryptophan<br />

Depletion-Test bzw. der Kontroll-Aminosäuremischung Balanced Amino Acid Load (BAL) Moja-<br />

De, enthalten sind: L-Isoleucin (ILE), L-Leucin (LYS), L-Lysin (LYS), L-Phenylalanin (PHE),<br />

L-Threonin (THR), L-Valin (VAL), L-Methionin (MET); L-Tryptophan (TRP) war nur im TRP-<br />

Balanced Amino Acid Load (BAL) enthalten. Angaben in Gramm (g) bezogen auf 10 Kilogramm<br />

(kg) Körpergewicht (KG).<br />

Die Aminosäuremischungen wurden in einem Kühlschrank paarweise (ATD/BAL)<br />

verblindet bei +5 ◦ C gelagert. Die Zugehörigkeit zu einem/einer bestimmten Studienteilnehmer/-in<br />

wurde durch die Angabe des Gewichts auf den Etiketten kenntlich gemacht<br />

und das jeweilige Gewicht vor jedem ersten Untersuchungstag kontrolliert. Vor<br />

der Teilnahme wurden die Teilnehmer/-innen instruiert, ab dem Abend vor den jeweiligen<br />

Untersuchungstagen (20 Uhr) kein Eiweiß mehr zu sich zu nehmen. Weiterhin<br />

wurde ein standardisiertes Frühstück mit geringem TRP-Gehalt (Brot/Brötchen<br />

mit Marmelade ohne Butter bzw. mit Margarine ohne TRP-Gehalt) empfohlen. Die<br />

Studienteilnehmer/-innen bestätigten am jeweiligen Untersuchungstag, diesen Anweisungen<br />

Folge geleistet zu haben.<br />

Die Vergabe der Aminosäuremischungen erfolgte in Form eines Getränkes, in dem<br />

die Aminosäuren (ATD/BAL) in ca. 200 ml Wasser mittels eines Handquirls suspendiert<br />

und verabreicht wurden. Weiterhin wurde der Suspension Kakao-Getränkepulver<br />

hinzugefügt, zum einen als Emulgator, zum anderen als Geschmacksgeber,<br />

da das Aminosäuregemisch vor allem durch den Anteil des schwefelhaltigen Methionins<br />

unangenehm schmeckt. Die Teilnehmer/-innen wurden gebeten, den Trunk<br />

möglichst zügig zu sich zu nehmen. Dabei wurde besonders darauf geachtet, dass<br />

der Becher komplett leer getrunken wurde. Wegen des unangenehmen Geschmacks<br />

konnten die Teilnehmer/-innen im Anschluss Apfelschorle und Fruchtbonbons zu<br />

sich nehmen. Um eine Vitaminunterversorgung von Niacin zu vermeiden, wurde allen<br />

Teilnehmern/-innen im Laufe eines jeden Untersuchungsstages eine kommerzielle<br />

Vitamintablette mit Vitamin B6 angeboten. Nach Abschluss der Untersuchungen<br />

erfolgte eine Entblindung bezüglich der ATD-/BAL-Aminosäuremischungen. Neun<br />

Untersuchungsteilnehmer/-innen erhielten die ATD-Aminosäuremischung an ihrem<br />

ersten Tag der Teilnahme (37,5%, darunter sechs Frauen und drei Männer), fünfzehn<br />

Teilnehmer/-innen erhielten die ATD-Aminosäuremischung an ihrem zweiten<br />

Untersuchungsstag (62,5%, darunter sechs Frauen und neun Männer).<br />

12


3.4 Analyse der Blutproben<br />

Pro Untersuchungstag wurden vier Blutentnahmen (BE) durchgeführt mit jeweils<br />

zwei Röhrchen, einem mit Heparin für Plasma und einem nicht heparinisierten Röhrchen<br />

für Serum. Aus dem gewonnenen Plasma sollten die Aminosäuren bestimmt<br />

werden, aus den Serumproben alle weiteren Laborparameter. Nach jeder BE wurden<br />

die Proben für 30 Minuten bei Raumtemperatur gelagert und dann bei 3500 g n für<br />

die Dauer von 10 Minuten zentrifugiert. Anschließend wurden die Überstände in Eppendorf<br />

Reaktionsgefäße pipettiert und diese bei -80 ◦ C gelagert, bis sie vom Transportservice<br />

des analysierenden Labors (MLM Medical Labs, Mönchengladbach) abgeholt<br />

wurden.<br />

Nach einer Vorsäulen-Derivatisierung mittels Orthophthal-Aldehyd (OPA) wurden<br />

die Aminosäurekonzentrationen durch Hochdruckflüssigkeitschromatographie (engl.:<br />

high-pressure liquid chromatography, HPLC) bestimmt. An Albumin gebundenes<br />

TRP wurde von fTRP mit Hilfe eines Amicon Ultra-0,5 Zentrifugalfilters (Merck-<br />

Millipore, Darmstadt) für über 10 kDa große Komponenten bei 14000 g n für 30<br />

Minuten getrennt.<br />

Die Konzentrationen von NPY wurden durch kompetitiven Radio-Immunoassay<br />

(IBL International GmbH, Hamburg) bestimmt. Dabei wurde ein Antiserum mit<br />

Antikörpern gegen synthetisch hergestelltes NPY an den Träger Rinderthyroglobulin<br />

konjugiert. Das NPY der Proben- und Kontrollseren konkurrierte dann mit<br />

125 I-NPY um die Bindung mit den genannten Antikörpern. Durch umgekehrt proportionale<br />

125 I-NPY-Bindung zu der NPY-Konzentration der Probe- bzw. Kontrollseren<br />

konnte auf die NPY-Konzentrationen geschlossen werden.<br />

Die Auswertung der hier präsentierten Daten von Leptin und sOB-R erfolgte durch<br />

das Institut für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik<br />

des Universitätsklinikums Leipzig unter der Leitung von Prof. Dr. J. Kratzsch.<br />

Dort wurde Leptin mittels eines hauseigenen Radioimmunoassay gemessen. Ein Zellkulturmedium<br />

wurde in Krebs-Ringer-Puffer mit 0,5% (w/v) Rinderserumalbumin<br />

(engl.: bovine serum albumin, BSA) 30 Minuten lang bei 37 ◦ C und 5% CO 2 inkubiert.<br />

Dann wurde Leptin Tracer (Mediagnost, Reutlingen) hinzugefügt und für<br />

60 Minuten inkubiert. Nachfolgend wurde zweifach mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung<br />

(engl.: phosphate buffered saline, PBS) / 0,5% (w/v) BSA gewaschen.<br />

Nach Lyse in 0,1 g<br />

mol<br />

NaOH-Lösung wurden die Aktivität der Zellaufbereitung mit<br />

einem Gammazähler (Berthold LB2111, Berthold Technologies, Bad Wildbad) gemessen,<br />

und die Leptinkonzentrationen durch Subtraktion der Radioaktivität in<br />

Anwesenheit von unspezifisch gebundenem Leptin in der Probe von der Radioaktivität<br />

in Anwesenheit eines Kontrollserums bestimmt (Kratzsch et al., 2002a; Schaab<br />

et al., 2012).<br />

Mit Anti-sOB-R IgG, welches in Kaninchen gegen rekombinanten sOB-R gezüchtet<br />

wurde (R&D Systems, Wiesbaden), beschichtete Kavitäten von Mikrotitierplatten,<br />

13


wurden mit PBS, 1% BSA inkubiert, sodass nach 60 Minuten bei Raumtemperatur<br />

unspezifische Bindungsstellen geblockt wurden. Die Kavitäten wurden dann über<br />

Nacht entweder mit Probe- oder Kontrollseren und einem Überschuss an biotinyliertem<br />

Leptin in Assay Puffer (1% Kaninchen γ-Globulin, 0,1% BSA und 0,05%<br />

Tween 20 in PBS) bei 4 ◦ C inkubiert. Mit Hilfe einer Standardkurve für rekombinanten<br />

sOB-R, welcher von Liu et al. erstmals hergestellt wurde, konnte die Bestimmung<br />

erfolgen (Liu et al., 1997; Kratzsch et al., 2002b). Der Komplex aus sOB-R<br />

und biotinyliertem Leptin wurde durch Europium-gebundenes Stretavidin (Perkin-<br />

Elmer, Freiburg) ermittelt. Jedem Schritt des Assays folgte ein Wasch-Vorgang mit<br />

PBS, 0,05% Tween 20. Das Fluoreszenzsignal von Europium wurde mit dem Victor-<br />

System von PerkinElmer (Rodgau) gemessen (Kratzsch et al., 2002b).<br />

3.5 Datenauswertung<br />

3.5.1 Statistische Analyse<br />

Die statistische Auswertung der erhobenen Daten erfolgte mit SPSS (IBM Software<br />

Group, Armonk, USA) sowie mit dem Programm Graph Pad Prism (GraphPad,<br />

La Jolla, USA). Variablen wie der freie Leptin-Index (engl.: free leptin index, FLI)<br />

und TRP-Influx wurden mit Hilfe von Excel-Anwendungen (Microsoft Corp., USA)<br />

berechnet.<br />

Die NPY-Daten eines Untersuchungsteilnehmers mussten für die NPY-Auswertung<br />

ausgeschlossen werden (Ausreißer bei erhöhten NPY-Werten). Dem Teilnehmer wurde<br />

nahegelegt, sich diesbezüglich ärztlich untersuchen zu lassen, da hohes NPY bei<br />

Vorliegen eines Phäochromozytoms, Neuroblastoms oder einer B-Zell-Leukämie auftreten<br />

kann (Adrian et al., 1983; Kogner et al., 1992; Kogner et al., 1993).<br />

Das Signifikanzniveau wurde bei p < 0,05 festgelegt. Auf eine alpha-Adjustierung<br />

wurde aufgrund des explorativen Charakters der Studie verzichtet. Die Variablen<br />

wurden mittels Kolmogorow-Smirnow Goodness-of-Fit-Test auf Normalverteilung<br />

überprüft, sowohl in der gesamten Kohorte als auch für weibliche und männliche<br />

Studienteilnehmer/-innen getrennt. Bis auf THR und Leptin waren in der Gesamtkohorte<br />

alle Variablen normalverteilt. Bei geschlechtsgetrennter Betrachtung waren<br />

nur unter den Teilnehmerinnen VAL Konzentrationen nicht normalverteilt.<br />

Getrennte Varianzanalysen mit Messwiederholung (engl.: repeated-measures analyses<br />

of variance, RMANOVAs) wurden durchgeführt, um den Effekt von ATD auf<br />

TRP- und fTRP-Konzentrationen, auf das Verhältnis TRP/CAA und den TRP-<br />

Influx zu überprüfen. Die jeweilige neurochemische Challenge-Bedingung (ATD/<br />

BAL) und der Zeitverlauf (Zeitpunkt nach Einnahme, T1-T3) des jeweiligen Aminosäurengetränks<br />

waren Innersubjektfaktoren, der Faktor Geschlecht wurde als Zwischensubjektfaktor<br />

in das Auswertungsmodell implementiert. Die gleichen Innerund<br />

Zwischensubjektfaktoren wurden für weitere RMANOVAs genutzt, um die Aus-<br />

14


wirkungen von ATD auf andere Aminosäuren, die mit TRP um den Influx in das<br />

ZNS am L1-Aminosäuretransporter konkurrieren (hier ILE, LEU, LYS, MET, PHE,<br />

THR, TYR und VAL), auf NPY-, Leptin- und sOB-R-Konzentrationen zu untersuchen.<br />

Bei dimensionalen Auswertungsansätzen (Korrelationen) wurde für normalverteilte<br />

Variablen der Korrelationskoeffizient nach Pearson berechnet, für nicht<br />

normalverteilte Parameter wurde der Rangkorrelationskoeffizient nach Spearmans<br />

Rho verwendet. Verbundene t-Tests für gepaarte Stichproben oder Wilcoxon-Tests<br />

(bei nicht normalverteilten Daten) wurden für statistische Einzelvergleiche (posthoc)<br />

innerhalb einer Gruppe zu zwei verschiedenen Zeitpunkten oder zum Vergleich<br />

von unterschiedlichen Challenge-Bedingungen (ATD/BAL) verwendet. Unverbundene<br />

t-Tests wurden bei geschlechtsbezogenen Einzelvergleichen bei sonst gleichen<br />

Bedingungen bezüglich der Kontrolle des Zeitverlaufs und der jeweiligen Challenge-<br />

Bedingung eingesetzt.<br />

3.5.2 Berechnung des Tryptophan-Influxes und des freien Leptin-Index<br />

Der TRP-Influx über die Blut-Hirn-Schranke hängt in erster Linie von den Konzentrationen<br />

von TRP und der konkurrierenden LNAA ab sowie von deren Affinität zum<br />

L1-Transporter, welcher der wichtigste Transporter für die Aufnahme der LNAA in<br />

das ZNS ist (Oldendorf & Szabo, 1976; Pardridge, 1983; Smith & Stoll, 1998). Der<br />

Influx von TRP kann nach Kewitz (2002) mit der folgenden modifizierten Formel<br />

nach einer Michaelis-Menten-Kinetik mit einer Korrektur für multiple Substrathemmung<br />

errechnet werden:<br />

T RP − Influx =<br />

V max · C<br />

(K m [1 + Σ( C i<br />

K i<br />

)] + C) + K d · C<br />

Hierbei bedeuten die Abkürzungen:<br />

V max maximale Substratumwandlung von TRP<br />

C TRP-Plasmakonzentration<br />

K m Affinitätskonstante von TRP (Michaeliskonstante)<br />

C i Plasmakonzentrationen der CAA<br />

K i Affinitätskonstanten der CAA<br />

K d Diffusionskonstante<br />

Die Transportkonstanten für die verschiedenen Aminosäuren wurden übernommen<br />

aus den Publikationen von Smith et al., 1987 und Smith & Stoll, 1998. Die einbezogenen<br />

