Absschlussbericht - KVJS
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Projekt<br />
„Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz II“<br />
Abschlussbericht<br />
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/<br />
Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm<br />
Prof. Dr. Jörg M. Fegert<br />
Prof. Dr. Ute Ziegenhain<br />
Ruth Himmel M.A.<br />
Alexandra Hofer, Mag.rer.nat<br />
Dr. Anne Katrin Künster<br />
Kommunalverband für Jugend und Soziales<br />
Baden-Württemberg, Dezernat Jugend -<br />
Landesjugendamt<br />
Roland Kaiser<br />
Dr. Jürgen Strohmaier<br />
Dipl.-Päd. Willi Igel<br />
Unterstützt durch das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und<br />
Senioren aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg
INHALTSVERZEICHNIS<br />
1 Das Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz II“ ............................................................ 2<br />
2 Projektbeschreibung ......................................................................................................................... 5<br />
3 Der Projektverlauf .............................................................................................................................. 6<br />
3.1 Projektausschreibung und Bewerbungsphase ........................................................................ 6<br />
3.2 Hearing .................................................................................................................................... 7<br />
3.3 Entwicklungsgespräche........................................................................................................... 8<br />
3.4 Prozessbegleitung ................................................................................................................. 12<br />
3.4.1 Coaching............................................................................................................................ 12<br />
3.4.2 Workshops......................................................................................................................... 13<br />
3.4.3 Fachtage............................................................................................................................ 14<br />
3.5 Überprüfung der Zielerreichung............................................................................................. 15<br />
3.6 Abschlussveranstaltung......................................................................................................... 15<br />
4 Prozessevaluation............................................................................................................................ 18<br />
4.1 Auswertung Fragebogen ....................................................................................................... 18<br />
4.1.1 Vernetzung im Bereich Frühe Hilfen/ Kinderschutz........................................................... 18<br />
4.1.2 Angebotsstruktur im Bereich Frühe Hilfen/ Kinderschutz.................................................. 26<br />
4.2 Auswertung Zielerreichungsskala.......................................................................................... 27<br />
4.3 Individuelle Rückmeldung der Ergebnisse an die Stadt- und Landkreise............................. 29<br />
5 Erprobung und Entwicklung eines Selbstevaluations-Instrumentariums mittels Erhebung von<br />
Qualitätsindikatoren im Kinderschutz ........................................................................................... 30<br />
6 Fazit ................................................................................................................................................... 32<br />
7 Tabellenverzeichnis ......................................................................................................................... 35<br />
8 Abbildungsverzeichnis.................................................................................................................... 35<br />
9 Anhang .............................................................................................................................................. 36<br />
1
1 Das Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz II“<br />
Im Zuge der Diskussion um Frühe Hilfen und effektiven Kinderschutz sowie der fachlichen<br />
und politischen Initiativen besteht Einigkeit darüber, junge Familien möglichst früh zu erreichen<br />
und rechtzeitig zu unterstützen, ebenso wie darüber, dass qualitativ gute und adäquate<br />
Unterstützung und Versorgung eine enge Kooperation und Vernetzung insbesondere zwischen<br />
Kinder- und Jugendhilfe und dem Gesundheitssystem voraussetzen.<br />
Im Kontext der Entwicklungen und zahlreichen Initiativen im Bereich der Frühen Hilfen, die in<br />
den vergangenen acht Jahren in Deutschland vonstatten gehen, hat das Land Baden-<br />
Württemberg sehr früh und konsequent den Weg beschritten, die interdisziplinäre Entwicklung<br />
und Etablierung Früher Hilfen systematisch zu fördern. Das Land hat in gemeinsamer<br />
Initiative mit den Ländern Bayern, Rheinland-Pfalz und Thüringen sowie mit dem Bund mit<br />
dem Modellprojekt „Guter Start ins Kinderleben“ wichtige Impulse gesetzt, um interdisziplinäre<br />
Kooperations- und Vernetzungsstrukturen zu erproben und den Auf- und Ausbau eines<br />
interdisziplinären Angebotsrepertoires vor Ort zu unterstützen. Seitdem hat das Land den<br />
folgenden Prozess der (Weiter-) Entwicklung Früher Hilfen im Rahmen aufeinander abgestimmter<br />
Maßnahmen und Projekte systematisch begleitet. Zu diesen Maßnahmen und Projekten<br />
gehören neben anderen etwa die Qualifizierungsoffensive zum Kinderschutz, das<br />
Förderprogramm Familienhebammen, das Landesprogramm Stärke, der E-Learning-Kurs<br />
„Frühe Hilfen und frühe Interventionen im Kinderschutz“, sowie auch das hier vorgestellte<br />
Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“. Mit dem Bundeskinderschutzgesetz, und<br />
insbesondere mit der Betonung interdisziplinärer Zusammenarbeit und der Verankerung<br />
lokaler Netzwerke Früher Hilfen wurde die Bedeutung interdisziplinärer Zusammenarbeit<br />
bundesweit gesetzlich verankert.<br />
Das Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“ durchlief insgesamt zwei Projektrunden.<br />
Im Zeitraum August 2010 bis April 2012 haben achtzehn Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg<br />
ihre interdisziplinären Kooperations- und Vernetzungsstrukturen individuell<br />
vor Ort erfolgreich weiter entwickelt und ihr jeweiliges interdisziplinäres Angebotsrepertoire<br />
optimiert. Aufgrund einer weiteren Förderung des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung,<br />
Familie, Frauen und Senioren in Baden-Württemberg, das damit auch auf das erfreulich große<br />
Interesse bisher noch nicht beteiligter Stadt- und Landkreise reagierte, konnte das Projekt<br />
in eine zweite Runde gehen, sodass von Mai 2012 bis September 2013 weitere fünfzehn<br />
Stadt- und Landkreise und zwei kreisangehörige Städte mit eigenem Jugendamt im Rahmen<br />
des Projekts bei der Weiterentwicklung ihrer jeweiligen Netzwerke Früher Hilfen und Kinderschutz<br />
unterstützt werden konnten.<br />
Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei den fünfzehn Stadt- und Landkreisen<br />
sowie den zwei kreisangehörigen Städten mit eigenem Jugendamt für ihre Teilnahme am<br />
Projekt bedanken. Insbesondere den dortigen Kolleginnen und Kollegen für das Vertrauen<br />
und die Bereitschaft, mit der sie sich auf einen zunächst ergebnisoffenen Prozess eingelassen<br />
haben. Es war für uns ein überaus anregender Entwicklungsprozess und wir haben viel<br />
gelernt.<br />
2
Ganz besonders danken wir auch Herrn Michael Qualmann, Herrn Winfried Kleinert und<br />
Herrn Alexander Bihr (Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren<br />
Baden-Württemberg) für die immer angenehme und hilfreiche Unterstützung bei vielen<br />
Fragen und Abstimmungen, die im Verlauf des Projektes auftraten. Sie hatten immer ein<br />
offenes Ohr und unterstützten uns gleichermaßen bei organisatorischen wie inhaltlichen Fragen<br />
mit praktischer Hilfe und Lösungsvorschlägen.<br />
Ganz herzlichen Dank auch unseren Kooperationspartnern beim Kommunalverband für Jugend<br />
und Soziales, Landesjugendamt, Herrn Roland Kaiser, Herrn Dr. Jürgen Strohmaier,<br />
und Herrn Willi Igel für die kollegiale und konstruktive Zusammenarbeit von Anfang an.<br />
Ein besonderer Dank für ihr hohes Engagement ergeht an die Expertinnen und Experten, die<br />
die Stadt- und Landkreise bei der Zielfindung und im Prozess der Qualitätsentwicklung adäquat<br />
und konstruktiv begleitet haben. Die Stadt- und Landkreise haben sich sehr gut beraten<br />
gefühlt, so wurde es uns vielfach rückgemeldet. Dieser Dank geht an Herrn Ullrich Böttinger,<br />
Landratsamt Ortenaukreis, an Herrn Dieter Fischer, Landratsamt Ostalbkreis, an Frau Susanne<br />
Hartmann, Stiftung Pro Kind, Hannover, an Frau Dr. Sabine Höck, Arbeitsstelle Frühförderung<br />
Bayern, an Herrn Willi Igel, Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-<br />
Württemberg, Landesjugendamt, an Herrn Dr. Heinz Kindler, Deutsches Jugendinstitut München,<br />
an Frau Gerlinde Kohl, Landratsamt Reutlingen, an Herrn Prof. Dr. Michael Kölch, Vivantes<br />
Klinikum im Friedrichshain, an Frau Dr. Anne Künster, Universitätsklinikum Ulm, an<br />
Herrn Dr. Andreas Oberle, Olgahospital Stuttgart, an Prof. Dr. Jürgen Schwab, Katholische<br />
Hochschule Freiburg, an Herrn Prof. Dr. Jochen Schweitzer, Universitätsklinikum Heidelberg<br />
und an Herrn Dr. Jürgen Strohmaier, Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-<br />
Württemberg, Landesjugendamt.<br />
Bedanken möchten wir uns auch ganz herzlich bei Frau Henriette Katzenstein für die Veranstaltung<br />
des Workshops „Kooperation – Absprachen und Vereinbarungen“, bei Herrn Dr.<br />
Andreas Oberle, Olgahospital Stuttgart, für die Durchführung des Workshops „Kooperation<br />
zwischen Kinder- und Jugendhilfe und Gesundheitswesen“ und bei Herrn Prof. Dr. Jürgen<br />
Schwab, Katholische Hochschule Freiburg, für die Durchführung des Workshops „Konzeptentwicklung“.<br />
Die Workshops bestanden aus einer gelungenen Mischung aus theoretischen<br />
und praktischen Inputs und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Stadt- und Landkreisen<br />
gingen zumeist mit einem Rucksack voller neuen Ideen und mit gestärkter Motivation<br />
an ihre Arbeit zurück.<br />
Vielen Dank den Referentinnen und Referenten sowie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />
der Podiumsdiskussionen, die mit ihren interessanten Beiträgen und ihrer ansprechenden<br />
Moderation unsere drei Fachtage bereichert haben. Im Einzelnen waren das beim Fachtag<br />
„Bundeskinderschutzgesetz – die Normen und ihre Umsetzung in der interdisziplinären<br />
Praxis“: Herr Dr. Thomas Meysen, Deutsches Institut für Jugendhilfe und Familienrecht (DI-<br />
JuF) e.V., Heidelberg, Frau Melanie Pillhofer, Universitätsklinikum Ulm, Frau Alexandra<br />
Sann, Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH), Köln und Frau Margarete Wetzel, Hebammenverband<br />
Baden-Württemberg e.V. als Referentinnen und Referenten und Herr Winfried<br />
Kleinert, Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-<br />
Württemberg, Herr Roland Kaiser, Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-<br />
Württemberg, Landesjugendamt und Frau Jutta Eichenauer, Hebammenverband Baden-<br />
3
Württemberg e.V. als weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion.<br />
Beim Fachtag „Netzwerke Frühe Hilfen und Kinderschutz – Wege in die Nachhaltigkeit“: Herr<br />
Prof. Dr. Jochen Schweitzer-Rothers, Universitätsklinikum Heidelberg und Herr Prof. Dr.<br />
Rudolf Tippelt, Ludwig-Maximilians-Universität München als Referenten und Herr Willi Igel,<br />
Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg, Landesjugendamt, Herr<br />
Winfried Kleinert, Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren<br />
Baden-Württemberg sowie die Projekteilnehmerinnen Frau Ingrid Schneider-Rabeneick,<br />
Rems-Murr-Kreis und Frau Iris Söhngen, Stadt Heidelberg als weitere Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer der Podiumsdiskussion. Beim Fachtag „Risikoscreening in der Kinder- und Jugendhilfe":<br />
Herr Dr. Heinz Kindler, Deutsches Jugendinstitut e.V., München und Frau Dr.<br />
Anne Künster, Universitätsklinikum Ulm als Referent bzw. Referentin.<br />
Den Mitgliedern unseres Beirats danken wir insbesondere für ihre konstruktive und unterstützende<br />
Begleitung im Verlauf des Projektes, für ihren Rat sowie ihre wertvollen Anregungen.<br />
Dieser Dank gilt Herrn Alexander Bihr, Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />
Frauen und Senioren Baden-Württemberg, Herrn Dr. Roland Fressle, Berufsverband der<br />
Kinder- und Jugendärzte Baden Württemberg, Frau Sigrun Häußermann, Kassenärztliche<br />
Vereinigung Baden-Württemberg, Herrn Willi Igel, Kommunalverband für Jugend und Soziales<br />
Baden-Württemberg, Landesjugendamt, Herrn Dr. Heinz Kindler, Deutsches Jugendinstitut<br />
e.V., München, Herrn Dr. Andreas Oberle, Olgahospital Stuttgart, Frau Charlotte Orzschig,<br />
Landkreistag Baden-Württemberg, Landkreis Freudenstadt, Mechthild Paul, Nationales<br />
Zentrum Frühe Hilfen, Köln, Frau Margarete Wetzel, Hebammenverband Baden-<br />
Württemberg e. V. und Frau Elfriede Zoller, Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland<br />
e.V. (BeKD).<br />
Danken möchten wir außerdem herzlich den Jurymitgliedern des Hearings zur Auswahl der<br />
teilnehmenden Städte und Kreise: Herrn Alexander Bihr, Ministerium für Arbeit und Sozialordnung,<br />
Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg, Herrn Willi Igel, Kommunalverband<br />
für Jugend und Soziales Baden-Württemberg, Landesjugendamt, Frau Saskia Möding,<br />
Städtetag Baden-Württemberg e. V. und Herrn Dr. Jürgen Strohmaier, Kommunalverband für<br />
Jugend und Soziales Baden-Württemberg, Landesjugendamt.<br />
Herzlichen Dank an Herrn Dr. Heinz Kindler, Deutsches Jugendinstitut e.V., München und<br />
Frau Dr. Anne Künster, Universitätsklinikum Ulm für die Entwicklung, Begleitung und Auswertung<br />
der „Qualitätsindikatoren im Kinderschutz“ und den fünf Stadt- und Landkreisen, die<br />
die Qualitätsindikatoren in einer Pilotphase auf ihre Praktikabilität und Effektivität mit großem<br />
Engagement erprobt haben.<br />
Schließlich danken wir sehr herzlich Frau Stefanie Deutsch und Herrn Stephan Deutsch,<br />
Firma deutsch-design, für die Entwicklung und Gestaltung der Zertifikate in bewährter guter<br />
Zusammenarbeit.<br />
4
2 Projektbeschreibung<br />
Das Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz II“ wurde durch das Ministerium für<br />
Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren in Baden-Württemberg von 01. Mai<br />
2012 bis 30. September 2013 gefördert. Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie,<br />
Universitätsklinikum Ulm wurde in Kooperation mit dem Kommunalverband für<br />
Jugend und Soziales Baden-Württemberg, Dezernat Jugend – Landesjugendamt mit der<br />
Projektdurchführung betraut. Ziel des Projektes war es, Stadt- und Landkreise in Baden-<br />
Württemberg beim Auf- und Ausbau einer interdisziplinären Vernetzungs- und Angebotsstruktur<br />
im Bereich Frühe Hilfen und Kinderschutz für einen zeitlich begrenzten Zeitraum (ca.<br />
ein Jahr) zu begleiten und zu unterstützen. Konkret bedeutete dies, das regionale Angebot<br />
Früher Hilfen zu erweitern und zu optimieren, sowie die Vernetzung der Kooperationspartner<br />
zu verbessern.<br />
Um die Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg für eine Teilnahme zu gewinnen, fand<br />
im Mai 2012 eine Projektausschreibung statt, auf die sich 17 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg<br />
beworben haben. Im Rahmen eines Hearings am 19. November 2010<br />
präsentierten die Bewerber den Entwicklungsstand ihres Netzwerks Frühe Hilfen und Kinderschutz<br />
vor Ort und stellten die zukünftig anvisierten Entwicklungsziele vor einer Expertenjury<br />
dar. Alle interessierten Stadt- und Landkreise konnten in das Projekt aufgenommen werden.<br />
Im nächsten Schritt fand mit jedem Stadt- und Landkreis ein Entwicklungsgespräch statt. In<br />
diesem wurden relevante konkrete Projektziele erarbeitet.<br />
Das in der vorhergehenden Projektphase entwickelte Format der Prozessbegleitung der<br />
Zielumsetzung in den Stadt- und Landkreisen wurde im Wesentlichen weitergeführt. Es bestand<br />
aus drei Säulen. Die erste Säule stellte ein individuelles Coaching der Stadt- und<br />
