A-03-14 Toter Steinadler am Gruenten verschwunden.pdf - LBV
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Landesgeschäftsstelle<br />
Hilpoltstein<br />
Landesbund<br />
für Vogelschutz<br />
in Bayern e.V.<br />
Eisvogelweg 1<br />
91161 Hilpoltstein<br />
Tel. 09174 / 4775-0<br />
Fax 09174 / 4775-75<br />
E-Mail: info@lbv.de<br />
Verband<br />
für Arten- und<br />
Biotopschutz<br />
Presseinformation A-<strong>03</strong>-<strong>14</strong><br />
<strong>14</strong>.01.<strong>14</strong><br />
<strong>Toter</strong> <strong>Steinadler</strong> <strong>am</strong> Grünten <strong>verschwunden</strong><br />
Totes Tier bislang unauffindbar – Vermutlich Kollision mit<br />
unmarkiertem Seilbahnkabel – Aufruf an den Finder zur Abgabe<br />
Sonthofen, <strong>14</strong>.01.20<strong>14</strong> – Bei ihrer Wanderung <strong>am</strong> Grünten im Allgäu entdeckten<br />
zwei Bergwanderer an der Materialseilbahn des Gipfelhauses einen toten<br />
<strong>Steinadler</strong>. Sie fotografierten ihn, beließen ihn vor Ort und informierten<br />
anschließend Gebietsbetreuer Henning Werth vom Landesbund für<br />
Vogelschutz (<strong>LBV</strong>). Als dieser zum Fundort k<strong>am</strong>, war der tote Vogel jedoch<br />
unauffindbar. Nach vergeblicher Suche ruft der <strong>LBV</strong> nun den Finder dazu auf,<br />
den <strong>Steinadler</strong> bei den Behörden abzugeben, da der Besitz des Tiers gegen das<br />
Jagdgesetz verstößt. Besonders tragisch: das Gebiet stand kurz vor der<br />
Wiederbesiedelung durch ein <strong>Steinadler</strong>paar.<br />
„Leider konnte der tote <strong>Steinadler</strong> - ein adultes Männchen - trotz gezielter Nachsuche<br />
bislang nicht gefunden werden. Er hätte gemäß geltendem Jagdrecht dem<br />
Jagdpächter des Gebietes ausgehändigt werden müssen“, erklärt Henning Werth,<br />
<strong>LBV</strong>-Gebietsbetreuer Allgäuer Hochalpen. Werth vermutet, dass der Adler von<br />
nachfolgenden Wanderern mitgenommen wurde. Der <strong>LBV</strong> ruft den Finder deshalb<br />
dazu auf, den Vogel bei der Jagdbehörde abzugeben. „Eine genauere Untersuchung<br />
zur Ermittlung der Todesursache, der Genetik und des Gesundheitszustandes wäre<br />
für die <strong>Steinadler</strong>-Schutzbemühungen des <strong>LBV</strong> sehr wichtig“, führt der Biologe aus.<br />
Der Standort des Vogels auf knapp 1.500 Meter Höhe befand sich direkt unter einer<br />
Materialseilbahn zum Gipfelhaus. „Die Fotos mit den erkennbaren Verletzungen<br />
sprechen mit sehr großer Wahrscheinlichkeit für eine Kollision mit einem<br />
Materialseilbahnkabel“, so Henning Werth. „Unter bestimmten Bedingungen können<br />
die Vögel trotz sehr gutem Sehsinn die Hindernisse nicht erkennen, z.B. bei Nebel<br />
oder Kabelbedeckung mit einer Reifschicht“, sagt Werth weiter. „Besonders<br />
problematisch sind Kabel unter einer Dicke von 20 Millimetern. Wir müssen von einer<br />
hohen Dunkelziffer von Kollisionsopfern ausgehen: Die Tiere werden anschließend<br />
oft vom Fuchs verzogen und gefressen. Auch sind weite Bereiche bei zahlreichen<br />
Seilbahntrassen unzugänglich.“<br />
<strong>LBV</strong>-Gebietsbetreuer Henning Werth fordert als Konsequenz sämtliche<br />
Materialseilbahnen in den Allgäuer Alpen näher zu prüfen und bei Kollisionsgefahr<br />
für Vögel diese mit Farbmarkierungen sichtbar zu machen. Bei Steuerkabeln von<br />
Skiliften wird dies erfolgreich mit Kunststoffrohren oder -kugeln praktiziert. Der<br />
Adlerfund <strong>am</strong> Grünten ist für Werth besonders tragisch, da in diesem Gebiet eine<br />
Wiederbesiedlung durch ein <strong>Steinadler</strong>paar kurz bevorstand: Das Weibchen hätte<br />
20<strong>14</strong> die Geschlechtsreife erreicht.<br />
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Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen und Interviews:<br />
Henning Werth, <strong>LBV</strong> Gebietsbetreuer Allgäuer Hochalpen, Email: h-werth@lbv.de, Tel.: 08321/619<strong>03</strong>6.
Kostenfreie Bilder zu dieser Pressemitteilung finden Sie unter www.lbv.de/presse. Bitte beachten Sie den<br />
dortigen Hinweis zur Verwendung.