CAA waren in Anlehnung an Kewitz (2002) ILE, LEU, PHE, TYR und VAL,<br />

um eine Vergleichbarkeit der Daten zu erlauben. Zusätzlich wurde durch den Einbezug<br />

der TRP-Konzentration für die durch den TRP-Influx in Anspruch genommene<br />

Influxkapazität am L-1 Transporter korrigiert.<br />

15


Der FLI wurde durch das Verhältnis zwischen der Leptin- und der sOB-R-Konzentration<br />

angegeben (Kratzsch et al., 2002b). Der sOB-R hat eine hohe Affinität zu<br />

Leptin. Das nicht gebundene Leptin kann sehr leicht über die Blut-Hirn-Schranke<br />

in das ZNS gelangen und kommt ferner in dieser Form im Liquor vor (Landt et al.,<br />

2000). Die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Kratzsch konnte zeigen, dass der FLI ein geeignetes<br />

Maß für die Untersuchung der Leptin-Achse während des Wachstums und<br />

der sexuellen Entwicklung ist (Kratzsch et al., 2002b).<br />

16


4 Resultate<br />

Im folgenden werden die vornehmlich durch RMANOVAs ermittelten Auswirkungen<br />

des ATD-Test jeweils auf den TRP-Influx, die verschiedenen AS-Plasmakonzentrationen,<br />

auf die Leptin-Achse und die NPY-Serumkonzentration dargestellt.<br />

Zur Verträglichkeit des ATD-Test ist zu berichten, dass die Teilnehmer/-innen nach<br />

der Einnahme von ATD/BAL zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Völlegefühl befragt<br />

wurden. Drei von ihnen berichteten im Verlauf eines Untersuchungstages nach Einnahme<br />

des ATD-Test von Kopfschmerzen, davon stufte eine Teilnehmerin diese<br />

als stark ein. Sie brach die Untersuchung jedoch nicht ab und zeigte beim zweiten<br />

Untersuchungstag keine weiteren Symptome. Nach Einnahme von BAL wurden<br />

ebenfalls von drei Teilnehmer/-innen Kopfschmerzen angegeben. Insgesamt gaben<br />

sieben Studienteilnehmer/-innen leichte Übelkeit nach Einnahme des ATD-<br />

Test an, acht Teilnehmer/-innen berichteten über ähnliche Symptome nach BAL-<br />

Einnahme; Erbrechen trat in keinem Fall auf. Völlegefühl wurde in fünf Fällen nach<br />

ATD-Einnahme sowie in fünf Fällen nach BAL-Einnahme berichtet. Keine/-r der<br />

Studienteilnehmer/-innen brach die Untersuchung ab.<br />

4.1 Tryptophan-Influx über die Blut-Hirn-Schranke<br />

Der TRP-Influx spiegelt partiell das Verhältnis der TRP- bzw. fTRP-Konzentrationen<br />

zu den anderen CAA-Konzentrationen wider. Sowohl die verabreichte Aminosäuremischung<br />

(neurochemische Challenge-Bedingung) und der Zeitverlauf als<br />

auch die Interaktion dieser beiden Innersubjektfaktoren ergaben signifikante Effekte<br />

bei der RMANOVA. Dies galt für den fTRP-Influx (neurochemische Challenge-<br />

Bedingung: F (1, 92) = 285,477; p


nach ATD-Einnahme verglichen mit dem Influx bei T3 nach BAL-Einnahme bzw.<br />

eine Reduktion von 91,31% des fTRP-Influxes bei T3 nach ATD-Einnahme verglichen<br />

mit dem Influx bei T3 nach BAL-Einnahme.<br />

Ebenso signifikant waren die Auswertungen zum Verlauf des TRP/CAA-Quotienten,<br />

sowohl des mit gesamtem TRP berechneten Quotienten (neurochemische Challenge-<br />

Bedingung: F (1, 92) = 764,177; p


4.2 Konzentrations-Zeit-Verläufe der Aminosäuren<br />

Bis auf TYR, die einzige gemessene AS, die nicht in der ATD- oder BAL-Aminosäuremischung<br />

enthalten war, zeigten sich bei allen AS signifikante Auswirkungen auf deren<br />

Plasmakonzentrationen sowohl durch die neurochemische Challenge-Bedingung<br />

als auch durch den Zeitverlauf. Die mittlere (sowohl gesamte als auch freie) TRP-<br />

Plasmakonzentration sank verglichen zum Ausgangswert nach ATD-Einnahme ab<br />

T2 signifikant ab, während sie nach Einnahme von BAL ab T1 im Vergleich zum<br />

Ausgangswert signifikant erhöht war, bei T2 ihr Maximum erreichte und bei T3 wieder<br />

eine Abnahme aufwies. Abbildung 4 und Abbildung 5 zeigen die über den Zeitverlauf<br />

jeweilige Ausprägung der (gesamten und freien) TRP-Plasmakonzentration.<br />

Abbildung 4: Plasmakonzentrationen des gesamten Tryptophans über den Zeitverlauf<br />

nach ATD-/BAL-Einnahme<br />

Abbildung 5: Plasmakonzentrationen des freien Tryptophans über den Zeitverlauf<br />

nach ATD-/BAL-Einnahme<br />

Anmerkung zu den Abbildungen 4 und 5. Plasmakonzentrationen ( µmol<br />

l<br />

) des gesamten<br />

(TRP) bzw. freien Tryptophans (fTRP) zu den Zeitpunkten T0 (Baseline), T1 (90 min), T2 (180<br />

min) und T3 (270 min) nach Einnahme des Acute Tryptophan Depletion-Test (ATD) Moja-De<br />

bzw. eines Balanced Amino Acid Load (BAL, Kontrollbedingung). Abgebildet sind jeweils die<br />

Mittelwerte ± Standardabweichungen.<br />

19


Nach ATD-Einnahme stiegen außer den TYR- und TRP-Plasmakonzentrationen alle<br />

anderen AS-Plasmakonzentrationen signifikant an. Außer der Konzentration von<br />

TYR stiegen nach BAL-Einnahme ebenfalls alle AS-Plasmakonzentrationen, einschließlich<br />

der von TRP, an. In Tabelle 3 finden sich die p-Werte, Freiheitsgrade<br />

und F -Werte für die innersubjektiven Messwiederholungsfaktoren (neurochemische<br />

Challenge-) Bedingung, Zeit sowie für eine Bedingung-Zeit-Interaktion.<br />

Tabelle 3: Statistische Kennwerte der RMANOVAs für die im ATD-Test bzw. in der<br />

BAL-Aminosäuremischung enthaltenen Aminosäuren<br />

AS Innersubjektfaktor df F -Wert p-Wert<br />

ILE Bedingung 1, 92 8,947 0,007*<br />

Zeit 2, 46 14,980


Tabelle 4: Mittelwerte (M ) ± Standardabweichungen (SD) der im ATD-Test bzw.<br />

in der BAL-Aminosäuremischung enthaltenen Aminosäuren<br />

ATD<br />

AS Geschlecht M T0 SD T0 M T1 SD T1 M T2 SD T2 M T3 SD T3<br />

ILE Männer 67,6 12,1 337,0 95,0 346,6 69,2 166,4 56,9<br />

Frauen 63,5 14,4 273,3 96,8 303,1 118,0 212,6 89,1<br />

Gesamt 65,6 13,2 305,2 99,3 324,8 97,1 189,5 76,8<br />

LEU Männer 131,0 22,0 582,9 121,4 560,2 119,1 295,4 93,6<br />

Frauen 113,0 26,2 534,1 136,4 535,0 203,0 310,1 114,0<br />

Gesamt 122,0 25,4 558,5 128,7 547,6 163,3 302,7 102,3<br />

LYS Männer 155,0 32,0 536,1 86,0 434,7 84,8 275,9 53,0<br />

Frauen 139,2 44,7 563,9 135,5 418,5 135,9 258,7 65,5<br />

Gesamt 147,1 38,9 550,0 111,8 426,6 111,1 267,3 58,9<br />

MET Männer 28,5 6,8 209,5 49,4 239,7 58,4 167,3 44,0<br />

Frauen 24,1 6,1 214,9 47,1 252,1 57,4 200,9 46,5<br />

Gesamt 26,3 6,7 212,2 47,3 245,9 57,0 184,1 47,5<br />

PHE Männer 61,3 7,5 404,4 76,3 461,8 98,3 288,5 88,8<br />

Frauen 53,6 8,0 444,6 87,2 542,9 146,9 379,2 114,2<br />

Gesamt 57,5 8,5 424,5 82,7 502,3 129,1 333,9 110,2<br />

THR Männer 125,7 16,9 277,7 62,5 279,8 48,4 229,0 38,6<br />

Frauen 146,5 43,8 309,5 69,2 306,3 59,1 272,3 75,3<br />

Gesamt 136,1 34,1 293,6 66,5 293,0 54,5 250,7 62,6<br />

TYR Männer 62,8 14,5 109,2 19,6 113,1 27,5 95,9 25,2<br />

Frauen 53,3 13,4 88,1 16,9 94,0 17,9 89,5 13,3<br />

Gesamt 58,0 14,5 98,6 20,9 103,5 24,7 92,7 20,0<br />

VAL Männer 219,8 40,0 912,3 150,1 931,7 156,1 609,0 157,5<br />

Frauen 197,3 42,6 932,9 168,1 948,9 226,8 657,4 140,5<br />

Gesamt 208,6 42,0 922,6 156,2 940,3 190,6 633,2 148,0<br />

TRP Männer 55,3 11,0 49,8 16,8 37,7 21,5 29,0 16,4<br />

Frauen 54,4 7,9 53,8 20,9 39,9 25,7 28,4 18,0<br />

Gesamt 54,8 9,4 51,8 18,6 38,8 23,2 28,7 16,8<br />

fTRP Männer 11,3 3,1 10,8 4,8 8,0 4,4 5,9 3,6<br />

Frauen 10,9 3,0 11,4 4,9 8,0 5,4 5,9 3,8<br />

Gesamt 11,1 3,0 11,1 4,8 8,0 4,8 5,9 3,6<br />

BAL<br />

AS Geschlecht M T0 SD T0 M T1 SD T1 M T2 SD T2 M T3 SD T3<br />

ILE Männer 66,9 16,8 254,4 61,5 293,0 77,4 189,8 68,8<br />

Frauen 60,5 14,3 256,7 85,9 292,9 106,2 221,8 127,3<br />

Gesamt 63,7 15,6 255,6 73,1 293,0 90,9 205,8 101,4<br />

LEU Männer 130,4 31,2 501,8 96,3 506,1 102,2 298,7 107,2<br />

Frauen 110,5 27,7 495,2 102,3 497,8 149,6 321,5 161,9<br />

Fortsetzung der Tabelle 4 auf der nächsten Seite<br />

21


Tabelle 4 – Fortsetzung<br />

AS Geschlecht M T0 SD T0 M T1 SD T1 M T2 SD T2 M T3 SD T3<br />

Gesamt 120,5 30,6 498,5 97,3 502,0 125,3 310,1 134,8<br />

LYS Männer 150,4 30,7 471,4 97,4 351,8 43,7 235,3 61,5<br />

Frauen 137,2 29,7 490,0 102,9 350,9 85,3 220,9 61,8<br />

Gesamt 143,8 30,3 480,7 98,5 351,3 66,3 228,1 60,7<br />

MET Männer 25,8 5,8 183,2 39,4 198,9 35,5 150,3 41,3<br />

Frauen 25,7 5,3 209,2 44,0 231,1 58,3 190,2 58,4<br />

Gesamt 25,7 5,5 196,2 43,0 215,0 50,0 170,3 53,5<br />

PHE Männer 63,5 9,9 354,8 67,4 393,4 87,1 270,3 67,5<br />

Frauen 57,5 10,0 443,4 116,3 490,7 134,8 356,9 73,4<br />

Gesamt 60,5 10,2 399,1 103,4 442,1 121,6 313,6 81,9<br />

THR Männer 126,1 26,1 243,9 45,5 222,2 21,1 185,6 35,9<br />

Frauen 146,0 43,6 269,6 57,3 259,8 63,2 232,1 78,2<br />

Gesamt 136,0 36,6 256,8 52,3 241,0 49,9 208,8 64,1<br />

TYR Männer 59,3 11,8 103,4 28,4 96,8 27,9 81,9 22,5<br />

Frauen 54,6 15,7 90,7 29,1 95,1 41,2 90,7 39,6<br />

Gesamt 57,0 13,8 97,0 28,9 95,9 34,4 86,3 31,8<br />

VAL Männer 218,9 44,2 818,7 126,1 808,8 105,8 572,1 131,3<br />

Frauen 197,9 42,4 911,0 114,4 891,4 201,3 666,0 200,6<br />

Gesamt 208,4 43,7 864,8 126,8 850,1 162,8 619,0 172,6<br />

TRP Männer 56,0 11,6 336,5 53,4 368,5 66,2 283,8 71,8<br />

Frauen 56,1 9,9 355,2 48,9 395,2 85,1 318,2 81,4<br />

Gesamt 56,0 10,5 345,9 51,0 381,8 75,8 301,0 77,1<br />

fTRP Männer 11,4 3,9 105,1 28,5 132,1 36,3 79,6 37,8<br />

Frauen 12,1 3,9 126,0 41,0 153,5 46,4 100,0 37,8<br />

Gesamt 11,7 3,8 115,5 36,1 142,8 42,2 89,8 38,4<br />

Anmerkung zu Tabelle 4. Mittelwerte (M ) ± Standardabweichungen (SD) für die Aminosäuren<br />

Isoleucin (ILE), Leucin (LEU), Lysin (LYS), Methionin (MET), Phenylalanin (PHE), Threonin<br />

(THR), Tyrosin (TYR), Valin (VAL), gesamtes (TRP) und freies Tryptophan (fTRP)) zu den<br />

Zeitpunkten T0 (Baseline), T1 (90 min), T2 (180 min) und T3 (270 min) nach Einnahme des<br />

Acute Tryptophan Depletion-Test (ATD) Moja-De bzw. eines Balanced Amino Acid Load (BAL,<br />

Kontrollbedingung). Konzentrationen sind in ( µmol<br />

ml<br />

) angegeben.<br />

Eine Interaktion zwischen dem Faktor Bedingung und dem Zwischensubjektfaktor<br />

