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Absschlussbericht - KVJS

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Projekt<br />

„Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz II“<br />

Abschlussbericht<br />

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/<br />

Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm<br />

Prof. Dr. Jörg M. Fegert<br />

Prof. Dr. Ute Ziegenhain<br />

Ruth Himmel M.A.<br />

Alexandra Hofer, Mag.rer.nat<br />

Dr. Anne Katrin Künster<br />

Kommunalverband für Jugend und Soziales<br />

Baden-Württemberg, Dezernat Jugend -<br />

Landesjugendamt<br />

Roland Kaiser<br />

Dr. Jürgen Strohmaier<br />

Dipl.-Päd. Willi Igel<br />

Unterstützt durch das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und<br />

Senioren aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg


INHALTSVERZEICHNIS<br />

1 Das Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz II“ ............................................................ 2<br />

2 Projektbeschreibung ......................................................................................................................... 5<br />

3 Der Projektverlauf .............................................................................................................................. 6<br />

3.1 Projektausschreibung und Bewerbungsphase ........................................................................ 6<br />

3.2 Hearing .................................................................................................................................... 7<br />

3.3 Entwicklungsgespräche........................................................................................................... 8<br />

3.4 Prozessbegleitung ................................................................................................................. 12<br />

3.4.1 Coaching............................................................................................................................ 12<br />

3.4.2 Workshops......................................................................................................................... 13<br />

3.4.3 Fachtage............................................................................................................................ 14<br />

3.5 Überprüfung der Zielerreichung............................................................................................. 15<br />

3.6 Abschlussveranstaltung......................................................................................................... 15<br />

4 Prozessevaluation............................................................................................................................ 18<br />

4.1 Auswertung Fragebogen ....................................................................................................... 18<br />

4.1.1 Vernetzung im Bereich Frühe Hilfen/ Kinderschutz........................................................... 18<br />

4.1.2 Angebotsstruktur im Bereich Frühe Hilfen/ Kinderschutz.................................................. 26<br />

4.2 Auswertung Zielerreichungsskala.......................................................................................... 27<br />

4.3 Individuelle Rückmeldung der Ergebnisse an die Stadt- und Landkreise............................. 29<br />

5 Erprobung und Entwicklung eines Selbstevaluations-Instrumentariums mittels Erhebung von<br />

Qualitätsindikatoren im Kinderschutz ........................................................................................... 30<br />

6 Fazit ................................................................................................................................................... 32<br />

7 Tabellenverzeichnis ......................................................................................................................... 35<br />

8 Abbildungsverzeichnis.................................................................................................................... 35<br />

9 Anhang .............................................................................................................................................. 36<br />

1


1 Das Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz II“<br />

Im Zuge der Diskussion um Frühe Hilfen und effektiven Kinderschutz sowie der fachlichen<br />

und politischen Initiativen besteht Einigkeit darüber, junge Familien möglichst früh zu erreichen<br />

und rechtzeitig zu unterstützen, ebenso wie darüber, dass qualitativ gute und adäquate<br />

Unterstützung und Versorgung eine enge Kooperation und Vernetzung insbesondere zwischen<br />

Kinder- und Jugendhilfe und dem Gesundheitssystem voraussetzen.<br />

Im Kontext der Entwicklungen und zahlreichen Initiativen im Bereich der Frühen Hilfen, die in<br />

den vergangenen acht Jahren in Deutschland vonstatten gehen, hat das Land Baden-<br />

Württemberg sehr früh und konsequent den Weg beschritten, die interdisziplinäre Entwicklung<br />

und Etablierung Früher Hilfen systematisch zu fördern. Das Land hat in gemeinsamer<br />

Initiative mit den Ländern Bayern, Rheinland-Pfalz und Thüringen sowie mit dem Bund mit<br />

dem Modellprojekt „Guter Start ins Kinderleben“ wichtige Impulse gesetzt, um interdisziplinäre<br />

Kooperations- und Vernetzungsstrukturen zu erproben und den Auf- und Ausbau eines<br />

interdisziplinären Angebotsrepertoires vor Ort zu unterstützen. Seitdem hat das Land den<br />

folgenden Prozess der (Weiter-) Entwicklung Früher Hilfen im Rahmen aufeinander abgestimmter<br />

Maßnahmen und Projekte systematisch begleitet. Zu diesen Maßnahmen und Projekten<br />

gehören neben anderen etwa die Qualifizierungsoffensive zum Kinderschutz, das<br />

Förderprogramm Familienhebammen, das Landesprogramm Stärke, der E-Learning-Kurs<br />

„Frühe Hilfen und frühe Interventionen im Kinderschutz“, sowie auch das hier vorgestellte<br />

Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“. Mit dem Bundeskinderschutzgesetz, und<br />

insbesondere mit der Betonung interdisziplinärer Zusammenarbeit und der Verankerung<br />

lokaler Netzwerke Früher Hilfen wurde die Bedeutung interdisziplinärer Zusammenarbeit<br />

bundesweit gesetzlich verankert.<br />

Das Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“ durchlief insgesamt zwei Projektrunden.<br />

Im Zeitraum August 2010 bis April 2012 haben achtzehn Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg<br />

ihre interdisziplinären Kooperations- und Vernetzungsstrukturen individuell<br />

vor Ort erfolgreich weiter entwickelt und ihr jeweiliges interdisziplinäres Angebotsrepertoire<br />

optimiert. Aufgrund einer weiteren Förderung des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung,<br />

Familie, Frauen und Senioren in Baden-Württemberg, das damit auch auf das erfreulich große<br />

Interesse bisher noch nicht beteiligter Stadt- und Landkreise reagierte, konnte das Projekt<br />

in eine zweite Runde gehen, sodass von Mai 2012 bis September 2013 weitere fünfzehn<br />

Stadt- und Landkreise und zwei kreisangehörige Städte mit eigenem Jugendamt im Rahmen<br />

des Projekts bei der Weiterentwicklung ihrer jeweiligen Netzwerke Früher Hilfen und Kinderschutz<br />

unterstützt werden konnten.<br />

Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei den fünfzehn Stadt- und Landkreisen<br />

sowie den zwei kreisangehörigen Städten mit eigenem Jugendamt für ihre Teilnahme am<br />

Projekt bedanken. Insbesondere den dortigen Kolleginnen und Kollegen für das Vertrauen<br />

und die Bereitschaft, mit der sie sich auf einen zunächst ergebnisoffenen Prozess eingelassen<br />

haben. Es war für uns ein überaus anregender Entwicklungsprozess und wir haben viel<br />

gelernt.<br />

2


Ganz besonders danken wir auch Herrn Michael Qualmann, Herrn Winfried Kleinert und<br />

Herrn Alexander Bihr (Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren<br />

Baden-Württemberg) für die immer angenehme und hilfreiche Unterstützung bei vielen<br />

Fragen und Abstimmungen, die im Verlauf des Projektes auftraten. Sie hatten immer ein<br />

offenes Ohr und unterstützten uns gleichermaßen bei organisatorischen wie inhaltlichen Fragen<br />

mit praktischer Hilfe und Lösungsvorschlägen.<br />

Ganz herzlichen Dank auch unseren Kooperationspartnern beim Kommunalverband für Jugend<br />

und Soziales, Landesjugendamt, Herrn Roland Kaiser, Herrn Dr. Jürgen Strohmaier,<br />

und Herrn Willi Igel für die kollegiale und konstruktive Zusammenarbeit von Anfang an.<br />

Ein besonderer Dank für ihr hohes Engagement ergeht an die Expertinnen und Experten, die<br />

die Stadt- und Landkreise bei der Zielfindung und im Prozess der Qualitätsentwicklung adäquat<br />

und konstruktiv begleitet haben. Die Stadt- und Landkreise haben sich sehr gut beraten<br />

gefühlt, so wurde es uns vielfach rückgemeldet. Dieser Dank geht an Herrn Ullrich Böttinger,<br />

Landratsamt Ortenaukreis, an Herrn Dieter Fischer, Landratsamt Ostalbkreis, an Frau Susanne<br />

Hartmann, Stiftung Pro Kind, Hannover, an Frau Dr. Sabine Höck, Arbeitsstelle Frühförderung<br />

Bayern, an Herrn Willi Igel, Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-<br />

Württemberg, Landesjugendamt, an Herrn Dr. Heinz Kindler, Deutsches Jugendinstitut München,<br />

an Frau Gerlinde Kohl, Landratsamt Reutlingen, an Herrn Prof. Dr. Michael Kölch, Vivantes<br />

Klinikum im Friedrichshain, an Frau Dr. Anne Künster, Universitätsklinikum Ulm, an<br />

Herrn Dr. Andreas Oberle, Olgahospital Stuttgart, an Prof. Dr. Jürgen Schwab, Katholische<br />

Hochschule Freiburg, an Herrn Prof. Dr. Jochen Schweitzer, Universitätsklinikum Heidelberg<br />

und an Herrn Dr. Jürgen Strohmaier, Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-<br />

Württemberg, Landesjugendamt.<br />

Bedanken möchten wir uns auch ganz herzlich bei Frau Henriette Katzenstein für die Veranstaltung<br />

des Workshops „Kooperation – Absprachen und Vereinbarungen“, bei Herrn Dr.<br />

Andreas Oberle, Olgahospital Stuttgart, für die Durchführung des Workshops „Kooperation<br />

zwischen Kinder- und Jugendhilfe und Gesundheitswesen“ und bei Herrn Prof. Dr. Jürgen<br />

Schwab, Katholische Hochschule Freiburg, für die Durchführung des Workshops „Konzeptentwicklung“.<br />

Die Workshops bestanden aus einer gelungenen Mischung aus theoretischen<br />

und praktischen Inputs und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Stadt- und Landkreisen<br />

gingen zumeist mit einem Rucksack voller neuen Ideen und mit gestärkter Motivation<br />

an ihre Arbeit zurück.<br />

Vielen Dank den Referentinnen und Referenten sowie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

der Podiumsdiskussionen, die mit ihren interessanten Beiträgen und ihrer ansprechenden<br />

Moderation unsere drei Fachtage bereichert haben. Im Einzelnen waren das beim Fachtag<br />

„Bundeskinderschutzgesetz – die Normen und ihre Umsetzung in der interdisziplinären<br />

Praxis“: Herr Dr. Thomas Meysen, Deutsches Institut für Jugendhilfe und Familienrecht (DI-<br />

JuF) e.V., Heidelberg, Frau Melanie Pillhofer, Universitätsklinikum Ulm, Frau Alexandra<br />

Sann, Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH), Köln und Frau Margarete Wetzel, Hebammenverband<br />

Baden-Württemberg e.V. als Referentinnen und Referenten und Herr Winfried<br />

Kleinert, Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-<br />

Württemberg, Herr Roland Kaiser, Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-<br />

Württemberg, Landesjugendamt und Frau Jutta Eichenauer, Hebammenverband Baden-<br />

3


Württemberg e.V. als weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion.<br />

Beim Fachtag „Netzwerke Frühe Hilfen und Kinderschutz – Wege in die Nachhaltigkeit“: Herr<br />

Prof. Dr. Jochen Schweitzer-Rothers, Universitätsklinikum Heidelberg und Herr Prof. Dr.<br />

Rudolf Tippelt, Ludwig-Maximilians-Universität München als Referenten und Herr Willi Igel,<br />

Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg, Landesjugendamt, Herr<br />

Winfried Kleinert, Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren<br />

Baden-Württemberg sowie die Projekteilnehmerinnen Frau Ingrid Schneider-Rabeneick,<br />

Rems-Murr-Kreis und Frau Iris Söhngen, Stadt Heidelberg als weitere Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer der Podiumsdiskussion. Beim Fachtag „Risikoscreening in der Kinder- und Jugendhilfe":<br />

Herr Dr. Heinz Kindler, Deutsches Jugendinstitut e.V., München und Frau Dr.<br />

Anne Künster, Universitätsklinikum Ulm als Referent bzw. Referentin.<br />

Den Mitgliedern unseres Beirats danken wir insbesondere für ihre konstruktive und unterstützende<br />

Begleitung im Verlauf des Projektes, für ihren Rat sowie ihre wertvollen Anregungen.<br />

Dieser Dank gilt Herrn Alexander Bihr, Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />

Frauen und Senioren Baden-Württemberg, Herrn Dr. Roland Fressle, Berufsverband der<br />

Kinder- und Jugendärzte Baden Württemberg, Frau Sigrun Häußermann, Kassenärztliche<br />

Vereinigung Baden-Württemberg, Herrn Willi Igel, Kommunalverband für Jugend und Soziales<br />

Baden-Württemberg, Landesjugendamt, Herrn Dr. Heinz Kindler, Deutsches Jugendinstitut<br />

e.V., München, Herrn Dr. Andreas Oberle, Olgahospital Stuttgart, Frau Charlotte Orzschig,<br />

Landkreistag Baden-Württemberg, Landkreis Freudenstadt, Mechthild Paul, Nationales<br />

Zentrum Frühe Hilfen, Köln, Frau Margarete Wetzel, Hebammenverband Baden-<br />

Württemberg e. V. und Frau Elfriede Zoller, Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland<br />

e.V. (BeKD).<br />

Danken möchten wir außerdem herzlich den Jurymitgliedern des Hearings zur Auswahl der<br />

teilnehmenden Städte und Kreise: Herrn Alexander Bihr, Ministerium für Arbeit und Sozialordnung,<br />

Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg, Herrn Willi Igel, Kommunalverband<br />

für Jugend und Soziales Baden-Württemberg, Landesjugendamt, Frau Saskia Möding,<br />

Städtetag Baden-Württemberg e. V. und Herrn Dr. Jürgen Strohmaier, Kommunalverband für<br />

Jugend und Soziales Baden-Württemberg, Landesjugendamt.<br />

Herzlichen Dank an Herrn Dr. Heinz Kindler, Deutsches Jugendinstitut e.V., München und<br />

Frau Dr. Anne Künster, Universitätsklinikum Ulm für die Entwicklung, Begleitung und Auswertung<br />

der „Qualitätsindikatoren im Kinderschutz“ und den fünf Stadt- und Landkreisen, die<br />

die Qualitätsindikatoren in einer Pilotphase auf ihre Praktikabilität und Effektivität mit großem<br />

Engagement erprobt haben.<br />

Schließlich danken wir sehr herzlich Frau Stefanie Deutsch und Herrn Stephan Deutsch,<br />

Firma deutsch-design, für die Entwicklung und Gestaltung der Zertifikate in bewährter guter<br />

Zusammenarbeit.<br />

4


2 Projektbeschreibung<br />

Das Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz II“ wurde durch das Ministerium für<br />

Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren in Baden-Württemberg von 01. Mai<br />

2012 bis 30. September 2013 gefördert. Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie,<br />

Universitätsklinikum Ulm wurde in Kooperation mit dem Kommunalverband für<br />

Jugend und Soziales Baden-Württemberg, Dezernat Jugend – Landesjugendamt mit der<br />

Projektdurchführung betraut. Ziel des Projektes war es, Stadt- und Landkreise in Baden-<br />

Württemberg beim Auf- und Ausbau einer interdisziplinären Vernetzungs- und Angebotsstruktur<br />

im Bereich Frühe Hilfen und Kinderschutz für einen zeitlich begrenzten Zeitraum (ca.<br />

ein Jahr) zu begleiten und zu unterstützen. Konkret bedeutete dies, das regionale Angebot<br />

Früher Hilfen zu erweitern und zu optimieren, sowie die Vernetzung der Kooperationspartner<br />

zu verbessern.<br />

Um die Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg für eine Teilnahme zu gewinnen, fand<br />

im Mai 2012 eine Projektausschreibung statt, auf die sich 17 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg<br />

beworben haben. Im Rahmen eines Hearings am 19. November 2010<br />

präsentierten die Bewerber den Entwicklungsstand ihres Netzwerks Frühe Hilfen und Kinderschutz<br />

vor Ort und stellten die zukünftig anvisierten Entwicklungsziele vor einer Expertenjury<br />

dar. Alle interessierten Stadt- und Landkreise konnten in das Projekt aufgenommen werden.<br />

Im nächsten Schritt fand mit jedem Stadt- und Landkreis ein Entwicklungsgespräch statt. In<br />

diesem wurden relevante konkrete Projektziele erarbeitet.<br />

Das in der vorhergehenden Projektphase entwickelte Format der Prozessbegleitung der<br />

Zielumsetzung in den Stadt- und Landkreisen wurde im Wesentlichen weitergeführt. Es bestand<br />

aus drei Säulen. Die erste Säule stellte ein individuelles Coaching der Stadt- und<br />

Landkreise durch interdisziplinär ausgewiesene Experten aus dem Bereich Frühe Hilfen und<br />

Kinderschutz dar. Für jeden Stadt- und Landkreis fanden zwei bis drei individuelle Coaching-<br />

Termine statt. Als zweite Säule wurden Workshops zu projektzielspezifischen Themen in den<br />

Stadt- und Landkreisen angeboten. Die dritte Säule bildeten Fachtage zu spezifischen Themen,<br />

deren Ziel es war, aktuelles Fachwissen zum Thema Frühe Hilfen und Kinderschutz<br />

möglichst breit zu kommunizieren.<br />

Zum Projektende reichten die Stadt- und Landkreise einen Abschlussbericht ein, indem sie<br />

ihre jeweilige Umsetzung der Zielvereinbarung dokumentierten.<br />

Im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Projektes am 23.10.2013 überreichte Herr Michael<br />

Qualmann, Leitender Ministerialrat, Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />

Frauen und Senioren in Baden-Württemberg, den Stadt- und Landkreisen die Zertifikate für<br />

ihre erfolgreichen Qualitätsentwicklungen im Bereich Frühe Hilfen und Kinderschutz.<br />

Zur umfassenden Erhebung des Entwicklungsstands der Netzwerke Früher Hilfen und Kinderschutz<br />

sowie zur wissenschaftlichen Begleitung des Projektes wurde der eigens für das<br />

Projekt entwickelte Fragebogen „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz - Ein Fragebogen<br />

zur Erfassung des individuellen Entwicklungsstandes einzelner Stadt- und Landkreise im<br />

Bereich Frühe Hilfen und Kinderschutz“ eingesetzt. Als Reflexionsinstrument im Prozess<br />

wurde eine Zielerreichungsskala eingesetzt. Auf dieser Skala schätzten die Stadt- und Land-<br />

5


kreise den Stand ihres Netzwerks Frühe Hilfen und Kinderschutz für die Bereiche Vernetzung<br />

und Angebotsstruktur ein.<br />

3 Der Projektverlauf<br />

Während der Laufzeit des Projektes (01. Mai 2012 bis 30. September 2013) wurden verschiedene<br />

Projektphasen durchlaufen. Die Tabelle 1 gibt einen Überblick über die einzelnen<br />

inhaltlichen Schritte im Zeitverlauf. Diese werden in den folgenden Unterkapiteln erläutert.<br />