Landkreise durch interdisziplinär ausgewiesene Experten aus dem Bereich Frühe Hilfen und<br />
Kinderschutz dar. Für jeden Stadt- und Landkreis fanden zwei bis drei individuelle Coaching-<br />
Termine statt. Als zweite Säule wurden Workshops zu projektzielspezifischen Themen in den<br />
Stadt- und Landkreisen angeboten. Die dritte Säule bildeten Fachtage zu spezifischen Themen,<br />
deren Ziel es war, aktuelles Fachwissen zum Thema Frühe Hilfen und Kinderschutz<br />
möglichst breit zu kommunizieren.<br />
Zum Projektende reichten die Stadt- und Landkreise einen Abschlussbericht ein, indem sie<br />
ihre jeweilige Umsetzung der Zielvereinbarung dokumentierten.<br />
Im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Projektes am 23.10.2013 überreichte Herr Michael<br />
Qualmann, Leitender Ministerialrat, Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />
Frauen und Senioren in Baden-Württemberg, den Stadt- und Landkreisen die Zertifikate für<br />
ihre erfolgreichen Qualitätsentwicklungen im Bereich Frühe Hilfen und Kinderschutz.<br />
Zur umfassenden Erhebung des Entwicklungsstands der Netzwerke Früher Hilfen und Kinderschutz<br />
sowie zur wissenschaftlichen Begleitung des Projektes wurde der eigens für das<br />
Projekt entwickelte Fragebogen „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz - Ein Fragebogen<br />
zur Erfassung des individuellen Entwicklungsstandes einzelner Stadt- und Landkreise im<br />
Bereich Frühe Hilfen und Kinderschutz“ eingesetzt. Als Reflexionsinstrument im Prozess<br />
wurde eine Zielerreichungsskala eingesetzt. Auf dieser Skala schätzten die Stadt- und Land-<br />
5
kreise den Stand ihres Netzwerks Frühe Hilfen und Kinderschutz für die Bereiche Vernetzung<br />
und Angebotsstruktur ein.<br />
3 Der Projektverlauf<br />
Während der Laufzeit des Projektes (01. Mai 2012 bis 30. September 2013) wurden verschiedene<br />
Projektphasen durchlaufen. Die Tabelle 1 gibt einen Überblick über die einzelnen<br />
inhaltlichen Schritte im Zeitverlauf. Diese werden in den folgenden Unterkapiteln erläutert.<br />
Tabelle 1: Projektverlauf<br />
Projektphase Inhalt Zeitraum<br />
I.<br />
II.<br />
III.<br />
IV.<br />
Ausschreibung Mai 2012<br />
Hearing 19. Juli 2012<br />
Datenerhebung<br />
Fragebogen PRÄ<br />
Entwicklungsgespräche/ Zielvereinbarung<br />
Zielerreichungsskala PRÄ<br />
Prozessbegleitung der Zielumsetzung:<br />
Coaching, Workshops, Fachtage<br />
Datenerhebung:<br />
Fragebogen POST und Zielerreichungsskala POST<br />
Überprüfung Zielerreichung<br />
September 2012<br />
20. September<br />
2012<br />
Oktober 2012 bis<br />
Mai 2013<br />
Juni 2013<br />
Juli bis September<br />
2013<br />
Abschlussveranstaltung mit Zertifikatsverleihung 23. Oktober 2013<br />
3.1 Projektausschreibung und Bewerbungsphase<br />
Im Mai 2012 erfolgte die Projektausschreibung, indem ein Anschreiben (s. Anhang 1) mit<br />
Informationen zum Projekt und zur Projektteilnahme (Projektantrag s. Anhang 2) an die<br />
Amtsleiter der Kinder- und Jugendhilfe der Stadt- und Landkreise sowie der kreisangehörigen<br />
Städte mit eigenem Jugendamt in Baden-Württemberg verschickt wurde.<br />
Wie bereits in der ersten Projektrunde gab es auch in der zweiten Runde einen erfreulich<br />
hohen Rücklauf. Für eine Projektteilnahme bewarben sich 15 Stadt- und Landkreise sowie<br />
die kreisangehörigen Städte mit eigenem Jugendamt (Stadt Konstanz, Stadt Villingen-<br />
Schwenningen).<br />
Inhaltlich wurden mit der Bewerbung Informationen zur Situation bzw. dem Entwicklungsstand<br />
der Frühen Hilfen in den Kreisen erhoben, um einen vertiefenden Einblick in Angebotsund<br />
Vernetzungsstruktur vor Ort und in die Motivationslage im Bezug auf die Projektteilnahme<br />
zu gewinnen. Zentrale Bestandteile der Unterlagen waren die folgenden Punkte:<br />
6
1. Kurzbeschreibung zur Situation für Säuglinge und Kleinkinder im Stadt-/Landkreis<br />
2. Entwicklungsplanung<br />
Auflistung von Schwerpunktpunktthemen, die im Rahmen des Projektes bearbeitet<br />
werden sollten. Die Schwerpunktthemen sollten den folgenden sechs Entwicklungsbereichen<br />
zugeordnet werden.<br />
• Kommunikation<br />
• Sozial- und datenschutzrechtliche Fragestellungen<br />
• Optimierung des Angebotsspektrums<br />
• Ausdifferenzierung/ Spezialisierung der Vernetzung<br />
• Verfahrensstandards<br />
• Organisationsentwicklung<br />
3. Benötigte Unterstützung<br />
4. Motivation zur Projektteilnahme<br />
5. Sonstiges<br />
Anhand dieser Angaben konnten die zeitlichen und personellen Ressourcen für die Projektumsetzung<br />
geplant werden. Gewünscht war, dass die Entscheidungsträger der Ämter die<br />
Bewerbungsunterlagen unterschreiben, um die Akzeptanz des Projektes zu erhöhen.<br />
3.2 Hearing<br />
In bewährter Weise wurde zur Auswahl der Stadt- und Landkreise für die Teilnahme am Projekt<br />
ein Hearing veranstaltet. Das Hearing fand am 19. Juli 2012 in Stuttgart statt. Im Rahmen<br />
einer zehnminütiger PowerPoint-Präsentation stellten die Bewerber den jeweiligen Entwicklungsstand<br />
der Frühen Hilfen und des Kinderschutzes vor Ort sowie der jeweiligen Entwicklungsziele,<br />
die sie im Verlauf des Projektes erreichen wollten, vor. Insgesamt wiesen die<br />
17 Stadt- und Landkreise (s. Abbildung 1) einen heterogenen Entwicklungsstand bezüglich<br />
der Breite der Angebote sowie des Vernetzungsstandes im Bereich der Frühen Hilfen und<br />
Kinderschutz auf, zeigten jedoch ein hohes Engagement, ihre jeweilige Angebots- und Vernetzungsstruktur<br />
weiter auszubauen. Die fachliche Stimmigkeit und Realisierbarkeit der Projektziele<br />
waren in allen Stadt- und Landkreisen sehr gut überlegt, klar herausgearbeitet und<br />
überzeugend präsentiert.<br />
Die Bewertung bzw. Auswahl der Projekte erfolgte durch eine Jury von Experten (s. Tabelle<br />
2). Im Rahmen der durch das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und<br />
Senioren in Baden-Württemberg bewilligten Mittel war eine Teilnahme von fünfzehn Stadtund<br />
Landkreisen budgetiert. Aufgrund der hervorragenden Präsentationen und konzisen<br />
Entwicklung der jeweiligen Entwicklungsziele aller Stadt- und Landkreise empfahl die Jury<br />
alle siebzehn Stadt- und Landkreise, die sich beworben hatten, ins Projekt einzuschließen<br />
und das Budget bzw. die Ausgestaltung insbesondere der Coachingtermine dieser veränderten<br />
Situation anzupassen. Diese Empfehlung wurde umgesetzt.<br />
7
Tabelle 2: Expertenjury<br />
Alexander Bihr<br />
Willi Igel<br />
Saskia Möding<br />
Dr. Jürgen Strohmaier<br />
Prof. Dr. Ute Ziegenhain<br />
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung,<br />
Familie, Frauen und Senioren<br />
Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg,<br />
Dezernat Jugend – Landesjugendamt<br />
Städtetag Baden-Württemberg e.V.<br />
Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg,<br />
Dezernat Jugend - Landesjugendamt<br />
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Universitätsklinikum<br />
Ulm<br />
Abbildung 1 gibt einen Überblick über alle am Projekt teilnehmenden Stadt- und Landkreise<br />
bzw. kreisangehörigen Städte mit eigenem Jugendamt.<br />
Stadtkreis<br />
Heidelberg<br />
Stadtkreis<br />
Heilbronn<br />
Hohenlohe<br />
kreis<br />
Landkreis<br />
Schwäbisch<br />
Hall<br />
Enzkreis<br />
Rems-Murr-<br />
Kreis<br />
Stadtkreis<br />
Pforzheim<br />
Ostalbkreis<br />
Landkreis<br />
Rastatt<br />
Landkreis<br />
Reutlingen<br />
Stadt<br />
Villingen-<br />
Schwenningen<br />
Landkreis<br />
Lörrach<br />
Landkreis<br />
Tuttlingen<br />
Landkreis<br />
Konstanz<br />
Stadt<br />
Konstanz<br />
Landkreis<br />
Biberach<br />
Landkreis<br />
Ravensburg<br />
Abbildung 1: Teilnehmende Stadtkreise (grün), Landkreise (rot) und kreisangehörigen Städte mit eigenem<br />
Jugendamt (gelb)<br />
3.3 Entwicklungsgespräche<br />
Gemäß Projektplan fand am 20.09.2012 mit jedem Stadt- und Landkreis ein Entwicklungsgespräch<br />
statt. Diese Gespräche stellten den Ausgangspunkt für die folgende Prozessbegleitung<br />
dar. Ziel der Entwicklungsgespräche war es, die genannten Entwicklungsziele hinsichtlich<br />
ihrer Realisierbarkeit abzustimmen und zu konkretisieren bzw. die jeweiligen Arbeitsschritte<br />
zu operationalisieren. Als Grundlage für die Entwicklungsgespräche wurde der jewei-<br />
8
lige individuelle Entwicklungsstand der Netzwerke Früher Hilfen in den einzelnen Stadt- und<br />
Landkreisen mithilfe eines Fragebogens erhoben. Im Rahmen der Entwicklungsgespräche<br />
kam die Zielerreichungsskala (s. Kap.4.2. bzw. Anhang 3) als Reflexionsinstrument zum<br />
Einsatz.<br />
Als Expertinnen und Experten standen einerseits Vertreterinnen und Vertreter aus den beiden<br />
für das Projekt verantwortlichen Institutionen - der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/<br />
Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm und des Kommunalverband für Jugend<br />
und Soziales Baden-Württemberg, Dezernat Jugend - Landesjugendamt - zur Verfügung,<br />
andererseits wurde externe, interdisziplinär ausgewiesene Expertinnen und Experten angeworben<br />
(s. Tabelle 3).<br />
Tabelle 3: Expertinnen und Experten der Entwicklungsgespräche<br />
Dipl.-Soz. Päd. Dieter Fischer<br />
Dipl.-Soz. Päd. Susanne<br />
Hartmann<br />
Dipl.-Päd. Willi Igel<br />
Dipl.-Soz. Päd. Gerlinde Kohl<br />
Dr. Anne Künster<br />
Prof. Dr. Jürgen Schwab<br />
Dr. Jürgen Strohmaier<br />
Landratsamt Ostalbkreis<br />
Stiftung Pro Kind, Hannover<br />
Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg,<br />
Dezernat Jugend – Landesjugendamt<br />
Landratsamt Reutlingen<br />
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Universitätsklinikum<br />
Ulm<br />
Katholische Hochschule Freiburg<br />
Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg,<br />
Dezernat Jugend – Landesjugendamt<br />
Im Anschluss an die Gespräche mit den Stadt- und Landkreisen fand eine kurze Auswertung<br />
aller Gespräche im Kreis der Expertinnen und Experten statt. Damit konnten zeitnah erste<br />
Eindrücke, Emotionen und sonstige Aspekte des Gesprächsverlaufs sowie die ersten Ergebnisse<br />
im Expertenteam diskutiert werden.<br />
Die Aufgabe der Expertin oder des Experten war es bisher, bei der Entwicklung und Definition<br />
realisierbarer Entwicklungsziele und deren Umsetzung im jeweiligen Stadt- oder Landkreis<br />
unterstützend und beratend mitzuwirken. Neben der übergreifenden Beratung bei der<br />
fortwährenden Machbarkeits- und Realisierungsprüfung auch im Hinblick auf eine möglichst<br />
nachhaltige Entwicklung bei der Umsetzung der selbst definierten Ziele, verstanden sich die<br />
Expertinnen und Experten auch als Moderatoren etwa bei (kommunikativen) Reibungsverlusten<br />
vor Ort. Das Ergebnis des Entwicklungsgesprächs wurde im Nachgang als Zielvereinbarung<br />
schriftlich festgehalten und mit den konkreten Zielumsetzungsmaßnahmen detailliert<br />
dokumentiert (Dokumentationsblatt „Zielvereinbarung“ (s. Abbildung 2)).<br />
9
Abbildung 2: Beispiel einer Zielvereinbarung<br />
In Tabelle 4 sind die in den Entwicklungsgesprächen festgelegten Ziele (maximal zwei) der<br />
Stadt- und Landkreise dargestellt.<br />
Tabelle 4: Ziele der Projektteilnehmer<br />
Stadt- /Landkreis/ Stadt<br />
Enzkreis<br />
Hohenlohekreis<br />
Landkreis Biberach<br />
Landkreis Konstanz<br />
Landkreis Lörrach<br />
Ziel(e)<br />
Ausdifferenzierung/ Spezialisierung des Netzwerks Frühe Hilfen<br />
exemplarisch für Mühlacker und den östlichen Enzkreis<br />
Erstellung einer Konzeption zur Etablierung einer mobilen Beratungs-<br />
und Koordinationsstelle Frühe Hilfen im Hohenlohekreis<br />
Optimierung der Kommunikation zwischen Jugendhilfe und Gesundheitswesen<br />
- Optimierung des Angebotsrepertoires<br />
- Entwicklung eines Konzepts, welches die Aufgaben der zentralen<br />
Netzwerkknoten klärt<br />
- Verbesserung der Kommunikation zwischen Jugendhilfe und<br />
Gesundheitswesen<br />
- Etablierung von Verfahrensstandards zur Risikoeinschätzung im<br />
Netzwerk Frühe Hilfen<br />
10
Landkreis Rastatt<br />
Landkreis Ravensburg<br />
Landkreis Reutlingen<br />
Landkreis Schwäbisch Hall<br />
Landkreis Tuttlingen<br />
Ostalbkreis<br />
Rems-Murr-Kreis<br />
Stadt Konstanz<br />
Stadt Villingen-Schwenningen<br />
Stadtkreis Heidelberg<br />
- Konzeptentwicklung für ein Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz,<br />
das einerseits für die Netzwerkteilnehmer hinreichend<br />
zeitökonomisch gestaltet ist, und andererseits eine ausreichende<br />
sowohl regionale wie auch thematische Differenzierung erlaubt<br />
- Entwicklung eines Kommunikationskonzepts sowohl für die<br />
Netzwerkteilnehmer (intern) als auch für die Öffentlichkeit (extern)<br />
anhand eines Internetauftritts (Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz)<br />
- Ausdifferenzierung des Netzwerks Frühe Hilfen und Optimierung<br />
der Kooperationsstrukturen mit unterschiedlichen Netzwerkakteuren<br />
- Organisationsentwicklung im Jugendamt im Bezug auf die Frühen<br />
Hilfen<br />
Optimierung der Nachhaltigkeit des Netzwerks Frühe Hilfen im<br />
Landkreis Reutlingen<br />
- Einrichtung einer Koordinationsstelle Frühe Hilfen<br />
- Entwicklung eines Instruments zur Systematisierung der Angebote<br />
Früher Hilfen<br />
- Aufbau eines verbindliche arbeitenden Netzwerks Frühe Hilfen<br />
- Ausarbeitung einer Aufgabenbeschreibung der Fachstelle Frühe<br />
Hilfen im Netzwerk<br />
- Stärkung der verbindlichen Zusammenarbeit im Netzwerk durch<br />
die Entwicklung und Ausarbeitung einer Mustervereinbarung für<br />
die Netzwerkakteure<br />
- Entwicklung einer Marketingstrategie zur Motivation von Anbietern<br />
der Frühen Hilfen, mit dem Ziel, sich in eine vorhandene Datenbank<br />
einzutragen<br />
Entwicklung von Strategien zur Steigerung der Motivation an regelmäßiger<br />
interdisziplinärer Netzwerkarbeit bei den drei regionalen<br />
Runden Tischen<br />
- Erstellung eines Konzepts zur Aufgabenbeschreibung einer Koordinationsstelle<br />
im Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz<br />
- Weiterentwicklung/ Ausdifferenzierung des Netzwerks Frühe<br />
Hilfen in der Stadt Konstanz um die Bereiche Jobcenter, Agentur<br />
für Arbeit und Gesundheitswesen<br />
- Entwicklung eines Konzepts zur Zusammenarbeit zwischen dem<br />
Schwarzwald-Baar-Klinikum Villingen-Schwenningen GmbH und<br />
der Jugendhilfe für eine passgenaue Weitervermittlung von<br />
Schwangeren, Frauen und Familien mit Unterstützungsbedarf in<br />
die Frühen Hilfen<br />
- Entwicklung einer Konzeption für das Netzwerk Frühe Hilfen –<br />
inklusive einer Aufgabenzuordnung einer zu schaffenden Koordinationsstelle<br />
- Absicherung der Nachhaltigkeit der Frühen Hilfen und Unterstützung<br />
der Vernetzung in die Tiefe (strukturelle und operationale<br />
Ebene)<br />
- Entwicklung eines Konzepts zum Ausbau des bestehenden<br />
Netzwerks Frühe Hilfen und Kinderschutz entsprechend den Vorgaben<br />
des BKiSchG<br />
11
Stadtkreis Heilbronn<br />
Stadtkreis Pforzheim<br />
Aufbau eines Netzwerks Frühe Hilfen unter Berücksichtigung der in<br />
den Grundsätzen des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung,<br />
Familie, Frauen und Senioren und im BKiSchG genannten Akteure<br />
- Analyse der Netzwerks Frühe Hilfen im Hinblick auf bestehende<br />
Arbeits- und Entscheidungsstrukturen und Erkennen von Veränderungsbedarfen<br />
- Entwicklung und Einführung von verbesserten Arbeits- und Entscheidungsstrukturen<br />
für das Netzwerk Frühe Hilfen<br />
3.4 Prozessbegleitung<br />
Die Prozessbegleitung der am Projekt teilnehmenden Stadt- und Landkreise durch das Projektteam<br />
und die Expertinnen und Experten in der aktiven Zielumsetzungsphase von Oktober<br />
2012 bis Mai 2013 lässt sich in drei „Säulen“ darstellen:<br />
Abbildung 3: Die drei Säulen des Beratungskonzepts<br />
3.4.1 Coaching<br />
Für jeden Stadt- und Landkreis fanden drei individuelle Coaching-Termine durch interdisziplinär<br />
ausgewiesene Experten aus dem Bereich Frühe Hilfen statt. Die individuelle und themenrelevante<br />
Zuteilung der Expertinnen und Experten zu den einzelnen Stadt- und Landkreisen<br />
erfolgte in einer internen Planungssitzung des Projektteams. Das Vorgehen der Expertinnen<br />
und Experten beim Coaching war lösungs-, ressourcen- und systemorientiert.<br />
Für die Dokumentation wurde der bereits in der ersten Projektrunde erstellte „Dokumentationsbogen<br />
für die Beratungen der Stadt-/ Landkreise“ verwendet (s. Anhang 4). Im Sinne<br />
einer bestmöglichen Transparenz wurden die Expertinnen und Experten gebeten, den Dokumentationsbogen<br />