Geschlecht zeigte nur für ILE einen signifikanten Effekt (p = 0,040). Bei den anderen<br />

AS lag der p-Wert zwischen 0,107 und 0,904. Ebenso wies nur eine AS, TYR, bei der<br />

Interaktion zwischen dem Faktor Zeit und dem Zwischensubjektfaktor Geschlecht<br />

eine signifikante Veränderung (p = 0,004) auf. Alle anderen AS zeigten hierbei keine<br />

signifikanten Veränderungen, der jeweilige p-Wert lag zwischen 0,210 und 0,995.<br />

Keinen signifikanten Effekt auf alle AS hatte die Interaktion zwischen den Innersubjektfaktoren<br />

Bedingung und Zeit und dem Zwischensubjektfaktor Geschlecht mit<br />

22


p-Werten zwischen 0,329 und 0,996. Zusammenfassend entsprechen diese Ergebnisse<br />

den in Kapitel 2 beschriebenen Erwartungen. Eine Übersicht über die Mittelwerte<br />

aller AS gibt Tabelle 4 (siehe S. 21-22). Abbildung 6 und Abbildung 7 zeigen die<br />

Verläufe der LNAA unter ATD- bzw. BAL-Bedingungen.<br />

Abbildung 6: Konzentrationsverläufe der langkettigen, neutralen Aminosäuren nach<br />

ATD-Einnahme<br />

Abbildung 7: Konzentrationsverläufe der langkettigen, neutralen Aminosäuren nach<br />

BAL-Einnahme<br />

Anmerkung zu den Abbildungen 6 und 7. Plasmakonzentrationsverläufe der langkettigen,<br />

neutralen Aminosäuren (LNAA) ( µmol<br />

l<br />

) Isoleucin (ILE), Leucin (LEU), Phenylalanin (PHE), Tyrosin<br />

(TYR), Valin (VAL) und Tryptophan (TRP) zu den Zeitpunkten T0 (Baseline), T1 (90<br />

min), T2 (180 min) und T3 (270 min) nach Einnahme des Acute Tryptophan Depletion-Test<br />

(ATD) Moja-De bzw. eines Balanced Amino Acid Load (BAL, Kontrollbedingung). Abgebildet<br />

sind jeweils die Mittelwerte ± Standardabweichungen.<br />

23


4.3 Untersuchung der Leptin-Achse<br />

Die Untersuchungen der Leptin-Achse schlossen drei zu untersuchende Parameter<br />

mit ein: Die Leptin- und sOB-R-Serumkonzentrationen und den FLI. Hierbei gab es<br />

keine signifikant unterschiedlichen Werte zwischen den Tagen der ATD- bzw. BAL-<br />

Bedingungen zum Zeitpunkt T0 (Leptin: t(23) = 0,746; p = 0,463; FLI: t(23) =<br />

0,116; p = 0.909; sOB-R: t(23) = 0,488; p = 0,630). Dies galt auch isoliert für die<br />

weiblichen (Leptin: t(11) = 0,863; p = 0,407; FLI: t(11) = 0,204; p = 0,842; sOB-<br />

R: t(11) = 0,025; p = 0,981) und männlichen Teilnehmer/-innen (Leptin: t(11) =<br />

0,472; p = 0,646; FLI: t(11) = 0,370; p = 0,719; sOB-R:t(11) = 0,615; p = 0,551).<br />

Die RMANOVAs für Leptin und FLI zeigten in der gesamten Stichprobe keine signifikanten<br />

Unterschiede bezüglich der verabreichten Aminosäuremischung (Leptin:<br />

F [1, 92] = 0,479; p = 0,496; FLI: F [1, 92] = 0,548; p = 0,467). Der Faktor Zeit<br />

hatte einen signifikanten Effekt auf Leptin und dessen Index (Leptin: F [2, 46] =<br />

10,490; p


Abbildung 8: Plasmakonzentrationen des sOB-R nach ATD-Einnahme von Frauen<br />

und Männern im Vergleich<br />

Abbildung 9: Plasmakonzentrationen des sOB-R nach BAL-Einnahme von Frauen<br />

und Männern im Vergleich<br />

Anmerkung zu den Abbildungen 8 und 9. Plasmakonzentrationen ( ng<br />

ml<br />

) des löslichen Leptinrezeptors<br />

(sOB-R) zu den Zeitpunkten T0 (Baseline), T1 (90 min), T2 (180 min) und T3 (270<br />

min) nach Einnahme des Acute Tryptophan Depletion-Test (ATD) Moja-De bzw. eines Balanced<br />

Amino Acid Load (BAL, Kontrollbedingung). Abgebildet sind jeweils die Mittelwerte ± Standardabweichungen.<br />

Mit einem unverbundenen t-Test wurden die Ausgangswerte von sOB-R zur Baseline-<br />

Bedingung (T0) überprüft: Die weiblichen Teilnehmerinnen hatten hier bereits einen<br />

höheren Ausgangswert als die männlichen Teilnehmer (t(46) = 2,679; p = 0,010).<br />

Wilcoxon-Tests wurden weiterhin für jeden einzelnen Zeitpunkt für die Gruppe der<br />

weiblichen Teilnehmerinnen bezüglich der Leptin-Achse durchgeführt, um die gefundenen<br />

Effekte post-hoc differenzierter untersuchen zu können bzw. ein ”<br />

verfälschtes“<br />

Ergebnis der RMANOVA wegen unterschiedlicher Ausgangswerte vor ATD-<br />

25


zw. BAL-Einnahme auszuschließen. Hier zeigten sich für T2 und T3 bezüglich<br />

sOB-R signifikante Unterschiede zwischen den Bedingungen ATD und BAL (T2: p<br />

= 0,015; T3: p = 0,028). Für Leptin und FLI zeigten sich auch hier keine signifikanten<br />

Unterschiede für alle Zeitpunkte. Weiterhin wurden die sOB-R-Daten für<br />

jeden Zeitpunkt getrennt nach Geschlecht auf Korrelationen mit dem TRP-Influx<br />

überprüft. Es fanden sich keinerlei signifikante Korrelationen. Einen Vergleich der<br />

sOB-R-Serumkonzentrationen der männlichen und weiblichen Teilnehmerinnen stellen<br />

die Abbildung 8 (ATD) und die Abbildung 9 (BAL) (siehe S. 25) dar.<br />

Diese Befunde stehen im Gegensatz zu der in Kapitel 2 genannten 1. Hypothese.<br />

Vermutet wurde hier eine Verminderung der Leptin-Konzentration nach Einnahme<br />

des ATD-Test mit eventuell darauf folgender kompensatorischer Erhöhung. Eine<br />

(von Leptin) isolierte Veränderung der sOB-R-Konzentration wurde nicht erwartet.<br />

Diese Fragestellung wurde explorativ zur Hypothesengenerierung mituntersucht. Die<br />

Ergebnisse werden im Kapitel 5.3 ausführlich erörtert.<br />

Tabelle 5: Mittelwerte (M ) ± Standardabweichungen (SD) der Parameter der<br />

Leptin-Achse<br />

Challenge- Geschlecht Zeit- Leptin sOB-R FLI<br />

Bedingung punkt (M ) (SD) (M ) (SD) (M ) (SD)<br />

ATD Gesamt 0 7363,18 7810,14 29,40 7,21 0,28 0,34<br />

1 6889,70 7548,84 26,83 8,02 0,29 0,35<br />

2 6427,07 6706,27 26,85 7,37 0,27 0,32<br />

3 7988,67 8485,36 27,59 6,95 0,32 0,36<br />

Männer 0 2712,23 3393,24 26,87 5,28 0,12 0,18<br />

1 2440,15 3001,21 25,18 8,21 0,12 0,19<br />

2 2400,52 2854,58 25,31 6,95 0,12 0,19<br />

3 2662,31 3219,48 26,19 7,06 0,14 0,22<br />

Frauen 0 12014,13 8296,53 31,93 8,18 0,44 0,39<br />

1 11339,26 8182,07 28,49 7,82 0,46 0,40<br />

2 10453,63 7107,31 28,40 7,75 0,43 0,35<br />

3 13315,03 8847,87 28,99 6,84 0,51 0,38<br />

BAL Gesamt 0 8076,75 8346,74 28,98 7,93 0,28 0,28<br />

1 7295,99 7147,31 27,14 7,83 0,27 0,25<br />

2 7145,18 7226,31 28,37 8,19 0,25 0,24<br />

3 8264,10 8509,83 28,33 7,48 0,29 0,29<br />

Männer 0 2522,22 2505,18 26,06 7,95 0,11 0,12<br />

1 2345,50 2377,67 23,69 8,11 0,12 0,14<br />

2 2185,41 2097,55 25,39 8,23 0,10 0,12<br />

3 2360,32 2227,23 24,98 6,80 0,11 0,14<br />

Frauen 0 13631,28 8489,90 31,90 7,04 0,45 0,30<br />

1 12246,48 6905,66 30,60 6,03 0,42 0,25<br />

2 12104,95 7149,51 31,35 7,30 0,41 0,23<br />

3 14167,88 8391,11 31,67 6,80 0,47 0,29<br />

Anmerkung zu Tabelle 5. Mittelwerte (M ) ± Standardabweichungen (SD) für die Parameter<br />

Leptin ( pg<br />

ng<br />

ml<br />

), lösliche, extrazelluläre Domäne des Leptinrezeptors (sOB-R,<br />

ml<br />

) und freier Leptin-<br />

C<br />

Index (FLI,<br />

Leptin<br />

C sOB−R<br />

) zu den Zeitpunkten T0 (Baseline), T1 (90 min), T2 (180 min) und T3 (270<br />

min) nach Einnahme des Acute Tryptophan Depletion-Test (ATD) bzw. eines Balanced Amino<br />

Acid Load (BAL, Kontrollbedingung).<br />

26


Die in Kapitel 2 aufgeführte dritte Hypothese bezieht sich auf geschlechtsspezifische<br />

Unterschiede bezüglich der Interaktion des Leptin-Systems und 5-HT: Es wurden<br />

unterschiedliche, jedoch aufgrund des explorativen bzw. hypothesengenerierenden<br />

Ansatzes dieser Untersuchung nicht genau definierte Ergebnisse zwischen Männern<br />

und Frauen erwartet. Dieser Annahme kann nur zum Teil zugestimmt werden in<br />

Hinblick auf sOBR. Bezüglich Leptin kann sie abgelehnt werden. Allerdings gehört<br />

sOB-R als Teil der Leptin-Achse mit zum Leptin-System“. Hier fanden sich nach<br />

”<br />

Einnahme des ATD-Test bei den weiblichen Teilnehmerinnen signifikant niedrigere<br />

Konzentrationen verglichen mit den Werten nach Einnahme der BAL-Aminosäuremischung.<br />

Eine Übersicht über die Mittelwerte der Serumkonzentrationen von Leptin, sOB-R<br />

und FLI gibt Tabelle 5 (siehe S. 26).<br />

4.4 Untersuchung peripherer Neuropeptid Y-Konzentrationen<br />

Der Zeitverlauf hatte einen hoch signifikanten Effekt auf die peripheren NPY-Konzentrationen<br />

(F [2, 44] = 11,671; p


Tabelle 6: Mittelwerte M ± Standardabweichungen (SD) von NPY<br />

Challenge-Bedingung Geschlecht Zeitpunkt NPY<br />

(ATD/BAL) (T) (M ) (SD)<br />

ATD Gesamt 0 80,06 20,23<br />

1 75,51 19,89<br />

2 70,58 17,40<br />

3 67,26 16,67<br />

Männer 0 78,89 25,70<br />

1 74,82 21,80<br />

2 71,25 20,47<br />

3 68,58 17,97<br />

Frauen 0 81,13 14,68<br />

1 76,14 18,93<br />

2 69,98 14,96<br />

3 66,05 16,08<br />

BAL Gesamt 0 71,69 14,67<br />

1 70,86 17,74<br />

2 65,10 15,26<br />

3 64,17 15,42<br />

Männer 0 71,41 18,27<br />

1 71,19 20,53<br />

2 63,85 18,98<br />

3 66,67 17,07<br />

Frauen 0 71,95 11,26<br />

1 70,55 15,69<br />

2 66,24 11,64<br />

3 61,88 14,08<br />

Anmerkung zu Tabelle 6. Mittelwerte (M ) ± Standardabweichungen (SD) für die Serumkonzentrationen<br />

von Neuropeptid Y (NPY) ( pg<br />

l<br />

) zu den Zeitpunkten T0 (Baseline), T1 (90 min), T2<br />

(180 min) und T3 (270 min) nach Einnahme des Acute Tryptophan Depletion-Test (ATD) bzw.<br />

einer Balanced Amino Acid Load (BAL, Kontrollbedingung).<br />

28


5 Diskussion<br />

Die vorliegende Studie hatte zum Ziel, zum einen die Effekte des ATD-Test Moja-De<br />

bezüglich eines verminderten TRP-Influxes über die Blut-Hirn-Schranke zu untersuchen.<br />

Zum anderen sollten in einer explorativen Herangehensweise die Auswirkungen<br />

des ATD-Test auf die Leptinachse (Leptin-, sOB-R-Konzentrationen und FLI) und<br />

auf die periphere NPY-Konzentration untersucht werden.<br />

Anhand der Plasmakonzentrationen der LNAA konnte unter Einsatz einer modifizierten<br />

Formel in Ahnlehnung an eine Michaelis-Menten-Kinetik ein durch den ATD-<br />

Test Moja-De induzierter, verminderter TRP-Influx über den L1-Transporter der<br />

Blut-Hirn-Schranke in das ZNS berechnet werden. Nach ATD-Einnahme nahm die<br />

TRP-Plasmakonzentration signifikant ab, während die anderen AS-Konzentrationen<br />

(bis auf TYR) anstiegen, sodass der TRP/CAA-Quotient ebenfalls stark absank. In<br />

der Untersuchung konnte kein Zusammenhang zwischen einer kurzzeitig verminderten<br />