Tabelle 1: Projektverlauf<br />

Projektphase Inhalt Zeitraum<br />

I.<br />

II.<br />

III.<br />

IV.<br />

Ausschreibung Mai 2012<br />

Hearing 19. Juli 2012<br />

Datenerhebung<br />

Fragebogen PRÄ<br />

Entwicklungsgespräche/ Zielvereinbarung<br />

Zielerreichungsskala PRÄ<br />

Prozessbegleitung der Zielumsetzung:<br />

Coaching, Workshops, Fachtage<br />

Datenerhebung:<br />

Fragebogen POST und Zielerreichungsskala POST<br />

Überprüfung Zielerreichung<br />

September 2012<br />

20. September<br />

2012<br />

Oktober 2012 bis<br />

Mai 2013<br />

Juni 2013<br />

Juli bis September<br />

2013<br />

Abschlussveranstaltung mit Zertifikatsverleihung 23. Oktober 2013<br />

3.1 Projektausschreibung und Bewerbungsphase<br />

Im Mai 2012 erfolgte die Projektausschreibung, indem ein Anschreiben (s. Anhang 1) mit<br />

Informationen zum Projekt und zur Projektteilnahme (Projektantrag s. Anhang 2) an die<br />

Amtsleiter der Kinder- und Jugendhilfe der Stadt- und Landkreise sowie der kreisangehörigen<br />

Städte mit eigenem Jugendamt in Baden-Württemberg verschickt wurde.<br />

Wie bereits in der ersten Projektrunde gab es auch in der zweiten Runde einen erfreulich<br />

hohen Rücklauf. Für eine Projektteilnahme bewarben sich 15 Stadt- und Landkreise sowie<br />

die kreisangehörigen Städte mit eigenem Jugendamt (Stadt Konstanz, Stadt Villingen-<br />

Schwenningen).<br />

Inhaltlich wurden mit der Bewerbung Informationen zur Situation bzw. dem Entwicklungsstand<br />

der Frühen Hilfen in den Kreisen erhoben, um einen vertiefenden Einblick in Angebotsund<br />

Vernetzungsstruktur vor Ort und in die Motivationslage im Bezug auf die Projektteilnahme<br />

zu gewinnen. Zentrale Bestandteile der Unterlagen waren die folgenden Punkte:<br />

6


1. Kurzbeschreibung zur Situation für Säuglinge und Kleinkinder im Stadt-/Landkreis<br />

2. Entwicklungsplanung<br />

Auflistung von Schwerpunktpunktthemen, die im Rahmen des Projektes bearbeitet<br />

werden sollten. Die Schwerpunktthemen sollten den folgenden sechs Entwicklungsbereichen<br />

zugeordnet werden.<br />

• Kommunikation<br />

• Sozial- und datenschutzrechtliche Fragestellungen<br />

• Optimierung des Angebotsspektrums<br />

• Ausdifferenzierung/ Spezialisierung der Vernetzung<br />

• Verfahrensstandards<br />

• Organisationsentwicklung<br />

3. Benötigte Unterstützung<br />

4. Motivation zur Projektteilnahme<br />

5. Sonstiges<br />

Anhand dieser Angaben konnten die zeitlichen und personellen Ressourcen für die Projektumsetzung<br />

geplant werden. Gewünscht war, dass die Entscheidungsträger der Ämter die<br />

Bewerbungsunterlagen unterschreiben, um die Akzeptanz des Projektes zu erhöhen.<br />

3.2 Hearing<br />

In bewährter Weise wurde zur Auswahl der Stadt- und Landkreise für die Teilnahme am Projekt<br />

ein Hearing veranstaltet. Das Hearing fand am 19. Juli 2012 in Stuttgart statt. Im Rahmen<br />

einer zehnminütiger PowerPoint-Präsentation stellten die Bewerber den jeweiligen Entwicklungsstand<br />

der Frühen Hilfen und des Kinderschutzes vor Ort sowie der jeweiligen Entwicklungsziele,<br />

die sie im Verlauf des Projektes erreichen wollten, vor. Insgesamt wiesen die<br />

17 Stadt- und Landkreise (s. Abbildung 1) einen heterogenen Entwicklungsstand bezüglich<br />

der Breite der Angebote sowie des Vernetzungsstandes im Bereich der Frühen Hilfen und<br />

Kinderschutz auf, zeigten jedoch ein hohes Engagement, ihre jeweilige Angebots- und Vernetzungsstruktur<br />

weiter auszubauen. Die fachliche Stimmigkeit und Realisierbarkeit der Projektziele<br />

waren in allen Stadt- und Landkreisen sehr gut überlegt, klar herausgearbeitet und<br />

überzeugend präsentiert.<br />

Die Bewertung bzw. Auswahl der Projekte erfolgte durch eine Jury von Experten (s. Tabelle<br />

2). Im Rahmen der durch das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und<br />

Senioren in Baden-Württemberg bewilligten Mittel war eine Teilnahme von fünfzehn Stadtund<br />

Landkreisen budgetiert. Aufgrund der hervorragenden Präsentationen und konzisen<br />

Entwicklung der jeweiligen Entwicklungsziele aller Stadt- und Landkreise empfahl die Jury<br />

alle siebzehn Stadt- und Landkreise, die sich beworben hatten, ins Projekt einzuschließen<br />

und das Budget bzw. die Ausgestaltung insbesondere der Coachingtermine dieser veränderten<br />

Situation anzupassen. Diese Empfehlung wurde umgesetzt.<br />

7


Tabelle 2: Expertenjury<br />

Alexander Bihr<br />

Willi Igel<br />

Saskia Möding<br />

Dr. Jürgen Strohmaier<br />

Prof. Dr. Ute Ziegenhain<br />

Ministerium für Arbeit und Sozialordnung,<br />

Familie, Frauen und Senioren<br />

Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg,<br />

Dezernat Jugend – Landesjugendamt<br />

Städtetag Baden-Württemberg e.V.<br />

Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg,<br />

Dezernat Jugend - Landesjugendamt<br />

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Universitätsklinikum<br />

Ulm<br />

Abbildung 1 gibt einen Überblick über alle am Projekt teilnehmenden Stadt- und Landkreise<br />

bzw. kreisangehörigen Städte mit eigenem Jugendamt.<br />

Stadtkreis<br />

Heidelberg<br />

Stadtkreis<br />

Heilbronn<br />

Hohenlohe<br />

kreis<br />

Landkreis<br />

Schwäbisch<br />

Hall<br />

Enzkreis<br />

Rems-Murr-<br />

Kreis<br />

Stadtkreis<br />

Pforzheim<br />

Ostalbkreis<br />

Landkreis<br />

Rastatt<br />

Landkreis<br />

Reutlingen<br />

Stadt<br />

Villingen-<br />

Schwenningen<br />

Landkreis<br />

Lörrach<br />

Landkreis<br />

Tuttlingen<br />

Landkreis<br />

Konstanz<br />

Stadt<br />

Konstanz<br />

Landkreis<br />

Biberach<br />

Landkreis<br />

Ravensburg<br />

Abbildung 1: Teilnehmende Stadtkreise (grün), Landkreise (rot) und kreisangehörigen Städte mit eigenem<br />

Jugendamt (gelb)<br />

3.3 Entwicklungsgespräche<br />

Gemäß Projektplan fand am 20.09.2012 mit jedem Stadt- und Landkreis ein Entwicklungsgespräch<br />

statt. Diese Gespräche stellten den Ausgangspunkt für die folgende Prozessbegleitung<br />

dar. Ziel der Entwicklungsgespräche war es, die genannten Entwicklungsziele hinsichtlich<br />

ihrer Realisierbarkeit abzustimmen und zu konkretisieren bzw. die jeweiligen Arbeitsschritte<br />

zu operationalisieren. Als Grundlage für die Entwicklungsgespräche wurde der jewei-<br />

8


lige individuelle Entwicklungsstand der Netzwerke Früher Hilfen in den einzelnen Stadt- und<br />

Landkreisen mithilfe eines Fragebogens erhoben. Im Rahmen der Entwicklungsgespräche<br />

kam die Zielerreichungsskala (s. Kap.4.2. bzw. Anhang 3) als Reflexionsinstrument zum<br />

Einsatz.<br />

Als Expertinnen und Experten standen einerseits Vertreterinnen und Vertreter aus den beiden<br />

für das Projekt verantwortlichen Institutionen - der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/<br />

Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm und des Kommunalverband für Jugend<br />

und Soziales Baden-Württemberg, Dezernat Jugend - Landesjugendamt - zur Verfügung,<br />

andererseits wurde externe, interdisziplinär ausgewiesene Expertinnen und Experten angeworben<br />

(s. Tabelle 3).<br />

Tabelle 3: Expertinnen und Experten der Entwicklungsgespräche<br />

Dipl.-Soz. Päd. Dieter Fischer<br />

Dipl.-Soz. Päd. Susanne<br />

Hartmann<br />

Dipl.-Päd. Willi Igel<br />

Dipl.-Soz. Päd. Gerlinde Kohl<br />

Dr. Anne Künster<br />

Prof. Dr. Jürgen Schwab<br />

Dr. Jürgen Strohmaier<br />

Landratsamt Ostalbkreis<br />

Stiftung Pro Kind, Hannover<br />

Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg,<br />

Dezernat Jugend – Landesjugendamt<br />

Landratsamt Reutlingen<br />

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Universitätsklinikum<br />

Ulm<br />

Katholische Hochschule Freiburg<br />

Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg,<br />

Dezernat Jugend – Landesjugendamt<br />

Im Anschluss an die Gespräche mit den Stadt- und Landkreisen fand eine kurze Auswertung<br />

aller Gespräche im Kreis der Expertinnen und Experten statt. Damit konnten zeitnah erste<br />

Eindrücke, Emotionen und sonstige Aspekte des Gesprächsverlaufs sowie die ersten Ergebnisse<br />

im Expertenteam diskutiert werden.<br />

Die Aufgabe der Expertin oder des Experten war es bisher, bei der Entwicklung und Definition<br />

realisierbarer Entwicklungsziele und deren Umsetzung im jeweiligen Stadt- oder Landkreis<br />

unterstützend und beratend mitzuwirken. Neben der übergreifenden Beratung bei der<br />

fortwährenden Machbarkeits- und Realisierungsprüfung auch im Hinblick auf eine möglichst<br />

nachhaltige Entwicklung bei der Umsetzung der selbst definierten Ziele, verstanden sich die<br />

Expertinnen und Experten auch als Moderatoren etwa bei (kommunikativen) Reibungsverlusten<br />

vor Ort. Das Ergebnis des Entwicklungsgesprächs wurde im Nachgang als Zielvereinbarung<br />

schriftlich festgehalten und mit den konkreten Zielumsetzungsmaßnahmen detailliert<br />

dokumentiert (Dokumentationsblatt „Zielvereinbarung“ (s. Abbildung 2)).<br />

9


Abbildung 2: Beispiel einer Zielvereinbarung<br />

In Tabelle 4 sind die in den Entwicklungsgesprächen festgelegten Ziele (maximal zwei) der<br />

Stadt- und Landkreise dargestellt.<br />

Tabelle 4: Ziele der Projektteilnehmer<br />

Stadt- /Landkreis/ Stadt<br />

Enzkreis<br />

Hohenlohekreis<br />

Landkreis Biberach<br />

Landkreis Konstanz<br />

Landkreis Lörrach<br />

Ziel(e)<br />

Ausdifferenzierung/ Spezialisierung des Netzwerks Frühe Hilfen<br />

exemplarisch für Mühlacker und den östlichen Enzkreis<br />

Erstellung einer Konzeption zur Etablierung einer mobilen Beratungs-<br />

und Koordinationsstelle Frühe Hilfen im Hohenlohekreis<br />

Optimierung der Kommunikation zwischen Jugendhilfe und Gesundheitswesen<br />

- Optimierung des Angebotsrepertoires<br />

- Entwicklung eines Konzepts, welches die Aufgaben der zentralen<br />

Netzwerkknoten klärt<br />

- Verbesserung der Kommunikation zwischen Jugendhilfe und<br />

Gesundheitswesen<br />

- Etablierung von Verfahrensstandards zur Risikoeinschätzung im<br />

Netzwerk Frühe Hilfen<br />

10


Landkreis Rastatt<br />

Landkreis Ravensburg<br />

Landkreis Reutlingen<br />

Landkreis Schwäbisch Hall<br />

Landkreis Tuttlingen<br />

Ostalbkreis<br />

Rems-Murr-Kreis<br />

Stadt Konstanz<br />

Stadt Villingen-Schwenningen<br />

Stadtkreis Heidelberg<br />

- Konzeptentwicklung für ein Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz,<br />

das einerseits für die Netzwerkteilnehmer hinreichend<br />

zeitökonomisch gestaltet ist, und andererseits eine ausreichende<br />

sowohl regionale wie auch thematische Differenzierung erlaubt<br />

- Entwicklung eines Kommunikationskonzepts sowohl für die<br />

Netzwerkteilnehmer (intern) als auch für die Öffentlichkeit (extern)<br />

anhand eines Internetauftritts (Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz)<br />

- Ausdifferenzierung des Netzwerks Frühe Hilfen und Optimierung<br />

der Kooperationsstrukturen mit unterschiedlichen Netzwerkakteuren<br />

- Organisationsentwicklung im Jugendamt im Bezug auf die Frühen<br />

Hilfen<br />

Optimierung der Nachhaltigkeit des Netzwerks Frühe Hilfen im<br />

Landkreis Reutlingen<br />

- Einrichtung einer Koordinationsstelle Frühe Hilfen<br />

- Entwicklung eines Instruments zur Systematisierung der Angebote<br />

Früher Hilfen<br />

- Aufbau eines verbindliche arbeitenden Netzwerks Frühe Hilfen<br />

- Ausarbeitung einer Aufgabenbeschreibung der Fachstelle Frühe<br />

Hilfen im Netzwerk<br />

- Stärkung der verbindlichen Zusammenarbeit im Netzwerk durch<br />

die Entwicklung und Ausarbeitung einer Mustervereinbarung für<br />

die Netzwerkakteure<br />

- Entwicklung einer Marketingstrategie zur Motivation von Anbietern<br />

der Frühen Hilfen, mit dem Ziel, sich in eine vorhandene Datenbank<br />

einzutragen<br />

Entwicklung von Strategien zur Steigerung der Motivation an regelmäßiger<br />

interdisziplinärer Netzwerkarbeit bei den drei regionalen<br />

Runden Tischen<br />

- Erstellung eines Konzepts zur Aufgabenbeschreibung einer Koordinationsstelle<br />

im Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz<br />

- Weiterentwicklung/ Ausdifferenzierung des Netzwerks Frühe<br />

Hilfen in der Stadt Konstanz um die Bereiche Jobcenter, Agentur<br />

für Arbeit und Gesundheitswesen<br />

- Entwicklung eines Konzepts zur Zusammenarbeit zwischen dem<br />

Schwarzwald-Baar-Klinikum Villingen-Schwenningen GmbH und<br />

der Jugendhilfe für eine passgenaue Weitervermittlung von<br />

Schwangeren, Frauen und Familien mit Unterstützungsbedarf in<br />

die Frühen Hilfen<br />

- Entwicklung einer Konzeption für das Netzwerk Frühe Hilfen –<br />

inklusive einer Aufgabenzuordnung einer zu schaffenden Koordinationsstelle<br />

- Absicherung der Nachhaltigkeit der Frühen Hilfen und Unterstützung<br />

der Vernetzung in die Tiefe (strukturelle und operationale<br />

Ebene)<br />

- Entwicklung eines Konzepts zum Ausbau des bestehenden<br />

Netzwerks Frühe Hilfen und Kinderschutz entsprechend den Vorgaben<br />

des BKiSchG<br />

11


Stadtkreis Heilbronn<br />

Stadtkreis Pforzheim<br />

Aufbau eines Netzwerks Frühe Hilfen unter Berücksichtigung der in<br />

den Grundsätzen des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung,<br />

Familie, Frauen und Senioren und im BKiSchG genannten Akteure<br />

- Analyse der Netzwerks Frühe Hilfen im Hinblick auf bestehende<br />

Arbeits- und Entscheidungsstrukturen und Erkennen von Veränderungsbedarfen<br />

- Entwicklung und Einführung von verbesserten Arbeits- und Entscheidungsstrukturen<br />

für das Netzwerk Frühe Hilfen<br />

3.4 Prozessbegleitung<br />

Die Prozessbegleitung der am Projekt teilnehmenden Stadt- und Landkreise durch das Projektteam<br />

und die Expertinnen und Experten in der aktiven Zielumsetzungsphase von Oktober<br />

2012 bis Mai 2013 lässt sich in drei „Säulen“ darstellen:<br />

Abbildung 3: Die drei Säulen des Beratungskonzepts<br />

3.4.1 Coaching<br />

Für jeden Stadt- und Landkreis fanden drei individuelle Coaching-Termine durch interdisziplinär<br />

ausgewiesene Experten aus dem Bereich Frühe Hilfen statt. Die individuelle und themenrelevante<br />

Zuteilung der Expertinnen und Experten zu den einzelnen Stadt- und Landkreisen<br />

erfolgte in einer internen Planungssitzung des Projektteams. Das Vorgehen der Expertinnen<br />

und Experten beim Coaching war lösungs-, ressourcen- und systemorientiert.<br />

Für die Dokumentation wurde der bereits in der ersten Projektrunde erstellte „Dokumentationsbogen<br />

für die Beratungen der Stadt-/ Landkreise“ verwendet (s. Anhang 4). Im Sinne<br />

einer bestmöglichen Transparenz wurden die Expertinnen und Experten gebeten, den Dokumentationsbogen<br />

während des Beratungskontaktes, also im Beisein und mit Wissen der<br />

zu Beratenden, auszufüllen.<br />

Das Projektteam des Universitätsklinikums Ulm und des <strong>KVJS</strong> konnte die folgenden Expertinnen<br />

und Experten aus unterschiedlichen Disziplinen gewinnen:<br />

12


Tabelle 5: Expertinnen und Experten für das Coaching<br />

Dipl.-Psych. Ullrich Böttinger<br />

Dipl.-Soz. Päd. Dieter Fischer<br />

Dipl.-Soz. Päd. Susanne Hartmann<br />

Dr. med. Sabine Höck<br />

Dipl.-Päd. Willi Igel<br />

Dr. Heinz Kindler<br />

Prof. Dr. Michael Kölch<br />

Dipl.-Soz.-Päd. Gerlinde Kohl<br />

Dr. Anne Künster<br />

Dr. Andreas Oberle<br />

Prof. Dr. Jochen Schweitzer<br />

Dr. Jürgen Strohmaier<br />

Landratsamt Ortenaukreis<br />

Landratsamt Ostalbkreis<br />

Stiftung Pro Kind, Hannover<br />

Arbeitsstelle Frühförderung Bayern<br />

Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-<br />

Württemberg, Dezernat Jugend – Landesjugendamt<br />

Deutsches Jugendinstitut München<br />

Vivantes Klinikum im Friedrichshain<br />

Landratsamt Reutlingen<br />

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie,<br />

Universitätsklinikum Ulm<br />

Olgahospital Stuttgart<br />

Universitätsklinikum Heidelberg<br />

Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-<br />

Württemberg, Dezernat Jugend – Landesjugendamt<br />

3.4.2 Workshops<br />

In den Workshops wurden projektzielspezifische Themen in den Stadt- und Landkreisen<br />

aufgegriffen. Sie waren als eintägige Veranstaltungen konzipiert und wurden in Kleingruppen<br />

durchgeführt. Dabei konnten die Kreise an beliebig vielen Workshops teilnehmen (Teilnahmeübersicht<br />

s. Tabelle 6).<br />

Die drei Workshops zu den Themen „Konzeptentwicklung“ am 27.02.2013, „Kooperation<br />

zwischen Kinder- und Jugendhilfe und Gesundheitswesen“ am 27.03.2013 und „Kooperationsvereinbarungen“<br />

am 07.05.13 stießen auf großes Interesse und eine hohe Beteiligung.<br />

Tabelle 6: Workshops und teilnehmende Stadt- und Landkreise<br />

Workshop "Konzeptentwicklung",<br />

Prof. Dr. Jürgen Schwab,<br />

Katholische Hochschule Freiburg<br />

Workshop „Kooperation zwischen<br />

Kinder- und Jugendhilfe und Gesundheitswesen“,<br />

Dr. Andreas<br />

Oberle, Olgahospital Stuttgart<br />

Enzkreis Enzkreis Enzkreis<br />

Hohenlohekreis Landkreis Biberach Hohenlohekreis<br />

Workshop Kooperation - Absprachen<br />

und Vereinbarungen, Henriette<br />

Katzenstein, Deutsches<br />

Institut für Jugendhilfe und Familienrecht<br />

e. V.<br />

Landkreis Konstanz Landkreis Konstanz Landkreis Konstanz<br />

Landkreis Lörrach Landkreis Rastatt Landkreis Rastatt<br />

Landkreis Rastatt Landkreis Reutlingen Landkreis Schwäbisch Hall<br />

Landkreis Schwäbisch Hall Landkreis Schwäbisch Hall Landkreis Tuttlingen<br />

Landkreis Tuttlingen Landkreis Tuttlingen Ostalbkreis<br />

Rems-Murr-Kreis Ostalbkreis Rems-Murr-Kreis<br />

Stadt Heidelberg Rems-Murr-Kreis Stadt Heidelberg<br />

Stadt Heilbronn Stadt Heilbronn Stadt Heilbronn<br />

Stadt Pforzheim Stadt Pforzheim Stadt Pforzheim<br />

Stadt Villingen-Schwenningen<br />

Stadt Villingen-Schwenningen<br />

Stadtkreis Heidelberg<br />

13


3.4.3 Fachtage<br />

Ziel der Fachtage war es, Fachwissen zu aktuellen Themen aus dem Bereich der Frühen<br />

