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Bundestags- wahlkampf - Zahnärztekammer Niedersachsen

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GESUNDHEITSPOLITIK ●<br />

Gesundheitspolitische Perspektiven der FDP<br />

Wir wollen, dass Wahlfreiheit<br />

und Gestaltungsmöglichkeiten<br />

Hand in Hand gehen<br />

mit der notwendigen<br />

Solidarität. Bis 2009 wurde in den<br />

Sozialsystemen der Mangel verwaltet.<br />

Allein in der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

fehlten damals Milliarden. Wir<br />

haben die Trendwende geschafft und<br />

die Sozialkassen wieder auf feste Beine<br />

gestellt. Dafür haben wir im Gesundheitsbereich<br />

für mehr Wettbewerb zwischen<br />

den Krankenkassen und auf dem<br />

Arzneimittelmarkt gesorgt. Gleichzeitig<br />

sparen wir allein durch niedrigere<br />

Kosten für Medikamente derzeit bis zu<br />

zwei Milliarden Euro.<br />

Um die Gesundheitsversorgung<br />

im ländlichen Raum zukunftsfest zu<br />

machen, haben wir Anreize für Ärzte<br />

gesetzt. Mit der Reform des Transplantationsgesetzes<br />

haben wir die Abläufe<br />

in den Krankenhäusern bei der<br />

Organspende verbessert und Organ-<br />

Lebendspender besser abgesichert.<br />

Schließlich ist es uns mit der Abschaffung<br />

der Praxisgebühr erneut gelungen,<br />

einer Überbürokratisierung entgegenzutreten<br />

und den Patienten zu<br />

entlasten.<br />

Wir stehen für ein freiheitliches<br />

Gesundheitssystem, das Solidarität<br />

und Eigenverantwortung verbindet.<br />

Wir sind gegen eine zentralistisch gelenkte<br />

Staatsmedizin, die nur zu Bevormundung,<br />

Mangelverwaltung und<br />

Wartelisten führt und den Patienten<br />

zum Bittsteller macht.<br />

Wahlfreiheit für den Bürger bleibt<br />

die Maxime liberaler Gesund heitspolitik.<br />

Deshalb setzen wir uns weiter<br />

für die freie Wahl des Arztes, für<br />

Therapiefreiheit, für die freie Wahl bei<br />

der Krankenversicherung, bei Versicherungsschutz<br />

und Krankenhaus ein.<br />

Dazu gehört eine starke private Krankenversicherung.<br />

Dazu gehört auch im<br />

Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

die Abschaffung der Budgetmedizin<br />

und die Einführung des Kostenerstattungsprinzips.<br />

Dafür soll jeder Patient eine Rechnung<br />

erhalten, in der die Kosten der<br />

in Anspruch genommenen Leistungen<br />

aufgezeigt werden. Einer Einheitskasse<br />

mit Einheitsversorgung für den<br />

Einheitspatienten erteilen wir eine<br />

Absage.<br />

Für ein starkes duales Kranken versicherungssystem<br />

ist es auch wichtig,<br />

die private Krankenversicherung zukunftsfest<br />

zu machen. Dazu gehören<br />

unter anderem Transparenz<br />

bei den Basistarifen<br />

und Konzepte sowohl zur<br />

Beitragsentwicklung als<br />

auch zur Portabilität von<br />

Altersrückstellungen.<br />

Wir wollen die Beitragsautonomie<br />

der Krankenkassen weiter<br />

ausbauen und die Umverteilung durch<br />

den Gesundheitsfonds zurückführen.<br />

Unser Gesundheitswesen<br />

ist trotz vieler Fortschritte<br />

in vielen Bereichen noch<br />

nicht hinreichend auf die<br />

immer längere Lebenszeit<br />

der Menschen eingestellt.<br />

Notwendig ist zum Beispiel<br />

geriatrische Kompetenz<br />

in allen Gesundheitsberufen.<br />

Gleichzeitig<br />

wollen wir durch eine umfassende<br />

Präventionsstrate<br />

gie die Menschen dabei<br />

unterstützen, möglichst<br />

gesund alt zu werden<br />

Der Einstieg in die Abkopplung der<br />

Krankenversicherungsbeiträge von den<br />

Löhnen und Gehältern war richtig. Der<br />

notwendige Sozialausgleich für diejenigen,<br />

die ihre Beiträge nicht bezahlen<br />

können, soll weiterhin aus Steuermitteln<br />

finanziert werden.<br />

Die Freiberuflichkeit ist ein Garant<br />

für ein leistungsfähiges Gesundheitswesen.<br />

Wir werden daher an der<br />

Freiberuflichkeit der Heilberufe festhalten.<br />

Die Bürokratie<br />

muss im Gesundheitswesen<br />

auf allen Ebenen abgebaut<br />

werden (z. B. überbordende<br />

Dokumentationspflichten<br />

bei den<br />

Leistungserbringern, bei<br />

öffentlichen Körperschaften und bei<br />

den Krankenkassen).<br />

Eine Politik der Budgetierung wird<br />

im demographischen Wandel zu einem<br />

Mangel an Ärzten, Pflegekräften<br />

und anderen Leistungsangeboten führen.<br />

Um auch in Zukunft eine gute Versorgung<br />

im Krankheits- oder Pflegefall<br />

zu gewährleisten, brauchen wir leistungsgerechte<br />

Vergütungen und gute<br />

Arbeitsbedingungen. Dazu gehören<br />

die Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

ebenso wie effiziente Arbeitsabläufe.<br />

Dazu gehört auch der Abbau von bürokratischer<br />

Regulierung, die Qualifizierung<br />

möglichst vieler Menschen, die<br />

gezielte Gewinnung von Rückkehrern<br />

in die Gesundheitsberufe und die gesteuerte<br />

Einwanderung von Menschen<br />

aus dem Ausland, die in Deutschland im<br />

Gesundheitsbereich arbeiten möchten.<br />

Unser Gesundheitswesen ist trotz<br />

vieler Fortschritte in vielen Bereichen<br />

noch nicht hinreichend auf die<br />

immer längere Lebenszeit der Menschen<br />

eingestellt. Notwendig ist zum<br />

Beispiel geriatrische Kompetenz in allen<br />

Gesundheitsberufen. Gleichzeitig<br />

wollen wir durch eine umfassende<br />

Präventionsstrategie die Menschen<br />

dabei unterstützen, möglichst gesund<br />

alt zu werden.<br />

AUSZÜGE AUS DEM WAHLPROGRAMM<br />

_DER HESSISCHE ZAHNARZT 5 – 6, 2013<br />

ZKN MITTEILUNGEN 8 | 2013 · 421

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