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PDF-Download - Militärgeschichtliches Forschungsamt der ...

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Dreibund-Marinekonvention 1913<br />

bpk<br />

5Generaloberst Helmuth Johannes Ludwig von Moltke (1848–1916), von 1906 bis 1914 Chef des Großen Generalstabes (um 1912).<br />

Die Dreibund-Marinekonvention<br />

von 1913 und die<br />

deutsche Marinestrategie<br />

Der Chef des deutschen Generalstabes<br />

Helmuth von Moltke (d.J.)<br />

schrieb am 2. Januar 1913 an seinen<br />

österreichisch-ungarischen Amtskollegen<br />

Franz Conrad von Hötzendorf:<br />

»Die englischen Seestreitkräfte werden<br />

mit ihren Hauptteilen in <strong>der</strong> Nordsee<br />

[durch die deutsche Hochseeflotte]<br />

gebunden sein […] einer gemeinsamen<br />

österreichisch-italienischen Flottenaktion<br />

[würde es] nach meiner Ansicht<br />

nicht schwer werden, die Herrschaft zur<br />

See im Mittelmeer zu gewinnen […]<br />

Dies würde für Deutschland […] den<br />

Vorteil haben, dass Frankreich daran<br />

verhin<strong>der</strong>t wird, sein XIX. Armeekorps<br />

aus Algier und die in Marokko stehenden<br />

[…] zwei Armeekorps herüberzuschaffen<br />

und gegen Deutschland einzusetzen<br />

[…] Trägt Österreich […] dazu<br />

bei […] eine möglichst schnelle Entscheidung<br />

<strong>der</strong> Kämpfe an seiner Westgrenze<br />

zu ermöglichen, so wird ihm dies durch<br />

die Möglichkeit einer beschleunigten<br />

Überführung deutscher Truppen nach<br />

dem Osten zugute kommen.«<br />

Moltke wies damit auf die die strategische<br />

Wechselwirkung <strong>der</strong> künftigen<br />

Kriegsschauplätze im Westen (Deutschland<br />

– Frankreich), in <strong>der</strong> Nordsee<br />

(Deutschland – Großbritannien), im Mittelmeer<br />

(Frankreich – Italien/Österreich-<br />

Ungarn) und im Osten (Deutschland/<br />

Österreich-Ungarn – Russland) hin.<br />

Conrad erwi<strong>der</strong>te auf die Ideen am 9. Januar<br />

1913, dass »sich dieselben ganz mit<br />

den meinigen decken«.<br />

Am 23. Juni 1913 schlossen Deutschland,<br />

Italien und Österreich-Ungarn die<br />

zweite Dreibund-Marinekonvention,<br />

die am 1. November 1913 offiziell in<br />

Kraft trat. Pikanterweise kam die Anregung<br />

zu einem neuerlichen maritimen<br />

Verhandlungsvorstoß vom Chef des italienischen<br />

Generalstabes, also ausgerechnet<br />

von demjenigen Bündnispartner,<br />

dessen Nichtbeteiligung am an<strong>der</strong>thalb<br />

Jahre später eintretenden Ernstfall<br />

alle diesbezüglichen Planungen ad absurdum<br />

führte. Auch wenn die Konvention<br />

damit nie in die Tat umgesetzt<br />

wurde und in <strong>der</strong> Strategiediskussion<br />

um die Kaiserliche Marine bislang<br />

kaum Beachtung fand, markiert sie am<br />

Vorabend des Ersten Weltkrieges auf<br />

maritimem Gebiet den Sprung des<br />

10 Militärgeschichte · Zeitschrift für historische Bildung · Ausgabe 3/2013

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