Bundestags- wahlkampf - Zahnärztekammer Niedersachsen
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DIES & DAS ●<br />
Im Auftrag des DIW werden jedes Jahr<br />
in Deutschland über 20.000 Personen aus<br />
rund 11.000 Haushalten zu den Themen<br />
Einkommen, Erwerbstätigkeit, Bildung und<br />
Gesundheit befragt.<br />
_FVDZ NEWSLETTER, 18.6.2013<br />
MEDIZINSTUDIERENDE SEHEN<br />
DEUTSCHE ARZTAUSBILDUNG IN<br />
GEFAHR<br />
Kritik an Brüssel: Dort würden realitätsferne<br />
Entscheidungen am Reißbrett<br />
getroffen, teilte Kristian Otte<br />
mit. Der Vorsitzende des Ausschusses der<br />
Medizinstudierenden im Hartmannbund<br />
zeigt sich besorgt über die aktuelle Vereinbarung<br />
zwischen Europäischer Kommission,<br />
Ministerrat und dem Parlament der<br />
Europäischen Union. Danach soll die Mindestausbildungszeit<br />
für das Medizinstudium<br />
europaweit von sechs auf fünf Jahre<br />
reduziert werden.<br />
Otte sieht dadurch die »hochwertige<br />
deutsche Arztausbildung gefährdet«, heißt<br />
es in der Erklärung. Die Befürchtungen der<br />
Medizinstudierenden seien somit eingetroffen.<br />
»Auch wenn es aus Brüssel heißt,<br />
es handele sich nicht um eine Regelstudiendauer,<br />
sondern nur um eine Mindestausbildungsdauer<br />
[...] ist nunmehr der Weg<br />
frei für eine Legalisierung des fünfjährigen<br />
Medizinstudiums«, schreibt Otte. »Damit<br />
unterstützt Brüssel auch die Befürworter<br />
einer nicht nur kürzeren, sondern auch<br />
kostengünstigeren Arztausbildung. Dem<br />
werden sich in Zukunft möglicherweise<br />
auch Länder anschließen, die heute noch<br />
von der Qualität ihrer sechsjährigen Ausbildungsdauer<br />
überzeugt sind«, so Ottes<br />
Prognose. »Am Ende stehe der ,Arzt in fünf<br />
Jahren‘, dessen theoretische wie praktische<br />
Ausbildung in ein Korsett gezwungen wird,<br />
das – einmal geschnürt – schwer wieder abzustreifen<br />
ist.«<br />
Wie der Hartmannbund auf seiner<br />
Internetseite am 24. Juni mitteilte, habe<br />
die EU das fünfjährige Medizinstudium legalisiert:<br />
»Der Text der Richtlinie über die<br />
Anerkennung von Berufsqualifikationen<br />
2005/36/EG soll künftig vorsehen, dass die<br />
Mindestausbildungsdauer für das Medizinstudium<br />
nur noch fünf Jahre beträgt,<br />
innerhalb derer mindestens 5500 Unter-<br />
richtsstunden zu absolvieren sind. Darauf<br />
einigten sich einem Bericht des Deutschen<br />
Ärzteblatts zufolge Unterhändler von Kommission,<br />
Ministerrat und Parlament der Europäischen<br />
Union (EU).« Seitdem die Pläne<br />
der EU im Herbst vergangenen Jahres<br />
bekannt geworden seien, habe sich der<br />
Hartmannbund gegen eine Verkürzung<br />
der Studiendauer ausgesprochen. Dem<br />
hätten sich 2000 studentische Mitglieder<br />
angeschlossen. _WWW.ZAEND.DE, 24.6.2013<br />
LAUMANN:<br />
WIR WOLLEN DEN ARZT VOR ORT<br />
Mehr Medizinstudienplätze und<br />
mehr Professuren für Allgemeinmedizin<br />
fordert die CDU<br />
in Nordrhein-Westfalen. Der drohende<br />
Ärztemangel, insbesondere bei Hausärzten,<br />
sei »eines der drängendsten Probleme<br />
in unserem Land«, warnt die Landtagsfraktion<br />
der Christdemokraten.<br />
»Wir wollen den Arzt vor Ort«, betont<br />
Fraktionschef Karl-Josef Laumann. »Wenn<br />
es nicht mehr genug Hausärzte gibt, dann<br />
liegt das auch daran, dass zu wenige Allgemeinmediziner<br />
an unseren Hochschulen<br />
ausgebildet werden.« Das liege nicht<br />
an mangelndem Interesse, sondern daran,<br />
dass es zu wenig Studienplätze gebe. Zudem<br />
müsse der Bereich der Allgemeinmedizin<br />
im Medizinstudium gestärkt werden.<br />
Dazu brauche es neue Professuren. Und:<br />
»In Ostwestfalen-Lippe muss eine zusätzliche<br />
Fakultät eingerichtet werden.«<br />
Zudem brauche es Anreize, damit<br />
junge Ärzte nach dem Studium eine<br />
Hausarztpraxis im ländlichen Raum übernehmen.<br />
Dazu schlägt die CDU-Landtagsfraktion<br />
ein Stipendienprogramm vor, das<br />
an eine zeitlich begrenzte Verpflichtung<br />
zur hausärztlich-ländlichen Tätigkeit gekoppelt<br />
wird.<br />
In Sachen flächendeckende Hausarztversorgung<br />
soll nach Ansicht der CDU die<br />
Politik mehr mitzureden haben. »Da die<br />
bestehenden Selbstverwaltungsstrukturen<br />
zu keiner zufriedenstellenden räumlichen<br />
Verteilung der hausärztlichen Versorgung<br />
geführt haben, muss die rechtliche<br />
und tatsächliche Grundlage dafür geschaffen<br />
werden, dass jetzt die Landesregierung<br />
die Verantwortung gemeinsam mit<br />
den Kassenärztlichen Vereinigungen, den<br />
Krankenkassen und den Hausarztverbänden<br />
übernimmt«, heißt es in dem Antrag.<br />
_WWW.FACHARZT.DE, 19.6.2013<br />
ZKN MITTEILUNGEN 8 | 2013 · 447