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Bundestags- wahlkampf - Zahnärztekammer Niedersachsen

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PRESSE & MEDIEN<br />

ZWEITES KIND AUS BAD<br />

SALZUFLEN STIRBT AN MASERN<br />

pps. FRANKFURT, 13. Juni.<br />

Vor 14 Jahren infizierten sich zwei<br />

Säuglinge im Wartezimmer eines<br />

Kinderarztes in Bad Salzuflen mit<br />

Masern. Mit in dem Raum saß ein elfjähriger<br />

Junge, der den Erreger übertrug, weil<br />

seine Eltern eine Impfung gegen die gefährliche<br />

Infektionskrankheit abgelehnt<br />

hatten. Die beiden Säuglinge, die noch zu<br />

klein für eine schützende Masernimpfung<br />

waren, schienen die Infektion zunächst folgenlos<br />

zu überstehen, Jahre später aber erkrankten<br />

sie schwer an einer chronischen<br />

Maserngehirnentzündung, der sogenannten<br />

subakuten sklerosierenden Panenzephalitis<br />

(SSPE). Das Mädchen starb 2011, nun<br />

ist auch das zweite, ein 14 Jahre alter Junge,<br />

an den Spätfolgen der Masern gestorben,<br />

wie der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte<br />

am Donnerstag mitteilte. Bei<br />

dem Jungen war es im Alter von fünf Jahren<br />

plötzlich zu immer größeren neurologischen<br />

und motorischen Ausfällen gekommen,<br />

er konnte schließlich nicht mehr laufen<br />

und sprechen und verfiel – ähnlich wie<br />

das infizierte Mädchen – in eine Art Wachkoma.<br />

Die Diagnose: SSPE. Bei der Erstinfektion<br />

vor 14 Jahren waren die gefährlichen<br />

Masernviren auch in ihre Gehirne gelangt,<br />

dort hatten sie sich vermehrt und Nervenzellen<br />

zerstört. Der Berufsverband der Kinder-<br />

und Jugendärzte rät dringend, Kinder<br />

und Jugendliche gegen die vermeintlich<br />

harmlosen Masern impfen zu lassen. Aktuell<br />

gibt es wieder in München und vor<br />

allem Berlin Masernausbrüche, in beiden<br />

Städten wurden bereits mehrere Säuglinge<br />

angesteckt. _FAZ, 14.6.2013<br />

DRUCK DER HEILENDEN<br />

Ärzte, Zahnärzte und Apotheker wollen<br />

vor der <strong>Bundestags</strong>wahl Druck<br />

machen und haben eine »Allianz<br />

der Heilberufe« gegründet, die nach eigenen<br />

Angaben eine Million Beschäftigte im<br />

Gesundheitswesen repräsentiert. » Noch<br />

im Sommer gibt es erste Projekte, bei denen<br />

wir auf negative Folgen für die Versorgung<br />

der Patienten hinweisen«, sagt der Chef<br />

des Ärzteverbands NAV Virchowbund, Dirk<br />

Heinrich. Er ist einer der Sprecher des neuen<br />

Bündnisses. Die einzelnen Berufsgruppen<br />

dürften sich nicht von der Politik gegeneinander<br />

ausspielen lassen. »Respekt und<br />

Wertschätzung« zwischen Heilberufen<br />

und Politik und Krankenkassen müssten<br />

wiederhergestellt werden. Weitere Mitglieder<br />

sind der Apothekerverband, der Spitzenverband<br />

der Fachärzte und der Freie<br />

Verband der Zahnärzte. Phn<br />

GESCHÜTZT<br />

GRIPPEIMPFUNG OFFENBAR<br />

NÜTZLICH<br />

_FOCUS, 17.6.2013<br />

Die Grippeimpfung hat in den USA<br />

einer Hochrechnung zufolge 13 Millionen<br />

Influenza-Fälle innerhalb von<br />

sechs Jahren verhindert. Dies berichten Forscher<br />

um Deliana Kostova von der amerikanischen<br />

Seuchenschutzbehörde CDC (Plos<br />

One, online). Sie geben an, keine finanzielle<br />

Unterstützung für die Studie erhalten<br />

zu haben; auch Interessenskonflikte gebe<br />

