Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University
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Aus der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie<br />
des Kindes- und Jugendalters, Lehr- und Forschungsgebiet<br />
Translationale Hirnforschung in Psychiatrie und Neurologie<br />
(Leitung: Prof. Dr. med. Florian Daniel Zepf,<br />
Professor als Juniorprofessor)<br />
Untersuchungen des Einflusses des Acute Tryptophan Depletion-Test<br />
Moja-De auf den Tryptophan-Influx in das zentrale Nervensystem,<br />
die Leptin-Achse und periphere Neuropeptid Y-Konzentrationen<br />
Von der Medizinischen Fakultät<br />
der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule <strong>Aachen</strong><br />
zur Erlangung des akademischen Grades<br />
einer Doktorin der Medizin<br />
genehmigte Dissertation<br />
vorgelegt von<br />
Vita Louisa Sophie Dingerkus<br />
aus<br />
Münster<br />
Berichter:<br />
Herr Professor als Juniorprofessor<br />
Dr. med. Florian Zepf<br />
Herr Universitätsprofessor<br />
Dr. med. Dr. rer.nat. Klaus Mathiak<br />
Tag der mündlichen Prüfung: 11. November 2013<br />
Diese Dissertation ist auf den Internetseiten der Hochschulbibliothek<br />
online verfügbar.
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Einleitung 1<br />
1.1 Grundlegende Prinzipien des Acute Tryptophan Depletion-Test . . . 1<br />
1.2 Verwendung und Verbreitung des Acute Tryptophan Depletion-Test . 3<br />
1.3 Zusammenhang zwischen Serotonin und Leptin . . . . . . . . . . . . 4<br />
1.4 Zusammenhang zwischen Serotonin und Neuropeptid Y . . . . . . . . 6<br />
2 Ziele und Fragestellungen 8<br />
3 Methoden 10<br />
3.1 Studiendesign . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
3.2 Untersuchtes Studienkollektiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
3.3 Vergabe des Acute Tryptophan Depletion-Test Moja-De . . . . . . . . 11<br />
3.4 Analyse der Blutproben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
3.5 Datenauswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
3.5.1 Statistische Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
3.5.2 Berechnung des Tryptophan-Influxes und des freien Leptin-<br />
Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
4 Resultate 17<br />
4.1 Tryptophan-Influx über die Blut-Hirn-Schranke . . . . . . . . . . . . 17<br />
4.2 Konzentrations-Zeit-Verläufe der Aminosäuren . . . . . . . . . . . . . 19<br />
4.3 Untersuchung der Leptin-Achse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
4.4 Untersuchung peripherer Neuropeptid Y-Konzentrationen . . . . . . . 27<br />
5 Diskussion 29<br />
5.1 Influx von Tryptophan über die Blut-Hirn-Schranke . . . . . . . . . . 29<br />
5.2 Verlaufskonzentrationen der Aminosäuren . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
5.3 Einfluss des Acute Tryptophan Depletion-Test auf die Leptin-Achse . 34<br />
5.4 Einfluss des Acute Tryptophan Depletion-Test auf Neuropeptid Y . . 40<br />
6 Zusammenfassung 43<br />
7 Summary 45<br />
8 Literaturverzeichnis 47<br />
A Anhang 62<br />
A.1 Verzeichnis der Tabellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />
A.2 Verzeichnis der Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />
A.3 Erfolgte Veröffentlichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />
A.4 Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
Abkürzungsverzeichnis<br />
125 I-NPY Jod-125-markiertes Neuropeptid Y<br />
5-HIAA 5-Hydroxyindolessigsäure<br />
5-HT Serotonin<br />
5-HTP 5-Hydroxytryptophan<br />
α-MSH Alpha-melanozytenstimulierendes Hormon<br />
µmol Mikromol<br />
AAAD Aromatische Aminosäuredecarboxylase<br />
AgRP Agouti-related protein<br />
AS Aminosäure(n)<br />
ATD Acute Tryptophan Depletion<br />
AN Anorexia nervosa<br />
BAL Balanced Amino Acid Load<br />
BDNF Brain-derived neurotrophic factor (Wachstumsfaktor)<br />
BE Blutentnahme<br />
BMI Body Mass Index<br />
BN Bulimia nervosa<br />
BSA Rinderserumalbumin<br />
(engl.: bovine serum albumin)<br />
C Plasmakonzentration<br />
(engl.: concentration)<br />
CAA Konkurrierende Aminosäuren<br />
(engl.: competing amino acids)<br />
cAMP Zyklisches Adenosinmonophosphat<br />
(engl.: cylic adenosine monophosphate)<br />
cAMP Zyklisches Guanosinmonophosphat<br />
(engl.: cyclic guanosine monophosphate)<br />
df Freiheitsgrad<br />
(engl.: degree of freedom)<br />
F F-Wert<br />
FLI Freier Leptin-Index<br />
fTRP Freies Tryptophan<br />
g Gramm<br />
g n Normfallbeschleunigung (9,80665 m s 2 )<br />
HIS Histidin<br />
HPLC Hochdruckflüssigkeitschromatographie<br />
(engl.: high-pressure liquid chromatography)<br />
Htr Serotonin-Rezeptor<br />
ICD 10 International classification of diseases, 10 th revision<br />
IgG Immunglobulin G
ILE Isoleucin<br />
K d<br />
Diffusionskonstante<br />
HPA-Achse Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse<br />
(engl.: hypothalamic-pituitary-adrenal axis)<br />
kDa Kilodalton<br />
kg Kilogramm<br />
KG Körpergewicht<br />
K m<br />
l Liter<br />
Affinitätskonstante (Michaeliskonstante)<br />
LNAA Langkettige neutrale Aminosäuren<br />
(engl.: large neutral amino acids)<br />
LYS Lysin<br />
LEU Leucin<br />
M Mittelwert<br />
m 2<br />
Quadratmeter<br />
MAO Monoaminooxidase<br />
MC3R Melanocortin-3-Rezeptor<br />
MC4R Melanocortin-4-Rezeptor<br />
MET Methionin<br />
min Minute(n)<br />
mol Mol<br />
NaOH Natriumhydroxid<br />
nmol Nanomol<br />
NO Stickstoffmonoxid<br />
(engl. nitric oxide)<br />
NOS Stickstoffmonoxidsynthase<br />
(engl. nitric oxide synthase)<br />
NPY Neuropeptid Y<br />
ob/ob Homozygote Leptindefizienz<br />
Ob-R Leptin-Rezeptor/-en<br />
OPA Orthophthal-Aldehyd<br />
p p-Wert (Signifikanzwert)<br />
PBS Phosphatgepufferte Kochsalzlösung<br />
(engl.: phosphate buffered saline)<br />
PCPA P-Chlorophenylalanin<br />
PDE Phosphodiesterase<br />
PET Positronen-Emissions-Tomographie<br />
pg Pikogramm<br />
PHE Phenylalanin<br />
POMC Pro-Opiomelanocortin<br />
PYY Peptid YY
RMANOVA Varianzanalysen mit Messwiederholung<br />
(engl.: repeated-measures analyses of variance)<br />
RTD Rapid Tryptophan Depletion<br />
SD Standardabweichung<br />
(engl.: standard deviation)<br />
Sert-cre Serotonintransporter-Transgen<br />
SKIDPIT Strukturiertes Klinisches Interview<br />
(Screening für psychische Störungen)<br />
sOB-R Lösliche, extrazelluläre Domäne des Leptin-Rezeptors<br />
(engl.: soluble extracellular domain of the leptin receptor)<br />
T Zeitpunkt<br />
THR Threonin<br />
TPH Tryptophanhydroxylase<br />
TRP Tryptophan<br />
TNF-α Tumor-Nekrose-Faktor alpha<br />
TYR Tyrosin<br />
VAL Valin<br />
V max<br />
Maximale Substratumwandlung<br />
w/v Gewicht pro Volumen<br />
(engl.: weight per volume)<br />
ZNS Zentrales Nervensystem
1 Einleitung<br />
In der vorliegenden Arbeit soll die Auswirkung der Einnahme des Acute Tryptophan<br />
Depletion Test“ (ATD) Moja-De (Kewitz, 2002; Demisch et al., 2002) auf die<br />
”<br />
Hormone Leptin und Neuropeptid Y (NPY) untersucht werden. Ziel ist zum einen,<br />
die Rolle von Serotonin (5-HT) im Energiemetabolismus besser verstehen zu können.<br />
Zum anderen soll der Einfluss des ATD-Test in der Modifikation Moja-De auf den<br />
Tryptophan-Influx über die Blut-Hirn-Schranke in das zentrale Nervensystem (ZNS)<br />
untersucht werden.<br />
Adipositas ist eines der großen Probleme im Bereich Gesundheit industrieller Staaten.<br />
Studien zum Thema Hunger, Sättigung und Stoffwechsel sind daher von großer<br />
Bedeutung. Aber auch für die Forschung zu Essstörungen wie Anorexia nervosa (AN)<br />
und Bulimia nervosa (BN), deren Pathophysiologie noch immer nicht vollständig aufgeklärt<br />
ist, ist das Verständnis der Hunger- und Sättigungsregulation des Körpers,<br />
der Feedback-Mechanismen und Interaktionen von Botenstoffen und Neurotransmittern,<br />
neurochemisch von Bedeutung. Insbesondere dem Proteohormon Leptin<br />
kommt bei der Entwicklung und Prognose nach Behandlung von AN eine wichtige<br />
Rolle zu (Casanueva et al., 1997; Ehrlich et al., 2008; Ehrlich et al., 2009).<br />
In der Einleitung soll ein kurzer Einblick in die für diese Arbeit relevanten Regulationsvorgänge<br />
des Fett- und Hungerstoffwechsels gegeben werden, speziell in Hinblick<br />
auf die Hormone NPY und Leptin sowie deren pathophysiologische Bedeutung bei<br />
Essstörungen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf einem möglichen Zusammenhang<br />
von NPY bzw. Leptin mit 5-HT, auf dessen zentralnervöse Verfügbarkeit durch den<br />
ATD-Test im Sinne einer verringerten zentralnervösen Synthese von 5-HT maßgeblich<br />
Einfluss genommen werden kann. Die Effektivität des ATD-Test Moja-De ist<br />
in Tier- und Humanexperimenten bereits belegt worden. Sein Wirkprinzip und Zusammenhang<br />
mit der Synthese von 5-HT sowie dessen Anwendung sollen in der<br />
Einleitung zunächst vorgestellt werden. Danach wird auf die Wirkungen von Leptin<br />
und NPY im Energiestoffwechsel und in der Hunger- und Sättigungsregulation sowie<br />
auf mögliche Zusammenhänge mit 5-HT eingegangen.<br />
1.1 Grundlegende Prinzipien des Acute Tryptophan Depletion-Test<br />
Der ATD-Test Moja-De (bzw. in der Literatur auch bekannt als Rapid Tryptophan<br />
”<br />
Depletion-Test“, RTD-Test) ist eine vielfach angewandte Methode, um kurzfristig<br />
die 5-HT-Synthese im zentralen Nervensystem zu vermindern. Durch die Einnahme<br />
des ATD-Test, einem Aminosäuregemisch in wässriger Lösung, wird die Aufnahme<br />
von Tryptophan (TRP), der physiologischen 5-HT-Präkusoraminosäure, über die<br />
Blut-Hirn-Schranke – und somit auch die 5-HT-Synthese im Gehirn – vermindert.<br />
5-HT ist ein monoaminerger Neurotransmitter, der im menschlichen Körper zum<br />
1
größten Teil in den enterochromaffinen Zellen und in Thrombozyten vorkommt. Der<br />
geringere neuronale Anteil des 5-HT ist peripher vor allem im Nervensystem des<br />
Darms enthalten sowie zentral vor allem in den Raphe-Kernen der Formatio Reticularis.<br />
Durch die Blut-Hirn-Schranke ist ein Übertreten von 5-HT von der Peripherie<br />
in das ZNS nicht möglich. Demzufolge ist die Synthese von zentralem 5-HT abhängig<br />
vom Influx von TRP über die Blut-Hirn-Schranke in das ZNS. Da lediglich ein Anteil<br />
von ca. 10% des Influxes von TRP über die Blut-Hirn-Schranke mittels passiver<br />
Diffusion erfolgt, ist die zentralnervöse 5-HT-Synthese auf Transportsysteme angewiesen,<br />
welche die essenzielle Aminosäure (AS) TRP in das ZNS befördern. Der<br />
sogenannte L1-Transporter des L-Systems ist ein natriumunabhängiger Transporter<br />
für langkettige neutrale Aminosäuren (LNAA), der eine erleichterte Diffusion<br />
zulässt. Die unidirektionale Aufnahme der LNAA mittels des L1-Transporters ist<br />
unter physiologischen Bedingungen gesättigt. Transporter dieses Systems kommen<br />
ubiquitär im Körper vor, im Unterschied zu den anderen Transportern weist der L1-<br />
Transporter an der Blut-Hirn-Schranke jedoch eine 100-1000fach höhere Affinität<br />
für die LNAA auf (Oldendorf & Szabo, 1976; Smith et al., 1987; Smith & Stoll,<br />
1998; Hawkins et al., 2006). Hierbei konkurriert TRP mit den anderen ebenso aromatischen<br />
AS Phenylalanin (PHE) und Tyrosin (TYR), den verzweigtkettigen AS<br />
Leucin (LEU), Isoleucin (ILE) und Valin (VAL), sowie mit Methionin (MET), Histidin<br />
(HIS) und Threonin (THR) um die Bindungsstelle des Transporters, der sich<br />
an der luminalen sowie der abluminalen Seite der Kapillarendothelzellen der Blut-<br />
Hirn-Schranke befindet.<br />
Der TRP-Influx ist im Wesentlichen abhängig von der Plasma- bzw. Serumkonzentration<br />
von TRP – hierbei wahrscheinlich vor allem von freiem TRP (fTRP), das im<br />
Vergleich zu plasmaproteingebundenem TRP 5% der Gesamtplasmakonzentration<br />
von TRP ausmacht – und von den Konzentrationen der anderen LNAA (Fernstrom<br />
& Wurtman, 1972; Gessa et al., 1974 ; Tagliamonte et al., 1973). Die Influx-Rate<br />
für die AS-Aufnahme aus dem Kreislauf in das ZNS über die Blut-Hirn-Schranke<br />
kann mit Hilfe einer Michaelis-Menten-Kinetik mit kompetitiver Substrathemmung<br />
berechnet werden (Oldendorf & Szabo, 1976; Pratt, 1979; Pardridge, 1983). Aus<br />
dem in das ZNS gelangten TRP wird durch das Enzym Tryptophanhydroxylase 2<br />
(TPH2) 5-Hydroxytryptophan (5-HTP) gebildet, aus welchem nachfolgend durch<br />
enzymatische Carboxylierung 5-Hydroxytryptamin (5-HT) – Serotonin – entsteht,<br />
siehe Abbildung 1 (S. 3). Das geschwindigkeitsbestimmende Enzym der zentralnervösen<br />
5-HT-Synthese ist dabei die TPH2. Fehlt der TPH2 das Substrat (TRP),<br />
so folgt daraus eine verminderte Synthese von 5-HT im ZNS. Auf diese Weise erfolgt<br />
durch ein vermindertes Präkusorangebot für 5-HT (in Form von TRP) eine verringerte<br />
zentralnervöse Synthese von 5-HT.<br />
Durch den ATD-Test wird oral eine Mischung aus AS, nunmehr bezeichnet als konsumierte,<br />
konkurrierende AS (engl.: competing amino acids, CAA), jedoch frei von<br />
2
TRP, verabreicht. Dies erfolgt oft nach einem overnight fast“ bzw. einem overnight<br />
” ”<br />
protein fast“. Durch die fehlende TRP-Aufnahme einerseits und durch eine durch die<br />
aufgenommenen AS stimulierte, gesteigerte Proteinsynthese in der Leber, die dem<br />
Kreislauf weiterhin noch zirkulierendes TRP entzieht, andererseits, kommt es aufgrund<br />
eines kompetitiven Antagonismus der CAA und TRP am L1-Transporter zu<br />
einem verminderten TRP-Influx in das ZNS. Infolgedessen wird mittels ATD-Gabe<br />
eine verminderte 5-HT-Syntheserate von etwa 90% erreicht (Young et al., 1999; Kewitz,<br />
2002). In zahlreichen Studien von der Arbeitsgruppe um Gessa, Biggio, Moja<br />
et. al sowie von Young und Mitarbeitern ist dieses Prinzip sowohl im Tiermodell als<br />
auch beim Menschen belegt worden (Biggio et al., 1974; Gessa et al., 1974; Gessa<br />
et al., 1975; Moja et al., 1988; Moja et al., 1989; Young et al., 1989).<br />
Abbildung 1: Ablauf des zentralnervösen Serotonin-Metabolismus<br />
Anmerkung zu Abbildung 1. Tryptophan (TRP) gelangt mittels L1-Transporter durch erleichterte<br />
(unidirektionale) und zu einem geringen Anteil durch passive (bidirektionale) Diffusion über<br />
die Blut-Hirn-Schranke in das ZNS. In serotonergen Neuronen wird TRP in 5-Hydroxytryptophan<br />
(5-HTP) umgewandelt, katalysiert durch das Enzym Tryptophanhydroxylase 2 (TPH2). 5-HTP<br />
wird durch die aromatische L-Aminosäuredecarboxylase (AAAD) in Serotonin (5-HT) umgewandelt.<br />
Der Abbau erfolgt zunächst durch die mitochondrienmembranständige Monoaminooxidase<br />
(MAO)-A oder MAO-B. Das dabei entstehende Zwischenprodukt 5-Hydroxyindolacetaldehyd wird<br />
dann durch die Aldehyd-Dehydrogenase (AD) in 5-Hydroxyindolessigsäure (5-HIAA) umgewandelt,<br />
die letztlich über die Nieren ausgeschieden wird. Darstellung in Anlehnung an Zepf (2012).<br />
1.2 Verwendung und Verbreitung des Acute Tryptophan<br />
Depletion-Test<br />
Erste Veröffentlichungen zur Entwicklung der ATD-Methode erschienen Mitte der<br />
70er Jahre des letzten Jahrhunderts (Gessa et al., 1974; Biggio et al., 1974; Gessa<br />
et al., 1975). Später wurde das Verfahren in verschiedenen Studien geringfügig in<br />
seiner Zusammensetzung und Galenik abgeändert (Young et al., 1985; Moja et al.,<br />
1988; Delgado et al., 1990; Weltzin et al., 1994; Klaassen et al., 1999a; Kewitz, 2002).<br />
In der Arbeit von Kewitz aus dem Jahr 2002 wurden die verschiedenen ATD-Tests,<br />
genauer der ATD-Test nach Moja-De und der ATD-Test nach Young et al. mit 50,2g<br />
3
AS, biochemisch, neurophysiologisch und neuropsychologisch untersucht und evaluiert<br />
mit dem Ergebnis<br />
“(...), dass nach Gabe der 33g Aminosäure-Mischung Moja-De die zentralnervöse<br />
Serotoninsynthese stärker und schneller reduziert wird als<br />
nach Gabe von RTD-Test Young-50“ (Zitat Kewitz, 2002).<br />
Eigentlich in diese Untersuchungen mit einbezogen waren auch der ATD-Test nach<br />
Young mit 100,4g sowie eine Kontrollbedingung mit ähnlicher Menge an AS, die jedoch<br />
wegen Auftreten starker unerwünschter Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen<br />
im weiteren Verlauf der Studie ausgelassen (ATD-Bedingung) bzw. durch eine<br />
Fruchtsaft-Wasser-Mischung ersetzt (Kontrollbedingung) wurden (Kewitz, 2002).<br />
