SWR2 JAZZPROGRAMM Mai 2013 - Südwestrundfunk
SWR2 JAZZPROGRAMM Mai 2013 - Südwestrundfunk
SWR2 JAZZPROGRAMM Mai 2013 - Südwestrundfunk
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<strong>SWR2</strong> <strong>JAZZPROGRAMM</strong><br />
<strong>Mai</strong> <strong>2013</strong><br />
LUST AUF KULTUR<br />
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<strong>SWR2</strong> <strong>JAZZPROGRAMM</strong> MAI <strong>2013</strong><br />
Donnerstag, 2. <strong>Mai</strong>, 23.10 – 24.00 UHR<br />
NOWJazz Magazin<br />
Von Julia Neupert<br />
Freitag, 3. <strong>Mai</strong>, 23.03 – 24.00 UHR<br />
NOWJazz: Von Monk und<br />
anderen Cronopien<br />
Jazz-Referenzen im Werk von<br />
Julio Cortázar<br />
Von Harry Lachner<br />
Samstag, 4. <strong>Mai</strong>, 9.05 – 10.00 UHR<br />
<strong>SWR2</strong> Musikstunde: Jazz Across<br />
The Border (5)<br />
Von Günther Huesmann<br />
Samstag, 4. <strong>Mai</strong>, 22.03 – 23.00 UHR<br />
Jazztime: Der Höhenflieger<br />
Ein Portrait des Trompeters<br />
Maynard Ferguson<br />
Von Bert Noglik<br />
Sonntag, 5. <strong>Mai</strong><br />
Zeit stand bei Redaktionsschluss<br />
noch nicht fest<br />
Dienstag, 7. <strong>Mai</strong>, 21.03 – 22.00 UHR<br />
<strong>SWR2</strong> Jazz Session: Sing Me A Song<br />
Gregory Porter & Lincoln Center<br />
Jazz Orchestra und<br />
The Bobby McFerrin Choir im<br />
Lincoln Center 2011<br />
Am Mikrophon: Thomas Loewner<br />
Donnerstag, 9. <strong>Mai</strong>, 23.03 – 24.00 UHR<br />
NOWJazz: Basement Research<br />
Der Berliner Saxophonist<br />
Gebhard Ullmann im Portrait<br />
Von Thomas Loewner<br />
Freitag, 10. <strong>Mai</strong>, 23.03 – 24.00 UHR<br />
NOWJazz: Über die (notierte) neue<br />
Musik zur (freien) Improvisation<br />
Die Perkussionistin Elisabeth Flunger und die<br />
Pianistin Katharina Klement<br />
Von Nina Polaschegg<br />
Samstag, 11. <strong>Mai</strong>, 22.03 – 23.00 UHR<br />
Jazztime: Sketches Of Carla<br />
Zum 75. Geburtstag der Jazzkomponistin<br />
Carla Bley<br />
Von Bert Noglik<br />
Sonntag, 12. <strong>Mai</strong>, 19.35 – 20.00 UHR<br />
(nach dem Hörspiel)<br />
Hard Drive<br />
Die vitalen Botschaften des<br />
Drummers Art Blakey<br />
Von Gerd Filtgen<br />
Montag, 13. <strong>Mai</strong> – Freitag, 17. <strong>Mai</strong>, 9.05 – 10.00 UHR<br />
<strong>SWR2</strong> Musikstunde:<br />
Sophisticated Ladies<br />
Wo die Jazzgeschichte ihre Frauen<br />
versteckt hat, Teil 1-5<br />
Von Julia Neupert<br />
Donnerstag, 16. <strong>Mai</strong>, 23.03 – 24.00 UHR<br />
NOWJazz: Auf Nebenpfaden<br />
in die Freiheit<br />
Vergessene Protagonisten der<br />
europäischen Jazz-Emanzipation<br />
Von Günther Huesmann<br />
Freitag, 17. <strong>Mai</strong>, 23.30 – 24.00 UHR<br />
NOWJazz Update<br />
Von Nina Polaschegg<br />
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Weitere Informationen finden Sie im Internet: <strong>SWR2</strong>.de/jazz<br />
Sonntag, 19. <strong>Mai</strong>, 19.22 – 20.00 UHR<br />
(nach dem Hörspiel)<br />
»Mr. Underrated«<br />
Der Trompeter Kenny Dorham<br />
Von Odilo Clausnitzer<br />
Montag, 20. <strong>Mai</strong>,19.23 – 20.00 UHR<br />
(nach dem Hörspiel)<br />
Bulgar Jazz<br />
Das Quartett Pachora<br />
Von Hans-Jürgen Schaal<br />
Dienstag, 21. <strong>Mai</strong>, 21.03 – 22.00 UHR<br />
<strong>SWR2</strong> Jazz: Späte Liebe<br />
Jazzmusiker entdecken<br />
Richard Wagner<br />
Von Günther Huesmann<br />
Donnerstag, 23. <strong>Mai</strong>, 23.03 – 24.00 UHR<br />
NOWJazz: Japan Piano<br />
Ein Portrait der Pianistin<br />
Satoko Fujii<br />
Von Harry Lachner<br />
Freitag, 24. <strong>Mai</strong>, 23.03 – 24.00 UHR<br />
NOWJazz Session: Spielen wie<br />
ein Wasserfall<br />
Christian Lillingers »Grund«<br />
im Jazzclub Karlsruhe<br />
Am Mikrophon: Günther Huesmann<br />
Samstag, 25. <strong>Mai</strong>, 22.03 – 23.00 UHR<br />
Jazztime: Mehr als nur<br />
ein Pink Panther<br />
