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Liebe Studentinnen und Studenten, liebe Leserinnen und Leser ...

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Aktuelle Informationen | Juli 2013 | Ausgabe 2<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Liebe</strong> <strong>Studentinnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Studenten</strong>,<br />

<strong>liebe</strong> <strong><strong>Leser</strong>innen</strong> <strong>und</strong> <strong>Leser</strong>,<br />

von anderen Hochschulen in ganz Europa<br />

lernen: In den letzten beiden Semestern fand<br />

im Rahmen des ERASMUS-Programms ein<br />

reger Austausch mit (Partner-)Universitäten<br />

<strong>und</strong> Hochschulen im Ausland statt. Eine unserer<br />

Dozentinnen übernahm Lehrveranstaltungen<br />

an mehreren Hochschulen Spaniens,<br />

eine andere knüpfte nachhaltige Kontakte<br />

zu ihren KollegInnen in Granada. Für den<br />

Fachbereich Pflege reisten ein Professor <strong>und</strong><br />

eine Mitarbeiterin zu einer Begegnuns- <strong>und</strong> Bildungswoche<br />

nach Kopenhagen. In der Hochschulverwaltung stand z. B. das<br />

schwedische L<strong>und</strong> auf dem Reiseplan: Was unterscheidet die<br />

Bibliothek der L<strong>und</strong> University von unserer? Lesen Sie im Bereich<br />

Internationales (ab S. 21) von den Erfahrungen, die die<br />

KSFH-MitarbeiterInnen gemacht haben <strong>und</strong> von denen wir profitieren<br />

können.<br />

Aktuell <strong>und</strong> Ausgezeichnet! Auch in 2013 zeichnete der Förderverein<br />

Katholische Stiftungsfachhochschule München e.V.<br />

Bachelor- <strong>und</strong> Masterarbeiten an der KSFH aus, die sich in ihrer<br />

Originalität <strong>und</strong> Aktualität hervorheben. Erstplatziert wurden<br />

die zwei Abschlussarbeiten, die sich mit Frauen in Führungspositionen<br />

<strong>und</strong> mit der Berufseinmündung in der Sozialen Arbeit<br />

auseinandersetzen. Die zwei Absolventinnen berichten im Interview<br />

(ab S. 10) über ihre Herangehensweise, Inhalte, etc.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen – <strong>und</strong> genießen Sie<br />