während des Beratungskontaktes, also im Beisein und mit Wissen der<br />
zu Beratenden, auszufüllen.<br />
Das Projektteam des Universitätsklinikums Ulm und des <strong>KVJS</strong> konnte die folgenden Expertinnen<br />
und Experten aus unterschiedlichen Disziplinen gewinnen:<br />
12
Tabelle 5: Expertinnen und Experten für das Coaching<br />
Dipl.-Psych. Ullrich Böttinger<br />
Dipl.-Soz. Päd. Dieter Fischer<br />
Dipl.-Soz. Päd. Susanne Hartmann<br />
Dr. med. Sabine Höck<br />
Dipl.-Päd. Willi Igel<br />
Dr. Heinz Kindler<br />
Prof. Dr. Michael Kölch<br />
Dipl.-Soz.-Päd. Gerlinde Kohl<br />
Dr. Anne Künster<br />
Dr. Andreas Oberle<br />
Prof. Dr. Jochen Schweitzer<br />
Dr. Jürgen Strohmaier<br />
Landratsamt Ortenaukreis<br />
Landratsamt Ostalbkreis<br />
Stiftung Pro Kind, Hannover<br />
Arbeitsstelle Frühförderung Bayern<br />
Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-<br />
Württemberg, Dezernat Jugend – Landesjugendamt<br />
Deutsches Jugendinstitut München<br />
Vivantes Klinikum im Friedrichshain<br />
Landratsamt Reutlingen<br />
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie,<br />
Universitätsklinikum Ulm<br />
Olgahospital Stuttgart<br />
Universitätsklinikum Heidelberg<br />
Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-<br />
Württemberg, Dezernat Jugend – Landesjugendamt<br />
3.4.2 Workshops<br />
In den Workshops wurden projektzielspezifische Themen in den Stadt- und Landkreisen<br />
aufgegriffen. Sie waren als eintägige Veranstaltungen konzipiert und wurden in Kleingruppen<br />
durchgeführt. Dabei konnten die Kreise an beliebig vielen Workshops teilnehmen (Teilnahmeübersicht<br />
s. Tabelle 6).<br />
Die drei Workshops zu den Themen „Konzeptentwicklung“ am 27.02.2013, „Kooperation<br />
zwischen Kinder- und Jugendhilfe und Gesundheitswesen“ am 27.03.2013 und „Kooperationsvereinbarungen“<br />
am 07.05.13 stießen auf großes Interesse und eine hohe Beteiligung.<br />
Tabelle 6: Workshops und teilnehmende Stadt- und Landkreise<br />
Workshop "Konzeptentwicklung",<br />
Prof. Dr. Jürgen Schwab,<br />
Katholische Hochschule Freiburg<br />
Workshop „Kooperation zwischen<br />
Kinder- und Jugendhilfe und Gesundheitswesen“,<br />
Dr. Andreas<br />
Oberle, Olgahospital Stuttgart<br />
Enzkreis Enzkreis Enzkreis<br />
Hohenlohekreis Landkreis Biberach Hohenlohekreis<br />
Workshop Kooperation - Absprachen<br />
und Vereinbarungen, Henriette<br />
Katzenstein, Deutsches<br />
Institut für Jugendhilfe und Familienrecht<br />
e. V.<br />
Landkreis Konstanz Landkreis Konstanz Landkreis Konstanz<br />
Landkreis Lörrach Landkreis Rastatt Landkreis Rastatt<br />
Landkreis Rastatt Landkreis Reutlingen Landkreis Schwäbisch Hall<br />
Landkreis Schwäbisch Hall Landkreis Schwäbisch Hall Landkreis Tuttlingen<br />
Landkreis Tuttlingen Landkreis Tuttlingen Ostalbkreis<br />
Rems-Murr-Kreis Ostalbkreis Rems-Murr-Kreis<br />
Stadt Heidelberg Rems-Murr-Kreis Stadt Heidelberg<br />
Stadt Heilbronn Stadt Heilbronn Stadt Heilbronn<br />
Stadt Pforzheim Stadt Pforzheim Stadt Pforzheim<br />
Stadt Villingen-Schwenningen<br />
Stadt Villingen-Schwenningen<br />
Stadtkreis Heidelberg<br />
13
3.4.3 Fachtage<br />
Ziel der Fachtage war es, Fachwissen zu aktuellen Themen aus dem Bereich der Frühen<br />
Hilfen und des Kinderschutzes möglichst breit zu kommunizieren. Daher wurden die drei<br />
Veranstaltungen, wie bereits in der ersten Projektphase, für das gesamte Fachpublikum in<br />
Baden-Württemberg geöffnet.<br />
Die Themen der Fachtage lauteten „Bundeskinderschutzgesetz – die Normen und ihre Umsetzung<br />
in der interdisziplinären Praxis“ am 12. Dezember 2012 (Programm s. Anhang 5),<br />
„Risikoscreening in der Kinder- und Jugendhilfe“ am 10. April 2013 (Programm s. Anhang 6)<br />
und „Wege in die Nachhaltigkeit“ (Programm s. Anhang 7) am 17. Juli 2013.<br />
Tabelle 7 gibt einen Überblick über die Vorträge im Rahmen dieser Veranstaltungen.<br />
Tabelle 7: Vorträge im Rahmen der Fachtage<br />
Fachtag „Bundeskinderschutzgesetz – die Normen und ihre Umsetzung in der interdisziplinären<br />
Praxis“ am 12.12.2012<br />
Das Bundeskinderschutzgesetz in der Praxis – Chance für die Frühen Hilfen?<br />
Dr. Thomas Meysen, Deutsches Institut für Jugendhilfe und Familienrecht<br />
Bundesinitiative Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebammen<br />
Alexandra Sann, Nationales Zentrum Frühe Hilfen und Kinderschutz<br />
Familienhebammen – wichtige Akteure der Frühen Hilfen<br />
Margarete Wetzel, Hebammenverband Baden-Württemberg<br />
Das Programm Familienbesucher – die Chance eines gelungenen Erstkontakts zu den Familien<br />
Melanie Pillhofer, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm<br />
Fachtag „Risikoscreening in der Kinder- und Jugendhilfe“ am 10. April 2013<br />
Risikoscreening und Gefährdungseinschätzung: Fortschritte, Probleme und Fragen<br />
Heinz Kindler, Deutsches Jugendinstitut e. V.<br />
Aus der Praxis: Vorstellung verschiedener Instrumente<br />
Anne Künster, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm<br />
Lohnt sich Erbsenzählen in der Jugendhilfe? Systematische Datenerhebungen und § 79a SGB VIII<br />
Heinz Kindler, Deutsches Jugendinstitut, e. V.<br />
Vorstellung der Skala der elterlichen Feinfühligkeit<br />
Anne Künster, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm<br />
Fachtag „Wege in die Nachhaltigkeit“ am 17. Juli 2013<br />
Lokale Netzwerke Früher Hilfen – Selbstzweck oder was kommt bei den Familien an?<br />
Prof. Dr. Jörg M. Fegert, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Universitätsklinikum<br />
Ulm<br />
Wenn Netzwerke in die Jahre kommen – lassen sie sich langfristig organisieren?<br />
Prof. Dr. Jochen Schweizer-Rothers, Institut für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Heidelberg<br />
Vernetzen, kooperieren und leiten in regionalen Bildungskontexten - Empowerment in der frühkindlichen<br />
Bildung<br />
Prof. Dr. Rudolf Tippelt, Fakultät für Psychologie und Pädagogik, Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München<br />
14
3.5 Überprüfung der Zielerreichung<br />
Zum Projektende legten die Stadt- und Landkreise ihren Entwicklungsprozess in Form eines<br />
Projektabschlussberichtes dar. Dieser umfasste folgende Inhalte:<br />
I) Zielfindungsprozess<br />
Ausgangssituation, Ergebnis des Entwicklungsgesprächs in Ulm,<br />
Abstimmungsprozesse bis hin zur Zielvereinbarung<br />
II) Umsetzungsprozess<br />
Beschreibung der Fortschritte bzw. der Schwierigkeiten, die auf dem Weg der<br />
Zielerreichung aufgetreten sind.<br />
III) Zielerreichung<br />
„Nachweis“, inwieweit die vereinbarten Ziele erreicht werden konnten (z.B.<br />
woran lässt sich das in der Praxis feststellen)<br />
IV) Ausblick<br />
Wie geht der Prozess nach Abschluss des Projektes weiter? Welche Ideen,<br />
Ziele und Visionen haben Sie für die Weiterentwicklung der Frühen Hilfen bei<br />
Ihnen vor Ort?<br />
3.6 Abschlussveranstaltung<br />
Im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Projektes am 23.10.2013 in Stuttgart wurden<br />
den Stadt- und Landkreisen die Zertifikate für ihre erfolgreichen Qualitätsentwicklungen im<br />
Bereich Frühe Hilfen und Kinderschutz von Herrn Michael Qualmann, Leitender Ministerialrat,<br />
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren in Baden-<br />
Württemberg, überreicht. Tabelle 8 gibt einen Überblick über die Inhalte der Veranstaltung.<br />
Tabelle 8: Inhalte der Abschlussveranstaltung<br />
Begrüßung<br />
Abschlussveranstaltung des Projekts „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz II“<br />
am 23.10.2013 in Stuttgart<br />
Herr Roland Kaiser , Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg, Dezernat Jugend<br />
- Landesjugendamt<br />
Frau Prof. Dr. Ute Ziegenhain, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Universitätsklinikum<br />
Ulm<br />
Grußwort der Landesregierung<br />
Frau Katrin Altpeter MdL, Ministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg<br />
15
Nach dem Bundeskinderschutzgesetz - kommunale interdisziplinäre Vernetzung in den Frühen<br />
Hilfen<br />
Frau Prof. Dr. Ute Ziegenhain, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Universitätsklinikum<br />
Ulm<br />
Netzwerke Frühe Hilfen vor Ort - Einblicke in die Qualitätsentwicklungen aus Perspektive ausgewählter<br />
Projektteilnehmer und ihrer jeweiligen Experten<br />
- Hohenlohekreis<br />
- Landkreis Tuttlingen<br />
- Rems-Murr-Kreis<br />
Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz in den teilnehmenden Städten und Kreisen - Vorstellung<br />
der Projektergebnisse<br />
Frau Prof. Dr. Ute Ziegenhain, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Universitätsklinikum<br />
Ulm<br />
Qualitätsindikatoren im Kinderschutz<br />
Herr Dr. Heinz Kindler , Deutsches Jugendinstitut e.V., München<br />
Verleihung des Zertifikats „Qualitätsentwicklung Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“<br />
Herr Michael Qualmann, Leitender Ministerialrat, Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />
Frauen und Senioren Baden-Württemberg<br />
DAS ZERTIFIKAT<br />
In der zweiten Projektrunde konnten weitere 17 Projektteilnehmer für „Qualitätsentwicklungen<br />
im Bereich Frühe Hilfen und Kinderschutz“ zertifiziert werden.<br />
Das Zertifikat wurde bereits im Rahmen der ersten Projektrunde in Kooperation mit der Firma<br />
deutsch-design und in Absprache mit dem Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />
Frauen und Senioren Baden-Württemberg entwickelt. Entsprechend den gebildeten Schwerpunktebereichen<br />
wurden die Zertifikate je nach bearbeitetem Ziel für die Bereiche „Interdisziplinäre<br />
Kooperations- und Vernetzungsstruktur“ bzw. „Angebotsrepertoire“ verliehen. Im Zertifikat<br />
wurden im Einzelnen die Entwicklungen und Umsetzungsschritte aufgeführt, die die<br />
Städte bzw. Kreise zur Erlangung des Zertifikats erbrachten. Die folgende Abbildung zeigt<br />
beispielhaft das Deckblatt eines Zertifikats.<br />
16
Abbildung 4: Deckblatt des Zertifikats für „Qualitätsentwicklung Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“<br />
17
4 Prozessevaluation<br />
Die Projektevaluation beruht auf der Auswertung des Fragebogens „Netzwerk Frühe Hilfen<br />
und Kinderschutz“ und der Auswertung der Zielerreichungsskalen.<br />
4.1 Auswertung Fragebogen<br />
Der Fragebogen „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“ (siehe Anhang 8) zur Erfassung<br />
des individuellen Entwicklungsstandes einzelner Stadt- und Landkreise im Bereich Frühe<br />
Hilfen und Kinderschutz setzt sich aus zwei Teilen zusammen, einem ersten Teil zur Vernetzung<br />
und einem zweiten Teil zur Angebotsstruktur. Der Fragebogen wurde von jedem der 17<br />
teilnehmenden Stadt- und Landkreise zu zwei Erhebungszeitpunkten ausgefüllt. Die erste<br />
Erhebung fand vor der Projektphase (PRÄ-Erhebung) statt, die zweite Erhebung nach der<br />
Projektphase (POST-Erhebung).<br />
Um aufzuzeigen, welchen Fortschritt die Teilnehmer durch das Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen<br />
und Kinderschutz“ während der Projektlaufzeit erreichen konnten, wurden die Werte der<br />
PRÄ-Messung den Werten der POST-Messung gegenübergestellt und auf signifikante Mittelwertsunterschiede<br />
hin untersucht. Die Ergebnisse sind im Folgenden detailliert dargestellt.<br />
4.1.1 Vernetzung im Bereich Frühe Hilfen/ Kinderschutz<br />
Der Abschnitt zur Vernetzung erfasst auf Subskalen Daten zu den folgenden Bereichen:<br />
• Kooperationspartner im Netzwerk<br />
• Rahmenbedingungen und Netzwerkstruktur<br />
• Verfahrensweisen und Aufgabenteilung<br />
• Qualitätsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit<br />
• Austausch und Kommunikation<br />
Einzelne Items gingen aufgrund ihrer besonderen Bedeutung mit einer Gewichtung von 1,5<br />
in die Auswertung ein. Die entsprechenden Items wurden im Rahmen der ersten Projektrunde<br />
erarbeitet.<br />
Die Auswertungen bezüglich der Vernetzung beziehen sich auf die Seiten 1 bis 9 des Fragebogens<br />
(siehe Anhang 8; Vernetzung im Bereich Frühe Hilfen und Kinderschutz). Im Folgenden<br />
werden die einzelnen Abschnitte des Fragebogens jeweils separat erläutert und die<br />
Entwicklungen der einzelnen Stadt- und Landkreise in anonymisierter Form dargestellt. Die<br />
Gruppenmittelwerte der PRÄ-Messung wurden den Gruppenmittelwerten der POST-<br />
Messung gegenübergestellt und mit einem t-Test (zweiseitige Testung bei abhängigen<br />
Stichproben) auf signifikante Unterschiede getestet.<br />
18
KOOPERATIONSPARTNER DER FALLBEZOGENEN ZUSAMMENARBEIT<br />
Die in Abbildung 5 und Tabelle 9 dargestellten Ergebnisse beziehen sich auf die Auswertung<br />
der Anzahl der Kooperationspartner (Items a bis Zg des Fragebogens, siehe Anhang 8, S.1-<br />
2). Die maximal mögliche Anzahl an Kooperationspartnern lag bei 31, die minimale bei 0.<br />
35<br />
30<br />
Anzahl Kooperationspartner<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
PRÄ<br />
POST<br />
Mittelwert PRÄ<br />
Mittelwert POST<br />
0<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />
Stadt-/ Landkreise<br />
Abbildung 5: Anzahl der Kooperationspartner der Stadt- und Landkreise<br />
Tabelle 9: Deskriptive Daten zur Anzahl der Kooperationspartner<br />
Anzahl der Stadt- Minimal angegebener<br />
Maximal ange-<br />
Mittelwert Standard-<br />
und Landkreise<br />
Wert gebener Wert<br />
abweichung<br />
PRÄ 17 16 30 24,65 4,76<br />
POST 17 20 30 25,24 3,38<br />
Die Anzahl der Kooperationspartner lag am Ende der Projektphase (M = 25,24, SD = 3,38)<br />
etwas höher als zu Beginn des Projektes (M = 24,65, SD = 4,76). Dabei konnte kein signifikanter<br />
Unterschied festgestellt werden (t (16) = -,89; ns).<br />
Abbildung 6 zeigt, mit welchen Institutionen in den 17 Stadt- und Landkreisen kooperiert<br />
wurde. Der maximal mögliche Wert lag bei 17, was bedeuten würde, dass alle 17 Stadt- und<br />
Landkreise mit der Institution kooperierten. Ein Wert von 0 würde bedeuten, dass keiner der<br />
Stadt- oder Landkreise mit der Institution kooperierte.<br />
19
Anzahl der Stadt-/Landkreise, die mit der Einrichtung kooperierten<br />
0 5 10 15 20<br />
Gesundheitsamt<br />
Jugendamt<br />
Erziehungs-und<br />
Familienberatungsstellen<br />
Frauen-/ Kinderschutzhaus<br />
Suchtberatungsstellen<br />
Mutter-Kind-Einrichtungen<br />
Kindertageseinrichtungen<br />
Jugendhilfeträger<br />
Schwangerschaftsberatungsstellen<br />
Sozialpsychiatrischer Dienst<br />
Frühförderstellen<br />
Familienzentrum/ Mütterzentrum<br />
Frauenärztin/ Frauenarzt<br />
Hausärztin/ Hausarzt<br />
Kinderärztin/ Kinderarzt<br />
Kinder-/ Jugendpsychiater/ in<br />
Erwachsenenpsychiater/ in<br />
Psychologische Kinder und<br />
Jugendpsychotherapeut/ in<br />
Hebammen<br />
Geburtsklinik<br />
Kinderklinik<br />
Notfallambulanz<br />
Klinik der Erwachsenenpsychiatrie<br />
Klinik der Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie<br />
Polizei<br />
Familiengericht<br />
Sozialpädiatrisches Zentrum<br />
Familienbildungsstätten<br />
Kinderschutzzentrum<br />
ARGE/ Jobcenter/ Sozialhilfe<br />
Wohnungsamt<br />
5<br />
4<br />
3<br />
3<br />
8<br />
16<br />
17<br />
12<br />
15<br />
17<br />
17<br />
16<br />
16<br />
16<br />
17<br />
12<br />
11<br />
17<br />
17<br />
15<br />
16<br />
16<br />
17<br />
13<br />
13<br />
16<br />
16<br />
10<br />
11<br />
13<br />
17<br />
12<br />
14<br />
17<br />
17<br />
15<br />
15<br />
12<br />
11<br />
14<br />
15<br />
17<br />
17<br />
15<br />
16<br />
16<br />
16<br />
12<br />
10<br />
14<br />
14<br />
15<br />
15<br />
13<br />
13<br />
11<br />
13<br />
12<br />
13<br />
15<br />
15<br />
12<br />
PRÄ<br />
POST<br />
Abbildung 6: Einrichtungen, mit denen Kooperationen bestanden<br />
20
Das Item Zh „Sonstige“ (siehe Anhang 8, S. 1-2) wurde nicht in die statistische Analyse mit<br />
einbezogen. Die in diesem Item benannten Einrichtungen waren: Ordnungsamt, Ergotherapeuten,<br />
Logopäden, Schulen, Sozialamt/ Eingliederungshilfe, Sozialpädagogische Familienhilfe<br />
(Pro Kind, Deutscher Kinderschutzbund), Tageselternvereine, Beratungsstelle für sexuellen<br />
Missbrauch, Streetwork, Diakone Sozialstationen, Diakonie Kinderkrankenpflege, Diakonie<br />
Verband, Kinderschutzbund, Ev. Fachschule für Sozialarbeit, Schule, Schulamt,<br />
Schulsozialarbeit, Dorfhelferinnen, Tagesmütter, Schulpsychologische Beratungsstellen,<br />
Rechtsmedizin, Lebenshilfe, Mitglieder der regionalen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung,<br />
Schreiambulanz (Kreisklinik), Wirbelwind e.V. und Heilpädagogen.<br />
KOOPERATIONSQUALITÄT DER FALLBEZOGENEN ZUSAMMENARBEIT<br />