Hilfen und des Kinderschutzes möglichst breit zu kommunizieren. Daher wurden die drei<br />

Veranstaltungen, wie bereits in der ersten Projektphase, für das gesamte Fachpublikum in<br />

Baden-Württemberg geöffnet.<br />

Die Themen der Fachtage lauteten „Bundeskinderschutzgesetz – die Normen und ihre Umsetzung<br />

in der interdisziplinären Praxis“ am 12. Dezember 2012 (Programm s. Anhang 5),<br />

„Risikoscreening in der Kinder- und Jugendhilfe“ am 10. April 2013 (Programm s. Anhang 6)<br />

und „Wege in die Nachhaltigkeit“ (Programm s. Anhang 7) am 17. Juli 2013.<br />

Tabelle 7 gibt einen Überblick über die Vorträge im Rahmen dieser Veranstaltungen.<br />

Tabelle 7: Vorträge im Rahmen der Fachtage<br />

Fachtag „Bundeskinderschutzgesetz – die Normen und ihre Umsetzung in der interdisziplinären<br />

Praxis“ am 12.12.2012<br />

Das Bundeskinderschutzgesetz in der Praxis – Chance für die Frühen Hilfen?<br />

Dr. Thomas Meysen, Deutsches Institut für Jugendhilfe und Familienrecht<br />

Bundesinitiative Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebammen<br />

Alexandra Sann, Nationales Zentrum Frühe Hilfen und Kinderschutz<br />

Familienhebammen – wichtige Akteure der Frühen Hilfen<br />

Margarete Wetzel, Hebammenverband Baden-Württemberg<br />

Das Programm Familienbesucher – die Chance eines gelungenen Erstkontakts zu den Familien<br />

Melanie Pillhofer, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm<br />

Fachtag „Risikoscreening in der Kinder- und Jugendhilfe“ am 10. April 2013<br />

Risikoscreening und Gefährdungseinschätzung: Fortschritte, Probleme und Fragen<br />

Heinz Kindler, Deutsches Jugendinstitut e. V.<br />

Aus der Praxis: Vorstellung verschiedener Instrumente<br />

Anne Künster, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm<br />

Lohnt sich Erbsenzählen in der Jugendhilfe? Systematische Datenerhebungen und § 79a SGB VIII<br />

Heinz Kindler, Deutsches Jugendinstitut, e. V.<br />

Vorstellung der Skala der elterlichen Feinfühligkeit<br />

Anne Künster, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm<br />

Fachtag „Wege in die Nachhaltigkeit“ am 17. Juli 2013<br />

Lokale Netzwerke Früher Hilfen – Selbstzweck oder was kommt bei den Familien an?<br />

Prof. Dr. Jörg M. Fegert, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Universitätsklinikum<br />

Ulm<br />

Wenn Netzwerke in die Jahre kommen – lassen sie sich langfristig organisieren?<br />

Prof. Dr. Jochen Schweizer-Rothers, Institut für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Heidelberg<br />

Vernetzen, kooperieren und leiten in regionalen Bildungskontexten - Empowerment in der frühkindlichen<br />

Bildung<br />

Prof. Dr. Rudolf Tippelt, Fakultät für Psychologie und Pädagogik, Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München<br />

14


3.5 Überprüfung der Zielerreichung<br />

Zum Projektende legten die Stadt- und Landkreise ihren Entwicklungsprozess in Form eines<br />

Projektabschlussberichtes dar. Dieser umfasste folgende Inhalte:<br />

I) Zielfindungsprozess<br />

Ausgangssituation, Ergebnis des Entwicklungsgesprächs in Ulm,<br />

Abstimmungsprozesse bis hin zur Zielvereinbarung<br />

II) Umsetzungsprozess<br />

Beschreibung der Fortschritte bzw. der Schwierigkeiten, die auf dem Weg der<br />

Zielerreichung aufgetreten sind.<br />

III) Zielerreichung<br />

„Nachweis“, inwieweit die vereinbarten Ziele erreicht werden konnten (z.B.<br />

woran lässt sich das in der Praxis feststellen)<br />

IV) Ausblick<br />

Wie geht der Prozess nach Abschluss des Projektes weiter? Welche Ideen,<br />

Ziele und Visionen haben Sie für die Weiterentwicklung der Frühen Hilfen bei<br />

Ihnen vor Ort?<br />

3.6 Abschlussveranstaltung<br />

Im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Projektes am 23.10.2013 in Stuttgart wurden<br />

den Stadt- und Landkreisen die Zertifikate für ihre erfolgreichen Qualitätsentwicklungen im<br />

Bereich Frühe Hilfen und Kinderschutz von Herrn Michael Qualmann, Leitender Ministerialrat,<br />

Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren in Baden-<br />

Württemberg, überreicht. Tabelle 8 gibt einen Überblick über die Inhalte der Veranstaltung.<br />

Tabelle 8: Inhalte der Abschlussveranstaltung<br />

Begrüßung<br />

Abschlussveranstaltung des Projekts „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz II“<br />

am 23.10.2013 in Stuttgart<br />

Herr Roland Kaiser , Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg, Dezernat Jugend<br />

- Landesjugendamt<br />

Frau Prof. Dr. Ute Ziegenhain, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Universitätsklinikum<br />

Ulm<br />

Grußwort der Landesregierung<br />

Frau Katrin Altpeter MdL, Ministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg<br />

15


Nach dem Bundeskinderschutzgesetz - kommunale interdisziplinäre Vernetzung in den Frühen<br />

Hilfen<br />

Frau Prof. Dr. Ute Ziegenhain, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Universitätsklinikum<br />

Ulm<br />

Netzwerke Frühe Hilfen vor Ort - Einblicke in die Qualitätsentwicklungen aus Perspektive ausgewählter<br />

Projektteilnehmer und ihrer jeweiligen Experten<br />

- Hohenlohekreis<br />

- Landkreis Tuttlingen<br />

- Rems-Murr-Kreis<br />

Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz in den teilnehmenden Städten und Kreisen - Vorstellung<br />

der Projektergebnisse<br />

Frau Prof. Dr. Ute Ziegenhain, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Universitätsklinikum<br />

Ulm<br />

Qualitätsindikatoren im Kinderschutz<br />

Herr Dr. Heinz Kindler , Deutsches Jugendinstitut e.V., München<br />

Verleihung des Zertifikats „Qualitätsentwicklung Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“<br />

Herr Michael Qualmann, Leitender Ministerialrat, Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />

Frauen und Senioren Baden-Württemberg<br />

DAS ZERTIFIKAT<br />

In der zweiten Projektrunde konnten weitere 17 Projektteilnehmer für „Qualitätsentwicklungen<br />

im Bereich Frühe Hilfen und Kinderschutz“ zertifiziert werden.<br />

Das Zertifikat wurde bereits im Rahmen der ersten Projektrunde in Kooperation mit der Firma<br />

deutsch-design und in Absprache mit dem Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />

Frauen und Senioren Baden-Württemberg entwickelt. Entsprechend den gebildeten Schwerpunktebereichen<br />

wurden die Zertifikate je nach bearbeitetem Ziel für die Bereiche „Interdisziplinäre<br />

Kooperations- und Vernetzungsstruktur“ bzw. „Angebotsrepertoire“ verliehen. Im Zertifikat<br />

wurden im Einzelnen die Entwicklungen und Umsetzungsschritte aufgeführt, die die<br />

Städte bzw. Kreise zur Erlangung des Zertifikats erbrachten. Die folgende Abbildung zeigt<br />

beispielhaft das Deckblatt eines Zertifikats.<br />

16


Abbildung 4: Deckblatt des Zertifikats für „Qualitätsentwicklung Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“<br />

17


4 Prozessevaluation<br />

Die Projektevaluation beruht auf der Auswertung des Fragebogens „Netzwerk Frühe Hilfen<br />

und Kinderschutz“ und der Auswertung der Zielerreichungsskalen.<br />

4.1 Auswertung Fragebogen<br />

Der Fragebogen „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“ (siehe Anhang 8) zur Erfassung<br />

des individuellen Entwicklungsstandes einzelner Stadt- und Landkreise im Bereich Frühe<br />

Hilfen und Kinderschutz setzt sich aus zwei Teilen zusammen, einem ersten Teil zur Vernetzung<br />

und einem zweiten Teil zur Angebotsstruktur. Der Fragebogen wurde von jedem der 17<br />

teilnehmenden Stadt- und Landkreise zu zwei Erhebungszeitpunkten ausgefüllt. Die erste<br />

Erhebung fand vor der Projektphase (PRÄ-Erhebung) statt, die zweite Erhebung nach der<br />

Projektphase (POST-Erhebung).<br />

Um aufzuzeigen, welchen Fortschritt die Teilnehmer durch das Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen<br />

und Kinderschutz“ während der Projektlaufzeit erreichen konnten, wurden die Werte der<br />

PRÄ-Messung den Werten der POST-Messung gegenübergestellt und auf signifikante Mittelwertsunterschiede<br />

hin untersucht. Die Ergebnisse sind im Folgenden detailliert dargestellt.<br />

4.1.1 Vernetzung im Bereich Frühe Hilfen/ Kinderschutz<br />

Der Abschnitt zur Vernetzung erfasst auf Subskalen Daten zu den folgenden Bereichen:<br />

• Kooperationspartner im Netzwerk<br />

• Rahmenbedingungen und Netzwerkstruktur<br />

• Verfahrensweisen und Aufgabenteilung<br />

• Qualitätsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Austausch und Kommunikation<br />

Einzelne Items gingen aufgrund ihrer besonderen Bedeutung mit einer Gewichtung von 1,5<br />

in die Auswertung ein. Die entsprechenden Items wurden im Rahmen der ersten Projektrunde<br />

erarbeitet.<br />

Die Auswertungen bezüglich der Vernetzung beziehen sich auf die Seiten 1 bis 9 des Fragebogens<br />

(siehe Anhang 8; Vernetzung im Bereich Frühe Hilfen und Kinderschutz). Im Folgenden<br />

werden die einzelnen Abschnitte des Fragebogens jeweils separat erläutert und die<br />

Entwicklungen der einzelnen Stadt- und Landkreise in anonymisierter Form dargestellt. Die<br />

Gruppenmittelwerte der PRÄ-Messung wurden den Gruppenmittelwerten der POST-<br />

Messung gegenübergestellt und mit einem t-Test (zweiseitige Testung bei abhängigen<br />

Stichproben) auf signifikante Unterschiede getestet.<br />

18


KOOPERATIONSPARTNER DER FALLBEZOGENEN ZUSAMMENARBEIT<br />

Die in Abbildung 5 und Tabelle 9 dargestellten Ergebnisse beziehen sich auf die Auswertung<br />

der Anzahl der Kooperationspartner (Items a bis Zg des Fragebogens, siehe Anhang 8, S.1-<br />

2). Die maximal mögliche Anzahl an Kooperationspartnern lag bei 31, die minimale bei 0.<br />

35<br />

30<br />

Anzahl Kooperationspartner<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

PRÄ<br />

POST<br />

Mittelwert PRÄ<br />

Mittelwert POST<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />

Stadt-/ Landkreise<br />

Abbildung 5: Anzahl der Kooperationspartner der Stadt- und Landkreise<br />

Tabelle 9: Deskriptive Daten zur Anzahl der Kooperationspartner<br />

Anzahl der Stadt- Minimal angegebener<br />

Maximal ange-<br />

Mittelwert Standard-<br />

und Landkreise<br />

Wert gebener Wert<br />

abweichung<br />

PRÄ 17 16 30 24,65 4,76<br />

POST 17 20 30 25,24 3,38<br />

Die Anzahl der Kooperationspartner lag am Ende der Projektphase (M = 25,24, SD = 3,38)<br />

etwas höher als zu Beginn des Projektes (M = 24,65, SD = 4,76). Dabei konnte kein signifikanter<br />

Unterschied festgestellt werden (t (16) = -,89; ns).<br />

Abbildung 6 zeigt, mit welchen Institutionen in den 17 Stadt- und Landkreisen kooperiert<br />

wurde. Der maximal mögliche Wert lag bei 17, was bedeuten würde, dass alle 17 Stadt- und<br />

Landkreise mit der Institution kooperierten. Ein Wert von 0 würde bedeuten, dass keiner der<br />

Stadt- oder Landkreise mit der Institution kooperierte.<br />

19


Anzahl der Stadt-/Landkreise, die mit der Einrichtung kooperierten<br />

0 5 10 15 20<br />

Gesundheitsamt<br />

Jugendamt<br />

Erziehungs-und<br />

Familienberatungsstellen<br />

Frauen-/ Kinderschutzhaus<br />

Suchtberatungsstellen<br />

Mutter-Kind-Einrichtungen<br />

Kindertageseinrichtungen<br />

Jugendhilfeträger<br />

Schwangerschaftsberatungsstellen<br />

Sozialpsychiatrischer Dienst<br />

Frühförderstellen<br />

Familienzentrum/ Mütterzentrum<br />

Frauenärztin/ Frauenarzt<br />

Hausärztin/ Hausarzt<br />

Kinderärztin/ Kinderarzt<br />

Kinder-/ Jugendpsychiater/ in<br />

Erwachsenenpsychiater/ in<br />

Psychologische Kinder und<br />

Jugendpsychotherapeut/ in<br />

Hebammen<br />

Geburtsklinik<br />

Kinderklinik<br />

Notfallambulanz<br />

Klinik der Erwachsenenpsychiatrie<br />

Klinik der Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie<br />

Polizei<br />

Familiengericht<br />

Sozialpädiatrisches Zentrum<br />

Familienbildungsstätten<br />

Kinderschutzzentrum<br />

ARGE/ Jobcenter/ Sozialhilfe<br />

Wohnungsamt<br />

5<br />

4<br />

3<br />

3<br />

8<br />

16<br />

17<br />

12<br />

15<br />

17<br />

17<br />

16<br />

16<br />

16<br />

17<br />

12<br />

11<br />

17<br />

17<br />

15<br />

16<br />

16<br />

17<br />

13<br />

13<br />

16<br />

16<br />

10<br />

11<br />

13<br />

17<br />

12<br />

14<br />

17<br />

17<br />

15<br />

15<br />

12<br />

11<br />

14<br />

15<br />

17<br />

17<br />

15<br />

16<br />

16<br />

16<br />

12<br />

10<br />

14<br />

14<br />

15<br />

15<br />

13<br />

13<br />

11<br />

13<br />

12<br />

13<br />

15<br />

15<br />

12<br />

PRÄ<br />

POST<br />

Abbildung 6: Einrichtungen, mit denen Kooperationen bestanden<br />

20


Das Item Zh „Sonstige“ (siehe Anhang 8, S. 1-2) wurde nicht in die statistische Analyse mit<br />

einbezogen. Die in diesem Item benannten Einrichtungen waren: Ordnungsamt, Ergotherapeuten,<br />

Logopäden, Schulen, Sozialamt/ Eingliederungshilfe, Sozialpädagogische Familienhilfe<br />

(Pro Kind, Deutscher Kinderschutzbund), Tageselternvereine, Beratungsstelle für sexuellen<br />

Missbrauch, Streetwork, Diakone Sozialstationen, Diakonie Kinderkrankenpflege, Diakonie<br />

Verband, Kinderschutzbund, Ev. Fachschule für Sozialarbeit, Schule, Schulamt,<br />

Schulsozialarbeit, Dorfhelferinnen, Tagesmütter, Schulpsychologische Beratungsstellen,<br />

Rechtsmedizin, Lebenshilfe, Mitglieder der regionalen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung,<br />

Schreiambulanz (Kreisklinik), Wirbelwind e.V. und Heilpädagogen.<br />

KOOPERATIONSQUALITÄT DER FALLBEZOGENEN ZUSAMMENARBEIT<br />

Die Kooperationsqualität bildet ab, ob die Zusammenarbeit mit den angegebenen Kooperationspartnern<br />

eher als schleppend und sporadisch oder als etabliert und regelmäßig beschrieben<br />

wurden (Item a bis Zg; siehe Anhang 8; Seite 1 und 2). Für eine schleppende und sporadische<br />

Kooperation wurde ein Punkt vergeben, für eine etablierte und regelmäßige Kooperation<br />

zwei Punkte. Es wurde ein Mittelwert über alle Kooperationspartner gebildet. Somit lag<br />

die Kooperationsqualität auf einer Skala von 1 (schleppende und sporadische Kooperation)<br />

und 2 (etablierte und regelmäßige Kooperation).<br />

2<br />

1,9<br />

Kooperationsqualität<br />

1,8<br />

1,7<br />

1,6<br />

1,5<br />

1,4<br />

1,3<br />

1,2<br />

1,1<br />

1<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />

PRÄ<br />

POST<br />

Mittelwert PRÄ<br />

Mittelwert POST<br />

Stadt-/ Landkreise<br />

Abbildung 7: Kooperationsqualität der Stadt- und Landkreise<br />

Tabelle 10: Deskriptive Daten der Kooperationsqualität<br />

Anzahl der Stadtund<br />

Landkreise<br />

Minimal angegebener<br />

Wert<br />

Maximal angegebener<br />

Wert<br />

Mittelwert<br />

Standardabweichung<br />

PRÄ 17 1,19 1,86 1,56 0,18<br />

POST 17 1,43 1,86 1,72 0,12<br />

Der durchschnittliche Wert der Kooperationsqualität lag am Ende der Projektphase<br />