Jazzmusiker interpretieren<br />
Mancini<br />
Von Harry Lachner<br />
Sonntag, 26. <strong>Mai</strong>, 19.39 – 20.00 UHR<br />
(nach dem Hörspiel)<br />
West Coast Giant<br />
Der Trompeter Shorty Rodgers<br />
Von Gerd Filtgen<br />
Dienstag, 28. <strong>Mai</strong>, 21.03 – 22.00 UHR<br />
<strong>SWR2</strong> Jazz Session: Jazz Masters<br />
Aufnahmen aus dem Lincoln Center 2011<br />
mit dem Wynton Marsalis Quintet und dem<br />
Joey De Francesco Trio<br />
Am Mikrophon: Gerd Filtgen<br />
Donnerstag, 30. <strong>Mai</strong>, 16.05 – 17.00 UHR<br />
(nach dem Hörspiel)<br />
Jazz Goes Symphonic<br />
Jazzmusiker komponieren für<br />
große Orchester<br />
Von Odilo Clausnitzer<br />
Donnerstag, 30. <strong>Mai</strong>, 19.25 – 20.00 UHR<br />
(nach dem Hörspiel)<br />
»Thrill Box«<br />
Der französische Akkordeonist<br />
Vincent Peirani<br />
Von Thomas Loewner<br />
Donnerstag, 30. <strong>Mai</strong>, 23.03 – 24.00 UHR<br />
NOWJazz: Oh That Cello!<br />
Improvisierende CellistInnen<br />
im aktuellen Jazz<br />
Von Julia Neupert<br />
Freitag, 31. <strong>Mai</strong>, 23.30 – 24.00 UHR<br />
NOWJazz Update<br />
Von Bert Noglik<br />
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<strong>SWR2</strong> <strong>JAZZPROGRAMM</strong> MAI <strong>2013</strong><br />
Donnerstag, 2. <strong>Mai</strong>, 23.10 – 24.00 UHR<br />
NOWJazz Magazin<br />
Von Julia Neupert<br />
Neues aus der Welt des Jazz wird im NOWJazz Magazin von <strong>SWR2</strong> regelmäßig präsentiert.<br />
Wie immer erwarten Sie in dieser Sendung Informationen über bevorstehende Events, Rezensionen<br />
über Festivals, Buchbesprechungen und jede Menge brandneuer CDs. In unserer<br />
<strong>Mai</strong>-Ausgabe wird Nina Polaschegg das aktuelle Programm des Ulrichsberger Kaleidophons<br />
vorstellen und Martin Laurentius von der diesjährigen »jazzahead« in Bremen berichten.<br />
Freitag, 3. <strong>Mai</strong>, 23.03 – 24.00 UHR<br />
NOWJazz: Von Monk und anderen Cronopien<br />
Jazz-Referenzen im Werk von Julio Cortázar<br />
Von Harry Lachner<br />
Gleich in mehreren Darstellungsformen setzt sich der argentinische Schriftsteller Julio<br />
Cortazár mit dem Jazz auseinander; nicht nur in seinem Kurzroman »Der Verfolger«, der<br />
sich – nur vage verschlüsselt – auf die Lebensgeschichte des Saxophonisten Charlie Parker<br />
bezieht. Der Autor nutzt nicht nur die Fiktion sondern auch Essays, in denen die Musik auf<br />
sprachlich originelle Weise thematisiert wird. Mal sind es nur die Musikernamen und Plattentitel,<br />
die herbeizitiert werden, um ein Bild der Lebensweise argentinischer Künstler in<br />
Paris zu zeichnen; dann wieder brillante kurze Konzertkritiken oder Nachrufe. In allem aber<br />
spiegelt sich Cortazárs Leidenschaft für eine unorthodoxe, absurd-komische Betrachtungsund<br />
Darstellungsweise.<br />
Samstag, 4. <strong>Mai</strong>, 9.05 – 10.00 UHR<br />
<strong>SWR2</strong> Musikstunde: Jazz Across The Border (5)<br />
Von Günther Huesmann<br />
Die letzten Jahre haben gezeigt: Das Stildelta des Jazz ist immer breiter und tiefer geworden.<br />
Längst sind es nicht mehr nur Improvisatoren aus dem Mutterland des Jazz, den USA, sind<br />
es nicht mehr Musiker nur aus Europa, welche die improvisierte Musik prägen. Zunehmend<br />
spielen auch Improvisatoren aus Lateinamerika, Asien und Afrika eine wichtige Rolle. Welche<br />
musikalischen Antworten geben sie? Wie sehen ihre Beiträge aus? Ein Blick weit über die<br />
Tellerränder der Gattungen und Stile hinweg.<br />
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<strong>SWR2</strong> <strong>JAZZPROGRAMM</strong> MAI <strong>2013</strong><br />
Samstag, 4. <strong>Mai</strong>, 22.03 – 23.00 UHR<br />
Jazztime: Der Höhenflieger<br />
Ein Portrait des Trompeters Maynard Ferguson<br />
Von Bert Noglik<br />
Er galt als der Mann, der »ohne Sauerstoffmaske« in den höchsten Registern spielen konnte.<br />
