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PDF-Download - Militärgeschichtliches Forschungsamt der ...

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Kriegsfilme <strong>der</strong> 1950er Jahre<br />

Stiftung Deutsche Kinemathek Museum für Film und Fernsehen<br />

»So war <strong>der</strong> Landser?«<br />

Das Bild deutscher Soldaten in westdeutschen<br />

Kinofilmen <strong>der</strong> 1950er Jahre<br />

5»Rommel – Der Wüstenfuchs« (Henry Hathaway, 1951) mit James Mason in <strong>der</strong><br />

Hauptrolle.<br />

Nach <strong>der</strong> Ära <strong>der</strong> »Trümmerfilme«<br />

(1945–1949) mit ihren<br />

kritischen Anspielungen auf<br />

die Zeit des Nationalsozialismus begann<br />

das neue Jahrzehnt auch mit<br />

neuen filmischen Trends. Die entbehrungsreiche<br />

Zeit des Wie<strong>der</strong>aufbaus<br />

und die deutsche Verantwortung für<br />

den Aufstieg Hitlers fanden sich nicht<br />

mehr in den Filmen <strong>der</strong> Bundesrepublik.<br />

Im Jahre 1951 kam <strong>der</strong> US-amerikanische<br />

Film »Rommel – Der Wüstenfuchs«<br />

(engl. »The Desert Fox«) auch in<br />

die westdeutschen Kinos und wurde<br />

zum Kassenschlager. Deutsche Soldaten<br />

wurden erstmals positiv dargestellt,<br />

was den Publikumsgeschmack<br />

traf. Der Zuschauer sah einen Kriegsfilm<br />

über Generalfeldmarschall Erwin<br />

Rommel, <strong>der</strong> die deutschen Soldaten<br />

als ritterliche Kämpfer und Opfer ihrer<br />

politischen Führung darstellte. Die<br />

Wie<strong>der</strong>herstellung deutscher »Soldatenehre«<br />

war aber nicht nur Ausdruck<br />

des zunehmenden Interesses im Westen<br />

an einem deutschen Militärbeitrag,<br />

son<strong>der</strong>n auch eine Strategie, um auf<br />

dem westdeutschen Markt erfolgreich<br />

US-amerikanische Filme abzusetzen.<br />

Dieser Erfolg rief nun die westdeutsche<br />

Filmindustrie auf den Plan, die<br />

versuchte, bereits gut eingeführte<br />

Kriegsliteratur zu verfilmen.<br />

Die Bundesrepublik Deutschland<br />

ab 1950<br />

Zwar lag 1949 <strong>der</strong> Krieg schon vier<br />

Jahre zurück. Er wirkte aber, neben <strong>der</strong><br />

außenpolitischen Isolation, innerhalb<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft selbst nach. An<strong>der</strong>s als<br />

die Westalliierten, ließ die sowjetische<br />

Führung die »letzten Zehntausend«<br />

<strong>der</strong> Millionen deutschen Kriegsgefangenen<br />

1956 erst nach langen Verhandlungen<br />

nach Westdeutschland zurückkehren.<br />

Fast zeitgleich bestimmte seit<br />

Beginn des Koreakrieges das Thema<br />

»Wie<strong>der</strong>bewaffnung« die Tagespolitik.<br />

Der Wi<strong>der</strong>stand in den Medien und<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung gegen neue westdeutsche<br />

Streitktkräfte war groß. Ironischerweise<br />

erfolgte 1955 die Gründung <strong>der</strong><br />

Bundeswehr fast genau auf dem Scheitelpunkt<br />

<strong>der</strong> westdeutschen »Kriegsfilmwelle«.<br />

Dies nährte Verschwörungstheorien<br />

über das Verhältnis von<br />

Politik und Filmindustrie. Letztere<br />

profitierte aber eher vom Wirtschaftsaufschwung,<br />

da <strong>der</strong> Bundesbürger zunehmend<br />

über mehr Geld für Freizeitaktivitäten<br />

verfügte. Auch <strong>der</strong> Bund<br />

und die Län<strong>der</strong> gaben mehr Haushaltsmittel<br />

für die Filmför<strong>der</strong>ung aus.<br />

Hinzu kam die personelle Kontinuität<br />

zwischen »Drittem Reich« und <strong>der</strong> jungen<br />

Bundesrepublik Deutschland, die<br />

sich durch alle Bereiche zog, die Filmindustrie<br />

eingeschlossen. Die »Entnazifizierung«,<br />

das heißt die Entfernung<br />

von nationalsozialistischem Personal<br />

aus Politik, Gesellschaft, Verwaltung<br />

und Wirtschaft, sowie die Kriegsverbrecherprozesse<br />

erreichten zwischen<br />

1945 und 1950 ihren Höhepunkt. Danach<br />

sank das Interesse <strong>der</strong> Bevölke­<br />

18 Militärgeschichte · Zeitschrift für historische Bildung · Ausgabe 3/2013

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