Die Kooperationsqualität bildet ab, ob die Zusammenarbeit mit den angegebenen Kooperationspartnern<br />
eher als schleppend und sporadisch oder als etabliert und regelmäßig beschrieben<br />
wurden (Item a bis Zg; siehe Anhang 8; Seite 1 und 2). Für eine schleppende und sporadische<br />
Kooperation wurde ein Punkt vergeben, für eine etablierte und regelmäßige Kooperation<br />
zwei Punkte. Es wurde ein Mittelwert über alle Kooperationspartner gebildet. Somit lag<br />
die Kooperationsqualität auf einer Skala von 1 (schleppende und sporadische Kooperation)<br />
und 2 (etablierte und regelmäßige Kooperation).<br />
2<br />
1,9<br />
Kooperationsqualität<br />
1,8<br />
1,7<br />
1,6<br />
1,5<br />
1,4<br />
1,3<br />
1,2<br />
1,1<br />
1<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />
PRÄ<br />
POST<br />
Mittelwert PRÄ<br />
Mittelwert POST<br />
Stadt-/ Landkreise<br />
Abbildung 7: Kooperationsqualität der Stadt- und Landkreise<br />
Tabelle 10: Deskriptive Daten der Kooperationsqualität<br />
Anzahl der Stadtund<br />
Landkreise<br />
Minimal angegebener<br />
Wert<br />
Maximal angegebener<br />
Wert<br />
Mittelwert<br />
Standardabweichung<br />
PRÄ 17 1,19 1,86 1,56 0,18<br />
POST 17 1,43 1,86 1,72 0,12<br />
Der durchschnittliche Wert der Kooperationsqualität lag am Ende der Projektphase<br />
(M = 1,72; SD = 0,12) signifikant über dem Wert, der zu Beginn des Projektes (M = 1,56;<br />
SD = 0,18) angegeben wurde (t (16) = -4,05; p < .05).<br />
21
RAHMENBEDINGUNGEN UND NETZWERKSTRUKTUR<br />
Für die Bewertung der Rahmenbedingungen und der Netzwerkstruktur wurden die Items 1<br />
bis 10 des Fragebogens (siehe Anhang 8; Seite 4 und 5) ausgewertet. Diese erfragen relevante<br />
Rahmenbedingungen und Netzwerkstrukturen eines Netzwerks Frühe Hilfen.<br />
Es sollte eingeschätzt werden, inwieweit diese Rahmenbedingungen oder Netzwerkstrukturen<br />
für das jeweilige Netzwerk Frühe Hilfen zutrafen. Für die Einschätzung standen die Antwortmöglichkeiten<br />
„trifft nicht zu“, „trifft eher nicht zu“, „trifft eher zu“ und „trifft zu“ zur Verfügung.<br />
Diese Antwortmöglichkeiten wurden in eine Skala von 1 bis 4 übersetzt (1 = „trifft nicht<br />
zu“, 4 = „trifft zu“).<br />
Besonders bedeutend waren die Items: „eine zentrale Koordinationsstelle Frühen Hilfen“,<br />
„feste Kommunikationsstrukturen zwischen den am Netzwerk beteiligten Institutionen“, „Verfahrensabsprachen<br />
zur Umsetzung der Frühen Hilfen“ und „eine systematisch und verbindlich<br />
geregelte Zusammenarbeit“ (Items 1, 2, 6, 9). Diese Items erhielten einen Gewichtungsfaktor<br />
von 1,5.<br />
4<br />
Rahmenbedingungen/<br />
Netzwerkstruktur<br />
3,5<br />
3<br />
2,5<br />
2<br />
1,5<br />
PRÄ<br />
POST<br />
Mittelwert PRÄ<br />
Mittelwert POST<br />
1<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />
Stadt-/ Landkreise<br />
Abbildung 8: Rahmenbedingungen und Netzwerkstruktur der Stadt- und Landkreise<br />
Tabelle 11: Deskriptive Daten der Rahmenbedingungen und Netzwerkstruktur<br />
Anzahl der Stadtund<br />
Landkreise<br />
Minimal angegebener<br />
Wert<br />
Maximal angegebener<br />
Wert<br />
Mittelwert<br />
PRÄ 17 1,42 3,75 2,39 0,61<br />
POST 17 1,42 3,83 2,75 0,66<br />
Standardabweichung<br />
Der Mittelwert der Einschätzungen der Rahmenbedingungen und der Netzwerkstruktur war<br />
am Ende der Projektphase (M = 2,75; SD = 0,66) signifikant höher als zu Beginn des Projektes<br />
(M = 2,39; SD = 0,61; t (16) = -3,45; p < .05).<br />
22
VERFAHRENSWEISEN UND AUFGABENTEILUNG<br />
Zur Einschätzung der Verfahrensweisen und Aufgabenteilung in der Kooperation mit anderen<br />
Institutionen flossen die Items 11 bis 14 des Fragebogens (siehe Anhang 8, Seite 6) in<br />
die Bewertung ein.<br />
Es sollte eingeschätzt werden, inwieweit die in den Items beschriebenen Verfahrensweisen<br />
und Aufgabenteilungen auf das jeweilige Netzwerk Frühe Hilfen zutrafen. Für die Einschätzung<br />
standen die Antwortmöglichkeiten „trifft nicht zu“, „trifft eher nicht zu“, „trifft eher zu“ und<br />
„trifft zu“ zur Verfügung. Diese Antwortmöglichkeiten wurden in eine Skala von 1 bis 4 übersetzt<br />
(1 = „trifft nicht zu“, 4 = „trifft zu“).<br />
Besonders gewichtet wurde, ob die Kooperationspartner am Runden Tisch gemeinsame<br />
Ziele definiert hatten, und ob die Verantwortlichkeiten zur Zielerreichung abgesprochen wurden<br />
(Item 11 und 12). Diese Items wurden in der Auswertung mit einem Gewichtungsfaktor<br />
von 1,5 berücksichtigt.<br />
4<br />
Verfahrensweisen und<br />
Aufgabenteilung<br />
3,5<br />
3<br />
2,5<br />
2<br />
1,5<br />
PRÄ<br />
POST<br />
Mittelwert PRÄ<br />
Mittelwert POST<br />
1<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />
Stadt-/ Landkreise<br />
Abbildung 9: Verfahrensweisen und Aufgabenteilung der Stadt- und Landkreise<br />
Tabelle 12: Deskriptive Daten der Verfahrensweisen und Aufgabenteilung<br />
Anzahl der Stadtund<br />
Landkreise<br />
Minimal angegebener<br />
Wert<br />
Maximal angegebener<br />
Wert<br />
Mittelwert<br />
PRÄ 16* 1 3,60 2,09 0,82<br />
POST 17 1 4 2,77 1,03<br />
* an einem Standort wurden die entsprechenden Items für eine Berechnung unzureichend ausgefüllt<br />
Standardabweichung<br />
Für die Verfahrensweisen und die Aufgabenteilung lag der Wert am Ende der Projektphase<br />
(M = 2,71; SD = 1,03) signifikant über dem Mittelwert zu Beginn des Projektes (M = 2,09;<br />
SD = 0,82; t (15) = -2,9; p < .05).<br />
QUALITÄTSMANAGEMENT UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
Zur Einschätzung des Qualitätsmanagements und der Öffentlichkeitsarbeit im Netzwerk Frühe<br />
Hilfen wurden die Items 15 bis 21 (siehe Anhang 8; Seite 7 und 8) ausgewertet. Die Skala<br />
reicht von 1 = „trifft nicht zu“ bis 4 = „trifft zu“.<br />
23
Besonders zentral war, ob die Qualität des interdisziplinären Austauschs auch bei wechselnder<br />
Zusammensetzung der Teilnehmer stabil war, und ob Qualifizierungsmaßnahmen für die<br />
Netzwerkakteure stattfanden. Des Weiteren war von besonderer Bedeutung, ob die Frühe<br />
Hilfen Maßnahmen evaluiert wurden. Dies spiegelte sich in den Items 16, 17 und 20 wieder,<br />
die mit einer Gewichtung von 1,5 in die Auswertung eingingen.<br />
4<br />
Qualitätsmanagement und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
3,5<br />
3<br />
2,5<br />
2<br />
1,5<br />
PRÄ<br />
POST<br />
Mittelwert PRÄ<br />
Mittelwert POST<br />
1<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />
Stadt-/ Landkreise<br />
Abbildung 10: Qualitätsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt- und Landkreise<br />
Tabelle 13: Deskriptive Daten des Qualitätsmanagements und der Öffentlichkeitsarbeit<br />
Anzahl der Stadtund<br />
Landkreise<br />
Minimal angegebener<br />
Wert<br />
Maximal angegebener<br />
Wert<br />
Mittelwert<br />
PRÄ 17 1 3,35 2,22 0,69<br />
POST 17 1 3,82 2,87 0,81<br />
Standardabweichung<br />
Für das Qualitätsmanagement und die Öffentlichkeitsarbeit lag der Wert am Ende der Projektphase<br />
(M = 2,87; SD = 0,81) signifikant über dem Mittelwert zu Beginn des Projektes (M<br />
= 2,22; SD = 0,69; t(16) = -4,22; p < .05).<br />
AUSTAUSCH UND KOMMUNIKATION<br />
Zur Beschreibung des Austauschs und der Kommunikation wurden die Items 22 bis 28 (siehe<br />
Anhang 8; Seite 9) des Fragebogens ausgewertet. Die Skala reicht von „trifft nicht zu“ (1)<br />
bis „trifft zu“(4).<br />
Zentrale Items waren, inwieweit die Mitarbeiter der Institutionen im Bereich Frühen Hilfen die<br />
lokale Angebotsstruktur im Bereich Frühe Hilfen kannten und ein kontinuierlicher Informationsaustausch<br />
zwischen den Kooperationspartnern im Netzwerk stattfand (Item 24 und 27).<br />
Diese Items erhielten in der Auswertung einen Gewichtungsfaktor von 1,5.<br />
24
Austausch und Kommunikation<br />
4<br />
3,5<br />
3<br />
2,5<br />
2<br />
1,5<br />
1<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />
Stadt-/ Landkreise<br />
PRÄ<br />
POST<br />
Mittelwert PRÄ<br />
Mittelwert POST<br />
Abbildung 11: Austausch und Kommunikation der Stadt- und Landkreise<br />
Tabelle 14: Deskriptive Daten des Austauschs und der Kommunikation<br />
Anzahl der Stadtund<br />
Landkreise<br />
Minimal angegebener<br />
Wert<br />
Maximal angegebener<br />
Wert<br />
Mittelwert<br />
PRÄ 16* 1 4 2,63 0,79<br />
POST 17 1 4 3,1 0,73<br />
* an einem Standort wurden die entsprechenden Items für eine Berechnung unzureichend ausgefüllt<br />
Standardabweichung<br />
Für den Austausch und die Kommunikation lag der Wert am Ende der Projektphase<br />
(M = 3,07; SD = 0,74) signifikant über dem Mittelwert zu Beginn des Projektes (M = 2,63;<br />
SD = 0,79; t (15) = -2,56; p < .05).<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Die Auswertung des Fragebogenabschnitts zur Vernetzung verdeutlichte die Entwicklungen,<br />
die in der Projektphase stattgefunden haben. Die Anzahl der Kooperationspartner war bereits<br />
zu Beginn des Projekts sehr hoch, dennoch konnte ein leichter Zuwachs festgestellt<br />
werden. Besonders deutlich hat sich der Zuwachs in der Kooperation mit Frauenärztinnen<br />
und Frauenärzten gezeigt. Während der quantitative Zuwachs an Kooperationspartnern kein<br />
signifikantes Ausmaß annahm, zeigte sich in der Qualität der Kooperation eine signifikante<br />
Verbesserung in Richtung zu einer etablierteren und regelmäßigeren Kooperation.<br />
Bereits in der ersten Projektrunde wurden durch den wissenschaftlichen Beirat des Projektes<br />
zentrale Kooperationspartner in einem Netzwerk Frühe Hilfen herausgearbeitet. Zum Ende<br />
des Projektes kooperierten nahezu alle 17 Stadt- und Landkreise mit diesen benannten zentralen<br />
Kooperationspartnern.<br />
Im Folgenden sind die zentralen Kooperationspartner aus Kinder- und Jugendhilfe und dem<br />
Gesundheitswesen wiedergegeben. In Klammern ist angegeben wie viele der 17 Stadt- und<br />
Landkreise am Ende des Projektes eine Kooperation mit den jeweiligen Partnern angaben.<br />
Zentrale Kooperationspartner der Kinder- und Jugendhilfe<br />
• Jugendhilfeträger (16)<br />
25
• Schwangerschaftsberatungsstelle (17)<br />
• Frühförderstelle (16)<br />
Zentrale Kooperationspartner im Gesundheitswesen<br />
• Geburtskliniken (16)<br />
• Kinderkliniken (16)<br />
• Kinderärzte (17)<br />
Dadurch wird deutlich, dass die Stadt- und Landkreise zum Ende des Projektes einen sehr<br />
guten Entwicklungsstand ihrer Netzwerke Frühe Hilfen und Kinderschutz aufweisen konnten.<br />
Auch alle anderen Bereiche der Vernetzung verbesserten sich nach Einschätzung der Projektteilnehmer<br />
in der Projektphase deutlich. So konnte mit der Auswertung des Fragebogens<br />
für die Bereiche Rahmenbedingungen und Netzwerkstruktur, Verfahrensweisen und Aufgabenteilung,<br />
Qualitätsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit sowie Austausch und Kommunikation<br />
jeweils eine signifikante Verbesserung in der Netzwerkarbeit aufgezeigt werden.<br />
4.1.2 Angebotsstruktur im Bereich Frühe Hilfen/ Kinderschutz<br />
Der Fragebogenabschnitt zur Angebotsstruktur (siehe Anhang 8; Seite 10-15) umfasst die<br />
folgenden Bereiche:<br />
• Allgemeine Angebote (Item 29 – Item 34)<br />
• Zielgruppenspezifische Angebote (Item 35 bis Item 39)<br />
• Rahmenbedingungen der Angebotsstruktur (Item 40 und Item 41)<br />
Für die Beurteilung/ Auswertung der Angebotsstruktur wurden aufgrund von Literaturrecherchen<br />
und Expertinnen- und Expertenmeinungen die folgenden vier zentralen Kriterien für ein<br />
Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz herausgearbeitet, die vorhanden sein sollten:<br />
• ein allgemeines Angebot im Bereich Frühe Hilfen und Kinderschutz<br />
• ein spezifisches, individuelles Beratungsangebot zur Bindungsförderung bzw.<br />
Förderung der elterlichen Erziehungskompetenz<br />
• mindestens ein zielgruppenspezifisches Angebot<br />
• mindestens ein aufsuchendes Angebot<br />
Für die Auswertung dieses Fragebogenabschnitts wurde geprüft, inwieweit die einzelnen<br />
Stadt- und Landkreise diese vier Kriterien erfüllten. Während alle Stadt- und Landkreise sowohl<br />
ein allgemeines Angebot, als auch mindestens ein zielgruppenspezifisches und mindestens<br />
ein aufsuchendes Angebot über den gesamten Projektzeitraum vorhielten, verfügten<br />
zu Beginn des Projekts drei Stadt- und Landkreise über kein spezifisches Angebot zur Bin-<br />
26
dungsförderung. Am Ende des Projekts konnte nur mehr ein Stadt- bzw. Landkreis ein solches<br />
Angebot nicht aufweisen.<br />
Über alle Stadt- und Landkreise hinweg zeigte sich ein sehr breites Spektrum an Angeboten.<br />
So wurden allgemeine Angebote (z. B. Elternstartpakete, Stärke-Angebote, Familienbesucher,<br />
Willkommensbesuch), aufsuchende Angebote (z. B. aufsuchende Familientherapie,<br />
Familienhebammen, Kriseninterventionsdienst), bindungsfördernde Angebote (z. B. Entwicklungspsychologische<br />
Beratung, STEEP) und auch viele zielgruppenspezifische Angebote<br />
(z. B. Angebote für Alleinerziehende; Angebote für Minderjährige, Suchtberatung, Angebote<br />
für Familien mit Migrationshintergrund etc.) genannt.<br />
Bezüglich der Rahmenbedingungen der Angebotsstruktur wurde nach der passgenauen<br />
Nutzung der Hilfen und dem niederschwelligen Zugang des Angebots gefragt. Die Ergebnisse<br />
sind in Tabelle 15 und Tabelle 16 dargestellt.<br />
Tabelle 15: Deskriptive Daten zur passgenauen Nutzung der Hilfen<br />
Anzahl der Stadtund<br />
Landkreise<br />
Minimal angegebener<br />
Wert<br />
Maximal angegebener<br />
Wert<br />
Mittelwert<br />
PRÄ 16 2 4 2,88 0,72<br />
POST 16 2 4 3,25 0,58<br />
Standardabweichung<br />
Die Passgenauigkeit hat sich von Beginn des Projekts (M = 2,88; SD = 0,72) bis zum Ende<br />
des Projekts (M = 3,25; SD = 0,58) signifikant verbessert (T (15) = -3; p < 0.01).<br />
Tabelle 16: Deskriptive Daten zur niederschwelligen Zugänglichkeit der Hilfen<br />
Anzahl der Stadtund<br />
Landkreise<br />
Minimal angegebener<br />
Wert<br />
Maximal angegebener<br />
Wert<br />
Mittelwert<br />
PRÄ 167 2 4 3,29 0,77<br />
POST 17 2 4 3,47 0,72<br />
Standardabweichung<br />
Die Niedrigschwelligkeit der Angebote hat sich nicht signifikant verbessert, allerdings war<br />
mit einem Mittelwert von 3,29 bereits zu Beginn des Projekts relativ hoch (T (16) = -1,38; ns).<br />
4.2 Auswertung Zielerreichungsskala<br />
Anhand der Zielerreichungsskala wurde zu Beginn und zum Abschluss des Projektes eine<br />
Einschätzung des aktuellen Stands des Netzwerks Frühe Hilfen und Kinderschutz durch die<br />
einzelnen Kreise vorgenommen. Die Einschätzung wurde aufgegliedert in die Bereiche Vernetzung<br />
und Angebotsstruktur.<br />
Die folgende Grafik stellt die gerundeten durchschnittlich angegebenen Mittelwerte der Vernetzung<br />
vor und nach dem Projekt dar.<br />
27
Zielerreichung Vernetzung<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />
Stadt-/ Landkreise<br />
PRÄ<br />
POST<br />
Mittelwert PRÄ<br />
Mittelwert POST<br />
Abbildung 12: Zielerreichungsskala der Vernetzung<br />
Tabelle 17: Deskriptive Daten der Zielerreichungsskala der Vernetzung<br />
Anzahl der Stadtund<br />
Landkreise<br />
Minimal angegebener<br />
Wert<br />
Maximal angegebener<br />
Wert<br />
Mittelwert<br />
PRÄ 17 2,25 6 3,71 0,97<br />
POST 17 1 6,5 4,76 1,21<br />
Standardabweichung<br />
Der Mittelwert der Vernetzung am Ende des Projektes (M = 4,76; SD = 1,21) lag signifikant<br />
über dem Mittelwert zu Beginn des Projektes (M = 3,71; SD = 0,97) t (16) = -3,06, p < .05).<br />
Die folgende Abbildung stellt die durchschnittlich angegebenen Werte zur Angebotsstruktur<br />
vor und nach dem Projekt dar.<br />
Zielerreichung Angebotsstruktur<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />
Stadt-/ Landkreise<br />
PRÄ<br />
POST<br />
Mittelwert PRÄ<br />
Mittelwert POST<br />
Abbildung 13: Zielerreichungsskala der Angebotsstruktur<br />
28
Tabelle 18: Deskriptive Daten der Zielerreichungsskala der Angebotsstruktur<br />
Anzahl der Stadtund<br />
Landkreise<br />
Minimal angegebener<br />
Wert<br />
Maximal angegebener<br />
Wert<br />
Mittelwert<br />
PRÄ 17 2,75 7 4,46 0,97<br />
POST 17 4 7 5,41 0,81<br />
Standardabweichung<br />
Auch für die Angebotsstruktur lag der Wert am Ende der Projektphase (M = 5,41; SD = 0,81)<br />
signifikant über dem Mittelwert zu Beginn des Projektes (M = 4,46; SD = 0,97) t (16) = -4,78,<br />
p < .05).<br />
Über die Zielerreichungsskala kann aufgezeigt werden, dass die Projektteilnehmer selbst<br />
deutliche Fortschritte wahrgenommen haben. Sowohl für den Bereich Vernetzung, als auch<br />
für den Bereich Angebotsstruktur schätzten die Projektteilnehmer die Situation in ihrem<br />
Stadt- oder Landkreis in der Befragung am Ende des Projektes signifikant besser ein.<br />