Doch er wusste nicht nur mit Artistik, sondern auch mit Gestaltungskraft zu überzeugen.<br />
Maynard Ferguson wurde 1950 von Stan Kenton engagiert und stieg in dessen Orchester<br />
zum Startrompeter auf. Ab Mitte der 1950er Jahre formierte er eigene Bands, mit denen<br />
er ein weites stilistisches Spektrum – von Swing über Rock und Funk bis zu Latin – auszuschreiten<br />
und unterschiedliche Einflüsse zu fusionieren wusste. Als einem der wenigen<br />
Überlebenden der klassischen Big-Band-Ära gelang es ihm, Ende der 1980er Jahre erneut<br />
mit seiner Big Bop Nouveau Band Erfolge zu feiern.<br />
Sonntag, 5. <strong>Mai</strong><br />
Zeit stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest<br />
Dienstag, 7. <strong>Mai</strong>, 21.03 – 22.00 UHR<br />
<strong>SWR2</strong> Jazz Session: Sing Me A Song<br />
Gregory Porter & Lincoln Center Jazz Orchestra und<br />
The Bobby McFerrin Choir im Lincoln Center 2011<br />
Am Mikrophon: Thomas Loewner<br />
Seit seiner Eröffnung im Jahr 2004 hat sich das Jazz at Lincoln Center (JALC) in New York als<br />
eine der ersten Jazz-Adressen der Stadt etabliert. Unter der künstlerischen Leitung von Wynton<br />
Marsalis wird vor allem <strong>Mai</strong>nstream-Fans ein Programm geboten, das keine Wünsche<br />
offen lässt. In der Jazz Session wird es Ausschnitte der JALC-Konzerte von Gregory Porter<br />
und Bobby McFerrin zu hören geben. Porter und das Jazz at Lincoln Center Orchestra haben<br />
bei ihrem Auftritt die Musik Count Basies gefeiert und Porter hat sich dabei als würdiger<br />
Nachfolger der großen Sänger der Basie Bands – Jimmy Rushing und Joe Willams – erwiesen.<br />
Bobby McFerrin gastierte im März 2011 mit einem 48-köpfigen Chor im Lincoln Center, um<br />
seine letzte CD »VOCAbuLarieS« live zu präsentieren. In dem Großprojekt hat der Sänger<br />
einen viel beachteten Streifzug durch verschiedene Musikkulturen unternommen.<br />
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<strong>SWR2</strong> <strong>JAZZPROGRAMM</strong> MAI <strong>2013</strong><br />
Donnerstag, 9. <strong>Mai</strong>, 23.03 – 24.00 UHR<br />
NOWJazz: Basement Research<br />
Der Berliner Saxophonist Gebhard Ullmann im Portrait<br />
Von Thomas Loewner<br />
Seit Gebhard Ullmann vor dreißig Jahren begonnen hat, als professioneller Musiker zu arbeiten,<br />
hat er eine beeindruckende Zahl von Projekten realisiert. Nach ersten gemeinsamen<br />
Erfolgen mit dem Gitarristen Andreas Willers erweiterte Ullmann im Laufe der Jahre den<br />
Kreis seiner Mitspieler immer mehr, und zwar weit über seine Wahlheimat Berlin hinaus.<br />
Mittlerweile ist er in der New Yorker Avantgarde-Szene genauso zuhause wie an der Spree.<br />
Ullmanns Projekte fallen häufig durch ihre ungewöhnlichen Besetzungen auf, in seinem<br />
Ta Lam-Ensemble wirkten etwa bis zu zehn Holzbläser und ein Akkordeonist mit, sein<br />
Trio BassX3 setzt sich aus Bassklarinette und Bassflöte sowie zwei teils präparierten Kontrabässen<br />
zusammen. Bei aller Experimentierfreudigkeit gelingt es Ullmann aber stets eine<br />
Brücke zu schlagen zwischen avantgardistischen Tönen sowie der Jazztradition, des Blues<br />
und sogar der Weltmusik.<br />
Freitag, 10. <strong>Mai</strong>, 23.03 – 24.00 UHR<br />
NOWJazz: Über die (notierte) neue Musik<br />
zur (freien) Improvisation<br />
Die Perkussionistin Elisabeth Flunger und die Pianistin Katharina Klement<br />
Von Nina Polaschegg<br />
Die einen würden sagen: Befreiung! Die anderen: Perspektivenwechsel! Die nächsten wiederum:<br />
Erweiterung des Horizonts! Fest steht, dass beide Musikerinnen über die Interpretation<br />
zeitgenössischer Musik und das Komponieren zur freien Improvisation gefunden<br />
haben. Und: Dass sie beides nicht gegeneinander ausspielen, sondern als zwei verschiedene<br />
Seiten und Perspektiven des Musikmachens betrachten. Und zu einem bestimmten Zeitpunkt<br />
