Bundestags- wahlkampf - Zahnärztekammer Niedersachsen
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und Australien teilgenommen hatten.<br />
Die vielversprechendsten Gene<br />
prüften sie anhand von weiteren 8.000<br />
Probanden aus Asien. Schlussendlich<br />
werteten die Wissenschaftler die gesamte<br />
Gruppe nochmals aus. Auf diese<br />
Weise konnten sie nicht nur die Rolle<br />
der beiden bekannten Gene bestätigen,<br />
sondern auch 24 weitere entscheidende<br />
Erbgutabschnitte identifizieren. Von<br />
vielen dieser Gene kennen sie bereits<br />
die Funktion: Einige sind zuständig für<br />
die Signalweiterleitung vom Auge ins<br />
Gehirn oder von einem Teil des Auges<br />
zum nächsten. Andere beeinflussen die<br />
Struktur des Auges oder die Produktion<br />
von Substanzen, die beim Sehvorgang<br />
benötigt werden.<br />
Nun wollen die Wissenschaftler untersuchen,<br />
wie sich die Umwelt auf diese<br />
Gene auswirkt. Sie wollen außerdem<br />
die Genfunktionen besser untersuchen,<br />
um neue Therapieansätze zu finden.<br />
Auch die Suche nach weiteren potenziell<br />
entscheidenden Genen wird weitergehen<br />
– es sei nämlich durchaus möglich,<br />
dass es noch viel mehr Kurzsichtigkeitsgene<br />
gibt, resümieren die Wissenschaftler.<br />
_WWW.FACHARZT.DE, 11.2.13<br />
Daten kanadischer Kollegen bestätigen:<br />
Deutschland bei TAVI einfach Spitze<br />
Deutschland ist beim minimal-invasiven Aortenklappen-Ersatz mit großem Abstand Spitzenreiter in Europa,<br />
bestätigen nun Daten kanadischer Kollegen (siehe Internetportal der US-Kardiologen-Gesellschaften unter<br />
Verweis auf das »Journal of the American College of Cardiology«<br />
Hier die Zahlen für die drei Spitzenreiter in Europa und für die drei Schlusslichter:<br />
Land TAVI (%) –<br />
bezogen auf<br />
alle Implantate<br />
Die Zahlen der kanadischen<br />
Kollegen sind bekanntlich<br />
keine Überraschung. Seit<br />
2002 hat sich der kathetergestützte<br />
Aortenklappen-<br />
Ersatz – kurz TAVI – zu einer sinnvollen<br />
und beliebten Option bei Patienten mit<br />
Aortenstenosen entwickelt – insbesondere<br />
in Europa und hier vor allem in<br />
Deutschland. Über 6000 TAVI-Eingriffe<br />
seien 2012 allein in Deutschland vorgenommen<br />
worden, hieß es kürzlich beim<br />
Wiesbadener Internisten-Kongress. Ein<br />
Jahr zuvor waren es rund 5000, zwei<br />
Jahre vorher noch etwa 3600 Eingriffe<br />
dieser Art. Dass sich das minimal-invasive<br />
Verfahren gerade in Deutschland<br />
großer Zuneigung erfreut, wird immer<br />
wieder auf das DRG-System zurückgeführt.<br />
Die Indikationsstellung sei nicht<br />
selten stark ökonomisch gefärbt, wird<br />
TAVI-Zentren<br />
pro eine Million<br />
Einwohner<br />
(2011)<br />
TAVI pro<br />
Zen trum<br />
(2011)<br />
Deutschland 45,9 1,1 81<br />
Italien 14,9 1,4 22<br />
Frankreich 12,9 0,5 74<br />
Dänemark 1,9 0,5 80<br />
Portugal 0,6 0,3 22<br />
Irland 0,4 0,7 10<br />
behauptet. Kardiologen widersprechen<br />
diesem Vorwurf selbstverständlich,<br />
zuletzt etwa auf dem Mannheimer<br />
Kardiologen-Kongress die Professoren<br />
Christian Hamm (Gießen und Bad Nauheim)<br />
und Holger Reinecke (Münster).<br />
Reinecke: »Im Vergleich zur offenen<br />
Operation sind die Kosten einer TAVI<br />
um rund das Zweieinhalbfache höher;<br />
im Bundesdurchschnitt wird Kliniken<br />
der Eingriff mit 33.522 Euro entsprechend<br />
den diagnosebezogenen Fallpauschalen<br />
(DRG) abgegolten. Die hohen<br />
Kosten sind außer durch die größere<br />
Krankheitsschwere dieser Patienten<br />
auch dadurch zu erklären, dass für<br />
eine TAVI teurere Klappen verwendet<br />
werden müssen. Für Kliniken ergibt<br />
sich kein wirtschaftlicher Nutzen gegenüber<br />
der konventionellen Operation.«<br />
Und weiter: »Eine Aortenklappe<br />
zur Katheterimplantation ist modernste<br />
Medizintechnik und kann erst seit<br />
wenigen Jahren realisiert werden. Hinzu<br />
kommt, dass die älteren, kränkeren<br />
TAVI-Patienten häufiger eine aufwendige<br />
Nachsorge benötigen, was die Kosten<br />
ebenfalls in die Höhe treiben kann.«<br />
Die Zahlen der Fachgesellschaften<br />
sprechen nach Aussage von Hamm<br />
auch nicht dafür, dass Kliniken aus<br />
ökonomischen Gründen verstärkt den<br />
minimal-invasiven Klappenersatz der<br />
konventionellen Implantation vorziehen.<br />
Laut dem GARY-Register wird der<br />
minimal-invasive Eingriff auch überwiegend<br />
– wie empfohlen – bei Hochrisiko-Patienten<br />
vorgenommen, hieß es<br />
schon 2012 beim Europäischen Herzkongress<br />
in München. Die meisten Kliniken<br />
würden die derzeitigen Empfehlungen<br />
zur Indikation beachten, so auch<br />
beim diesjährigen Mannheimer Herz-<br />
Kongress: Über 80 Prozent der TAVI-Eingriffe<br />
werden in Deutschland wie empfohlen<br />
bei über 75 Jahre alten Patienten<br />
vorgenommen. Die Zahl der konventionell<br />
operativ behandelten Patienten<br />
liege zudem seit Jahren bei 11.000 bis<br />
12.000 pro Jahr, sei also konstant. Darüber<br />
hinaus werde nicht jeder über<br />
75-Jährige, für den TAVI eine Option sei,<br />
tatsächlich minimal-invasiv behandelt.<br />
Gleichwohl gebe es insgesamt bei<br />
TAVI einen Trend hin zu Patienten mit<br />
geringerem Risiko (gemäß dem logis-<br />
442 · ZKN MITTEILUNGEN 8 | 2013