5-HT-Synthese und Veränderungen der peripheren NPY- und Leptin-Serumkonzentrationen<br />

gezeigt werden. Auch wurden keine signifikanten Effekte des<br />

ATD-Test bezüglich FLI festgestellt, jedoch fanden sich Effekte auf die sOB-R-<br />

Serumkonzentration bei Frauen. Diese Resultate werden im Folgenden diskutiert.<br />

5.1 Influx von Tryptophan über die Blut-Hirn-Schranke<br />

Durch die Gabe des ATD-Test Moja-De konnte eine signifikante Reduktion der TRP-<br />

Plasmakonzentrationen hervorgerufen werden, sowohl der gesamten als auch der freien<br />

TRP-Konzentration. Dies ist im Einklang mit den Ergebnissen von Kewitz (2002).<br />

Hierbei ist zu erwähnen, dass nach aktuellem wissenschaftlichen Kenntnisstand noch<br />

keine Klarheit darüber besteht, ob das freie oder das gesamte Plasma-TRP den besseren<br />

prädiktiven Wert für die Influxrate und somit für die zentralnervöse 5-HT-<br />

Synthese bzw. die Substratverfügbarkeit für die TPH2 widerspiegelt.<br />

Einerseits haben Daten, die anhand von Studien mit Ratten gewonnen wurden, eine<br />

positive Korrelation zwischen freiem und gesamtem TRP im Gehirn vorgewiesen<br />

(Biggio et al., 1974; Oldendorf & Szabo, 1976). Außerdem wurde gezeigt, dass eine<br />

Dissoziation des albumingebundenen TRP zu einer höheren Influxrate von TRP ins<br />

ZNS führt (Tagliamonte et al., 1973; Gessa & Tagliamonte, 1974; van Donkelaar<br />

et al., 2011). Dies spricht für die Annahme, dass vor allem die Konzentration des<br />

fTRP zur Berechnung der Influxrate herangezogen werden sollte.<br />

Andererseits gibt es aber auch Hinweise dafür, dass das gesamte TRP ein besserer<br />

Indikator für einen verminderten Influx nach Anwendung des ATD-Test ist, da<br />

TRP nur vergleichsweise schwach an Albumin gebunden ist. Albumin, das selbst<br />

nicht in der Lage ist, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, ist für die Eigenschaft<br />

bekannt, signifikante Konformationsänderungen zu vollziehen (Reed & Burrington,<br />

1989). Dadurch wird eine Dissoziation des TRP von Albumin erleichtert, die<br />

29


während seines Transportes durch die zerebralen Blutgefäße von hämodynamischen<br />

Prozessen abhängig ist (Pardridge & Fierer, 1990; van Donkelaar et al., 2009a; van<br />

Donkelaar et al., 2009b; van Donkelaar et al., 2011). Ein niedriger Blutfluss führt zu<br />

einer gesteigerten Wechselwirkung zwischen TRP und der Glykokalyx an der Blut-<br />

Hirn-Schranke und dadurch zu einer höheren Dissoziationsrate (Smith et al., 1987;<br />

Pardridge & Fierer, 1990; van Donkelaar et al., 2011).<br />

Die in dieser Arbeit gewonnenen Daten machen deutlich, dass sowohl die Konzentration<br />

des gesamten als auch die des freien TRP unter Einfluss von ATD Moja-De<br />

absinken. Dies spricht dafür, dass die Messung der fTRP-Konzentration ausreichen<br />

sollte, um den TRP-Influx in das ZNS abzubilden, was auch in Bezug auf die anfallenden<br />

Kosten für eine zusätzliche Bestimmung von gesamtem TRP relevant ist.<br />

Die berechneten Influx-Werte ergaben ebenfalls signifikant verminderte Werte nach<br />

Einnahme des ATD-Test verglichen mit der BAL-Aminosäuremischung. Allerdings<br />

ist hier anzumerken, dass die Berechnung der Influxrate als indirekte Methode zur<br />

Beschreibung einer veränderten zentralnervösen Verfügbarkeit von TRP und damit<br />

einer verminderten 5-HT-Synthese im ZNS eine Limitation der vorliegenden Arbeit<br />

darstellt, auch wenn sich in der Michaelis-Menten-Kinetik ein reliables mathematisches<br />

Modell findet, um die zentrale 5-HT-Synthese in Abhängigkeit vom TRP-Influx<br />

abzuschätzen. Weitere Limitationen bezüglich dieser Thematik werden im Zusammenhang<br />

mit den Ausführungen in Kapitel 5.2 benannt.<br />

Der Zusammenhang zwischen ATD-Gabe und verminderter zentralnervöser 5-HT-<br />

Synthese gilt jedoch als gesichert, was zahlreiche tierexperimentelle Studien belegen.<br />

So wurden z.B. bei Studien an Ratten und Mäusen eine zentrale Verminderung von<br />

5-HT und 5-HIAA festgestellt (Ardis et al., 2009; Biskup et al., 2012) oder auch<br />

verminderte 5-HIAA-Konzentrationen im Liquor von Meerkatzen beobachtet (Young<br />

et al., 1989). Um in humanexperimentellen Studien den Effekt des ATD-Test weniger<br />

invasiv zu untersuchen als es in tierexperimentellen Studien möglich ist, bietet die<br />

Berechnung des Influxes eine recht zuverlässige, wenn auch indirekte Alternative. Eine<br />

direkte Alternative wäre hier der Einsatz von Positronen-Emissions-Tomographie<br />

(PET): Sie ermöglicht es auch, die serotonerge Neurotransmission mit dem zentralen<br />

Bindungspotenzial der 5-HT-Rezeptoren in Bezug zu setzen und anhand dessen<br />

zuverlässige Daten (neben Hinweisen auf betroffene Hirnareale) zum Einfluss des<br />

ATD-Test Moja-De zu gewinnen. Solche Studien könnten Gegenstand weiterer Forschungsbemühungen<br />

sein.<br />

In dieser Studie wurde nicht auf den potenziell ausgelösten, oxidativen bzw. metabolischen<br />

Stress nach Einnahme des ATD-Test Moja-De eingegangen, was in der<br />

Fokussierung auf die Auswirkungen des ATD-Test auf die Leptin-Achse und die<br />

NPY-Serumkonzentration begründet liegt. Im Rahmen weiterer ATD-Studien, insbesondere<br />

bei Anwendung einer prolongierten Depletion über mehrere Tage, sollte<br />

der möglicherweise induzierte oxidative Stress Berücksichtigung finden.<br />

30


Die Wirksamkeit des ATD-Test allgemein ist von van Donkelaar et al. zuletzt in Frage<br />

gestellt worden (van Donkelaar et al., 2011). Da die Angaben in ihrer Veröffentlichung<br />

den zugrunde liegenden Theorien dieser Arbeit teilweise widersprechen, soll<br />

hier genauer auf diese eingegangen werden.<br />

Die Autoren schließen die verminderte 5-HT-Synthese als eine Wirkung des ATD-<br />

Test zwar nicht aus, argumentieren aber, dass der ATD-Test nicht-serotonerge Mechanismen<br />

mitumfasst. Vielmehr seien Effekte, die durch den ATD-Test hervorgerufen<br />

werden, über Stress, metabolische und zerebrovaskuläre Veränderungen, insbesondere<br />

durch eine Veränderung des zerebralen Blutflusses, zu erklären.<br />

Van Donkelaar et al. gehen in einem ihrer Erklärungsansätze auf die Wirkung von<br />

Stickstoffmonoxid (engl. nitric oxide, NO) bzw. dessen Synthese mit Hilfe der NO-<br />

Synthase (NOS) ein. Demnach kann eine verminderte NOS-Aktivität und somit<br />

eine verminderte NO-Synthese nach ATD-Aufnahme eine Einschränkung des Objektgedächtnisses<br />

bedingen, welche in Studien mit Ratten mehrfach demonstriert<br />

werden konnte, da eine hippokampale Hemmung von NOS eine Verschlechterung<br />

der Objektgedächtnisleistung in Ratten hervorrufen kann (Prickaerts et al., 2002a;<br />

Blokland et al., 1998; van Donkelaar et al., 2011).<br />

Auf die Inhibition der NOS durch den ATD-Test wird von einer verminderten zentralen<br />

Zitrullinkonzentration im Hippokampus geschlossen, die bei Ratten nach ATD-<br />

Gabe gefunden wurde (Lieben et al., 2004; van Donkelaar et al., 2009a). Da eine<br />

verminderte Zitrullinkonzentration mit einer verringertern NO-Synthese einhergeht,<br />

könnte dies die ATD-induzierte Beeinträchtigung des Objektgedächtnisses erklären,<br />

die bei Nagetieren festgestellt wurde (Dawson & Dawson, 1996; Olivier et al., 2008;<br />

Jans et al., 2010; van Donkelaar et al., 2011).<br />

Ferner gibt es einen komplexen Zusammenhang zwischen NO und 5-HT: Ein moderater<br />

Anstieg von NO-Konzentrationen führt zu verminderter 5-HT-Freisetzung,<br />

während ein nur leichter Anstieg von NO-Konzentrationen zu einer ansteigenden<br />

5-HT-Freisetzung führt (Kaehler et al., 1999; van Donkelaar et al., 2011).<br />

Durch Inhibitoren der Phosphodiesterase (PDE) ist wiederum eine Verbesserung<br />

des durch den ATD-Test eingeschränkten Objektgedächtnisses hervorrufbar, welche<br />

ebenso wie der ATD-Test den zerebralen Blutfluss, das Gedächtnis sowie kognitive<br />

Prozesse beeinflussen können (Prickaerts et al., 2002a; Prickaerts et al., 2002b).<br />

PDE5- und PDE2-Inhibitoren erhöhen einerseits die NOS-Aktivität im Hippocampus<br />

und fördern andererseits die zentralen Second Messenger-Konzentrationen wie<br />

die von zyklischem Guanosinmonophosphat (cGMP) und zyklischem Adenosinmonophosphat<br />

(cAMP), welche beide ebenfalls Einfluss auf Gedächtnis und Lernvorgänge<br />

haben (Murad et al., 1978; Domek-Lopacinska & Strosznajder, 2008; van<br />

Donkelaar et al., 2011).<br />

Als weitere Hypothese formulieren Donkelaar et al., dass ein nach Einnahme des<br />

ATD-Test verminderter Blutfluss in Hirnarealen, in denen der Wachstumsfaktor<br />

31


BDNF (engl.: Brain-derived neurotrophic factor) normalerweise in großen Mengen<br />

verfügbar ist, oder auch erhöhte Konzentrationen des peripheren Abbauprodukts<br />

von TRP, Kynurenin, und dessen Metabolite zu Verschlechterungen der Gedächtnisleistung<br />

nach ATD-Einnahme beitragen können (Stone, 2001; Blokland, A. et al.,<br />

2004; van Donkelaar et al., 2009a; van Donkelaar et al., 2009b; van Donkelaar et al.,<br />

2011).<br />

BDNF wird außerdem durch Stress beeinflusst, wobei dies die Grundlage einer weiteren<br />

Hypothese von van Donkelaar et al. darstellt: Durch die Anwendung des ATD-<br />

Test entstehe eine akute Stresssituation. Diese führe zu Lipolyse, wodurch wiederum<br />

Fettsäuren freigesetzt werden, welche TRP von seiner Bindungsstelle an Albumin<br />

verdrängen, sodass TRP leichter über die Blut-Hirn-Schranke aufgenommen werden<br />

kann (McMenamy, 1965; van Donkelaar et al., 2011).<br />

Zudem stimuliert Stress eine Freisetzung von Kortikosteron, dem wichtigsten Kortikoid<br />

bei Nagetieren, welches hingegen die Rezeptorbindung von 5-HT und dem<br />

bereits erwähnten BDNF vermindert, wodurch es ebenfalls zu einem herabgesetzten<br />

Objektgedächtnis kommt (Laaris et al., 1995; van Donkelaar et al., 2011).<br />

Die Argumentation von van Donkelaar et al. erscheint grundsätzlich nachvollziehbar,<br />

weist jedoch einige ungeklärte Fakten auf. Die Autoren formulieren Wirkprozesse,<br />

die in einem eindeutigen Zusammenhang nicht experimentell bewiesen sind, sondern<br />

ausschließlich auf theoretischen Schlussfolgerungen in Bezug auf verschiedene<br />

Experimente basieren. Ferner gibt es, wie durch Crockett et al. ausgeführt, ausreichend<br />

Belege dafür, dass der ATD-Test eindeutig die zentralnervöse 5-HT-Synthese<br />

vermindert (Crockett et al., 2012). Dies wird durch neuere tierexperimentelle Daten<br />

bezüglich des hier verwendeten ATD-Test Moja-De bestätigt (Biskup et al.,<br />

2012). Dennoch sollten weitere, wie jene durch van Donkelaar et al. beschriebenen,<br />

sekundären Mechanismen bezüglich des ATD-Test in zukünftigen Studien berücksichtigt<br />

werden.<br />

Den Argumenten von Crockett et al. (2012), Biskup et al. (2012) sowie den Befunden<br />

von vielen weiteren Forschungsgruppen folgend kann auf Basis der durch<br />

die vorliegende Arbeit gewonnenen Daten zugestimmt werden, dass die Gabe des<br />

ATD-Test, hier Moja-De im Speziellen, eine wirksame, verlässliche und nebenwirkungsarme<br />

Methode ist, um kurzzeitig die 5-HT-Synthese im ZNS zu verringern. Die<br />

vergleichsweise geringen Nebenwirkungen sind zum einen auf die Zusammensetzung<br />

der verschiedenen AS zurückzuführen und zum anderen darauf, dass die Zuführung<br />

von Moja-De gewichtsadaptiert erfolgt.<br />

5.2 Verlaufskonzentrationen der Aminosäuren<br />

Die Aminosäuren ILE, LEU, LYS, PHE, THR, VAL und MET stiegen signifikant<br />

an, sowohl nach ATD- als auch nach BAL-Einnahme. Diese Ergebnisse waren zu erwarten,<br />

da der ATD-Test und die BAL-Aminosäuremischung beträchtliche Mengen<br />

32


dieser Aminosäuren enthalten. TYR, die einzige nicht in der Mischung enthaltene<br />

