Gesundheitsmanagement im Schweine

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Schweinezucht aktuell 42 - 2013 51 Circoimpfung maßgeschneidert für Ihren Betrieb – der PCV2-Impfstoff von MERIAL Freude am Erfolg! *Einziger PCV2-Impfstoff ohne Einschränkung für die Anwendung während der Trächtigkeit Fragen Sie Ihre Tierärztin/Ihren Tierarzt!
52 der Ferkel zu gewährleisten. Insbesondere, wenn die Sauen Circovirus-bedingte Fruchtbarkeitsstörungen haben, kann als Zusatznutzen die Reproduktionsleistung deutlich verbessert werden. Nicht nur virale oder bakterielle Erreger können den Schweinen schaden, sondern auch Parasiten. Parasitenbefall führt zu hohen wirtschaftlichen Schäden In Bezug auf ihre ökonomische Bedeutung gehören Räudemilben (Sarcoptes scabiei var. suis) und Spulwürmer (Ascaris suum) zu den wichtigsten beim Schwein vorkommenden Parasiten. Spulwürmer Häufig fallen Spulwurm-infizierte Tiere nicht auf, gegebenenfalls erscheinen einige Schweine blass oder aber es stellen sich bei der betriebswirtschaftlichen Auswertung Fragen, warum sich die durch die Genetik zu erwartenden Leistungen trotz vermeintlich idealer Bedingungen nicht realisieren ließen. Im Extremfall kann es aber durch starken Befall mit Spulwürmern durchaus auch zum Verenden von Tieren kommen. Aktuelle Erhebungen von Leistungsdaten durch den rheinischen Erzeugerring für Mastschweine haben ergeben, dass in Beständen mit einer hohen Wurmbürde im Vergleich zu Topbetrieben mit wirtschaftlichen Schäden von bis zu 9,- € pro verkauftem Mastschwein zu rechnen ist. Diese entstehen durch erhöhte Tierverluste, eine schlechtere Futterverwertung, geringere Tageszunahmen und eine längere Mastdauer. Zusätzlich kommen noch Tierarztkosten für Behandlungen bzw. Medikamente hinzu, denn durch die Wanderphase der Askariden werden die Darmwand, die Lunge und die Leber der Tiere geschädigt. Solche vorbelasteten Schweine sind empfänglicher für weitere Erreger wie z. B. Bakterien oder Viren, die Lungen- und Darmentzündungen verursachen können. Außerdem werden Schlachtkörper dieser Tiere häufig schlechter eingestuft. Nicht zu vernachlässigen sind die Kosten von bis zu 1,50 € pro verworfener Leber. Daher sollte jeder Betriebsleiter überprüfen, ob und welche Wurmbelastung im Bestand gegeben ist. Am einfachsten geschieht dies über die Auswertung der Schlachtbefunde in Zusammenarbeit mit dem Tierarzt. Als Faustregel gilt: ab 5 % beanstandeter Lebern mit den sogenannten Milk Spots macht sich eine konsequente Entwurmung auf jeden Fall bezahlt. Diese erfolgt idealerweise im Ferkelerzeuger oder –aufzuchtbetrieb als Maßnahme gegen Endo- und Ektoparasiten (Würmer und Räudemilben/Läuse), so dass der Mäster Qualitätsferkel im Sinne von „Wurm- und Räudefreiheit“ geliefert bekommt, die er dann in optimal gereinigte und desinfizierte Mastabteile einstallt. Bei der Wahl des Desinfektionsmittels ist unbedingt darauf zu achten, dass dieses in der Lage ist, die gegen Umwelteinflüsse ungemein widerstandsfähigen Spulwurmeier abzutöten. Wo dies nicht machbar ist, muss das Ziel sein, möglichst zum Einstallen in die Mast mittels Wurmbekämpfung eine Schweinezucht aktuell 42 - 2013 Verbreitung der Spulwürmer durch den raschen Stopp der Eiausscheidung infizierter Schweine zu reduzieren. Somit kann es gelingen, den Infektionsdruck im Bestand zu senken. Bei der Wahl der Applikationsart hat sich die Behandlung per Injektion als sehr sinnvoll erwiesen, da so auch Tiere erfolgreich entwurmt und enträudet werden, die am Tag der Behandlung nicht fressen. Nicht zu vernachlässigen ist auch die Dauer der Wartezeit, die bei dem originalen Ivermectin- Injektionspräparat der Firma MERIAL nur 14 Tage beträgt. Mit Einsatz des Wirkstoffes Ivermectin werden die Schweine wie gefordert gleichzeitig auch gegen Räude behandelt. Räude Die Räude ist die bedeutendste Hauterkrankung des Schweines aufgrund der wirtschaftlichen Verluste, die unter anderem durch verminderte Fruchtbarkeit bei Sauen, durch geringere Tageszunahmen und schlechtere Futterverwertung bei Mastschweinen entstehen. So kann beispielsweise der ökonomische Schaden bei Sauen bis zu 115,- € pro Tier und Jahr betragen. Die Bekämpfung der Räude zur Reduktion der Leistungseinbußen wird im Hinblick auf einen zunehmenden europäischen Wettbewerb immer wichtiger, da einige Nachbarländer bereits mehr oder weniger intensive Maßnahmen zur Tilgung dieser Erkrankung mit zusätzlicher Zertifizierung als Qualitätsmerkmal unternommen haben. An Räude erkrankte Sau mit borkigen Hautveränderungen im Ohr (Foto: Merial) Der Verursacher der Räude ist eine Milbe, die sich in die Haut des Schweines bohrt und durch ihre Aktivitäten bei akutem Befall zu starkem Juckreiz des Wirtes führt. Chronisch erkrankte Tiere sind leicht durch ihre verborkte Haut an charakteristischen Stellen wie der Ohrmuschel oder der Außenseite der Sprunggelenke zu erkennen. Bei starkem Befall kann der gesamte Körper betroffen sein. Für die Kontrolle der Räude kommen zwei Maßnahmen in Frage: die Tilgung oder die regelmäßige Behandlung. Für Sauenbetriebe, in denen die wirtschaftlichen Einbußen auf ein akzeptables Maß gesenkt werden sollen empfiehlt sich – analog zur Behandlung gegen Askariden - eine Bestandsbehandlung in regelmäßigem Abstand mit einem Ivermectin-haltigen Präparat, beispielsweise mit dem originalen Injektionspräparat der Firma MERIAL. Wird eine Tilgung bzw. Sanierung der Räude angestrebt, müssen alle Sauen behandelt werden. Zeitgleich werden auch die Ferkel ab dem 7. Lebenstag sowie alle Läufer, Mastschweine und auch die Eber, die sich auf dem Hof befinden, behandelt. 14 Tage später werden die Maßnahmen wiederholt.
Seite 1: 50 Schweinezucht aktuell 42 - 2013

Gesundheitsmanagement im Schweine

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?