In der vorliegenden Arbeit wurde die durch Demisch et al. modifzierte Variante von<br />
Moja, daher Moja-De genannt, angewandt, die sich durch eine besonders gute Verträglichkeit<br />
auszeichnet (Demisch et al., 2002) und sich bereits in einigen Studien,<br />
vor allem in der (neuro-) psychiatrischen Forschung bei Kindern und Jugendlichen<br />
sowie auch bei Erwachsenen bewährt hat (z.B. Zimmermann et al., 2012; Kötting<br />
et al., 2012).<br />
Die Einsatzmöglichkeiten des ATD-Tests waren und sind immer noch vielseitig. Erste<br />
Studien erfolgten auf dem Gebiet der Somnologie (z.B. Moja et al., 1979), auf<br />
dem Gebiet der depressiven Störungen (z.B. Young et al., 1985; Delgado et al.,<br />
1990; Delgado et al., 1991) oder zum Thema Angstregulation (z.B. Goddard et al.,<br />
1995); weitere Einsatzgebiete folgten. Eine Zusammenfassung zur Verwendung des<br />
ATD-Tests bei Erwachsenen bis zum Jahre 2000 geben Moore et al. (2000). Auch<br />
bei Kindern und Jugendlichen wurde der ATD-Test Moja-De eingesetzt, so zum<br />
Beispiel bei der Untersuchung der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung<br />
(z.B. Zepf et al., 2008a). Weiterhin erfolgten Erhebungen bei Patienten/-innen mit<br />
Essstörungen (z.B. Weltzin et al., 1995).<br />
1.3 Zusammenhang zwischen Serotonin und Leptin<br />
Leptin ist ein Hormon von zentraler Bedeutung in der (Feedback-) Regulation von<br />
Hunger und Appetit. Von Adipozyten produziert und in das Blut abgegeben, reflektiert<br />
es den Fettgehalt des Körpers, indem es im Gehirn über zytokintypische<br />
Rezeptoren im Hypothalamus wirkt und durch spezifische Mechanismen den Appetit<br />
hemmt. Dabei korreliert die Leptinkonzentration im Blut positiv mit dem Körpergewicht<br />
und der Fettmenge im Körper (Benoit et al., 2004). Die Leptinsekretion<br />
zeigt einen zirkadianen Rhythmus: Um die Mittagszeit sind die Plasmaspiegel relativ<br />
gering und steigen dann nachmittags an, um nachts ihre Maximalwerte zu<br />
erreichen (der Anstieg geht dabei dem morgendlichen Kortikotropin-Anstieg voraus)<br />
(Jéquier, 2002). Über die Blut-Hirn-Schranke und die Blut-Liquor-Schranke gelangt<br />
Leptin über noch nicht eindeutig identifizierte Transporter in das ZNS (Ziylan<br />
et al., 2009). Leptin-Rezeptoren (Ob-R) sind in vielen Teilen des ZNS verbreitet.<br />
4
Die in diesem Zusammenhang wichtigste Lokalisation ist der Hypothalamus. Dort,<br />
genauer im Nucleus arcuatus, aktiviert Leptin Pro-Opiomelanocortin (POMC) synthetisierende<br />
Neurone, welche wiederum in den Nucleus paraventricularis inserieren<br />
und dort mittels ihres Spaltproduktes Alpha-melanozytenstimulierendes Hormon (α-<br />
MSH) Melanocortin-3- und Melanocortin-4-Rezeptoren (MC3R und MR4R) aktivieren<br />
(Benoit et al., 2004; Gautron & Elmquist, 2011). Von dort aus ziehen die Neurone<br />
weiter in den Kortex, wo das Essverhalten gesteuert wird, und in das Stammhirn, von<br />
wo aus das autonome Nervensystem beeinflusst werden kann. Ferner inhibiert Leptin<br />
im Nucleus arcuatus Neurone, welche NPY und Agouti-related protein (AgRP)<br />
synthetisieren und im Vergleich zu den POMC-Neuronen entgegengesetzt wirken.<br />
Als Konsequenz dieser Wirkungen kommt es zu katabolen Stoffwechselbedingungen<br />
(Rosenbaum et al., 2005).<br />
Auch der Neurotransmitter 5-HT spielt in der Regulation des Energiehaushalts eine<br />
wichtige Rolle (Nonogaki et al., 1998; Tecott et al., 1995). 5-HT-haltige Nervenendigungen<br />
ziehen in den Nucleus arcuatus und wirken einerseits ähnlich wie Leptin<br />
aktivierend auf POMC- und inhibierend auf NPY/AgRP-Neurone über die 5-HT-<br />
Rezeptoren Htr1b bzw. Htr2c (Kiss et al., 1984; Heisler et al., 2002; Zhou et al.,<br />
2005; Heisler et al., 2006). Andererseits wirkt hier 5-HT über Htr2b und Htr1a appetitsteigernd<br />
(Yadav et al., 2009; Yadav et al., 2011; Oury & Karsenty, 2011).<br />
Leptin wiederum nimmt auf die serotonerge Neurotransmission Einfluss, indem<br />
durch Leptin im dorsalen Raphe-Kern die 5-HT-Synthese gehemmt wird (Yadav<br />
et al., 2009). Ein direkter Einfluss von Leptin auf serotonerge Neurone gilt nicht<br />
als eindeutig gesichert. Allerdings wird zumindest eine indirekte Beeinflussung der<br />
beiden Systeme in Form von Synapsen zwischen zwei unterschiedlichen Nervenzellpopulationen<br />
vermutet, auch im dorsalen Raphe-Kern, wo einerseits die TPH2 exprimiert<br />
wird (Yadav et al., 2011) und andererseits auch eine relativ hohe Expression<br />
von Ob-R beobachtet wurde (Lam et al., 2011; Gautron & Elmquist, 2011).<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 5-HT über verschiedene Rezeptorsysteme<br />
unterschiedliche Wirkungen auf den Energiehaushalt hat: Über die 5-HT-Rezeptoren<br />
Htr1a und Htr2b steigert 5-HT den Appetit, und über Htr1b and Htr2c kann der<br />
Appetit gehemmt werden (Heisler et al., 2006 Oury & Karsenty, 2011), wobei 5-HT<br />
im Gegensatz zu Leptin eher kurzfristig das Hungergefühl hemmt, während Leptin<br />
eher auf lange Sicht den Zustand der Energiereserven reflektiert (Halford & Blundell,<br />
2000).<br />
Beide Botenstoffe sind relevant für Patienten/-innen mit Essstörungen wie AN oder<br />
BN. Allein schon aufgrund einer verminderten Nahrungsaufnahme kann von Patienten/-innen<br />
mit Essstörungen weniger 5-HT gebildet werden, jedoch auch darüber<br />
hinaus gibt es Hinweise dafür, dass die Funktion dieses Neurotransmitters im Rahmen<br />
von AN und BN gestört ist (Frank et al., 2002; Barbarich et al., 2003; Bailer<br />
et al., 2004; Kaye et al., 2005; Bailer et al., 2007; Kaye et al., 2009).<br />
5
Als gesichert gilt der Zusammenhang zwischen Essstörungen und einem gestörten<br />
Leptin-Metabolismus. Patienten/-innen mit AN weisen neben einem niedrigen Body<br />
Mass Index (BMI) und Merkmalen der Malnutrition niedrige Leptinkonzentrationen<br />
auf. Während der Gewichtszunahme unter eingeleiteter Therapie beginnen<br />
diese – wenn auch nicht linear zum BMI – wieder anzusteigen (Casanueva et al.,<br />
1997; Ehrlich et al., 2008; Ehrlich et al., 2009). Follow-Up-Studien ergaben, dass<br />
hohe Leptinkonzentrationen wiederum mit einem erhöhten Risiko für ein schlechteres<br />
Ein-Jahres-Outcome nach Therapie verbunden sind, was ebenfalls klinische<br />
Relevanz hat in Hinblick auf das Krankheits- bzw. Therapiemanagement (Holtkamp<br />
et al., 2004).<br />
In der Zusammenschau der bisherigen Befunde erscheint ein Zusammenhang zwischen<br />
Leptin und veränderten zentralnervösen serotonergen Funktionen beim Menschen<br />
möglich, wobei bisher vornehmlich tierexpermintelle Daten vorliegen (z.B.<br />
Yadav et al., 2009; Lam et al., 2011). Daten an Menschen zur Untersuchung dieses<br />
Zusammenhangs liegen kaum vor (Kauffman et al., 2005).<br />
1.4 Zusammenhang zwischen Serotonin und Neuropeptid Y<br />
Das Neuropeptid Y (NPY), ein 36 AS langes, C- terminal amidiertes Peptid, ist<br />
ebenfalls ein wichtiger Regulator im Hunger- und Sättigungsgleichgewicht. Auch<br />
hier spielt der Nucleus arcuatus eine entscheidende Rolle. NPY ist hier das meist<br />
exprimierte Hormon, es kommt aber auch peripher sowie in weiteren Hirnregionen<br />
vor (Nguyen et al., 2011). Diesbezüglich sind im Wesentlichen der Neokortex, der Locus<br />
coeruleus und der Hippocampus zu nennen, wo NPY ferner Funktionen bei der<br />
Regulation von Stressbewältigung oder Reproduktionsverhalten übernimmt (Lundberg,<br />
1996; Carrasco & Van de Kar, 2003; Zhou et al., 2008).<br />
NPY und AgRP, exprimiert durch die im obigen Abschnitt bereits erwähnten Neurone<br />
im Nucleus arcuatus, wirken synergistisch: Während AgRP als Antagonist an<br />
den ebenfalls bereits genannten MC3R und MC4R wirkt (hier also entgegengesetzt<br />
zur Wirkung von Leptin), stimuliert NPY im lateralen Hypothalamus dortige<br />
Neurone über die NPY Rezeptoren Y1 und Y5 (Morton & Schwartz, 2001). Diese<br />
Neurone im Hypothalamus sind verschieden und enthalten je nach Art Orexin<br />
oder Melanin-konzentrierendes Hormon. Durch Verbindungen zum viszerosensorischen<br />
Nucleus tractus solitarii und zum Nucleus dorsalis nervi vagi, welcher eine<br />
allgemein-viszeromotorische Funktion inne hat, wird die Nahrungsaufnahme angeregt<br />
(de Rijke et al., 2005). Die NPY/AgRP-Neurone werden durch Insulin und Leptin<br />
auf lange Sicht gehemmt; auf kurze Sicht werden sie durch Botenstoffe aus dem<br />
Darm beeinflusst, z.B. inhibiert durch das Pepitd YY (PYY) und aktiviert durch<br />
Ghrelin (Batterham & Bloom, 2003; Wren & Bloom, 2007). Der appetitfördernde<br />
Effekt von NPY wird auch durch das Kortikotropin-freisetzende Hormon, das bei untergewichtigen<br />
Patienten/-innen mit AN erhöht ist, gehemmt (Bailer & Kaye, 2003).<br />
6
Auch bei NPY erscheint ein Zusammenhang mit Essstörungen wahrscheinlich. Untergewichtige<br />
Patienten/-innen mit AN zeigten erhöhte NPY-Konzentrationen im<br />
Liquor (Kaye et al., 1990; Baranowska et al., 2001). Dieser Befund erscheint widersprüchlich,<br />
da Patienten/-innen mit AN trotz appetitfördernden Effekts von NPY oft<br />
dauerhaft ein restriktives Essverhalten zeigen. Somit sind diesbezüglich weitere Untersuchungen<br />
notwendig. Bei Patienten/-innen mit BN wiederum scheinen Liquorkonzentrationen<br />
von NPY (und PYY) normal zu sein und erst nach einmonatiger<br />
Abwesenheit bulimischer Symptome (Ess- und Brechanfälle) anzusteigen (Gendall<br />
et al., 1999). Im Plasma von Patienten/-innen mit AN hat man verringerte NPY-<br />
Konzentrationen gefunden; hingegen fand man im Plasma von Patienten/-innen mit<br />
BN erhöhte Werte (Baranowska et al., 2001).<br />
Über eine mögliche Interaktion zwischen 5-HT und NPY gibt es wenig eindeutige<br />
Erkenntnisse. Lundberg beschrieb eine erhöhte NPY-Plasmakonzentration durch<br />
eine NPY-Freisetzung von sympathischen perivaskulären Nervenendigungen (Lundberg,<br />
1996). Daraus schließend sollte eine akute zentrale serotonerge Dysfunktion<br />
wiederum einen Einfluss auf die NPY-Konzentration nehmen können, vor allem da<br />
serotonerge Funktionen die Sympathikusaktivität modulieren (Ramage, 2001; Czermak<br />
et al., 2008).<br />
Bislang ist unbekannt, inwieweit Plasma- bzw. Serum-NPY-Konzentrationen im Zusammenhang<br />
mit zentralen NPY-Konzentrationen stehen. Einige Veröffentlichungen<br />
weisen darauf hin, dass Veränderungen zentraler NPY-Konzentrationen mit peripheren<br />
Konzentrationen korrelieren, und dass NPY im Plasma auch zentral über<br />
Y5-Rezeptoren in Arealen des Hirnstamms wirken kann, die Blut-Hirn-Schrankenfrei<br />
sind (Larsen & Kristensen, 1997; Morgan et al., 2002; Czermak et al., 2008).<br />
Inwiefern diese Systeme aneinander gekoppelt sind und sich dies im menschlichen<br />
Körper auswirkt, ist gegenwärtig noch nicht ausreichend untersucht.<br />
7
2 Ziele und Fragestellungen<br />
Verschiedene ATD- (bzw. RTD-) Tests sind in Studien bereits evaluiert worden.<br />
Jedoch fehlte es bislang an ATD-Studien, in denen neben ihrem eigentlichen Forschungsgegenstand<br />
auch der TRP-Influx über die Blut-Hirn-Schranke errechnet und<br />
berücksichtigt wurde. Der TRP-Influx dient als Abschätzung für das Ausmaß der<br />
nach Einnahme des ATD-Test reduzierten 5-HT-Synthese bzw. der verminderten<br />
Substratverfügbarkeit für die TPH2. In der vorliegenden Arbeit wird die Wirkung<br />
der angewandten ATD-Methode, Moja-De, auf die Plasmakonzentrationen relevanter<br />
AS und den TRP-Influx untersucht. Anhand der Berechnung des Influxes von<br />
TRP über die Blut-Hirn-Schranke soll die ATD-Methode Moja-De im Hinblick<br />
auf dessen Wirkung auf die zentrale 5-HT-Synthese untersucht werden. Aufgrund<br />
zahlreicher tier- und humanexperimentell gewonnener Belege für bzw. Hinweise<br />
auf die Wirkung von ATD auf eine verminderte TRP-Plasmakonzentration, folglich<br />
auf eine verminderte Verfügbarkeit des Substrats für die 5-HT-Synthese im<br />
ZNS, wird hier ein eindeutiges Ergebnis erwartet im Sinne von verringerten TRP-<br />
Plasmakonzentrationen und einem verminderten TRP-Influx über die Blut-Hirn-<br />
Schranke sowohl bei weiblichen als auch bei männlichen Studienteilnehmern/-innen.<br />
Für einen verminderten Influx von TRP nach Einnahme des ATD-Test sind im<br />
Vergleich zur TRP-Plasmakonzentration erhöhte CAA-Konzentrationen Voraussetzung.<br />
Diese sind ebenfalls geschlechtsunabhängig zu erwarten, da sie durch die Aminosäuremischung<br />
Moja-De in ausreichender Menge aufgenommen werden.<br />
Zu den Zusammenhängen zwischen 5-HT und Leptin finden sich in aktuellen Veröffentlichungen<br />
noch teilweise uneinheitliche Sichtweisen. Einerseits wird postuliert,<br />
die Leptinwirkung sei serotonerg moduliert (Yadav et al., 2009; Oury & Karsenty,<br />
2011). Andererseits wird dieser Behauptung widersprochen (Lam et al., 2011). Ein<br />
Großteil der zu diesem Thema veröffentlichten Studien basieren auf tierexperimentellen<br />
Untersuchungen. In dieser Arbeit wird in einer explorativen Vorgehensweise die<br />
Auswirkung einer verminderten 5-HT-Synthese im ZNS mittels ATD Moja-De auf<br />
Serumkonzentrationen von Leptin und dem löslichen Leptinrezeptor sOB-R (engl.:<br />
soluble extracellular domain of the leptin receptor) untersucht.<br />
In Hinblick auf die Auswirkung einer verminderten 5-HT-Synthese, hevorgerufen<br />
durch ATD-Einnahme, auf periphere NPY-Konzentrationen liegt bereits eine Untersuchung<br />
vor, die diesbezüglich keine signifikanten Veränderungen feststellen konnte<br />
(Czermak et al., 2008). Der Aufbau jener Studie unterscheidet sich jedoch stark von<br />
der vorliegenden Erhebung, sodass davon abweichende Ergebnisse möglich erscheinen.<br />
Außerdem ist in der genannten Studie ein ATD-Verfahren genutzt worden, das<br />
sich in seiner Zusammensetzung von dem hier verwendeten Verfahren Moja-De unterscheidet.<br />
Auf die Unterschiede der Methodik wird in der Diskussion ausführlicher<br />
eingegangen. In Bezug auf diesen Aspekt ist die Vorgehensweise explorativen Charakters,<br />
da hierzu weitere Untersuchungen bei Menschen bisher fehlen.<br />
8
Es stehen also bezüglich der Zusammenhänge von 5-HT und Leptin bzw. NPY folgende<br />
Fragen offen, auf Grundlage derer die jeweiligen Hypothesen untersucht werden<br />
sollen:<br />
1. Wie verhält sich die Leptinkonzentration bzw. wie verhalten sich die Parameter<br />
der Leptinachse im Serum unter Depletionsbedingungen?<br />
Zu erwarten wäre nach dem Verständnis des bisherigen Forschungsstandes eine Verminderung<br />
der Leptin-Konzentration unter ATD-Bedingungen im Vergleich zu einer<br />
TRP-balancierten Kontrollbedingung (bzw. balanced amino acid load, BAL). Dies<br />
setzt voraus, dass der untersuchte Zeitraum lang genug ist, um diese Entwicklung<br />
beobachten zu können, da Leptin eher eine Rolle in langfristigen Regulationsmechanismen<br />
von Sättigungs- und Hungerprozessen spielt. Die Leptinkonzentration<br />
könnte sich möglicherweise auf längere Sicht auch kompensatorisch erhöhen. Hier<br />
gibt es bislag keine Vorbefunde unter Verwendung des ATD-Test.<br />
2. Welche Wirkung hat ATD Moja-De auf die NPY-Konzentration im Serum?<br />
Hierbei könnte es wegen der serotonergen Auswirkung auf die Sympathikusaktivität<br />
unter Depletion zu einer peripheren Reduktion der NPY-Freisetzung aus Nervenendigungen<br />
kommen (Ramage, 2001; Czermak et al., 2008). Dies kann aufgrund einer<br />
Studie von Lundberg et al. vermutet werden, wonach die NPY-Plasmakonzentration<br />
durch die Freisetzung aus perivaskukären, sympathischen Nervenfasern erhöht sein<br />
kann (Lundberg, 1996).<br />
3. Gibt es Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Studienteilnehmern/-<br />
innen, was die genannten Fragestellungen anbetrifft?<br />
Frauen haben im Vergleich zu Männern unabhängig vom Körperfettanteil höhere<br />
Leptinkonzentrationen. Es wird angenommen, dass Frauen resistenter“ gegenüber<br />
”<br />
den Wirkungen von Leptin sind (Thomas et al., 2000; Guerra et al., 2008). Auch<br />
während der Pubertät zeigen sich geschlechtsspezifische Unterschiede (Ankarberg-<br />
Lindgren et al., 2001). Das Geschlecht hat auch Einfluss auf den 5-HT-Stoffwechsel,<br />