den Sommer, der sich ja nun doch von seiner besten Seite<br />

zeigt.<br />

Sibylle Thiede<br />

Aktuelle Meldungen 2<br />

GBM/POB&A-Anwendertreffen 6<br />

Ringvorlesung „Die Soziale Arbeit<br />

<strong>und</strong> ihre Bezugswissenschaften“ 7<br />

Ausgezeichnet! Interviews mit den<br />

Erstplatzierten in 2013 10<br />

Praxis III-Projekte in der Sucht<strong>und</strong><br />

Straffälligenhilfe 13<br />

Pflegefachtag: Der Pflege eine eigene<br />

Stimme geben 17<br />

Begleitforschung Pflege dual:<br />

Zur Berufseinmündung der ersten<br />

AbsolventInnen 19<br />

Internationales: KSFH-Lehrenden<strong>und</strong><br />

Verwaltungsmobilität 21<br />

Neues aus dem IF: Interreg-Projekt<br />

zum Thema Pflege, Werdenfelser<br />

W e g , e t c . 2 7<br />

Studi-News: Im Tandem voneinander<br />

lernen 30<br />

Interview mit Dr. Tobias Weismantel<br />

zum dkv-Buchservice 32<br />

Buchtipp Wenn die Welt zusammenbricht<br />

+ Interview mit Autor Timo<br />

Grünbacher 34<br />

Vorträge <strong>und</strong> Veröffentlichungen<br />

der DozentInnen der KSFH 35<br />

Katholische<br />

Stiftungsfachhochschule<br />

München<br />

Fachhochschule der Kirchlichen<br />

Stiftung des öffentlichen Rechts<br />

„Katholische Bildungsstätten<br />

für Sozialberufe in Bayern“<br />

Personalia, Impressum 40<br />

1


2 I Juli 2013<br />

MasterabsolventInnen-Befragung<br />

an der KSFH: Abschlussbericht<br />

liegt vor<br />

Die KSFH führte<br />

erstmalig eine<br />

qualitative Befragung<br />

aller<br />

MasterabsolventInnen<br />

durch, die an<br />

der KSFH studiert<br />

<strong>und</strong> mittlerweile<br />

erfolgreich<br />

in Berufe<br />

der Sozialen Arbeit, Pflege <strong>und</strong> im<br />

Bildungsbereich eingemündet sind.<br />

Im Rahmen der Vollerhebung wurden<br />

die ehemaligen KSFH-Studierenden<br />

dazu befragt, wie zufrieden<br />

sie mit der Qualität ihres Masterstudiums<br />

sind, wie der Berufseinstieg<br />

verlief, welche Voraussetzungen in<br />

der Bewerbungsphase wichtig waren,<br />

ob die finanziellen Rahmenbedingungen<br />

sich mit dem Master<br />

verändert haben, wie sehr der hochqualifizierte<br />

Master-Abschluss in der<br />

Praxis erkannt wird, etc.<br />

Die Ergebnisse, die zugleich aufzeigen,<br />

wie hoch die Informations<strong>und</strong><br />

Aufklärungsbedarfe zum Berufsprofil<br />

eines Masterabsolventen<br />

in der Praxis sind, liegen uns nun in<br />

Form eines umfassenden Abschlussberichts<br />

vor. Der vollständige Abschlussbericht<br />

findet sich auf unserer<br />

Website unter www.ksfh.de/<br />

forschung/publikationen. Dort finden<br />

Sie auch die darauf aufbauende<br />

KSFH-Masterbroschüre, in der die<br />

zentralen Ergebnisse in Kurzform<br />

zusammengefasst sind.<br />

7. Ehemaligentreffen, Kloster<br />

Benediktbeuern, 25.05.2013<br />

Zum großen Alumnitreffen in Benediktbeuern<br />

am 25.05.2013 trafen<br />

r<strong>und</strong> 180 Ehemalige verschiedener<br />

Jahrgänge ein. Jedes Wiedersehen<br />

bietet Überraschungen, angefangen<br />

bei der Anzahl der Kinder, über die<br />

Karriereschritte bis hin zu grauen<br />

Haaren <strong>und</strong> den Eintritt in den Ruhestand.<br />

Jene, die Benediktbeuern<br />

lange nicht gesehen hatten, staunten<br />

über die technischen Ausstattungen<br />

<strong>und</strong> die neue Möblierung.<br />

Die offiziellen Informationen wurden<br />

kurz gehalten, damit viel Zeit<br />

zur Kommunikation blieb, die auch<br />

intensiv genutzt wurde. Das nächste<br />

große Alumni-Treffen findet wieder<br />

am letzten Mai-Samstag des nächsten<br />

„ungeraden Jahres“ statt: am<br />

30. Mai 2015.<br />

ASD-B<strong>und</strong>eskongress 2013 im<br />

September an der KSFH<br />