und in gewissen Situationen mag dies durchaus auch fast wie eine Befreiung wirken,<br />
das Lösen von Vorgegebenem, die Suche nach dem Eigenen auf anderen als den Wegen der<br />
Verschriftlichung. Elisabeth Flunger spielt ein selbst zusammen gestelltes Perkussionsset<br />
– Metallteile aller Art, Katharina Klement Klavier, mit und ohne Elektronik. Beide Musikerinnen<br />
nutzen die Erfahrung der Fixierung ebenso wie diejenige des freien Spiels für ihre<br />
Musik. Also doch: Ergänzung!<br />
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<strong>SWR2</strong> <strong>JAZZPROGRAMM</strong> MAI <strong>2013</strong><br />
Samstag, 11. <strong>Mai</strong>, 22.03 – 23.00 UHR<br />
Jazztime: Sketches Of Carla<br />
Zum 75. Geburtstag der Jazzkomponistin Carla Bley<br />
Von Bert Noglik<br />
Bereits ihr erstes großes Werk sprengte produktionstechnische und ästhetische Dimensionen.<br />
Nach dreijähriger Arbeit veröffentlichte Carla Bley 1971 die Einspielung ihrer Jazzoper<br />
»Escalator Over The Hill«. Zuvor hatte sie Kompositionen für den Pianisten Paul Bley geschrieben<br />
und gemeinsam mit dem Trompeter Michael Mantler das Jazz Composer‘s Orchestra<br />
gegründet. Mit ihren eigenen Bands, in denen meist der Bassist Steve Swallow mitwirkt,<br />
entwarf die Pianistin, Komponistin und Arrangeurin vielschichtige Klangbilder, mit<br />
denen sie sich der stilistischen Zuordnung zu entziehen und zugleich die Big Band im Jazz<br />
der Gegenwart neu zu definieren wusste.<br />
Sonntag, 12. <strong>Mai</strong>, 19.35 – 20.00 UHR (NACH DEM HÖRSPIEL)<br />
Hard Drive<br />
Die vitalen Botschaften des Drummers Art Blakey<br />
Von Gerd Filtgen<br />
Auch noch im fortgeschrittenen Alter verschafften Art Blakey junge Musiker, die er mit<br />
untrüglichem Spürsinn in seine »Jazz Messengers« einreihte, einen besonderen Adrenalinschub.<br />
Bereits bei den klassischen Einspielungen mit dem Trompeter Clifford Brown<br />
aus dem Jahr 1954 gab es einen gewaltigen Altersunterschied, den der Altmeister des<br />
Hardbop-Schlagzeugs durch seine gewaltige Energie vergessen ließ. Bei den Presswirbeln<br />
und Breaks, die Blakey wie ein Derwisch kreierte, gab es auch im Neobop der 1980er Jahre<br />
für die Mitspieler wohl nur die Alternative, alles zu geben oder bescheiden ihr Instrument<br />
einzupacken.<br />
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<strong>SWR2</strong> <strong>JAZZPROGRAMM</strong> MAI <strong>2013</strong><br />
Montag, 13. <strong>Mai</strong> – Freitag, 17. <strong>Mai</strong>, 9.05 – 10.00 UHR<br />
<strong>SWR2</strong> Musikstunde: Sophisticated Ladies<br />
Wo die Jazzgeschichte ihre Frauen versteckt hat, Teil 1-5<br />
Von Julia Neupert<br />
Wo sind sie gewesen, als sich in New Orleans der Jazz erfand? Wo waren sie, als später der<br />
Swing große Säle füllte, der Bebop kleine Clubs zum Schwitzen brachte, der Free Jazz die etablierte<br />
Szene provozierte? Wer in die Vergangenheit liest und hört, muss glauben, es habe<br />
in der Jazzgeschichte außer ein paar Pianistinnen und Sängerinnen keine Frauen gegeben.<br />
Dabei waren sie natürlich da! Nicht nur als Instrumentalistinnen, sondern auch als erfolgreiche<br />
Lehrerinnen, Mäzeninnen oder Veranstalterinnen: Frauen sind durchaus mehr gewesen<br />
als nur dekorierende Randfiguren eines Jazz, der sich lange Zeit als äußerst maskulin<br />
inszeniert hat.<br />
Dienstag, 15. <strong>Mai</strong><br />
<strong>SWR2</strong> Jazz Session entfällt<br />
Donnerstag, 16. <strong>Mai</strong>, 23.03 – 24.00 UHR<br />
NOWJazz: Auf Nebenpfaden in die Freiheit<br />
Vergessene Protagonisten der europäischen<br />
Jazz-Emanzipation<br />
Von Günther Huesmann<br />
Der Weg des europäischen Jazz zu einer eigenen Sprache verlief nicht geradlinig. Die<br />
Entwicklung weg vom sklavischen Imitieren amerikanischer Vorbilder, hin zu einer improvisierten<br />
Musik, welche die eigenen Befindlichkeiten und kulturellen Hintergründe<br />
