Bundestags- wahlkampf - Zahnärztekammer Niedersachsen
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Dr. Peter Rudolph<br />
70 Jahre<br />
PERSONALIA<br />
FOTO: PRIVAT<br />
Am 15. Juli 2013 wird unser Kollege<br />
und ehemaliger Vorsitzender<br />
der Verwaltungsstelle<br />
Göttingen 70 Jahre alt.<br />
Als ich Peter Rudolph 1968<br />
während des Zahnmedizinstudiums im<br />
1. Semester kennenlernte, hatten wir<br />
allerdings an solche berufspolitische<br />
Tätigkeiten noch nicht gedacht. Wir<br />
entdeckten aber viele Gemeinsamkeiten:<br />
Das Eintreten für die damals kleine<br />
Gruppe von Zahnmedizinern, soziales<br />
Engagement und die Mitbegründung<br />
der Fachschaft ließen uns zusammenwachsen.<br />
Dr. Peter Rudolph, geboren am 15. Juli<br />
1943, in Landsberg (Warte), hatte schon<br />
früh seinen Vater verloren. Die Schulzeit<br />
erlebte er in der niedersächsischen<br />
Heimschule in Bederkesa. Aus dieser<br />
Zeit, weiß er manchen Schwank zu erzählen.<br />
Zum Studium standen ihm wenig<br />
Mittel zur Verfügung. Er arbeitete<br />
in den Semesterferien als Postzusteller<br />
und Eilbote, wenn andere noch schliefen<br />
oder im Urlaub waren. Das damals<br />
zum Studium notwendige »Kleine Latinum«,<br />
wurde in sechs Wochen in den<br />
Semesterferien auf einem Intensivkurs<br />
im »Ruhrlandheim« in Bochum<br />
durch einen motivierten Lateinlehrer<br />
Tag und Nacht eingetrichtert. Anschließend<br />
wurde die Prüfung innerhalb des<br />
Abiturs, des dortigen Gymnasiums bestanden.<br />
Das Studium war also harte<br />
Arbeit. Die Fachschaft organisierte aber<br />
auch Lustbarkeiten, wie z. B. eine Faschingsfete<br />
in dem alten Gebäude der<br />
Bürgerstraße, die allen unvergesslich<br />
ist. Anlässlich einer solchen Veranstaltung<br />
lernte Peter Rudolph seine Frau<br />
Gerda kennen. Die beiden sind bis heute<br />
unzertrennlich und mit zwei, jetzt<br />
erwachsenen und erfolgreichen, Töchtern<br />
gesegnet.<br />
Nach der Approbation 1973, begann<br />
Peter Rudolph an der Göttinger ZMK-<br />
Klinik seine Arbeit als wissenschaftlicher<br />
Assistent. Nach zweieinhalb Jahren<br />
Poliklinik und einem halben Jahr freier<br />
Praxis, folgte die Niederlassung in<br />
Göttingen am 1.7.76. Im selben Jahr Eintritt<br />
in die damals neu gegründete Akademie<br />
Praxis und Wissenschaft (APW),<br />
Organisation von Zahnärztestammtischen<br />
und schließlich Promotion 1978.<br />
Peter Rudolph war von Anfang an ein<br />
Verfechter einer qualitativ hochwertigen<br />
Zahnheilkunde, bei gleichzeitiger<br />
sozialer Einstellung zum Besten seiner<br />
Patienten. Dies führte schon früh zu<br />
Konflikten mit der Gesundheitspolitik<br />
damaliger Regierungen. Sein berufspolitisches<br />
Engagement ergab sich so wie<br />
von selbst. Es folgte der Eintritt in den<br />
Freien Verband Deutscher Zahnärzte<br />
und sein Einsatz in der Bezirksgruppe<br />
als Delegierter zur Hauptversammlung<br />
und auch als 1. Beisitzer des Vorstandes<br />
des Landesverbandes <strong>Niedersachsen</strong>.<br />
Von Beginn der Niederlassung an,<br />
als Jugendzahnarzt der Bezirksstelle tätig,<br />
war er maßgeblich an der regionalen<br />