4.3 Individuelle Rückmeldung der Ergebnisse an die Stadt- und Landkreise<br />
Im Rahmen der Abschlussveranstaltung am 23. Oktober 2013 in Stuttgart wurde den Stadtund<br />
Landkreisen, ergänzend zum Zertifikat, eine individuelle Auswertung zur Zielerreichungsskala<br />
und zum Fragebogen „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“ übergeben.<br />
Anhand der Zielerreichungsskala konnte jeder Stadt- und Landkreis sehen, wie er den Entwicklungsstand<br />
des Netzwerks Frühe Hilfen und Kinderschutz zu Beginn des Projektes und<br />
am Ende des Projektes eingeschätzt hat.<br />
Die Auswertung des Fragebogens enthielt die Werte des jeweiligen Kreises zu den beiden<br />
Messzeitpunkten. Zur besseren Einordnung dieser individuellen Werte in den Gesamtkontext<br />
wurden auch die Gesamtwerte aller teilnehmenden 17 Stadt- und Landkreise vor und nach<br />
dem Projekt angegeben. So entstand ein detailliertes Bild, in welchen Bereichen ein Stadtoder<br />
Landkreis, im Vergleich zu den anderen Kreisen in Baden-Württemberg, überdurchschnittlich<br />
oder unterdurchschnittlich weit entwickelt war (Benchmarking). Durch diese Auswertung<br />
konnten die positiven Entwicklungen, die von den Stadt- und Landkreisen während<br />
der Projektphase durchlaufen wurden, anschaulich rückgemeldet werden.<br />
29
5 Erprobung und Entwicklung eines Selbstevaluations-<br />
Instrumentariums mittels Erhebung von Qualitätsindikatoren<br />
im Kinderschutz<br />
Ergänzend zu der im Rahmen des Projektes angebotenen Prozessbegleitung bei der (Weiter-)<br />
Entwicklung der lokalen Vernetzungsstrukturen und des Angebotsrepertoires der Frühen<br />
Hilfen wurde ein Selbstevaluations-Instrumentarium zur Qualitätsüberprüfung entwickelt<br />
und erprobt. Hintergrund dafür war der in der Praxis große Bedarf an aussagekräftigen und<br />
dabei ökonomischen Indikatoren, mit denen die Qualität der Angebote und Interventionen im<br />
Kinderschutz verlässlich überprüft werden kann. Eine solche verlässliche Überprüfung wird<br />
auch zunehmend als fachlicher Standard gefordert, wie er etwa zuletzt auch im Bundeskinderschutzgesetz<br />
formuliert wurde.<br />
Für die Entwicklung eines Instrumentariums zur Erfassung relevanter Aspekte in der Qualitätsentwicklung<br />
im Rahmen des Projektes wurde ein positives Beiratsvotum eingeholt. Für<br />
die Konzeptualisierung und wissenschaftliche Begleitung konnte Dr. Heinz Kindler, Deutsches<br />
Jugendinstitut e.V., München, gewonnen werden. Er stellte die Auswahl der aussagekräftigen<br />
und validen Aspekte für die Qualitätsentwicklung im Bereich Kinderschutz auf<br />
Grundlage einer umfassenden und sorgfältigen Literaturrecherche zusammen und überführte<br />
diese in ein Procedere zur ökonomischen Selbstevaluation. Im Januar und Februar 2013<br />
wurden insgesamt neun mögliche Standorte angeschrieben, um sie für eine Mitarbeit in der<br />
Erprobung des Instrumentariums zu gewinnen. Erfreulicherweise haben sich fünf interessierte<br />
Stadt- und Landkreise bzw. Städte mit kreisangehörigem Jugendamt für die Zusammenarbeit<br />
in der Entwicklungs- und Probephase dieses Instrumentariums bereit erklärt, einen<br />
oder mehrere Indikatoren zu erheben. Seitens des Universitätsklinikums Ulm wurde den<br />
Teilnehmern zugesichert, sie bei der Implementierung ausgewählter Aspekte zur Qualitätsentwicklung<br />
zu beraten und bei der Etablierung des Verfahrens und der Auswertung zu unterstützen.<br />
Es wurden folgende Indikatoren vorgeschlagen:<br />
1. Der Anteil der von ausgewählten institutionellen Kooperationspartnern (v. a. Kindergärten,<br />
Horten und Schulen) innerhalb der im Jahre 2012 eingegangenen § 8a-<br />
Meldungen, bei denen die Überprüfung aus Sicht des Jugendamtes keine Kindeswohlgefährdung<br />
ergab, bezogen auf alle von diesen Kooperationspartnern eingehenden<br />
§ 8a-Meldungen.<br />
2. Der Anteil der von § 8a-Meldungen betroffenen Familien im Jahr 2012, in denen es<br />
bis zum Stichtag 31.05.2013 zu einem weiteren bestätigten oder sehr wahrscheinlichen<br />
Gefährdungsereignis bezogen auf mindestens ein in der Familie lebendes Kind<br />
kommt.<br />
3. Der Anteil der Kinder, die länger als drei Monate in einer Bereitschaftspflegefamilie<br />
oder einer Schutzstelle verbleiben (von allen Kindern unter fünf Jahren, bei denen innerhalb<br />
2012 eine vorläufige Schutzmaßnahme eingeleitet wird, d.h. eine vorläufige<br />
30
Fremdunterbringung im Rahmen einer Inobhutnahme oder einer familiengerichtlichen<br />
Klärung erfolgt).<br />
4. Der Anteil der Fälle im Berichtszeitraum Juli 2011 bis Juni 2012 mit neu begonnener<br />
Fremdunterbringung nach § 33 oder 34 SGB VIII gegen den Willen des oder der Sorgeberechtigten,<br />
bei denen ein dreiviertel Jahr nach Maßnahmenbeginn in der Akte zu<br />
mindestens einem Zeitpunkt schriftlich gegenüber den Sorgeberechtigten dargelegt<br />
wird, welche Hürden derzeit aus fachlicher Sicht einer Rückführung im Wege stehen.<br />
5. Der Anteil der Kinder in Fremdunterbringung nach § 33 SGB VIII, die sich zum Stichtag<br />
31. März 2013 bereits länger als ein halbes Jahr in der Pflegefamilie befinden und<br />
bei denen die Pflegeeltern in einem standardisierten Verfahren (SDQ oder CBCL) ein<br />
klinisches Ausmaß an Verhaltensauffälligkeit beschreiben, ohne dass therapeutische<br />
oder teilstationäre Maßnahmen eingeleitet wurden.<br />
6. Das Ausmaß der Übereinstimmung im Verständnis von „Kindeswohlgefährdung“ verschiedener<br />
Fachkräfte/ Einrichtungen innerhalb einer Kommune oder innerhalb des<br />
Allgemeinen Sozialen Dienstes anhand von Fallvignetten.<br />
Im Zeitraum Februar bis August 2013 wurden fast alle der genannten Indikatoren zwei- bis<br />
dreimal an den verschiedenen Standorten erhoben. Der Indikator 4, also die Befragung nach<br />
den Fällen mit Fremdunterbringung gegen den Willen der Sorgeberechtigten, stieß zwar auf<br />
großes Interesse, seine Erhebung wurde aber aufgrund der erforderlichen Analyse der Einzelfallakten<br />
als zu aufwändig eingeschätzt.<br />
Im Oktober ging den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine standortspezifische Auswertung<br />
zu, die neben der Aufbereitung der Zahlen auch Anregungen für die Interpretation der Befunde<br />
enthielt.<br />
In einer Abschluss- und Reflexionsrunde mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern am 23.<br />
Oktober 2013 wurden die Auswertungen und die Erfahrungen aus der Praxis zusammengetragen,<br />
um gemeinsam zu überlegen, inwieweit die Erhebung der genannten Indikatoren<br />
sinnvoll und umsetzbar ist bzw. ob und wie es besser an die Ansprüche angepasst werden<br />
sollte. Obwohl der Aufwand als relativ groß angesehen wurde, waren alle Teilnehmerinnen<br />
bzw. Teilnehmer vom großen Nutzen der Erhebung der Qualitätsindikatoren überzeugt. Konsens<br />
bestand auch darin, dass die Erhebung insbesondere im Hinblick auf die im Bundeskinderschutzgesetz<br />
geforderte Qualitätssicherung in der Kinder- und Jugendhilfe sehr sinnvoll<br />
und machbar wäre - unter der Bedingung, dass dies standardmäßig als Aufgabe in die<br />
Strukturen eingebunden und unter Zurverfügungstellung der dazu benötigten zeitlichen bzw.<br />
personellen Ressourcen geschehen müsste. Weiter zeigten sie sich optimistisch, dass durch<br />
eine regelmäßige Erhebung und laufende Eingabe in die Datenbank, der Aufwand zu minimieren<br />
wäre. Als positiv wurden vor allem die Anregungen in der Auswertungsrückmeldung<br />
wahrgenommen, sie lieferten, so die Rückmeldungen, nützliche Informationen im Sinne von<br />
Anregungen für Verbesserungen im Kinderschutz, für das Erkennen von Schwachstellen und<br />
Anhaltspunkte für die Herausarbeitung von zukünftigen Themen. In Zusammenhang mit der<br />
Diskussion über eine mögliche bzw. wünschenswerte Implementierung der Indikatoren an<br />
möglichst vielen Standorten wurde auch der dadurch entstehende Vorteil einer besseren<br />
Vergleichbarkeit sowohl mit anderen Kommunen als auch über die eigenen Zahlen im Zeitverlauf<br />
angesprochen.<br />
31
6 Fazit<br />
Der Auf- und Ausbau interdisziplinärer Vernetzungsstrukturen im Bereich der Frühen Hilfen,<br />
vor allem an der Schnittstelle zwischen der Kinder- und Jugendhilfe und dem Gesundheitswesen,<br />
war das ausgewiesene Ziel des Projekts „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“.<br />
In den beiden Projektrunden wurden insgesamt 32 (von 44) Stadt- und Landkreise in Baden-<br />
Württemberg und die beiden noch bestehenden kreisangehörigen Städte mit eigenem Jugendamt<br />
bei der Weiterentwicklung durch interdisziplinäre ausgewiesene Expertinnen und<br />
Experten begleitet.<br />
Im Vergleich zur ersten Runde differenzierten sich im zweiten Projektdurchlauf die von den<br />
Kreisen gewünschten Ziele etwas weiter aus. Die Spannbreite der Ziele reichte von den ersten<br />
Schritten zum Aufbau eines Netzwerks Frühe Hilfen und Kinderschutz bis hin zu Zielen,<br />
die bestehende Netzwerke in arbeitsfähigere, attraktivere, effizientere und/ oder nachhaltige<br />
Strukturen überführen sollten. Insofern bewährte sich die Vorgehensweise des Projekts, mit<br />
jedem Kreis und jeder Stadt ein Entwicklungsgespräch durchzuführen und darauf basierend<br />
individuelle und entwicklungsstandspezifische Ziele zu erarbeiten, besonders gut. So konnte<br />
mit jedem Kreis und jeder Stadt ein „maßgeschneidertes“ Konzept zur Umsetzung von Qualitätsentwicklungen<br />
im Bereich der Frühen Hilfen und des Kinderschutzes entwickelt und im<br />
Projektprozess - unterstützt durch die Expertinnen und Experten - umgesetzt werden. Die<br />
Initiative, Steuerung und alltagsgerechte Umsetzung oblag zu jedem Zeitpunkt den Verantwortlichen<br />
aus den Stadt- und Landkreisen. Die Experten berieten als Sparringpartner bei<br />
der Suche nach jeweils wünschenswerten Zielen und dem angemessenen Weg bei der<br />
passgenauen Umsetzung dieser Ziele. In der Rückschau und an Hand von zahlreichen<br />
Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer - teils informell übermittelt, teil im Abschlussbericht<br />
erwähnt - wurde diese Vorgehensweise als sehr fruchtbar und hilfreich erlebt.<br />
Hierzu das Zitat aus dem Abschlussbericht eines teilnehmenden Kreises: „Das Landesprojekt<br />
Netzwerke Frühe Hilfen und Kinderschutz war (…) ein voller Erfolg, der nachhaltige Wirkungen<br />
entfalten wird.“<br />
Dabei hat sich die gesamte Struktur (in der Abfolge: Hearing, Entwicklungsgespräch, Zielentwicklung<br />
und -vereinbarung, sowie Zielumsetzung und -überprüfung), die für das Projekt<br />
„Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“ entwickelt wurde, für die Kreise durchaus als modellhaft<br />
für die (weitere) Initiierung und selbstgesteuerte Umsetzung von Entwicklungsprozessen<br />
erwiesen.<br />
Der Erfolg der veranstalteten Fachtage und Workshops ist zu einem großen Teil auf die Verknüpfung<br />
von Theorie und Praxis zurückzuführen Die eher theoriegeleiteten Fachtage gaben<br />
den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wichtige fachliche Inputs und informierten gezielt zu<br />
spezifischen aktuellen Themen im Bereich der Frühen Hilfen. Die Workshops waren gezielt<br />
für die Praxis geplant d.h. die Aufbereitung der Themen orientierte sich daran, dass die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer einen bestmöglichen praktischen Nutzen für ihre Belange ziehen<br />
konnten. Hervorzuheben ist, dass die insgesamt sechs fakultativen Veranstaltungen<br />
(keine Teilnahmepflicht), die von Februar bis Juli 2013 stattfanden, trotz der zeitlichen Enge<br />
sehr gut besucht waren, und dass elf der insgesamt 17 teilnehmenden Stadt- und Landkreise<br />
an allen sechs Veranstaltungen teilgenommen haben. Ein Zitat fasst den Eindruck einer<br />
32
Teilnehmerin/ eines Teilnehmers zusammen: „Alle Fachtage und Workshops des Projekts<br />
haben mich gewaltig gequält, weil ich fortlaufend zwischen den Realitäten (…) und dem<br />
vermittelten fachlichen Ideal, den entwickelten Qualitätsstandards oder dem Entwicklungsstand<br />
anderer Landkreise abgeglichen habe. Nach vielen inneren Kämpfen habe ich meine<br />
Perspektive verändert und bin weniger beim „Wir haben noch gewaltig viel zu tun“ und mehr<br />
beim „Wir stehen am Anfang einer langen Wegstrecke“. Wir werden immer auf dem Weg<br />
bleiben, Ist und Soll abgleichen und in der Entwicklung bleiben müssen.“<br />
Zudem wurde im Rahmen der Veranstaltungen darauf geachtet, dass sich die Fachkräfte der<br />
Frühen Hilfen aus den unterschiedlichen Kreisen und Regionen kennenlernen und austauschen<br />
konnten. Bei der Planung der Veranstaltungen war es den Projektkoordinatoren immer<br />
ein besonderes Anliegen, Räume für einen (informellen) fachlichen Austausch zu ermöglichen,<br />
was gern angenommen und reichlich genutzt wurde. In einigen Abschlussberichten<br />
wurde dieser Aspekt explizit erwähnt. Beispielsweise schreibt ein Kreis: „Die fachlichen Informationen<br />
und Anregungen, die wir bei den Workshops, Fachtagungen und durch das Coaching<br />
erhalten haben auch durch die Kontakte mit den Fachkräften, die in anderen Landkreisen<br />
für die Frühen Hilfen zuständig sind, haben für unsere Entwicklung der Frühen Hilfen<br />
gewährleistet, dass wir fachlich den State of the Art eingehalten und erreicht haben.“<br />
Insofern freuen wir uns besonders, dass uns das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung,<br />
Familie, Frauen und Senioren zusagte, die noch verbleibenden finanziellen Mittel für weitere<br />
Fachtage einzusetzen. So sind für 2014 drei Fachtage zum Thema Frühe Hilfen und Kinderschutz<br />
geplant, zu denen nach bewährter Tradition wieder das gesamte Fachpublikum in<br />
Baden-Württemberg eingeladen werden wird. Der erste Fachtag „Frühe Hilfen im Licht der<br />
kindlichen psychologischen Entwicklung“ findet am 5. Februar 2014 im Ulmer Stadthaus<br />
statt. Als Hauptreferentin wird Frau Prof. Dr. Hellgard Rauh einen großen Teil des Fachtags<br />
gestalten. Die zwei weiteren Fachtage werden zum Thema Nachhaltigkeit in den Frühen<br />
Hilfen veranstaltet. Als Referenten dafür konnten wir Herrn Prof. Dr. Jochen Schweitzer-<br />
Rothers gewinnen.<br />
Die landkreisweite Förderung des Austausch der in den Frühen Hilfen Tätigen war auch Ziel<br />
des durch das Projekt initiierten und geförderten „Arbeitstreffen der Koordinatorinnen und<br />
Koordinatoren für Netzwerke Frühe Hilfen“, welches in den Schulungsräumen des <strong>KVJS</strong> am<br />
4. Februar 2013 stattgefunden hat. Das Interesse dafür war so groß, dass statt der kalkulierten<br />
25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über 50 Personen aus nahezu allen Kreisen Baden-<br />
Württembergs anwesend waren. Der Kommunalverband für Jugend und Soziales hat sich in<br />
der Folge bereit erklärt, weitere solcher Arbeitstreffen zu unterstützen und zu begleiten.<br />
Im Laufe des Projekts wurde der Wunsch laut, die während den beiden Projektrunden gesammelten<br />
Erfahrungen und Qualitätsprozesse zu verschriftlichen und in die Breite zu geben.<br />
Das daraus erwachsene Folgeprojekt Praxishandbuch „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“,<br />
durchgeführt durch die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie,<br />
wird aus den Mitteln der Bundesinitiative Netzwerk Frühe Hilfen und Familienhebammen<br />
gefördert. Der praktische Nutzen des Handbuchs besteht in der Nachhaltigkeit und Verstetigung<br />
der vielfältigen Erfahrungen, die im Rahmen des Projektes „Netzwerk Frühe Hilfen und<br />
Kinderschutz I + II“ gewonnen wurden. Relevant sind dabei Themen, die in den Kreisen konkret<br />
bearbeitet wurden, für die Lösungsansätze entwickelt wurden und die auch weiterhin im<br />
Prozess der (Weiter-) Entwicklung kommunaler interdisziplinärer Kooperations- und Vernet-<br />
33
zungsstrukturen immer wieder auftauchen dürften. Angestrebt wird es, die Themen für die<br />
Belange und den praktischen Nutzen von Kommunen auf unterschiedlichstem Stand ihrer<br />
jeweiligen Prozessentwicklung aufzubereiten. Bereits jetzt ist deutlich, dass sich eine Fülle<br />
relevanter Best-Practice-Erfahrungen beschreiben lassen, ebenso wie erprobte Verfahren<br />
und Vorgehensweisen, die im Rahmen des Projektes entwickelt und erprobt wurden und die<br />
sich auf die Heraus- und Anforderungen einzelner Kommunen beziehen lassen.<br />
34
7 Tabellenverzeichnis<br />
Tabelle 1: Projektverlauf........................................................................................................ 6<br />
Tabelle 2: Expertenjury.......................................................................................................... 8<br />