(M = 1,72; SD = 0,12) signifikant über dem Wert, der zu Beginn des Projektes (M = 1,56;<br />

SD = 0,18) angegeben wurde (t (16) = -4,05; p < .05).<br />

21


RAHMENBEDINGUNGEN UND NETZWERKSTRUKTUR<br />

Für die Bewertung der Rahmenbedingungen und der Netzwerkstruktur wurden die Items 1<br />

bis 10 des Fragebogens (siehe Anhang 8; Seite 4 und 5) ausgewertet. Diese erfragen relevante<br />

Rahmenbedingungen und Netzwerkstrukturen eines Netzwerks Frühe Hilfen.<br />

Es sollte eingeschätzt werden, inwieweit diese Rahmenbedingungen oder Netzwerkstrukturen<br />

für das jeweilige Netzwerk Frühe Hilfen zutrafen. Für die Einschätzung standen die Antwortmöglichkeiten<br />

„trifft nicht zu“, „trifft eher nicht zu“, „trifft eher zu“ und „trifft zu“ zur Verfügung.<br />

Diese Antwortmöglichkeiten wurden in eine Skala von 1 bis 4 übersetzt (1 = „trifft nicht<br />

zu“, 4 = „trifft zu“).<br />

Besonders bedeutend waren die Items: „eine zentrale Koordinationsstelle Frühen Hilfen“,<br />

„feste Kommunikationsstrukturen zwischen den am Netzwerk beteiligten Institutionen“, „Verfahrensabsprachen<br />

zur Umsetzung der Frühen Hilfen“ und „eine systematisch und verbindlich<br />

geregelte Zusammenarbeit“ (Items 1, 2, 6, 9). Diese Items erhielten einen Gewichtungsfaktor<br />

von 1,5.<br />

4<br />

Rahmenbedingungen/<br />

Netzwerkstruktur<br />

3,5<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

PRÄ<br />

POST<br />

Mittelwert PRÄ<br />

Mittelwert POST<br />

1<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />

Stadt-/ Landkreise<br />

Abbildung 8: Rahmenbedingungen und Netzwerkstruktur der Stadt- und Landkreise<br />

Tabelle 11: Deskriptive Daten der Rahmenbedingungen und Netzwerkstruktur<br />

Anzahl der Stadtund<br />

Landkreise<br />

Minimal angegebener<br />

Wert<br />

Maximal angegebener<br />

Wert<br />

Mittelwert<br />

PRÄ 17 1,42 3,75 2,39 0,61<br />

POST 17 1,42 3,83 2,75 0,66<br />

Standardabweichung<br />

Der Mittelwert der Einschätzungen der Rahmenbedingungen und der Netzwerkstruktur war<br />

am Ende der Projektphase (M = 2,75; SD = 0,66) signifikant höher als zu Beginn des Projektes<br />

(M = 2,39; SD = 0,61; t (16) = -3,45; p < .05).<br />

22


VERFAHRENSWEISEN UND AUFGABENTEILUNG<br />

Zur Einschätzung der Verfahrensweisen und Aufgabenteilung in der Kooperation mit anderen<br />

Institutionen flossen die Items 11 bis 14 des Fragebogens (siehe Anhang 8, Seite 6) in<br />

die Bewertung ein.<br />

Es sollte eingeschätzt werden, inwieweit die in den Items beschriebenen Verfahrensweisen<br />

und Aufgabenteilungen auf das jeweilige Netzwerk Frühe Hilfen zutrafen. Für die Einschätzung<br />

standen die Antwortmöglichkeiten „trifft nicht zu“, „trifft eher nicht zu“, „trifft eher zu“ und<br />

„trifft zu“ zur Verfügung. Diese Antwortmöglichkeiten wurden in eine Skala von 1 bis 4 übersetzt<br />

(1 = „trifft nicht zu“, 4 = „trifft zu“).<br />

Besonders gewichtet wurde, ob die Kooperationspartner am Runden Tisch gemeinsame<br />

Ziele definiert hatten, und ob die Verantwortlichkeiten zur Zielerreichung abgesprochen wurden<br />

(Item 11 und 12). Diese Items wurden in der Auswertung mit einem Gewichtungsfaktor<br />

von 1,5 berücksichtigt.<br />

4<br />

Verfahrensweisen und<br />

Aufgabenteilung<br />

3,5<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

PRÄ<br />

POST<br />

Mittelwert PRÄ<br />

Mittelwert POST<br />

1<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />

Stadt-/ Landkreise<br />

Abbildung 9: Verfahrensweisen und Aufgabenteilung der Stadt- und Landkreise<br />

Tabelle 12: Deskriptive Daten der Verfahrensweisen und Aufgabenteilung<br />

Anzahl der Stadtund<br />

Landkreise<br />

Minimal angegebener<br />

Wert<br />

Maximal angegebener<br />

Wert<br />

Mittelwert<br />

PRÄ 16* 1 3,60 2,09 0,82<br />

POST 17 1 4 2,77 1,03<br />

* an einem Standort wurden die entsprechenden Items für eine Berechnung unzureichend ausgefüllt<br />

Standardabweichung<br />

Für die Verfahrensweisen und die Aufgabenteilung lag der Wert am Ende der Projektphase<br />

(M = 2,71; SD = 1,03) signifikant über dem Mittelwert zu Beginn des Projektes (M = 2,09;<br />

SD = 0,82; t (15) = -2,9; p < .05).<br />

QUALITÄTSMANAGEMENT UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Zur Einschätzung des Qualitätsmanagements und der Öffentlichkeitsarbeit im Netzwerk Frühe<br />

Hilfen wurden die Items 15 bis 21 (siehe Anhang 8; Seite 7 und 8) ausgewertet. Die Skala<br />

reicht von 1 = „trifft nicht zu“ bis 4 = „trifft zu“.<br />

23


Besonders zentral war, ob die Qualität des interdisziplinären Austauschs auch bei wechselnder<br />

Zusammensetzung der Teilnehmer stabil war, und ob Qualifizierungsmaßnahmen für die<br />

Netzwerkakteure stattfanden. Des Weiteren war von besonderer Bedeutung, ob die Frühe<br />

Hilfen Maßnahmen evaluiert wurden. Dies spiegelte sich in den Items 16, 17 und 20 wieder,<br />

die mit einer Gewichtung von 1,5 in die Auswertung eingingen.<br />

4<br />

Qualitätsmanagement und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

3,5<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

PRÄ<br />

POST<br />

Mittelwert PRÄ<br />

Mittelwert POST<br />

1<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />

Stadt-/ Landkreise<br />

Abbildung 10: Qualitätsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt- und Landkreise<br />

Tabelle 13: Deskriptive Daten des Qualitätsmanagements und der Öffentlichkeitsarbeit<br />

Anzahl der Stadtund<br />

Landkreise<br />

Minimal angegebener<br />

Wert<br />

Maximal angegebener<br />

Wert<br />

Mittelwert<br />

PRÄ 17 1 3,35 2,22 0,69<br />

POST 17 1 3,82 2,87 0,81<br />

Standardabweichung<br />

Für das Qualitätsmanagement und die Öffentlichkeitsarbeit lag der Wert am Ende der Projektphase<br />

(M = 2,87; SD = 0,81) signifikant über dem Mittelwert zu Beginn des Projektes (M<br />

= 2,22; SD = 0,69; t(16) = -4,22; p < .05).<br />

AUSTAUSCH UND KOMMUNIKATION<br />

Zur Beschreibung des Austauschs und der Kommunikation wurden die Items 22 bis 28 (siehe<br />

Anhang 8; Seite 9) des Fragebogens ausgewertet. Die Skala reicht von „trifft nicht zu“ (1)<br />

bis „trifft zu“(4).<br />

Zentrale Items waren, inwieweit die Mitarbeiter der Institutionen im Bereich Frühen Hilfen die<br />

lokale Angebotsstruktur im Bereich Frühe Hilfen kannten und ein kontinuierlicher Informationsaustausch<br />

zwischen den Kooperationspartnern im Netzwerk stattfand (Item 24 und 27).<br />

Diese Items erhielten in der Auswertung einen Gewichtungsfaktor von 1,5.<br />

24


Austausch und Kommunikation<br />

4<br />

3,5<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />

Stadt-/ Landkreise<br />

PRÄ<br />

POST<br />

Mittelwert PRÄ<br />

Mittelwert POST<br />

Abbildung 11: Austausch und Kommunikation der Stadt- und Landkreise<br />

Tabelle 14: Deskriptive Daten des Austauschs und der Kommunikation<br />

Anzahl der Stadtund<br />

Landkreise<br />

Minimal angegebener<br />

Wert<br />

Maximal angegebener<br />

Wert<br />

Mittelwert<br />

PRÄ 16* 1 4 2,63 0,79<br />

POST 17 1 4 3,1 0,73<br />

* an einem Standort wurden die entsprechenden Items für eine Berechnung unzureichend ausgefüllt<br />

Standardabweichung<br />

Für den Austausch und die Kommunikation lag der Wert am Ende der Projektphase<br />

(M = 3,07; SD = 0,74) signifikant über dem Mittelwert zu Beginn des Projektes (M = 2,63;<br />

SD = 0,79; t (15) = -2,56; p < .05).<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Die Auswertung des Fragebogenabschnitts zur Vernetzung verdeutlichte die Entwicklungen,<br />

die in der Projektphase stattgefunden haben. Die Anzahl der Kooperationspartner war bereits<br />

zu Beginn des Projekts sehr hoch, dennoch konnte ein leichter Zuwachs festgestellt<br />

werden. Besonders deutlich hat sich der Zuwachs in der Kooperation mit Frauenärztinnen<br />

und Frauenärzten gezeigt. Während der quantitative Zuwachs an Kooperationspartnern kein<br />

signifikantes Ausmaß annahm, zeigte sich in der Qualität der Kooperation eine signifikante<br />

Verbesserung in Richtung zu einer etablierteren und regelmäßigeren Kooperation.<br />

Bereits in der ersten Projektrunde wurden durch den wissenschaftlichen Beirat des Projektes<br />

zentrale Kooperationspartner in einem Netzwerk Frühe Hilfen herausgearbeitet. Zum Ende<br />

des Projektes kooperierten nahezu alle 17 Stadt- und Landkreise mit diesen benannten zentralen<br />

Kooperationspartnern.<br />

Im Folgenden sind die zentralen Kooperationspartner aus Kinder- und Jugendhilfe und dem<br />

Gesundheitswesen wiedergegeben. In Klammern ist angegeben wie viele der 17 Stadt- und<br />

Landkreise am Ende des Projektes eine Kooperation mit den jeweiligen Partnern angaben.<br />

Zentrale Kooperationspartner der Kinder- und Jugendhilfe<br />

• Jugendhilfeträger (16)<br />

25


• Schwangerschaftsberatungsstelle (17)<br />

• Frühförderstelle (16)<br />

Zentrale Kooperationspartner im Gesundheitswesen<br />

• Geburtskliniken (16)<br />

• Kinderkliniken (16)<br />

• Kinderärzte (17)<br />

Dadurch wird deutlich, dass die Stadt- und Landkreise zum Ende des Projektes einen sehr<br />

guten Entwicklungsstand ihrer Netzwerke Frühe Hilfen und Kinderschutz aufweisen konnten.<br />

Auch alle anderen Bereiche der Vernetzung verbesserten sich nach Einschätzung der Projektteilnehmer<br />

in der Projektphase deutlich. So konnte mit der Auswertung des Fragebogens<br />

für die Bereiche Rahmenbedingungen und Netzwerkstruktur, Verfahrensweisen und Aufgabenteilung,<br />

Qualitätsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit sowie Austausch und Kommunikation<br />

jeweils eine signifikante Verbesserung in der Netzwerkarbeit aufgezeigt werden.<br />

4.1.2 Angebotsstruktur im Bereich Frühe Hilfen/ Kinderschutz<br />

Der Fragebogenabschnitt zur Angebotsstruktur (siehe Anhang 8; Seite 10-15) umfasst die<br />

folgenden Bereiche:<br />

• Allgemeine Angebote (Item 29 – Item 34)<br />

• Zielgruppenspezifische Angebote (Item 35 bis Item 39)<br />

• Rahmenbedingungen der Angebotsstruktur (Item 40 und Item 41)<br />

Für die Beurteilung/ Auswertung der Angebotsstruktur wurden aufgrund von Literaturrecherchen<br />

und Expertinnen- und Expertenmeinungen die folgenden vier zentralen Kriterien für ein<br />

Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz herausgearbeitet, die vorhanden sein sollten:<br />

• ein allgemeines Angebot im Bereich Frühe Hilfen und Kinderschutz<br />

• ein spezifisches, individuelles Beratungsangebot zur Bindungsförderung bzw.<br />

Förderung der elterlichen Erziehungskompetenz<br />

• mindestens ein zielgruppenspezifisches Angebot<br />

• mindestens ein aufsuchendes Angebot<br />

Für die Auswertung dieses Fragebogenabschnitts wurde geprüft, inwieweit die einzelnen<br />

Stadt- und Landkreise diese vier Kriterien erfüllten. Während alle Stadt- und Landkreise sowohl<br />

ein allgemeines Angebot, als auch mindestens ein zielgruppenspezifisches und mindestens<br />

ein aufsuchendes Angebot über den gesamten Projektzeitraum vorhielten, verfügten<br />

zu Beginn des Projekts drei Stadt- und Landkreise über kein spezifisches Angebot zur Bin-<br />

26


dungsförderung. Am Ende des Projekts konnte nur mehr ein Stadt- bzw. Landkreis ein solches<br />

Angebot nicht aufweisen.<br />

Über alle Stadt- und Landkreise hinweg zeigte sich ein sehr breites Spektrum an Angeboten.<br />

So wurden allgemeine Angebote (z. B. Elternstartpakete, Stärke-Angebote, Familienbesucher,<br />

Willkommensbesuch), aufsuchende Angebote (z. B. aufsuchende Familientherapie,<br />

Familienhebammen, Kriseninterventionsdienst), bindungsfördernde Angebote (z. B. Entwicklungspsychologische<br />

Beratung, STEEP) und auch viele zielgruppenspezifische Angebote<br />

(z. B. Angebote für Alleinerziehende; Angebote für Minderjährige, Suchtberatung, Angebote<br />

für Familien mit Migrationshintergrund etc.) genannt.<br />

Bezüglich der Rahmenbedingungen der Angebotsstruktur wurde nach der passgenauen<br />

Nutzung der Hilfen und dem niederschwelligen Zugang des Angebots gefragt. Die Ergebnisse<br />

sind in Tabelle 15 und Tabelle 16 dargestellt.<br />

Tabelle 15: Deskriptive Daten zur passgenauen Nutzung der Hilfen<br />

Anzahl der Stadtund<br />

Landkreise<br />

Minimal angegebener<br />

Wert<br />

Maximal angegebener<br />

Wert<br />

Mittelwert<br />

PRÄ 16 2 4 2,88 0,72<br />

POST 16 2 4 3,25 0,58<br />

Standardabweichung<br />

Die Passgenauigkeit hat sich von Beginn des Projekts (M = 2,88; SD = 0,72) bis zum Ende<br />

des Projekts (M = 3,25; SD = 0,58) signifikant verbessert (T (15) = -3; p < 0.01).<br />

Tabelle 16: Deskriptive Daten zur niederschwelligen Zugänglichkeit der Hilfen<br />

Anzahl der Stadtund<br />

Landkreise<br />

Minimal angegebener<br />

Wert<br />

Maximal angegebener<br />

Wert<br />

Mittelwert<br />

PRÄ 167 2 4 3,29 0,77<br />

POST 17 2 4 3,47 0,72<br />

Standardabweichung<br />

Die Niedrigschwelligkeit der Angebote hat sich nicht signifikant verbessert, allerdings war<br />

mit einem Mittelwert von 3,29 bereits zu Beginn des Projekts relativ hoch (T (16) = -1,38; ns).<br />

4.2 Auswertung Zielerreichungsskala<br />

Anhand der Zielerreichungsskala wurde zu Beginn und zum Abschluss des Projektes eine<br />

Einschätzung des aktuellen Stands des Netzwerks Frühe Hilfen und Kinderschutz durch die<br />

einzelnen Kreise vorgenommen. Die Einschätzung wurde aufgegliedert in die Bereiche Vernetzung<br />

und Angebotsstruktur.<br />

Die folgende Grafik stellt die gerundeten durchschnittlich angegebenen Mittelwerte der Vernetzung<br />

vor und nach dem Projekt dar.<br />

27


Zielerreichung Vernetzung<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />

Stadt-/ Landkreise<br />

PRÄ<br />

POST<br />

Mittelwert PRÄ<br />

Mittelwert POST<br />

Abbildung 12: Zielerreichungsskala der Vernetzung<br />

Tabelle 17: Deskriptive Daten der Zielerreichungsskala der Vernetzung<br />

Anzahl der Stadtund<br />

Landkreise<br />

Minimal angegebener<br />

Wert<br />

Maximal angegebener<br />

Wert<br />

Mittelwert<br />

PRÄ 17 2,25 6 3,71 0,97<br />

POST 17 1 6,5 4,76 1,21<br />

Standardabweichung<br />

Der Mittelwert der Vernetzung am Ende des Projektes (M = 4,76; SD = 1,21) lag signifikant<br />

über dem Mittelwert zu Beginn des Projektes (M = 3,71; SD = 0,97) t (16) = -3,06, p < .05).<br />

Die folgende Abbildung stellt die durchschnittlich angegebenen Werte zur Angebotsstruktur<br />

vor und nach dem Projekt dar.<br />

Zielerreichung Angebotsstruktur<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />

Stadt-/ Landkreise<br />

PRÄ<br />

POST<br />

Mittelwert PRÄ<br />

Mittelwert POST<br />

Abbildung 13: Zielerreichungsskala der Angebotsstruktur<br />

28


Tabelle 18: Deskriptive Daten der Zielerreichungsskala der Angebotsstruktur<br />

Anzahl der Stadtund<br />

Landkreise<br />

Minimal angegebener<br />

Wert<br />

Maximal angegebener<br />

Wert<br />

Mittelwert<br />

PRÄ 17 2,75 7 4,46 0,97<br />

POST 17 4 7 5,41 0,81<br />

Standardabweichung<br />

Auch für die Angebotsstruktur lag der Wert am Ende der Projektphase (M = 5,41; SD = 0,81)<br />

signifikant über dem Mittelwert zu Beginn des Projektes (M = 4,46; SD = 0,97) t (16) = -4,78,<br />

p < .05).<br />

Über die Zielerreichungsskala kann aufgezeigt werden, dass die Projektteilnehmer selbst<br />

deutliche Fortschritte wahrgenommen haben. Sowohl für den Bereich Vernetzung, als auch<br />

für den Bereich Angebotsstruktur schätzten die Projektteilnehmer die Situation in ihrem<br />