Organisation der Jugendzahnpflege<br />
in den Kindergärten und Grundschulen<br />
beteiligt, im Zusammenspiel von<br />
Krankenkassen, Gesundheitsamt und<br />
Bezirksstelle. Mit zunehmendem Druck<br />
der Politik auf die freie Berufsausübung,<br />
wuchs sein berufspolitisches Engagement.<br />
Ab 1989 bis 2010 ist er Mitglied der<br />
Kammerversammlung. Im selben Jahr<br />
beginnt seine Ausschusstätigkeit im<br />
Jugendzahnpflegeausschuss und dem<br />
Honorar- und Vermittlungsausschuss,<br />
dessen Vorsitz er später von 1993 bis 1997<br />
innehatte. Die KZV beruft ihn 1985 zum<br />
Gutachter für Zahnersatz (Ersatzkassen<br />
und Primärkassen). 1989 wird er Gutachter<br />
für die Begutachtung zahnärztlicher<br />
Leistungen und Gebührenberechnung<br />
bei der <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong>.<br />
Von 1993 bis 1997 und 2005<br />
bis 2010, führt er den Vorsitz im Fortbildungsausschuss.<br />
Mitglied der Sachverständigenkommission<br />
zur Überprüfung<br />
ausländischer zahnmedizinischer<br />
Ausbildung ist er seit 1993. Auch in der<br />
Vertreterversammlung ist er seit 1993<br />
drei Legislaturperioden lang engagiert<br />
und hatte eine Reihe von Aufgaben in<br />
verschiedenen Ausschüssen übernommen.<br />
Daneben finden wir ihn als ehrenamtlichen<br />
Richter von 1993 bis 1996. In<br />
dieser Zeit ist er schon Vorsitzender der<br />
Verwaltungsstelle Göttingen. Es würde<br />
zu weit führen, sämtliche Ausschusstätigkeiten<br />
in KZVN und ZKN sowie FVDZ,<br />
die Kollege Rudolph im Laufe der Jahre<br />
innehatte, aufzuführen. Trotzdem<br />
hat dieser berufspolitische Einsatz neben<br />
einer intensiven Praxistätigkeit bei<br />
Haus, Garten und Familienleben nicht<br />
alle Seiten seiner Persönlichkeit befriedigen<br />
können: Aufbau und lange Aktivität<br />
in einer Oldtime Jazzband »Jazz for<br />
Fun Society« und das Engagement in<br />
der Theatergruppe »Gasparone« müssen<br />
noch dazu addiert werden. Dieser<br />
Theaterclub tritt jeweils um den Jahreswechsel<br />
in Südniedersachsen in diversen<br />
Ortschaften auf und erfreut sich<br />
allergrößter Beliebtheit. Seit der Abgabe<br />
seiner Praxis 2009 an einen Kollegen<br />
ist er Spielleiter des Theaters.<br />
Wie nicht anders zu erwarten, ist<br />
Peter Rudolph aber auch als Pensionär<br />
zahnärztlich nicht untätig. Er fliegt<br />
jährlich ein bis zweimal auf die Insel<br />
La Palma (Canaren) um in einer zahnärztlichen<br />
Praxis zu arbeiten. Er hat auf<br />
der Insel die Implantologie (Curriculum<br />
Implantologie des DGI seit 2004) in das<br />
örtliche Behandlungsspektrum eingebracht.<br />
Er ist weiterhin Mitglied im Freien<br />
Verband Deutscher Zahnärzte und<br />
noch als Gutachter für die ZKN tätig.<br />
Bei soviel Engagement wünsche ich<br />
Dir, lieber Peter und Deiner Frau Gerda,<br />
von ganzem Herzen Gesundheit<br />
und mit Deiner neuen Band »Midnight<br />
Rumbler«, vornehmlich Oldtime, Swing,<br />
aber auch Schlager im Repertoire, ein<br />
frohes Musizieren durch das Rentnerleben.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
_DON ERZBERGER<br />
ZKN MITTEILUNGEN 8 | 2013 · 457