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Was wir gemeinsam gescha en - Zahnärztekammer Niedersachsen

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Vermög<strong>en</strong>steuer<br />

Die verlangte Wiedereinführung der Vermög<strong>en</strong>steuer,<br />

von der sich die niedersächsische<br />

Landesregierung Einnahme<br />

für d<strong>en</strong> Landeshaushalt in Höhe von einer<br />

Milliarde Euro im Jahr erhofft, setzt eine<br />

fläch<strong>en</strong>deck<strong>en</strong>de jährliche Bewertung<br />

der Vermög<strong>en</strong>swerte voraus. Durch die Bewertungsproblematik<br />

werd<strong>en</strong> Steuerzahler,<br />

Steuerberater, Finanzverwaltung und<br />

Rechtsprechung im hoh<strong>en</strong> Maße belastet.<br />

Die Abgr<strong>en</strong>zung zwisch<strong>en</strong> Privat- und Betriebsvermög<strong>en</strong><br />

ist in der Praxis schwierig<br />

und damit streitanfällig. Sofern betriebliche<br />

Vermög<strong>en</strong> steuerlich stärker herangezog<strong>en</strong><br />

werd<strong>en</strong>, droht eine Gefahr für Arbeitsplätze.<br />

Leidtrag<strong>en</strong>de sind in diesem<br />

Fall Arbeitnehmer.<br />

Erbschaftsteuer<br />

Auch das Aufkomm<strong>en</strong> aus der Erbschaftund<br />

Sch<strong>en</strong>kungsteuer will die rot-grüne<br />

Koalition in Niedersachs<strong>en</strong> »deutlich erhöh<strong>en</strong>«.<br />

Umgeh<strong>en</strong>smöglichkeit<strong>en</strong> soll<strong>en</strong><br />

»durch eine präzises Ausgestaltung der<br />

Regeln zur Verschonung von Betriebsvermög<strong>en</strong>«<br />

beseitigt werd<strong>en</strong>. Wie der Bundesfinanzhof<br />

<strong>en</strong>tschied<strong>en</strong> hat, ist die derzeitige<br />

Freistellung des Betriebsvermög<strong>en</strong>s<br />

verfassungswidrig. Ausnahm<strong>en</strong> von der<br />

Bemessungsgrundlage der Erbschaftsteuer<br />

sind deshalb einzuschränk<strong>en</strong> und Freibeträge<br />

<strong>en</strong>tsprech<strong>en</strong>d zu reduzier<strong>en</strong>. W<strong>en</strong>n<br />

Rot-Grün aus der Erbschaftsteuer nun höhere<br />

Einnahm<strong>en</strong> für d<strong>en</strong> Landeshaushalt<br />

erziel<strong>en</strong> will, <strong>wir</strong>d eine Beschränkung auf<br />

Großvermög<strong>en</strong> kaum möglich sein. Erhebliche<br />

Zusatzbelastung<strong>en</strong> droh<strong>en</strong> deshalb<br />

gerade dem Mittelstand.<br />

Grundsteuer<br />

Nicht nur der Landeshaushalt, auch die<br />

kommunal<strong>en</strong> Haushalte soll<strong>en</strong> höhere<br />

Einnahm<strong>en</strong> erziel<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>. In d<strong>en</strong> Blick<br />

g<strong>en</strong>omm<strong>en</strong> <strong>wir</strong>d dabei die Grundsteuer,<br />

der<strong>en</strong> Bemessungsgrundlage sich nicht<br />

mehr länger nach sog<strong>en</strong>annt<strong>en</strong> Einheitswert<strong>en</strong>,<br />

sondern künftig nach aktuell<strong>en</strong><br />

Verkehrswert<strong>en</strong> richt<strong>en</strong> soll. Damit droh<strong>en</strong><br />

drastische Abgab<strong>en</strong>verschärfung<strong>en</strong> für Eig<strong>en</strong>heimbesitzer<br />

und Mieter. D<strong>en</strong>n es ist<br />

nicht beabsichtigt, dass die kommunal<strong>en</strong><br />

Hebesätze belastungsneutral abges<strong>en</strong>kt<br />

werd<strong>en</strong>. Steig<strong>en</strong>de Mietneb<strong>en</strong>kost<strong>en</strong> belast<strong>en</strong><br />