so erhöht Estradiol z.B. die Expression der 5-HT-Transporter im dorsalen und medianen<br />
Raphe-Kern (Rivera et al., 2009; Brown & Clegg, 2010). Da ein Polymorphismus<br />
des 5-HT-Rezeptor-Promotors mit AN, einer mehr Frauen als Männer betreffenden<br />
Störung, assoziiert ist, hat diese Estradiol-Serotonin-Interaktion auch klinische<br />
Bedeutung (Heils et al., 1996; Fumeron et al., 2001; Brown & Clegg, 2010).<br />
Bezüglich des Einflusses des ATD-Tests wird bei Frauen aufgrund einer im Vergleich<br />
zu Männern geringeren zentralnervösen 5HT-Synthese eine erhöhte Sensibilität angenommen<br />
(Nishizawa et al., 1997). Ebenfalls wird die NPY-Neurotransmission durch<br />
Estradiol beeinflusst. So stiegen beispielsweise NPY-Konzentrationen vorübergehend<br />
im Nucleus paraventricularis bei gleichzeitig bestehender Leptinsensibiltät in ovarektomisierten<br />
Mäusen an (Ainslie et al., 2001; Brown & Clegg, 2010).<br />
Resümierend sind geschlechtsspezifisch unterschiedliche Ergebnisse bezüglich der Interaktionen<br />
der verschiedenen Systeme von Leptin, NPY und 5-HT zu erwarten.<br />
9
3 Methoden<br />
3.1 Studiendesign<br />
Bei der hier vorliegenden Pilotstudie handelt es sich um eine humanexperimentelle,<br />
randomisierte, Doppelblindstudie im Crossover-Design bei gesunden, erwachsenen<br />
Studienteilnehmern/-innen. Innersubjektive Messwiederholungsfaktoren waren<br />
dabei die Vergabe des ATD-Test in der Modifikation Moja-De bzw. einer BAL-<br />
Aminosäuremischung als Kontrollbedingung an zwei verschiedenen Untersuchungstagen.<br />
Abhängige Variablen wurden zu vier verschiedenen Zeitpunkten erhoben.<br />
Mit jeweils mindestens siebentägigem Abstand erhielten die Untersuchungsteilnehmer/-innen<br />
nach einer proteinfreien Diät seit dem Vorabend (engl.: overnight protein<br />
fast) des Untersuchungstages zu Beginn der Untersuchung eine Aminosäuremischung.<br />
An einem Untersuchungstag wurde die ATD-Aminosäuremischung, an einem<br />
weiteren Untersuchungstag die BAL-Aminosäuremischung verabreicht. Die Vergabe<br />
erfolgte doppelblind über zahlenkodierte ATD- und BAL-Paare in optisch nicht<br />
unterscheidbaren braunen Weithalsflaschen mit den entsprechenden Aminosäuremischungen.<br />
Ein Untersuchungstag begann zwischen 8 und 9 Uhr morgens und dauerte ab Einnahme<br />
der Aminosäuremischung ca. 4,5 Stunden. Vor jedem Untersuchungsbeginn<br />
wurden eine Blutentnahme (BE) unter Basalbedingungen (= Baseline, Zeitpunkt<br />
0 bzw. T0), ein Drogentest und bei Frauen ein Schwangerschaftstest durchgeführt.<br />
Zum Zeitpunkt T1, 90 Minuten nach Einnahme von ATD/BAL, erfolgte die zweite<br />
BE, nach 180 Minuten (T2) die dritte und nach 270 Minuten (T3) die vierte und<br />
letzte BE des jeweiligen Untersuchungstages.<br />
3.2 Untersuchtes Studienkollektiv<br />
In die Studie wurden 24 gesunde, erwachsene Teilnehmer/-innen eingeschlossen. Das<br />
untersuchte Studienkollektiv umfasste 12 Männer und 12 Frauen im Alter von 21-30<br />
Jahren (das mittlere Alter lag bei 25,3 Jahren). Die Tabelle 1 stellt die Charakteristika<br />
des Studienkollektivs dar (siehe S. 11).<br />
Einschlusskriterien bzw. Voraussetzung für eine Teilnahme an der Studie waren<br />
körperliche und psychische Gesundheit, was mittels der Kurzfassung des Strukturierten<br />
Klinischen Interviews (SKIDPIT light Interview als Screening für psychische<br />
Störungen, Wittchen et al., 1997) sowie durch ein Anamnesegespräch (auch bezüglich<br />
körperlicher Erkrankungen) durch einen Arzt erfasst wurde. Frauen sollten sich, sofern<br />
sie nicht hormonelle Kontrazeptiva einnahmen, in der präovulatorischen Phase<br />
des Menstruationszyklus befinden. Termine wurden dementsprechend zyklusterminiert<br />
vereinbart.<br />
Ausschlusskriterien für eine Teilnahme an der Studie waren ein IQ unter 85, jegliche<br />
Entwicklungsstörungen (im Sinne des Kapitels F80 des ICD-10 wie Sprach-<br />
10
und Sprechstörungen, motorische Behinderungen, Störungen schulischer Fertigkeiten),<br />
jegliche psychische Erkrankungen wie schizophrene und affektive Psychosen,<br />
psychoorganische Syndrome, aktueller schädlicher Substanzmissbrauch, gravierende<br />
körperliche Erkrankungen, mangelhafte Kenntnis der deutschen Sprache, regelmäßige<br />
Medikamenteneinnahme (abgesehen von hormoneller Kontrazeption) und<br />
Schwangerschaft.<br />
Die Ethikkommission der Medizinischen Fakultät der <strong>RWTH</strong> <strong>Aachen</strong> votierte das<br />
Studienvorhaben positiv. Die Studie wurde im Einklang mit der Helsinki Deklaration<br />
des Weltärztebundes in der letzten Revision (Seoul, 2008) durchgeführt.<br />
Vor Studieneinschluss erfolgte eine schriftliche und mündliche Aufklärung der Studienteilnehmer/-innen<br />
durch einen Arzt, bevor sie eine Einverständniserklärung unterschrieben.<br />
Nach Untersuchungsabschluss erhielt jede Teilnehmerin/jeder Teilnehmer<br />
eine Aufwandsentschädigung für die Studienteilnahme.<br />
Tabelle 1: Charakteristika des Studienkollektivs mit Mittelwerten ± Standardabweichungen<br />
Alter (Jahre) Gewicht (kg) BMI ( kg<br />
m 2 )<br />
Gesamt 25,34 ± 2,09 70,54 ±11,86 23,04 ± 1,86<br />
Frauen 25,30 ± 1,69 61,00 ± 7,70 22,07 ± 1,63<br />
Männer 25,39 ± 2,43 80,08 ± 6,30 24,01 ± 1,55<br />
Anmerkung zu Tabelle 1. Mittelwerte ± Standardabweichungen der Charakteristika des Studienkollektivs:<br />
Alter in Jahren, Gewicht in Kilogramm (kg) und Body Mass Index (BMI), berechnet<br />
durch den Quotienten aus Körpergewicht in kg und dem Quadrat der Körpergröße in Metern (m).<br />
3.3 Vergabe des Acute Tryptophan Depletion-Test<br />
Moja-De<br />
Die Vergabe des ATD-Test Moja-De erfolgte körpergewichtsadaptiert. Grundlage für<br />
den hier gewählten Ansatz waren Vorbefunde, die zeigten, dass diese Modifikation<br />
des ATD-Test eine individuell angepasste Aminosäurenvergabe möglich macht. Im<br />
Vergleich zu anderen Modifkationen des ATD-Test wird somit trotz hoher Reduktion<br />
des TRP-Influxes die Einnahme der Aminosäuren allgemein sehr gut toleriert,<br />
sodass eine Anwendung auch bei Kindern und Jugendlichen möglich ist (Zepf et al.,<br />
2008a; Zepf et al., 2008b; Kewitz, 2002).<br />
Das Gewicht der Studienteilnehmer/-innen wurde erfasst und dementsprechend die<br />
gewichtsadaptierte Menge der Aminosäuren für die ATD/BAL Aminosäuremischungen<br />
in der Apotheke des Universitätsklinikums <strong>Aachen</strong> zusammengestellt. Die Dosierungen<br />
(je 10kg Körpergewicht) der Aminosäuren für ATD/BAL sind in Tabelle<br />
2 dargestellt.<br />
11
Tabelle 2: Zusammensetzung der Aminosäuremischungen ATD/BAL in der Modifikation<br />
Moja-De<br />
AS L-ILE L-LEU L-LYS L-PHE L-THR L-VAL L-MET<br />
Menge<br />
g<br />
(<br />
10kg KG )<br />
L-TRP<br />
(nur BAL)<br />
0,84 1,32 0,96 1,32 0,6 0,96 0,5 0,7<br />
Anmerkung zu Tabelle 2. Mengenangaben der Aminosäuren, die im Acute Tryptophan<br />
Depletion-Test bzw. der Kontroll-Aminosäuremischung Balanced Amino Acid Load (BAL) Moja-<br />
De, enthalten sind: L-Isoleucin (ILE), L-Leucin (LYS), L-Lysin (LYS), L-Phenylalanin (PHE),<br />
L-Threonin (THR), L-Valin (VAL), L-Methionin (MET); L-Tryptophan (TRP) war nur im TRP-<br />
Balanced Amino Acid Load (BAL) enthalten. Angaben in Gramm (g) bezogen auf 10 Kilogramm<br />
(kg) Körpergewicht (KG).<br />
Die Aminosäuremischungen wurden in einem Kühlschrank paarweise (ATD/BAL)<br />
verblindet bei +5 ◦ C gelagert. Die Zugehörigkeit zu einem/einer bestimmten Studienteilnehmer/-in<br />
wurde durch die Angabe des Gewichts auf den Etiketten kenntlich gemacht<br />
und das jeweilige Gewicht vor jedem ersten Untersuchungstag kontrolliert. Vor<br />
der Teilnahme wurden die Teilnehmer/-innen instruiert, ab dem Abend vor den jeweiligen<br />
Untersuchungstagen (20 Uhr) kein Eiweiß mehr zu sich zu nehmen. Weiterhin<br />
wurde ein standardisiertes Frühstück mit geringem TRP-Gehalt (Brot/Brötchen<br />
mit Marmelade ohne Butter bzw. mit Margarine ohne TRP-Gehalt) empfohlen. Die<br />
Studienteilnehmer/-innen bestätigten am jeweiligen Untersuchungstag, diesen Anweisungen<br />
Folge geleistet zu haben.<br />
Die Vergabe der Aminosäuremischungen erfolgte in Form eines Getränkes, in dem<br />
die Aminosäuren (ATD/BAL) in ca. 200 ml Wasser mittels eines Handquirls suspendiert<br />
und verabreicht wurden. Weiterhin wurde der Suspension Kakao-Getränkepulver<br />
hinzugefügt, zum einen als Emulgator, zum anderen als Geschmacksgeber,<br />
da das Aminosäuregemisch vor allem durch den Anteil des schwefelhaltigen Methionins<br />
unangenehm schmeckt. Die Teilnehmer/-innen wurden gebeten, den Trunk<br />
möglichst zügig zu sich zu nehmen. Dabei wurde besonders darauf geachtet, dass<br />
der Becher komplett leer getrunken wurde. Wegen des unangenehmen Geschmacks<br />
konnten die Teilnehmer/-innen im Anschluss Apfelschorle und Fruchtbonbons zu<br />
sich nehmen. Um eine Vitaminunterversorgung von Niacin zu vermeiden, wurde allen<br />
Teilnehmern/-innen im Laufe eines jeden Untersuchungsstages eine kommerzielle<br />
Vitamintablette mit Vitamin B6 angeboten. Nach Abschluss der Untersuchungen<br />
erfolgte eine Entblindung bezüglich der ATD-/BAL-Aminosäuremischungen. Neun<br />
Untersuchungsteilnehmer/-innen erhielten die ATD-Aminosäuremischung an ihrem<br />
ersten Tag der Teilnahme (37,5%, darunter sechs Frauen und drei Männer), fünfzehn<br />
Teilnehmer/-innen erhielten die ATD-Aminosäuremischung an ihrem zweiten<br />
Untersuchungsstag (62,5%, darunter sechs Frauen und neun Männer).<br />
12
3.4 Analyse der Blutproben<br />
Pro Untersuchungstag wurden vier Blutentnahmen (BE) durchgeführt mit jeweils<br />
zwei Röhrchen, einem mit Heparin für Plasma und einem nicht heparinisierten Röhrchen<br />
für Serum. Aus dem gewonnenen Plasma sollten die Aminosäuren bestimmt<br />
werden, aus den Serumproben alle weiteren Laborparameter. Nach jeder BE wurden<br />
die Proben für 30 Minuten bei Raumtemperatur gelagert und dann bei 3500 g n für<br />
die Dauer von 10 Minuten zentrifugiert. Anschließend wurden die Überstände in Eppendorf<br />
Reaktionsgefäße pipettiert und diese bei -80 ◦ C gelagert, bis sie vom Transportservice<br />
des analysierenden Labors (MLM Medical Labs, Mönchengladbach) abgeholt<br />
wurden.<br />
Nach einer Vorsäulen-Derivatisierung mittels Orthophthal-Aldehyd (OPA) wurden<br />
die Aminosäurekonzentrationen durch Hochdruckflüssigkeitschromatographie (engl.:<br />
high-pressure liquid chromatography, HPLC) bestimmt. An Albumin gebundenes<br />
TRP wurde von fTRP mit Hilfe eines Amicon Ultra-0,5 Zentrifugalfilters (Merck-<br />
Millipore, Darmstadt) für über 10 kDa große Komponenten bei 14000 g n für 30<br />
Minuten getrennt.<br />
Die Konzentrationen von NPY wurden durch kompetitiven Radio-Immunoassay<br />
(IBL International GmbH, Hamburg) bestimmt. Dabei wurde ein Antiserum mit<br />
Antikörpern gegen synthetisch hergestelltes NPY an den Träger Rinderthyroglobulin<br />
konjugiert. Das NPY der Proben- und Kontrollseren konkurrierte dann mit<br />
125 I-NPY um die Bindung mit den genannten Antikörpern. Durch umgekehrt proportionale<br />
125 I-NPY-Bindung zu der NPY-Konzentration der Probe- bzw. Kontrollseren<br />
konnte auf die NPY-Konzentrationen geschlossen werden.<br />
Die Auswertung der hier präsentierten Daten von Leptin und sOB-R erfolgte durch<br />
das Institut für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik<br />
des Universitätsklinikums Leipzig unter der Leitung von Prof. Dr. J. Kratzsch.<br />
Dort wurde Leptin mittels eines hauseigenen Radioimmunoassay gemessen. Ein Zellkulturmedium<br />
wurde in Krebs-Ringer-Puffer mit 0,5% (w/v) Rinderserumalbumin<br />
(engl.: bovine serum albumin, BSA) 30 Minuten lang bei 37 ◦ C und 5% CO 2 inkubiert.<br />
Dann wurde Leptin Tracer (Mediagnost, Reutlingen) hinzugefügt und für<br />
60 Minuten inkubiert. Nachfolgend wurde zweifach mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung<br />
(engl.: phosphate buffered saline, PBS) / 0,5% (w/v) BSA gewaschen.<br />
Nach Lyse in 0,1 g<br />
mol<br />
NaOH-Lösung wurden die Aktivität der Zellaufbereitung mit<br />
einem Gammazähler (Berthold LB2111, Berthold Technologies, Bad Wildbad) gemessen,<br />
und die Leptinkonzentrationen durch Subtraktion der Radioaktivität in<br />
Anwesenheit von unspezifisch gebundenem Leptin in der Probe von der Radioaktivität<br />
in Anwesenheit eines Kontrollserums bestimmt (Kratzsch et al., 2002a; Schaab<br />
et al., 2012).<br />
Mit Anti-sOB-R IgG, welches in Kaninchen gegen rekombinanten sOB-R gezüchtet<br />
wurde (R&D Systems, Wiesbaden), beschichtete Kavitäten von Mikrotitierplatten,<br />
13
wurden mit PBS, 1% BSA inkubiert, sodass nach 60 Minuten bei Raumtemperatur<br />
unspezifische Bindungsstellen geblockt wurden. Die Kavitäten wurden dann über<br />
Nacht entweder mit Probe- oder Kontrollseren und einem Überschuss an biotinyliertem<br />
Leptin in Assay Puffer (1% Kaninchen γ-Globulin, 0,1% BSA und 0,05%<br />
Tween 20 in PBS) bei 4 ◦ C inkubiert. Mit Hilfe einer Standardkurve für rekombinanten<br />
sOB-R, welcher von Liu et al. erstmals hergestellt wurde, konnte die Bestimmung<br />
erfolgen (Liu et al., 1997; Kratzsch et al., 2002b). Der Komplex aus sOB-R<br />
und biotinyliertem Leptin wurde durch Europium-gebundenes Stretavidin (Perkin-<br />
Elmer, Freiburg) ermittelt. Jedem Schritt des Assays folgte ein Wasch-Vorgang mit<br />
PBS, 0,05% Tween 20. Das Fluoreszenzsignal von Europium wurde mit dem Victor-<br />
System von PerkinElmer (Rodgau) gemessen (Kratzsch et al., 2002b).<br />
3.5 Datenauswertung<br />
3.5.1 Statistische Analyse<br />
Die statistische Auswertung der erhobenen Daten erfolgte mit SPSS (IBM Software<br />
Group, Armonk, USA) sowie mit dem Programm Graph Pad Prism (GraphPad,<br />
La Jolla, USA). Variablen wie der freie Leptin-Index (engl.: free leptin index, FLI)<br />
und TRP-Influx wurden mit Hilfe von Excel-Anwendungen (Microsoft Corp., USA)<br />
berechnet.<br />
Die NPY-Daten eines Untersuchungsteilnehmers mussten für die NPY-Auswertung<br />
ausgeschlossen werden (Ausreißer bei erhöhten NPY-Werten). Dem Teilnehmer wurde<br />
nahegelegt, sich diesbezüglich ärztlich untersuchen zu lassen, da hohes NPY bei<br />
Vorliegen eines Phäochromozytoms, Neuroblastoms oder einer B-Zell-Leukämie auftreten<br />
kann (Adrian et al., 1983; Kogner et al., 1992; Kogner et al., 1993).<br />
Das Signifikanzniveau wurde bei p < 0,05 festgelegt. Auf eine alpha-Adjustierung<br />
wurde aufgrund des explorativen Charakters der Studie verzichtet. Die Variablen<br />
wurden mittels Kolmogorow-Smirnow Goodness-of-Fit-Test auf Normalverteilung<br />
überprüft, sowohl in der gesamten Kohorte als auch für weibliche und männliche<br />
Studienteilnehmer/-innen getrennt. Bis auf THR und Leptin waren in der Gesamtkohorte<br />
alle Variablen normalverteilt. Bei geschlechtsgetrennter Betrachtung waren<br />
nur unter den Teilnehmerinnen VAL Konzentrationen nicht normalverteilt.<br />
Getrennte Varianzanalysen mit Messwiederholung (engl.: repeated-measures analyses<br />
of variance, RMANOVAs) wurden durchgeführt, um den Effekt von ATD auf<br />
TRP- und fTRP-Konzentrationen, auf das Verhältnis TRP/CAA und den TRP-<br />
Influx zu überprüfen. Die jeweilige neurochemische Challenge-Bedingung (ATD/<br />
BAL) und der Zeitverlauf (Zeitpunkt nach Einnahme, T1-T3) des jeweiligen Aminosäurengetränks<br />
waren Innersubjektfaktoren, der Faktor Geschlecht wurde als Zwischensubjektfaktor<br />
in das Auswertungsmodell implementiert. Die gleichen Innerund<br />
Zwischensubjektfaktoren wurden für weitere RMANOVAs genutzt, um die Aus-<br />
14
wirkungen von ATD auf andere Aminosäuren, die mit TRP um den Influx in das<br />
ZNS am L1-Aminosäuretransporter konkurrieren (hier ILE, LEU, LYS, MET, PHE,<br />
THR, TYR und VAL), auf NPY-, Leptin- und sOB-R-Konzentrationen zu untersuchen.<br />
Bei dimensionalen Auswertungsansätzen (Korrelationen) wurde für normalverteilte<br />
Variablen der Korrelationskoeffizient nach Pearson berechnet, für nicht<br />
normalverteilte Parameter wurde der Rangkorrelationskoeffizient nach Spearmans<br />
Rho verwendet. Verbundene t-Tests für gepaarte Stichproben oder Wilcoxon-Tests<br />
(bei nicht normalverteilten Daten) wurden für statistische Einzelvergleiche (posthoc)<br />