Vom 4.-6.09.2013 findet an der<br />

KSFH, Abteilung München, der ASD-<br />

B<strong>und</strong>eskongress 2013 Im Mittelpunkt<br />

der Mensch? Professionalität<br />

- Strukturen - Werte statt. Der Kongress<br />

befasst sich mit der hohen<br />

Anforderung an den Allgemeinen<br />

Sozialen Dienst (ASD) <strong>und</strong> die dort<br />

arbeitenden SozialarbeiterInnen,<br />

die Wünsche, Fähigkeiten, Interessen,<br />

Orientierungen <strong>und</strong> Notlagen<br />

in den Mittelpunkt professionellen<br />

Handels, der Organisation- <strong>und</strong> Leistungsstrukturen<br />

zu stellen. Welche<br />

Entwicklungen sind zu erwarten?<br />

Welche strukturellen Hindernisse<br />

sind zu überwinden, um sozialarbeiterisches<br />

Handeln auf professioneller<br />

Ebene zu entfalten? Der<br />

ASD-B<strong>und</strong>eskongress greift die vielfältigen<br />

Fragen zur Weiterentwicklung<br />

des ASD auf <strong>und</strong> setzt dabei<br />

wichtige Impulse für die Zukunft.<br />

Weitere Informationen zum Programm<br />

des b<strong>und</strong>esweiten Kongresses,<br />

der federführend vom<br />

Deutschen Verein für öffentliche<br />

<strong>und</strong> private Fürsorge e.V. organisiert<br />

wird, finden sich unter www.<br />

veranstaltungen.deutscher-verein.<br />

de.<br />

47. Kongress für Allgemeinmedizin<br />

<strong>und</strong> Familienmedizin<br />

Vom 12. bis 14. September 2013<br />

findet der 47. Kongress für Allgemeinmedizin<br />

<strong>und</strong> Familienmedizin<br />

in München statt. Die KSFH beteiligt<br />

sich daran <strong>und</strong> ermöglicht die<br />

Teilnahme von Pflegenden <strong>und</strong><br />

PflegewissenschaftlerInnen an der<br />

Tagung, die dieses Jahr unter dem<br />

Motto: „Komplexität in der Allgemeinmedizin“<br />

steht. Nähere Informationen<br />

zur Tagung unter www.<br />

degam2013.de<br />

Auftakt Bayerischer Bildungsdialog<br />

an der KSFH<br />

Unter dem Titel Der Rechtsanspruch:<br />

„Auf die Qualität kommt es an!“<br />

fand am 8.07.2013 die Auftaktveranstaltung<br />

zum Bayerischen Bildungsdialog<br />

in der KSFH-Aula statt.<br />

Zum Dialog, der gemeinsam mit<br />

dem Verband katholischer Kindertageseinrichtungen<br />

Bayern organisiert<br />

wird, waren DDr. Peter Beer, Generalvikar<br />

des Erzbischofs von München<br />

<strong>und</strong> Freising (rechts im Foto),<br />

<strong>und</strong> Prof. Dr. mult. Wassilios E. Fthenakis,<br />

Präsident des Didacta Verbandes<br />

<strong>und</strong> langjähriger Direktor<br />

des Staatsinstituts für Frühpädagogik<br />

(links), eingeladen. Die Moderation<br />

übernahm Pia Theresia Franke,<br />

Geschäftsführerin des Verbands. Mit<br />

der gemeinsamen Reihe Bayerischer<br />

Bildungsdialog sollen Wegmarken<br />

zur Weiterentwicklung der Bildung,<br />

Erziehung <strong>und</strong> Betreuung von Kindern<br />

in Bayern gesetzt werden – ein<br />

Anliegen, das auch Landes-Caritasdirektor<br />

Prälat Bernhard Piendl unterstützt:<br />

„Qualität darf – gerade wenn<br />

es um die Kleinsten geht – nicht zur<br />

2


2 I Juli 2013<br />

Disposition stehen.“ Kinder in den<br />

ersten drei Lebensjahren stehen im<br />

thematischen Mittelpunkt der ersten<br />

Dialogreihe. Für den Herbst<br />

sind weitere Abendveranstaltungen<br />

geplant: Am 14. November wird die<br />

Erziehungswissenschaftlerin Prof.<br />

Dr. Dorothee Gutknecht (Evang.<br />

Hochschule Freiburg) über Responsive<br />

Pädagogik in der Krippe sprechen,<br />

am 10. Dezember wird Prof.<br />

Dr. Carsten Wippermann (Fachbereich<br />

Soziale Arbeit Benediktbeuern)<br />

aktuelle Erkenntnisse über das<br />

Spannungsfeld der Milieus von Familien<br />

<strong>und</strong> Erzieherinnen vorstellen.<br />

<strong>und</strong> pädagogischer Praxis mit dem<br />