Tabelle 3: Expertinnen und Experten der Entwicklungsgespräche ........................................ 9<br />
Tabelle 4: Ziele der Projektteilnehmer ..................................................................................10<br />
Tabelle 5: Expertinnen und Experten für das Coaching........................................................13<br />
Tabelle 6: Workshops und teilnehmende Stadt- und Landkreise ..........................................13<br />
Tabelle 7: Vorträge im Rahmen der Fachtage ......................................................................14<br />
Tabelle 8: Inhalte der Abschlussveranstaltung .....................................................................15<br />
Tabelle 9: Deskriptive Daten zur Anzahl der Kooperationspartner........................................19<br />
Tabelle 10: Deskriptive Daten der Kooperationsqualität .......................................................21<br />
Tabelle 11: Deskriptive Daten der Rahmenbedingungen und Netzwerkstruktur ...................22<br />
Tabelle 12: Deskriptive Daten der Verfahrensweisen und Aufgabenteilung ..........................23<br />
Tabelle 13: Deskriptive Daten des Qualitätsmanagements und der Öffentlichkeitsarbeit......24<br />
Tabelle 14: Deskriptive Daten des Austauschs und der Kommunikation ..............................25<br />
Tabelle 15: Deskriptive Daten zur passgenauen Nutzung der Hilfen ....................................27<br />
Tabelle 16: Deskriptive Daten zur niederschwelligen Zugänglichkeit der Hilfen....................27<br />
Tabelle 17: Deskriptive Daten der Zielerreichungsskala der Vernetzung ..............................28<br />
Tabelle 18: Deskriptive Daten der Zielerreichungsskala der Angebotsstruktur .....................29<br />
8 Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildung 1: Teilnehmende Stadtkreise (grün), Landkreise (rot) und kreisangehörigen Städte<br />
mit eigenem Jugendamt (gelb) 8<br />
Abbildung 2: Beispiel einer Zielvereinbarung 10<br />
Abbildung 3: Die drei Säulen des Beratungskonzepts 12<br />
Abbildung 4: Deckblatt des Zertifikats für „Qualitätsentwicklung Netzwerk Frühe Hilfen und<br />
Kinderschutz“ 17<br />
Abbildung 5: Anzahl der Kooperationspartner der Stadt- und Landkreise 19<br />
Abbildung 6: Einrichtungen, mit denen Kooperationen bestanden 20<br />
Abbildung 7: Kooperationsqualität der Stadt- und Landkreise 21<br />
Abbildung 8: Rahmenbedingungen und Netzwerkstruktur der Stadt- und Landkreise 22<br />
Abbildung 9: Verfahrensweisen und Aufgabenteilung der Stadt- und Landkreise 23<br />
Abbildung 10: Qualitätsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt- und Landkreise 24<br />
Abbildung 11: Austausch und Kommunikation der Stadt- und Landkreise 25<br />
Abbildung 12: Zielerreichungsskala der Vernetzung 28<br />
Abbildung 13: Zielerreichungsskala der Angebotsstruktur 28<br />
35
9 Anhang<br />
Anhang 1: Projektausschreibung<br />
Anhang 2: Antrag Projektbeteiligung<br />
Anhang 3a: Zielerreichungsskala „Angebotsstruktur“<br />
Anhang 3b: Zielerreichungsskala „Vernetzung“<br />
Anhang 4: Dokumentationsbogen für die Beratungen der Stadt-/Landkreise<br />
Anhang 5: Programm Fachtagung „Bundeskinderschutzgesetz – die Normen und ihre Umsetzung<br />
in der interdisziplinären Praxis“<br />
Anhang 6: Programm Fachtagung „Risikoscreening in der Kinder- und Jugendhilfe“<br />
Anhang 7: Programm Fachtagung „Nachhaltigkeit in den Frühen Hilfen“<br />
Anhang 8: Fragebogen „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“<br />
36
<strong>KVJS</strong> - Postfach 10 60 22, 70049 Stuttgart<br />
Dezernat Jugend -<br />
Landesjugendamt<br />
Roland Kaiser<br />
Tel. 0711 6375-401<br />
Roland.Kaiser@kvjs.de<br />
Ausschreibung des Projekts „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz “<br />
Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie/<br />
Psychotherapie<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
Prof. Dr. Ute Ziegenhain<br />
Tel. 0731 500-61666<br />
Ute.Ziegenhain@uniklinikulm.de<br />
hiermit möchten wir die Stadt- und Landkreise sowie die kreisangehörigen Städte<br />
mit eigenem Jugendamt in Baden-Württemberg herzlich dazu einladen, sich<br />
zur zweiten Runde des Projekts „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz" zu<br />
bewerben.<br />
29. Mai 2012<br />
Die Städte und Kreise in Baden-Württemberg haben sich in den letzten Jahren<br />
verstärkt auf den Weg gemacht, ein System der Frühen Hilfen und des Kinderschutzes<br />
zu entwickeln und auszubauen. Das Land Baden-Württemberg hat<br />
diese Entwicklung unter anderem durch die Projekte „Guter Start ins Kinderleben“<br />
und „Impulse für den Kinderschutz“ gefördert. Die Erkenntnisse daraus in<br />
die Breite umzusetzen und die Städte und Kreise bei ihren Qualitätsentwicklungen<br />
im Bereich der Frühen Hilfen zu unterstützen, ist das Ziel des Projekts<br />
„Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz.<br />
Der erfolgreiche Verlauf des ersten Projektdurchgangs von 2010 bis 2012 hat<br />
die Landesregierung Baden-Württemberg bewogen, weitere Mittel für einen<br />
zweiten Projektdurchlauf zur Verfügung zu stellen.<br />
Lindenspürstr.39<br />
70176 Stuttgart<br />
Telefon 0711 6375-0<br />
Telefax 0711 6375-449<br />
info@kvjs.de<br />
www.kvjs.de<br />
Landesbank<br />
Baden-Württemberg<br />
BLZ 600 501 01<br />
Konto 222 82 82<br />
BIC SOLADEST<br />
IBAN DE14 6005 0101<br />
0002 2282 82<br />
Unterstützt durch das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren<br />
aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg<br />
1 / 2
Das Universitätsklinikum Ulm und der Kommunalverband für Jugend und Soziales<br />
Baden Württemberg sind für die Umsetzung zuständig und werden durch<br />
das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren<br />
Baden-Württemberg gefördert. Das Projekt möchte Stadt- und Landkreise bzw.<br />
kreisangehörige Städte mit eigenem Jugendamt aktiv bei der Verbesserung<br />
ihres Systems Frühe Hilfen und Kinderschutz begleiten. Im Mittelpunkt steht<br />
dabei insbesondere die Vernetzung der Kinder- und Jugendhilfe und des Gesundheitswesens.<br />
Eine detailliere Beschreibung des Projekts können Sie der<br />
Anlage Projektbeschreibung entnehmen.<br />
Als Abschluss des individuellen Entwicklungsprozesses wird das Zertifikat<br />
„Qualitätsentwicklung im Bereich Frühe Hilfen und Kinderschutz“ verliehen.<br />
Es dokumentiert die besonderen Leistungen, welche die Stadt- und Landkreise<br />
bzw. die kreisangehörigen Städte mit Jugendamt in den Aufbau eines<br />
Systems der Frühen Hilfen und des Kinderschutzes investiert haben. Die Ergebnisse<br />
des Projektes werden als wesentlicher Baustein im Qualitätsmanagementsystem<br />
der Stadt-/Landkreise bzw. Städte integriert.<br />
Vorgesehen ist eine Projektlaufzeit von ca. neun Monaten. Voraussetzung für<br />
die Teilnahme ist die Einsendung der Teilnehmerunterlagen, die Bereitschaft, im<br />
Projektverlauf mindestens einen Themenschwerpunkt zu bearbeiten und für die<br />
Projektlaufzeit einen Ansprechpartner aus der Kinder- und Jugendhilfe und/oder<br />
der Gesundheitshilfe zu bestimmen.<br />
Aus den interessierten Stadt- und Landkreisen bzw. Städten mit eigenem Jugendamt<br />
werden über ein Hearing fünfzehn Stadt- und Landkreise bzw. Städte<br />
ausgewählt, die in ihren Entwicklungen von einem interdisziplinären Expertenteam<br />
begleitet und gefördert werden. Anträge von Stadt- und Landkreisen, welche<br />
noch nicht am Projekt teilgenommen haben, werden bevorzugt.<br />
Über eine Bewerbung bis zum 6. Juli 2012 Ihres Stadt- oder Landkreises bzw.<br />
Ihrer Stadt würden wir uns freuen.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Roland Kaiser<br />
Dezernat Jugend – Landesjugendamt,<br />
Kommunalverband<br />
für Jugend und Soziales<br />
Baden-Württemberg<br />
Prof. Dr. med. Jörg M. Fegert<br />
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/<br />
Psychotherapie,<br />
Universitätsklinikum Ulm<br />
Prof. Dr. Ute Ziegenhain<br />
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/<br />
Psychotherapie,<br />
Universitätsklinikum<br />
Ulm<br />
Anlagen: Antrag Projektbeteiligung<br />
Projektbeschreibung<br />
2 / 2
Antrag Projektbeteiligung<br />
„Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“<br />
Hiermit beantragt der Stadt-/Landkreis bzw. die kreisangehörige Stadt mit eigenem Jugendamt<br />
die Teilnahme am Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“.<br />
Mit der Unterschrift wird bestätigt, dass<br />
- die Informationen zum Projekt zur Kenntnis genommen wurden und<br />
- ein verbindliches Interesse an der Projektteilnahme besteht.<br />
Ort, Datum<br />
Unterschrift Vertretungsberechtigte/r<br />
Name<br />
Funktion<br />
Stempel<br />
Unterstützt durch das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren<br />
aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg<br />
1 / 3
Angaben zum Stadt-/Landkreis<br />
bzw. der kreisangehörigen Stadt mit eigenem Jugendamt<br />
Hinweis zum Ausfüllen<br />
Bitte füllen Sie den Fragebogen digital aus, auch wenn Sie den Antrag postalisch an uns übermitteln.<br />
Sie können hierfür den Antrag zur Projektbeteiligung jederzeit unter dem Link http://www.uniklinikulm.de/struktur/kliniken/kinder-und-jugendpsychiatriepsychotherapie/home/forschung/netzwerkfruehe-hilfen-und-kinderschutz.html<br />
herunterladen. Sollten Sie Rückfragen haben oder Unterstützung benötigen, helfen wir Ihnen gerne<br />
weiter. Folgende Ansprechpartner stehen Ihnen zur Verfügung:<br />
Ruth Himmel, 0731/500-61727 oder ruth.himmel@uniklinik-ulm.de<br />
Willi Igel, 0711/6375-431 oder willi.igel@kvjs.de<br />
Bewerbungsschluss ist Freitag, 6. Juli 2012.<br />
1. Kurzbeschreibung zur Situation für Säuglinge und Kleinkinder<br />
Bitte geben Sie einen Überblick über Ihren Stadt-/Landkreis bzw. Ihre Stadt unter Berücksichtigung<br />
der für das Projekt relevanten Daten (0-3jährige, Familien mit besonderen Belastungen,<br />
Beschreibung von Best Practice Beispielen und/oder speziellen Problemen und Veränderungsbedarf).<br />
2. Entwicklungsplanung<br />
Bitte führen Sie aus, welchen Schwerpunkt Sie im Projektzeitraum bearbeiten möchten. Beschränken<br />
Sie dabei bitte auf maximal zwei der nachfolgend benannten Schwerpunkte. Beantworten<br />
sie dabei folgende Fragen: Welche Angebote/Leistungen/Vernetzungen sollen<br />
erarbeitet/optimiert werde? Welche Angebote sind geplant? Welche Partner werden hierfür<br />
benötigt? Beachten Sie bei Ihren Ausführungen, dass diese Ziele im Projektzeitraum leistbar<br />
sein müssen.<br />
a. Kommunikation<br />
b. sozial- und datenschutzrechtliche Fragestellungen<br />
c. Optimierung des Angebotsspektrums<br />
d. Ausdifferenzierung / Spezialisierung der Vernetzung<br />
e. Verfahrensstandards<br />
f. Organisationsentwicklung<br />
2 / 3
3. Benötigte Unterstützung<br />
Bitte beschreiben Sie, welche Erwartungen Sie an uns als Projektträger haben, um Ihre Ziele<br />
erreichen zu können.<br />
4. Motivation<br />
Bitte beschreiben Sie, warum Sie sich um eine Projektteilnahme bewerben und was Sie sich<br />
aus einer Teilnahme erwarten.<br />
5. Sonstiges<br />
Freifeld für weitere Angaben.<br />
Bitte fügen Sie dem Antrag ggf. Unterlagen bei, welche einen weiteren Einblick in Ihre spezifische<br />
Situation ermöglichen.<br />
Einreichung des Antrags<br />
Für eine digitale Übermittlung mailen Sie die Unterlagen bitte an folgende E-Mailadresse:<br />
ruth.himmel@uniklinik-ulm.de<br />
Bitte vergessen Sie bei der digitalen Übermittlung nicht, den Antrag zu unterschreiben und<br />
mit Ihrem Stempel zu versehen.<br />
Sollten Sie uns die Unterlagen per Post schicken wollen, senden Sie diese bitte an:<br />
Universitätsklinikum Ulm<br />
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie<br />
Ruth Himmel<br />
Steinhövelstr. 5<br />
89075 Ulm<br />
3 / 3
Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“<br />
Entwicklungsgespräche am 20.09.2012 in Ulm<br />
Zielerreichungsskala<br />
1 =<br />
Negativpol<br />
7 =<br />
Positivpol<br />
Die Angebotsstruktur im Bereich Frühe Hilfen<br />
und Kinderschutz ist unzureichend entwickelt.<br />
Die Angebotsstruktur im Bereich Frühe Hilfen<br />
und Kinderschutz ist hervorragend<br />
Dies bedeutet zum Beispiel:<br />
- Es sind keine oder nur unbefriedigende<br />
Angebote im Bereich Frühe Hilfen und<br />
Kinderschutz vorhanden<br />
- Aktueller Bedarf an Angeboten wurde bisher<br />
nicht erhoben<br />
- Familien fühlen sich durch die mangelhafte<br />
Angebotsstruktur nicht ausreichend unterstützt/<br />
wissen nicht, an welcher Stelle sie an<br />
Informationen gelangen können<br />
- Bei der Implementierung neuer Angebote<br />
kommt es zu zahlreichen Problemen<br />
- Die wenigen vorhandenen Angebote im Bereich<br />
Frühe Hilfen werden nicht aufeinander<br />
abgestimmt<br />
- Es existiert keine zentrale Sammel- bzw.<br />
Anlaufstelle an welcher alle Angebote im<br />
Bereich Frühe Hilfen und der angrenzenden<br />
Fachbereiche übersichtlich zusammengetragen<br />
werden<br />
Angebotsstruktur<br />
im Bereich<br />
Frühe Hilfen<br />
und Kinderschutz<br />
Dies bedeutet zum Beispiel:<br />
- Es existiert ein umfangreiches und ausgereiftes<br />
Angebotsspektrum im Bereich Frühe Hilfen und<br />
Kinderschutz<br />
- Die bestehenden Angebote werden passgenau<br />
genutzt<br />
- Einer Person werden bei Bedarf auch mehrere<br />
Angebote, gegebenenfalls auch Angebote aus<br />
verschiedenen fachlichen Disziplinen,<br />
gleichzeitig vermittelt<br />
- Die Angebote sind für Familien niedrigschwellig<br />
zugänglich<br />
- Es existiert eine zentrale Sammel- bzw.<br />
Anlaufstelle an welcher alle Angebote im<br />
Bereich Frühe Hilfen und der angrenzenden<br />
Fachbereiche übersichtlich zusammengetragen<br />
werden und abgerufen werden können
Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“<br />
Entwicklungsgespräche am 20.09.2012 in Ulm<br />
Zielerreichungsskala<br />
1 =<br />
Negativpol<br />
7 =<br />
Positivpol<br />
Die Kooperation im Netzwerk<br />
ist sehr lückenhaft und unbefriedigend<br />
Dies bedeutet zum Beispiel:<br />
- Eine einrichtungsübergreifende<br />
Netzwerkkoordination ist nicht vorhanden<br />
- Großes Ungleichgewicht bezüglich des<br />
Engagements der Vertreterinnen und Vertretern<br />
der Jugendhilfe und des Gesundheitswesens im<br />
Netzwerk Frühe Hilfen<br />
- Keine festen Kommunikationsstrukturen<br />
zwischen den Netzwerkteilnehmern, wichtige<br />
Informationen gehen leicht verloren<br />
- Die Zusammenarbeit der Netzwerkpartner ist<br />
durch zahlreiche Dissonanzen und<br />
Kompetenzstreitigkeiten geprägt/ keine<br />
Verständigung über gemeinsame Projekte,<br />
Anliegen, Verantwortlichkeiten und Ressourcen<br />
im Bereich Frühe Hilfen<br />
- Keinerlei „Informationsknotenpunkte“, an<br />
welchen Informationen über Kooperationen<br />
gesammelt und weitergeleitet werden<br />
- Evaluations- und Qualifikationsmaßnahmen,<br />
welche die Qualität des Netzwerks sichern und<br />
verbessern sollen, werden nicht durchgeführt<br />
Vernetzung<br />
im Bereich<br />
Frühe Hilfen<br />
und Kinderschutz<br />
Die Kooperation im Netzwerk ist hervorragend<br />
Dies bedeutet zum Beispiel:<br />
- Die einrichtungsübergreifende<br />
Netzwerkkoordination ist zentral und systematisch<br />
geregelt<br />
- Der Teilnehmerkreis an Runden Tischen setzt sich<br />
zu gleichen Teilen aus Vertreterinnen und<br />
Vertretern der Jugendhilfe und des<br />
Gesundheitswesens zusammen<br />
- Es existieren feste Kommunikationsstrukturen<br />
zwischen den Netzwerkteilnehmern, welche sich<br />
bewährt haben<br />
- Netzwerkpartner verständigen sich verlässlich und<br />
auf gleicher Augenhöhe über gemeinsame<br />
Projekte und Anliegen/ Verantwortlichkeiten und<br />
Ressourcen werden klar miteinander<br />
abgesprochen<br />
- Es gibt „Informationsknotenpunkte“, an welchen<br />
Informationen über Kooperationen gesammelt und<br />
weitergeleitet werden<br />
- Es werden Evaluations- und<br />
Qualifikationsmaßnahmen durchgeführt, welche<br />
die Qualität des Netzwerks sichern und<br />
verbessern
Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“<br />
Dokumentationsbogen für die Beratungen der Kreise und Städte<br />
Teilnehmer der Beratung<br />
Name des Beraters/der Beraterin<br />
Kreis/Stadt<br />
Teilnehmer/innen an der Beratung<br />
Die Beratung findet<br />
persönlich vor Ort<br />
telefonisch<br />
schriftlich<br />
per E-Mail<br />
statt.<br />
Datum und Dauer<br />
der Beratung<br />
Thema/en der Beratung<br />
Verlauf der Beratung<br />