innerhalb einer Gruppe zu zwei verschiedenen Zeitpunkten oder zum Vergleich<br />
von unterschiedlichen Challenge-Bedingungen (ATD/BAL) verwendet. Unverbundene<br />
t-Tests wurden bei geschlechtsbezogenen Einzelvergleichen bei sonst gleichen<br />
Bedingungen bezüglich der Kontrolle des Zeitverlaufs und der jeweiligen Challenge-<br />
Bedingung eingesetzt.<br />
3.5.2 Berechnung des Tryptophan-Influxes und des freien Leptin-Index<br />
Der TRP-Influx über die Blut-Hirn-Schranke hängt in erster Linie von den Konzentrationen<br />
von TRP und der konkurrierenden LNAA ab sowie von deren Affinität zum<br />
L1-Transporter, welcher der wichtigste Transporter für die Aufnahme der LNAA in<br />
das ZNS ist (Oldendorf & Szabo, 1976; Pardridge, 1983; Smith & Stoll, 1998). Der<br />
Influx von TRP kann nach Kewitz (2002) mit der folgenden modifizierten Formel<br />
nach einer Michaelis-Menten-Kinetik mit einer Korrektur für multiple Substrathemmung<br />
errechnet werden:<br />
T RP − Influx =<br />
V max · C<br />
(K m [1 + Σ( C i<br />
K i<br />
)] + C) + K d · C<br />
Hierbei bedeuten die Abkürzungen:<br />
V max maximale Substratumwandlung von TRP<br />
C TRP-Plasmakonzentration<br />
K m Affinitätskonstante von TRP (Michaeliskonstante)<br />
C i Plasmakonzentrationen der CAA<br />
K i Affinitätskonstanten der CAA<br />
K d Diffusionskonstante<br />
Die Transportkonstanten für die verschiedenen Aminosäuren wurden übernommen<br />
aus den Publikationen von Smith et al., 1987 und Smith & Stoll, 1998. Die einbezogenen<br />
CAA waren in Anlehnung an Kewitz (2002) ILE, LEU, PHE, TYR und VAL,<br />
um eine Vergleichbarkeit der Daten zu erlauben. Zusätzlich wurde durch den Einbezug<br />
der TRP-Konzentration für die durch den TRP-Influx in Anspruch genommene<br />
Influxkapazität am L-1 Transporter korrigiert.<br />
15
Der FLI wurde durch das Verhältnis zwischen der Leptin- und der sOB-R-Konzentration<br />
angegeben (Kratzsch et al., 2002b). Der sOB-R hat eine hohe Affinität zu<br />
Leptin. Das nicht gebundene Leptin kann sehr leicht über die Blut-Hirn-Schranke<br />
in das ZNS gelangen und kommt ferner in dieser Form im Liquor vor (Landt et al.,<br />
2000). Die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Kratzsch konnte zeigen, dass der FLI ein geeignetes<br />
Maß für die Untersuchung der Leptin-Achse während des Wachstums und<br />
der sexuellen Entwicklung ist (Kratzsch et al., 2002b).<br />
16
4 Resultate<br />
Im folgenden werden die vornehmlich durch RMANOVAs ermittelten Auswirkungen<br />
des ATD-Test jeweils auf den TRP-Influx, die verschiedenen AS-Plasmakonzentrationen,<br />
auf die Leptin-Achse und die NPY-Serumkonzentration dargestellt.<br />
Zur Verträglichkeit des ATD-Test ist zu berichten, dass die Teilnehmer/-innen nach<br />
der Einnahme von ATD/BAL zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Völlegefühl befragt<br />
wurden. Drei von ihnen berichteten im Verlauf eines Untersuchungstages nach Einnahme<br />
des ATD-Test von Kopfschmerzen, davon stufte eine Teilnehmerin diese<br />
als stark ein. Sie brach die Untersuchung jedoch nicht ab und zeigte beim zweiten<br />
Untersuchungstag keine weiteren Symptome. Nach Einnahme von BAL wurden<br />
ebenfalls von drei Teilnehmer/-innen Kopfschmerzen angegeben. Insgesamt gaben<br />
sieben Studienteilnehmer/-innen leichte Übelkeit nach Einnahme des ATD-<br />
Test an, acht Teilnehmer/-innen berichteten über ähnliche Symptome nach BAL-<br />
Einnahme; Erbrechen trat in keinem Fall auf. Völlegefühl wurde in fünf Fällen nach<br />
ATD-Einnahme sowie in fünf Fällen nach BAL-Einnahme berichtet. Keine/-r der<br />
Studienteilnehmer/-innen brach die Untersuchung ab.<br />
4.1 Tryptophan-Influx über die Blut-Hirn-Schranke<br />
Der TRP-Influx spiegelt partiell das Verhältnis der TRP- bzw. fTRP-Konzentrationen<br />
zu den anderen CAA-Konzentrationen wider. Sowohl die verabreichte Aminosäuremischung<br />
(neurochemische Challenge-Bedingung) und der Zeitverlauf als<br />
auch die Interaktion dieser beiden Innersubjektfaktoren ergaben signifikante Effekte<br />
bei der RMANOVA. Dies galt für den fTRP-Influx (neurochemische Challenge-<br />
Bedingung: F (1, 92) = 285,477; p
nach ATD-Einnahme verglichen mit dem Influx bei T3 nach BAL-Einnahme bzw.<br />
eine Reduktion von 91,31% des fTRP-Influxes bei T3 nach ATD-Einnahme verglichen<br />
mit dem Influx bei T3 nach BAL-Einnahme.<br />
Ebenso signifikant waren die Auswertungen zum Verlauf des TRP/CAA-Quotienten,<br />
sowohl des mit gesamtem TRP berechneten Quotienten (neurochemische Challenge-<br />
Bedingung: F (1, 92) = 764,177; p
4.2 Konzentrations-Zeit-Verläufe der Aminosäuren<br />
Bis auf TYR, die einzige gemessene AS, die nicht in der ATD- oder BAL-Aminosäuremischung<br />
enthalten war, zeigten sich bei allen AS signifikante Auswirkungen auf deren<br />
Plasmakonzentrationen sowohl durch die neurochemische Challenge-Bedingung<br />
als auch durch den Zeitverlauf. Die mittlere (sowohl gesamte als auch freie) TRP-<br />
Plasmakonzentration sank verglichen zum Ausgangswert nach ATD-Einnahme ab<br />
T2 signifikant ab, während sie nach Einnahme von BAL ab T1 im Vergleich zum<br />
Ausgangswert signifikant erhöht war, bei T2 ihr Maximum erreichte und bei T3 wieder<br />
eine Abnahme aufwies. Abbildung 4 und Abbildung 5 zeigen die über den Zeitverlauf<br />
jeweilige Ausprägung der (gesamten und freien) TRP-Plasmakonzentration.<br />
Abbildung 4: Plasmakonzentrationen des gesamten Tryptophans über den Zeitverlauf<br />
nach ATD-/BAL-Einnahme<br />
Abbildung 5: Plasmakonzentrationen des freien Tryptophans über den Zeitverlauf<br />
nach ATD-/BAL-Einnahme<br />
Anmerkung zu den Abbildungen 4 und 5. Plasmakonzentrationen ( µmol<br />
l<br />
) des gesamten<br />
(TRP) bzw. freien Tryptophans (fTRP) zu den Zeitpunkten T0 (Baseline), T1 (90 min), T2 (180<br />
min) und T3 (270 min) nach Einnahme des Acute Tryptophan Depletion-Test (ATD) Moja-De<br />
bzw. eines Balanced Amino Acid Load (BAL, Kontrollbedingung). Abgebildet sind jeweils die<br />
Mittelwerte ± Standardabweichungen.<br />
19
Nach ATD-Einnahme stiegen außer den TYR- und TRP-Plasmakonzentrationen alle<br />
anderen AS-Plasmakonzentrationen signifikant an. Außer der Konzentration von<br />
TYR stiegen nach BAL-Einnahme ebenfalls alle AS-Plasmakonzentrationen, einschließlich<br />
der von TRP, an. In Tabelle 3 finden sich die p-Werte, Freiheitsgrade<br />
und F -Werte für die innersubjektiven Messwiederholungsfaktoren (neurochemische<br />
Challenge-) Bedingung, Zeit sowie für eine Bedingung-Zeit-Interaktion.<br />
Tabelle 3: Statistische Kennwerte der RMANOVAs für die im ATD-Test bzw. in der<br />
BAL-Aminosäuremischung enthaltenen Aminosäuren<br />
AS Innersubjektfaktor df F -Wert p-Wert<br />
ILE Bedingung 1, 92 8,947 0,007*<br />
Zeit 2, 46 14,980
Tabelle 4: Mittelwerte (M ) ± Standardabweichungen (SD) der im ATD-Test bzw.<br />
in der BAL-Aminosäuremischung enthaltenen Aminosäuren<br />
ATD<br />
AS Geschlecht M T0 SD T0 M T1 SD T1 M T2 SD T2 M T3 SD T3<br />
ILE Männer 67,6 12,1 337,0 95,0 346,6 69,2 166,4 56,9<br />
Frauen 63,5 14,4 273,3 96,8 303,1 118,0 212,6 89,1<br />
Gesamt 65,6 13,2 305,2 99,3 324,8 97,1 189,5 76,8<br />
LEU Männer 131,0 22,0 582,9 121,4 560,2 119,1 295,4 93,6<br />
Frauen 113,0 26,2 534,1 136,4 535,0 203,0 310,1 114,0<br />
Gesamt 122,0 25,4 558,5 128,7 547,6 163,3 302,7 102,3<br />
LYS Männer 155,0 32,0 536,1 86,0 434,7 84,8 275,9 53,0<br />
Frauen 139,2 44,7 563,9 135,5 418,5 135,9 258,7 65,5<br />
Gesamt 147,1 38,9 550,0 111,8 426,6 111,1 267,3 58,9<br />
MET Männer 28,5 6,8 209,5 49,4 239,7 58,4 167,3 44,0<br />
Frauen 24,1 6,1 214,9 47,1 252,1 57,4 200,9 46,5<br />
Gesamt 26,3 6,7 212,2 47,3 245,9 57,0 184,1 47,5<br />
PHE Männer 61,3 7,5 404,4 76,3 461,8 98,3 288,5 88,8<br />
Frauen 53,6 8,0 444,6 87,2 542,9 146,9 379,2 114,2<br />
Gesamt 57,5 8,5 424,5 82,7 502,3 129,1 333,9 110,2<br />
THR Männer 125,7 16,9 277,7 62,5 279,8 48,4 229,0 38,6<br />
Frauen 146,5 43,8 309,5 69,2 306,3 59,1 272,3 75,3<br />
Gesamt 136,1 34,1 293,6 66,5 293,0 54,5 250,7 62,6<br />
TYR Männer 62,8 14,5 109,2 19,6 113,1 27,5 95,9 25,2<br />
Frauen 53,3 13,4 88,1 16,9 94,0 17,9 89,5 13,3<br />
Gesamt 58,0 14,5 98,6 20,9 103,5 24,7 92,7 20,0<br />
VAL Männer 219,8 40,0 912,3 150,1 931,7 156,1 609,0 157,5<br />
Frauen 197,3 42,6 932,9 168,1 948,9 226,8 657,4 140,5<br />
Gesamt 208,6 42,0 922,6 156,2 940,3 190,6 633,2 148,0<br />
TRP Männer 55,3 11,0 49,8 16,8 37,7 21,5 29,0 16,4<br />
Frauen 54,4 7,9 53,8 20,9 39,9 25,7 28,4 18,0<br />
Gesamt 54,8 9,4 51,8 18,6 38,8 23,2 28,7 16,8<br />
fTRP Männer 11,3 3,1 10,8 4,8 8,0 4,4 5,9 3,6<br />
Frauen 10,9 3,0 11,4 4,9 8,0 5,4 5,9 3,8<br />
Gesamt 11,1 3,0 11,1 4,8 8,0 4,8 5,9 3,6<br />
BAL<br />
AS Geschlecht M T0 SD T0 M T1 SD T1 M T2 SD T2 M T3 SD T3<br />
ILE Männer 66,9 16,8 254,4 61,5 293,0 77,4 189,8 68,8<br />
Frauen 60,5 14,3 256,7 85,9 292,9 106,2 221,8 127,3<br />
Gesamt 63,7 15,6 255,6 73,1 293,0 90,9 205,8 101,4<br />
LEU Männer 130,4 31,2 501,8 96,3 506,1 102,2 298,7 107,2<br />
Frauen 110,5 27,7 495,2 102,3 497,8 149,6 321,5 161,9<br />
Fortsetzung der Tabelle 4 auf der nächsten Seite<br />
21
Tabelle 4 – Fortsetzung<br />
AS Geschlecht M T0 SD T0 M T1 SD T1 M T2 SD T2 M T3 SD T3<br />
Gesamt 120,5 30,6 498,5 97,3 502,0 125,3 310,1 134,8<br />
LYS Männer 150,4 30,7 471,4 97,4 351,8 43,7 235,3 61,5<br />
Frauen 137,2 29,7 490,0 102,9 350,9 85,3 220,9 61,8<br />
Gesamt 143,8 30,3 480,7 98,5 351,3 66,3 228,1 60,7<br />
MET Männer 25,8 5,8 183,2 39,4 198,9 35,5 150,3 41,3<br />
Frauen 25,7 5,3 209,2 44,0 231,1 58,3 190,2 58,4<br />
Gesamt 25,7 5,5 196,2 43,0 215,0 50,0 170,3 53,5<br />
PHE Männer 63,5 9,9 354,8 67,4 393,4 87,1 270,3 67,5<br />
Frauen 57,5 10,0 443,4 116,3 490,7 134,8 356,9 73,4<br />
Gesamt 60,5 10,2 399,1 103,4 442,1 121,6 313,6 81,9<br />
THR Männer 126,1 26,1 243,9 45,5 222,2 21,1 185,6 35,9<br />
Frauen 146,0 43,6 269,6 57,3 259,8 63,2 232,1 78,2<br />
Gesamt 136,0 36,6 256,8 52,3 241,0 49,9 208,8 64,1<br />
TYR Männer 59,3 11,8 103,4 28,4 96,8 27,9 81,9 22,5<br />
Frauen 54,6 15,7 90,7 29,1 95,1 41,2 90,7 39,6<br />
Gesamt 57,0 13,8 97,0 28,9 95,9 34,4 86,3 31,8<br />
VAL Männer 218,9 44,2 818,7 126,1 808,8 105,8 572,1 131,3<br />
Frauen 197,9 42,4 911,0 114,4 891,4 201,3 666,0 200,6<br />
Gesamt 208,4 43,7 864,8 126,8 850,1 162,8 619,0 172,6<br />
TRP Männer 56,0 11,6 336,5 53,4 368,5 66,2 283,8 71,8<br />
Frauen 56,1 9,9 355,2 48,9 395,2 85,1 318,2 81,4<br />
Gesamt 56,0 10,5 345,9 51,0 381,8 75,8 301,0 77,1<br />
fTRP Männer 11,4 3,9 105,1 28,5 132,1 36,3 79,6 37,8<br />
Frauen 12,1 3,9 126,0 41,0 153,5 46,4 100,0 37,8<br />
Gesamt 11,7 3,8 115,5 36,1 142,8 42,2 89,8 38,4<br />
Anmerkung zu Tabelle 4. Mittelwerte (M ) ± Standardabweichungen (SD) für die Aminosäuren<br />
Isoleucin (ILE), Leucin (LEU), Lysin (LYS), Methionin (MET), Phenylalanin (PHE), Threonin<br />
(THR), Tyrosin (TYR), Valin (VAL), gesamtes (TRP) und freies Tryptophan (fTRP)) zu den<br />
Zeitpunkten T0 (Baseline), T1 (90 min), T2 (180 min) und T3 (270 min) nach Einnahme des<br />
Acute Tryptophan Depletion-Test (ATD) Moja-De bzw. eines Balanced Amino Acid Load (BAL,<br />
Kontrollbedingung). Konzentrationen sind in ( µmol<br />
ml<br />
) angegeben.<br />
Eine Interaktion zwischen dem Faktor Bedingung und dem Zwischensubjektfaktor<br />
Geschlecht zeigte nur für ILE einen signifikanten Effekt (p = 0,040). Bei den anderen<br />
AS lag der p-Wert zwischen 0,107 und 0,904. Ebenso wies nur eine AS, TYR, bei der<br />
Interaktion zwischen dem Faktor Zeit und dem Zwischensubjektfaktor Geschlecht<br />
eine signifikante Veränderung (p = 0,004) auf. Alle anderen AS zeigten hierbei keine<br />
signifikanten Veränderungen, der jeweilige p-Wert lag zwischen 0,210 und 0,995.<br />
Keinen signifikanten Effekt auf alle AS hatte die Interaktion zwischen den Innersubjektfaktoren<br />
Bedingung und Zeit und dem Zwischensubjektfaktor Geschlecht mit<br />
22
p-Werten zwischen 0,329 und 0,996. Zusammenfassend entsprechen diese Ergebnisse<br />
den in Kapitel 2 beschriebenen Erwartungen. Eine Übersicht über die Mittelwerte<br />
aller AS gibt Tabelle 4 (siehe S. 21-22). Abbildung 6 und Abbildung 7 zeigen die<br />
Verläufe der LNAA unter ATD- bzw. BAL-Bedingungen.<br />
Abbildung 6: Konzentrationsverläufe der langkettigen, neutralen Aminosäuren nach<br />
ATD-Einnahme<br />
Abbildung 7: Konzentrationsverläufe der langkettigen, neutralen Aminosäuren nach<br />
BAL-Einnahme<br />
Anmerkung zu den Abbildungen 6 und 7. Plasmakonzentrationsverläufe der langkettigen,<br />
neutralen Aminosäuren (LNAA) ( µmol<br />
l<br />
) Isoleucin (ILE), Leucin (LEU), Phenylalanin (PHE), Tyrosin<br />
(TYR), Valin (VAL) und Tryptophan (TRP) zu den Zeitpunkten T0 (Baseline), T1 (90<br />
min), T2 (180 min) und T3 (270 min) nach Einnahme des Acute Tryptophan Depletion-Test<br />
(ATD) Moja-De bzw. eines Balanced Amino Acid Load (BAL, Kontrollbedingung). Abgebildet<br />
sind jeweils die Mittelwerte ± Standardabweichungen.<br />
23
4.3 Untersuchung der Leptin-Achse<br />
Die Untersuchungen der Leptin-Achse schlossen drei zu untersuchende Parameter<br />
mit ein: Die Leptin- und sOB-R-Serumkonzentrationen und den FLI. Hierbei gab es<br />
keine signifikant unterschiedlichen Werte zwischen den Tagen der ATD- bzw. BAL-<br />
Bedingungen zum Zeitpunkt T0 (Leptin: t(23) = 0,746; p = 0,463; FLI: t(23) =<br />
0,116; p = 0.909; sOB-R: t(23) = 0,488; p = 0,630). Dies galt auch isoliert für die<br />
weiblichen (Leptin: t(11) = 0,863; p = 0,407; FLI: t(11) = 0,204; p = 0,842; sOB-<br />
R: t(11) = 0,025; p = 0,981) und männlichen Teilnehmer/-innen (Leptin: t(11) =<br />
0,472; p = 0,646; FLI: t(11) = 0,370; p = 0,719; sOB-R:t(11) = 0,615; p = 0,551).<br />
Die RMANOVAs für Leptin und FLI zeigten in der gesamten Stichprobe keine signifikanten<br />
Unterschiede bezüglich der verabreichten Aminosäuremischung (Leptin:<br />
F [1, 92] = 0,479; p = 0,496; FLI: F [1, 92] = 0,548; p = 0,467). Der Faktor Zeit<br />
hatte einen signifikanten Effekt auf Leptin und dessen Index (Leptin: F [2, 46] =<br />
10,490; p
Abbildung 8: Plasmakonzentrationen des sOB-R nach ATD-Einnahme von Frauen<br />
und Männern im Vergleich<br />
Abbildung 9: Plasmakonzentrationen des sOB-R nach BAL-Einnahme von Frauen<br />
und Männern im Vergleich<br />
Anmerkung zu den Abbildungen 8 und 9. Plasmakonzentrationen ( ng<br />
ml<br />
) des löslichen Leptinrezeptors<br />
(sOB-R) zu den Zeitpunkten T0 (Baseline), T1 (90 min), T2 (180 min) und T3 (270<br />
min) nach Einnahme des Acute Tryptophan Depletion-Test (ATD) Moja-De bzw. eines Balanced<br />
Amino Acid Load (BAL, Kontrollbedingung). Abgebildet sind jeweils die Mittelwerte ± Standardabweichungen.<br />
Mit einem unverbundenen t-Test wurden die Ausgangswerte von sOB-R zur Baseline-<br />
Bedingung (T0) überprüft: Die weiblichen Teilnehmerinnen hatten hier bereits einen<br />
höheren Ausgangswert als die männlichen Teilnehmer (t(46) = 2,679; p = 0,010).<br />
Wilcoxon-Tests wurden weiterhin für jeden einzelnen Zeitpunkt für die Gruppe der<br />
weiblichen Teilnehmerinnen bezüglich der Leptin-Achse durchgeführt, um die gefundenen<br />
Effekte post-hoc differenzierter untersuchen zu können bzw. ein ”<br />
verfälschtes“<br />
Ergebnis der RMANOVA wegen unterschiedlicher Ausgangswerte vor ATD-<br />
25
zw. BAL-Einnahme auszuschließen. Hier zeigten sich für T2 und T3 bezüglich<br />
sOB-R signifikante Unterschiede zwischen den Bedingungen ATD und BAL (T2: p<br />
= 0,015; T3: p = 0,028). Für Leptin und FLI zeigten sich auch hier keine signifikanten<br />
Unterschiede für alle Zeitpunkte. Weiterhin wurden die sOB-R-Daten für<br />
jeden Zeitpunkt getrennt nach Geschlecht auf Korrelationen mit dem TRP-Influx<br />
überprüft. Es fanden sich keinerlei signifikante Korrelationen. Einen Vergleich der<br />
sOB-R-Serumkonzentrationen der männlichen und weiblichen Teilnehmerinnen stellen<br />
die Abbildung 8 (ATD) und die Abbildung 9 (BAL) (siehe S. 25) dar.<br />
Diese Befunde stehen im Gegensatz zu der in Kapitel 2 genannten 1. Hypothese.<br />
Vermutet wurde hier eine Verminderung der Leptin-Konzentration nach Einnahme<br />
des ATD-Test mit eventuell darauf folgender kompensatorischer Erhöhung. Eine<br />
(von Leptin) isolierte Veränderung der sOB-R-Konzentration wurde nicht erwartet.<br />