Stadt- oder Landkreis in der Befragung am Ende des Projektes signifikant besser ein.<br />

4.3 Individuelle Rückmeldung der Ergebnisse an die Stadt- und Landkreise<br />

Im Rahmen der Abschlussveranstaltung am 23. Oktober 2013 in Stuttgart wurde den Stadtund<br />

Landkreisen, ergänzend zum Zertifikat, eine individuelle Auswertung zur Zielerreichungsskala<br />

und zum Fragebogen „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“ übergeben.<br />

Anhand der Zielerreichungsskala konnte jeder Stadt- und Landkreis sehen, wie er den Entwicklungsstand<br />

des Netzwerks Frühe Hilfen und Kinderschutz zu Beginn des Projektes und<br />

am Ende des Projektes eingeschätzt hat.<br />

Die Auswertung des Fragebogens enthielt die Werte des jeweiligen Kreises zu den beiden<br />

Messzeitpunkten. Zur besseren Einordnung dieser individuellen Werte in den Gesamtkontext<br />

wurden auch die Gesamtwerte aller teilnehmenden 17 Stadt- und Landkreise vor und nach<br />

dem Projekt angegeben. So entstand ein detailliertes Bild, in welchen Bereichen ein Stadtoder<br />

Landkreis, im Vergleich zu den anderen Kreisen in Baden-Württemberg, überdurchschnittlich<br />

oder unterdurchschnittlich weit entwickelt war (Benchmarking). Durch diese Auswertung<br />

konnten die positiven Entwicklungen, die von den Stadt- und Landkreisen während<br />

der Projektphase durchlaufen wurden, anschaulich rückgemeldet werden.<br />

29


5 Erprobung und Entwicklung eines Selbstevaluations-<br />

Instrumentariums mittels Erhebung von Qualitätsindikatoren<br />

im Kinderschutz<br />

Ergänzend zu der im Rahmen des Projektes angebotenen Prozessbegleitung bei der (Weiter-)<br />

Entwicklung der lokalen Vernetzungsstrukturen und des Angebotsrepertoires der Frühen<br />

Hilfen wurde ein Selbstevaluations-Instrumentarium zur Qualitätsüberprüfung entwickelt<br />

und erprobt. Hintergrund dafür war der in der Praxis große Bedarf an aussagekräftigen und<br />

dabei ökonomischen Indikatoren, mit denen die Qualität der Angebote und Interventionen im<br />

Kinderschutz verlässlich überprüft werden kann. Eine solche verlässliche Überprüfung wird<br />

auch zunehmend als fachlicher Standard gefordert, wie er etwa zuletzt auch im Bundeskinderschutzgesetz<br />

formuliert wurde.<br />

Für die Entwicklung eines Instrumentariums zur Erfassung relevanter Aspekte in der Qualitätsentwicklung<br />

im Rahmen des Projektes wurde ein positives Beiratsvotum eingeholt. Für<br />

die Konzeptualisierung und wissenschaftliche Begleitung konnte Dr. Heinz Kindler, Deutsches<br />

Jugendinstitut e.V., München, gewonnen werden. Er stellte die Auswahl der aussagekräftigen<br />

und validen Aspekte für die Qualitätsentwicklung im Bereich Kinderschutz auf<br />

Grundlage einer umfassenden und sorgfältigen Literaturrecherche zusammen und überführte<br />

diese in ein Procedere zur ökonomischen Selbstevaluation. Im Januar und Februar 2013<br />

wurden insgesamt neun mögliche Standorte angeschrieben, um sie für eine Mitarbeit in der<br />

Erprobung des Instrumentariums zu gewinnen. Erfreulicherweise haben sich fünf interessierte<br />

Stadt- und Landkreise bzw. Städte mit kreisangehörigem Jugendamt für die Zusammenarbeit<br />

in der Entwicklungs- und Probephase dieses Instrumentariums bereit erklärt, einen<br />

oder mehrere Indikatoren zu erheben. Seitens des Universitätsklinikums Ulm wurde den<br />

Teilnehmern zugesichert, sie bei der Implementierung ausgewählter Aspekte zur Qualitätsentwicklung<br />

zu beraten und bei der Etablierung des Verfahrens und der Auswertung zu unterstützen.<br />

Es wurden folgende Indikatoren vorgeschlagen:<br />

1. Der Anteil der von ausgewählten institutionellen Kooperationspartnern (v. a. Kindergärten,<br />

Horten und Schulen) innerhalb der im Jahre 2012 eingegangenen § 8a-<br />

Meldungen, bei denen die Überprüfung aus Sicht des Jugendamtes keine Kindeswohlgefährdung<br />

ergab, bezogen auf alle von diesen Kooperationspartnern eingehenden<br />

§ 8a-Meldungen.<br />

2. Der Anteil der von § 8a-Meldungen betroffenen Familien im Jahr 2012, in denen es<br />

bis zum Stichtag 31.05.2013 zu einem weiteren bestätigten oder sehr wahrscheinlichen<br />

Gefährdungsereignis bezogen auf mindestens ein in der Familie lebendes Kind<br />

kommt.<br />

3. Der Anteil der Kinder, die länger als drei Monate in einer Bereitschaftspflegefamilie<br />

oder einer Schutzstelle verbleiben (von allen Kindern unter fünf Jahren, bei denen innerhalb<br />

2012 eine vorläufige Schutzmaßnahme eingeleitet wird, d.h. eine vorläufige<br />

30


Fremdunterbringung im Rahmen einer Inobhutnahme oder einer familiengerichtlichen<br />

Klärung erfolgt).<br />

4. Der Anteil der Fälle im Berichtszeitraum Juli 2011 bis Juni 2012 mit neu begonnener<br />

Fremdunterbringung nach § 33 oder 34 SGB VIII gegen den Willen des oder der Sorgeberechtigten,<br />

bei denen ein dreiviertel Jahr nach Maßnahmenbeginn in der Akte zu<br />

mindestens einem Zeitpunkt schriftlich gegenüber den Sorgeberechtigten dargelegt<br />

wird, welche Hürden derzeit aus fachlicher Sicht einer Rückführung im Wege stehen.<br />

5. Der Anteil der Kinder in Fremdunterbringung nach § 33 SGB VIII, die sich zum Stichtag<br />

31. März 2013 bereits länger als ein halbes Jahr in der Pflegefamilie befinden und<br />

bei denen die Pflegeeltern in einem standardisierten Verfahren (SDQ oder CBCL) ein<br />

klinisches Ausmaß an Verhaltensauffälligkeit beschreiben, ohne dass therapeutische<br />

oder teilstationäre Maßnahmen eingeleitet wurden.<br />

6. Das Ausmaß der Übereinstimmung im Verständnis von „Kindeswohlgefährdung“ verschiedener<br />

Fachkräfte/ Einrichtungen innerhalb einer Kommune oder innerhalb des<br />

Allgemeinen Sozialen Dienstes anhand von Fallvignetten.<br />

Im Zeitraum Februar bis August 2013 wurden fast alle der genannten Indikatoren zwei- bis<br />

dreimal an den verschiedenen Standorten erhoben. Der Indikator 4, also die Befragung nach<br />

den Fällen mit Fremdunterbringung gegen den Willen der Sorgeberechtigten, stieß zwar auf<br />

großes Interesse, seine Erhebung wurde aber aufgrund der erforderlichen Analyse der Einzelfallakten<br />

als zu aufwändig eingeschätzt.<br />

Im Oktober ging den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine standortspezifische Auswertung<br />

zu, die neben der Aufbereitung der Zahlen auch Anregungen für die Interpretation der Befunde<br />

enthielt.<br />

In einer Abschluss- und Reflexionsrunde mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern am 23.<br />

Oktober 2013 wurden die Auswertungen und die Erfahrungen aus der Praxis zusammengetragen,<br />

um gemeinsam zu überlegen, inwieweit die Erhebung der genannten Indikatoren<br />

sinnvoll und umsetzbar ist bzw. ob und wie es besser an die Ansprüche angepasst werden<br />

sollte. Obwohl der Aufwand als relativ groß angesehen wurde, waren alle Teilnehmerinnen<br />

bzw. Teilnehmer vom großen Nutzen der Erhebung der Qualitätsindikatoren überzeugt. Konsens<br />

bestand auch darin, dass die Erhebung insbesondere im Hinblick auf die im Bundeskinderschutzgesetz<br />

geforderte Qualitätssicherung in der Kinder- und Jugendhilfe sehr sinnvoll<br />

und machbar wäre - unter der Bedingung, dass dies standardmäßig als Aufgabe in die<br />

Strukturen eingebunden und unter Zurverfügungstellung der dazu benötigten zeitlichen bzw.<br />

personellen Ressourcen geschehen müsste. Weiter zeigten sie sich optimistisch, dass durch<br />

eine regelmäßige Erhebung und laufende Eingabe in die Datenbank, der Aufwand zu minimieren<br />

wäre. Als positiv wurden vor allem die Anregungen in der Auswertungsrückmeldung<br />

wahrgenommen, sie lieferten, so die Rückmeldungen, nützliche Informationen im Sinne von<br />

Anregungen für Verbesserungen im Kinderschutz, für das Erkennen von Schwachstellen und<br />

Anhaltspunkte für die Herausarbeitung von zukünftigen Themen. In Zusammenhang mit der<br />

Diskussion über eine mögliche bzw. wünschenswerte Implementierung der Indikatoren an<br />

möglichst vielen Standorten wurde auch der dadurch entstehende Vorteil einer besseren<br />

Vergleichbarkeit sowohl mit anderen Kommunen als auch über die eigenen Zahlen im Zeitverlauf<br />

angesprochen.<br />

31


6 Fazit<br />

Der Auf- und Ausbau interdisziplinärer Vernetzungsstrukturen im Bereich der Frühen Hilfen,<br />

vor allem an der Schnittstelle zwischen der Kinder- und Jugendhilfe und dem Gesundheitswesen,<br />

war das ausgewiesene Ziel des Projekts „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“.<br />

In den beiden Projektrunden wurden insgesamt 32 (von 44) Stadt- und Landkreise in Baden-<br />

Württemberg und die beiden noch bestehenden kreisangehörigen Städte mit eigenem Jugendamt<br />

bei der Weiterentwicklung durch interdisziplinäre ausgewiesene Expertinnen und<br />

Experten begleitet.<br />

Im Vergleich zur ersten Runde differenzierten sich im zweiten Projektdurchlauf die von den<br />

Kreisen gewünschten Ziele etwas weiter aus. Die Spannbreite der Ziele reichte von den ersten<br />

Schritten zum Aufbau eines Netzwerks Frühe Hilfen und Kinderschutz bis hin zu Zielen,<br />

die bestehende Netzwerke in arbeitsfähigere, attraktivere, effizientere und/ oder nachhaltige<br />

Strukturen überführen sollten. Insofern bewährte sich die Vorgehensweise des Projekts, mit<br />

jedem Kreis und jeder Stadt ein Entwicklungsgespräch durchzuführen und darauf basierend<br />

individuelle und entwicklungsstandspezifische Ziele zu erarbeiten, besonders gut. So konnte<br />

mit jedem Kreis und jeder Stadt ein „maßgeschneidertes“ Konzept zur Umsetzung von Qualitätsentwicklungen<br />

im Bereich der Frühen Hilfen und des Kinderschutzes entwickelt und im<br />

Projektprozess - unterstützt durch die Expertinnen und Experten - umgesetzt werden. Die<br />

Initiative, Steuerung und alltagsgerechte Umsetzung oblag zu jedem Zeitpunkt den Verantwortlichen<br />

aus den Stadt- und Landkreisen. Die Experten berieten als Sparringpartner bei<br />

der Suche nach jeweils wünschenswerten Zielen und dem angemessenen Weg bei der<br />

passgenauen Umsetzung dieser Ziele. In der Rückschau und an Hand von zahlreichen<br />

Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer - teils informell übermittelt, teil im Abschlussbericht<br />

erwähnt - wurde diese Vorgehensweise als sehr fruchtbar und hilfreich erlebt.<br />

Hierzu das Zitat aus dem Abschlussbericht eines teilnehmenden Kreises: „Das Landesprojekt<br />

Netzwerke Frühe Hilfen und Kinderschutz war (…) ein voller Erfolg, der nachhaltige Wirkungen<br />

entfalten wird.“<br />

Dabei hat sich die gesamte Struktur (in der Abfolge: Hearing, Entwicklungsgespräch, Zielentwicklung<br />

und -vereinbarung, sowie Zielumsetzung und -überprüfung), die für das Projekt<br />

„Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“ entwickelt wurde, für die Kreise durchaus als modellhaft<br />

für die (weitere) Initiierung und selbstgesteuerte Umsetzung von Entwicklungsprozessen<br />

erwiesen.<br />

Der Erfolg der veranstalteten Fachtage und Workshops ist zu einem großen Teil auf die Verknüpfung<br />

von Theorie und Praxis zurückzuführen Die eher theoriegeleiteten Fachtage gaben<br />

den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wichtige fachliche Inputs und informierten gezielt zu<br />

spezifischen aktuellen Themen im Bereich der Frühen Hilfen. Die Workshops waren gezielt<br />

für die Praxis geplant d.h. die Aufbereitung der Themen orientierte sich daran, dass die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer einen bestmöglichen praktischen Nutzen für ihre Belange ziehen<br />

konnten. Hervorzuheben ist, dass die insgesamt sechs fakultativen Veranstaltungen<br />

(keine Teilnahmepflicht), die von Februar bis Juli 2013 stattfanden, trotz der zeitlichen Enge<br />

sehr gut besucht waren, und dass elf der insgesamt 17 teilnehmenden Stadt- und Landkreise<br />

an allen sechs Veranstaltungen teilgenommen haben. Ein Zitat fasst den Eindruck einer<br />

32


Teilnehmerin/ eines Teilnehmers zusammen: „Alle Fachtage und Workshops des Projekts<br />

haben mich gewaltig gequält, weil ich fortlaufend zwischen den Realitäten (…) und dem<br />

vermittelten fachlichen Ideal, den entwickelten Qualitätsstandards oder dem Entwicklungsstand<br />

anderer Landkreise abgeglichen habe. Nach vielen inneren Kämpfen habe ich meine<br />

Perspektive verändert und bin weniger beim „Wir haben noch gewaltig viel zu tun“ und mehr<br />

beim „Wir stehen am Anfang einer langen Wegstrecke“. Wir werden immer auf dem Weg<br />

bleiben, Ist und Soll abgleichen und in der Entwicklung bleiben müssen.“<br />

Zudem wurde im Rahmen der Veranstaltungen darauf geachtet, dass sich die Fachkräfte der<br />

Frühen Hilfen aus den unterschiedlichen Kreisen und Regionen kennenlernen und austauschen<br />

konnten. Bei der Planung der Veranstaltungen war es den Projektkoordinatoren immer<br />

ein besonderes Anliegen, Räume für einen (informellen) fachlichen Austausch zu ermöglichen,<br />

was gern angenommen und reichlich genutzt wurde. In einigen Abschlussberichten<br />

wurde dieser Aspekt explizit erwähnt. Beispielsweise schreibt ein Kreis: „Die fachlichen Informationen<br />

und Anregungen, die wir bei den Workshops, Fachtagungen und durch das Coaching<br />

erhalten haben auch durch die Kontakte mit den Fachkräften, die in anderen Landkreisen<br />

für die Frühen Hilfen zuständig sind, haben für unsere Entwicklung der Frühen Hilfen<br />

gewährleistet, dass wir fachlich den State of the Art eingehalten und erreicht haben.“<br />

Insofern freuen wir uns besonders, dass uns das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung,<br />

Familie, Frauen und Senioren zusagte, die noch verbleibenden finanziellen Mittel für weitere<br />

Fachtage einzusetzen. So sind für 2014 drei Fachtage zum Thema Frühe Hilfen und Kinderschutz<br />

geplant, zu denen nach bewährter Tradition wieder das gesamte Fachpublikum in<br />

Baden-Württemberg eingeladen werden wird. Der erste Fachtag „Frühe Hilfen im Licht der<br />

kindlichen psychologischen Entwicklung“ findet am 5. Februar 2014 im Ulmer Stadthaus<br />

statt. Als Hauptreferentin wird Frau Prof. Dr. Hellgard Rauh einen großen Teil des Fachtags<br />

gestalten. Die zwei weiteren Fachtage werden zum Thema Nachhaltigkeit in den Frühen<br />

Hilfen veranstaltet. Als Referenten dafür konnten wir Herrn Prof. Dr. Jochen Schweitzer-<br />

Rothers gewinnen.<br />

Die landkreisweite Förderung des Austausch der in den Frühen Hilfen Tätigen war auch Ziel<br />

des durch das Projekt initiierten und geförderten „Arbeitstreffen der Koordinatorinnen und<br />

Koordinatoren für Netzwerke Frühe Hilfen“, welches in den Schulungsräumen des <strong>KVJS</strong> am<br />

4. Februar 2013 stattgefunden hat. Das Interesse dafür war so groß, dass statt der kalkulierten<br />

25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über 50 Personen aus nahezu allen Kreisen Baden-<br />

Württembergs anwesend waren. Der Kommunalverband für Jugend und Soziales hat sich in<br />

der Folge bereit erklärt, weitere solcher Arbeitstreffen zu unterstützen und zu begleiten.<br />

Im Laufe des Projekts wurde der Wunsch laut, die während den beiden Projektrunden gesammelten<br />

Erfahrungen und Qualitätsprozesse zu verschriftlichen und in die Breite zu geben.<br />

Das daraus erwachsene Folgeprojekt Praxishandbuch „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“,<br />

durchgeführt durch die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie,<br />

wird aus den Mitteln der Bundesinitiative Netzwerk Frühe Hilfen und Familienhebammen<br />

gefördert. Der praktische Nutzen des Handbuchs besteht in der Nachhaltigkeit und Verstetigung<br />

der vielfältigen Erfahrungen, die im Rahmen des Projektes „Netzwerk Frühe Hilfen und<br />

Kinderschutz I + II“ gewonnen wurden. Relevant sind dabei Themen, die in den Kreisen konkret<br />

bearbeitet wurden, für die Lösungsansätze entwickelt wurden und die auch weiterhin im<br />

Prozess der (Weiter-) Entwicklung kommunaler interdisziplinärer Kooperations- und Vernet-<br />

33


zungsstrukturen immer wieder auftauchen dürften. Angestrebt wird es, die Themen für die<br />

Belange und den praktischen Nutzen von Kommunen auf unterschiedlichstem Stand ihrer<br />

jeweiligen Prozessentwicklung aufzubereiten. Bereits jetzt ist deutlich, dass sich eine Fülle<br />

relevanter Best-Practice-Erfahrungen beschreiben lassen, ebenso wie erprobte Verfahren<br />

und Vorgehensweisen, die im Rahmen des Projektes entwickelt und erprobt wurden und die<br />

sich auf die Heraus- und Anforderungen einzelner Kommunen beziehen lassen.<br />

34


7 Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 1: Projektverlauf........................................................................................................ 6<br />

Tabelle 2: Expertenjury.......................................................................................................... 8<br />