Famili<strong>en</strong> mit klein<strong>en</strong> und mittler<strong>en</strong><br />

Einkomm<strong>en</strong> am härtest<strong>en</strong>. Ungelöst bleibt<br />

zudem das praktische Problem, das gesamte<br />

Grundvermög<strong>en</strong> bundesweit innerhalb<br />

kürzester Zeit neu zu bewert<strong>en</strong> (siehe Vermög<strong>en</strong>steuer).<br />

Gewerbesteuer<br />

Die niedersächsisch<strong>en</strong> Koalitionäre woll<strong>en</strong><br />

sich im Bundesrat auch für die »Weiter<strong>en</strong>twicklung<br />

der Gewerbesteuer zu einer<br />

kommunal<strong>en</strong> Wirtschaftsteuer« einsetz<strong>en</strong>.<br />

Geplant ist, Freiberufler in d<strong>en</strong> Kreis der<br />

steuerpflichtig<strong>en</strong> Gewerbetreib<strong>en</strong>d<strong>en</strong> einzubezieh<strong>en</strong><br />

und die Bemessungsgrundlage<br />

der neu<strong>en</strong> Gewerbesteuer um gewinnunabhängige<br />

Elem<strong>en</strong>te wie Fremdkapitalzins<strong>en</strong>,<br />

Miet<strong>en</strong> und Pacht<strong>en</strong>, Leasingrat<strong>en</strong> und<br />

Liz<strong>en</strong>zgebühr<strong>en</strong> zu erweitern. Durch diese<br />

gewerbesteuerlich<strong>en</strong> Hinzurechnung<strong>en</strong><br />

müss<strong>en</strong> Unternehm<strong>en</strong> auch dann Steuern<br />

zahl<strong>en</strong>, w<strong>en</strong>n sie tiefrote Zahl<strong>en</strong> schreib<strong>en</strong>.<br />

Das verschärft unternehmerische Kris<strong>en</strong><br />

und gefährdet Arbeitsplätze.<br />

Die Kommun<strong>en</strong> brauch<strong>en</strong> eine sichere<br />

finanzielle Basis. Deshalb liegt der bessere<br />

steuerpolitische Weg in der Abschaffung<br />

der Gewerbesteuer. Zur Komp<strong>en</strong>sation<br />

der Einnahmeausfälle sollt<strong>en</strong> die Kommun<strong>en</strong><br />

mit einer höher<strong>en</strong> Quote an der Umsatzsteuer<br />

sowie zusätzlich an der Körperschaftsteuer<br />

beteiligt werd<strong>en</strong> und darüber<br />

hinaus ein Hebesatzrecht auf die Einkomm<strong>en</strong>-<br />

und Körperschaftssteuer eingeräumt<br />

bekomm<strong>en</strong>.<br />

Grunderwerbsteuer<br />

Schließlich ist die Anhebung der Grunderwerbsteuer<br />

von 4,5 vH auf 5 vH geplant, die<br />

das Land in eig<strong>en</strong>er Kompet<strong>en</strong>z beschließ<strong>en</strong><br />

kann. Die Grunderwerbsteuer, die insbesondere<br />

junge Famili<strong>en</strong> beim Grunderwerb<br />

und der Wohneig<strong>en</strong>tumsbildung hart<br />

trifft, war erst mit Wirkung vom 1.1.2011 von<br />

3,5 vH auf 4,5 vH angehob<strong>en</strong> word<strong>en</strong>.<br />

Mehr Betriebsprüfer und Steuerfahnder<br />

Steuergerechtigkeit will Rot-Grün nicht<br />

nur durch umgestaltete Steuern und höhere<br />

Steuersätze erreich<strong>en</strong>, sondern auch<br />

durch ein<strong>en</strong> »gerecht<strong>en</strong> Vollzug« der Steuergesetze.<br />