Diese Fragestellung wurde explorativ zur Hypothesengenerierung mituntersucht. Die<br />
Ergebnisse werden im Kapitel 5.3 ausführlich erörtert.<br />
Tabelle 5: Mittelwerte (M ) ± Standardabweichungen (SD) der Parameter der<br />
Leptin-Achse<br />
Challenge- Geschlecht Zeit- Leptin sOB-R FLI<br />
Bedingung punkt (M ) (SD) (M ) (SD) (M ) (SD)<br />
ATD Gesamt 0 7363,18 7810,14 29,40 7,21 0,28 0,34<br />
1 6889,70 7548,84 26,83 8,02 0,29 0,35<br />
2 6427,07 6706,27 26,85 7,37 0,27 0,32<br />
3 7988,67 8485,36 27,59 6,95 0,32 0,36<br />
Männer 0 2712,23 3393,24 26,87 5,28 0,12 0,18<br />
1 2440,15 3001,21 25,18 8,21 0,12 0,19<br />
2 2400,52 2854,58 25,31 6,95 0,12 0,19<br />
3 2662,31 3219,48 26,19 7,06 0,14 0,22<br />
Frauen 0 12014,13 8296,53 31,93 8,18 0,44 0,39<br />
1 11339,26 8182,07 28,49 7,82 0,46 0,40<br />
2 10453,63 7107,31 28,40 7,75 0,43 0,35<br />
3 13315,03 8847,87 28,99 6,84 0,51 0,38<br />
BAL Gesamt 0 8076,75 8346,74 28,98 7,93 0,28 0,28<br />
1 7295,99 7147,31 27,14 7,83 0,27 0,25<br />
2 7145,18 7226,31 28,37 8,19 0,25 0,24<br />
3 8264,10 8509,83 28,33 7,48 0,29 0,29<br />
Männer 0 2522,22 2505,18 26,06 7,95 0,11 0,12<br />
1 2345,50 2377,67 23,69 8,11 0,12 0,14<br />
2 2185,41 2097,55 25,39 8,23 0,10 0,12<br />
3 2360,32 2227,23 24,98 6,80 0,11 0,14<br />
Frauen 0 13631,28 8489,90 31,90 7,04 0,45 0,30<br />
1 12246,48 6905,66 30,60 6,03 0,42 0,25<br />
2 12104,95 7149,51 31,35 7,30 0,41 0,23<br />
3 14167,88 8391,11 31,67 6,80 0,47 0,29<br />
Anmerkung zu Tabelle 5. Mittelwerte (M ) ± Standardabweichungen (SD) für die Parameter<br />
Leptin ( pg<br />
ng<br />
ml<br />
), lösliche, extrazelluläre Domäne des Leptinrezeptors (sOB-R,<br />
ml<br />
) und freier Leptin-<br />
C<br />
Index (FLI,<br />
Leptin<br />
C sOB−R<br />
) zu den Zeitpunkten T0 (Baseline), T1 (90 min), T2 (180 min) und T3 (270<br />
min) nach Einnahme des Acute Tryptophan Depletion-Test (ATD) bzw. eines Balanced Amino<br />
Acid Load (BAL, Kontrollbedingung).<br />
26
Die in Kapitel 2 aufgeführte dritte Hypothese bezieht sich auf geschlechtsspezifische<br />
Unterschiede bezüglich der Interaktion des Leptin-Systems und 5-HT: Es wurden<br />
unterschiedliche, jedoch aufgrund des explorativen bzw. hypothesengenerierenden<br />
Ansatzes dieser Untersuchung nicht genau definierte Ergebnisse zwischen Männern<br />
und Frauen erwartet. Dieser Annahme kann nur zum Teil zugestimmt werden in<br />
Hinblick auf sOBR. Bezüglich Leptin kann sie abgelehnt werden. Allerdings gehört<br />
sOB-R als Teil der Leptin-Achse mit zum Leptin-System“. Hier fanden sich nach<br />
”<br />
Einnahme des ATD-Test bei den weiblichen Teilnehmerinnen signifikant niedrigere<br />
Konzentrationen verglichen mit den Werten nach Einnahme der BAL-Aminosäuremischung.<br />
Eine Übersicht über die Mittelwerte der Serumkonzentrationen von Leptin, sOB-R<br />
und FLI gibt Tabelle 5 (siehe S. 26).<br />
4.4 Untersuchung peripherer Neuropeptid Y-Konzentrationen<br />
Der Zeitverlauf hatte einen hoch signifikanten Effekt auf die peripheren NPY-Konzentrationen<br />
(F [2, 44] = 11,671; p
Tabelle 6: Mittelwerte M ± Standardabweichungen (SD) von NPY<br />
Challenge-Bedingung Geschlecht Zeitpunkt NPY<br />
(ATD/BAL) (T) (M ) (SD)<br />
ATD Gesamt 0 80,06 20,23<br />
1 75,51 19,89<br />
2 70,58 17,40<br />
3 67,26 16,67<br />
Männer 0 78,89 25,70<br />
1 74,82 21,80<br />
2 71,25 20,47<br />
3 68,58 17,97<br />
Frauen 0 81,13 14,68<br />
1 76,14 18,93<br />
2 69,98 14,96<br />
3 66,05 16,08<br />
BAL Gesamt 0 71,69 14,67<br />
1 70,86 17,74<br />
2 65,10 15,26<br />
3 64,17 15,42<br />
Männer 0 71,41 18,27<br />
1 71,19 20,53<br />
2 63,85 18,98<br />
3 66,67 17,07<br />
Frauen 0 71,95 11,26<br />
1 70,55 15,69<br />
2 66,24 11,64<br />
3 61,88 14,08<br />
Anmerkung zu Tabelle 6. Mittelwerte (M ) ± Standardabweichungen (SD) für die Serumkonzentrationen<br />
von Neuropeptid Y (NPY) ( pg<br />
l<br />
) zu den Zeitpunkten T0 (Baseline), T1 (90 min), T2<br />
(180 min) und T3 (270 min) nach Einnahme des Acute Tryptophan Depletion-Test (ATD) bzw.<br />
einer Balanced Amino Acid Load (BAL, Kontrollbedingung).<br />
28
5 Diskussion<br />
Die vorliegende Studie hatte zum Ziel, zum einen die Effekte des ATD-Test Moja-De<br />
bezüglich eines verminderten TRP-Influxes über die Blut-Hirn-Schranke zu untersuchen.<br />
Zum anderen sollten in einer explorativen Herangehensweise die Auswirkungen<br />
des ATD-Test auf die Leptinachse (Leptin-, sOB-R-Konzentrationen und FLI) und<br />
auf die periphere NPY-Konzentration untersucht werden.<br />
Anhand der Plasmakonzentrationen der LNAA konnte unter Einsatz einer modifizierten<br />
Formel in Ahnlehnung an eine Michaelis-Menten-Kinetik ein durch den ATD-<br />
Test Moja-De induzierter, verminderter TRP-Influx über den L1-Transporter der<br />
Blut-Hirn-Schranke in das ZNS berechnet werden. Nach ATD-Einnahme nahm die<br />
TRP-Plasmakonzentration signifikant ab, während die anderen AS-Konzentrationen<br />
(bis auf TYR) anstiegen, sodass der TRP/CAA-Quotient ebenfalls stark absank. In<br />
der Untersuchung konnte kein Zusammenhang zwischen einer kurzzeitig verminderten<br />
5-HT-Synthese und Veränderungen der peripheren NPY- und Leptin-Serumkonzentrationen<br />
gezeigt werden. Auch wurden keine signifikanten Effekte des<br />
ATD-Test bezüglich FLI festgestellt, jedoch fanden sich Effekte auf die sOB-R-<br />
Serumkonzentration bei Frauen. Diese Resultate werden im Folgenden diskutiert.<br />
5.1 Influx von Tryptophan über die Blut-Hirn-Schranke<br />
Durch die Gabe des ATD-Test Moja-De konnte eine signifikante Reduktion der TRP-<br />
Plasmakonzentrationen hervorgerufen werden, sowohl der gesamten als auch der freien<br />
TRP-Konzentration. Dies ist im Einklang mit den Ergebnissen von Kewitz (2002).<br />
Hierbei ist zu erwähnen, dass nach aktuellem wissenschaftlichen Kenntnisstand noch<br />
keine Klarheit darüber besteht, ob das freie oder das gesamte Plasma-TRP den besseren<br />
prädiktiven Wert für die Influxrate und somit für die zentralnervöse 5-HT-<br />
Synthese bzw. die Substratverfügbarkeit für die TPH2 widerspiegelt.<br />
Einerseits haben Daten, die anhand von Studien mit Ratten gewonnen wurden, eine<br />
positive Korrelation zwischen freiem und gesamtem TRP im Gehirn vorgewiesen<br />
(Biggio et al., 1974; Oldendorf & Szabo, 1976). Außerdem wurde gezeigt, dass eine<br />
Dissoziation des albumingebundenen TRP zu einer höheren Influxrate von TRP ins<br />
ZNS führt (Tagliamonte et al., 1973; Gessa & Tagliamonte, 1974; van Donkelaar<br />
et al., 2011). Dies spricht für die Annahme, dass vor allem die Konzentration des<br />
fTRP zur Berechnung der Influxrate herangezogen werden sollte.<br />
Andererseits gibt es aber auch Hinweise dafür, dass das gesamte TRP ein besserer<br />
Indikator für einen verminderten Influx nach Anwendung des ATD-Test ist, da<br />
TRP nur vergleichsweise schwach an Albumin gebunden ist. Albumin, das selbst<br />
nicht in der Lage ist, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, ist für die Eigenschaft<br />
bekannt, signifikante Konformationsänderungen zu vollziehen (Reed & Burrington,<br />
1989). Dadurch wird eine Dissoziation des TRP von Albumin erleichtert, die<br />
29
während seines Transportes durch die zerebralen Blutgefäße von hämodynamischen<br />
Prozessen abhängig ist (Pardridge & Fierer, 1990; van Donkelaar et al., 2009a; van<br />
Donkelaar et al., 2009b; van Donkelaar et al., 2011). Ein niedriger Blutfluss führt zu<br />
einer gesteigerten Wechselwirkung zwischen TRP und der Glykokalyx an der Blut-<br />
Hirn-Schranke und dadurch zu einer höheren Dissoziationsrate (Smith et al., 1987;<br />
Pardridge & Fierer, 1990; van Donkelaar et al., 2011).<br />
Die in dieser Arbeit gewonnenen Daten machen deutlich, dass sowohl die Konzentration<br />
des gesamten als auch die des freien TRP unter Einfluss von ATD Moja-De<br />
absinken. Dies spricht dafür, dass die Messung der fTRP-Konzentration ausreichen<br />
sollte, um den TRP-Influx in das ZNS abzubilden, was auch in Bezug auf die anfallenden<br />
Kosten für eine zusätzliche Bestimmung von gesamtem TRP relevant ist.<br />
Die berechneten Influx-Werte ergaben ebenfalls signifikant verminderte Werte nach<br />
Einnahme des ATD-Test verglichen mit der BAL-Aminosäuremischung. Allerdings<br />
ist hier anzumerken, dass die Berechnung der Influxrate als indirekte Methode zur<br />
Beschreibung einer veränderten zentralnervösen Verfügbarkeit von TRP und damit<br />
einer verminderten 5-HT-Synthese im ZNS eine Limitation der vorliegenden Arbeit<br />
darstellt, auch wenn sich in der Michaelis-Menten-Kinetik ein reliables mathematisches<br />
Modell findet, um die zentrale 5-HT-Synthese in Abhängigkeit vom TRP-Influx<br />
abzuschätzen. Weitere Limitationen bezüglich dieser Thematik werden im Zusammenhang<br />
mit den Ausführungen in Kapitel 5.2 benannt.<br />
Der Zusammenhang zwischen ATD-Gabe und verminderter zentralnervöser 5-HT-<br />
Synthese gilt jedoch als gesichert, was zahlreiche tierexperimentelle Studien belegen.<br />
So wurden z.B. bei Studien an Ratten und Mäusen eine zentrale Verminderung von<br />
5-HT und 5-HIAA festgestellt (Ardis et al., 2009; Biskup et al., 2012) oder auch<br />
verminderte 5-HIAA-Konzentrationen im Liquor von Meerkatzen beobachtet (Young<br />
et al., 1989). Um in humanexperimentellen Studien den Effekt des ATD-Test weniger<br />
invasiv zu untersuchen als es in tierexperimentellen Studien möglich ist, bietet die<br />
Berechnung des Influxes eine recht zuverlässige, wenn auch indirekte Alternative. Eine<br />
direkte Alternative wäre hier der Einsatz von Positronen-Emissions-Tomographie<br />
(PET): Sie ermöglicht es auch, die serotonerge Neurotransmission mit dem zentralen<br />
Bindungspotenzial der 5-HT-Rezeptoren in Bezug zu setzen und anhand dessen<br />
zuverlässige Daten (neben Hinweisen auf betroffene Hirnareale) zum Einfluss des<br />
ATD-Test Moja-De zu gewinnen. Solche Studien könnten Gegenstand weiterer Forschungsbemühungen<br />
sein.<br />
In dieser Studie wurde nicht auf den potenziell ausgelösten, oxidativen bzw. metabolischen<br />
Stress nach Einnahme des ATD-Test Moja-De eingegangen, was in der<br />
Fokussierung auf die Auswirkungen des ATD-Test auf die Leptin-Achse und die<br />
NPY-Serumkonzentration begründet liegt. Im Rahmen weiterer ATD-Studien, insbesondere<br />
bei Anwendung einer prolongierten Depletion über mehrere Tage, sollte<br />
der möglicherweise induzierte oxidative Stress Berücksichtigung finden.<br />
30
Die Wirksamkeit des ATD-Test allgemein ist von van Donkelaar et al. zuletzt in Frage<br />
gestellt worden (van Donkelaar et al., 2011). Da die Angaben in ihrer Veröffentlichung<br />
den zugrunde liegenden Theorien dieser Arbeit teilweise widersprechen, soll<br />
hier genauer auf diese eingegangen werden.<br />
Die Autoren schließen die verminderte 5-HT-Synthese als eine Wirkung des ATD-<br />
Test zwar nicht aus, argumentieren aber, dass der ATD-Test nicht-serotonerge Mechanismen<br />
mitumfasst. Vielmehr seien Effekte, die durch den ATD-Test hervorgerufen<br />
werden, über Stress, metabolische und zerebrovaskuläre Veränderungen, insbesondere<br />
durch eine Veränderung des zerebralen Blutflusses, zu erklären.<br />
Van Donkelaar et al. gehen in einem ihrer Erklärungsansätze auf die Wirkung von<br />
Stickstoffmonoxid (engl. nitric oxide, NO) bzw. dessen Synthese mit Hilfe der NO-<br />
Synthase (NOS) ein. Demnach kann eine verminderte NOS-Aktivität und somit<br />
eine verminderte NO-Synthese nach ATD-Aufnahme eine Einschränkung des Objektgedächtnisses<br />
bedingen, welche in Studien mit Ratten mehrfach demonstriert<br />
werden konnte, da eine hippokampale Hemmung von NOS eine Verschlechterung<br />
der Objektgedächtnisleistung in Ratten hervorrufen kann (Prickaerts et al., 2002a;<br />
Blokland et al., 1998; van Donkelaar et al., 2011).<br />
Auf die Inhibition der NOS durch den ATD-Test wird von einer verminderten zentralen<br />
Zitrullinkonzentration im Hippokampus geschlossen, die bei Ratten nach ATD-<br />
Gabe gefunden wurde (Lieben et al., 2004; van Donkelaar et al., 2009a). Da eine<br />
verminderte Zitrullinkonzentration mit einer verringertern NO-Synthese einhergeht,<br />
könnte dies die ATD-induzierte Beeinträchtigung des Objektgedächtnisses erklären,<br />
die bei Nagetieren festgestellt wurde (Dawson & Dawson, 1996; Olivier et al., 2008;<br />
Jans et al., 2010; van Donkelaar et al., 2011).<br />
Ferner gibt es einen komplexen Zusammenhang zwischen NO und 5-HT: Ein moderater<br />
Anstieg von NO-Konzentrationen führt zu verminderter 5-HT-Freisetzung,<br />
während ein nur leichter Anstieg von NO-Konzentrationen zu einer ansteigenden<br />
5-HT-Freisetzung führt (Kaehler et al., 1999; van Donkelaar et al., 2011).<br />
Durch Inhibitoren der Phosphodiesterase (PDE) ist wiederum eine Verbesserung<br />
des durch den ATD-Test eingeschränkten Objektgedächtnisses hervorrufbar, welche<br />
ebenso wie der ATD-Test den zerebralen Blutfluss, das Gedächtnis sowie kognitive<br />
Prozesse beeinflussen können (Prickaerts et al., 2002a; Prickaerts et al., 2002b).<br />
PDE5- und PDE2-Inhibitoren erhöhen einerseits die NOS-Aktivität im Hippocampus<br />
und fördern andererseits die zentralen Second Messenger-Konzentrationen wie<br />
die von zyklischem Guanosinmonophosphat (cGMP) und zyklischem Adenosinmonophosphat<br />
(cAMP), welche beide ebenfalls Einfluss auf Gedächtnis und Lernvorgänge<br />
haben (Murad et al., 1978; Domek-Lopacinska & Strosznajder, 2008; van<br />
Donkelaar et al., 2011).<br />
Als weitere Hypothese formulieren Donkelaar et al., dass ein nach Einnahme des<br />
ATD-Test verminderter Blutfluss in Hirnarealen, in denen der Wachstumsfaktor<br />
31
BDNF (engl.: Brain-derived neurotrophic factor) normalerweise in großen Mengen<br />
verfügbar ist, oder auch erhöhte Konzentrationen des peripheren Abbauprodukts<br />
von TRP, Kynurenin, und dessen Metabolite zu Verschlechterungen der Gedächtnisleistung<br />
nach ATD-Einnahme beitragen können (Stone, 2001; Blokland, A. et al.,<br />
2004; van Donkelaar et al., 2009a; van Donkelaar et al., 2009b; van Donkelaar et al.,<br />
2011).<br />
BDNF wird außerdem durch Stress beeinflusst, wobei dies die Grundlage einer weiteren<br />
Hypothese von van Donkelaar et al. darstellt: Durch die Anwendung des ATD-<br />
Test entstehe eine akute Stresssituation. Diese führe zu Lipolyse, wodurch wiederum<br />
Fettsäuren freigesetzt werden, welche TRP von seiner Bindungsstelle an Albumin<br />
verdrängen, sodass TRP leichter über die Blut-Hirn-Schranke aufgenommen werden<br />
kann (McMenamy, 1965; van Donkelaar et al., 2011).<br />
Zudem stimuliert Stress eine Freisetzung von Kortikosteron, dem wichtigsten Kortikoid<br />
bei Nagetieren, welches hingegen die Rezeptorbindung von 5-HT und dem<br />
bereits erwähnten BDNF vermindert, wodurch es ebenfalls zu einem herabgesetzten<br />
Objektgedächtnis kommt (Laaris et al., 1995; van Donkelaar et al., 2011).<br />
Die Argumentation von van Donkelaar et al. erscheint grundsätzlich nachvollziehbar,<br />
weist jedoch einige ungeklärte Fakten auf. Die Autoren formulieren Wirkprozesse,<br />
die in einem eindeutigen Zusammenhang nicht experimentell bewiesen sind, sondern<br />
ausschließlich auf theoretischen Schlussfolgerungen in Bezug auf verschiedene<br />
Experimente basieren. Ferner gibt es, wie durch Crockett et al. ausgeführt, ausreichend<br />
Belege dafür, dass der ATD-Test eindeutig die zentralnervöse 5-HT-Synthese<br />
vermindert (Crockett et al., 2012). Dies wird durch neuere tierexperimentelle Daten<br />
bezüglich des hier verwendeten ATD-Test Moja-De bestätigt (Biskup et al.,<br />
2012). Dennoch sollten weitere, wie jene durch van Donkelaar et al. beschriebenen,<br />
sekundären Mechanismen bezüglich des ATD-Test in zukünftigen Studien berücksichtigt<br />
werden.<br />
Den Argumenten von Crockett et al. (2012), Biskup et al. (2012) sowie den Befunden<br />
von vielen weiteren Forschungsgruppen folgend kann auf Basis der durch<br />
die vorliegende Arbeit gewonnenen Daten zugestimmt werden, dass die Gabe des<br />
ATD-Test, hier Moja-De im Speziellen, eine wirksame, verlässliche und nebenwirkungsarme<br />
Methode ist, um kurzzeitig die 5-HT-Synthese im ZNS zu verringern. Die<br />