Medienumgang der heranwachsenden<br />

Generationen. Ein Spezifikum<br />

dabei: die enge Verbindung von<br />

Forschung <strong>und</strong> Praxis. Die JFF-Forschungsergebnisse<br />

sind die Basis<br />

vieler pädagogischer Modelle in der<br />

Erziehungs-, Bildungs- <strong>und</strong> Kulturarbeit<br />

mit Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen.<br />

Ausstellung in Benediktbeuern:<br />

Schwarzweißfotografien<br />

aus der Keksdose<br />

Münchens. Kardinal Marx nahm am<br />

11.07.2013 die Weihe vor. Schwester<br />

Carmen ist beurlaubt, seit sie<br />

2010 Priorin der Kommunität wurde,<br />

die jetzt zur Abtei erhoben wurde.<br />

Bis dahin war sie seit 1991 Professorin<br />

an der Abteilung München.<br />

Zentrale Infostelle an der<br />

KSFH, Abteilung München<br />

Im J-Bau der KSFH Abteilung München<br />

gibt es nun im 1ten Stock eine<br />

Zentrale Infostelle. Bereits etablierte<br />

Services für die Studierenden <strong>und</strong><br />

MitarbeiterInnen: Infos zur Raumverteilung<br />

der Lehrveranstaltungen,<br />

Raumvergabe <strong>und</strong> Geräteverleih.<br />

Mehr zu den Serviceangeboten der<br />

neuen Infostelle lesen Sie in der<br />

nächsten KSFH Info.<br />

Neuer Vorstand des JFF e.V.<br />

gewählt<br />

Das JFF - Institut für Medienpädagogik<br />

in Forschung <strong>und</strong> Praxis, das<br />

vom gemeinnützigen Verein „JFF -<br />

Jugend Film Fernsehen e.V.“ getragen<br />

wird, hat Ende April des Jahres<br />

einen neuen Vereinsvorstand gewählt.<br />

Als neue Vorstandsmitglieder<br />

wurden Professorin Friederike Tilemann<br />

(PH Zürich) <strong>und</strong> Prof. Dr. Hermann<br />

Sollfrank (KSFH) vorgeschlagen,<br />

die bei der Abstimmung mit<br />

großer Mehrheit bestätigt wurden.<br />

Das JFF befasst sich in Forschung<br />

Schwarzweißfotografien aus der<br />

Lochkamera <strong>und</strong> der Keksdose;<br />

w<strong>und</strong>erbare Fotos, bei denen nur<br />

ein Detail des Objekts <strong>und</strong> nicht seine<br />

Gesamtheit fotografiert wurde<br />

(pars pro toto), digitale Comics über<br />

die PTH <strong>und</strong> ihre Zukunft: Wer sich<br />

interessiert, der kann sich die vielfältigen<br />

Bildmotive – die von den<br />

vier <strong>Studentinnen</strong> Melike Kerse,<br />

Idana Nowitzky, Lynn Stattrop <strong>und</strong><br />

Sibylle Ulbrich im Rahmen einer Seminararbeit<br />

fotografiert wurden –<br />

noch in den nächsten Wochen an<br />

den Flurwänden im ersten Stock der<br />

KSFH <strong>und</strong> in der Mensa (Neubau)<br />

anschauen. Die Ausstellung wurde<br />

Anfang Juni mit einer Vernissage<br />

eröffnet. In der nächsten KSFH Info<br />

erscheint eines der Comics, zudem<br />

wird eine Auswahl der Schwarzweiß-<br />

<strong>und</strong> Detail-Fotos in unserem<br />

Hochschulmagazin abgedruckt. Die<br />

Ausstellungszeiten überschneiden<br />

sich mit den Öffnungszeiten von<br />

Mensa <strong>und</strong> Hochschule.<br />

Ehemalige KSFH-Professorin<br />

erste Äbtissin in München<br />

Prof. Dr. Carmen Tatschmurat ist<br />

die erste Benediktinerinnen-Äbtissin<br />

3


Aktuelle Meldungen der Hochschule<br />

Berufungen an der KSFH<br />

Zum Wintersemester 2013/14 (ab 1.10.2013):<br />

• Dr. Annette Eberle, Professorin für Pädagogik in der Sozialen Arbeit (Abteilung Benediktbeuern)<br />

• Prof. Dr. Martin Knoll, Professor für Pflegewissenschaft (Abteilung München)<br />

• Dr. Jochen Ribbeck, Professor für Management in der Sozialen Arbeit (Abteilung München)<br />

Zum Sommersemester 2014:<br />

• Markus Oberndörfer, Professor für Management in der Pflege (Abteilung München)<br />

• Ursula Unterkofler, Professorin für Theorien <strong>und</strong> Methoden in der Sozialen Arbeit<br />