reflektiert, setzte Mitte der 1960er Jahre an den unterschiedlichsten Punkten und in verschiedenen<br />
Ländern an. Sie war keineswegs ausschließlich mit den großen Namen des Euro-<br />
Jazz verbunden. Genauso trugen auch Musiker, deren Namen heute nur noch sporadisch<br />
in Jazzlexika auftauchen, mit dazu bei, dass der Jazz der späten 1960er und frühen 1970er<br />
Jahre immer bunter und schillernder wurde.<br />
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<strong>SWR2</strong> <strong>JAZZPROGRAMM</strong> MAI <strong>2013</strong><br />
Freitag, 17. <strong>Mai</strong>, 23.30 – 24.00 UHR<br />
NOWJazz Update<br />
Von Nina Polaschegg<br />
Das NOWJazz Update ist zumindest einmal im Monat zumeist halbstündig auf der nächtlichen<br />
Freitagsschiene platziert und dient der Präsentation neuester Tendenzen der improvisierten<br />
Musik. Es erlaubt den Moderatoren, besonders wichtige Neuerscheinungen<br />
eingehender vorzustellen, als dies im NOWJazz Magazin möglich ist. Was gespielt wird, entscheiden<br />
die <strong>SWR2</strong>-Jazzautoren erst kurz vor dem Sendetermin.<br />
Samstag, 18. <strong>Mai</strong><br />
Jazztime entfällt<br />
Sonntag, 19. <strong>Mai</strong>, 19.22 – 20.00 UHR (NACH DEM HÖRSPIEL)<br />
»Mr. Underrated«<br />
Der Trompeter Kenny Dorham<br />
Von Odilo Clausnitzer<br />
Kein Attribut wird ihm so häufig angehängt wie das Wort »unterschätzt«: Der amerikanische<br />
Trompeter Kenny Dorham gilt als klassischer Fall eines zu Unrecht verkannten Meisters.<br />
Obwohl er von Dizzy Gillespie bis John Coltrane mit allen Großen des Bebop und Hardbop<br />
gearbeitet hat; obwohl Musikerkollegen wie Miles Davis sein Loblied sangen; obwohl<br />
viele beachtliche Kompositionen auf sein Konto gehen, ist er in der öffentlichen Wahrnehmung<br />
nie zum »Star« geworden. Als Sideman war Kenny Dorham an einigen herausragenden<br />
Momenten der Jazzgeschichte zugegen: unter anderem als Mitglied des Charlie Parker<br />
Quintetts oder der ersten Ausgabe der legendären »Jazz Messengers«. Zwischen 1953 und<br />
1966 hat er eine lange Reihe von Platten unter eigenem Namen veröffentlicht. Dabei wurde<br />
er auch zum Entdecker und Mentor des Tenorsaxophonisten Joe Henderson. Für dessen<br />
Band schrieb er eines der meistgespielten Stücke der Jazz-Geschichte: »Blue Bossa«. <strong>SWR2</strong><br />
Jazz gibt einen Überblick über Kenny Dorhams beachtliche Karriere.<br />
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<strong>SWR2</strong> <strong>JAZZPROGRAMM</strong> MAI <strong>2013</strong><br />
Montag, 20. <strong>Mai</strong>, 19.23 – 20.00 UHR (nach dem Hörspiel)<br />
Bulgar Jazz<br />
Das Quartett Pachora<br />
Von Hans-Jürgen Schaal<br />
Es war um das Jahr 1990, als der amerikanische Klarinettist Chris Speed die bulgarische<br />
Volksmusik entdeckte. Er begann, auf ganz eigene Weise über die ungewohnten Rhythmen<br />
und Tonalitäten vom Balkan zu jammen, und gründete dafür das Quartett Pachora. Immer<br />
wieder kehrten die Herren Speed, Shepik, Sverrisson und Black zwar zu den bulgarischen<br />
Originalaufnahmen zurück, entwickelten daraus aber neue, bizarre Ideen. Die Tempo-Orgien<br />
der Hochzeitstänze stehen oft nur noch als historische Inspiration am Klanghorizont.<br />
Pachora entführt den Hörer in eine kaleidoskopische Welt, in der sich Balkan-inspirierte<br />
Melodien, ungerade Metren, Avantgarde-Rock und Minimal-Patterns bunt vermischen.<br />
Dienstag, 21. <strong>Mai</strong>, 21.03 – 22.00 UHR<br />
<strong>SWR2</strong> Jazz: Späte Liebe<br />
Jazzmusiker entdecken Richard Wagner<br />
Von Günther Huesmann<br />
Seit es Jazz gibt, haben sich improvisierende Musiker mit der klassischen Musik als großem<br />
Gegenüber auseinandergesetzt. Um Richard Wagners Musik aber haben viele improvisierende<br />
Musiker einen Bogen gemacht. Warum? Wohl, weil Wagners Musik manchen Jazzern<br />