Tabelle 3: Expertinnen und Experten der Entwicklungsgespräche ........................................ 9<br />

Tabelle 4: Ziele der Projektteilnehmer ..................................................................................10<br />

Tabelle 5: Expertinnen und Experten für das Coaching........................................................13<br />

Tabelle 6: Workshops und teilnehmende Stadt- und Landkreise ..........................................13<br />

Tabelle 7: Vorträge im Rahmen der Fachtage ......................................................................14<br />

Tabelle 8: Inhalte der Abschlussveranstaltung .....................................................................15<br />

Tabelle 9: Deskriptive Daten zur Anzahl der Kooperationspartner........................................19<br />

Tabelle 10: Deskriptive Daten der Kooperationsqualität .......................................................21<br />

Tabelle 11: Deskriptive Daten der Rahmenbedingungen und Netzwerkstruktur ...................22<br />

Tabelle 12: Deskriptive Daten der Verfahrensweisen und Aufgabenteilung ..........................23<br />

Tabelle 13: Deskriptive Daten des Qualitätsmanagements und der Öffentlichkeitsarbeit......24<br />

Tabelle 14: Deskriptive Daten des Austauschs und der Kommunikation ..............................25<br />

Tabelle 15: Deskriptive Daten zur passgenauen Nutzung der Hilfen ....................................27<br />

Tabelle 16: Deskriptive Daten zur niederschwelligen Zugänglichkeit der Hilfen....................27<br />

Tabelle 17: Deskriptive Daten der Zielerreichungsskala der Vernetzung ..............................28<br />

Tabelle 18: Deskriptive Daten der Zielerreichungsskala der Angebotsstruktur .....................29<br />

8 Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1: Teilnehmende Stadtkreise (grün), Landkreise (rot) und kreisangehörigen Städte<br />

mit eigenem Jugendamt (gelb) 8<br />

Abbildung 2: Beispiel einer Zielvereinbarung 10<br />

Abbildung 3: Die drei Säulen des Beratungskonzepts 12<br />

Abbildung 4: Deckblatt des Zertifikats für „Qualitätsentwicklung Netzwerk Frühe Hilfen und<br />

Kinderschutz“ 17<br />

Abbildung 5: Anzahl der Kooperationspartner der Stadt- und Landkreise 19<br />

Abbildung 6: Einrichtungen, mit denen Kooperationen bestanden 20<br />

Abbildung 7: Kooperationsqualität der Stadt- und Landkreise 21<br />

Abbildung 8: Rahmenbedingungen und Netzwerkstruktur der Stadt- und Landkreise 22<br />

Abbildung 9: Verfahrensweisen und Aufgabenteilung der Stadt- und Landkreise 23<br />

Abbildung 10: Qualitätsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt- und Landkreise 24<br />

Abbildung 11: Austausch und Kommunikation der Stadt- und Landkreise 25<br />

Abbildung 12: Zielerreichungsskala der Vernetzung 28<br />

Abbildung 13: Zielerreichungsskala der Angebotsstruktur 28<br />

35


9 Anhang<br />

Anhang 1: Projektausschreibung<br />

Anhang 2: Antrag Projektbeteiligung<br />

Anhang 3a: Zielerreichungsskala „Angebotsstruktur“<br />

Anhang 3b: Zielerreichungsskala „Vernetzung“<br />

Anhang 4: Dokumentationsbogen für die Beratungen der Stadt-/Landkreise<br />

Anhang 5: Programm Fachtagung „Bundeskinderschutzgesetz – die Normen und ihre Umsetzung<br />

in der interdisziplinären Praxis“<br />

Anhang 6: Programm Fachtagung „Risikoscreening in der Kinder- und Jugendhilfe“<br />

Anhang 7: Programm Fachtagung „Nachhaltigkeit in den Frühen Hilfen“<br />

Anhang 8: Fragebogen „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“<br />

36


<strong>KVJS</strong> - Postfach 10 60 22, 70049 Stuttgart<br />

Dezernat Jugend -<br />

Landesjugendamt<br />

Roland Kaiser<br />

Tel. 0711 6375-401<br />

Roland.Kaiser@kvjs.de<br />

Ausschreibung des Projekts „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz “<br />

Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie/<br />

Psychotherapie<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Prof. Dr. Ute Ziegenhain<br />

Tel. 0731 500-61666<br />

Ute.Ziegenhain@uniklinikulm.de<br />

hiermit möchten wir die Stadt- und Landkreise sowie die kreisangehörigen Städte<br />

mit eigenem Jugendamt in Baden-Württemberg herzlich dazu einladen, sich<br />

zur zweiten Runde des Projekts „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz" zu<br />

bewerben.<br />

29. Mai 2012<br />

Die Städte und Kreise in Baden-Württemberg haben sich in den letzten Jahren<br />

verstärkt auf den Weg gemacht, ein System der Frühen Hilfen und des Kinderschutzes<br />

zu entwickeln und auszubauen. Das Land Baden-Württemberg hat<br />

diese Entwicklung unter anderem durch die Projekte „Guter Start ins Kinderleben“<br />

und „Impulse für den Kinderschutz“ gefördert. Die Erkenntnisse daraus in<br />

die Breite umzusetzen und die Städte und Kreise bei ihren Qualitätsentwicklungen<br />

im Bereich der Frühen Hilfen zu unterstützen, ist das Ziel des Projekts<br />

„Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz.<br />

Der erfolgreiche Verlauf des ersten Projektdurchgangs von 2010 bis 2012 hat<br />

die Landesregierung Baden-Württemberg bewogen, weitere Mittel für einen<br />

zweiten Projektdurchlauf zur Verfügung zu stellen.<br />

Lindenspürstr.39<br />

70176 Stuttgart<br />

Telefon 0711 6375-0<br />

Telefax 0711 6375-449<br />

info@kvjs.de<br />

www.kvjs.de<br />

Landesbank<br />

Baden-Württemberg<br />

BLZ 600 501 01<br />

Konto 222 82 82<br />

BIC SOLADEST<br />

IBAN DE14 6005 0101<br />

0002 2282 82<br />

Unterstützt durch das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren<br />

aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg<br />

1 / 2


Das Universitätsklinikum Ulm und der Kommunalverband für Jugend und Soziales<br />

Baden Württemberg sind für die Umsetzung zuständig und werden durch<br />

das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren<br />

Baden-Württemberg gefördert. Das Projekt möchte Stadt- und Landkreise bzw.<br />

kreisangehörige Städte mit eigenem Jugendamt aktiv bei der Verbesserung<br />

ihres Systems Frühe Hilfen und Kinderschutz begleiten. Im Mittelpunkt steht<br />

dabei insbesondere die Vernetzung der Kinder- und Jugendhilfe und des Gesundheitswesens.<br />

Eine detailliere Beschreibung des Projekts können Sie der<br />

Anlage Projektbeschreibung entnehmen.<br />

Als Abschluss des individuellen Entwicklungsprozesses wird das Zertifikat<br />

„Qualitätsentwicklung im Bereich Frühe Hilfen und Kinderschutz“ verliehen.<br />

Es dokumentiert die besonderen Leistungen, welche die Stadt- und Landkreise<br />

bzw. die kreisangehörigen Städte mit Jugendamt in den Aufbau eines<br />

Systems der Frühen Hilfen und des Kinderschutzes investiert haben. Die Ergebnisse<br />

des Projektes werden als wesentlicher Baustein im Qualitätsmanagementsystem<br />

der Stadt-/Landkreise bzw. Städte integriert.<br />

Vorgesehen ist eine Projektlaufzeit von ca. neun Monaten. Voraussetzung für<br />

die Teilnahme ist die Einsendung der Teilnehmerunterlagen, die Bereitschaft, im<br />

Projektverlauf mindestens einen Themenschwerpunkt zu bearbeiten und für die<br />

Projektlaufzeit einen Ansprechpartner aus der Kinder- und Jugendhilfe und/oder<br />

der Gesundheitshilfe zu bestimmen.<br />

Aus den interessierten Stadt- und Landkreisen bzw. Städten mit eigenem Jugendamt<br />

werden über ein Hearing fünfzehn Stadt- und Landkreise bzw. Städte<br />

ausgewählt, die in ihren Entwicklungen von einem interdisziplinären Expertenteam<br />

begleitet und gefördert werden. Anträge von Stadt- und Landkreisen, welche<br />

noch nicht am Projekt teilgenommen haben, werden bevorzugt.<br />

Über eine Bewerbung bis zum 6. Juli 2012 Ihres Stadt- oder Landkreises bzw.<br />

Ihrer Stadt würden wir uns freuen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Roland Kaiser<br />

Dezernat Jugend – Landesjugendamt,<br />

Kommunalverband<br />

für Jugend und Soziales<br />

Baden-Württemberg<br />

Prof. Dr. med. Jörg M. Fegert<br />

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/<br />

Psychotherapie,<br />

Universitätsklinikum Ulm<br />

Prof. Dr. Ute Ziegenhain<br />

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/<br />

Psychotherapie,<br />

Universitätsklinikum<br />

Ulm<br />

Anlagen: Antrag Projektbeteiligung<br />

Projektbeschreibung<br />

2 / 2


Antrag Projektbeteiligung<br />

„Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“<br />

Hiermit beantragt der Stadt-/Landkreis bzw. die kreisangehörige Stadt mit eigenem Jugendamt<br />

die Teilnahme am Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“.<br />

Mit der Unterschrift wird bestätigt, dass<br />

- die Informationen zum Projekt zur Kenntnis genommen wurden und<br />

- ein verbindliches Interesse an der Projektteilnahme besteht.<br />

Ort, Datum<br />

Unterschrift Vertretungsberechtigte/r<br />

Name<br />

Funktion<br />

Stempel<br />

Unterstützt durch das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren<br />

aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg<br />

1 / 3


Angaben zum Stadt-/Landkreis<br />

bzw. der kreisangehörigen Stadt mit eigenem Jugendamt<br />

Hinweis zum Ausfüllen<br />

Bitte füllen Sie den Fragebogen digital aus, auch wenn Sie den Antrag postalisch an uns übermitteln.<br />

Sie können hierfür den Antrag zur Projektbeteiligung jederzeit unter dem Link http://www.uniklinikulm.de/struktur/kliniken/kinder-und-jugendpsychiatriepsychotherapie/home/forschung/netzwerkfruehe-hilfen-und-kinderschutz.html<br />

herunterladen. Sollten Sie Rückfragen haben oder Unterstützung benötigen, helfen wir Ihnen gerne<br />

weiter. Folgende Ansprechpartner stehen Ihnen zur Verfügung:<br />

Ruth Himmel, 0731/500-61727 oder ruth.himmel@uniklinik-ulm.de<br />

Willi Igel, 0711/6375-431 oder willi.igel@kvjs.de<br />

Bewerbungsschluss ist Freitag, 6. Juli 2012.<br />

1. Kurzbeschreibung zur Situation für Säuglinge und Kleinkinder<br />

Bitte geben Sie einen Überblick über Ihren Stadt-/Landkreis bzw. Ihre Stadt unter Berücksichtigung<br />

der für das Projekt relevanten Daten (0-3jährige, Familien mit besonderen Belastungen,<br />

Beschreibung von Best Practice Beispielen und/oder speziellen Problemen und Veränderungsbedarf).<br />

2. Entwicklungsplanung<br />

Bitte führen Sie aus, welchen Schwerpunkt Sie im Projektzeitraum bearbeiten möchten. Beschränken<br />

Sie dabei bitte auf maximal zwei der nachfolgend benannten Schwerpunkte. Beantworten<br />

sie dabei folgende Fragen: Welche Angebote/Leistungen/Vernetzungen sollen<br />

erarbeitet/optimiert werde? Welche Angebote sind geplant? Welche Partner werden hierfür<br />

benötigt? Beachten Sie bei Ihren Ausführungen, dass diese Ziele im Projektzeitraum leistbar<br />

sein müssen.<br />

a. Kommunikation<br />

b. sozial- und datenschutzrechtliche Fragestellungen<br />

c. Optimierung des Angebotsspektrums<br />

d. Ausdifferenzierung / Spezialisierung der Vernetzung<br />

e. Verfahrensstandards<br />

f. Organisationsentwicklung<br />

2 / 3


3. Benötigte Unterstützung<br />

Bitte beschreiben Sie, welche Erwartungen Sie an uns als Projektträger haben, um Ihre Ziele<br />

erreichen zu können.<br />

4. Motivation<br />

Bitte beschreiben Sie, warum Sie sich um eine Projektteilnahme bewerben und was Sie sich<br />

aus einer Teilnahme erwarten.<br />

5. Sonstiges<br />

Freifeld für weitere Angaben.<br />

Bitte fügen Sie dem Antrag ggf. Unterlagen bei, welche einen weiteren Einblick in Ihre spezifische<br />

Situation ermöglichen.<br />

Einreichung des Antrags<br />

Für eine digitale Übermittlung mailen Sie die Unterlagen bitte an folgende E-Mailadresse:<br />

ruth.himmel@uniklinik-ulm.de<br />

Bitte vergessen Sie bei der digitalen Übermittlung nicht, den Antrag zu unterschreiben und<br />

mit Ihrem Stempel zu versehen.<br />

Sollten Sie uns die Unterlagen per Post schicken wollen, senden Sie diese bitte an:<br />

Universitätsklinikum Ulm<br />

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie<br />

Ruth Himmel<br />

Steinhövelstr. 5<br />

89075 Ulm<br />

3 / 3


Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“<br />

Entwicklungsgespräche am 20.09.2012 in Ulm<br />

Zielerreichungsskala<br />

1 =<br />

Negativpol<br />

7 =<br />

Positivpol<br />

Die Angebotsstruktur im Bereich Frühe Hilfen<br />

und Kinderschutz ist unzureichend entwickelt.<br />

Die Angebotsstruktur im Bereich Frühe Hilfen<br />

und Kinderschutz ist hervorragend<br />

Dies bedeutet zum Beispiel:<br />

- Es sind keine oder nur unbefriedigende<br />

Angebote im Bereich Frühe Hilfen und<br />

Kinderschutz vorhanden<br />

- Aktueller Bedarf an Angeboten wurde bisher<br />

nicht erhoben<br />

- Familien fühlen sich durch die mangelhafte<br />

Angebotsstruktur nicht ausreichend unterstützt/<br />

wissen nicht, an welcher Stelle sie an<br />

Informationen gelangen können<br />

- Bei der Implementierung neuer Angebote<br />

kommt es zu zahlreichen Problemen<br />

- Die wenigen vorhandenen Angebote im Bereich<br />

Frühe Hilfen werden nicht aufeinander<br />

abgestimmt<br />

- Es existiert keine zentrale Sammel- bzw.<br />

Anlaufstelle an welcher alle Angebote im<br />

Bereich Frühe Hilfen und der angrenzenden<br />

Fachbereiche übersichtlich zusammengetragen<br />

werden<br />

Angebotsstruktur<br />

im Bereich<br />

Frühe Hilfen<br />

und Kinderschutz<br />

Dies bedeutet zum Beispiel:<br />

- Es existiert ein umfangreiches und ausgereiftes<br />

Angebotsspektrum im Bereich Frühe Hilfen und<br />

Kinderschutz<br />

- Die bestehenden Angebote werden passgenau<br />

genutzt<br />

- Einer Person werden bei Bedarf auch mehrere<br />

Angebote, gegebenenfalls auch Angebote aus<br />

verschiedenen fachlichen Disziplinen,<br />

gleichzeitig vermittelt<br />

- Die Angebote sind für Familien niedrigschwellig<br />

zugänglich<br />

- Es existiert eine zentrale Sammel- bzw.<br />

Anlaufstelle an welcher alle Angebote im<br />

Bereich Frühe Hilfen und der angrenzenden<br />

Fachbereiche übersichtlich zusammengetragen<br />

werden und abgerufen werden können


Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“<br />

Entwicklungsgespräche am 20.09.2012 in Ulm<br />

Zielerreichungsskala<br />

1 =<br />

Negativpol<br />

7 =<br />

Positivpol<br />

Die Kooperation im Netzwerk<br />

ist sehr lückenhaft und unbefriedigend<br />

Dies bedeutet zum Beispiel:<br />

- Eine einrichtungsübergreifende<br />

Netzwerkkoordination ist nicht vorhanden<br />

- Großes Ungleichgewicht bezüglich des<br />

Engagements der Vertreterinnen und Vertretern<br />

der Jugendhilfe und des Gesundheitswesens im<br />

Netzwerk Frühe Hilfen<br />

- Keine festen Kommunikationsstrukturen<br />

zwischen den Netzwerkteilnehmern, wichtige<br />

Informationen gehen leicht verloren<br />

- Die Zusammenarbeit der Netzwerkpartner ist<br />

durch zahlreiche Dissonanzen und<br />

Kompetenzstreitigkeiten geprägt/ keine<br />

Verständigung über gemeinsame Projekte,<br />

Anliegen, Verantwortlichkeiten und Ressourcen<br />

im Bereich Frühe Hilfen<br />

- Keinerlei „Informationsknotenpunkte“, an<br />

welchen Informationen über Kooperationen<br />

gesammelt und weitergeleitet werden<br />

- Evaluations- und Qualifikationsmaßnahmen,<br />

welche die Qualität des Netzwerks sichern und<br />

verbessern sollen, werden nicht durchgeführt<br />

Vernetzung<br />

im Bereich<br />

Frühe Hilfen<br />

und Kinderschutz<br />

Die Kooperation im Netzwerk ist hervorragend<br />

Dies bedeutet zum Beispiel:<br />

- Die einrichtungsübergreifende<br />

Netzwerkkoordination ist zentral und systematisch<br />

geregelt<br />

- Der Teilnehmerkreis an Runden Tischen setzt sich<br />

zu gleichen Teilen aus Vertreterinnen und<br />

Vertretern der Jugendhilfe und des<br />

Gesundheitswesens zusammen<br />

- Es existieren feste Kommunikationsstrukturen<br />

zwischen den Netzwerkteilnehmern, welche sich<br />

bewährt haben<br />

- Netzwerkpartner verständigen sich verlässlich und<br />

auf gleicher Augenhöhe über gemeinsame<br />

Projekte und Anliegen/ Verantwortlichkeiten und<br />

Ressourcen werden klar miteinander<br />

abgesprochen<br />

- Es gibt „Informationsknotenpunkte“, an welchen<br />

Informationen über Kooperationen gesammelt und<br />

weitergeleitet werden<br />

- Es werden Evaluations- und<br />

Qualifikationsmaßnahmen durchgeführt, welche<br />

die Qualität des Netzwerks sichern und<br />

verbessern


Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“<br />

Dokumentationsbogen für die Beratungen der Kreise und Städte<br />

Teilnehmer der Beratung<br />

Name des Beraters/der Beraterin<br />

Kreis/Stadt<br />

Teilnehmer/innen an der Beratung<br />

Die Beratung findet<br />

persönlich vor Ort<br />

telefonisch<br />

schriftlich<br />

per E-Mail<br />

statt.<br />

Datum und Dauer<br />

der Beratung<br />

Thema/en der Beratung<br />

Verlauf der Beratung<br />

(Stichworte, Themen, ggf.<br />

unterschiedliche Erwartungen<br />

etc.)<br />

und<br />

Ergebnis der Beratung/<br />

weiteres Vorgehen/<br />

gemeinsame Absprachen<br />

Sonstige Bemerkungen<br />

1


Veranstaltungsort und Anreise<br />

GENO- Haus Stuttgart<br />

Heilbronner Str. 41<br />

70191 Stuttgart<br />

Sitzungssaal EG 5,6,7<br />

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

Mit den Stadtbahnlinien U5, U6, U7 oder U15<br />

vom Hauptbahnhof aus stadtauswärts Richtung<br />

Mönchfeld, Gerlingen, Killesberg oder<br />

Stammheim, (Haltestelle Türlenstraße/<br />

Bürgerhospital). Mit der Buslinie 44 (Haltestelle<br />

Türlenstraße/Bürgerhospital).<br />

Anreise mit dem Auto<br />

Das GENO-Haus liegt direkt an der Bundesstraße<br />

27 (Heilbronner Straße).<br />

Parkmöglichkeiten<br />

In der Tiefgarage des GENO-Hauses befinden<br />

sich ausreichend kostenlose Parkplätze.<br />

Anmeldung und Rückfragen<br />

Forschungssekretariat Petra Hilmes<br />

Petra.Hilmes@uniklinik-ulm.de<br />

Bitte melden Sie sich verbindlich bis zum<br />

30.11.2012 auf http://www.uniklinikulm.de/fileadmin/Kliniken/Kinder_Jugendpsychi<br />