(Abteilung Benediktbeuern)<br />

2 I Juli 2013<br />

Studien- <strong>und</strong> Prüfungsordnungen<br />

Der Senat hat Änderungen an den folgenden Studien- <strong>und</strong> Prüfungsordnungen beschlossen:<br />

Studien- <strong>und</strong> Prüfungsordnung Bachelorstudiengang Pflege dual<br />

Hier wurden die letzten Maßgaben des Ministeriums in die Studien- <strong>und</strong> Prüfungsordnung eingefügt. Zudem<br />

wurden erforderliche Aktualisierungen bei Prüfungsformen, Modultiteln <strong>und</strong> -inhalten eingearbeitet.<br />

Bachelorstudiengang Pflegemanagement <strong>und</strong> Pflegepädagogik<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Erkenntnisse aus Rückmeldungen <strong>und</strong> Evaluationen wurde der bisher kombinierte Studiengang in<br />

zwei einzelne Bachelorstudiengänge geteilt: in Pflegepädagogik <strong>und</strong> in Pflegemanagement. Inhaltlich <strong>und</strong> strukturell<br />

wurden an der StuPO kaum Änderungen vorgenommen, lediglich die Modultitel, -inhalte <strong>und</strong> Workloadverteilungen<br />

wurden aktualisiert. Durch die Teilung in zwei Studiengänge bedarf es aus formalen Gründen im<br />

Weiteren nicht nur eines Einvernehmens des Ministeriums zur geänderten StuPO, sondern auch der Genehmigung<br />

der zwei einzelnen Studiengänge.<br />

Studien- <strong>und</strong> Prüfungsordnung Bachelorstudiengang Soziale Arbeit<br />

Hier wurden die in Benediktbeuern <strong>und</strong> München erarbeiteten aktualisierten Modulplanänderungen eingearbeitet,<br />

also die veränderten Modultitel, - inhalte, deren Lage <strong>und</strong> Workloadverteilung.<br />

Konsekutiver Masterstudiengang Angewandte Sozialwissenschaften – Management von Sozial- <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitsbetrieben<br />

Parallel zur vom Stiftungsrat bereits genehmigten Veränderung im Konsekutiven Master Angewandte Bildungswissenschaften<br />

ist nunmehr auch der Konsekutive Master Management von Sozial- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsbetrieben<br />

überarbeitet worden. Parallel zu den Angewandten Bildungswissenschaften wird nun auch hier eine Teilzeitvariante<br />

angeboten, die Module wurden aktualisiert, einige Modultitel verändert <strong>und</strong> CPs umgewichtet.<br />

Studien- <strong>und</strong> Prüfungsordnung Bachelorstudiengang Bildung <strong>und</strong> Erziehung<br />

Auch in diesem Studiengang war eine StuPO Änderung erforderlich, da Module aktualisiert wurden <strong>und</strong> sich<br />

damit einhergehend Titel, Inhalte <strong>und</strong>/oder Workloadbelastungen verändert haben. Auch wurden die neuen<br />

Regelungen für das in Kooperation mit der Landeshauptstadt München stattfindende Angleichungsstudium<br />

eingearbeitet.<br />

Studienbeiträge<br />

Im Senat wurde das Thema Studienbeiträge erneut erörtert. Die AG Studienbeiträge brachte ihre Arbeitsergebnisse<br />

in den Senat ein. Nach der Darstellung über die voraussichtlich zum Semesterende bestehenden Restmittelbestände<br />

aus Studienbeiträgen wurden sowohl die neuen Anträge als auch mögliche Szenarien zum Umgang<br />

vorgestellt. Erschwert wurde der Entwurf möglicher Szenarios dadurch, dass bisher weder die Höhe noch die<br />

Modalitäten der die wegfallenden Studienbeitragsmittel kompensierenden Zuschüsse bekannt sind. Daher wurde<br />

dann auch beschlossen, nicht alle Anträge zu bewilligen, sondern hier nochmals zu unterscheiden <strong>und</strong> zu priorisieren.<br />

