Das Magazin für Vermögen, Sinn und Glück - avesco Financial ...
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<strong>Sinn</strong>stiftendes<br />
© CFalk / pixelio.de<br />
Töchter an die<br />
Macht<br />
Nur jedes zehnte Unternehmen wird von<br />
einer Tochter übernommen<br />
Obwohl Frauen inzwischen im Top-Management<br />
angekommen sind, ist es bei Familienunternehmen<br />
immer noch eine Überraschung, wenn der Vater nach<br />
jahrelanger Geschäftstätigkeit bekannt gibt, dass seine<br />
Tochter Nachfolgerin des elterlichen Unternehmens<br />
werden soll. Bis in die sechziger Jahre galt die Unternehmensführung<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich als Männerdomäne.<br />
Vom Patriachat zur Frauenpower<br />
Eine Studie des B<strong>und</strong>esfamilienministeriums untersuchte<br />
die Gründe, warum Erbinnen scheitern oder Erfolg<br />
haben. Aus der Studie ging hervor, dass es in Familienunternehmen<br />
nach wie vor starke patriarchalische<br />
Strukturen gibt <strong>und</strong> viele Frauen sich dabei in die Rolle<br />
der „Fürsorglichen“ zwängen lassen. Dadurch wird ihre<br />
Stellung im Betrieb laut Studie diffus.<br />
Inzwischen sind aber bei einigen Großunternehmen<br />
wie Trumpf, dem weltgrößten Werkzeugmaschinenhersteller,<br />
der Modemarke Strenesse oder Lencke<br />
Wischhusen von der Verpackungsfirma W-Pack Kunststoffe,<br />
die Töchter an der Macht. Warum entscheidet<br />
sich laut der Studie des B<strong>und</strong>esfamilienministeriums<br />
immerhin jeder zehnte Unternehmer da<strong>für</strong>, seine Tochter<br />
in den Chefsessel zu setzen? Sie vertrauen der Kompetenz<br />
der Tochter, ihrem feinen Gespür <strong>für</strong> Menschen.<br />
Eventuell be<strong>für</strong>chteten sie Vater-Sohn-Rivalitäten,<br />
denen sie mit der Übergabe an die Tochter aus dem<br />
Weg gehen. Heute ist es Töchtern wie Söhnen gleichermaßen<br />
möglich, sich beruflich zu qualifizieren, um<br />
die Leitungsposition zu ergattern. <strong>Das</strong> war nicht<br />
immer selbstverständlich.<br />
Geschlossen wegen fehlender Nachfolge<br />
Heute stehen Mädchen ihren Brüdern in Sachen Qualifikation<br />
in nichts nach. Da scheint es unvorstellbar, dass<br />
erfolgreiche Familienunternehmen schließen, weil die<br />
Nachfolge nicht geregelt ist. In ca. 70.000 deutschen<br />
Familienunternehmen steht jährlich ein Generationswechsel<br />
an. Dabei hoffen 90% der Familienunternehmen<br />
auf eine Weitergabe innerhalb der eigenen<br />
Familie. Leider kommt es in weniger als der Hälfte der<br />
Fälle dazu, da Nachfolger fehlen. Mit über 80 Jahren<br />
entschied sich zum Beispiel Puppenhersteller Käthe<br />
Kruse <strong>für</strong> die Übergabe des Unternehmens an einen<br />
Fremd-Eigentümer, da sich kein Nachfolger innerhalb<br />
der Familie fand. Dabei sind Familienunternehmen von<br />
zentraler volkswirtschaftlicher Bedeutung. Eigentümergeführte<br />
Unternehmen, in denen wenigstens einer<br />
der Eigentümer die Leitung innehat, machen 90% des<br />
Unternehmensbestandes aus.<br />
Hurra, es ist ein Junge<br />
Schon mit der Zeugung ihres Kindes hoffen Unternehmer-Eltern<br />
auf einen potenziellen Nachfolger ihres<br />
Unternehmens. In Familienunternehmen, in denen die<br />
Regel gilt, dass der erstgeborene Sohn die Geschäftsleitung<br />
übernimmt <strong>und</strong> das Erbe an ihn übergeht, haben<br />
Töchter kaum die Chance, an eine ähnliche Position<br />
wie die des Bruders zu gelangen. Bei der Primogenitur<br />
heißt es, immer hübsch der Reihe nach: Ältester Sohn<br />
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