PM_11072013_Kooperation Jülich_final - Universitätsklinikum ...
PM_11072013_Kooperation Jülich_final - Universitätsklinikum ...
PM_11072013_Kooperation Jülich_final - Universitätsklinikum ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Uniklinik RWTH Aachen und Forschungszentrum <strong>Jülich</strong> schließen<br />
<strong>Kooperation</strong>svertrag für die Nuklearmedizin<br />
Strukturelle Verschränkung beider Institutionen eröffnet neue<br />
Perspektiven für die bildgebende Diagnostik und Therapie<br />
Aachen, 11.07.2013 – Die Uniklinik RWTH Aachen schließt mit dem Forschungszentrum<br />
<strong>Jülich</strong> einen <strong>Kooperation</strong>svertrag und beruft den renommierten Experten<br />
Prof. Dr. med. Karl-Josef Langen aus dem Institut für Neurowissenschaften und<br />
Medizin-Physik der medizinischen Bildgebung (INM-4) im Forschungszentrum <strong>Jülich</strong><br />
auf eine W2-Professur in der Klinik für Nuklearmedizin der Uniklinik RWTH Aachen. In<br />
Verbindung mit der Einrichtung einer standortübergreifenden Zweigabteilung der<br />
Nuklearmedizinischen Klinik in <strong>Jülich</strong> bietet die <strong>Kooperation</strong> für die Uniklinik und die<br />
Medizinische Fakultät vielversprechende Perspektiven in Diagnostik und Therapie –<br />
beispielsweise von Hirntumoren.<br />
Zwischen dem Forschungszentrum <strong>Jülich</strong> (FZJ) und der Uniklinik RWTH Aachen besteht seit<br />
Jahren eine wissenschaftliche Vernetzung in Forschung und Versorgung (z.B. JARA-BRAIN). Um<br />
diese weiter zu intensivieren, haben beide Institutionen jetzt die Zusammenarbeit mit einem<br />
<strong>Kooperation</strong>svertrag besiegelt und die Einrichtung einer Betriebsstelle der Nuklearmedizinischen<br />
Klinik der Uniklinik RWTH Aachen am Institut für Neurowissenschaften und Medizin des<br />
Forschungszentrums <strong>Jülich</strong> beschlossen. Damit verbunden ist auch die Berufung von Prof. Dr.<br />
med. Karl-Josef Langen aus dem Institut für Neurowissenschaften und Medizin-Physik der<br />
medizinischen Bildgebung (INM-4) im Forschungszentrum <strong>Jülich</strong> auf eine W2-Professur in der<br />
Klinik für Nuklearmedizin der Uniklinik RWTH Aachen. Das Forschungszentrum <strong>Jülich</strong> besitzt<br />
somit auch eine direkte klinische Anbindung an die Uniklinik. Umgekehrt profitiert die Uniklinik<br />
von der international renommierten Infrastruktur und Expertise des Forschungszentrums für<br />
präklinische und klinische Studien im Bereich der nuklearmedizinischen Diagnostik und Therapie.<br />
Univ.-Prof. Dr. med. Felix Mottaghy, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin, erklärt: „Die<br />
Arbeitsgruppe von Prof. Dr. med. Karl-Josef Langen hat enormes Ansehen auf diesem Gebiet<br />
erworben. Uns und unseren Patienten stehen damit nicht nur modernste bildgebende Verfahren<br />
zur Verfügung (etwa die Kombination von PET, Positronenemissionstomographie, und MRT,<br />
Magnetresonanztomografie), die bislang einzigartige Möglichkeiten zur Bildgebung beim<br />
Menschen ermöglichen. In enger Zusammenarbeit mit der im selben Institutskomplex<br />
angesiedelten Nuklearchemie können zudem insbesondere radioaktiv markierte Aminosäuren für<br />
die klinische Anwendung validiert und etabliert werden.“ Diese sogenannten Tracer sind<br />
künstliche, oft radioaktiv markierte körpereigene oder körperfremde Substanzen, die im Körper<br />
unterschiedlichste Untersuchungen ermöglichen. Wegen der minimalen Stoffmenge werden<br />
dabei die Körperfunktionen nicht gestört. Im Rahmen der <strong>Kooperation</strong> können neue Radiotracer<br />
und innovative Radiomarkierungsverfahren entwickelt und klinisch angewendet werden. Sie<br />
dienen dann etwa zur Erkennung und Behandlung von komplexen Tumoren.<br />
Zukunftsweisende Diagnostik für die Neurochirurgie und Strahlentherapie von<br />
Hirntumoren<br />
Von der Neuberufung profitieren daher auch die Neurochirurgen und Strahlentherapeuten an der<br />
Uniklinik RWTH Aachen. Prof. Dr. med. Hans Clusmann, Direktor der Klinik für Neurochirurgie,<br />
