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FORUM IMPRESSUM - BUND

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<strong>FORUM</strong><br />

Titel der<br />

Ausgabe 1/13<br />

Energiewende von unten<br />

Der konsequente Umstieg auf regenerative<br />

Energien und vor allem auf<br />

deren sparsame Verwendung ist<br />

zweifellos überfällig. Danke für das<br />

jahrelange Engagement des <strong>BUND</strong><br />

in dieser Sache. Soll dieser Um stieg<br />

gelingen, braucht es beides: pri vates<br />

Engagement »von unten« und die<br />

Mitwirkung der regelmäßig als »alte<br />

Energiewirtschaft« verunglimpften<br />

großen Versorgungsunternehmen.<br />

Es braucht die »Großen«. Folgende<br />

Analogie mag das veranschau -<br />

lichen: Bei Produktion und Handel<br />

von Gütern leben wir gut mit vielen<br />

kleinen und großen Produzenten<br />

und Händlern. Niemand käme aber<br />

auf die Idee, das Straßennetz für<br />

den Transport der Güter durch viele<br />

kleine privat organisierte Betreiber<br />

zu zerstückeln – immer mit einer<br />

Mautstelle dazwischen. Das passiert<br />

aber zur Zeit in den Stromnetzen.<br />

Gleichzeitig muss ein Netz, das<br />

bisher primär als Einbahnstraßen<br />

konzipiert war, auf den Zweirichtungsbetrieb<br />

umgebaut werden.<br />

Denn an den Endstellen kommen<br />

neben Verbrauchern auch Produzenten<br />

dazu. Eine riesige Herausforderung,<br />

die nicht mit Kleinstaaterei<br />

zu bewältigen ist. Die Regulierung<br />

der Bundesnetzagentur sorgt zu -<br />

dem sehr wirksam dafür, dass kein<br />

Infrastrukturbetreiber seine Marktmacht<br />

missbrauchen kann.<br />

Die »Großen« sind derzeit die<br />

Handelsdrehscheibe für alle kleinen<br />

Produzenten. Undenkbar, müssten<br />

Privatproduzenten ihren Solar- oder<br />

Windstrom über eBay direkt an den<br />

Endkunden verkaufen. Meine Bitte:<br />

Augenmaß im Umgang mit den verschiedenen<br />

Playern in diesem Markt.<br />

Tilmann Wolf, Markgröningen<br />

In mehreren Artikeln werben Sie für<br />

die »Energiewende von unten«. Bei<br />

uns im Landkreis Heilbronn scheint<br />

eine verkehrte Welt zu herrschen:<br />

Die ZEAG, Tochter des Atomstromkonzerns<br />

EnBW, plant einen Windpark<br />

mit 25 Anlagen mitten im größ -<br />

ten noch zusammenhängenden<br />

Waldgebiet des nördlichen Landkreises<br />

(ein Buchenmischwald).<br />

Bürgermeister und Gemeinderäte<br />

winken, geködert von Rendite -<br />

versprechen, alles begeistert durch.<br />

Und immer mehr Bürger versuchen<br />

verzweifelt, ihren Wald davor zu retten,<br />

zu einem Industriepark im Grünen<br />

zu werden! Und diese Bürger<br />

sind keineswegs Windkraftgegner.<br />

Was ist da schiefgelaufen? 1. Die<br />

Energiewende kam eben nicht von<br />

unten, sondern von oben. Es fand<br />

in der Planungsphase keine echte<br />

Bürgerbeteiligung statt, informiert<br />

wur de nur unzureichend, tenden -<br />

ziös und scheibchenweise. 2. Es<br />

passierten gravierende Fehler bei<br />

der Feststellung der Windhöffigkeit,<br />

Waldgebiete wurden im Vergleich zu<br />

Offenland überbewertet. 3. Belange<br />

des Naturschutzes scheinen keine<br />

Rolle zu spielen: Die Standorte werden<br />

teilweise in FFH-Gebieten oder<br />

direkt neben einem Waldbiotop ge -<br />

plant. 4. Die Wirtschaftlichkeit steht<br />

auf äußerst tönernen Füßen.<br />

Wichtig ist auch zu wissen, dass<br />

es ganz verschiedene Finanzierungsmodelle<br />