es keine. Die Autoren berücksichtigten die<br />

Erkrankungs- und Impfraten in den Jahren<br />

2005 bis 2011 sowie die jeweilige Wirksamkeit<br />

der Immunisierung. Diese kann von<br />

Jahr zu Jahr etwas schwanken, weil eine<br />

Grippeimpfung möglicherweise nicht gegen<br />

alle der kursierenden Virenstämme<br />

schützt. Den Autoren zufolge hätten sich<br />

in den untersuchten sechs Jahren durch die<br />

Impfungen 110.000 Grippe-bedingte Krankenhauseinweisungen<br />

verhindern lassen.<br />

In den USA wird ein sehr striktes Influenza-Impfprogramm<br />

empfohlen. Demnach<br />

soll sich jeder Mensch, der sechs Monate<br />

oder älter ist, jährlich gegen die Virusgrippe<br />

impfen lassen. In Deutschland wird die<br />

Immunisierung etwa chronisch kranken<br />

und älteren Menschen empfohlen sowie<br />

Mitarbeitern im Gesundheitswesen. kabl<br />

_SDZ, 20.6.2013<br />

MEDIZIN<br />

ÄRZTE WARNEN VOR GEHIRN-<br />

DOPING BEI KINDERN<br />

Das Streben nach maximalem Erfolg<br />

nimmt beunruhigende Formen an:<br />

Die Zahl der Eltern, die ihren Kindern<br />

mit leistungssteigernden Mitteln auf die<br />

Sprünge helfen wollen, nimmt zu.<br />

Saskia Nagel, Kognitionsforscherin der<br />

Uni Osnabrück, mahnt vor allem bei Minderjährigen<br />

zur Vorsicht. »Das Gehirn und<br />

der gesamte Organismus entwickeln sich<br />

noch. Wir wissen nicht, wie diese Medikamente<br />

auf die Dauer wirken.« Langzeitstudien<br />

zu Neuroenhancement-Mitteln gibt<br />

es nicht. Zu diesen gehört Methylphenidat<br />

(Ritalin), das Kindern mit Aufmerksamkeitsstörungen<br />

verschrieben wird. »Wenn<br />

kranke Kinder Medikamente erhalten, die<br />

helfen, ist das sicher gut«, sagt Nagel. Ihr<br />

gehe es um gesunde Minderjährige, die die<br />

Arzneien zur Leistungssteigerung nehmen.<br />

WELTWEIT EINZIGARTIGES<br />

RÖNTGENGERÄT STEHT IN<br />

DER MHH<br />

_DIE WELT, 11.6.2013<br />

Von Thomas Nagel<br />

Hannover. Das Gerät heißt »Artis Q«<br />

– der Name klingt relativ unspektakulär.<br />

Der Preis ist mit fast einer Million<br />

Euro schon etwas aufsehenerregender.<br />

Spektakulär ist hingegen, dass das Angiographiesystem<br />

weltweit einmalig ist und<br />

jetzt in der MHH steht.<br />

Der MHH-Direktor des Instituts für Diagnostische<br />

Und Interventionelle Radiologie,<br />

Professor Frank Wacker, schwärmt:<br />

»Dieses Gerät ist ein Quantensprung. Mit<br />

dem alten Gerat befanden wir uns im<br />

»Mittelalter«. Mittelalter bedeutet in der<br />

Hochschulmedizin zehn Jahre, so alt war<br />

das bisherige Angiographiesystem.<br />

Was macht »Artis Q« so besonders?<br />

Professor Wacker erklärt: »Dieses Gerät erzeugt<br />

sehr genaue, dreidimensionale Bilder.«<br />

Diese Röntgenröhre steigert die Erkennbarkeit<br />

kleiner Blutgefäße um bis zu<br />

70 Prozent. Und das bei geringerer Strahlenbelastung.<br />

»Das ist wichtig für die Patienten<br />

und die Ärzte«, so der MHH-Direktor.<br />

Auch wenn die Radiologen mit Bleischürzen<br />

geschützt neben dem Patienten<br />

ständen, seien auch sie einer Strahlenbelastung<br />

ausgesetzt. Bei rund 1000 Patienten<br />

jährlich in dem neuen Angiographielabor<br />

ist die Strahlenbelastung kein geringes<br />

Berufsrisiko für die Mediziner.<br />

Mit »Artis Q« behandeln die Ärzte über-<br />

448 · ZKN MITTEILUNGEN 8 | 2013

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