als Inbegriff von Pathos, Schwulst und Anmaßung galt. Inzwischen aber scheint sich die<br />
Situation ein wenig entspannt zu haben, suchen immer mehr Improvisatoren in Wagners<br />
Musik nach Potential für ihr Jazzspiel. Der Bassist Dieter Ilg, der Schlagzeuger Eric Schaefer<br />
und andere gehen in dieser Sendung den Fragen nach: Wie viele Blue Notes hat eigentlich<br />
der Tristan-Akkord? Welche improvisatorischen Möglichkeiten stecken in der Idee des Leitmotivs?<br />
Aber auch: Reicht ein runder Geburtstag aus, um eine dauerhafte Bindung zwischen<br />
Jazz und dem Komponisten des »Ring des Nibelungen« zu begründen?<br />
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<strong>SWR2</strong> <strong>JAZZPROGRAMM</strong> MAI <strong>2013</strong><br />
Donnerstag, 23. <strong>Mai</strong>, 23.03 – 24.00 UHR<br />
NOWJazz: Japan Piano<br />
Ein Portrait der Pianistin Satoko Fujii<br />
Von Harry Lachner<br />
Eine fundierte Ausbildung als klassische Pianistin war der Japanerin Satoko Fujii nicht genug.<br />
Zu wenig Raum boten ihr die Kompositionen für ihre eigenen Entfaltungsmöglichkeiten<br />
– und so war es nur naheliegend, dass sie in die USA ging, um bei Musikern wie George<br />
Russell und Paul Bley zu studieren. Ihre eigene Stimme hatte sie schnell gefunden – und die<br />
ist von beeindruckender Vielseitigkeit. Ob im kleinen, intimen Duo-Format oder in den von<br />
ihr geleiteten Großensembles: Satoko Fujii vermag in jedem Kontext mit brillanten Ideen<br />
zu be¬eindrucken. Das hochenergetische Freispiel ist dabei genauso nahe wie fast klassisch<br />
anmutende Romantizismen. Mittlerweile zählt die Pianistin zu den wichtigsten Exponenten<br />
des japanischen Jazz.<br />
Freitag, 24. <strong>Mai</strong>, 23.03 – 24.00 UHR<br />
NOWJazz Session: Spielen wie ein Wasserfall<br />
Christian Lillingers »Grund« im Jazzclub Karlsruhe<br />
Am Mikrophon: Günther Huesmann<br />
Der in Berlin lebende Schlagzeuger Christian Lillinger gehört zu den umtriebigsten und<br />
originellsten Rhythmikern der jungen europäischen Jazzszene. In seiner Band »Grund«,<br />
bündelt er die Energien eines Septetts nicht nur rhythmisch, sondern auch kompositorisch.<br />
Indem er das Prinzip der Ornette Coleman’schen Doppelbesetzung (2 Saxophone, 2 Bässe, 2<br />
Akkordinstrumente) in eine Improvisationsmusik überführt, die Komponiertes und Spontanes<br />
vielschichtig zueinander in Beziehung setzt. So entsteht ein flirrender, ideenreicher<br />
Sog des kreativen Miteinanders und Gegeneinanders.<br />
Samstag, 25. <strong>Mai</strong>, 22.03 – 23.00 UHR<br />
Jazztime: Mehr als nur ein Pink Panther<br />
Jazzmusiker interpretieren Mancini<br />
Von Harry Lachner<br />
Ob Quincy Jones oder Tony Coe: Die Liste der Musiker, die sich ausführlich und hingebungsvoll<br />
den Kompositionen von Henry Mancini widmeten ist schier endlos – und nicht selten<br />
sind die Ergebnisse wenig mehr als belanglos. Aber jenseits der Merkmale, die Mancinis<br />
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<strong>SWR2</strong> <strong>JAZZPROGRAMM</strong> MAI <strong>2013</strong><br />
Songs so erfolgreich machten, suchen Jazzmusiker etwas, das unter der glatt-schönen Oberfläche<br />
verborgen ist. Denn gerade in der Aufrauhung, dem Aufbrechen dieser Glätte zeigt<br />
sich die wahre Qualität der Musik: Sie erhält in diesen Interpretationen eine Tiefe, die viele<br />
Alltagsinterpreten nicht aufspüren können. So leichthändig dahinkomponiert erscheint die<br />
Musik – und doch ist es ja gerade das Leichte, das so schwer zu gestalten ist.<br />
Sonntag, 26. <strong>Mai</strong>, 19.39 – 20.00 UHR (NACH DEM HÖRSPIEL)<br />
West Coast Giant<br />
Der Trompeter Shorty Rodgers<br />
Von Gerd Filtgen<br />
Im Los Angeles der frühen 1950er Jahre machten einige Musiker mit einer Variante des Cool<br />
Jazz von sich reden. Obgleich es sich dabei um keinen neuen Stil handelte, und die meisten<br />