(Stichworte, Themen, ggf.<br />
unterschiedliche Erwartungen<br />
etc.)<br />
und<br />
Ergebnis der Beratung/<br />
weiteres Vorgehen/<br />
gemeinsame Absprachen<br />
Sonstige Bemerkungen<br />
1
Veranstaltungsort und Anreise<br />
GENO- Haus Stuttgart<br />
Heilbronner Str. 41<br />
70191 Stuttgart<br />
Sitzungssaal EG 5,6,7<br />
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
Mit den Stadtbahnlinien U5, U6, U7 oder U15<br />
vom Hauptbahnhof aus stadtauswärts Richtung<br />
Mönchfeld, Gerlingen, Killesberg oder<br />
Stammheim, (Haltestelle Türlenstraße/<br />
Bürgerhospital). Mit der Buslinie 44 (Haltestelle<br />
Türlenstraße/Bürgerhospital).<br />
Anreise mit dem Auto<br />
Das GENO-Haus liegt direkt an der Bundesstraße<br />
27 (Heilbronner Straße).<br />
Parkmöglichkeiten<br />
In der Tiefgarage des GENO-Hauses befinden<br />
sich ausreichend kostenlose Parkplätze.<br />
Anmeldung und Rückfragen<br />
Forschungssekretariat Petra Hilmes<br />
Petra.Hilmes@uniklinik-ulm.de<br />
Bitte melden Sie sich verbindlich bis zum<br />
30.11.2012 auf http://www.uniklinikulm.de/fileadmin/Kliniken/Kinder_Jugendpsychi<br />
atrie/Praesentationen/Netzw_FH/anmeldeformu<br />
lar_Fachtag.pdf an. Die Platzvergabe ergfolgt<br />
nach Reihenfolge der Anmeldung. Es stehen 200<br />
Plätze zur Verfügung.<br />
Projekt "Netzwerk Frühe Hilfen und<br />
Kinderschutz"Bundeskinderschutzgesetzdie<br />
Normen und ihre Umsetzung in der<br />
interdisziplinären Praxis<br />
Mittwoch, 12.12.2012<br />
09:30 - 16:30 Uhr<br />
GENO-Haus, Stuttgart<br />
In Zusammenarbeit mit<br />
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
/ Psychotherapie<br />
des Universitätsklinikums Ulm<br />
Steinhövelstraße 5<br />
D - 89075 Ulm<br />
www.uni-ulm.de/ klinik/ kjp<br />
Ärztl. Direktor: Prof. Dr. J. M. Fegert
Eine systematische und nachhaltige Entwicklung im Bereich<br />
Früher Hilfen und Kinderschutz setzt interdisziplinäre<br />
Kooperationen und Vernetzung voraus. Dies betrifft<br />
insbesondere die Zusammenarbeit zwischen der Kinder- und<br />
Jugendhilfe und dem Gesundheitswesen. Im Rahmen des<br />
vom Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen<br />
und Senioren Baden-Würtemberg unterstützten Projektes<br />
"Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz", das von der Klinik<br />
für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie des<br />
Universitätsklinikums Ulm in Zusammenarbeit mit dem<br />
Kommunalverband für Jugend und Soziales- Landesjugendamt<br />
durchgeführt wird, werden bereits in einer zweiten Projektrunde<br />
Stadt- und Landkreise, sowie kreisangehörige Städte mit<br />
eigenem Jugendamt in Baden-Württemberg beim Auf- und<br />
Ausbau ihrer individuellen Vernetzungs- und Angebotsstruktur<br />
durch interdisziplinär ausgewiesene Expertinnen und Experten<br />
unterstützt.<br />
Der Fachtag "Bundeskinderschutzgesetz- die Normen und<br />
ihre interdisziplnäre Umsetzung in der Praxis" - ist eine<br />
Veranstaltung im Rahmen dieses Projektes. Das neue<br />
Bundeskinderschutzgesetz verankert die Förderung der<br />
interdisziplinären Zusammenarbeit bundesweit auch auf<br />
gesetzlicher Ebene. Wir möchten Sie über die Inhalte<br />
des Bundeskinderschutzgesetzes informieren und mit Ihnen<br />
diskutieren, welche Chancen und Möglichkeiten sich daraus<br />
für die konkrete interdisziplinäre Umsetzung der Frühen Hilfen<br />
und des Kinderschutzes ergeben, aber auch welche<br />
Herausforderung das neue Gesetz an die Kreise und Kommunen<br />
so wie die Akteure der Frühen Hilfen vor Ort stelt<br />
Aufgrund des allgemeinen Interesses wird die Veranstaltung<br />
für das interessierte Fachpublikum in Baden- Württemberg<br />
geöffnet.<br />
Programm<br />
09:30 - 10:00 Anmeldung, Brezelfrühstück<br />
10:00 - 10:20 Begrüßung<br />
Herr Winfried Kleinert,<br />
Ministerium für Arbeit und<br />
Sozialordnung, Familie, Frauen und<br />
Senioren Baden-Württemberg<br />
Frau Prof. Dr. Ute Ziegenhain,<br />
Klinik für Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie/Psychotherapie,<br />
Universitätsklinikum Ulm<br />
Herr Roland Kaiser,<br />
Kommunalverband für Jugend und<br />
Soziales Baden-Württemberg<br />
10:20 - 12:20 Das Bundeskinderschutzgesetz<br />
in der Praxis- Chance für die<br />
Frühen Hilfen? Herr Dr. Thomas<br />
Meysen, Deutsches Institut für<br />
Jugendhilfe und Familienrecht,<br />
Heidelberg<br />
12:20 - 13:30 Mittagspause<br />
13:30 - 14:15 "Bundesinitiative Netzwerke Frühe<br />
Hilfen und Familienhebammen"<br />
Frau Mechthild Paul, Nationales<br />
Zentrum Frühe Hilfen Köln<br />
14:15 - 15:00 Familienhebammen- wichtige<br />
Akteure der Frühen Hilfen<br />
Frau Margarete Wetzel,<br />
Hebammenverband BW<br />
15:00 - 15:45 Das Programm Familienbesucher -<br />
die Chance eines gelungenen<br />
Erstkontakts zu den Familien<br />
Melanie Pillhofer, Klinik für Kinderund<br />
Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie,<br />
Universitätsklinikum Ulm<br />
15:45 - 16:30 Podiumsdiskussion<br />
Herr Winfried Kleinert<br />
Herr Roland Kaiser<br />
Frau Melanie Pillhofer<br />
Frau Mechthild Paul<br />
Frau Jutta Eichenauer,<br />
Hebammenverband BW<br />
Frau Prof. Dr. Ute Ziegenhain<br />
(Moderation)<br />
16:30 Veranstaltungsende
Veranstaltungsort und Anreise<br />
Jugendherberge Stuttgart International<br />
Haußmannstr. 27<br />
70188 Stuttgart - Mitte<br />
Raum Kairo 1-4<br />
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
Mit der Stadtbahn Linie U15 in Fahrtrichtung: Ruhbank<br />
(Fernsehturm) / Heumaden bis zur Haltestelle Eugensplatz.<br />
Von dort gehen Sie der Haußmannstraße entlang den<br />
Berg hinauf bis zur Rechtskurve. Hier gehen Sie links bis<br />
zur Jugendherberge.<br />
Parkmöglichkeiten:<br />
Die Jugendherberge hat keinen Parkplatz. Kostenfreie<br />
Parkplätze finden Sie in der Haußmannstraße.<br />
Anmeldungen und Rückfragen<br />
Forschungssekretariat Petra Hilmes<br />
E-Mail: Tagungen.KJP@uniklinik-ulm.de<br />
Bitte melden Sie sich verbindlich bis 28.März auf<br />
http://www.uniklinikulm.de/fileadmin/Kliniken/Kinder_Jugendpsychiatrie/Do<br />
kumente/Anmeldeformular_Fachtag_Risikoscreening.pdf<br />
an. Die Platzvergabe erfolgt nach Reihenfolge der<br />
Anmeldung. Es stehen 180 Plätze zur Verfügung.<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrie/<br />
Psychotherapie<br />
Universitätsklinikum Ulm<br />
Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen<br />
und Kinderschutz“<br />
Fachtag Risikoscreening in der<br />
Kinder- und Jugendhilfe<br />
Mittwoch, 10.04.2013<br />
09:30 bis 16:00 Uhr<br />
Jugendherberge Stuttgart International<br />
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
/ Psychotherapie<br />
des Universitätsklinikums Ulm<br />
Steinhövelstraße 5<br />
D - 89075 Ulm<br />
www.uni-ulm.de/ klinik/ kjp<br />
Ärztl. Direktor: Prof. Dr. J. M. Fegert
Eine systematische und nachhaltige Entwicklung im Bereich<br />
Früher Hilfen und Kinderschutz setzt interdisziplinäre<br />
Kooperation und Vernetzung voraus. Dies betrifft<br />
insbesondere die Zusammenarbeit, zwischen der Kinderund<br />
Jugendhilfe und dem Gesundheitswesen. Im Rahmen<br />
des vom Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />
Frauen und Senioren Baden-Württemberg unterstützten<br />
Projektes „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“, das<br />
von der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/<br />
Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm in<br />
Zusammenarbeit mit dem Kommunalverband für Jugend<br />
und Soziales – Landesjugendamt durchgeführt wird, werden<br />
bereits in einer zweiten Projektrunde Stadt- und Landkreise,<br />
sowie kreisangehörige Städte mit eigenem Jugendamt in<br />
Baden-Württemberg beim Auf- und Ausbau ihrer<br />
individuellen Vernetzungs- und Angebotsstruktur durch<br />
interdisziplinär ausgewiesene Expertinnen und Experten<br />
unterstützt.<br />
Programm<br />
ab 9:30 Uhr<br />
10:00 Uhr<br />
Anmeldung und Brezelfrühstück<br />
Begrüßung<br />
Herr Winfried Kleinert, Ministerium für<br />
Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen<br />
und Senioren<br />
Frau Ute Ziegenhain, Klinik für Kinderund<br />
Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie,<br />
Universitätsklinikum Ulm<br />
Herr Willi Igel, Kommunalverband für<br />
Jugend und Soziales Baden-Württemberg,<br />
Dezernat Jugend - Landesjugendamt<br />
13:30 Uhr<br />
14:30 Uhr<br />
Lohnt sich Erbsenzählen in der<br />
Jugendhilfe? Systematische<br />
Datenerhebungen und § 79a SGB<br />
VIII<br />
Herr Heinz Kindler, Deutsches<br />
Jugendinstitut, e. V.<br />
Aus der Praxis: Vorstellung der Skala<br />
der elterlichen Feinfühligkeit<br />
Frau Anne Künster, Klinik für Kinder-und<br />
Jugendpsychiatrie/Psychotherapie,<br />
Universitätsklinikum Ulm<br />
Der Fachtag „Risikoscreening in der Kinder- und Jugendhilfe“<br />
ist eine Veranstaltung im Rahmen dieses Projektes. Der<br />
Einsatz von Screeningverfahren wird im Bereich der Frühen<br />
Hilfen zunehmend diskutiert und gefordert. Ziel von<br />
Risikoscreening ist es, durch das frühe Erkennen von<br />
Risikoindikatoren, möglichst systematisch jungen Familien<br />
mit besonderem Unterstützungsbedarf frühe und passgenaue<br />
Hilfen anzubieten, um dadurch die Häufigkeit früher<br />
Kindesvernachlässigung und -misshandlung zu verringern<br />
und positive Formen von Fürsorge und Erziehung zu fördern.<br />
Wir möchten im Rahmen dieses Fachtages die Fortschritte,<br />
Probleme und Fragen von Risikoscreening und<br />
Gefährdungseinschätzung beleuchten, einige Instrumente<br />
aus der Praxis vorstellen und gemeinsam mit Ihnen die Vorund<br />
Nachteile der systematischen Datenerhebung diskutieren.<br />
10:15 Uhr<br />
11:30 Uhr<br />
Risikoscreening und<br />
Gefährdungseinschätzung:<br />
Fortschritte, Probleme und Fragen<br />
Herr Heinz Kindler, Deutsches<br />
Jugendinstitut e. V.<br />
Aus der Praxis: Vorstellung<br />
verschiedener Fragebogen-<br />
Instrumente<br />
15:30 Uhr<br />
16:00 Uhr<br />
Diskussion<br />
Ende der Veranstaltung<br />
Aufgrund des allgemeinen Interesses wird die Veranstaltung<br />
für das interessierte Fachpublikum in Baden-Württemberg<br />
geöffnet.<br />
Frau Anne Künster, Klinik für Kinder-und<br />
Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie,<br />
Universitätsklinikum Ulm<br />
12:30 Uhr<br />
Mittagspause
Veranstaltungsort und Anreise<br />
Stadthaus Ulm<br />
Münsterplatz 50<br />
89073 Ulm<br />
Anreise mit der Bahn<br />
Ab Hauptbahnhof Ulm noch ca. 10 Gehminuten durch<br />
Bahnhof- und Hirschstraße bis zum Münsterplatz<br />
Mit dem Auto<br />
A8 München/Stuttgart, Ausfahrt "Ulm West", Richtung<br />
Stadtmitte bis Münsterplatz<br />
A7 Würzburg/Kempten, am Autobahnkreuz "Elchingen"<br />
auf die A8 Richtung Ulm, dann s. oben<br />
Parkmöglichkeiten: Parkhäuser "Am Rathaus",<br />
"Fischerviertel" (jeweils ca. 5-10 Minuten zu Fuß)<br />
Anmeldungen und Rückfragen<br />
Forschungssekretariat, Frau Petra Hilmes<br />
E-Mail: Tagungen.KJP@uniklinik-ulm.de<br />
Bitte melden Sie sich verbindlich bis 1. Juli 2013 auf<br />
http://www.uniklinik-ulm.de/struktur/kliniken/kinder-undjugendpsychiatriepsychotherapie/home/aktuelles/verans<br />
taltungen.html an .<br />
Es stehen 180 Plätze zur Verfügung. Die Platzvergabe<br />
erfolgt nach Reihenfolge der Anmeldung.<br />
Die Veranstaltung ist kostenfrei. CME-Punkte<br />
können erworben werden.<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrie/<br />
Psychotherapie<br />
Universitätsklinikum Ulm<br />
Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen und<br />
Kinderschutz“<br />
Netzwerke Frühe Hilfen und Kinderschutz<br />
-<br />
Wege in die Nachhaltigkeit<br />
Mittwoch, 17.07.2013<br />
09:30 bis 16:00 Uhr<br />
Stadthaus Ulm<br />
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
/ Psychotherapie<br />
des Universitätsklinikums Ulm<br />
Steinhövelstraße 5<br />
D - 89075 Ulm<br />
www.uniklinik-ulm.de / kjpp<br />
Ärztl. Direktor: Prof. Dr. J. M. Fegert
Frühe Hilfen und Kinderschutz -<br />
Wege in die Nachhaltigkeit<br />
Programm<br />
Die Bedeutung „Früher Hilfen“ ist in Deutschland längst<br />
breit akzeptiert. Angebote Früher Hilfen wurden in den<br />
letzten Jahren mit erstaunlicher Beständigkeit von der<br />
Praxis als eine interdisziplinäre Gestaltungsaufgabe<br />
angenommen. Im häufigsten Verständnis werden Frühe<br />
Hilfen als Angebote für junge Familien verstanden, die<br />
früh und rechtzeitig vorgehalten werden, um die<br />
Entwicklungsmöglichkeiten von Säuglingen und Kleinkindern<br />
zu verbessern sowie um mögliche Kindeswohlgefährdung<br />
und Vernachlässigung zu verhindern oder<br />
zumindest abzumildern. Angebote Früher Hilfen<br />
umfassen sowohl niedrigschwellige und breit angelegte<br />
universell präventive Angebote, als auch spezifische und<br />
selektiv präventive Angebote für psychosozial belastete<br />
Familien.<br />
Frühe Hilfen basieren auf multiprofessioneller<br />
Kooperation und verbindlichen Vernetzungsstrukturen<br />
zwischen der Kinder- und Jugendhilfe, dem Gesundheitswesen,<br />
der Frühförderung, der Schwangerenberatung,<br />
aber auch anderen sozialen Diensten wie etwa den Jobcentern.<br />
Mit der Verabschiedung des Bundeskinderschutzgesetzes<br />
wurde ein bundeseinheitlicher<br />
Rahmen für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit im<br />
Kinderschutz geschaffen und eine bundeseinheitliche<br />
Finanzierung lokaler Netzwerke ermöglicht.<br />
Die Schaffung tragfähiger Vernetzungsstrukturen aber ist<br />
zunächst eine kommunale Herausforderung. In Baden-<br />
Württemberg sind in den vergangenen Jahren zahlreiche<br />
Initiativen entstanden. Landesweit wurde das<br />
interdisziplinäre Angebotsrepertoire Früher Hilfen aufund<br />
ausgebaut und interdisziplinäre Kooperations- und<br />
Vernetzungsstrukturen weiterentwickelt. Insgesamt sind<br />
die Frühen Hilfen in Baden-Württemberg mittlerweile<br />
breit und gut etabliert.<br />
Derzeit noch wenig diskutiert wird, inwieweit der Aufund<br />
Ausbau Früher Hilfen auf dem bisher erreichten<br />
Niveau abgeschlossen ist, oder aber inwieweit im<br />
weiteren Prozess qualitativ neue Herausforderungen<br />
entstehen: Der langfristige Erhalt einmal etablierter<br />
Kooperations- und Vernetzungsstrukturen. Wie kann<br />
Nachhaltigkeit in den lokalen Netzwerken erreicht<br />
werden und wie können Wege in die Verstetigung<br />
aussehen?<br />
Wir haben diese Frage in den Mittelpunkt unseres letzten<br />
Fachtages im Rahmen des Projektes „Netzwerk Frühe<br />
Hilfen und Kinderschutz“ gestellt. Der Fachtag findet in<br />
bewährter Kooperation mit dem Kommunalverband für<br />
Jugend und Soziales – Landesjugendamt und mit<br />
Förderung des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung,<br />
Familie, Frauen und Senioren, Baden-<br />
Württemberg, statt.<br />
ab 9:30 Uhr<br />
10:00 Uhr<br />
10:15 Uhr<br />
11:30 Uhr<br />
13:00 Uhr<br />
Anmeldung und Brezelfrühstück<br />
Grußwort<br />
Herr Winfried Kleinert<br />
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung,<br />
Familie, Frauen und Senioren, Baden-<br />
Württemberg<br />
Lokale Netzwerke Früher Hilfen -<br />
Selbstzweck oder was kommt bei<br />
den Familien an?<br />
Herr Prof. Dr. Jörg M. Fegert<br />
Klinik für Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie/Psychotherapie,<br />
Universitätsklinikum Ulm<br />
Wenn Netzwerke in die Jahre<br />
kommen - lassen sie sich langfristig<br />
organisieren?<br />
Herr Prof. Dr. Jochen Schweitzer-Rothers<br />
Institut für Medizinische Psychologie,<br />
Universitätsklinikum Heidelberg<br />
Mittagspause<br />
14:00 Uhr<br />
15:00 Uhr<br />
16:00<br />
Vernetzen, kooperieren und leiten<br />
in regionalen Bildungkontexten -<br />
Empowerment in der frühkindlichen<br />
Bildung<br />
Herr Prof. Dr. Rudolf Tippelt<br />
Fakultät für Psychologie und Pädagogik,<br />
Ludwig-Maximilians-Universität, München<br />
Podiumsdiskussion<br />
- Herr Ullrich Böttinger, Amt für Soziale und<br />
Psychologische Dienste, Landratsamt<br />
Ortenaukreis<br />
- Herr Willi Igel, Kommunalverband für<br />
Jugend und Soziales Baden-<br />
Württemberg-Landesjugendamt<br />
- Herr Winfried Kleinert<br />
- Herr Prof. Dr. Jochen Schweitzer-Rothers<br />
- Herr Prof. Dr. Rudolf Tippelt<br />
- N. N.<br />
Moderation<br />
Frau Prof. Dr. Ute Ziegenhain<br />
Klinik für Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie/Psychotherapie,<br />
Universitätsklinikum Ulm<br />
Ende der Veranstaltung<br />
Wir möchten Sie sehr herzlich dazu einladen und würden<br />
uns freuen, Sie in Ulm begrüßen zu dürfen.