Bewilligt wurden danach Investitionen zur Einführung eines gemeinsamen Bibliothekssystems (SISIS)<br />

für beide Abteilungen, zum Ausbau des WLAN-Netzwerks an der KSFH, zur Ermöglichung von Webprint-Drucken<br />

aus dem Netz, zur Etablierung von Unterstützungssystemen für Studierende, zur Moodle-Aktualisierung <strong>und</strong><br />

zum Ausbau der EDV-Infrastruktur <strong>und</strong> des SUZ mit neuer Hardware (PCs, Drucker) sowie eine Bezuschussung<br />

des International Office.<br />

4


2 I Juli 2013<br />

Weiterentwicklung der Hochschul-Verfassung<br />

Unter der Leitung von Prof. Dr. Tilly Miller wurde eine Senatskommission zur Weiterentwicklung der Hochschul-<br />

Verfassung gegründet. Zu den Mitgliedern gehören Prof. Dr. Birgit Dorner, Jasmin Duckeck (Studentin, Abteilung<br />

München), Prof. Dr. Egon Endres, Prof. Dr. Constanze Giese, Birgitta Greilinger, Prof. Dr. Burghard Pimmer-Jüsten,<br />

Prof. Dr. Christine Plahl, Prof. Dr. Birgit Schaufler, Dr. Cordula Schön, Martina Sumser, Katharina Thalhammer<br />

(Studentin, Abteilung München), Prof. Dr. Charlotte Uzarewicz, Prof. Dr. Annette Vogt <strong>und</strong> Dominikus Zöpf<br />

(Student, Abteilung Benediktbeuern).<br />

Senatswahl SoSe 2013<br />

Im Sommersemester 2013 wurde der Senat der KSFH von den DozentInnen neu gewählt. Mit einer Wahlbeteiligung<br />

von 85 Prozent wurden folgende VertreterInnen unserer Hochschule gewählt: Prof. Dr. Luise Behringer,<br />

Prof. Dr. Sabine Pankofer, Prof. Dr. Rosmarie Reinspach, Prof. Dr. Hanne Schaffer <strong>und</strong> Martina Welzel.<br />

Abschiede aus dem Senat<br />

Prof. Dr. Egon Endres verabschiedete <strong>und</strong> bedankte sich im Anschluss an die Senatssitzung am 20.06.2013 bei<br />

den vier bisherigen Senatsmitglieder Prof. Dr. Franz Ebbers, Prof. Dr. Tilly Miller, Prof. Peter Obermaier-van Deun<br />

<strong>und</strong> Martina Schweiger. Besonders hob er die langjährige Mitgliedschaft von Herrn Obermaier-van Deun hervor,<br />

der sich über mehr als drei Jahrzehnte aktiv in der Hochschulpolitik einbrachte: „Herr Obermaier-van Deun hat<br />

über 31 Jahre lang seinen umfassenden Sachverstand <strong>und</strong> seine hochschulpolitische Expertise in den Senat einfließen<br />

lassen. Es dürfte kein zweites Beispiel an einer deutschen Hochschule geben, in der ein Senatsmitglied<br />

über Generationen von Studierenden hinweg die Entwicklung der Hochschule gestaltet <strong>und</strong> bereichert hat“, so<br />

die Worte des KSFH-Präsidenten. Darüber hinaus dankte er auch für das bemerkenswerte Engagement von Frau<br />

Tilly Miller, die dem Senat r<strong>und</strong> 20 Jahre wichtige Impulse gegeben <strong>und</strong> darüber hinaus wegweisende Senatskommissionen,<br />

beispielsweise zur Einführung der Bachelor- <strong>und</strong> Master-Studiengänge sowie zur Qualitätsentwicklung,<br />

geleitet hat.<br />

Dekanatswahlen der Fachbereiche<br />

Im Fachbereich Soziale Arbeit der Abteilung Benediktbeuern wurde das Dekanat neu gewählt: Der Fachbereichsrat<br />

hat einstimmig Prof. Dr. Julia Seiderer-Nack zur Dekanin, Prof. Dr. Dorit Sing zur Prodekanin <strong>und</strong> Prof. P. Dr.<br />

Bernhard Vondrasek zum Studiendekan gewählt.<br />

Das Dekanat im Fachbereich Soziale Arbeit der Abteilung München wurde durch den Fachbereichs in seiner bisherigen<br />

Besetzung bestätigt: Prof. Dr. Burghard Pimmer-Jüsten bleibt Dekan, Prof. Dr. Paul Gödicke Prodekan<br />