AS, deren Konzentration bestimmt wurde, zeigte keine signifikanten Konzentrationsänderungen.<br />

Die TRP-Bestimmung allein hätte nicht genügt, um die verminderte zentralnervöse<br />

TRP-Verfügbarkeit und die dadurch verminderte 5-HT-Synthese im ZNS einschätzen<br />

zu können. Bereits Gessa et al. nahmen in den Siebziger Jahren an, dass ein Drittel<br />

der Reduktion der zentralen TRP-Konzentration durch die Anwesenheit von LNAA<br />

bestimmt wird (Gessa et al., 1974; Weltzin et al., 1994). Mit Hilfe der Konzentrationen<br />

der LNAA, die verzweigtkettigen AS LEU, ILE und VAL und die aromatischen<br />

AS PHE, TYR und TRP, lässt sich der Quotient TRP/CAA berechnen (Badawy<br />

et al., 2010; Fernstrom & Wurtman, 1972). Dieser lässt eine Schätzung der Wirksamkeit<br />

des ATD-Test zu. Ein hoher Quotient bedeutet, dass mehr TRP mit Hilfe<br />

des L1-Transporters die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann.<br />

In der vorliegenden Arbeit führte der ATD-Test sowohl im Vergleich zur Baseline<br />

als auch im Vergleich zur BAL-Aminosäuremischung zu stark verminderten<br />

TRP/CAA-Quotienten. Eine maximale Reduktion ergab der Quotient – berechnet<br />

mit der gesamten TRP-Konzentration – zum Zeitpunkt T2 auf 15,8% bzw. mit der<br />

fTRP-Konzentration berechnet auf 14,6% des Ausgangswertes. Bei Einnahme der<br />

BAL-Aminosäuremischung erhöhte sich der Quotient, sodass zum Zeitpunkt T3 –<br />

ausgehend von der gesamten TRP-Plasmakonzentration – die Konzentration auf<br />

167,7% bzw. von fTRP ausgehend zum Zeitpunkt T2 auf 285,0% des Ausgangswertes<br />

bei T0 anstieg.<br />

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass in früheren Arbeiten, die sich<br />

mit der ATD-Methode, jedoch nicht in der Modifikation Moja-De, beschäftigten,<br />

dieser Quotient nach Aufnahme einer (anders als in dieser Studie zusammengstellten)<br />

Kontroll-Aminosäuremischung (welche auch TRP enthält) ebenso wie bei ATD-<br />

Einnahme zu reduzierten TRP/CAA Quotienten im Plasma führte (Young et al.,<br />

1988; Weltzin et al., 1994). Im Gegensatz dazu fand sich in der vorliegenden Studie,<br />

dass die ATD-Methode Moja-De gerade auch im Vergleich mit der BAL-Aminosäuremischung<br />

robust die zentralnervöse Tryptophanverfügbarkeit senkt bzw. den TRP-<br />

Influx über die Blut-Hirn-Schranke vermindert. Weiterhin zeigten neue tierexperimentelle<br />

Daten, dass die hier verwendete BAL-Aminosäuremischung die zentralnervöse<br />

Verfügbarkeit von 5-HT nicht erhöhte, was ihre Bedeutung als Kontrollbedingung<br />

in verschiedenen experimentellen Settings unterstreicht (Biskup et al.,<br />

2012).<br />

Der Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit lag nicht auf dem TRP/CAA-Quotienten,<br />

da mit der Influx-Berechnung ein präziseres Werkzeug zur Schätzung der zentralnervösen<br />

TRP-Verfügbarkeit angewandt werden konnte. Zwar korreliert in Tiermodellen<br />

auch der Quotient TRP/CAA mit dem zentralen TRP-Gehalt (mit einem r<br />

= 0,95) und mit zentralen Konzentrationen von 5-HT und 5-HIAA (mit einem r<br />

33


= 0,89) (Fernstrom & Wurtman, 1972). Durch Berücksichtigung der unterschiedlichen<br />

Affinitäten der Aminosäuren zum L1-Transporter kann jedoch gerade bei den<br />

verzweigtkettigen Aminosäuren LEU, ILE und VAL eine zuverlässigere Schätzung<br />

der Aminosäurenkonzentrationen im Gehirn vorgenommen werden (Tackman et al.,<br />

1990). So besetzen beispielsweise unter normalen Plasma-Bedingungen allein PHE<br />

und LEU durch ihre hohe Affinität, ausgedrückt durch einen niedrigen K m -Wert,<br />

über 50% der Bindungsstellen des Transporters (Smith et al., 1987).<br />

Dieser Schätzung sind jedoch auch limitierende Faktoren zuzuschreiben: Die Konstanten,<br />

die für die Berechnung des Influxes aus den Untersuchungen von Smith et al.<br />

herangezogen wurden, sind aus Untersuchungen an Ratten ermittelt worden (Smith<br />

et al., 1987; Smith & Stoll, 1998). Weiterhin gibt es zwar ausgeprägte Analogien<br />

zwischen dem menschlichen L1-Transporter und dem von Smith et al. untersuchten<br />

zerebrovaskulären NAA-Carrier. Dennoch konnten Smith und Kollegen bei der<br />

Veröffentlichung ihrer Daten nur vermuten, dass diese einander entsprechen.<br />

Ferner wurde für die Influx-Berechnungen sowohl mit gesamtem als auch mit freiem<br />

TRP der gleiche K m -Wert genutzt, da Smith nur einen K m -Wert ermittelt hatte –<br />

unter der Annahme, dass albumingebundenes TRP kaum zum TRP-Influx beitragen<br />

würde (Smith et al., 1987). Allerdings verändere laut Smith et al. die Wahl zwischen<br />

freiem und gesamtem TRP für ihre Berechnungen die K m -Werte der anderen AS nur<br />

minimal“ (Smith et al., 1987).<br />

”<br />

5.3 Einfluss des Acute Tryptophan Depletion-Test auf die<br />

Leptin-Achse<br />

Leptin, dem in der Regulation des Energiemetabolismus eine entscheidende Rolle<br />

zukommt, zeigte in dieser Studie keine signifikanten Veränderungen nach ATD-<br />

Einnahme im Vergleich zur BAL-Einnahme. Auch die Werte der Serumkonzentrationen<br />

des sOB-R und des FLI zeigten über die gesamte Gruppe der Studienteilnehmer/-innen<br />

keine signifikanten Veränderungen nach Einnahme des ATD-Test Moja-<br />

De verglichen zur BAL-Einnahme. Allerdings ergab die Auswertung bei geschlechtsgetrennter<br />

Betrachtung, dass bei den weiblichen Teilnehmerinnen nach ATD-Gabe<br />

die sOB-R-Serumkonzentration im Vergleich zur BAL-Gabe signifikant abnahm.<br />

Dies stellt eine signifikante Neuerung zur bisherigen Forschung dar, wobei bisherige<br />

Studien vor allem tierexperimentelle Ansätze zur Untersuchung möglicher Interaktionen<br />

von zentralnervösem 5-HT und Leptin verwendeten. Dieser Effekt könnte<br />

hierbei als Korrelat eines veränderten Leptin-Transports über die Blut-Hirn-<br />

Schranke interpretiert werden. Weiterhin erscheint eine direkte Regulation der sOB-<br />

R-Verfügbarkeit bei weiblichen Studienteilnehmerinnen denkbar, möglicherweise über<br />

das autonome Nervensystem oder immunologisch gesteuerte Mechanismen, beispielsweise<br />

durch Tumor-Nekrose-Faktor alpha (TNF-α) (Gan et al., 2012). Hierzu sind<br />

weiterführende Untersuchungen notwendig.<br />

34


Möglicherweise besteht eine Ursache für die vorliegenden Ergebnisse bezüglich Leptin<br />

und FLI darin, dass die Messung auf 4,5 Stunden begrenzt war. Nahrungsaufnahmen<br />

zeigten im Rahmen von anderen Studien keinen kurzfristigen Anstieg der<br />

Leptin-Plasmakonzentration (Jéquier, 2002; Considine et al., 1996).<br />

Es liegt jedoch eine Studie vor, in der neben langfristigen auch kurzfristige Veränderungen<br />

des Leptinspiegels als Reaktion auf übermäßige Nahrungsaufnahme von<br />

Probanden/-innen beobachtet wurden (Kolaczynski et al., 1996). Hier trat jedoch<br />

der kurzfristige, starke Anstieg der Leptinkonzentration nach fünf Stunden auf, was<br />

immer noch über den Zeitrahmen der vorliegenden Studie hinausgeht (Kolaczynski<br />

et al., 1996). Ferner erscheinen die Veränderungen der sOB-R-Konzentrationen in<br />

der vorliegenden Arbeit vergleichsweise gering, sodass sich diese nicht signifikant auf<br />

den FLI auswirken.<br />

Es sollte außerdem berücksichtigt werden, dass die vorliegende Arbeit auf zentralnervöse<br />

Vorgänge ausgerichtet war und von zentralen Wechselwirkungen zwischen<br />

einer verminderten 5-HT-Synthese und Leptinspiegeln ausging. Gemessen wurde allerdings<br />

mit der Serumkonzentration ein peripherer Wert des Leptins, sodass man<br />

nicht sicher davon ausgehen kann, dass dies eventuelle Veränderungen im ZNS bzw.<br />

deren Richtung wiedergibt. Zwar wurde in vielen Studien Serum oder Plasma verwendet,<br />

um Leptin-Veränderungen zu erfassen, jedoch fanden auch diese Messungen<br />

über längere Zeiträume statt als in der vorliegenden Arbeit. Des Weiteren wurden<br />

viele Erkenntnisse über die Wirkung von Leptin in tierexperimentellen Studien gewonnen.<br />

Eine wechselseitige Beziehung zwischen dem 5-HT- und dem Leptin-System im Menschen<br />

gilt als wahrscheinlich. Untersuchungen von Karsenty et al. zum Zusammenhang<br />

zwischen dem Energiemetabolismus und Knochenstoffwechsel haben ergeben,<br />

dass Leptin über eine Hemmung der 5-HT-Synthese und -Freisetzung im Hirnstamm<br />

die Einspeicherung von Knochenmasse inhibiert (Yadav et al., 2009; Karsenty, 2006).<br />

Den Autoren nach greift das für seine Funktion in kognitiven Vorgängen bekannte,<br />

zentral synthetisierte 5-HT in das Knochen-Remodelling (kontinuierliche Erneuerung<br />

von Knochensubstanz), die Appetitregulation und den Energiehaushalt ein<br />

(Yadav et al., 2009). 5-HT wirkt zentral zugunsten einer Zunahme an Knochenmasse,<br />

indem es über die Bindung an Htr2c in ventromedialen Nuclei des Hypothalamus<br />

eindämmend auf die Aktivität des sympathischen Nervensystems einwirkt (Yadav<br />

et al., 2009). Indem 5-HT an Htr1a und Htr2b des Nucleus arcuatus bindet, wirkt es<br />

appetitsteigernd und energiesparend (Yadav et al., 2009; Oury & Karsenty, 2011).<br />

Diese Wirkungen scheinen durch Leptin gehemmt werden zu können. So haben Karsenty<br />

et al. durch Doppelimmunohistochemie die lange Form des Leptinrezeptors<br />

in Neuronen gefunden, die TPH2 exprimieren, was also auf 5-HT synthetisierende<br />

Neurone hinweist (Yadav et al., 2009). Zudem führte eine intrazerebroventrikuläre<br />

Injektion von Leptin zu einer dosisabhängigen Reduktion der 5-HT-Synthese wie<br />

35


auch -Freisetzung durch Hirnstammneurone, und gegensätzlich erhöhte sich in ob/ob<br />

(leptindefizienten) Mäusen die 5-HT-Konzentration im Hypothalamus (Yadav et al.,<br />

2009). Ferner führte ein höherer 5-HT-Gehalt in diesen ob/ob Mäusen zu normalisierter<br />

Knochensubstanzeinspeicherung und auch zu normalisiertem Appetit (Yadav<br />

et al., 2009).<br />

Zu diesen Befunden passt auch die Tatsache, dass Serotoninwiederaufnahmehemmer<br />

als Nebenwirkung eine Gewichtszunahme zeigen können und 5-HT-defiziente Mäuse<br />

eine Anorexie-ähnliche Symptomatik entwickeln (Kaye et al., 1998; Srinivasan et al.,<br />

2008; Oury & Karsenty, 2011). Ebenfalls kann die Feststellung, dass eine Inaktivierung<br />

des Leptinrezeptors in serotonergen Neuronen zu einer Wiederherstellung des<br />

Appetits und des ursprünglichen Körpergewichtes in ob/ob Mäusen führen konnte,<br />

als weiterer Beleg für diese Hypothese gewertet werden (Yadav et al., 2009; Oury &<br />

Karsenty, 2011).<br />

Den Ergebnissen von Yadav et al. bzw. den darauf aufbauenden theoretischen Erklärungsansätzen<br />

hat jedoch eine Veröffentlichung von Lam et al. (2011) in Teilen widersprochen.<br />

Die Autoren stimmen zwar zu, dass sowohl 5-HT als auch Leptin wichtige<br />

Rollen im Energiehaushalt zukommen, aber die gewonnenen Daten erklärten vor<br />

allem, dass es keine direkte Wirkung von Leptin auf serotonerge Neurone gebe (Lam<br />

et al., 2011). Lam et al. konnten keine Neurone ausfindig machen, die, wie von Yadav<br />

et al. vermutet, sowohl TPH2 als auch OB-R exprimieren, auch wenn OB-R-tragende<br />

Neurone und 5-HT-Neurone im dorsalen Raphe-Kern dicht beieinander liegen (Lam<br />

et al., 2011). Leptin führe laut Lam et al. zwar zu Hyperpolarisation von nichtserotonergen<br />