vergleichsweise geringen Nebenwirkungen sind zum einen auf die Zusammensetzung<br />
der verschiedenen AS zurückzuführen und zum anderen darauf, dass die Zuführung<br />
von Moja-De gewichtsadaptiert erfolgt.<br />
5.2 Verlaufskonzentrationen der Aminosäuren<br />
Die Aminosäuren ILE, LEU, LYS, PHE, THR, VAL und MET stiegen signifikant<br />
an, sowohl nach ATD- als auch nach BAL-Einnahme. Diese Ergebnisse waren zu erwarten,<br />
da der ATD-Test und die BAL-Aminosäuremischung beträchtliche Mengen<br />
32
dieser Aminosäuren enthalten. TYR, die einzige nicht in der Mischung enthaltene<br />
AS, deren Konzentration bestimmt wurde, zeigte keine signifikanten Konzentrationsänderungen.<br />
Die TRP-Bestimmung allein hätte nicht genügt, um die verminderte zentralnervöse<br />
TRP-Verfügbarkeit und die dadurch verminderte 5-HT-Synthese im ZNS einschätzen<br />
zu können. Bereits Gessa et al. nahmen in den Siebziger Jahren an, dass ein Drittel<br />
der Reduktion der zentralen TRP-Konzentration durch die Anwesenheit von LNAA<br />
bestimmt wird (Gessa et al., 1974; Weltzin et al., 1994). Mit Hilfe der Konzentrationen<br />
der LNAA, die verzweigtkettigen AS LEU, ILE und VAL und die aromatischen<br />
AS PHE, TYR und TRP, lässt sich der Quotient TRP/CAA berechnen (Badawy<br />
et al., 2010; Fernstrom & Wurtman, 1972). Dieser lässt eine Schätzung der Wirksamkeit<br />
des ATD-Test zu. Ein hoher Quotient bedeutet, dass mehr TRP mit Hilfe<br />
des L1-Transporters die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann.<br />
In der vorliegenden Arbeit führte der ATD-Test sowohl im Vergleich zur Baseline<br />
als auch im Vergleich zur BAL-Aminosäuremischung zu stark verminderten<br />
TRP/CAA-Quotienten. Eine maximale Reduktion ergab der Quotient – berechnet<br />
mit der gesamten TRP-Konzentration – zum Zeitpunkt T2 auf 15,8% bzw. mit der<br />
fTRP-Konzentration berechnet auf 14,6% des Ausgangswertes. Bei Einnahme der<br />
BAL-Aminosäuremischung erhöhte sich der Quotient, sodass zum Zeitpunkt T3 –<br />
ausgehend von der gesamten TRP-Plasmakonzentration – die Konzentration auf<br />
167,7% bzw. von fTRP ausgehend zum Zeitpunkt T2 auf 285,0% des Ausgangswertes<br />
bei T0 anstieg.<br />
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass in früheren Arbeiten, die sich<br />
mit der ATD-Methode, jedoch nicht in der Modifikation Moja-De, beschäftigten,<br />
dieser Quotient nach Aufnahme einer (anders als in dieser Studie zusammengstellten)<br />
Kontroll-Aminosäuremischung (welche auch TRP enthält) ebenso wie bei ATD-<br />
Einnahme zu reduzierten TRP/CAA Quotienten im Plasma führte (Young et al.,<br />
1988; Weltzin et al., 1994). Im Gegensatz dazu fand sich in der vorliegenden Studie,<br />
dass die ATD-Methode Moja-De gerade auch im Vergleich mit der BAL-Aminosäuremischung<br />
robust die zentralnervöse Tryptophanverfügbarkeit senkt bzw. den TRP-<br />
Influx über die Blut-Hirn-Schranke vermindert. Weiterhin zeigten neue tierexperimentelle<br />
Daten, dass die hier verwendete BAL-Aminosäuremischung die zentralnervöse<br />
Verfügbarkeit von 5-HT nicht erhöhte, was ihre Bedeutung als Kontrollbedingung<br />
in verschiedenen experimentellen Settings unterstreicht (Biskup et al.,<br />
2012).<br />
Der Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit lag nicht auf dem TRP/CAA-Quotienten,<br />
da mit der Influx-Berechnung ein präziseres Werkzeug zur Schätzung der zentralnervösen<br />
TRP-Verfügbarkeit angewandt werden konnte. Zwar korreliert in Tiermodellen<br />
auch der Quotient TRP/CAA mit dem zentralen TRP-Gehalt (mit einem r<br />
= 0,95) und mit zentralen Konzentrationen von 5-HT und 5-HIAA (mit einem r<br />
33
= 0,89) (Fernstrom & Wurtman, 1972). Durch Berücksichtigung der unterschiedlichen<br />
Affinitäten der Aminosäuren zum L1-Transporter kann jedoch gerade bei den<br />
verzweigtkettigen Aminosäuren LEU, ILE und VAL eine zuverlässigere Schätzung<br />
der Aminosäurenkonzentrationen im Gehirn vorgenommen werden (Tackman et al.,<br />
1990). So besetzen beispielsweise unter normalen Plasma-Bedingungen allein PHE<br />
und LEU durch ihre hohe Affinität, ausgedrückt durch einen niedrigen K m -Wert,<br />
über 50% der Bindungsstellen des Transporters (Smith et al., 1987).<br />
Dieser Schätzung sind jedoch auch limitierende Faktoren zuzuschreiben: Die Konstanten,<br />
die für die Berechnung des Influxes aus den Untersuchungen von Smith et al.<br />
herangezogen wurden, sind aus Untersuchungen an Ratten ermittelt worden (Smith<br />
et al., 1987; Smith & Stoll, 1998). Weiterhin gibt es zwar ausgeprägte Analogien<br />
zwischen dem menschlichen L1-Transporter und dem von Smith et al. untersuchten<br />
zerebrovaskulären NAA-Carrier. Dennoch konnten Smith und Kollegen bei der<br />
Veröffentlichung ihrer Daten nur vermuten, dass diese einander entsprechen.<br />
Ferner wurde für die Influx-Berechnungen sowohl mit gesamtem als auch mit freiem<br />
TRP der gleiche K m -Wert genutzt, da Smith nur einen K m -Wert ermittelt hatte –<br />
unter der Annahme, dass albumingebundenes TRP kaum zum TRP-Influx beitragen<br />
würde (Smith et al., 1987). Allerdings verändere laut Smith et al. die Wahl zwischen<br />
freiem und gesamtem TRP für ihre Berechnungen die K m -Werte der anderen AS nur<br />
minimal“ (Smith et al., 1987).<br />
”<br />
5.3 Einfluss des Acute Tryptophan Depletion-Test auf die<br />
Leptin-Achse<br />
Leptin, dem in der Regulation des Energiemetabolismus eine entscheidende Rolle<br />
zukommt, zeigte in dieser Studie keine signifikanten Veränderungen nach ATD-<br />
Einnahme im Vergleich zur BAL-Einnahme. Auch die Werte der Serumkonzentrationen<br />
des sOB-R und des FLI zeigten über die gesamte Gruppe der Studienteilnehmer/-innen<br />
keine signifikanten Veränderungen nach Einnahme des ATD-Test Moja-<br />
De verglichen zur BAL-Einnahme. Allerdings ergab die Auswertung bei geschlechtsgetrennter<br />
Betrachtung, dass bei den weiblichen Teilnehmerinnen nach ATD-Gabe<br />
die sOB-R-Serumkonzentration im Vergleich zur BAL-Gabe signifikant abnahm.<br />
Dies stellt eine signifikante Neuerung zur bisherigen Forschung dar, wobei bisherige<br />
Studien vor allem tierexperimentelle Ansätze zur Untersuchung möglicher Interaktionen<br />
von zentralnervösem 5-HT und Leptin verwendeten. Dieser Effekt könnte<br />
hierbei als Korrelat eines veränderten Leptin-Transports über die Blut-Hirn-<br />
Schranke interpretiert werden. Weiterhin erscheint eine direkte Regulation der sOB-<br />
R-Verfügbarkeit bei weiblichen Studienteilnehmerinnen denkbar, möglicherweise über<br />
das autonome Nervensystem oder immunologisch gesteuerte Mechanismen, beispielsweise<br />
durch Tumor-Nekrose-Faktor alpha (TNF-α) (Gan et al., 2012). Hierzu sind<br />
weiterführende Untersuchungen notwendig.<br />
34
Möglicherweise besteht eine Ursache für die vorliegenden Ergebnisse bezüglich Leptin<br />
und FLI darin, dass die Messung auf 4,5 Stunden begrenzt war. Nahrungsaufnahmen<br />
zeigten im Rahmen von anderen Studien keinen kurzfristigen Anstieg der<br />
Leptin-Plasmakonzentration (Jéquier, 2002; Considine et al., 1996).<br />
Es liegt jedoch eine Studie vor, in der neben langfristigen auch kurzfristige Veränderungen<br />
des Leptinspiegels als Reaktion auf übermäßige Nahrungsaufnahme von<br />
Probanden/-innen beobachtet wurden (Kolaczynski et al., 1996). Hier trat jedoch<br />
der kurzfristige, starke Anstieg der Leptinkonzentration nach fünf Stunden auf, was<br />
immer noch über den Zeitrahmen der vorliegenden Studie hinausgeht (Kolaczynski<br />
et al., 1996). Ferner erscheinen die Veränderungen der sOB-R-Konzentrationen in<br />
der vorliegenden Arbeit vergleichsweise gering, sodass sich diese nicht signifikant auf<br />
den FLI auswirken.<br />
Es sollte außerdem berücksichtigt werden, dass die vorliegende Arbeit auf zentralnervöse<br />
Vorgänge ausgerichtet war und von zentralen Wechselwirkungen zwischen<br />
einer verminderten 5-HT-Synthese und Leptinspiegeln ausging. Gemessen wurde allerdings<br />
mit der Serumkonzentration ein peripherer Wert des Leptins, sodass man<br />
nicht sicher davon ausgehen kann, dass dies eventuelle Veränderungen im ZNS bzw.<br />
deren Richtung wiedergibt. Zwar wurde in vielen Studien Serum oder Plasma verwendet,<br />
um Leptin-Veränderungen zu erfassen, jedoch fanden auch diese Messungen<br />
über längere Zeiträume statt als in der vorliegenden Arbeit. Des Weiteren wurden<br />
viele Erkenntnisse über die Wirkung von Leptin in tierexperimentellen Studien gewonnen.<br />
Eine wechselseitige Beziehung zwischen dem 5-HT- und dem Leptin-System im Menschen<br />
gilt als wahrscheinlich. Untersuchungen von Karsenty et al. zum Zusammenhang<br />
zwischen dem Energiemetabolismus und Knochenstoffwechsel haben ergeben,<br />
dass Leptin über eine Hemmung der 5-HT-Synthese und -Freisetzung im Hirnstamm<br />
die Einspeicherung von Knochenmasse inhibiert (Yadav et al., 2009; Karsenty, 2006).<br />
Den Autoren nach greift das für seine Funktion in kognitiven Vorgängen bekannte,<br />
zentral synthetisierte 5-HT in das Knochen-Remodelling (kontinuierliche Erneuerung<br />
von Knochensubstanz), die Appetitregulation und den Energiehaushalt ein<br />
(Yadav et al., 2009). 5-HT wirkt zentral zugunsten einer Zunahme an Knochenmasse,<br />
indem es über die Bindung an Htr2c in ventromedialen Nuclei des Hypothalamus<br />
eindämmend auf die Aktivität des sympathischen Nervensystems einwirkt (Yadav<br />
et al., 2009). Indem 5-HT an Htr1a und Htr2b des Nucleus arcuatus bindet, wirkt es<br />
appetitsteigernd und energiesparend (Yadav et al., 2009; Oury & Karsenty, 2011).<br />
Diese Wirkungen scheinen durch Leptin gehemmt werden zu können. So haben Karsenty<br />
et al. durch Doppelimmunohistochemie die lange Form des Leptinrezeptors<br />
in Neuronen gefunden, die TPH2 exprimieren, was also auf 5-HT synthetisierende<br />
Neurone hinweist (Yadav et al., 2009). Zudem führte eine intrazerebroventrikuläre<br />
Injektion von Leptin zu einer dosisabhängigen Reduktion der 5-HT-Synthese wie<br />
35
auch -Freisetzung durch Hirnstammneurone, und gegensätzlich erhöhte sich in ob/ob<br />
(leptindefizienten) Mäusen die 5-HT-Konzentration im Hypothalamus (Yadav et al.,<br />
2009). Ferner führte ein höherer 5-HT-Gehalt in diesen ob/ob Mäusen zu normalisierter<br />
Knochensubstanzeinspeicherung und auch zu normalisiertem Appetit (Yadav<br />
et al., 2009).<br />
Zu diesen Befunden passt auch die Tatsache, dass Serotoninwiederaufnahmehemmer<br />
als Nebenwirkung eine Gewichtszunahme zeigen können und 5-HT-defiziente Mäuse<br />
eine Anorexie-ähnliche Symptomatik entwickeln (Kaye et al., 1998; Srinivasan et al.,<br />
2008; Oury & Karsenty, 2011). Ebenfalls kann die Feststellung, dass eine Inaktivierung<br />
des Leptinrezeptors in serotonergen Neuronen zu einer Wiederherstellung des<br />
Appetits und des ursprünglichen Körpergewichtes in ob/ob Mäusen führen konnte,<br />
als weiterer Beleg für diese Hypothese gewertet werden (Yadav et al., 2009; Oury &<br />
Karsenty, 2011).<br />
Den Ergebnissen von Yadav et al. bzw. den darauf aufbauenden theoretischen Erklärungsansätzen<br />
hat jedoch eine Veröffentlichung von Lam et al. (2011) in Teilen widersprochen.<br />
Die Autoren stimmen zwar zu, dass sowohl 5-HT als auch Leptin wichtige<br />
Rollen im Energiehaushalt zukommen, aber die gewonnenen Daten erklärten vor<br />
allem, dass es keine direkte Wirkung von Leptin auf serotonerge Neurone gebe (Lam<br />
et al., 2011). Lam et al. konnten keine Neurone ausfindig machen, die, wie von Yadav<br />
et al. vermutet, sowohl TPH2 als auch OB-R exprimieren, auch wenn OB-R-tragende<br />
Neurone und 5-HT-Neurone im dorsalen Raphe-Kern dicht beieinander liegen (Lam<br />
et al., 2011). Leptin führe laut Lam et al. zwar zu Hyperpolarisation von nichtserotonergen<br />
Neuronen im dorsalen Raphe-Kern, bewirke dort aber keine veränderte Aktivität<br />
von 5-HT-Neuronen (Lam et al., 2011). Außerdem änderte eine 5-HT-Depletion<br />
(mittels des Tryptophanydroxylase-Inhibitors P-Chlorophenylalanin, PCPA) nicht<br />
den anorektischen Effekt von Leptin (Lam et al., 2011). Hierbei ist jedoch in Bezug<br />
auf die genannte Studie und die verwendete Depletionsmethode anzunehmen, dass<br />
eine zentralnervöse Depletion von 5-HT durch PCPA zu einer wesentlich stärkeren<br />
Verminderung der 5-HT-Synthese führt und aufgrund des nahezu vollständigen<br />
Aussetzens der 5-HT-Synthese nur im tierexperimentellen Setting angewendet wird.<br />
Nach Ergebnissen der Studie von Yadav et al. führen cre-Serotonintransporter (Sertcre)<br />
exprimierende Neurone bei fehlendem Leptinrezeptor in Mäusen zu Hyperphagie<br />
und Adipositas (Yadav et al., 2009). Dies konnte durch Lam et al. nicht bestätigt<br />
werden. Hingegen fand sich bei Lam et al., dass Sert-cre im dorsalen Raphe-Kern<br />
nicht aktiv ist und eine Sert-cre-vermittelte, neuronenspezifische Inaktivierung des<br />
Leptinrezeptors keinen Einfluss auf das Körpergewicht hat bzw. nicht zu Adipositas<br />
führt (Lam et al., 2011).<br />
In der Zusammenschau ihrer Resultate postulierten die Autoren, dass 5-HT-Neurone<br />
nicht direkt von Leptin beeinflusst würden, dass der Weg über 5-HT nicht essenziell<br />
notwendig sei für die anorektische Wirkung von Leptin, und dass die eigentliche<br />
36
Population der OB-R tragenden zentralen Neurone noch identifziert werden müsse<br />
(Lam et al., 2011). Möglicherweise würde eine weitere Aufklärung dieser Diskrepanzen<br />
zwischen den Modellen beider Forschungsgruppen auf diesem Gebiet zusätzliche<br />
Informationen dazu liefern, weswegen in der vorliegenden Studie kein Effekt einer<br />
verminderten 5-HT-Synthese im ZNS mittels des ATD-Test Moja-De auf Leptin-Serumkonzentrationen<br />
gefunden werden konnte.<br />
Auch ein Miteinbezug des sOB-R, auf den beide Forschungsgruppen in ihren Veröffentlichungen<br />
nicht eingingen, könnte hierbei von Nutzen sein. Der derzeitige Wissensstand<br />
der Forschung bezüglich der Funktion des peripher zirkulierenden sOB-R,<br />
der Leptin im Blut hochaffin bindet, ist noch relativ begrenzt. Ebenso wie Leptin liefert<br />
sOB-R Informationen über den Körperfettanteil. So korreliert der Körperfettanteil<br />
negativ mit der sOB-R-Konzentration im menschlichen Körper (Yannakoulia<br />
et al., 2003). Durch Gastric Banding und folglich Gewichtsabnahme übergewichtiger<br />
Menschen erhöhte sich deren sOB-R-Gehalt im Blut (Laimer et al., 2002). Überdies<br />
hemmt sOB-R den Transport von Leptin über die Blut-Hirn-Schranke durch eine<br />
reduzierte Bindungs- und Endozytoseaktivität und wirkt somit als Antagonist von<br />
membranverankerten OB-R (Tu et al., 2008).<br />
Kratzsch et al. zeigten eine negative Korrelation der sOB-R-Serumkonzentration mit<br />
dem Alter und dem Stadium der Pubertätsentwicklung (Kratzsch et al., 2002b). Außerdem<br />
wiesen sie in Untersuchungen an Patientinnen mit AN einen Abfall des sOB-<br />
R bei gleichzeitigem Anstieg des Leptins unter Gewichtszunahme nach. Dies fand<br />
durch andere Veröffentlichungen Bestätigung, auch bezüglich der Tatsache, dass bei<br />
fehlender Gewichtszunahme sOB-R-Werte signifikant höher waren (Kratzsch et al.,<br />
2002b; Misra et al., 2004). Vermutet wurde hier, dass im Rahmen von Essstörungen<br />
(vor allem AN) diese Hochregulierung des löslichen Leptinrezeptors den Körper vor<br />
weiterer Gewichtsreduktion bewahrt, indem es den Organismus vor einer Wirkung<br />
des freien Leptins schützt, sodass der Energieverbrauch gesenkt wird.<br />
Ein Erklärungsansatz für die bei weiblichen Teilnehmerinnen gefundene Assoziation<br />
einer verminderten sOB-R-Konzentration mit einer verminderten 5-HT-Synthese<br />
(hervorgerufen durch den ATD-Test) ist, dass die verminderte sOB-R-Konzentration<br />
einhergeht mit einer reduzierten Hemmung des Transports von Leptin über die Blut-<br />
Hirn-Schranke. Diese Annahme liegt in der Veröffentlichung von Tu et al (2008)<br />
begründet. Die dabei involvierten Bindungs- und Endozytoseaktivitäten könnten<br />
einer serotonergen Modulation unterliegen. Bisherige Forschungsergebnisse weisen<br />
auf eine Beteiligung von Htr1a bei der Aktivierung von Mitogen-aktivierten Proteinkinasen<br />