gibt. Hier sollen sich die<br />

Bürger in einer Genossenschaft or -<br />

ga nisieren, die Kommanditist einer<br />

von der ZEAG gesteuerten GmbH &<br />

Co. KG wird. Sie ist damit von der<br />

Geschäftsführung ausgeschlossen<br />

und wird so zum Feigenblatt, um<br />

Bürgerbeteiligung vorzugaukeln.<br />

Annette Schwarz v. Specht, Widdern<br />

Energiewende von unten und dazu<br />

noch gemeinsam – ein gelungener<br />

Aufmacher, der sprech- und handlungsfähig<br />

macht. Dazu noch ein<br />

Hinweis: Strom aus Wasserkraft und<br />

Wind (onshore) ist schon heute ca.<br />

6 Cent/kWh preiswerter als fossiler<br />

Strom – berücksichtigt man dessen<br />

gesetzlich garantierte Subventionen<br />

und Steuererleichterungen in Höhe<br />

von 15 Milliarden Euro/Jahr.<br />

Außerdem ist die Förderung der<br />

Erneuerbaren keine Subvention. Sie<br />

wird von uns Verbrauchern zusätzlich<br />

erhoben und entfällt endgültig<br />

nach der Umstellung auf erneuerbare<br />

Energiegewinnung. Dagegen<br />

dauert die Subventionierung fossiler<br />

Energien weltweit an.<br />

Klaus Warzecha, Wiesbaden<br />

<strong>IMPRESSUM</strong><br />

Das <strong>BUND</strong>magazin ist die Mitgliederzeitschrift<br />

des <strong>BUND</strong> und erscheint viermal im Jahr.<br />

Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz<br />

Deutsch land e.V. (<strong>BUND</strong>) – Friends of the Earth<br />

Germany<br />

Redaktion: Nor bert Franck (V.i.S.d.P.), Severin<br />

Zillich (C.v.D.), Am Köll ni schen Park 1, 10179 Berlin,<br />

(030) 27586-457, Fax -440, redak tion@bund.<br />

net, www.bund.net. Unverlangt eingesandte<br />

Manu skrip te und Fo tos werden sorgfältig be -<br />

handelt; ei ne Haftung wird nicht übernommen.<br />

Gestaltung, Produktion: Clau dia Gunkel (Pro -<br />

duk tionsleitung), Marc Venner (Gra fik/Lay out),<br />

Rudolf Gorbach (Grundlayout)<br />

Titelbild 2/13 (17. Jahrgang): Schöterich-Mauerbiene,<br />

Foto: Paul Westrich<br />

Verlag: Natur&Umwelt Verlags-GmbH, Am Köllnischen<br />

Park 1, 10179 Berlin<br />

Mitgliederservice: (030) 27586-479, Fax -440,<br />

mitgliederservice@bund.net<br />

Bezugspreis: für Mitglieder im Beitrag enthalten;<br />

für Nicht mit glieder 15 Euro pro Jahr<br />

Anzeigenverwaltung: Ruth Hans mann, Runze &<br />

Casper Werbeagentur GmbH, (030) 28018-<br />

145, Fax: -400, hansmann@runze-casper.de.<br />

Es gilt der Anzeigentarif Nr. 21.<br />

Druck: Brühlsche Univ’druckerei GmbH&Co KG<br />

Papier: 100% Recycling, glänzend gestrichen<br />

Spenden: Der <strong>BUND</strong> benötigt für seine Arbeit<br />

über die Mitgliedsbeiträge hinaus Unterstützung.<br />

Ihre Spen de ist steuerlich absetzbar. Bitte über -<br />

weisen Sie Ihre Spende auf das Kon to Nr. 232 der<br />

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(siehe dazu www.bund.net/spenden)<br />

Copyright: Alle Beiträge und Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich ge schützt. Nachdruck oder<br />

sonstige Verwertung nur mit schriftlicher Einwil<br />

ligung des Verlages.<br />

Druckauflage: 166190 Exemplare (IVW 1/2013);<br />

in der Natur+Umwelt: 116355 Ex. (IVW 1/2013)<br />

Beilagen: Dieses <strong>BUND</strong>magazin enthält in Teilen<br />

seiner Auflage Beilagen von Bauminvest, Versiko<br />

AG und Die Zeit.<br />

Das <strong>BUND</strong>magazin 3/2013 erscheint am 24. Au gust<br />

mit einem Schwerpunkt zur Bundestagswahl.<br />

4 <strong>BUND</strong>magazin [2-13]