Neuronen im dorsalen Raphe-Kern, bewirke dort aber keine veränderte Aktivität<br />

von 5-HT-Neuronen (Lam et al., 2011). Außerdem änderte eine 5-HT-Depletion<br />

(mittels des Tryptophanydroxylase-Inhibitors P-Chlorophenylalanin, PCPA) nicht<br />

den anorektischen Effekt von Leptin (Lam et al., 2011). Hierbei ist jedoch in Bezug<br />

auf die genannte Studie und die verwendete Depletionsmethode anzunehmen, dass<br />

eine zentralnervöse Depletion von 5-HT durch PCPA zu einer wesentlich stärkeren<br />

Verminderung der 5-HT-Synthese führt und aufgrund des nahezu vollständigen<br />

Aussetzens der 5-HT-Synthese nur im tierexperimentellen Setting angewendet wird.<br />

Nach Ergebnissen der Studie von Yadav et al. führen cre-Serotonintransporter (Sertcre)<br />

exprimierende Neurone bei fehlendem Leptinrezeptor in Mäusen zu Hyperphagie<br />

und Adipositas (Yadav et al., 2009). Dies konnte durch Lam et al. nicht bestätigt<br />

werden. Hingegen fand sich bei Lam et al., dass Sert-cre im dorsalen Raphe-Kern<br />

nicht aktiv ist und eine Sert-cre-vermittelte, neuronenspezifische Inaktivierung des<br />

Leptinrezeptors keinen Einfluss auf das Körpergewicht hat bzw. nicht zu Adipositas<br />

führt (Lam et al., 2011).<br />

In der Zusammenschau ihrer Resultate postulierten die Autoren, dass 5-HT-Neurone<br />

nicht direkt von Leptin beeinflusst würden, dass der Weg über 5-HT nicht essenziell<br />

notwendig sei für die anorektische Wirkung von Leptin, und dass die eigentliche<br />

36


Population der OB-R tragenden zentralen Neurone noch identifziert werden müsse<br />

(Lam et al., 2011). Möglicherweise würde eine weitere Aufklärung dieser Diskrepanzen<br />

zwischen den Modellen beider Forschungsgruppen auf diesem Gebiet zusätzliche<br />

Informationen dazu liefern, weswegen in der vorliegenden Studie kein Effekt einer<br />

verminderten 5-HT-Synthese im ZNS mittels des ATD-Test Moja-De auf Leptin-Serumkonzentrationen<br />

gefunden werden konnte.<br />

Auch ein Miteinbezug des sOB-R, auf den beide Forschungsgruppen in ihren Veröffentlichungen<br />

nicht eingingen, könnte hierbei von Nutzen sein. Der derzeitige Wissensstand<br />

der Forschung bezüglich der Funktion des peripher zirkulierenden sOB-R,<br />

der Leptin im Blut hochaffin bindet, ist noch relativ begrenzt. Ebenso wie Leptin liefert<br />

sOB-R Informationen über den Körperfettanteil. So korreliert der Körperfettanteil<br />

negativ mit der sOB-R-Konzentration im menschlichen Körper (Yannakoulia<br />

et al., 2003). Durch Gastric Banding und folglich Gewichtsabnahme übergewichtiger<br />

Menschen erhöhte sich deren sOB-R-Gehalt im Blut (Laimer et al., 2002). Überdies<br />

hemmt sOB-R den Transport von Leptin über die Blut-Hirn-Schranke durch eine<br />

reduzierte Bindungs- und Endozytoseaktivität und wirkt somit als Antagonist von<br />

membranverankerten OB-R (Tu et al., 2008).<br />

Kratzsch et al. zeigten eine negative Korrelation der sOB-R-Serumkonzentration mit<br />

dem Alter und dem Stadium der Pubertätsentwicklung (Kratzsch et al., 2002b). Außerdem<br />

wiesen sie in Untersuchungen an Patientinnen mit AN einen Abfall des sOB-<br />

R bei gleichzeitigem Anstieg des Leptins unter Gewichtszunahme nach. Dies fand<br />

durch andere Veröffentlichungen Bestätigung, auch bezüglich der Tatsache, dass bei<br />

fehlender Gewichtszunahme sOB-R-Werte signifikant höher waren (Kratzsch et al.,<br />

2002b; Misra et al., 2004). Vermutet wurde hier, dass im Rahmen von Essstörungen<br />

(vor allem AN) diese Hochregulierung des löslichen Leptinrezeptors den Körper vor<br />

weiterer Gewichtsreduktion bewahrt, indem es den Organismus vor einer Wirkung<br />

des freien Leptins schützt, sodass der Energieverbrauch gesenkt wird.<br />

Ein Erklärungsansatz für die bei weiblichen Teilnehmerinnen gefundene Assoziation<br />

einer verminderten sOB-R-Konzentration mit einer verminderten 5-HT-Synthese<br />

(hervorgerufen durch den ATD-Test) ist, dass die verminderte sOB-R-Konzentration<br />

einhergeht mit einer reduzierten Hemmung des Transports von Leptin über die Blut-<br />

Hirn-Schranke. Diese Annahme liegt in der Veröffentlichung von Tu et al (2008)<br />

begründet. Die dabei involvierten Bindungs- und Endozytoseaktivitäten könnten<br />

einer serotonergen Modulation unterliegen. Bisherige Forschungsergebnisse weisen<br />

auf eine Beteiligung von Htr1a bei der Aktivierung von Mitogen-aktivierten Proteinkinasen<br />

bzw. extrazellulären signalregulierten Kinasen im Rahmen von Kalzium-<br />

/Calmodulin-abhängigen Rezeptor-Endozytoseprozessen hin (Della Rocca et al.,<br />

1999). Auch andere serotonerge Regulationsmechanismen könnten hierbei eine Rolle<br />

spielen. Ob in umgekehrter Weise eine vermehrte zentralnervöse Verfügbarkeit von<br />

5-HT bei gesunden jungen Erwachsenen, zum Beispiel pharmakologisch durch Ver-<br />

37


abreichung von Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern, mit einer Hochregulation von<br />

sOB-R einhergeht mit der möglichen Konsequenz von einer verminderten Wirkung<br />

des freien Leptins (siehe Kratzsch et al., 2002b, Misra et al., 2004, Tu et al., 2008),<br />

ist ebenfalls unklar. Hierzu sind weiterführende Studien notwendig.<br />

Die verminderte Synthese von 5-HT durch den ATD-Test könnte auch als sättigungsassoziiert<br />

bzw. sättigungsinduzierend verstanden werden, einerseits über die<br />

verabreichten Aminosäuren, welche physiologischerweise Bestandteil der menschlichen<br />

Nahrung sind, und andererseits über eine verminderte Synthese von 5-HT.<br />

Dieser Effekt dürfte bei Frauen ausgeprägter sein als bei Männern, da bei Frauen<br />

die 5-HT-Synthese geringer ist, sodass der ATD-Test bei ihnen in dieser Hinsicht<br />

schneller und stärker Effekte zeigen könnte (Nishizawa et al., 1997).<br />

Eine verminderte sOB-R-Konzentration führt allerdings ebenfalls zu einer erhöhten<br />

Elimination von Leptin aus der Zirkulation, sodass später eine erneute Nahrungsaufnahme<br />

angeregt werden kann (Zastrow et al., 2003). Dies könnte neben den geringen<br />

Effekten des ATD-Test auf die sOB-R-Verfügbarkeit auch die relativ konstanten<br />

Werte des FLI, die in dieser Studie gemessen wurden, mitbegründen. Der dabei<br />

geschlechtsspezifische Zusammenhang hat insofern Relevanz, als aus evolutionärer<br />

Sicht bei Frauen dadurch ein zusätzlicher Sicherungsmechanismus greifen könnte,<br />

um im Fall von reduziertem zentralnervösem 5-HT eine erneute, spätere Nahrungsaufnahme<br />

längerfristig zu gewährleisten. Im ZNS könnte 5-HT zum Beispiel dann<br />

vermindert sein, wenn nicht genügend TRP, welches in vielen Nahrungsmitteln enthalten<br />

ist, aufgenommen wurde. Der Weg zur erneuten Nahrungsaufnahme würde<br />

in diesem Fall über die im Verlauf folgende Elimination von Leptin begünstigt. Jedoch<br />

ist ein potenzieller Mechanismus, durch welchen eine verringerte zentralnervöse<br />

Synthese von 5-HT die sOB-R-Konzentration, im Speziellen bei Frauen, beeinflussen<br />

könnte, unklar. Hier scheint eine Regulation über das autonome Nervensystem oder<br />

über immunologisch vermittelte Prozesse denkbar.<br />

Möglich wäre, dass aufgrund der nach Verabreichung des ATD-Test relativ schnell<br />

eingetretenen Verminderungen der sOB-R-Konzentrationen bei den weiblichen Teilnehmerinnen<br />

immunologisch vermittelte Prozesse, beispielsweise durch den TNF-α<br />

oder Interleukine moduliert, die sOB-R-Konzentration beeinflussen. Neue Resultate<br />

gaben Hinweise dafür, dass TNF-α die Empfindlichkeit des Körpers für Leptin hochreguliert,<br />

wobei ein Anstieg des sOB-R oft auch als Beiprodukt im Rahmen eines<br />

Anstiegs des Ob-R verstanden wird (Gan et al., 2012). Übertragen auf die Befunde<br />

der vorliegenden Studie könnte dies bedeuten, dass eine verminderte zentralnervöse<br />

Synthese von 5-HT (vor allem bei Frauen wegen einer geringeren Synthese von zentralem<br />

5-HT im Vergleich zu Männern) zu einer Verminderung des Ob-R führt,<br />

vermittelt über immunologische Prozesse bzw. TNF-α. TNF-α führt unter anderem<br />

zu einer Aktivierung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse<br />

(HPA-Achse), aktiviert neuronale 5-HT-Transporter und führt zu einer Stimulation<br />

38


der Indoleamin 2,3-Dioxygenase, was in der Folge auch eine TRP-Depletion bewirken<br />

kann. Während einer depressiven Episode führt jedoch eine erhöhte Aktivität<br />

der HPA-Achse zu einer Verminderung von TNF-α bei Normalisierung von TNF-α<br />

nach Remission der depressiven Symptomatik (siehe Berthold-Losleben & Himmerich,<br />

2008). Die Vergabe des ATD-Test wird auf neurochemischer Ebene im Sinne<br />

eines zentralnervösen serotonergen Defizits als Challenge-Test für eine depressive<br />

Symptomatik vor allem bei Patientinnen mit bestimmten genetischen Risikofaktoren<br />

angesehen (Walderhaug et al., 2007). Von diesem Modell ausgehend kann überlegt<br />

werden, ob bei weiblichen Teilnehmerinnen (mit verminderter zentralnervöser<br />

5-HT-Synthese im Vergleich zu Männern) der ATD-Test zu einer signifikanten Verminderung<br />

der 5-HT-Synthese führt, und im Nachgang dieses Defizits eine durch<br />

TNF-α modulierte Herabsetzung der Empfindlichkeit des Körpers gegenüber Leptin<br />

(ausgedrückt durch Herabregulation von Ob-R mit begleitender Verminderung<br />

des sOB-R als Surrogat dieses Mechanismus) einsetzt. Auf biologischer Ebene macht<br />

ein solcher Mechanismus Sinn, vor allem da bei depressiver Symptomatik die Nahrungsaufnahme<br />

aufrecht erhalten werden muss, auch um eine genügende Zufuhr von<br />

TRP, der physiologischen Vorläuferaminosäure von 5-HT, zu gewährleisten.<br />

Die gefundene Assoziation zwischen einer verminderten Konzentration von sOB-R<br />

und einer verringerten zentralnervösen Synthese von 5-HT ist auch für die häufige<br />

Komorbidität von Essstörungen und depressiven Erkankungen von Bedeutung,<br />

welche ebenfalls mit verminderten zentralnervösen 5-HT-Konzentrationen assoziiert<br />

sind.<br />

Wenn man die Mechanismen aus der Perspektive, dass 5-HT vornehmlich über<br />

NPY/AgRP- und POMC-Neurone leptinähnliche Effekte hat (Heisler et al., 2006),<br />

beschaut, so würde sich ein anderes Bild ergeben: Eine verminderte 5-HT-Konzentration<br />

müsste hier zu erhöhtem Hungergefühl führen (wobei im Fall der vorliegenden<br />

Studie durch die Vergabe der AS als Nahrungsbestandteile und eine damit eventuell<br />

assoziierte Sättigung diesem Effekt entgegengewirkt haben könnten). Diesem Ansatz<br />

folgend würde eine Verminderung der sOB-R-Konzentration insofern Sinn ergeben,<br />

als hierdurch eine erhöhte Leptin-Wirkung den wegfallenden Sättigungseffekt von<br />

verminderter 5-HT-Konzentration ggf. kompensieren oder zumindest abschwächen<br />

könnte.<br />

Es ist von klinischem Interesse, diese Bereiche weiter zu erforschen, auch weil sie<br />

in Zukunft eine klinisch relevante Bedeutung für die nicht vollständig aufgeklärte<br />

Pathophysiologie von Essstörungen oder von Adipositas haben könnten. Zur Auswirkung<br />

einer verminderten 5-HT-Synthese im ZNS auf die sOB-R-Konzentration gibt<br />

es bislang keine humanexperimentellen Daten. In der vorliegenden Studie konnten<br />

diesbezüglich geschlechtsspezifische Unterschiede festgestellt werden. Mögliche Erklärungsansätze<br />

hierfür, eventuell auf der Grundlage einer durch den ATD-Test und<br />

der damit verbundenen verminderten zentralnervösen 5-HT-Synthese induzierten<br />

39


Verminderung von sOB-R sowie eines dadurch veränderten Transports von Leptin<br />

über die Blut-Hirn-Schranke, wurden diskutiert. Jedoch sind weiterführende Studien,<br />

speziell unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Aspekte, notwendig.<br />

5.4 Einfluss des Acute Tryptophan Depletion-Test auf Neuropeptid<br />

Y<br />

In der vorliegenden Untersuchung konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen<br />

dem ATD-Test Moja-De und NPY-Konzentrationen gefunden werden. Ursachen<br />

hierfür könnten die relativ kleine Untersuchungsgruppe, der Anteil nicht-zentraler<br />

NPY-Produktion und das gewonnene Untersuchungmaterial (Serumproben) sein.<br />

Zum Anteil nicht-zentraler NPY-Produktion ist zu beachten, dass die periphere<br />