bzw. extrazellulären signalregulierten Kinasen im Rahmen von Kalzium-<br />
/Calmodulin-abhängigen Rezeptor-Endozytoseprozessen hin (Della Rocca et al.,<br />
1999). Auch andere serotonerge Regulationsmechanismen könnten hierbei eine Rolle<br />
spielen. Ob in umgekehrter Weise eine vermehrte zentralnervöse Verfügbarkeit von<br />
5-HT bei gesunden jungen Erwachsenen, zum Beispiel pharmakologisch durch Ver-<br />
37
abreichung von Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern, mit einer Hochregulation von<br />
sOB-R einhergeht mit der möglichen Konsequenz von einer verminderten Wirkung<br />
des freien Leptins (siehe Kratzsch et al., 2002b, Misra et al., 2004, Tu et al., 2008),<br />
ist ebenfalls unklar. Hierzu sind weiterführende Studien notwendig.<br />
Die verminderte Synthese von 5-HT durch den ATD-Test könnte auch als sättigungsassoziiert<br />
bzw. sättigungsinduzierend verstanden werden, einerseits über die<br />
verabreichten Aminosäuren, welche physiologischerweise Bestandteil der menschlichen<br />
Nahrung sind, und andererseits über eine verminderte Synthese von 5-HT.<br />
Dieser Effekt dürfte bei Frauen ausgeprägter sein als bei Männern, da bei Frauen<br />
die 5-HT-Synthese geringer ist, sodass der ATD-Test bei ihnen in dieser Hinsicht<br />
schneller und stärker Effekte zeigen könnte (Nishizawa et al., 1997).<br />
Eine verminderte sOB-R-Konzentration führt allerdings ebenfalls zu einer erhöhten<br />
Elimination von Leptin aus der Zirkulation, sodass später eine erneute Nahrungsaufnahme<br />
angeregt werden kann (Zastrow et al., 2003). Dies könnte neben den geringen<br />
Effekten des ATD-Test auf die sOB-R-Verfügbarkeit auch die relativ konstanten<br />
Werte des FLI, die in dieser Studie gemessen wurden, mitbegründen. Der dabei<br />
geschlechtsspezifische Zusammenhang hat insofern Relevanz, als aus evolutionärer<br />
Sicht bei Frauen dadurch ein zusätzlicher Sicherungsmechanismus greifen könnte,<br />
um im Fall von reduziertem zentralnervösem 5-HT eine erneute, spätere Nahrungsaufnahme<br />
längerfristig zu gewährleisten. Im ZNS könnte 5-HT zum Beispiel dann<br />
vermindert sein, wenn nicht genügend TRP, welches in vielen Nahrungsmitteln enthalten<br />
ist, aufgenommen wurde. Der Weg zur erneuten Nahrungsaufnahme würde<br />
in diesem Fall über die im Verlauf folgende Elimination von Leptin begünstigt. Jedoch<br />
ist ein potenzieller Mechanismus, durch welchen eine verringerte zentralnervöse<br />
Synthese von 5-HT die sOB-R-Konzentration, im Speziellen bei Frauen, beeinflussen<br />
könnte, unklar. Hier scheint eine Regulation über das autonome Nervensystem oder<br />
über immunologisch vermittelte Prozesse denkbar.<br />
Möglich wäre, dass aufgrund der nach Verabreichung des ATD-Test relativ schnell<br />
eingetretenen Verminderungen der sOB-R-Konzentrationen bei den weiblichen Teilnehmerinnen<br />
immunologisch vermittelte Prozesse, beispielsweise durch den TNF-α<br />
oder Interleukine moduliert, die sOB-R-Konzentration beeinflussen. Neue Resultate<br />
gaben Hinweise dafür, dass TNF-α die Empfindlichkeit des Körpers für Leptin hochreguliert,<br />
wobei ein Anstieg des sOB-R oft auch als Beiprodukt im Rahmen eines<br />
Anstiegs des Ob-R verstanden wird (Gan et al., 2012). Übertragen auf die Befunde<br />
der vorliegenden Studie könnte dies bedeuten, dass eine verminderte zentralnervöse<br />
Synthese von 5-HT (vor allem bei Frauen wegen einer geringeren Synthese von zentralem<br />
5-HT im Vergleich zu Männern) zu einer Verminderung des Ob-R führt,<br />
vermittelt über immunologische Prozesse bzw. TNF-α. TNF-α führt unter anderem<br />
zu einer Aktivierung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse<br />
(HPA-Achse), aktiviert neuronale 5-HT-Transporter und führt zu einer Stimulation<br />
38
der Indoleamin 2,3-Dioxygenase, was in der Folge auch eine TRP-Depletion bewirken<br />
kann. Während einer depressiven Episode führt jedoch eine erhöhte Aktivität<br />
der HPA-Achse zu einer Verminderung von TNF-α bei Normalisierung von TNF-α<br />
nach Remission der depressiven Symptomatik (siehe Berthold-Losleben & Himmerich,<br />
2008). Die Vergabe des ATD-Test wird auf neurochemischer Ebene im Sinne<br />
eines zentralnervösen serotonergen Defizits als Challenge-Test für eine depressive<br />
Symptomatik vor allem bei Patientinnen mit bestimmten genetischen Risikofaktoren<br />
angesehen (Walderhaug et al., 2007). Von diesem Modell ausgehend kann überlegt<br />
werden, ob bei weiblichen Teilnehmerinnen (mit verminderter zentralnervöser<br />
5-HT-Synthese im Vergleich zu Männern) der ATD-Test zu einer signifikanten Verminderung<br />
der 5-HT-Synthese führt, und im Nachgang dieses Defizits eine durch<br />
TNF-α modulierte Herabsetzung der Empfindlichkeit des Körpers gegenüber Leptin<br />
(ausgedrückt durch Herabregulation von Ob-R mit begleitender Verminderung<br />
des sOB-R als Surrogat dieses Mechanismus) einsetzt. Auf biologischer Ebene macht<br />
ein solcher Mechanismus Sinn, vor allem da bei depressiver Symptomatik die Nahrungsaufnahme<br />
aufrecht erhalten werden muss, auch um eine genügende Zufuhr von<br />
TRP, der physiologischen Vorläuferaminosäure von 5-HT, zu gewährleisten.<br />
Die gefundene Assoziation zwischen einer verminderten Konzentration von sOB-R<br />
und einer verringerten zentralnervösen Synthese von 5-HT ist auch für die häufige<br />
Komorbidität von Essstörungen und depressiven Erkankungen von Bedeutung,<br />
welche ebenfalls mit verminderten zentralnervösen 5-HT-Konzentrationen assoziiert<br />
sind.<br />
Wenn man die Mechanismen aus der Perspektive, dass 5-HT vornehmlich über<br />
NPY/AgRP- und POMC-Neurone leptinähnliche Effekte hat (Heisler et al., 2006),<br />
beschaut, so würde sich ein anderes Bild ergeben: Eine verminderte 5-HT-Konzentration<br />
müsste hier zu erhöhtem Hungergefühl führen (wobei im Fall der vorliegenden<br />
Studie durch die Vergabe der AS als Nahrungsbestandteile und eine damit eventuell<br />
assoziierte Sättigung diesem Effekt entgegengewirkt haben könnten). Diesem Ansatz<br />
folgend würde eine Verminderung der sOB-R-Konzentration insofern Sinn ergeben,<br />
als hierdurch eine erhöhte Leptin-Wirkung den wegfallenden Sättigungseffekt von<br />
verminderter 5-HT-Konzentration ggf. kompensieren oder zumindest abschwächen<br />
könnte.<br />
Es ist von klinischem Interesse, diese Bereiche weiter zu erforschen, auch weil sie<br />
in Zukunft eine klinisch relevante Bedeutung für die nicht vollständig aufgeklärte<br />
Pathophysiologie von Essstörungen oder von Adipositas haben könnten. Zur Auswirkung<br />
einer verminderten 5-HT-Synthese im ZNS auf die sOB-R-Konzentration gibt<br />
es bislang keine humanexperimentellen Daten. In der vorliegenden Studie konnten<br />
diesbezüglich geschlechtsspezifische Unterschiede festgestellt werden. Mögliche Erklärungsansätze<br />
hierfür, eventuell auf der Grundlage einer durch den ATD-Test und<br />
der damit verbundenen verminderten zentralnervösen 5-HT-Synthese induzierten<br />
39
Verminderung von sOB-R sowie eines dadurch veränderten Transports von Leptin<br />
über die Blut-Hirn-Schranke, wurden diskutiert. Jedoch sind weiterführende Studien,<br />
speziell unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Aspekte, notwendig.<br />
5.4 Einfluss des Acute Tryptophan Depletion-Test auf Neuropeptid<br />
Y<br />
In der vorliegenden Untersuchung konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen<br />
dem ATD-Test Moja-De und NPY-Konzentrationen gefunden werden. Ursachen<br />
hierfür könnten die relativ kleine Untersuchungsgruppe, der Anteil nicht-zentraler<br />
NPY-Produktion und das gewonnene Untersuchungmaterial (Serumproben) sein.<br />
Zum Anteil nicht-zentraler NPY-Produktion ist zu beachten, dass die periphere<br />
NPY-Konzentration wahrscheinlich nicht exakt widerspiegelt, inwiefern NPY im<br />
ZNS verfügbar ist. NPY wird nicht nur im ZNS exprimiert, sondern auch in der Peripherie<br />
des menschlichen Körpers. So wird NPY zusammen mit Noradrenalin und<br />
ATP im sympathischen Nervensystem freigesetzt sowie in zentralen wie peripheren<br />
cholinergen und nicht cholinergen Neuronen, und wirkt antikonvulsiv, antidepressiv<br />
und antinozizeptiv (Lundberg et al., 1982; Lundberg et al., 1983; Pedrazzini<br />
et al., 1998; Cox, 2007). Im enterischen Nervensystem ist NPY vor allem in noncholinergen<br />
und nonadrenergen Neuronen vertreten und wird zusammen mit anderen<br />
Neurotransmittern co-exprimiert (Furness et al., 1983; Cox, 2007). Ebenso kommt<br />
es im Intestinum von Säugetieren, speziell in myenterischen und subkutanen Neuronen,<br />
die die glatte Muskulatur und die Mukosa innervieren, vor (Cox, 2007). Des<br />
Weiteren ist NPY auch nicht nur in Neuronen, sondern im subkutanen abdominalen<br />
Fettgewebe zu finden (Kuo et al., 2007; Kos et al., 2007; Yang et al., 2008).<br />
Diese Aufzählung macht deutlich, wieso NPY zahlreiche verschiedene Funktionen<br />
inne hat, was im Übrigen auch gesondert für seine Vertretung im ZNS gilt. So ist<br />
z.B. auch in Gliazellen und in olfaktorische Zellen umhüllenden Zellen (Schwannzellvorläufern)<br />
mit möglicherweise trophischer Wirkung NPY gefunden worden (Hansel<br />
et al., 2001; Ubink et al., 2003). NPY spielt neben seiner Funktion im zentral gesteuerten<br />
Energiemetabolismus als orexigener Faktor unter anderem ebenfalls eine<br />
Rolle bei der Regulation des Blutdrucks (indem es die Kontraktion von Blutgefäßen<br />
reguliert), bei der Angiogenese, bei der Wundheilung, ferner bei der Regulation von<br />
Schmerzen und von Angst sowie bei der Reaktion auf Stress der kortikotropen Achse<br />
(Pedrazzini et al., 1998; Pedrazzini et al., 2003; Kuo & Zukowska, 2007; Maniam &<br />
Morris, 2012).<br />
Durch das epidemiologische Problem der Adipositas ist die Erforschung der Wirkung<br />
von NPY im Energiemetabolismus von großer Relevanz. Auch in der vorliegenden<br />
Arbeit lag der Fokus auf der Funktion des Neuropeptids im Energiehaushalt. Im<br />
Bereich der psychiatrischen Medizin sind auch die Ursachen anderer Essstörungen<br />
wie der AN oder der BN in den Fokus zu nehmen und die diesbezüglichen Zusam-<br />
40
menhänge weiter zu hinterfragen, da die zugrunde liegende Pathophysiologie der<br />
genannten Störungsbilder nach wie vor nur unvollständig geklärt ist. Die Berücksichtigung<br />
der anderen Funktionen von NPY und dadurch weiterer einflussnehmenden<br />
Faktoren sollte Gegenstand zukünftiger Untersuchungen sein, damit ein deutlicheres<br />
Bild der Ursachen von Essstörungen gezeichnet werden kann.<br />
Weiterhin könnte ein möglicher Erklärungsansatz für die vorliegenden Untersuchungsergebnisse<br />
die Tatsache sein, dass NPY im Serum bestimmt wurde, während<br />
die Mehrheit der zitierten Veröffentlichungen bezüglich einer Interaktion zwischen<br />
dem 5-HT- und NPY-System auf tierexperimentell gewonnene Daten zurückgreifen.<br />
Andere humanexperimentelle Untersuchungen bezogen sich auf Liquoruntersuchungen<br />
und den aus ihnen gewonnenen Daten – mit Ausnahme einer veröffentlichten<br />
Studie, die NPY-Plasmakonzentrationen bei Menschen untersuchte, hierunter gesunde<br />
und medikationsfreie Patienten/-innen mit remittierter Depression, unter ATDund<br />
BAL-Bedingungen (Czermak et al., 2008). Es wurden dabei keine signifikanten<br />
Unterschiede zwischen gesunden Kontrollpersonen und Patienten/-innen nach ATDbzw.<br />
BAL-Einnahme gefunden. Jedoch hatte die Studie einige nennenswerte Limitationen.<br />
Die NPY-Proben wurden zu T0 und dann erst wieder nach 5, 7 und 24<br />
Stunden nach ATD- bzw. BAL-Einnahme gewonnen, was insofern von Bedeutung<br />
ist, als eine maximale Reduktion der TRP-Plasmakonzentration nach 3-5 Stunden<br />
zu erwarten ist (Delgado et al., 1990; Young et al., 1985). Diese Resultate bezüglich<br />
des Zeitverlaufs (Delgado et al., 1990; Young et al., 1985) sind mit den Ergebnissen<br />
der vorliegenden Studie im Einklang, da eine maximale Reduktion des TRP-Influxes<br />
bereits bei T2 (3 Stunden nach ATD-Einnahme) erreicht wurde und sich der TRP-<br />
Influx bei T3 (4,5 Stunden nach ATD-Einnahme) geringfügig erhöhte. Daher wären<br />
ggf. frühere BE sinnvoller gewesen, während die späteren, wie durch Czermak et al.<br />
durchgeführt, keine signifikanten Effekte des ATD-Test ergaben, da eine Repletion<br />
bereits wieder eingesetzt haben könnte.<br />
Weiterhin kann eine prolongierte Depletion, wie sie in jener Studie angewandt wurde,<br />
metabolische Konsequenzen nach sich ziehen, welche die erhobenen Daten beeinflusst<br />
haben könnten (Klaassen et al., 1999b). Zum Beispiel fehlen diesbezüglich<br />
Daten zur Auslösung oxidativen Stresses, möglicherweise hervorgerufen durch eine<br />
prolongierte Depletion.<br />
Abschließend sind in der Veröffentlichung keine Angaben zur Zusammensetzung der<br />
dort verwendeten ATD-Methode zu finden bezüglich der Art und Mengenangaben<br />
der verschiedenen AS und ebenso wenig darüber, wie die prolongierte Depletion<br />
praktisch umgesetzt wurde. Außerdem wurden auch keine Informationen darüber angegeben,<br />
ob mögliche unerwünschte Nebenwirkungen bei oder nach ATD-Einnahme<br />
bei den Untersuchungsteilnehmern/-innen eingetreten waren. Dies ist wichtig, da<br />
z.B. Erbrechen ebenfalls den metabolischen Status beeinflussen kann und somit in<br />
Hunger- und Sättigungsprozesse eingreift. Ferner war das Geschlechterverhältnis mit<br />
41
jeweils um die 70% in der Patienten- und der gesunden Kontrollgruppe zugunsten<br />
der weiblichen Teilnehmerzahl nicht ausgeglichen.<br />
NPY-Serumkonzentrationen bilden möglicherweise nicht exakt ab, wie es sich mit<br />
der zentralnervösen Verfügbarkeit dieses Neuropeptides verhält, welche wegen des<br />
Schwerpunktes auf zentrale, den Energiehaushalt betreffende Vorgänge, im Interesse<br />
der vorliegenden Studie stand. Dass das zentrale NPY von 5-HT beeinflusst wird,<br />
gilt als wahrscheinlich. Eine Verabreichung serotonerger Agonisten vermindert über<br />
eine Hyperpolarisation der AgRP/NPY-Neurone über den G i -gekoppelten Rezeptor<br />
Htr1b die Exprimierung von NPY mRNA, wodurch 5-HT neben seiner Wirkung auf<br />
die Leptin-Achse in die Regulation von Hunger eingreift (Choi et al., 2006; Heisler<br />
et al., 2006; Garfield & Heisler, 2009).<br />
Zuletzt ist auch in diesem Teil der Untersuchung die relativ kleine Untersuchungsgruppe<br />
limitierend, die durch den Ausschluss eines weiteren Untersuchungsteilnehmers<br />
in Bezug auf NPY noch verkleinert wurde. Zukünftige Studien mit größeren<br />
Stichproben werden benötigt, um die zugrundliegenden Mechanismen von 5-HT- und<br />
NPY-Interaktionen bei Menschen weiter zu erforschen. Die vorliegende Studie liefert<br />
diesbezüglich erste, wenn auch vorläufig negative Ergebnisse, wobei die gewonnenen<br />
Daten auch zur Fallzahlabschätzung größerer randomisierter Studien herangezogen<br />
werden können.<br />
42
6 Zusammenfassung<br />
Die Gabe des ATD-Test Moja-De ist eine physiologische bzw. neurodiätetische Methode,<br />
um kurzfristig die zentralnervöse 5-HT-Synthese bei Erwachsenen und Kindern<br />
sowie Jugendlichen zu senken. Es handelt sich dabei um eine tryptophanfreie<br />
Aminosäuremischung, die in einer wässrigen Suspension verabreicht wird. TRP ist<br />
eine essenzielle AS, die als physiologische Vorstufe für die Synthese von 5-HT im<br />
ZNS dient. Hierfür muss TRP mit Hilfe des L1-Transporters die Blut-Hirn-Schranke<br />
überwinden und konkurriert dabei mit anderen LNAA.<br />
Im Gegensatz zu anderen ATD-Zusammensetzungen ist die des ATD-Test Moja-De<br />
gewichtsadaptiert und auch die Quantitäten der AS sind im Vergleich zu anderen<br />
Zusammensetzungen mäßig verändert (Kewitz, 2002; Demisch et al., 2002). Dadurch<br />
führt Moja-De zu insgesamt weniger unerwünschten Nebenwirkungen wie z.B. Übelkeit<br />
und Erbrechen und kann auch bei Kindern und Jugendlichen angewandt werden.<br />
In dieser Dissertation sollte zum einen die ATD-Methode Moja-De mit Hilfe von<br />
TRP- und anderen LNAA-Plasmakonzentrationen und dem errechneten Influx von<br />
TRP über die Blut-Hirn-Schranke untersucht werden. Zum anderen sollten die Auswirkungen<br />
