Was wir gemeinsam gescha en - Zahnärztekammer Niedersachsen
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Organsp<strong>en</strong>de<br />
WINDHORST: BUNDESBEHÖRDE FÜR TRANSPLANTATIONS-<br />
MEDIZIN IST »ABSOLUTER UNSINN«<br />
Die Forderung nach einer Bundesbehörde zur Koordination<br />
und Überwachung der Transplan tationsmedizin ist<br />
nach Ansicht des Präsid<strong>en</strong>t<strong>en</strong> der Ärztekammer Westfal<strong>en</strong>-Lippe<br />
(ÄKWL), Dr. Theodor Windhorst, »absoluter Unsinn«.<br />
Für eine solche Institution hatt<strong>en</strong> sich der G<strong>en</strong>eralsekretär<br />
des Verbands der Universitätsklinika<br />
Deutschlands (VUD), Rüdiger Strehl, sowie der Chirurg<br />
Prof. Rüdiger Siewert vor kurzem ausgesproch<strong>en</strong><br />
ch gehe davon aus, dass die geäußert<strong>en</strong><br />
Vorschläge Einzelmeinung<strong>en</strong><br />
sind und auch bleib<strong>en</strong>. Es kann<br />
nicht davon gesproch<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>,<br />
» I<br />
dass die Ärzteschaft solch eine Bundesbehörde<br />
will«, sagte Windhorst am<br />
3.5.2013 in Münster. Vielmehr müsse<br />
die Ärzteschaft weiterhin eine z<strong>en</strong>trale<br />
Rolle bei der Transplantationsmedizin<br />
spiel<strong>en</strong>. »Wir brauch<strong>en</strong> hier ärztliche<br />
Kompet<strong>en</strong>z, keine<br />
Dr. Theodor<br />
Verwaltungsbeamt<br />
e n u n d Ve r w a l -<br />
Windhorst<br />
tungsd<strong>en</strong>k<strong>en</strong>, die über die Organsp<strong>en</strong>de<br />
und Organverteilung befind<strong>en</strong>.« Die<br />
Bundesärztekammer habe »aus gutem<br />
Grund« ein gesetzlich verankertes Beteiligungsrecht<br />
bei der medizinisch<strong>en</strong><br />
Qualitätssicherung, sagte der ÄKWL-<br />
Präsid<strong>en</strong>t.<br />
FOTO: ZKN-ARCHIV<br />
Nur ärztliches Wiss<strong>en</strong> könne<br />
über die Ergebnisqualität bei der<br />
Organtransplantation <strong>en</strong>tscheid<strong>en</strong>.<br />
Ȁrzte seh<strong>en</strong>, ob eine Transplantation<br />
geling<strong>en</strong> kann. Ärzte seh<strong>en</strong>, ob<br />
ein gesp<strong>en</strong>detes Organ und ein Organempfänger<br />
kompatibel sind«, betonte<br />
Windhorst. Dies in die Befugnis<br />
von Nicht-Ärzt<strong>en</strong> zu leg<strong>en</strong>, sei der<br />
»komplett falsche Weg«, um auch das<br />
verlor<strong>en</strong>gegang<strong>en</strong>e Vertrau<strong>en</strong> in die<br />
Transplantationsmedizin wieder zurückzugewinn<strong>en</strong>.<br />
»Wohin uns pures Verwaltungsd<strong>en</strong>k<strong>en</strong><br />
und der Blick auf ökonomische<br />
Aspekte und somit Fehlanreize<br />
gebracht hab<strong>en</strong>, seh<strong>en</strong> <strong>wir</strong> bei d<strong>en</strong><br />
Skandal<strong>en</strong> in Reg<strong>en</strong>sburg und Götting<strong>en</strong>«,<br />
sagte der ÄKWL-Präsid<strong>en</strong>t. »Die<br />
gesamte Transplantationsmedizin und<br />
die Bereitschaft der Bevölkerung zur<br />
Organsp<strong>en</strong>de leid<strong>en</strong> bis heute erheblich<br />
darunter. Neues Vertrau<strong>en</strong> gewinn<strong>en</strong><br />
<strong>wir</strong> nicht durch eine neue Bundesbehörde.«<br />
_WWW.FACHARZT.DE, 3.5.2013<br />
ORGANENTNAHME:<br />
Bundesregierung soll letztes Wort bekomm<strong>en</strong><br />
Zehn Monate nach Bekanntwerd<strong>en</strong><br />
der Organsp<strong>en</strong>de-<br />
Skandale in Deutschland<br />
hat sich die Politik auf<br />
neue Aufsichtsregeln in<br />
der Organsp<strong>en</strong>de geeinigt. Richtlini<strong>en</strong><br />
der Bundesärztekammer zur<br />
Organ<strong>en</strong>tnahme soll<strong>en</strong> künftig vom<br />
Bundesgesundheitsministerium g<strong>en</strong>ehmigt<br />
werd<strong>en</strong> müss<strong>en</strong>.<br />
Gesundheitspolitiker aus all<strong>en</strong><br />
Bundestagsfraktion<strong>en</strong> hab<strong>en</strong> sich am<br />
Freitag auf eine erneute Änderung<br />
des Transplantationsgesetzes geeinigt.<br />
Nach Information<strong>en</strong> der »tageszeitung«<br />
soll noch in dieser Woche ein<br />
fraktionsübergreif<strong>en</strong>der Antrag in d<strong>en</strong><br />
Bundestag eingebracht werd<strong>en</strong>.<br />
Wer die Warteliste für Sp<strong>en</strong>derorgane<br />
manipuliert, um die eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Pati<strong>en</strong>t<strong>en</strong><br />
zu bevorzug<strong>en</strong>, macht sich künftig<br />
strafbar, berichtet die Zeitung (Di<strong>en</strong>stagausgabe).<br />
»Die <strong>en</strong>tsprech<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Änderung<strong>en</strong><br />
im Transplantationsgesetz<br />
Gesundheitspolitiker aus all<strong>en</strong><br />
Bundestagsfraktion<strong>en</strong> hab<strong>en</strong><br />
sich am Freitag auf eine erneute<br />
Änderung des Transplantationsgesetzes<br />
geeinigt<br />
werd<strong>en</strong> noch in dieser Legislaturperiode<br />
in Kraft tret<strong>en</strong>«, sagte der grüne Bundestagsabgeordnete<br />
Harald Terpe dem<br />
Blatt. »Um das zu ermöglich<strong>en</strong>, werd<strong>en</strong><br />
<strong>wir</strong> sie schnellstmöglich im Omnibusverfahr<strong>en</strong><br />
an ein anderes Gesetz<br />
anhäng<strong>en</strong>.«<br />
Terpe zählte zu d<strong>en</strong> Verhandlungsführern<br />
in der Debatte über eine Neuordnung<br />
des Organsp<strong>en</strong>de- und Transplantationswes<strong>en</strong>s.<br />
Daneb<strong>en</strong> sehe die<br />
fraktionsübergreif<strong>en</strong>de Einigung vor,<br />
dass die Bundesregierung währ<strong>en</strong>d der<br />
nächst<strong>en</strong> drei Jahre dem Bundestag ein<strong>en</strong><br />
jährlich<strong>en</strong> Bericht zu d<strong>en</strong> Transplantation<strong>en</strong><br />
vorleg<strong>en</strong> muss, schreibt<br />
die »taz«. _FVDZ NEWSLETTER, 22.5.2013<br />
FOTO: CFW-ARCHIV/INGGO<br />
308 · ZKN MITTEILUNGEN 6 | 2013