27.02.2014 Aufrufe

Was wir gemeinsam gescha en - Zahnärztekammer Niedersachsen

Was wir gemeinsam gescha en - Zahnärztekammer Niedersachsen

Was wir gemeinsam gescha en - Zahnärztekammer Niedersachsen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

GESUNDHEITSPOLITIK ●<br />

FOTO: DIGR<br />

Auf dem Podium v.l.n.r.: Prof. Helge Sodan, Prof. Dr. Klaus Jacobs, Dr. Volker Lei<strong>en</strong>bach, Dr. Wolfgang Eßer<br />

Nach einer Einführung<br />

des Veranstalters,<br />

des<br />

Deutsch<strong>en</strong> Instituts<br />

für Gesundheitsrecht,<br />

unter der Leitung<br />

von Prof. Helge Sodan, begann<br />

Prof. Dr. Klaus Jacobs, Geschäftsführer<br />

des wiss<strong>en</strong>schaftlich<strong>en</strong><br />

Instituts der<br />

Sascha<br />

AOK, mit seinem Vortrag:<br />

Milkereit »Plädoyer für ein<strong>en</strong> einheitlich<strong>en</strong><br />

Krank<strong>en</strong>versicherungsmarkt«<br />

Prof. Jacobs wies darauf hin, dass der<br />

Sachverständig<strong>en</strong>rat zur Begutachtung<br />

der gesamt<strong>wir</strong>tschaftlich<strong>en</strong> Entwicklung<br />

in sein<strong>en</strong> Sachverständig<strong>en</strong>gutacht<strong>en</strong><br />

der vergang<strong>en</strong><strong>en</strong> Jahre betont<br />

habe, dass die Dualität des Deutsch<strong>en</strong><br />

Krank<strong>en</strong>versicherungsmarktes von PKV<br />

und GKV eine Segm<strong>en</strong>tierung darstellt,<br />

die es unter verteilungs- und allokationspolitisch<strong>en</strong><br />

Gründ<strong>en</strong> zu überd<strong>en</strong>k<strong>en</strong><br />

gilt. »Die Schaffung eines einheitlich<strong>en</strong><br />

Krank<strong>en</strong>versicherungsmarktes<br />

wäre für ein<strong>en</strong> funktionier<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Kass<strong>en</strong>wettbewerb<br />

notw<strong>en</strong>dig« so der<br />

Sachverständig<strong>en</strong>rat (Jahresgutacht<strong>en</strong><br />

09/10, Ziffer 311). Durch die Beibehaltung<br />

der Tr<strong>en</strong>nung werde ein funktionier<strong>en</strong>der<br />

Wettbewerb verhindert, so<br />

der Sachverständig<strong>en</strong>rat.<br />

Die privat<strong>en</strong> Krank<strong>en</strong>versicherung<strong>en</strong><br />

behaupt<strong>en</strong>, die Bürgerversicherung<br />

FOTO: PRIVAT<br />

Bürger<br />

versicherung<br />

FACHLEUTE DISKUTIEREN<br />

EIN STRITTIGES THEMA<br />

Gutbesuchte Veranstaltung<strong>en</strong><br />

mit strittig<strong>en</strong> Them<strong>en</strong> und hochkarätig<strong>en</strong><br />

Refer<strong>en</strong>t<strong>en</strong> – das zeichnet<br />

die »Berliner Gespräche« des<br />

Deutsch<strong>en</strong> Instituts für Gesundheitsrecht<br />

aus. Auch der Bundesge<br />

sund heitsminister Daniel<br />

Bahr, war aktiver Teilnehmer<br />

ist eine Einheitsversicherung und<br />

schafft Wettbewerb und Wahlfreiheit<strong>en</strong><br />

ab. Dem <strong>en</strong>tgegnete Prof. Jacobs,<br />

dass auch die KFZ-Haftpflichtversicherung<br />

eine Einheitsversicherung darstellt,<br />

ohne dass diese als linkes Teufelszeug<br />

gelte oder dem Wettbewerbsdruck<br />

<strong>en</strong>tzog<strong>en</strong> sei.<br />

Die PKV behauptet, dass ein einheitlicher<br />

Versicherungsmarkt Wahlfreiheit<strong>en</strong><br />

beschneide. Von d<strong>en</strong> Bundesbürgern<br />

besäß<strong>en</strong> jedoch heute nur<br />

die w<strong>en</strong>igst<strong>en</strong> überhaupt Wahlrechte:<br />

ca. 50 Million<strong>en</strong> Einwohner sind pflichtversichert<br />

in der GKV, weitere 17,7 Million<strong>en</strong><br />

M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> sind mitversicherte<br />

Famili<strong>en</strong>gehörige, 4 Million<strong>en</strong> sind als<br />

Beamte / P<strong>en</strong>sionäre oder Angehörige<br />

derselb<strong>en</strong> beihilfeberechtigt und besitz<strong>en</strong><br />

keine Option auf ein<strong>en</strong> Beitragszuschuss<br />

zur GKV. Auch die 5,2 Million<strong>en</strong><br />

Vollversichert<strong>en</strong> der privat<strong>en</strong> Krank<strong>en</strong>versicherung<br />

besitz<strong>en</strong> kein Wahlrecht<br />

mehr – die PKV ist in der Regel eine Einbahnstraße<br />

ohne Rückkehrrecht in die<br />

GKV. Im Geg<strong>en</strong>satz zur gesetzlich<strong>en</strong><br />

Krank<strong>en</strong>versicherung findet innerhalb<br />

des Systems nicht einmal mehr ein n<strong>en</strong>n<strong>en</strong>swerter<br />

Wettbewerb um Bestandsversicherte<br />

statt, da durch das System<br />

der Alterungsrückstellung<strong>en</strong> Wechsel<br />

der Versicherung nur mit Nachteil<strong>en</strong><br />

verbund<strong>en</strong> sind. Lediglich ca. fünf Million<strong>en</strong><br />

Einwohner sind freiwillig in der<br />

GKV versichert – davon ist die Hälfte<br />

über 50 Jahre als – faktisch besteht für<br />

diese Teilgruppe eb<strong>en</strong>falls keine Wahlmöglichkeit<br />

mehr in die PKV zu wechseln.<br />

Von d<strong>en</strong> übrig<strong>en</strong> 2,5 Million<strong>en</strong> hab<strong>en</strong><br />

viele bislang beitragsfrei mitversicherte<br />

Famili<strong>en</strong>angehörige. Damit verblieb<strong>en</strong><br />

ca. eine Million Einwohner, die<br />

faktisch überhaupt eine Wahlmöglichkeit<br />

besitz<strong>en</strong>.<br />

Dr. Jacobs fragte: <strong>Was</strong> ist das nun<br />

für ein Wettbewerb zwisch<strong>en</strong> GKV und<br />

PKV? Der Wettbewerb bezieht sich auf<br />

Junge, Gesunde und Gutverdi<strong>en</strong>er (soweit<br />

es sich um Arbeitnehmer handelt).<br />

ZKN MITTEILUNGEN 6 | 2013 · 301

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!