<strong>und</strong> Prof. Dr. Thomas Schuhmacher Studiendekan.<br />

Im Fachbereich Pflege der Abteilung München verabschiedet sich im kommenden Herbst der langjährige Dekan<br />

Prof. Dr. Johannes Kemser, an seine Stelle tritt ab dem 1.10.2013 Prof. Dr. Constanze Giese. Prodekanin wird<br />

Prof. Dr. Rosmarie Reinspach, Studiendekan wird Prof. Peter Obermaier-van Deun.<br />

Neue MA-Vertretung<br />

Seit Mai 2013 gibt es bei der Mitarbeitervertretung (MAV) der KSFH eine neue Besetzung. Künftig setzen sich<br />

Cornelia Mack (Bibliothek Benediktbeuern), Eva Mittermaier (Studierendensekretariat München), Gabriele Schlieper<br />

(Prüfungsamt Benediktbeuern), Martina Schweiger (Forschungsmanagement IF, Benediktbeuern) <strong>und</strong> Beate<br />

Vogl (Praxis-Center München) für die Belange der KSFH-MitarbeiterInnen ein. Gewählt wurden die fünf MAV-<br />

VertreterInnen, die bei der Abstimmung die meisten Stimmen auf sich vereinigen konnten, wobei die Vertretung<br />

der Abteilung München durch mindestens zwei, die Vertretung der Abteilung Benediktbeuern durch mindestens<br />

ein Mitglied gewährleistet sein muss – was bei dem vorliegenden Ergebnissen der Fall war. Vorsitzende der MAV<br />

ist Frau Schweiger. Wir gratulieren <strong>und</strong> wünschen viel Erfolg für die anstehenden Aufgaben!<br />

Ein Foto der DozentInnen <strong>und</strong> MitarbeiterInnen der KSFH, das im Rahmen der Osterklausurtage im April 2013 in Bernried am Starnberger See<br />

entstand, an denen es vor allem um eines ging: um die qualitative (Weiter-)Entwicklung der Hochschule<br />

5


2 I Juli 2013<br />

17. GBM/POB&A*- Anwendertreffen<br />

vom 24.-26.04.2013 in München<br />

Zum ersten Mal fand das 17. GBM/POB&A - Anwendertreffen an der Katholischen Stiftungsfachhochschule<br />

München statt. Die Veranstaltung, die unter dem Leitthema Zukunftsorientierte Betriebsorganisation - Angebotsentwicklung<br />

für neue Personengruppen stand, wurde in Kooperation mit dem Einrichtungsverb<strong>und</strong> Betreuungszentrum<br />

Steinhöring, einem Verb<strong>und</strong> der Katholischen Jugendfürsorge München <strong>und</strong> Freising, durchgeführt.<br />

Damit fand das Anwendertreffen erstmalig an dem Hochschulstandort statt, an dem das Verfahren von<br />

Prof. Dr. Werner Haisch (Foto) Anfang der 90er Jahre entwickelt wurde.<br />

Das Verfahren hat sich mittlerweile im ganzen B<strong>und</strong>esgebiet<br />

durchgesetzt. Aktuell wird es in über 70 Einrichtungen für Menschen<br />

mit Behinderung im B<strong>und</strong>esgebiet – überwiegend von<br />

Mitgliedern des B<strong>und</strong>esverbandes evangelischer Behindertenhilfe<br />

– aber auch von großen katholischen Trägern in Bayern<br />

angewendet. Im Kanton Solothurn in der Schweiz wird das<br />

GBM-Verfahren als Instrument zur Leistungsabrechnung von<br />

Einrichtungen mit den Kostenträgern verwendet. Die theoretischen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> die Instrumentarien des Verfahrens<br />

verbinden die individuelle Bedarfsanalyse <strong>und</strong> die Leistungsplanung<br />

mit der Organisationsanalyse <strong>und</strong> Organisationsplanung<br />

des Betriebs. Der individuelle Bedarf als zentrales Maß für Pflege-,<br />

Betreuungsleistungen, für Leistungen der Pädagogik <strong>und</strong> Assistenz soll damit als zentrales Kriterium auch in<br />

die betriebswirtschaftliche Planung <strong>und</strong> Organisation Eingang finden.<br />

