Gesetzesbegründung kann hier eingesehen - Verbandsgemeinde ...
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3. Technische und soziale Entwicklungen<br />
Eine zunehmend mobilere Bevölkerung stellt und verlangt höhere Serviceansprüche<br />
an die Kommunen. Durch den Wandel des Mobilitätsverhaltens unterliegen die täglichen<br />
Aktionsräume starken Veränderungen, die mit den historischen kommunalen<br />
Grenzen nur selten übereinstimmen, was sich beispielsweise anhand der hohen<br />
Auspendlerquoten zahlreicher rheinland-pfälzischer Gemeinden aufzeigen lässt.<br />
Standortentscheidungen von Einwohnerinnen und Einwohnern sowie Betrieben richten<br />
sich nicht allein an administrativen Grenzen aus. Sie verändern die realen Lebens-<br />
und Wirtschaftsstrukturen deutlich. Den höheren Serviceansprüchen an die<br />
Kommunen <strong>kann</strong> durch Formen des eGovernment, der aufsuchenden Verwaltung<br />
und eine bürgerfreundliche Gestaltung von Verwaltungsabläufen und Öffnungszeiten<br />
der Verwaltungen begegnet werden. Die technische Entwicklungen im IT-Bereich<br />
führen dazu, dass Verwaltungsvorgänge in der Regel einfacher und schneller abgewickelt<br />
werden können. Dadurch verringert sich auch die Arbeitsintensität und der<br />
Personalbedarf bei gleich bleibendem Umfang der Verwaltungsdienstleistungen. Die<br />
Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie und die Installation eines einheitlichen<br />
Ansprechpartners werden den Ausbau der elektronischen Kommunikation mit den<br />
Behörden und zwischen den Behörden vorantreiben.<br />
4. Änderung der kommunalen Aufgaben<br />
Die Handlungsspielräume der rheinland-pfälzischen Kommunen werden sich bei<br />
gleichzeitig steigendem Handlungsbedarf weiter verringern. Denn aufgrund immer<br />
komplexer werdender und neuer Aufgaben, etwa der U3-Kinderbetreuung, und dem<br />
steigenden Anspruchsniveau der Bürgerinnen und Bürger an die Service- und<br />
Dienstleistungsorientierung der Kommunen wird sich deren Finanzlage noch mehr<br />
zuspitzen. Gleichzeitig wird in der öffentlichen Diskussion die Rolle von Gemeinden<br />
als „Heimat oder Identitätsraum“ betont sowie mit Freiwilligen- und Vereinsaktivitäten<br />
verknüpft. Zur Optimierung der kommunalen Leistungserbringung gilt es jedoch die<br />
Aufgaben einer Gemeinde als Rechtsträger und Wirtschaftskörper vorrangig zu berücksichtigen.<br />
So sind Vereins- und andere zivilgesellschaftliche Aktivitäten nicht<br />
zwingend an Verwaltungsgrenzen gebunden. Sie organisieren sich häufig unterhalb<br />
der Ebene der <strong>Verbandsgemeinde</strong>n in den Ortsgemeinden.