Bürgerbeteiligung?<br />

Mitbestimmung der Bürger über Verkehrs -<br />

wege von morgen? Wie das denn? Stuttgart 21,<br />

Großflughafen Berlin-Brandenburg u.a. sind<br />

schließlich nicht für die Bevölkerung gedacht!<br />

Sondern sind nur steuerfinanzierte Kapitalhäufungen,<br />

von denen ein Großteil über verdunkelte<br />

Kanäle in den Taschen der berufsmäßigen<br />

Abgrapscher versickert. Die Sinnhaftigkeit<br />

des Vorhabens spielt dabei eigentlich<br />

gar keine Rolle. Es wäre deshalb außerordentlich<br />

anmaßend, in die Organisation der gut<br />

geplanten und bestens funktionierenden<br />

Finanzförderbänder von unten nach oben<br />

eingreifen zu wollen.<br />

Jörg Linser, Heubach<br />

Zukunft der Biosphäre offen<br />

Vielen Dank für Ihren Beitrag über das Bio -<br />

sphärenreservat »Karstlandschaft Südharz«.<br />

Allerdings waren Sie zu voreilig: Nach dem<br />

Erscheinen Ihres Magazins hat die Gemeinde<br />

Südharz ihre Zustimmung zur Anerkennung<br />

der Unesco verweigert. Bürgermeister Ralf<br />

Rettig hat sich leider mit seiner ablehnenden<br />

Haltung und beschränkten Sichtweise erst<br />

einmal durchgesetzt.<br />

Dieter Bauer, Kelbra<br />

Tatsächlich war unsere Darstellung zu optimistisch.<br />

Wider alle Erwartung stimmte der<br />

Gemeinderat der Gemeinde Südharz unter<br />

Bürgermeister Rettig Ende Februar mehrheitlich<br />

dagegen, dass Sachsen-Anhalt die Anerkennung<br />

der Biosphäre bei der Unesco beantragt.<br />

Der Grund: Das Land habe Nachteile für<br />

die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde<br />

nicht ausschließen können. Welche Folgen dieser<br />

– beispiellose – Beschluss für die Zukunft<br />

der Modellregion haben wird, ist noch offen.<br />

Polemische Jagdkritik<br />

Einerseits beklagen Sie zu Recht, dass nach wie<br />

vor Rebhühner und Waldschnepfen geschossen<br />

werde. Ich teile diese Meinung voll und<br />

ganz. Polemisch wird Ihr Text bei Rabenkrähe,<br />

Elster und Eichelhäher. Ein wesentlicher<br />

Grund für den ständigen Rückgang des Niederwildes<br />

ist die hohe Zahl der Beutegreifer.<br />

Da unsere Landwirte heute jeden Zentimeter<br />

Feldrain umpflügen und jede Hecke als Hindernis<br />

ansehen, fehlt es an Deckung. Hätten<br />

auch Sie einmal beobachtet, wie ein Bussard<br />

in der ausgeräumten Feldflur einen Fasan<br />

schlägt oder Elstern Singvogelnester plündern,<br />

würden Sie die Dinge vielleicht etwas<br />

differenzierter betrachten.<br />

Genug der Kritik! Naturschutzverbände<br />

und Jäger haben viel mehr gemeinsame Interessen<br />

und sollten lieber zusammenarbeiten,<br />

als sich gegenseitig das Leben schwer zu ma -<br />

chen. Gemeinsam sollten wir gegen die großflächigen<br />

Agrarmonokulturen kämpfen und<br />

dafür sorgen, dass es in unserem Land wieder<br />

genügend Hecken, Brachflächen und Feuchtgebiete<br />

gibt! Ich bin gerne bereit, dabei mit -<br />

zuhelfen.<br />

Otmar Hauck, Müden<br />

Sie erwähnen stark gefährdete Vogelarten wie<br />

Rebhuhn und Waldschnepfe in einem Atemzug<br />

mit Rabenkrähe, Elster und Eichelhäher.<br />

Und Sie kommentieren pauschal: »Die Jagd<br />

auf sie geschieht ohne vernünftigen Grund.«<br />

Doch wer sich gegen die Bejagung von Elster<br />

& Co ausspricht, nimmt die Verarmung unserer<br />

überaus liebenswerten und nützlichen<br />

Kleinvogelwelt in Kauf. Der <strong>BUND</strong> untergräbt<br />

mit solchen Forderungen seine Glaubwürdigkeit<br />

und kann bei berechtigten Anliegen ohne<br />

großen rhetorischen Aufwand in die Ecke der<br />

Fantasten und Spinner gestellt werden.<br />

Gerhard Riemann, Schondorf<br />

Unpassende Werbung<br />

Irritiert hat mich die Werbebeilage »Personal -<br />

shop«, die Textilien ohne Bio-Bezug anbietet.<br />

Wurden nicht in den letzten Monaten speziell<br />

die Schattenseiten von T-Shirts für fünf Euro<br />

thematisiert, als plakatives Beispiel für wenig<br />

nachhaltige Textilien? Genau solche finden<br />

sich nun in Ihrer Werbebeilage.<br />

Und was folgt auf Seite 32? Ein Appell an<br />

die Leser, mehr »Grün« in den Kleiderschrank<br />

zu packen! Wie passt das zusammen? Bitte<br />

verzichten Sie auf solche Werbeeinnahmen.<br />

Ich möchte derartige Werbung im <strong>BUND</strong> -<br />

magazin nicht wiedersehen.<br />

Martin Kadner, Konstanz<br />

Danke für die Rückmeldung! Werbung für<br />

konventionelle Textilien zählt nicht zu der<br />

Kategorie Anzeigen, die wir von vornherein<br />

ausschließen, weil sie unseren Zielen grundsätzlich<br />

entgegenstehen (wie das bei Werbung<br />

für Gentechnik- und Rüstungsprodukte oder<br />

etwa Autos der Fall wäre). Doch auch die<br />

erwähnte Beilage (die nur in Baden-Württemberg<br />

erschienen ist) passte eindeutig nicht zu<br />

den Anliegen des <strong>BUND</strong>. Wir werden sie daher<br />

nicht mehr schalten.<br />

Die Redaktion freut sich über jede Zuschrift,<br />

be hält sich aber Kürzungen vor . Eine erweiterte<br />

Aus wahl von Leser briefen finden Sie unter<br />

www.bund.net/bundmagazin – etwa vier<br />

Wochen nach Erscheinen der neuen Ausgabe.<br />

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[2-13] <strong>BUND</strong>magazin 5<br />

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