erklärt: „Als Neurochirurgen freuen wir uns besonders über die Berufung von Prof. Langen. Die<br />
Versorgung von Hirntumorpatienten wird dadurch künftig noch deutlich erleichtert und optimiert:
Die PET mit dem Aminosäure-Tracer (FET) (einer Fluor-18-markierten künstlichen Aminosäure)<br />
verbessert die diagnostischen Möglichkeiten und die Behandlungsplanung bei Gehirntumoren<br />
enorm.“ Prof. Clusmann zufolge zeigen neuere Untersuchungen den vielfältigen Nutzen dieser<br />
modernen Methode in Kombination mit den innovativen Bildgebungsverfahren: So ergänzt das<br />
PET bei der Einschätzung der eventuellen Bösartigkeit eines Hirntumors die<br />
kernspintomographischen Bilder des MRT. Es hilft den Neurochirurgen zudem dabei, die beste<br />
Stelle für eine erfolgreiche Gewebeentnahme zu bestimmen. „Für die operative Entfernung des<br />
Gehirntumors liefert uns das PET dann entscheidende Informationen über die Ausdehnung des<br />
Tumors und trägt so dazu bei, ihn auf sichere Weise möglichst vollständig zu entfernen, ohne<br />
wichtige Gehirnareale, zum Beispiel für die Bewegung oder die Sprache, zu gefährden. Ebenso<br />
hilft es uns beim frühzeitigen Erkennen eines eventuell erneut operationsbedürftigen<br />
Tumorwachstums, das ohne diese Methode nicht von Veränderungen durch eine<br />
Strahlenbehandlung zu unterscheiden wäre“, so Prof. Clusmann.<br />
„Bei der Planung und Kontrolle der Strahlentherapie von Hirntumoren haben wir das Verfahren<br />
gemeinsam mit Prof. Langen bereits sehr erfolgreich in einer Studie eingesetzt. Das Ansprechen<br />
auf die Behandlung konnte zu einem sehr frühen Zeitpunkt beurteilt werden und somit die<br />
individuelle Therapie optimiert werden“, berichtet Prof. Michael Eble, Direktor der Klinik für<br />
Strahlentherapie der Uniklinik RWTH Aachen.<br />
Prof. Langen arbeitet mit seinem Team bereits seit über zehn Jahren an der Erforschung der FET<br />
PET und hat zu der Methode mehr als 50 Arbeiten in wissenschaftlichen Fachzeitschriften<br />
publiziert. Inzwischen wird die FET PET in 20 Universitätskliniken in Deutschland eingesetzt und<br />
wurde bereits bei mehr als 10.000 Patienten eingesetzt. „Es ist mir eine große Freude, in<br />
<strong>Kooperation</strong> mit meiner Heimatuniversität die nuklearmedizinische Forschung zu intensivieren“,<br />
erklärt Prof. Langen.<br />
Bild 1<br />
BU: Genaue Lokalisation eines Tumors im FET-PET durch die molekulare Bildgebung mit<br />
Aminosäure-Tracern.
Bild 2<br />
BU: Univ.-Prof. Dr. med. Felix Mottaghy, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin der Uniklinik<br />
RWTH Aachen<br />
Bild 3<br />
BU: Univ.-Prof. Dr. med. Hans Clusmann, Direktor der Klinik für Neurochirurgie der Uniklinik<br />
RWTH Aachen<br />
BU: Univ.-Prof. Dr. med. Karl-Josef Langen, Leitender Oberarzt der Klinik für Nuklearmedizin<br />
der Uniklinik RWTH Aachen im Forschungszentrum <strong>Jülich</strong><br />
Die Uniklinik RWTH Aachen verbindet als Supramaximalversorger patientenorientierte<br />
Medizin und Pflege, Lehre sowie Forschung auf internationalem Niveau. Mit 34 Fachkliniken,<br />
25 Instituten und fünf fachübergreifenden Einheiten deckt die Uniklinik das gesamte medizinische<br />
Spektrum ab. Hervorragend qualifizierte Teams aus Ärzten, Pflegern und Wissenschaftlern setzen<br />
sich kompetent für die Gesundheit der Patienten ein. Die Bündelung von Krankenversorgung,<br />
Forschung und Lehre in einem Zentralgebäude bietet beste Voraussetzungen für einen intensiven<br />
interdisziplinären Austausch und eine enge klinische und wissenschaftliche Vernetzung.<br />
Rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für patientenorientierte Medizin und eine Pflege<br />
nach anerkannten Qualitätsstandards. Die Uniklinik versorgt mit 1.240 Betten rund 47.000 stationäre<br />
und 153.000 ambulante Fälle im Jahr.
Weitere Informationen bei:<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> Aachen (AöR)<br />
Dr. Mathias Brandstädter<br />
Leitung Unternehmenskommunikation<br />
Pauwelsstraße 30<br />
52074 Aachen<br />
Tel.: 0241 80-89893<br />
Fax: 0241 80-3389893<br />
mbrandstaedter@ukaachen.de