damit assoziierten Interpreten nicht aus Kalifornien stammten, fand sich schnell dafür die<br />
Bezeichnung West Coast Jazz. Shorty Rogers hatte nach Engagements in den Orchestern von<br />
Woody Herman und Stan Kenton in LA eine neue Wirkungsstätte gefunden. Schon zuvor<br />
war der experimentierfreudige Trompeten- und Flügelhornspieler als Komponist und Arrangeur<br />
aufgefallen. Egal, ob es sich um populäre Broadway-Songs, Themen aus der Klassik<br />
oder Originals handelte: Rogers verstand es seine musikalisch anspruchsvollen Improvisationen<br />
immer mit swingender Eleganz zu präsentieren.<br />
Dienstag, 28. <strong>Mai</strong>, 21.03 – 22.00 UHR<br />
<strong>SWR2</strong> Jazz Session: Jazz Masters<br />
Aufnahmen aus dem Lincoln Center 2011<br />
Mit dem Wynton Marsalis Quintet und dem Joey De Francesco Trio<br />
Am Mikrophon: Gerd Filtgen<br />
Im vergangenen Jahr feierte »Jazz At Lincoln Center« sein 25jähriges Bestehen. Welche spannenden<br />
Events während dieser Zeit in der wichtigen New Yorker Kulturstätte stattfanden,<br />
demonstrieren zwei Konzerte, die dort 2011 über die Bühne gingen. Zum einen präsentierte<br />
der Trompeter Wynton Marsalis – er ist auch künstlerischer Leiter der Reihe – sein neues<br />
Quintett, mit dem er seine Vorstellungen zeitgemäßer improvisierter Musik in Themen<br />
wie »Root Groove« und »Free To Be« demonstrierte. Und Joey DeFrancescos Hammond-B3<br />
Combo interpretierte mit illustren Gästen – unter ihnen der Tenorsaxophonist Houston<br />
Person – Soul Jazz ohne nostalgische Verklärung.<br />
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<strong>SWR2</strong> <strong>JAZZPROGRAMM</strong> MAI <strong>2013</strong><br />
Donnerstag, 30. <strong>Mai</strong>, 16.05 – 17.00 UHR<br />
Jazz Goes Symphonic<br />
Jazzmusiker komponieren für große Orchester<br />
Von Odilo Clausnitzer<br />
Schon immer hat der Traum vom klassischen Orchester Jazzmusiker beflügelt. Die bedeutendsten<br />
Solisten des Jazz von Charlie Parker bis Wynton Marsalis zögerten nicht, sich<br />
von Streichern begleiten zu lassen. Sehr zum Leidwesen mancher Puristen. Bis heute hat<br />
sich an dieser Faszination nichts geändert. Neu ist, dass sich mittlerweile die Solisten selbst<br />
an das Schreiben der Partituren wagen. Wo früher Arrangeure von den Plattenfirmen angeheuert<br />
wurden, um die Musik einem größeren Publikumsgeschmack anzupassen, da verwirklichen<br />
heute improvisierende Musiker selbst ihre kompositorischen und klanglichen<br />
Visionen. <strong>SWR2</strong> Jazz gibt Beispiele aus der neueren Aufnahmegeschichte. Mit Musik von<br />
Markus Stockhausen, Joe Locke, Tim Garland, Joshua Redman.<br />
Donnerstag, 30. <strong>Mai</strong>, 19.25 – 20.00 UHR (NACH DEM HÖRSPIEL)<br />
»Thrill Box«<br />
Der französische Akkordeonist Vincent Peirani<br />
Von Thomas Loewner<br />
Mit Richard Galliano und Jean-Louis Matinier hat der französische Jazz zwei Akkordeonisten<br />
hervorgebracht, die auf dem Instrument alle nur denkbare spieltechnischen Möglichkeiten<br />
ausgelotet haben. So schien es zumindest bisher. Mit Vincent Peirani ist nun ein Musiker<br />
aufgetaucht, der es binnen kurzer Zeit geschafft hat, Kollegen und Publikum mit seiner Virtuosität<br />
und Phantasie in Staunen zu versetzen. Peirani, der gerade mal 33 Jahre alt ist, hat<br />
bereits zahlreiche Preise abgeräumt, die man in Frankreich mit dem Akkordeon gewinnen<br />
kann, sowohl im Bereich der klassischen Musik als auch im Jazz. Die Quintessenz seiner<br />
bisherigen Arbeit präsentiert er nun auf seiner aktuellen CD »Thrill Box«. Der Titel spielt<br />
auf sein Instrument an und tatsächlich zaubert Peirani eine ganze Reihe spannender Klänge<br />
aus dem Akkordeon. Mit seinem Trio und prominenten Gästen wie dem französischen<br />
Klarinettisten und Bandoneonspieler Michel Portal zeigt Peirani eindrucksvoll, welche Fülle<br />