des ATD-Test Moja-De auf die Leptin-Achse, dem aus Leptin und sOB-R<br />
errechneten Quotienten, dem FLI, und auf periphere NPY-Konzentrationen untersucht<br />
werden.<br />
Es wurden 24 junge, gesunde Erwachsene, 12 Frauen und 12 Männer, im Alter zwischen<br />
21 und 30 Jahren für das Forschungsvorhaben rekrutiert und die Daten pro<br />
Untersuchungsteilnehmer/-in an zwei separaten Tagen gewonnen. An jedem Untersuchungstag<br />
nahmen die Teilnehmer/-innen zu Beginn eine Aminosäuremischung<br />
ein, entweder den ATD-Test oder eine Kontroll-Aminosäuremischung (BAL). Die<br />
Vergabe erfolgte doppelblind randomisiert in einem innersubjektiven Crossover Design<br />
mit Messwiederholung. Kurz vor Einnahme von ATD/BAL und an drei Zeitpunkten<br />
danach (90, 180 und 270 Minuten nach ATD-/BAL-Einnahme) wurde den<br />
Teilnehmern/-innen Blut entnommen, um die Plasmakonzentrationen der relevanten<br />
AS, die mit TRP an dem gleichen Transportsystem an der Blut-Hirn-Schranke<br />
um die Aufnahme in das ZNS konkurrieren, sowie die Serumkonzentrationen von<br />
Leptin, sOB-R und NPY zu bestimmen.<br />
Der TRP-Influx über die Blut-Hirn-Schranke wurde mit Hilfe einer Michaelis-Menten-<br />
Kinetik mit einer Korrektur für multiple Substrathemmung berechnet. Hiermit wurde<br />
ein signifikant reduzierter TRP-Influx in das ZNS unter Moja-De ermittelt, was<br />
zusammen mit bisherigen Studienergebnissen für eine verminderte zentrale Verfügbarkeit<br />
der 5-HT-Vorläuferaminosäure TRP und somit für eine Verminderung der<br />
zentralnervösen 5-HT-Synthese spricht, vor allem im Sinne einer verminderten Substratverfügbarkeit<br />
für die TPH2, das geschwindigkeitsbestimmende Enzym der Synthese<br />
von 5-HT im ZNS.<br />
43
Die Aminosäuremischungen wurden von allen Studienteilnehmer/-innen insgesamt<br />
betrachtet gut vertragen. Die ATD-Methode kann als sicher und effektiv bezüglich<br />
einer Verminderung des TRP-Influxes bewertet werden, was aufgrund der körpergewichtsadaptierten<br />
Zusammenstellung der AS für die Anwendbarkeit nicht nur bei<br />
Erwachsenen, sondern auch bei Kindern und Jugendlichen spricht.<br />
Eine Auswirkung des ATD-Test Moja-De auf die Leptin-Achse konnte in Hinblick<br />
auf die Gruppe der weiblichen Teilnehmerinnen und dem Parameter sOB-R gefunden<br />
werden. Dies stellt eine deutliche Neuerung zu bisher publizierten Resultaten<br />
dar, wobei bisherige Veröffentlichungen zur Interaktion von zentralnervösem 5-HT<br />
und der Leptin-Achse vor allem auf tierexperimentellen Befunden basierten. Die bei<br />
den weiblichen Teilnehmerinnen beobachtete verringerte sOB-R-Konzentration nach<br />
Gabe des ATD-Test könnte zum einen als Korrelat eines verringerten Transports<br />
von Leptin über die Blut-Hirn-Schranke verstanden werden. Zum anderen kann sie<br />
auf einen alternativen Regulationsmechanismus für die periphere Verfügbarkeit von<br />
Leptin hinweisen, so zum Beispiel über immunologisch vermittelte Mechanismen mit<br />
Wirkung auf OB-R und sOB-R. Unter Berücksichtigung der bei Frauen im Vergleich<br />
zu Männern geringeren zentralnervösen 5-HT-Synthese (Nishizawa et al., 1997) sind<br />
diese geschlechtsspezifischen Effekte der 5-HT-Interaktion mit der Leptin-Achse für<br />
die nach wie vor nicht vollständig aufgeklärte Pathophysiologie von Essstörungen<br />
von Bedeutung. Keine signifikanten Ergebnisse brachten die Untersuchungen der<br />
Auswirkung des ATD-Test auf Leptin, den FLI und NPY.<br />
In zukünftigen Untersuchungen sollten mit größeren Stichproben sekundäre, kompensatorische<br />
Effekte, die durch den ATD-Test hervorgerufen werden, weiter untersucht<br />
werden. Diese sollten Untersuchungsteilnehmer/-innen mit neuropsychiatrischen<br />
Störungen, die im Zusammenhang mit veränderten zentralnervösen 5-HT-<br />
Funktionen stehen, einschließen. Die Gabe des ATD-Test Moja-De ist eine physiologische<br />
Methode, die das Einbinden dieser Gruppen aufgrund hoher Sicherheit seiner<br />
neurochemischen Eigenschaften und seiner guten Verträglichkeit erlaubt.<br />
44
7 Summary<br />
Acute tryptophan depletion (ATD) Moja-De is a physiological method of reducing<br />
central nervous serotonin (5-HT) synthesis in children, adolescents, and adults. It involves<br />
the administration of amino acids (AA) within an aqueous suspension lacking<br />
in tryptophan (TRP). TRP is an essential AA serving as the physiological precursor<br />
of 5-HT. ATD occurs because all relevant AA in the beverage use the same active<br />
large neutral amino acid (LNAA) transport system (L1) in the capillary cell plasma<br />
membrane to pass the blood-brain barrier.<br />
However, to date the use of conventional ATD protocols in children and adolescents<br />
was limited due to frequently observed side effects (e.g., vomiting and nausea). In<br />
contrast, Moja-De is a weight-adapted protocol that takes a positive correlation<br />
between body weight and plasma TRP into account (Kewitz, 2002; Demisch et al.,<br />
2002), therefore allowing its use in children and adolescents with fewer side effects.<br />
This study’s aim was to investigate the ATD procedure Moja-De by looking at<br />
plasma concentrations of TRP and competing LNAA and TRP influx across the<br />
blood-brain barrier into the brain on the one hand. On the other hand, the effects<br />
of ATD Moja-De on the leptin axis as indexed by Leptin and sOB-R concentrations<br />
as well as the free leptin index (FLI, the quotient of leptin and its soluble receptor<br />
sOB-R) and on peripheral neuropeptide Y (NPY) concentrations were investigated.<br />
The sample consisted of 24 healthy, young participants aged 21 to 30 years (12 males<br />
and 12 females). Data were obtained on two different study days for each participant.<br />
The participants received an AA beverage at the beginning of each study day, either<br />
ATD or a TRP-balanced amino acid load (BAL), using a randomized double-blind<br />
within-subject repeated measures crossover design.<br />
Participants’ blood samples were taken at baseline before and at 90, 180, and 270<br />
minutes after ATD/BAL intake to assess plasma concentrations of the relevant AA<br />
that compete with TRP on the same transport system as well as serum concentrations<br />
of Leptin, sOB-R, and NPY.<br />
TRP influx across the blood–brain barrier was calculated using Michaelis–Menten<br />
kinetics with a correction for multiple substrate competition, indicating a significant<br />
decrease in TRP influx into the central nervous system after intake of ATD<br />
Moja-De. The decreased TRP influx into the brain suggests a diminished central<br />
nervous system availability of the 5-HT precursor TRP and thus, a reduced central<br />
nervous 5-HT synthesis, particularly in terms of a decreased substrate availability<br />
for Tryptophan hydroxylase 2 (TPH2), the enzyme that limits the 5-HT synthesis<br />
rate in the CNS.<br />
Overall, the AA beverages were well tolerated amongst all study participants. ATD<br />
Moja-De can be considered as a safe and effective method of reducing TRP influx<br />
into the brain. It can not only be used in adults, but also in children and adolescents<br />
because of its fewer side effects and a body weight adapted dosing regimen.<br />
45
Concerning the ATD Moja-De induced alterations of the leptin axis, there were<br />
effects on sOB-R serum concentrations in female participants observed as indexed<br />
by reduced sOB-R concentrations in female participants after administration of the<br />
ATD-test. This relationship has not been demonstrated before, and previous research<br />
on interactions between brain 5-HT and the leptin axis mainly relied on animal<br />
models. This effect might indicate a reduced transport of leptin across the bloodbrian-barrier.<br />
Furthermore, it may suggest an alternative regulatory mechanism of<br />
peripheral leptin availability, possibly via immunological mechanisms affecting OB-<br />
R- and sOB-R-concentrations. Taking into account that females in general show a<br />
lower central nervous synthesis of 5-HT when compared to males (Nishizawa et al.,<br />
1997), these gender-related effects with respect to an interaction between the leptin<br />
axis and 5-HT are relevant for the understanding of the pathophysiology of eating<br />
disorders. The present results do not support an association between ATD administration<br />
and the plasma concentrations of leptin, FLI, and NPY in healthy adults.<br />
Future research with larger samples including healthy populations and patients with<br />
neuropsychiatric disorders which are associated with changes in central nervous 5-<br />
HT function as well as simultaneous consideration of other secondary compensatory<br />
effects induced by ATD is needed. Administration of the ATD-test Moja-De as a<br />
physiological method to lower central nervous 5-HT synthesis allows the involvement<br />
of such vulnerable groups because of its safe neurochemical properties and<br />
good tolerability.<br />
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61
A<br />
Anhang<br />
A.1 Verzeichnis der Tabellen<br />
1 Charakteristika des Studienkollektivs mit Mittelwerten ± Standardabweichungen<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
2 Zusammensetzung der Aminosäuremischungen ATD/BAL in der Modifikation<br />
Moja-De . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
3 Statistische Kennwerte der RMANOVAs für die im ATD-Test bzw.<br />
in der BAL-Aminosäuremischung enthaltenen Aminosäuren . . . . . . 20<br />
4 Mittelwerte (M ) ± Standardabweichungen (SD) der im ATD-Test<br />
bzw. in der BAL-Aminosäuremischung enthaltenen Aminosäuren . . . 21<br />
5 Mittelwerte (M ) ± Standardabweichungen (SD) der Parameter der<br />
Leptin-Achse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
6 Mittelwerte M ± Standardabweichungen (SD) von NPY . . . . . . . 28<br />
62
A.2 Verzeichnis der Abbildungen<br />
1 Ablauf des zentralnervösen Serotonin-Metabolismus . . . . . . . . . . 3<br />
2 Tryptophan (TRP)-Influx (berechnet mit gesamtem TRP) . . . . . . 18<br />
3 Tryptophan (TRP)-Influx (berechnet mit freiem TRP) . . . . . . . . 18<br />
4 Plasmakonzentrationen des gesamten Tryptophans über den Zeitverlauf<br />
nach ATD-/BAL-Einnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
5 Plasmakonzentrationen des freien Tryptophans über den Zeitverlauf<br />
nach ATD-/BAL-Einnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
6 Konzentrationsverläufe der langkettigen, neutralen Aminosäuren nach<br />
ATD-Einnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
7 Konzentrationsverläufe der langkettigen, neutralen Aminosäuren nach<br />
BAL-Einnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
8 Plasmakonzentrationen des sOB-R nach ATD-Einnahme von Frauen<br />
und Männern im Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
9 Plasmakonzentrationen des sOB-R nach BAL-Einnahme von Frauen<br />
und Männern im Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
63
A.3 Erfolgte Veröffentlichung<br />
Dingerkus V.L.S., Gaber T.J., Helmbold K., Bubenzer S., Eisert A., Sánchez C.L.,<br />
Zepf F.D. (2012). Acute tryptophan depletion in accordance with body weight: Influx<br />
of amino acids across the blood-brain barrier. Journal of Neural Transmission,<br />
119(9), 1037-45<br />
64
A.4 Danksagung<br />
Zunächst möchte ich allen Untersuchungsteilnehmern und -teilnehmerinnen herzlich<br />
danken für die Zeit, die sie sich für die Durchführung des experimentellen Teils der<br />
Studie genommen haben.<br />
Mein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. med. Florian Zepf, Juniorprofessor<br />
für Translationale Hirnforschung in Psychiatrie und Neurologie, für die freundliche<br />
Überlassung des Themas dieser Dissertation und die zuverlässige Unterstützung.<br />
Für ihr besonderes Engagement, insbesondere für ihre geduldigen Erklärungen bei<br />
der statistischen Auswertung und die angenehme Arbeitsatmosphäre danke ich Herrn<br />
Dipl.-Psych. Tilman Gaber und seinen Kolleginnen Frau M. Sc. Sarah Bubenzer,<br />
Frau Dipl.-Psych. Katrin Helmbold, Frau M. Sc. Eva-Lotte Knospe und Frau Dr.<br />
Cristina L. Sánchez López sowie Herrn M. Sc. David Baurmann.<br />
Zu erwähnen ist zudem Herr PD Dr. med. Lars Wöckel, der die Aufklärung der<br />
Teilnehmer/-innen übernahm, wenn Herr Prof. Dr. med. Florian Zepf hierfür aus<br />
zeitlichen Gründen nicht zur Verfügung stehen konnte.<br />
Weiterhin danke ich Herrn PD Dr. rer. nat. Stephan Wnendt, welcher einen Teil<br />
der Laboranalysen übernahm und darüber hinaus auch für die Beantwortung von<br />
Fragen zur Methodik der Laboranalytik zur Verfügung stand.<br />
Bedanken möchte ich mich darüber hinaus bei Herrn Prof. Dr. rer. nat. Jürgen<br />
Kratzsch und seinem Team für die Duchführung der Laboranalysen bezüglich Leptin<br />
und des sOB-R und der fachlichen Erläuterung bezüglich der hierfür angewandten<br />
Methodik.<br />
Herrn Dr. rer. nat. Albrecht Eisert, Chefapotheker des Universitätsklinikums <strong>Aachen</strong>,<br />
und seinem Team möchte ich danken für die Bereitstellung der Aminosäurenmischungen.<br />
Zuletzt sind noch jene Personen zu nennen, die mir nicht nur bei inhaltlichen und<br />
formalen Fragen, sondern auch persönlich mit besonderer Unterstützung zur Seite<br />
standen: Andreas Peters, Johanna Schmalbrock, Lisa Giesekus, Kiera Berry, Sina<br />
Koch und - allen voran - Gerlinde, Manuel und Mark Dingerkus.<br />
65
Erklärung § 5 Abs. 1 zur Datenaufbewahrung<br />
Hiermit erkläre ich, dass die dieser Dissertation zu Grunde liegenden Originaldaten<br />
bei meinem Betreuer, Prof. Dr. med. Florian Daniel Zepf, Professor als Juniorprofessor,<br />
Lehr- und Forschungsgebiet Translationale Hirnforschung in Psychiatrie und<br />
Neurologie an der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des<br />
Kindes- und Jugendalters des Universitätsklinikums <strong>Aachen</strong>, hinterlegt sind.<br />
—————————————<br />
Vita Louisa Sophie Dingerkus
Eidesstattliche Erklärung gemäß § 5 Abs. (1) und<br />
§ 10 Abs. (3) 12. der Promotionsordnung<br />
Hiermit erkläre ich, Frau Vita Louisa Sophie Dingerkus an Eides statt, dass ich<br />
folgende in der von mir selbstständig erstellten Dissertation Untersuchungen des<br />
”<br />
Einflusses des Acute Tryptophan Depletion-Test Moja-De auf den Tryptophan-<br />
Influx in das zentrale Nervensystem, die Leptin-Achse und periphere Neuropeptid<br />
Y-Konzentrationen“ dargestellten Ergebnisse erhoben habe: Durchführung sämtlicher<br />
dargestellter Experimente sowie deren statistische Auswertung, Interpretation<br />
der Daten und Erstellung des wesentlichen Anteils des Manuskripts der erfolgten<br />
Veröffentlichung. Bei der Durchführung der Arbeit hatte ich folgende Hilfestellungen,<br />
die in der Danksagung angegeben sind:<br />
1. Prof. Dr. med. Florian Zepf, Professor als Juniorprofessor: Studiendesign und<br />
–überwachung, Korrektur der Dissertation und Aufklärungen der Studienteilnehmer/-innen,<br />
Hilfestellung bei der Erstellung des Manuskripts der erfolgten<br />
Veröffentlichung und deren Korrektur.<br />
2. Herr Dipl.-Psych. Tilman Gaber, Frau M. Sc. Sarah Bubenzer, Frau Dipl.-<br />
Psych. Katrin Helmbold und Frau M. Sc. Eva-Lotte Knospe, Frau Dr. Cristina<br />
Sánchez López, Herr M. Sc. David Baurmann: Hilfestellung bei der statistischen<br />
Auswertung<br />
3. PD Dr. med. Lars Wöckel: Teilweise Duchführung der Aufklärung der Teilnehmer/-innen<br />
4. PD Dr. rer. nat. Stephan Wnendt: Duchführung eines Teils der Laboranalysen<br />
und Hilfestellung zum Kapitel Analyse der Blutproben“<br />
”<br />
5. Prof. Dr. rer. nat. Jürgen Kratzsch: Duchführung des Teils der Laboranalysen<br />
bezüglich Leptin und des sOB-R und Hilfestellung zum Kapitel Analyse der<br />
”<br />
Blutproben“<br />
6. Herr Dr. rer. nat. Albrecht Eisert: Bereitstellung der Aminosäurenmischungen<br />
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Vita Louisa Sophie Dingerkus<br />
Als Betreuer der oben genannten Dissertation bestätige ich die Angaben von Frau<br />
Vita Louisa Sophie Dingerkus<br />
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Prof. Dr. med. Florian Zepf,<br />
Professor als Juniorprofessor