atrie/Praesentationen/Netzw_FH/anmeldeformu<br />

lar_Fachtag.pdf an. Die Platzvergabe ergfolgt<br />

nach Reihenfolge der Anmeldung. Es stehen 200<br />

Plätze zur Verfügung.<br />

Projekt "Netzwerk Frühe Hilfen und<br />

Kinderschutz"Bundeskinderschutzgesetzdie<br />

Normen und ihre Umsetzung in der<br />

interdisziplinären Praxis<br />

Mittwoch, 12.12.2012<br />

09:30 - 16:30 Uhr<br />

GENO-Haus, Stuttgart<br />

In Zusammenarbeit mit<br />

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

/ Psychotherapie<br />

des Universitätsklinikums Ulm<br />

Steinhövelstraße 5<br />

D - 89075 Ulm<br />

www.uni-ulm.de/ klinik/ kjp<br />

Ärztl. Direktor: Prof. Dr. J. M. Fegert


Eine systematische und nachhaltige Entwicklung im Bereich<br />

Früher Hilfen und Kinderschutz setzt interdisziplinäre<br />

Kooperationen und Vernetzung voraus. Dies betrifft<br />

insbesondere die Zusammenarbeit zwischen der Kinder- und<br />

Jugendhilfe und dem Gesundheitswesen. Im Rahmen des<br />

vom Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen<br />

und Senioren Baden-Würtemberg unterstützten Projektes<br />

"Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz", das von der Klinik<br />

für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie des<br />

Universitätsklinikums Ulm in Zusammenarbeit mit dem<br />

Kommunalverband für Jugend und Soziales- Landesjugendamt<br />

durchgeführt wird, werden bereits in einer zweiten Projektrunde<br />

Stadt- und Landkreise, sowie kreisangehörige Städte mit<br />

eigenem Jugendamt in Baden-Württemberg beim Auf- und<br />

Ausbau ihrer individuellen Vernetzungs- und Angebotsstruktur<br />

durch interdisziplinär ausgewiesene Expertinnen und Experten<br />

unterstützt.<br />

Der Fachtag "Bundeskinderschutzgesetz- die Normen und<br />

ihre interdisziplnäre Umsetzung in der Praxis" - ist eine<br />

Veranstaltung im Rahmen dieses Projektes. Das neue<br />

Bundeskinderschutzgesetz verankert die Förderung der<br />

interdisziplinären Zusammenarbeit bundesweit auch auf<br />

gesetzlicher Ebene. Wir möchten Sie über die Inhalte<br />

des Bundeskinderschutzgesetzes informieren und mit Ihnen<br />

diskutieren, welche Chancen und Möglichkeiten sich daraus<br />

für die konkrete interdisziplinäre Umsetzung der Frühen Hilfen<br />

und des Kinderschutzes ergeben, aber auch welche<br />

Herausforderung das neue Gesetz an die Kreise und Kommunen<br />

so wie die Akteure der Frühen Hilfen vor Ort stelt<br />

Aufgrund des allgemeinen Interesses wird die Veranstaltung<br />

für das interessierte Fachpublikum in Baden- Württemberg<br />

geöffnet.<br />

Programm<br />

09:30 - 10:00 Anmeldung, Brezelfrühstück<br />

10:00 - 10:20 Begrüßung<br />

Herr Winfried Kleinert,<br />

Ministerium für Arbeit und<br />

Sozialordnung, Familie, Frauen und<br />

Senioren Baden-Württemberg<br />

Frau Prof. Dr. Ute Ziegenhain,<br />

Klinik für Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie/Psychotherapie,<br />

Universitätsklinikum Ulm<br />

Herr Roland Kaiser,<br />

Kommunalverband für Jugend und<br />

Soziales Baden-Württemberg<br />

10:20 - 12:20 Das Bundeskinderschutzgesetz<br />

in der Praxis- Chance für die<br />

Frühen Hilfen? Herr Dr. Thomas<br />

Meysen, Deutsches Institut für<br />

Jugendhilfe und Familienrecht,<br />

Heidelberg<br />

12:20 - 13:30 Mittagspause<br />

13:30 - 14:15 "Bundesinitiative Netzwerke Frühe<br />

Hilfen und Familienhebammen"<br />

Frau Mechthild Paul, Nationales<br />

Zentrum Frühe Hilfen Köln<br />

14:15 - 15:00 Familienhebammen- wichtige<br />

Akteure der Frühen Hilfen<br />

Frau Margarete Wetzel,<br />

Hebammenverband BW<br />

15:00 - 15:45 Das Programm Familienbesucher -<br />

die Chance eines gelungenen<br />

Erstkontakts zu den Familien<br />

Melanie Pillhofer, Klinik für Kinderund<br />

Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie,<br />

Universitätsklinikum Ulm<br />

15:45 - 16:30 Podiumsdiskussion<br />

Herr Winfried Kleinert<br />

Herr Roland Kaiser<br />

Frau Melanie Pillhofer<br />

Frau Mechthild Paul<br />

Frau Jutta Eichenauer,<br />

Hebammenverband BW<br />

Frau Prof. Dr. Ute Ziegenhain<br />

(Moderation)<br />

16:30 Veranstaltungsende


Veranstaltungsort und Anreise<br />

Jugendherberge Stuttgart International<br />

Haußmannstr. 27<br />

70188 Stuttgart - Mitte<br />

Raum Kairo 1-4<br />

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

Mit der Stadtbahn Linie U15 in Fahrtrichtung: Ruhbank<br />

(Fernsehturm) / Heumaden bis zur Haltestelle Eugensplatz.<br />

Von dort gehen Sie der Haußmannstraße entlang den<br />

Berg hinauf bis zur Rechtskurve. Hier gehen Sie links bis<br />

zur Jugendherberge.<br />

Parkmöglichkeiten:<br />

Die Jugendherberge hat keinen Parkplatz. Kostenfreie<br />

Parkplätze finden Sie in der Haußmannstraße.<br />

Anmeldungen und Rückfragen<br />

Forschungssekretariat Petra Hilmes<br />

E-Mail: Tagungen.KJP@uniklinik-ulm.de<br />

Bitte melden Sie sich verbindlich bis 28.März auf<br />

http://www.uniklinikulm.de/fileadmin/Kliniken/Kinder_Jugendpsychiatrie/Do<br />

kumente/Anmeldeformular_Fachtag_Risikoscreening.pdf<br />

an. Die Platzvergabe erfolgt nach Reihenfolge der<br />

Anmeldung. Es stehen 180 Plätze zur Verfügung.<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie/<br />

Psychotherapie<br />

Universitätsklinikum Ulm<br />

Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen<br />

und Kinderschutz“<br />

Fachtag Risikoscreening in der<br />

Kinder- und Jugendhilfe<br />

Mittwoch, 10.04.2013<br />

09:30 bis 16:00 Uhr<br />

Jugendherberge Stuttgart International<br />

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

/ Psychotherapie<br />

des Universitätsklinikums Ulm<br />

Steinhövelstraße 5<br />

D - 89075 Ulm<br />

www.uni-ulm.de/ klinik/ kjp<br />

Ärztl. Direktor: Prof. Dr. J. M. Fegert


Eine systematische und nachhaltige Entwicklung im Bereich<br />

Früher Hilfen und Kinderschutz setzt interdisziplinäre<br />

Kooperation und Vernetzung voraus. Dies betrifft<br />

insbesondere die Zusammenarbeit, zwischen der Kinderund<br />

Jugendhilfe und dem Gesundheitswesen. Im Rahmen<br />

des vom Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />

Frauen und Senioren Baden-Württemberg unterstützten<br />

Projektes „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“, das<br />

von der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/<br />

Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm in<br />

Zusammenarbeit mit dem Kommunalverband für Jugend<br />

und Soziales – Landesjugendamt durchgeführt wird, werden<br />

bereits in einer zweiten Projektrunde Stadt- und Landkreise,<br />

sowie kreisangehörige Städte mit eigenem Jugendamt in<br />

Baden-Württemberg beim Auf- und Ausbau ihrer<br />

individuellen Vernetzungs- und Angebotsstruktur durch<br />

interdisziplinär ausgewiesene Expertinnen und Experten<br />

unterstützt.<br />

Programm<br />

ab 9:30 Uhr<br />

10:00 Uhr<br />

Anmeldung und Brezelfrühstück<br />

Begrüßung<br />

Herr Winfried Kleinert, Ministerium für<br />

Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen<br />

und Senioren<br />

Frau Ute Ziegenhain, Klinik für Kinderund<br />

Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie,<br />

Universitätsklinikum Ulm<br />

Herr Willi Igel, Kommunalverband für<br />

Jugend und Soziales Baden-Württemberg,<br />

Dezernat Jugend - Landesjugendamt<br />

13:30 Uhr<br />

14:30 Uhr<br />

Lohnt sich Erbsenzählen in der<br />

Jugendhilfe? Systematische<br />

Datenerhebungen und § 79a SGB<br />

VIII<br />

Herr Heinz Kindler, Deutsches<br />

Jugendinstitut, e. V.<br />

Aus der Praxis: Vorstellung der Skala<br />

der elterlichen Feinfühligkeit<br />

Frau Anne Künster, Klinik für Kinder-und<br />

Jugendpsychiatrie/Psychotherapie,<br />

Universitätsklinikum Ulm<br />

Der Fachtag „Risikoscreening in der Kinder- und Jugendhilfe“<br />

ist eine Veranstaltung im Rahmen dieses Projektes. Der<br />

Einsatz von Screeningverfahren wird im Bereich der Frühen<br />

Hilfen zunehmend diskutiert und gefordert. Ziel von<br />

Risikoscreening ist es, durch das frühe Erkennen von<br />

Risikoindikatoren, möglichst systematisch jungen Familien<br />

mit besonderem Unterstützungsbedarf frühe und passgenaue<br />

Hilfen anzubieten, um dadurch die Häufigkeit früher<br />

Kindesvernachlässigung und -misshandlung zu verringern<br />

und positive Formen von Fürsorge und Erziehung zu fördern.<br />

Wir möchten im Rahmen dieses Fachtages die Fortschritte,<br />

Probleme und Fragen von Risikoscreening und<br />

Gefährdungseinschätzung beleuchten, einige Instrumente<br />

aus der Praxis vorstellen und gemeinsam mit Ihnen die Vorund<br />

Nachteile der systematischen Datenerhebung diskutieren.<br />

10:15 Uhr<br />

11:30 Uhr<br />

Risikoscreening und<br />

Gefährdungseinschätzung:<br />

Fortschritte, Probleme und Fragen<br />

Herr Heinz Kindler, Deutsches<br />

Jugendinstitut e. V.<br />

Aus der Praxis: Vorstellung<br />

verschiedener Fragebogen-<br />

Instrumente<br />

15:30 Uhr<br />

16:00 Uhr<br />

Diskussion<br />

Ende der Veranstaltung<br />

Aufgrund des allgemeinen Interesses wird die Veranstaltung<br />

für das interessierte Fachpublikum in Baden-Württemberg<br />

geöffnet.<br />

Frau Anne Künster, Klinik für Kinder-und<br />

Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie,<br />

Universitätsklinikum Ulm<br />

12:30 Uhr<br />

Mittagspause


Veranstaltungsort und Anreise<br />

Stadthaus Ulm<br />

Münsterplatz 50<br />

89073 Ulm<br />

Anreise mit der Bahn<br />

Ab Hauptbahnhof Ulm noch ca. 10 Gehminuten durch<br />

Bahnhof- und Hirschstraße bis zum Münsterplatz<br />

Mit dem Auto<br />

A8 München/Stuttgart, Ausfahrt "Ulm West", Richtung<br />

Stadtmitte bis Münsterplatz<br />

A7 Würzburg/Kempten, am Autobahnkreuz "Elchingen"<br />

auf die A8 Richtung Ulm, dann s. oben<br />

Parkmöglichkeiten: Parkhäuser "Am Rathaus",<br />

"Fischerviertel" (jeweils ca. 5-10 Minuten zu Fuß)<br />

Anmeldungen und Rückfragen<br />

Forschungssekretariat, Frau Petra Hilmes<br />

E-Mail: Tagungen.KJP@uniklinik-ulm.de<br />

Bitte melden Sie sich verbindlich bis 1. Juli 2013 auf<br />

http://www.uniklinik-ulm.de/struktur/kliniken/kinder-undjugendpsychiatriepsychotherapie/home/aktuelles/verans<br />

taltungen.html an .<br />

Es stehen 180 Plätze zur Verfügung. Die Platzvergabe<br />

erfolgt nach Reihenfolge der Anmeldung.<br />

Die Veranstaltung ist kostenfrei. CME-Punkte<br />

können erworben werden.<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie/<br />

Psychotherapie<br />

Universitätsklinikum Ulm<br />

Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen und<br />

Kinderschutz“<br />

Netzwerke Frühe Hilfen und Kinderschutz<br />

-<br />

Wege in die Nachhaltigkeit<br />

Mittwoch, 17.07.2013<br />

09:30 bis 16:00 Uhr<br />

Stadthaus Ulm<br />

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

/ Psychotherapie<br />

des Universitätsklinikums Ulm<br />

Steinhövelstraße 5<br />

D - 89075 Ulm<br />

www.uniklinik-ulm.de / kjpp<br />

Ärztl. Direktor: Prof. Dr. J. M. Fegert


Frühe Hilfen und Kinderschutz -<br />

Wege in die Nachhaltigkeit<br />

Programm<br />

Die Bedeutung „Früher Hilfen“ ist in Deutschland längst<br />

breit akzeptiert. Angebote Früher Hilfen wurden in den<br />

letzten Jahren mit erstaunlicher Beständigkeit von der<br />

Praxis als eine interdisziplinäre Gestaltungsaufgabe<br />

angenommen. Im häufigsten Verständnis werden Frühe<br />

Hilfen als Angebote für junge Familien verstanden, die<br />

früh und rechtzeitig vorgehalten werden, um die<br />

Entwicklungsmöglichkeiten von Säuglingen und Kleinkindern<br />

zu verbessern sowie um mögliche Kindeswohlgefährdung<br />

und Vernachlässigung zu verhindern oder<br />

zumindest abzumildern. Angebote Früher Hilfen<br />

umfassen sowohl niedrigschwellige und breit angelegte<br />

universell präventive Angebote, als auch spezifische und<br />

selektiv präventive Angebote für psychosozial belastete<br />

Familien.<br />

Frühe Hilfen basieren auf multiprofessioneller<br />

Kooperation und verbindlichen Vernetzungsstrukturen<br />

zwischen der Kinder- und Jugendhilfe, dem Gesundheitswesen,<br />

der Frühförderung, der Schwangerenberatung,<br />

aber auch anderen sozialen Diensten wie etwa den Jobcentern.<br />

Mit der Verabschiedung des Bundeskinderschutzgesetzes<br />

wurde ein bundeseinheitlicher<br />

Rahmen für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit im<br />

Kinderschutz geschaffen und eine bundeseinheitliche<br />

Finanzierung lokaler Netzwerke ermöglicht.<br />

Die Schaffung tragfähiger Vernetzungsstrukturen aber ist<br />

zunächst eine kommunale Herausforderung. In Baden-<br />

Württemberg sind in den vergangenen Jahren zahlreiche<br />

Initiativen entstanden. Landesweit wurde das<br />

interdisziplinäre Angebotsrepertoire Früher Hilfen aufund<br />

ausgebaut und interdisziplinäre Kooperations- und<br />

Vernetzungsstrukturen weiterentwickelt. Insgesamt sind<br />

die Frühen Hilfen in Baden-Württemberg mittlerweile<br />

breit und gut etabliert.<br />

Derzeit noch wenig diskutiert wird, inwieweit der Aufund<br />

Ausbau Früher Hilfen auf dem bisher erreichten<br />

Niveau abgeschlossen ist, oder aber inwieweit im<br />

weiteren Prozess qualitativ neue Herausforderungen<br />

entstehen: Der langfristige Erhalt einmal etablierter<br />

Kooperations- und Vernetzungsstrukturen. Wie kann<br />

Nachhaltigkeit in den lokalen Netzwerken erreicht<br />

werden und wie können Wege in die Verstetigung<br />

aussehen?<br />

Wir haben diese Frage in den Mittelpunkt unseres letzten<br />

Fachtages im Rahmen des Projektes „Netzwerk Frühe<br />

Hilfen und Kinderschutz“ gestellt. Der Fachtag findet in<br />

bewährter Kooperation mit dem Kommunalverband für<br />

Jugend und Soziales – Landesjugendamt und mit<br />

Förderung des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung,<br />

Familie, Frauen und Senioren, Baden-<br />

Württemberg, statt.<br />

ab 9:30 Uhr<br />

10:00 Uhr<br />

10:15 Uhr<br />

11:30 Uhr<br />

13:00 Uhr<br />

Anmeldung und Brezelfrühstück<br />

Grußwort<br />

Herr Winfried Kleinert<br />

Ministerium für Arbeit und Sozialordnung,<br />

Familie, Frauen und Senioren, Baden-<br />

Württemberg<br />

Lokale Netzwerke Früher Hilfen -<br />

Selbstzweck oder was kommt bei<br />

den Familien an?<br />

Herr Prof. Dr. Jörg M. Fegert<br />

Klinik für Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie/Psychotherapie,<br />

Universitätsklinikum Ulm<br />

Wenn Netzwerke in die Jahre<br />

kommen - lassen sie sich langfristig<br />

organisieren?<br />

Herr Prof. Dr. Jochen Schweitzer-Rothers<br />

Institut für Medizinische Psychologie,<br />

Universitätsklinikum Heidelberg<br />

Mittagspause<br />

14:00 Uhr<br />

15:00 Uhr<br />

16:00<br />

Vernetzen, kooperieren und leiten<br />

in regionalen Bildungkontexten -<br />

Empowerment in der frühkindlichen<br />

Bildung<br />

Herr Prof. Dr. Rudolf Tippelt<br />

Fakultät für Psychologie und Pädagogik,<br />

Ludwig-Maximilians-Universität, München<br />

Podiumsdiskussion<br />

- Herr Ullrich Böttinger, Amt für Soziale und<br />

Psychologische Dienste, Landratsamt<br />

Ortenaukreis<br />

- Herr Willi Igel, Kommunalverband für<br />

Jugend und Soziales Baden-<br />

Württemberg-Landesjugendamt<br />

- Herr Winfried Kleinert<br />

- Herr Prof. Dr. Jochen Schweitzer-Rothers<br />

- Herr Prof. Dr. Rudolf Tippelt<br />

- N. N.<br />

Moderation<br />

Frau Prof. Dr. Ute Ziegenhain<br />

Klinik für Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie/Psychotherapie,<br />

Universitätsklinikum Ulm<br />

Ende der Veranstaltung<br />

Wir möchten Sie sehr herzlich dazu einladen und würden<br />

uns freuen, Sie in Ulm begrüßen zu dürfen.