NPY-Konzentration wahrscheinlich nicht exakt widerspiegelt, inwiefern NPY im<br />

ZNS verfügbar ist. NPY wird nicht nur im ZNS exprimiert, sondern auch in der Peripherie<br />

des menschlichen Körpers. So wird NPY zusammen mit Noradrenalin und<br />

ATP im sympathischen Nervensystem freigesetzt sowie in zentralen wie peripheren<br />

cholinergen und nicht cholinergen Neuronen, und wirkt antikonvulsiv, antidepressiv<br />

und antinozizeptiv (Lundberg et al., 1982; Lundberg et al., 1983; Pedrazzini<br />

et al., 1998; Cox, 2007). Im enterischen Nervensystem ist NPY vor allem in noncholinergen<br />

und nonadrenergen Neuronen vertreten und wird zusammen mit anderen<br />

Neurotransmittern co-exprimiert (Furness et al., 1983; Cox, 2007). Ebenso kommt<br />

es im Intestinum von Säugetieren, speziell in myenterischen und subkutanen Neuronen,<br />

die die glatte Muskulatur und die Mukosa innervieren, vor (Cox, 2007). Des<br />

Weiteren ist NPY auch nicht nur in Neuronen, sondern im subkutanen abdominalen<br />

Fettgewebe zu finden (Kuo et al., 2007; Kos et al., 2007; Yang et al., 2008).<br />

Diese Aufzählung macht deutlich, wieso NPY zahlreiche verschiedene Funktionen<br />

inne hat, was im Übrigen auch gesondert für seine Vertretung im ZNS gilt. So ist<br />

z.B. auch in Gliazellen und in olfaktorische Zellen umhüllenden Zellen (Schwannzellvorläufern)<br />

mit möglicherweise trophischer Wirkung NPY gefunden worden (Hansel<br />

et al., 2001; Ubink et al., 2003). NPY spielt neben seiner Funktion im zentral gesteuerten<br />

Energiemetabolismus als orexigener Faktor unter anderem ebenfalls eine<br />

Rolle bei der Regulation des Blutdrucks (indem es die Kontraktion von Blutgefäßen<br />

reguliert), bei der Angiogenese, bei der Wundheilung, ferner bei der Regulation von<br />

Schmerzen und von Angst sowie bei der Reaktion auf Stress der kortikotropen Achse<br />

(Pedrazzini et al., 1998; Pedrazzini et al., 2003; Kuo & Zukowska, 2007; Maniam &<br />

Morris, 2012).<br />

Durch das epidemiologische Problem der Adipositas ist die Erforschung der Wirkung<br />

von NPY im Energiemetabolismus von großer Relevanz. Auch in der vorliegenden<br />

Arbeit lag der Fokus auf der Funktion des Neuropeptids im Energiehaushalt. Im<br />

Bereich der psychiatrischen Medizin sind auch die Ursachen anderer Essstörungen<br />

wie der AN oder der BN in den Fokus zu nehmen und die diesbezüglichen Zusam-<br />

40


menhänge weiter zu hinterfragen, da die zugrunde liegende Pathophysiologie der<br />

genannten Störungsbilder nach wie vor nur unvollständig geklärt ist. Die Berücksichtigung<br />

der anderen Funktionen von NPY und dadurch weiterer einflussnehmenden<br />

Faktoren sollte Gegenstand zukünftiger Untersuchungen sein, damit ein deutlicheres<br />

Bild der Ursachen von Essstörungen gezeichnet werden kann.<br />

Weiterhin könnte ein möglicher Erklärungsansatz für die vorliegenden Untersuchungsergebnisse<br />

die Tatsache sein, dass NPY im Serum bestimmt wurde, während<br />

die Mehrheit der zitierten Veröffentlichungen bezüglich einer Interaktion zwischen<br />

dem 5-HT- und NPY-System auf tierexperimentell gewonnene Daten zurückgreifen.<br />

Andere humanexperimentelle Untersuchungen bezogen sich auf Liquoruntersuchungen<br />

und den aus ihnen gewonnenen Daten – mit Ausnahme einer veröffentlichten<br />

Studie, die NPY-Plasmakonzentrationen bei Menschen untersuchte, hierunter gesunde<br />

und medikationsfreie Patienten/-innen mit remittierter Depression, unter ATDund<br />

BAL-Bedingungen (Czermak et al., 2008). Es wurden dabei keine signifikanten<br />

Unterschiede zwischen gesunden Kontrollpersonen und Patienten/-innen nach ATDbzw.<br />

BAL-Einnahme gefunden. Jedoch hatte die Studie einige nennenswerte Limitationen.<br />

Die NPY-Proben wurden zu T0 und dann erst wieder nach 5, 7 und 24<br />

Stunden nach ATD- bzw. BAL-Einnahme gewonnen, was insofern von Bedeutung<br />

ist, als eine maximale Reduktion der TRP-Plasmakonzentration nach 3-5 Stunden<br />

zu erwarten ist (Delgado et al., 1990; Young et al., 1985). Diese Resultate bezüglich<br />

des Zeitverlaufs (Delgado et al., 1990; Young et al., 1985) sind mit den Ergebnissen<br />

der vorliegenden Studie im Einklang, da eine maximale Reduktion des TRP-Influxes<br />

bereits bei T2 (3 Stunden nach ATD-Einnahme) erreicht wurde und sich der TRP-<br />

Influx bei T3 (4,5 Stunden nach ATD-Einnahme) geringfügig erhöhte. Daher wären<br />

ggf. frühere BE sinnvoller gewesen, während die späteren, wie durch Czermak et al.<br />

durchgeführt, keine signifikanten Effekte des ATD-Test ergaben, da eine Repletion<br />

bereits wieder eingesetzt haben könnte.<br />

Weiterhin kann eine prolongierte Depletion, wie sie in jener Studie angewandt wurde,<br />

metabolische Konsequenzen nach sich ziehen, welche die erhobenen Daten beeinflusst<br />

haben könnten (Klaassen et al., 1999b). Zum Beispiel fehlen diesbezüglich<br />

Daten zur Auslösung oxidativen Stresses, möglicherweise hervorgerufen durch eine<br />

prolongierte Depletion.<br />

Abschließend sind in der Veröffentlichung keine Angaben zur Zusammensetzung der<br />

dort verwendeten ATD-Methode zu finden bezüglich der Art und Mengenangaben<br />

der verschiedenen AS und ebenso wenig darüber, wie die prolongierte Depletion<br />

praktisch umgesetzt wurde. Außerdem wurden auch keine Informationen darüber angegeben,<br />

ob mögliche unerwünschte Nebenwirkungen bei oder nach ATD-Einnahme<br />

bei den Untersuchungsteilnehmern/-innen eingetreten waren. Dies ist wichtig, da<br />

z.B. Erbrechen ebenfalls den metabolischen Status beeinflussen kann und somit in<br />

Hunger- und Sättigungsprozesse eingreift. Ferner war das Geschlechterverhältnis mit<br />

41


jeweils um die 70% in der Patienten- und der gesunden Kontrollgruppe zugunsten<br />

der weiblichen Teilnehmerzahl nicht ausgeglichen.<br />

NPY-Serumkonzentrationen bilden möglicherweise nicht exakt ab, wie es sich mit<br />

der zentralnervösen Verfügbarkeit dieses Neuropeptides verhält, welche wegen des<br />

Schwerpunktes auf zentrale, den Energiehaushalt betreffende Vorgänge, im Interesse<br />

der vorliegenden Studie stand. Dass das zentrale NPY von 5-HT beeinflusst wird,<br />

gilt als wahrscheinlich. Eine Verabreichung serotonerger Agonisten vermindert über<br />

eine Hyperpolarisation der AgRP/NPY-Neurone über den G i -gekoppelten Rezeptor<br />

Htr1b die Exprimierung von NPY mRNA, wodurch 5-HT neben seiner Wirkung auf<br />

die Leptin-Achse in die Regulation von Hunger eingreift (Choi et al., 2006; Heisler<br />

et al., 2006; Garfield & Heisler, 2009).<br />

Zuletzt ist auch in diesem Teil der Untersuchung die relativ kleine Untersuchungsgruppe<br />

limitierend, die durch den Ausschluss eines weiteren Untersuchungsteilnehmers<br />

in Bezug auf NPY noch verkleinert wurde. Zukünftige Studien mit größeren<br />

Stichproben werden benötigt, um die zugrundliegenden Mechanismen von 5-HT- und<br />

NPY-Interaktionen bei Menschen weiter zu erforschen. Die vorliegende Studie liefert<br />

diesbezüglich erste, wenn auch vorläufig negative Ergebnisse, wobei die gewonnenen<br />

Daten auch zur Fallzahlabschätzung größerer randomisierter Studien herangezogen<br />

werden können.<br />

42


6 Zusammenfassung<br />

Die Gabe des ATD-Test Moja-De ist eine physiologische bzw. neurodiätetische Methode,<br />

um kurzfristig die zentralnervöse 5-HT-Synthese bei Erwachsenen und Kindern<br />

sowie Jugendlichen zu senken. Es handelt sich dabei um eine tryptophanfreie<br />

Aminosäuremischung, die in einer wässrigen Suspension verabreicht wird. TRP ist<br />

eine essenzielle AS, die als physiologische Vorstufe für die Synthese von 5-HT im<br />

ZNS dient. Hierfür muss TRP mit Hilfe des L1-Transporters die Blut-Hirn-Schranke<br />

überwinden und konkurriert dabei mit anderen LNAA.<br />

Im Gegensatz zu anderen ATD-Zusammensetzungen ist die des ATD-Test Moja-De<br />

gewichtsadaptiert und auch die Quantitäten der AS sind im Vergleich zu anderen<br />

Zusammensetzungen mäßig verändert (Kewitz, 2002; Demisch et al., 2002). Dadurch<br />

führt Moja-De zu insgesamt weniger unerwünschten Nebenwirkungen wie z.B. Übelkeit<br />

und Erbrechen und kann auch bei Kindern und Jugendlichen angewandt werden.<br />

In dieser Dissertation sollte zum einen die ATD-Methode Moja-De mit Hilfe von<br />

TRP- und anderen LNAA-Plasmakonzentrationen und dem errechneten Influx von<br />

TRP über die Blut-Hirn-Schranke untersucht werden. Zum anderen sollten die Auswirkungen<br />

des ATD-Test Moja-De auf die Leptin-Achse, dem aus Leptin und sOB-R<br />

errechneten Quotienten, dem FLI, und auf periphere NPY-Konzentrationen untersucht<br />

werden.<br />

Es wurden 24 junge, gesunde Erwachsene, 12 Frauen und 12 Männer, im Alter zwischen<br />

21 und 30 Jahren für das Forschungsvorhaben rekrutiert und die Daten pro<br />

Untersuchungsteilnehmer/-in an zwei separaten Tagen gewonnen. An jedem Untersuchungstag<br />

nahmen die Teilnehmer/-innen zu Beginn eine Aminosäuremischung<br />

ein, entweder den ATD-Test oder eine Kontroll-Aminosäuremischung (BAL). Die<br />

Vergabe erfolgte doppelblind randomisiert in einem innersubjektiven Crossover Design<br />

mit Messwiederholung. Kurz vor Einnahme von ATD/BAL und an drei Zeitpunkten<br />

danach (90, 180 und 270 Minuten nach ATD-/BAL-Einnahme) wurde den<br />

Teilnehmern/-innen Blut entnommen, um die Plasmakonzentrationen der relevanten<br />

AS, die mit TRP an dem gleichen Transportsystem an der Blut-Hirn-Schranke<br />

um die Aufnahme in das ZNS konkurrieren, sowie die Serumkonzentrationen von<br />

Leptin, sOB-R und NPY zu bestimmen.<br />

Der TRP-Influx über die Blut-Hirn-Schranke wurde mit Hilfe einer Michaelis-Menten-<br />

Kinetik mit einer Korrektur für multiple Substrathemmung berechnet. Hiermit wurde<br />

ein signifikant reduzierter TRP-Influx in das ZNS unter Moja-De ermittelt, was<br />

zusammen mit bisherigen Studienergebnissen für eine verminderte zentrale Verfügbarkeit<br />

der 5-HT-Vorläuferaminosäure TRP und somit für eine Verminderung der<br />

zentralnervösen 5-HT-Synthese spricht, vor allem im Sinne einer verminderten Substratverfügbarkeit<br />

für die TPH2, das geschwindigkeitsbestimmende Enzym der Synthese<br />

von 5-HT im ZNS.<br />

43


Die Aminosäuremischungen wurden von allen Studienteilnehmer/-innen insgesamt<br />

betrachtet gut vertragen. Die ATD-Methode kann als sicher und effektiv bezüglich<br />

einer Verminderung des TRP-Influxes bewertet werden, was aufgrund der körpergewichtsadaptierten<br />

Zusammenstellung der AS für die Anwendbarkeit nicht nur bei<br />

Erwachsenen, sondern auch bei Kindern und Jugendlichen spricht.<br />

Eine Auswirkung des ATD-Test Moja-De auf die Leptin-Achse konnte in Hinblick<br />

auf die Gruppe der weiblichen Teilnehmerinnen und dem Parameter sOB-R gefunden<br />

werden. Dies stellt eine deutliche Neuerung zu bisher publizierten Resultaten<br />

dar, wobei bisherige Veröffentlichungen zur Interaktion von zentralnervösem 5-HT<br />

und der Leptin-Achse vor allem auf tierexperimentellen Befunden basierten. Die bei<br />

den weiblichen Teilnehmerinnen beobachtete verringerte sOB-R-Konzentration nach<br />

Gabe des ATD-Test könnte zum einen als Korrelat eines verringerten Transports<br />

von Leptin über die Blut-Hirn-Schranke verstanden werden. Zum anderen kann sie<br />

auf einen alternativen Regulationsmechanismus für die periphere Verfügbarkeit von<br />

Leptin hinweisen, so zum Beispiel über immunologisch vermittelte Mechanismen mit<br />