Projekt<br />
„Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“<br />
Ein Fragebogen zur Erfassung des individuellen<br />
Entwicklungsstandes einzelner Stadt- und Landkreise<br />
bzw. kreisangehöriger Städte mit eigenem Jugendamt<br />
im Bereich Frühe Hilfen und Kinderschutz<br />
Ansprechpartner bei Rückfragen:<br />
Ruth Himmel (M.A.), Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie;<br />
Universitätsklinikum Ulm.<br />
Kontakt: E-Mail: ruth.himmel@uniklinik-ulm.de; Tel.: 0731-500-61727
Teil 1<br />
Vernetzung im Bereich<br />
Frühe Hilfen/ Kinderschutz<br />
1
Kreuzen Sie bitte zunächst alle<br />
Kooperationspartner an, mit denen Sie schon<br />
einmal fallbezogen zusammengearbeitet<br />
haben. Nur für diese Kooperationspartner<br />
geben Sie dann bitte in den weiteren Spalten<br />
noch eine kurze Bewertung der jeweiligen<br />
Zusammenarbeit ab.<br />
Kooperations<br />
partner hier<br />
ankreuzen<br />
Wie bewerten Sie - alles in<br />
allem - die Zusammenarbeit<br />
im Netzwerk?<br />
regelmäßig/<br />
etabliert<br />
sporadisch/<br />
schleppend<br />
a) Ein (anderes) Gesundheitsamt <br />
b) Ein (anderes) Jugendamt <br />
c) Erziehungs-/ Familienberatungsstelle(n) <br />
d) Frauen-/ Kinderschutzhaus <br />
e) Suchtberatungsstelle(n) <br />
f) Mutter-Kind-Einrichtungen (betreute<br />
Wohnformen)<br />
<br />
g) Kindertageseinrichtungen <br />
h) Jugendhilfeträger <br />
i) Schwangerschaftsberatungsstelle(n) <br />
j) Sozialpsychiatrischer Dienst <br />
k) Frühförderstelle(n) <br />
l) Familienzentrum/ Mütterzentrum <br />
m) Niedergelassene(r) Frauenärztin/ Frauenarzt <br />
n) Niedergelassene(r) Hausärztin/ Hausarzt <br />
o) Niedergelassene(r) Kinderärztin/ Kinderarzt <br />
p) Niedergelassene(r) Kinder-/<br />
Jugendpsychiater(In)<br />
<br />
q) Niedergelassene(r) Erwachsenenpsychiater(in) <br />
r) Psychologische Kinder- und<br />
Jugendtherapeut(in)<br />
<br />
s) Niedergelassene od. freie Hebamme(n) <br />
t) Geburtsklinik <br />
u) Kinderklinik <br />
v) Notfallambulanz <br />
2
Kreuzen Sie bitte zunächst alle<br />
Kooperationspartner an, mit denen Sie schon<br />
einmal fallbezogen zusammengearbeitet<br />
haben. Nur für diese Kooperationspartner<br />
geben Sie dann bitte in den weiteren Spalten<br />
noch eine kurze Bewertung der jeweiligen<br />
Zusammenarbeit ab.<br />
Kooperations<br />
partner hier<br />
ankreuzen<br />
Wie bewerten Sie - alles in<br />
allem - die Zusammenarbeit<br />
im Netzwerk?<br />
regelmäßig/<br />
etabliert<br />
sporadisch/<br />
schleppend<br />
w) Klinik der Erwachsenenpsychiatrie <br />
x) Klinik der Kinder- und Jugendpsychiatrie <br />
y) Polizei <br />
Za) Familiengericht <br />
Zb) Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) <br />
Zc) Familienbildungsstätten <br />
Zd) Kinderschutzzentrum <br />
Ze)<br />
Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für<br />
Arbeitssuchende (ARGE/ Jobcenter/<br />
Sozialhilfe)<br />
<br />
Zg) Wohnungsamt, Fachstelle z. Verm. v. Obd. <br />
Zh)<br />
Sonstige<br />
…………………………………………………...<br />
…………………………………………………...<br />
<br />
3
Rahmenbedingungen und Netzwerkstruktur<br />
Diese Aussage trifft auf unser Netzwerk Frühe Hilfen….<br />
nicht<br />
zu<br />
eher<br />
nicht<br />
zu<br />
eher<br />
zu<br />
zu<br />
1 Es gibt eine zentrale Koordinationsstelle für den Bereich<br />
„Frühe Hilfen“.<br />
2 Es gibt feste Kommunikationsstrukturen zwischen den<br />
am Netzwerk beteiligten Institutionen (Foren,<br />
Arbeitsgruppen zwischen Institutionen/ Berufsgruppen).<br />
Wenn ja, welche?<br />
<br />
<br />
......................................................................................<br />
......................................................................................<br />
......................................................................................<br />
......................................................................................<br />
3 Es finden regelmäßige Netzwerktreffen (mind. 2x pro<br />
Jahr) statt.<br />
4 Vertreterinnen und Vertreter der Jugendhilfe und<br />
Gesundheitswesen sind paritätisch am Runden Tisch<br />
vertreten.<br />
Kommentar:<br />
<br />
<br />
......................................................................................<br />
5 Es besteht eine zielgruppenspezifische Vernetzung im<br />
Bereich der fachlichen Arbeit. (z.B. für psychisch kranke<br />
Eltern, minderjährige Mütter, etc.)<br />
Wenn ja, welche<br />
<br />
......................................................................................<br />
......................................................................................<br />
......................................................................................<br />
4
Diese Aussage trifft auf unser Netzwerk Frühe Hilfen….<br />
nicht<br />
zu<br />
eher<br />
nicht<br />
zu<br />
eher<br />
zu<br />
zu<br />
6 Es bestehen mit folgenden Einrichtungen/ Institutionen/<br />
Berufsgruppen Verfahrensabsprachen zur Umsetzung<br />
Früher Hilfen/ Kinderschutz (Achtung! Keine „8a<br />
Vereinbarungen“):<br />
<br />
. ....................................................................................<br />
......................................................................................<br />
......................................................................................<br />
7 Es existiert ein mit allen Netzwerkpartnern<br />
abgestimmtes System zur Erkennung von Risikolagen,<br />
welches über den „8a Auftrag“ hinausgeht.<br />
8 Es besteht eine ausgereifte Vernetzung zwischen der<br />
Kinder-/Jugendhilfe und dem Gesundheitswesen im<br />
Bereich der Frühen Hilfen.<br />
Wenn ja, bitte erläutern:<br />
<br />
<br />
......................................................................................<br />
......................................................................................<br />
......................................................................................<br />
9 Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist systematisch<br />
und verbindlich geregelt.<br />
10 Übergang und Übergabe von Fällen zwischen den<br />
Systemen sind beschrieben und Regelungen für<br />
Konflikte sind vereinbart.<br />
Wenn ja, zwischen wem?<br />
<br />
<br />
......................................................................................<br />
......................................................................................<br />
......................................................................................<br />
5
Verfahrensweisen und Aufgabenteilung<br />
Diese Aussage trifft auf unser Netzwerk Frühe Hilfen….<br />
nicht<br />
zu<br />
eher<br />
nicht<br />
zu<br />
eher<br />
zu<br />
zu<br />
11 Die Kooperationspartner haben gemeinsame Ziele am<br />
Runden Tisch definiert.<br />
Welche Ziele?<br />
<br />
.......................................................................................<br />
.......................................................................................<br />
.......................................................................................<br />
.......................................................................................<br />
.......................................................................................<br />
12 Die Kooperationspartner haben sich darüber verständigt,<br />
welche Rolle die einzelnen Akteure einnehmen und wie<br />
die Verantwortlichkeiten zur Zielerreichung aufgeteilt<br />
sind.<br />
13 Unter den Kooperationspartnern finden regelmäßige<br />
Absprachen über die Bereitstellung der erforderlichen<br />
institutionellen und personellen Ressourcen statt.<br />
14 Ziele und zu erledigende Aufgaben, die im Rahmen von<br />
Arbeitskreisen oder Foren festgelegt werden, werden<br />
angemessen terminiert.<br />
<br />
<br />
<br />
6
Qualitätsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Diese Aussage trifft auf unser Netzwerk Frühe Hilfen….<br />
nicht<br />
zu<br />
eher<br />
nicht<br />
zu<br />
eher<br />
zu<br />
zu<br />
15 Es findet eine einrichtungsübergreifende<br />
Öffentlichkeitsarbeit statt, welche den unterschiedlichen<br />
Zielgruppen die Leistungen im Bereich Frühe<br />
Hilfen/Kinderschutz bekannt macht.<br />
16 Die Qualität des interdisziplinären Austauschs im<br />
Rahmen der Netzwerkarbeit bleibt auch bei wechselnder<br />
Zusammensetzung der Teilnehmer gewährt.<br />
17 Es finden (fachübergreifende)<br />
Qualifizierungsmaßnahmen für die Netzwerkakteure<br />
statt.<br />
Wenn ja, welche?<br />
<br />
<br />
<br />
.......................................................................................<br />
.......................................................................................<br />
18 Es existieren „Informationsknotenpunkte“ (z.B.<br />
Ansprechpartner, Branchenbuch, Datenbanken), an<br />
welchen Informationen über Kooperationen gesammelt<br />
und weitergeleitet werden.<br />
Wo werden diese gesammelt?<br />
<br />
.......................................................................................<br />
Wer pflegt sie?<br />
.......................................................................................<br />
7
Diese Aussage trifft auf unser Netzwerk Frühe<br />
Hilfen….<br />
nicht<br />
zu<br />
eher<br />
nicht<br />
zu<br />
eher<br />
zu<br />
zu<br />
19 Es existiert eine zentrale Sammelstelle (z.B.<br />
Ansprechpartner/ Datenbank), an welcher alle Angebote<br />
im Bereich Frühe Hilfen und der angrenzenden<br />
Fachbereiche für alle Interessierten zusammengetragen<br />
werden.<br />
Wenn ja, wer kümmert sich um die Zusammenführung<br />
und Aktualisierung der Daten?<br />
<br />
.................................................................................<br />
Wer hat Zugang zu den Informationen?<br />
.................................................................................<br />
.................................................................................<br />
20 Frühe Hilfen Maßnahmen werden evaluiert.<br />
Wenn ja, in welcher Weise?<br />
<br />
.......................................................................................<br />
.......................................................................................<br />
.......................................................................................<br />
21 Es werden gezielt vertrauensbildende Maßnahmen für<br />
die beteiligten Netzwerkakteure durchgeführt.<br />
Wenn ja, wie sehen diese aus:<br />
<br />
.......................................................................................<br />
.......................................................................................<br />
.......................................................................................<br />
8
Austausch und Kommunikation<br />
Diese Aussage trifft auf unser Netzwerk Frühe Hilfen….<br />
nicht<br />
zu<br />
eher<br />
nicht<br />
zu<br />
eher<br />
zu<br />
zu<br />
22 Es finden in regelmäßigen Abständen interdisziplinäre<br />
anonymisierte Fallbesprechungen statt.<br />
Wenn ja, wie oft?<br />
<br />
.......................................................................................<br />
Wer leitet diese?<br />
.......................................................................................<br />
Wer nimmt daran teil?<br />
.......................................................................................<br />
.......................................................................................<br />
.......................................................................................<br />
23 Es herrscht ein von gegenseitigem Respekt getragenes<br />
Arbeitsklima im Netzwerk Frühe Hilfen vor.<br />
24 Es findet ein kontinuierlicher Informationsaustausch über<br />
alle Teilgruppierungen des Netzwerks hinweg statt.<br />
25 Besprechungsergebnisse aus den Arbeitskreisen oder<br />
Foren werden immer protokolliert und auch<br />
Netzwerkpartnern zur Verfügung gestellt, die nicht direkt<br />
in die Gespräche eingebunden sind.<br />
26 Es existiert ein reger, informeller Erfahrungsaustausch<br />
zwischen den Teilnehmern des Netzwerks Frühe Hilfen.<br />
27 Die einzelnen Mitglieder des Netzwerks Frühe Hilfen<br />
kennen die lokale Angebotsstruktur im Bereich Frühe<br />
Hilfen/Kinderschutz.<br />
28 Den einzelnen Mitgliedern des Netzwerks Frühe Hilfen<br />
sind die Arbeitsweisen und Handlungsmöglichkeiten<br />
ihrer Kooperationspartner bekannt.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
9
Teil 2<br />
Angebotsstruktur im Bereich<br />
Frühe Hilfen/ Kinderschutz<br />
10
Allgemeine Angebote<br />
Kreuzen Sie zunächst alle Angebote an, die Sie<br />
bereits installiert haben.<br />
Angebot<br />
vorhanden<br />
Diese Angebote sind<br />
bereits…<br />
Noch am<br />
Anfang der<br />
Entwicklung<br />
Weit<br />
entwickelt<br />
29 Frühzeitige Informations- und/oder<br />
Unterstützungsangebote für alle (angehenden)<br />
Eltern (z.B.: Willkommenbesuch, Familienbesuch)<br />
Bitte benennen Sie dieses:<br />
<br />
................................................................................<br />
................................................................................<br />
................................................................................<br />
................................................................................<br />
30 Angebote, welche den Eltern spezifische<br />
Informationen rund um den Säugling und das<br />
Kleinkind vermitteln (z.B.: Elternbildungskurse,<br />
Förderung der elterlichen<br />
Erziehungskompetenzen)<br />
Bitte nennen:<br />
<br />
................................................................................<br />
................................................................................<br />
................................................................................<br />
................................................................................<br />
31 Familiencafe(s) als Ort der Kontaktaufnahme und<br />
des Austauschs<br />
<br />
11
Kreuzen Sie zunächst alle Angebote an, die Sie<br />
bereits installiert haben.<br />
Angebot<br />
vorhanden<br />
Diese Angebote sind<br />
bereits…<br />
Noch am<br />
Anfang der<br />
Entwicklung<br />
Weit<br />
entwickelt<br />
32 Spezifische, individuelle Beratungsangebote zur<br />
Bindungsförderung bzw. Förderung der elterlichen<br />
Erziehungskompetenz (z.B.<br />
Entwicklungspsychologische Beratung, STEEP,<br />
etc.). Bitte nennen Sie diese:<br />
<br />
................................................................................<br />
................................................................................<br />
................................................................................<br />
................................................................................<br />
33 Sonstige Angebote (z.B. Familienhebammen,<br />
etc.). Bitte nennen Sie diese:<br />
<br />
..................................................................................<br />
..................................................................................<br />
..................................................................................<br />
..................................................................................<br />
..................................................................................<br />
34 Welche der genannten Hilfen sind aufsuchend?<br />
................................................................................<br />
................................................................................<br />
................................................................................<br />
................................................................................<br />
12
Zielgruppenspezifische Angebote<br />
Kreuzen Sie zunächst alle Angebote an, die Sie<br />
bereits installiert haben.<br />
Angebot<br />
vorhanden<br />
Diese Angebote sind<br />
bereits…<br />
Noch am<br />
Anfang der<br />
Entwicklung<br />
Weit<br />
entwickelt<br />
35 Angebot(e) für psychisch erkrankte Eltern und<br />
deren Kinder.<br />
Bitte nennen:<br />
<br />
.................................................................................<br />
.................................................................................<br />
.................................................................................<br />
.................................................................................<br />
36 Angebot(e) für suchterkrankte Eltern und deren<br />
Kinder.<br />
Bitte nennen:<br />
<br />
.................................................................................<br />
.................................................................................<br />
.................................................................................<br />
.................................................................................<br />
37 Angebot(e) für Familien mit Migrationshintergrund.<br />
Bitte nennen:<br />
<br />
.................................................................................<br />
.................................................................................<br />
.................................................................................<br />
.................................................................................<br />
13
Kreuzen Sie zunächst alle Angebote an, die Sie<br />
bereits installiert haben.<br />
Angebot<br />
vorhanden<br />
Diese Angebote sind<br />
bereits…<br />
Noch am<br />
Anfang der<br />
Entwicklung<br />
Weit<br />
entwickelt<br />
38 Angebot(e) für minderjährige Mütter<br />
Bitte nennen:<br />
<br />
.................................................................................<br />
.................................................................................<br />
.................................................................................<br />
.................................................................................<br />
39 Sonstige Angebote<br />
Bitte nennen:<br />
<br />
.................................................................................<br />
.................................................................................<br />
.................................................................................<br />
.................................................................................<br />
14
Rahmenbedingungen zur Angebotsstruktur<br />
Diese Aussage trifft auf unsere Angebotsstruktur<br />
im Bereich Frühe Hilfen/ Kinderschutz…<br />
nicht<br />
zu<br />
eher<br />
nicht<br />
zu<br />
eher<br />
zu<br />
zu<br />
40 Die bestehenden Angebote im Bereich Frühe<br />
Hilfen werden passgenau genutzt, d.h. einer<br />
Person werden bei Bedarf auch mehrere<br />
Angebote, gegebenenfalls auch Angebote aus<br />
verschiedenen fachlichen Disziplinen, gleichzeitig<br />
vermittelt.<br />
<br />
Kommentar:<br />
..................................................................................<br />
..................................................................................<br />
..................................................................................<br />
..................................................................................<br />
41 Die Angebote im Bereich Frühe Hilfen sind für<br />
Familien niedrigschwellig zugänglich?<br />
Bitte beschreiben Sie die Zugangswege:<br />
<br />
.................................................................................<br />
.................................................................................<br />
.................................................................................<br />
..................................................................................<br />
..................................................................................<br />
15
Literaturhinweis:<br />
Einzelne Items des vorliegenden Fragebogens sind aus dem Difu- Fragebogen<br />
(Befragung von Jugend- und Gesundheitsämtern zu Kooperationsformen im Bereich<br />
„Frühe Hilfen“. Deutsches Institut für Urbanistik, 2008) und dem ISA- Arbeitspapier:<br />
Qualitätsrahmen „Kinderschutz“ (Institut für soziale Arbeit e.V. – Münster,<br />
Bearbeitung: Althoff, M.; Eberitzsch, S.; Frese, D.; Jordan, E.; Lukasczyk, P.; Müller,<br />
R.; 2010) entnommen.<br />
16