an unterschiedlicher Musik in der guten alten Quetschkommode steckt.<br />
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<strong>SWR2</strong> <strong>JAZZPROGRAMM</strong> MAI <strong>2013</strong><br />
Donnerstag, 30. <strong>Mai</strong>, 23.03 – 24.00 UHR<br />
NOWJazz: Oh That Cello!<br />
Improvisierende CellistInnen im aktuellen Jazz<br />
Von Julia Neupert<br />
Als kleiner Verwandter des im Jazz schon früh etablierten Kontrabasses spielte das Cello<br />
in der improvisierten Musik lange Zeit eher eine Nebenrolle. Oft waren es hauptberufliche<br />
Bassisten, die das Cello als Zweitinstrument nutzten. Mit seinen einzigartigen klanglichen<br />
Qualitäten aber wurde das Cello hier später immer wieder auch als Soloinstrument<br />
eingesetzt. Vor allem durch experimentierfreudige Musikerinnen und Musiker der freien<br />
Improvisationsszene ist das Instrument inzwischen endgültig »erwachsen« geworden,<br />
nachzuhören unter anderem bei Tristan Honsinger, Fred Lonberg-Holm, Okkyong Lee<br />
oder Martin Schütz.<br />
Freitag, 31. <strong>Mai</strong>, 23.30 – 24.00 UHR<br />
NOWJazz Update<br />
Von Bert Noglik<br />
Das NOWJazz Update ist zumindest einmal im Monat zumeist halbstündig auf der nächtlichen<br />
Freitagsschiene platziert und dient der Präsentation neuester Tendenzen der improvisierten<br />
Musik. Es erlaubt den Moderatoren, besonders wichtige Neuerscheinungen<br />
eingehender vorzustellen, als dies im NOWJazz Magazin möglich ist. Was gespielt wird, entscheiden<br />
die <strong>SWR2</strong>-Jazzautoren erst kurz vor dem Sendetermin.<br />
Weitere Informationen finden Sie im Internet:<br />
<strong>SWR2</strong>.de/jazz<br />
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<strong>SWR2</strong> <strong>JAZZPROGRAMM</strong> MAI <strong>2013</strong><br />
In Memoriam Werner Wunderlich<br />
Jazz war seine Leidenschaft, die Vermittlung von Jazz an ein interessiertes Publikum seine<br />
Berufung: Noch vor wenigen Monaten war Werner Wunderlich auf <strong>SWR2</strong> zu hören. Seit 1978<br />
arbeitete er beim damaligen SWF als Redakteur und folgte im Jahr 1987 auf Joachim-Ernst<br />
Berendt als Leiter der SWF-Jazzredaktion. Im Jahr 1991 trat er seinen Ruhestand an, blieb<br />
seinen Hörern am <strong>SWR2</strong>-Mikrofon aber weiter treu.<br />
Als bedeutsam erwiesen sich seine Kontakte nach Polen, die auf seine Zeit als Kriegsgefangener<br />
zurückgehen. In den Nachkriegsjahren wurde Wunderlich zu einer Art Kulturbotschafter:<br />
So war er 1957 Initiator einer Tournee westdeutscher Jazzmusiker in Polen, einer<br />
der ersten kulturellen Kontakte zwischen Polen und Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg.<br />
Zudem hat er polnische Jazzmusiker dem deutschen Publikum näher gebracht. Für<br />
seine Verdienste erhielt er dafür 2007 den Ehrenorden des polnischen Kulturministeriums.<br />
Wunderlich war 1959 Initiator und 40 Jahre lang auch Leiter der Frankfurter Open-Air-Reihe<br />
»Jazz im Palmengarten«. Außerdem war Wunderlich viele Jahre Geschäftsführer der Deutschen<br />
Jazzföderation. Seit 1963 arbeitete er für den Rundfunk, zunächst für den HR. 1970<br />
wurde er Pressechef der Plattenfirma CBS Deutschland. Für sein Wirken bekam er unter anderem<br />
1997 den Hessischen Jazzpreis, die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt (2004) und die<br />
Goethe-Plakette des Landes Hessen (2007).<br />
Am 2. April <strong>2013</strong> ist Werner Wunderlich in Baden-Baden im Alter von 86 Jahren gestorben.<br />
»WW«, wir werden Dich vermissen!<br />
Foto: SWR/Boris Schmalenberger<br />
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Herausgeber<br />
<strong>Südwestrundfunk</strong><br />
Redaktion Neue Musik/Jazz<br />
76522 Baden-Baden<br />
weitere Informationen finden Sie<br />
im Internet:<br />
<strong>SWR2</strong>.de/jazz<br />
LUST AUF KULTUR<br />
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