Wirkung auf OB-R und sOB-R. Unter Berücksichtigung der bei Frauen im Vergleich<br />

zu Männern geringeren zentralnervösen 5-HT-Synthese (Nishizawa et al., 1997) sind<br />

diese geschlechtsspezifischen Effekte der 5-HT-Interaktion mit der Leptin-Achse für<br />

die nach wie vor nicht vollständig aufgeklärte Pathophysiologie von Essstörungen<br />

von Bedeutung. Keine signifikanten Ergebnisse brachten die Untersuchungen der<br />

Auswirkung des ATD-Test auf Leptin, den FLI und NPY.<br />

In zukünftigen Untersuchungen sollten mit größeren Stichproben sekundäre, kompensatorische<br />

Effekte, die durch den ATD-Test hervorgerufen werden, weiter untersucht<br />

werden. Diese sollten Untersuchungsteilnehmer/-innen mit neuropsychiatrischen<br />

Störungen, die im Zusammenhang mit veränderten zentralnervösen 5-HT-<br />

Funktionen stehen, einschließen. Die Gabe des ATD-Test Moja-De ist eine physiologische<br />

Methode, die das Einbinden dieser Gruppen aufgrund hoher Sicherheit seiner<br />

neurochemischen Eigenschaften und seiner guten Verträglichkeit erlaubt.<br />

44


7 Summary<br />

Acute tryptophan depletion (ATD) Moja-De is a physiological method of reducing<br />

central nervous serotonin (5-HT) synthesis in children, adolescents, and adults. It involves<br />

the administration of amino acids (AA) within an aqueous suspension lacking<br />

in tryptophan (TRP). TRP is an essential AA serving as the physiological precursor<br />

of 5-HT. ATD occurs because all relevant AA in the beverage use the same active<br />

large neutral amino acid (LNAA) transport system (L1) in the capillary cell plasma<br />

membrane to pass the blood-brain barrier.<br />

However, to date the use of conventional ATD protocols in children and adolescents<br />

was limited due to frequently observed side effects (e.g., vomiting and nausea). In<br />

contrast, Moja-De is a weight-adapted protocol that takes a positive correlation<br />

between body weight and plasma TRP into account (Kewitz, 2002; Demisch et al.,<br />

2002), therefore allowing its use in children and adolescents with fewer side effects.<br />

This study’s aim was to investigate the ATD procedure Moja-De by looking at<br />

plasma concentrations of TRP and competing LNAA and TRP influx across the<br />

blood-brain barrier into the brain on the one hand. On the other hand, the effects<br />

of ATD Moja-De on the leptin axis as indexed by Leptin and sOB-R concentrations<br />

as well as the free leptin index (FLI, the quotient of leptin and its soluble receptor<br />

sOB-R) and on peripheral neuropeptide Y (NPY) concentrations were investigated.<br />

The sample consisted of 24 healthy, young participants aged 21 to 30 years (12 males<br />

and 12 females). Data were obtained on two different study days for each participant.<br />

The participants received an AA beverage at the beginning of each study day, either<br />

ATD or a TRP-balanced amino acid load (BAL), using a randomized double-blind<br />

within-subject repeated measures crossover design.<br />

Participants’ blood samples were taken at baseline before and at 90, 180, and 270<br />

minutes after ATD/BAL intake to assess plasma concentrations of the relevant AA<br />

that compete with TRP on the same transport system as well as serum concentrations<br />

of Leptin, sOB-R, and NPY.<br />

TRP influx across the blood–brain barrier was calculated using Michaelis–Menten<br />

kinetics with a correction for multiple substrate competition, indicating a significant<br />

decrease in TRP influx into the central nervous system after intake of ATD<br />

Moja-De. The decreased TRP influx into the brain suggests a diminished central<br />

nervous system availability of the 5-HT precursor TRP and thus, a reduced central<br />

nervous 5-HT synthesis, particularly in terms of a decreased substrate availability<br />

for Tryptophan hydroxylase 2 (TPH2), the enzyme that limits the 5-HT synthesis<br />

rate in the CNS.<br />

Overall, the AA beverages were well tolerated amongst all study participants. ATD<br />

Moja-De can be considered as a safe and effective method of reducing TRP influx<br />

into the brain. It can not only be used in adults, but also in children and adolescents<br />

because of its fewer side effects and a body weight adapted dosing regimen.<br />

45


Concerning the ATD Moja-De induced alterations of the leptin axis, there were<br />

effects on sOB-R serum concentrations in female participants observed as indexed<br />

by reduced sOB-R concentrations in female participants after administration of the<br />

ATD-test. This relationship has not been demonstrated before, and previous research<br />

on interactions between brain 5-HT and the leptin axis mainly relied on animal<br />

models. This effect might indicate a reduced transport of leptin across the bloodbrian-barrier.<br />

Furthermore, it may suggest an alternative regulatory mechanism of<br />

peripheral leptin availability, possibly via immunological mechanisms affecting OB-<br />

R- and sOB-R-concentrations. Taking into account that females in general show a<br />

lower central nervous synthesis of 5-HT when compared to males (Nishizawa et al.,<br />

1997), these gender-related effects with respect to an interaction between the leptin<br />

axis and 5-HT are relevant for the understanding of the pathophysiology of eating<br />

disorders. The present results do not support an association between ATD administration<br />

and the plasma concentrations of leptin, FLI, and NPY in healthy adults.<br />

Future research with larger samples including healthy populations and patients with<br />

neuropsychiatric disorders which are associated with changes in central nervous 5-<br />

HT function as well as simultaneous consideration of other secondary compensatory<br />

effects induced by ATD is needed. Administration of the ATD-test Moja-De as a<br />

physiological method to lower central nervous 5-HT synthesis allows the involvement<br />

of such vulnerable groups because of its safe neurochemical properties and<br />

good tolerability.<br />

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61


A<br />

Anhang<br />

A.1 Verzeichnis der Tabellen<br />

1 Charakteristika des Studienkollektivs mit Mittelwerten ± Standardabweichungen<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

2 Zusammensetzung der Aminosäuremischungen ATD/BAL in der Modifikation<br />

Moja-De . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

3 Statistische Kennwerte der RMANOVAs für die im ATD-Test bzw.<br />

in der BAL-Aminosäuremischung enthaltenen Aminosäuren . . . . . . 20<br />

4 Mittelwerte (M ) ± Standardabweichungen (SD) der im ATD-Test<br />

bzw. in der BAL-Aminosäuremischung enthaltenen Aminosäuren . . . 21<br />

5 Mittelwerte (M ) ± Standardabweichungen (SD) der Parameter der<br />

Leptin-Achse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

6 Mittelwerte M ± Standardabweichungen (SD) von NPY . . . . . . . 28<br />

62


A.2 Verzeichnis der Abbildungen<br />

1 Ablauf des zentralnervösen Serotonin-Metabolismus . . . . . . . . . . 3<br />

2 Tryptophan (TRP)-Influx (berechnet mit gesamtem TRP) . . . . . . 18<br />

3 Tryptophan (TRP)-Influx (berechnet mit freiem TRP) . . . . . . . . 18<br />

4 Plasmakonzentrationen des gesamten Tryptophans über den Zeitverlauf<br />

nach ATD-/BAL-Einnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

5 Plasmakonzentrationen des freien Tryptophans über den Zeitverlauf<br />

nach ATD-/BAL-Einnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

6 Konzentrationsverläufe der langkettigen, neutralen Aminosäuren nach<br />

ATD-Einnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

7 Konzentrationsverläufe der langkettigen, neutralen Aminosäuren nach<br />

BAL-Einnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

8 Plasmakonzentrationen des sOB-R nach ATD-Einnahme von Frauen<br />

und Männern im Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

9 Plasmakonzentrationen des sOB-R nach BAL-Einnahme von Frauen<br />

und Männern im Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

63


A.3 Erfolgte Veröffentlichung<br />

Dingerkus V.L.S., Gaber T.J., Helmbold K., Bubenzer S., Eisert A., Sánchez C.L.,<br />

Zepf F.D. (2012). Acute tryptophan depletion in accordance with body weight: Influx<br />

of amino acids across the blood-brain barrier. Journal of Neural Transmission,<br />

119(9), 1037-45<br />

64


A.4 Danksagung<br />

Zunächst möchte ich allen Untersuchungsteilnehmern und -teilnehmerinnen herzlich<br />

danken für die Zeit, die sie sich für die Durchführung des experimentellen Teils der<br />

Studie genommen haben.<br />

Mein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. med. Florian Zepf, Juniorprofessor<br />

für Translationale Hirnforschung in Psychiatrie und Neurologie, für die freundliche<br />

Überlassung des Themas dieser Dissertation und die zuverlässige Unterstützung.<br />

Für ihr besonderes Engagement, insbesondere für ihre geduldigen Erklärungen bei<br />

der statistischen Auswertung und die angenehme Arbeitsatmosphäre danke ich Herrn<br />

Dipl.-Psych. Tilman Gaber und seinen Kolleginnen Frau M. Sc. Sarah Bubenzer,<br />

Frau Dipl.-Psych. Katrin Helmbold, Frau M. Sc. Eva-Lotte Knospe und Frau Dr.<br />

Cristina L. Sánchez López sowie Herrn M. Sc. David Baurmann.<br />

Zu erwähnen ist zudem Herr PD Dr. med. Lars Wöckel, der die Aufklärung der<br />

Teilnehmer/-innen übernahm, wenn Herr Prof. Dr. med. Florian Zepf hierfür aus<br />

zeitlichen Gründen nicht zur Verfügung stehen konnte.<br />

Weiterhin danke ich Herrn PD Dr. rer. nat. Stephan Wnendt, welcher einen Teil<br />

der Laboranalysen übernahm und darüber hinaus auch für die Beantwortung von<br />

Fragen zur Methodik der Laboranalytik zur Verfügung stand.<br />

Bedanken möchte ich mich darüber hinaus bei Herrn Prof. Dr. rer. nat. Jürgen<br />

Kratzsch und seinem Team für die Duchführung der Laboranalysen bezüglich Leptin<br />

und des sOB-R und der fachlichen Erläuterung bezüglich der hierfür angewandten<br />

Methodik.<br />

Herrn Dr. rer. nat. Albrecht Eisert, Chefapotheker des Universitätsklinikums <strong>Aachen</strong>,<br />

und seinem Team möchte ich danken für die Bereitstellung der Aminosäurenmischungen.<br />

Zuletzt sind noch jene Personen zu nennen, die mir nicht nur bei inhaltlichen und<br />

formalen Fragen, sondern auch persönlich mit besonderer Unterstützung zur Seite<br />

standen: Andreas Peters, Johanna Schmalbrock, Lisa Giesekus, Kiera Berry, Sina<br />

Koch und - allen voran - Gerlinde, Manuel und Mark Dingerkus.<br />

65


Erklärung § 5 Abs. 1 zur Datenaufbewahrung<br />

Hiermit erkläre ich, dass die dieser Dissertation zu Grunde liegenden Originaldaten<br />

bei meinem Betreuer, Prof. Dr. med. Florian Daniel Zepf, Professor als Juniorprofessor,<br />

Lehr- und Forschungsgebiet Translationale Hirnforschung in Psychiatrie und<br />

Neurologie an der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des<br />

Kindes- und Jugendalters des Universitätsklinikums <strong>Aachen</strong>, hinterlegt sind.<br />

—————————————<br />

Vita Louisa Sophie Dingerkus


Eidesstattliche Erklärung gemäß § 5 Abs. (1) und<br />

§ 10 Abs. (3) 12. der Promotionsordnung<br />

Hiermit erkläre ich, Frau Vita Louisa Sophie Dingerkus an Eides statt, dass ich<br />

folgende in der von mir selbstständig erstellten Dissertation Untersuchungen des<br />

”<br />

Einflusses des Acute Tryptophan Depletion-Test Moja-De auf den Tryptophan-<br />

Influx in das zentrale Nervensystem, die Leptin-Achse und periphere Neuropeptid<br />

Y-Konzentrationen“ dargestellten Ergebnisse erhoben habe: Durchführung sämtlicher<br />

dargestellter Experimente sowie deren statistische Auswertung, Interpretation<br />

der Daten und Erstellung des wesentlichen Anteils des Manuskripts der erfolgten<br />

Veröffentlichung. Bei der Durchführung der Arbeit hatte ich folgende Hilfestellungen,<br />

die in der Danksagung angegeben sind:<br />

1. Prof. Dr. med. Florian Zepf, Professor als Juniorprofessor: Studiendesign und<br />

–überwachung, Korrektur der Dissertation und Aufklärungen der Studienteilnehmer/-innen,<br />

Hilfestellung bei der Erstellung des Manuskripts der erfolgten<br />

Veröffentlichung und deren Korrektur.<br />

2. Herr Dipl.-Psych. Tilman Gaber, Frau M. Sc. Sarah Bubenzer, Frau Dipl.-<br />

Psych. Katrin Helmbold und Frau M. Sc. Eva-Lotte Knospe, Frau Dr. Cristina<br />

Sánchez López, Herr M. Sc. David Baurmann: Hilfestellung bei der statistischen<br />

Auswertung<br />

3. PD Dr. med. Lars Wöckel: Teilweise Duchführung der Aufklärung der Teilnehmer/-innen<br />

4. PD Dr. rer. nat. Stephan Wnendt: Duchführung eines Teils der Laboranalysen<br />

und Hilfestellung zum Kapitel Analyse der Blutproben“<br />

”<br />

5. Prof. Dr. rer. nat. Jürgen Kratzsch: Duchführung des Teils der Laboranalysen<br />

bezüglich Leptin und des sOB-R und Hilfestellung zum Kapitel Analyse der<br />

”<br />

Blutproben“<br />

6. Herr Dr. rer. nat. Albrecht Eisert: Bereitstellung der Aminosäurenmischungen<br />

—————————————<br />

Vita Louisa Sophie Dingerkus<br />

Als Betreuer der oben genannten Dissertation bestätige ich die Angaben von Frau<br />

Vita Louisa Sophie Dingerkus<br />

—————————————<br />

Prof. Dr. med. Florian Zepf,<br />

Professor als Juniorprofessor

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