Geplant ist, zusätzlich 1000 Stell<strong>en</strong><br />

für Betriebsprüfer und Steuerfahnder<br />

zu schaff<strong>en</strong>, um Einnahmemöglichkeit<strong>en</strong><br />

auszuschöpf<strong>en</strong>. Mehr Betriebsprüfung<strong>en</strong> =<br />

mehr Einnahm<strong>en</strong> für das Land, so lautet die<br />

Gleichung, die nicht aufgeht. Es <strong>wir</strong>d nämlich<br />

gerne überseh<strong>en</strong>, dass rund 80 Proz<strong>en</strong>t<br />

des Mehraufkomm<strong>en</strong>s bei Betriebsprüfung<strong>en</strong><br />

aus Großbetrieb<strong>en</strong> stamm<strong>en</strong>. Diese<br />

Großbetriebe werd<strong>en</strong> aber ohnehin von<br />

Gesetzes weg<strong>en</strong> lück<strong>en</strong>los geprüft. Auch<br />

sind große Teile der Mehreinnahm<strong>en</strong> auf<br />

zeitliche Verlagerung<strong>en</strong> von Steuerlast<strong>en</strong><br />

zurückzuführ<strong>en</strong>. <strong>Was</strong> der Fiskus heute etwa<br />

durch andere Bewertung von Abschreibungszeiträum<strong>en</strong><br />

mehr einnimmt, fehlt<br />

ihm in d<strong>en</strong> Folgejahr<strong>en</strong>.<br />

Gebühr<strong>en</strong> und Abgab<strong>en</strong><br />

Die Aufkomm<strong>en</strong> aus der <strong>Was</strong>ser<strong>en</strong>tnahmegebühr,<br />

die jeder <strong>Was</strong>serverbraucher<br />

zahlt, sowie aus der Förderabgabe auf Gas<br />

und Öl soll<strong>en</strong> erhöht werd<strong>en</strong>. Eine Rohstoffförderabgabe<br />

für Torf, Sand oder Kies soll<br />

neue eingeführt werd<strong>en</strong>. Daneb<strong>en</strong> soll<strong>en</strong><br />

die Gebühr<strong>en</strong>ordnung<strong>en</strong> für behördliche<br />

Leistung<strong>en</strong> fläch<strong>en</strong>deck<strong>en</strong>d dahingeh<strong>en</strong>d<br />

überprüft werd<strong>en</strong>, ob und wie sich Einnahm<strong>en</strong><br />

des Landes verbessern lass<strong>en</strong>.<br />

_DER STEUERZAHLER, LANDESBEILAGE<br />

NIEDERSACHSEN UND BREMEN, APRIL 2013<br />

10-PUNKTE-PLANSPIEL:<br />

MACH KAPUTT, WAS DICH<br />

GESUND MACHT?<br />

D<strong>en</strong> »10-Punkte-Plan zur integriert<strong>en</strong><br />

Krank<strong>en</strong>versicherung« von Bertelsmann<br />

Stiftung und Verbraucherz<strong>en</strong>trale<br />

Bundesverband komm<strong>en</strong>tiert<br />

PKV-Verbandsdirektor Volker Lei<strong>en</strong>bach:<br />

»Am 10-Punkte-Plan ließ<strong>en</strong> sich ohne<br />

Weiteres 10 mal 10 Punkte berechtigt kritisier<strong>en</strong>.<br />

Man kann es aber auch auf ein<strong>en</strong><br />

ganz einfach<strong>en</strong> N<strong>en</strong>ner bring<strong>en</strong>: Wo bitte<br />

ist das Problem, das hier angeblich gelöst<br />

<strong>wir</strong>d?<br />

Deutschland hat eines der best<strong>en</strong> Gesundheitssysteme<br />

weltweit. All<strong>en</strong> Versichert<strong>en</strong><br />

– gesetzlich wie privat – steht<br />

ein fläch<strong>en</strong>deck<strong>en</strong>des Netz von Haus- und<br />

Fachärzt<strong>en</strong>, Klinik<strong>en</strong> und Apothek<strong>en</strong> zur<br />

Verfügung. Die Wartezeit<strong>en</strong> sind kurz und<br />

die Teilhabe am medizinisch<strong>en</strong> Fortschritt<br />

ist gesichert.<br />

Entsprech<strong>en</strong>d hoch ist die Zufried<strong>en</strong>heit<br />

der M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong>: 82 Proz<strong>en</strong>t find<strong>en</strong> unser<br />

Gesundheitswes<strong>en</strong> laut einer aktuell<strong>en</strong><br />

All<strong>en</strong>sbach-Umfrage gut oder sogar sehr<br />

326 · ZKN MITTEILUNGEN 6 | 2013

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