Projekt<br />

„Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“<br />

Ein Fragebogen zur Erfassung des individuellen<br />

Entwicklungsstandes einzelner Stadt- und Landkreise<br />

bzw. kreisangehöriger Städte mit eigenem Jugendamt<br />

im Bereich Frühe Hilfen und Kinderschutz<br />

Ansprechpartner bei Rückfragen:<br />

Ruth Himmel (M.A.), Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie;<br />

Universitätsklinikum Ulm.<br />

Kontakt: E-Mail: ruth.himmel@uniklinik-ulm.de; Tel.: 0731-500-61727


Teil 1<br />

Vernetzung im Bereich<br />

Frühe Hilfen/ Kinderschutz<br />

1


Kreuzen Sie bitte zunächst alle<br />

Kooperationspartner an, mit denen Sie schon<br />

einmal fallbezogen zusammengearbeitet<br />

haben. Nur für diese Kooperationspartner<br />

geben Sie dann bitte in den weiteren Spalten<br />

noch eine kurze Bewertung der jeweiligen<br />

Zusammenarbeit ab.<br />

Kooperations<br />

partner hier<br />

ankreuzen<br />

Wie bewerten Sie - alles in<br />

allem - die Zusammenarbeit<br />

im Netzwerk?<br />

regelmäßig/<br />

etabliert<br />

sporadisch/<br />

schleppend<br />

a) Ein (anderes) Gesundheitsamt <br />

b) Ein (anderes) Jugendamt <br />

c) Erziehungs-/ Familienberatungsstelle(n) <br />

d) Frauen-/ Kinderschutzhaus <br />

e) Suchtberatungsstelle(n) <br />

f) Mutter-Kind-Einrichtungen (betreute<br />

Wohnformen)<br />

<br />

g) Kindertageseinrichtungen <br />

h) Jugendhilfeträger <br />

i) Schwangerschaftsberatungsstelle(n) <br />

j) Sozialpsychiatrischer Dienst <br />

k) Frühförderstelle(n) <br />

l) Familienzentrum/ Mütterzentrum <br />

m) Niedergelassene(r) Frauenärztin/ Frauenarzt <br />

n) Niedergelassene(r) Hausärztin/ Hausarzt <br />

o) Niedergelassene(r) Kinderärztin/ Kinderarzt <br />

p) Niedergelassene(r) Kinder-/<br />

Jugendpsychiater(In)<br />

<br />

q) Niedergelassene(r) Erwachsenenpsychiater(in) <br />

r) Psychologische Kinder- und<br />

Jugendtherapeut(in)<br />

<br />

s) Niedergelassene od. freie Hebamme(n) <br />

t) Geburtsklinik <br />

u) Kinderklinik <br />

v) Notfallambulanz <br />

2


Kreuzen Sie bitte zunächst alle<br />

Kooperationspartner an, mit denen Sie schon<br />

einmal fallbezogen zusammengearbeitet<br />

haben. Nur für diese Kooperationspartner<br />

geben Sie dann bitte in den weiteren Spalten<br />

noch eine kurze Bewertung der jeweiligen<br />

Zusammenarbeit ab.<br />

Kooperations<br />

partner hier<br />

ankreuzen<br />

Wie bewerten Sie - alles in<br />

allem - die Zusammenarbeit<br />

im Netzwerk?<br />

regelmäßig/<br />

etabliert<br />

sporadisch/<br />

schleppend<br />

w) Klinik der Erwachsenenpsychiatrie <br />

x) Klinik der Kinder- und Jugendpsychiatrie <br />

y) Polizei <br />

Za) Familiengericht <br />

Zb) Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) <br />

Zc) Familienbildungsstätten <br />

Zd) Kinderschutzzentrum <br />

Ze)<br />

Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für<br />

Arbeitssuchende (ARGE/ Jobcenter/<br />

Sozialhilfe)<br />

<br />

Zg) Wohnungsamt, Fachstelle z. Verm. v. Obd. <br />

Zh)<br />

Sonstige<br />

…………………………………………………...<br />

…………………………………………………...<br />

<br />

3


Rahmenbedingungen und Netzwerkstruktur<br />

Diese Aussage trifft auf unser Netzwerk Frühe Hilfen….<br />

nicht<br />

zu<br />

eher<br />

nicht<br />

zu<br />

eher<br />

zu<br />

zu<br />

1 Es gibt eine zentrale Koordinationsstelle für den Bereich<br />

„Frühe Hilfen“.<br />

2 Es gibt feste Kommunikationsstrukturen zwischen den<br />

am Netzwerk beteiligten Institutionen (Foren,<br />

Arbeitsgruppen zwischen Institutionen/ Berufsgruppen).<br />

Wenn ja, welche?<br />

<br />

<br />

......................................................................................<br />

......................................................................................<br />

......................................................................................<br />

......................................................................................<br />

3 Es finden regelmäßige Netzwerktreffen (mind. 2x pro<br />

Jahr) statt.<br />

4 Vertreterinnen und Vertreter der Jugendhilfe und<br />

Gesundheitswesen sind paritätisch am Runden Tisch<br />

vertreten.<br />

Kommentar:<br />

<br />

<br />

......................................................................................<br />

5 Es besteht eine zielgruppenspezifische Vernetzung im<br />

Bereich der fachlichen Arbeit. (z.B. für psychisch kranke<br />

Eltern, minderjährige Mütter, etc.)<br />

Wenn ja, welche<br />

<br />

......................................................................................<br />

......................................................................................<br />

......................................................................................<br />

4


Diese Aussage trifft auf unser Netzwerk Frühe Hilfen….<br />

nicht<br />

zu<br />

eher<br />

nicht<br />

zu<br />

eher<br />

zu<br />

zu<br />

6 Es bestehen mit folgenden Einrichtungen/ Institutionen/<br />

Berufsgruppen Verfahrensabsprachen zur Umsetzung<br />

Früher Hilfen/ Kinderschutz (Achtung! Keine „8a<br />

Vereinbarungen“):<br />

<br />

. ....................................................................................<br />

......................................................................................<br />

......................................................................................<br />

7 Es existiert ein mit allen Netzwerkpartnern<br />

abgestimmtes System zur Erkennung von Risikolagen,<br />

welches über den „8a Auftrag“ hinausgeht.<br />

8 Es besteht eine ausgereifte Vernetzung zwischen der<br />

Kinder-/Jugendhilfe und dem Gesundheitswesen im<br />

Bereich der Frühen Hilfen.<br />

Wenn ja, bitte erläutern:<br />

<br />

<br />

......................................................................................<br />

......................................................................................<br />

......................................................................................<br />

9 Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist systematisch<br />

und verbindlich geregelt.<br />

10 Übergang und Übergabe von Fällen zwischen den<br />

Systemen sind beschrieben und Regelungen für<br />

Konflikte sind vereinbart.<br />

Wenn ja, zwischen wem?<br />

<br />

<br />

......................................................................................<br />

......................................................................................<br />

......................................................................................<br />

5


Verfahrensweisen und Aufgabenteilung<br />

Diese Aussage trifft auf unser Netzwerk Frühe Hilfen….<br />

nicht<br />

zu<br />

eher<br />

nicht<br />

zu<br />

eher<br />

zu<br />

zu<br />

11 Die Kooperationspartner haben gemeinsame Ziele am<br />

Runden Tisch definiert.<br />

Welche Ziele?<br />

<br />

.......................................................................................<br />

.......................................................................................<br />

.......................................................................................<br />

.......................................................................................<br />

.......................................................................................<br />

12 Die Kooperationspartner haben sich darüber verständigt,<br />

welche Rolle die einzelnen Akteure einnehmen und wie<br />

die Verantwortlichkeiten zur Zielerreichung aufgeteilt<br />

sind.<br />

13 Unter den Kooperationspartnern finden regelmäßige<br />

Absprachen über die Bereitstellung der erforderlichen<br />

institutionellen und personellen Ressourcen statt.<br />

14 Ziele und zu erledigende Aufgaben, die im Rahmen von<br />

Arbeitskreisen oder Foren festgelegt werden, werden<br />

angemessen terminiert.<br />

<br />

<br />

<br />

6


Qualitätsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Diese Aussage trifft auf unser Netzwerk Frühe Hilfen….<br />

nicht<br />

zu<br />

eher<br />

nicht<br />

zu<br />

eher<br />

zu<br />

zu<br />

15 Es findet eine einrichtungsübergreifende<br />

Öffentlichkeitsarbeit statt, welche den unterschiedlichen<br />

Zielgruppen die Leistungen im Bereich Frühe<br />

Hilfen/Kinderschutz bekannt macht.<br />

16 Die Qualität des interdisziplinären Austauschs im<br />

Rahmen der Netzwerkarbeit bleibt auch bei wechselnder<br />

Zusammensetzung der Teilnehmer gewährt.<br />

17 Es finden (fachübergreifende)<br />

Qualifizierungsmaßnahmen für die Netzwerkakteure<br />

statt.<br />

Wenn ja, welche?<br />

<br />

<br />

<br />

.......................................................................................<br />

.......................................................................................<br />

18 Es existieren „Informationsknotenpunkte“ (z.B.<br />

Ansprechpartner, Branchenbuch, Datenbanken), an<br />

welchen Informationen über Kooperationen gesammelt<br />

und weitergeleitet werden.<br />

Wo werden diese gesammelt?<br />

<br />

.......................................................................................<br />

Wer pflegt sie?<br />

.......................................................................................<br />

7


Diese Aussage trifft auf unser Netzwerk Frühe<br />

Hilfen….<br />

nicht<br />

zu<br />

eher<br />

nicht<br />

zu<br />

eher<br />

zu<br />

zu<br />

19 Es existiert eine zentrale Sammelstelle (z.B.<br />

Ansprechpartner/ Datenbank), an welcher alle Angebote<br />

im Bereich Frühe Hilfen und der angrenzenden<br />

Fachbereiche für alle Interessierten zusammengetragen<br />

werden.<br />

Wenn ja, wer kümmert sich um die Zusammenführung<br />

und Aktualisierung der Daten?<br />

<br />

.................................................................................<br />

Wer hat Zugang zu den Informationen?<br />

.................................................................................<br />

.................................................................................<br />

20 Frühe Hilfen Maßnahmen werden evaluiert.<br />

Wenn ja, in welcher Weise?<br />

<br />

.......................................................................................<br />

.......................................................................................<br />

.......................................................................................<br />

21 Es werden gezielt vertrauensbildende Maßnahmen für<br />

die beteiligten Netzwerkakteure durchgeführt.<br />

Wenn ja, wie sehen diese aus:<br />

<br />

.......................................................................................<br />

.......................................................................................<br />

.......................................................................................<br />

8


Austausch und Kommunikation<br />

Diese Aussage trifft auf unser Netzwerk Frühe Hilfen….<br />

nicht<br />

zu<br />

eher<br />

nicht<br />

zu<br />

eher<br />

zu<br />

zu<br />

22 Es finden in regelmäßigen Abständen interdisziplinäre<br />

anonymisierte Fallbesprechungen statt.<br />

Wenn ja, wie oft?<br />

<br />

.......................................................................................<br />

Wer leitet diese?<br />

.......................................................................................<br />

Wer nimmt daran teil?<br />

.......................................................................................<br />

.......................................................................................<br />

.......................................................................................<br />

23 Es herrscht ein von gegenseitigem Respekt getragenes<br />

Arbeitsklima im Netzwerk Frühe Hilfen vor.<br />

24 Es findet ein kontinuierlicher Informationsaustausch über<br />

alle Teilgruppierungen des Netzwerks hinweg statt.<br />

25 Besprechungsergebnisse aus den Arbeitskreisen oder<br />

Foren werden immer protokolliert und auch<br />

Netzwerkpartnern zur Verfügung gestellt, die nicht direkt<br />

in die Gespräche eingebunden sind.<br />

26 Es existiert ein reger, informeller Erfahrungsaustausch<br />

zwischen den Teilnehmern des Netzwerks Frühe Hilfen.<br />

27 Die einzelnen Mitglieder des Netzwerks Frühe Hilfen<br />

kennen die lokale Angebotsstruktur im Bereich Frühe<br />

Hilfen/Kinderschutz.<br />

28 Den einzelnen Mitgliedern des Netzwerks Frühe Hilfen<br />

sind die Arbeitsweisen und Handlungsmöglichkeiten<br />

ihrer Kooperationspartner bekannt.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

9


Teil 2<br />

Angebotsstruktur im Bereich<br />

Frühe Hilfen/ Kinderschutz<br />

10


Allgemeine Angebote<br />

Kreuzen Sie zunächst alle Angebote an, die Sie<br />

bereits installiert haben.<br />

Angebot<br />

vorhanden<br />

Diese Angebote sind<br />

bereits…<br />

Noch am<br />

Anfang der<br />

Entwicklung<br />

Weit<br />

entwickelt<br />

29 Frühzeitige Informations- und/oder<br />

Unterstützungsangebote für alle (angehenden)<br />

Eltern (z.B.: Willkommenbesuch, Familienbesuch)<br />

Bitte benennen Sie dieses:<br />

<br />

................................................................................<br />

................................................................................<br />

................................................................................<br />

................................................................................<br />

30 Angebote, welche den Eltern spezifische<br />

Informationen rund um den Säugling und das<br />

Kleinkind vermitteln (z.B.: Elternbildungskurse,<br />

Förderung der elterlichen<br />

Erziehungskompetenzen)<br />

Bitte nennen:<br />

<br />

................................................................................<br />

................................................................................<br />

................................................................................<br />

................................................................................<br />

31 Familiencafe(s) als Ort der Kontaktaufnahme und<br />

des Austauschs<br />

<br />

11


Kreuzen Sie zunächst alle Angebote an, die Sie<br />

bereits installiert haben.<br />

Angebot<br />

vorhanden<br />

Diese Angebote sind<br />

bereits…<br />

Noch am<br />

Anfang der<br />

Entwicklung<br />

Weit<br />

entwickelt<br />

32 Spezifische, individuelle Beratungsangebote zur<br />

Bindungsförderung bzw. Förderung der elterlichen<br />

Erziehungskompetenz (z.B.<br />

Entwicklungspsychologische Beratung, STEEP,<br />

etc.). Bitte nennen Sie diese:<br />

<br />

................................................................................<br />

................................................................................<br />

................................................................................<br />

................................................................................<br />

33 Sonstige Angebote (z.B. Familienhebammen,<br />

etc.). Bitte nennen Sie diese:<br />

<br />

..................................................................................<br />

..................................................................................<br />

..................................................................................<br />

..................................................................................<br />

..................................................................................<br />

34 Welche der genannten Hilfen sind aufsuchend?<br />

................................................................................<br />

................................................................................<br />

................................................................................<br />

................................................................................<br />

12


Zielgruppenspezifische Angebote<br />

Kreuzen Sie zunächst alle Angebote an, die Sie<br />

bereits installiert haben.<br />

Angebot<br />

vorhanden<br />

Diese Angebote sind<br />

bereits…<br />

Noch am<br />

Anfang der<br />

Entwicklung<br />

Weit<br />

entwickelt<br />

35 Angebot(e) für psychisch erkrankte Eltern und<br />

deren Kinder.<br />

Bitte nennen:<br />

<br />

.................................................................................<br />

.................................................................................<br />

.................................................................................<br />

.................................................................................<br />

36 Angebot(e) für suchterkrankte Eltern und deren<br />

Kinder.<br />

Bitte nennen:<br />

<br />

.................................................................................<br />

.................................................................................<br />

.................................................................................<br />

.................................................................................<br />

37 Angebot(e) für Familien mit Migrationshintergrund.<br />

Bitte nennen:<br />

<br />

.................................................................................<br />

.................................................................................<br />

.................................................................................<br />

.................................................................................<br />

13


Kreuzen Sie zunächst alle Angebote an, die Sie<br />

bereits installiert haben.<br />

Angebot<br />

vorhanden<br />

Diese Angebote sind<br />

bereits…<br />

Noch am<br />

Anfang der<br />

Entwicklung<br />

Weit<br />

entwickelt<br />

38 Angebot(e) für minderjährige Mütter<br />

Bitte nennen:<br />

<br />

.................................................................................<br />

.................................................................................<br />

.................................................................................<br />

.................................................................................<br />

39 Sonstige Angebote<br />

Bitte nennen:<br />

<br />

.................................................................................<br />

.................................................................................<br />

.................................................................................<br />

.................................................................................<br />

14


Rahmenbedingungen zur Angebotsstruktur<br />

Diese Aussage trifft auf unsere Angebotsstruktur<br />

im Bereich Frühe Hilfen/ Kinderschutz…<br />

nicht<br />

zu<br />

eher<br />

nicht<br />

zu<br />

eher<br />

zu<br />

zu<br />

40 Die bestehenden Angebote im Bereich Frühe<br />

Hilfen werden passgenau genutzt, d.h. einer<br />

Person werden bei Bedarf auch mehrere<br />

Angebote, gegebenenfalls auch Angebote aus<br />

verschiedenen fachlichen Disziplinen, gleichzeitig<br />

vermittelt.<br />

<br />

Kommentar:<br />

..................................................................................<br />

..................................................................................<br />

..................................................................................<br />

..................................................................................<br />

41 Die Angebote im Bereich Frühe Hilfen sind für<br />

Familien niedrigschwellig zugänglich?<br />

Bitte beschreiben Sie die Zugangswege:<br />

<br />

.................................................................................<br />

.................................................................................<br />

.................................................................................<br />

..................................................................................<br />

..................................................................................<br />

15


Literaturhinweis:<br />

Einzelne Items des vorliegenden Fragebogens sind aus dem Difu- Fragebogen<br />

(Befragung von Jugend- und Gesundheitsämtern zu Kooperationsformen im Bereich<br />

„Frühe Hilfen“. Deutsches Institut für Urbanistik, 2008) und dem ISA- Arbeitspapier:<br />

Qualitätsrahmen „Kinderschutz“ (Institut für soziale Arbeit e.V. – Münster,<br />

Bearbeitung: Althoff, M.; Eberitzsch, S.; Frese, D.; Jordan, E.; Lukasczyk, P.; Müller,<br />

R.; 2010) entnommen.<br />

16

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