Im Fokus des diesjährigen Anwendertreffens stand die Angebotsentwicklung<br />

für neue Personengruppen. Hierbei wurde<br />

der Schwerpunkt auf die Bedarfslage der Senioren gesetzt.<br />

Nachdem im Nationalsozialismus viele Menschen mit geistiger<br />

Behinderung systematisch ermordet wurden, wächst nun die<br />

erste Seniorengeneration heran. Darüber hinaus wurden Anwendungsmöglichkeiten<br />

des Verfahrens bei Menschen mit Autismus<br />

<strong>und</strong> im Rahmen der Begleitung von Menschen mit seelischer<br />

Behinderung vorgestellt <strong>und</strong> diskutiert.<br />

Prof. Dr. Klaus Grunwald von der DHBW Stuttgart berichtete von seinem Forschungsprojekt zum Thema Demenz<br />

bei Menschen mit geistiger Behinderung. Die Häufigkeit einer Demenzerkrankung ist bei Menschen mit geistiger<br />

Behinderung ungleich höher als in der übrigen Bevölkerung. Prof. Dr. Werner Haisch lenkte den Blick auf<br />

die Bedarfslagen von Menschen mit Behinderung im Alter, entfaltete diese entlang seines Modells der Lebensformen<br />

<strong>und</strong> zeigte die Notwendigkeit einer sehr individuellen Berücksichtigung der Bedürfnisse jedes einzelnen<br />

Menschen auf. Beeindruckend war der Bericht aus der Praxis von Daniel Held aus dem Kanton Solothurn in der<br />

Schweiz. Unter Einbeziehung der Senioren mit geistiger Behinderung wurde hier ein neues Wohnhaus mit Tagesstruktur<br />

entwickelt <strong>und</strong> gestaltet. Marga-Tobolar Karg vom Bezirk Oberbayern machte deutlich, dass die Bedarfe<br />

von Senioren mit Behinderung bereits in die Sozialplanung Einzug gehalten haben. Sie bekräftigte, dass<br />

Menschen mit Behinderung auch im Seniorenalter einen spezifischen Bedarf an Teilhabe haben <strong>und</strong> daher von<br />

der Eingliederungshilfe erfasst bleiben müssen. Dies unterstrich auch die ehemalige bayerische Sozialministerin<br />

Christa Stewens <strong>und</strong> machte ebenso wie Frau Tobolar-Karg deutlich, dass Menschen mit Behinderung auch an<br />

den Leistungen der Pflegeversicherung teilhaben sollen. Sie betonte die Notwendigkeit eines B<strong>und</strong>esteilhabegesetzes<br />

zur Sicherung der Leistungen für Menschen mit Behinderung im Rahmen einer neuen Finanzierungssystematik.<br />

Prof. Dr. Haisch fokusierte sowohl in seinem Vortrag als auch im anschließenden Workshop zum Thema<br />

Strategische Planung in einer sich verändernden Organisation die betriebsorganisatorischen Instrumente <strong>und</strong> Methoden<br />

zur Weiterentwicklung von Angeboten <strong>und</strong> Diensten für neue Personengruppen.<br />

Weitere Infos:<br />

www.gbm.de<br />

www.gbm-schweiz.ch<br />

Beitrag: Dr. Gertrud Hanslmeier-Prockl<br />

* GBM: Gestaltung der Betreuung von Menschen mit Behinderung<br />

(Titel des Verfahrens innerhalb des B<strong>und</strong>esverbandes evangelischer Behindertenhilfe)<br />

* POB&A: Planung <strong>und</strong> Organisation in der Betreuung <strong>und</strong> Assistenz<br />

(Originaltitel, der von den bayerischen AnwenderInnen katholischer Trägerschaft verwendet wird)<br />

6


2 I Juli 2013<br />

Ringvorlesung<br />

„Die Soziale Arbeit <strong>und</strong> ihre Bezugswissenschaften“<br />

Im Sommer 2011 ist im Rahmen der KSFH-Reihe im<br />

Lucius-Verlag der Sammelband Thomas Schumacher<br />

(Hrsg.): Die Soziale Arbeit <strong>und</strong> ihre Bezugswissenschaften,<br />

Stuttgart 2011 erschienen. Die Idee dieser<br />

Publikation war, ein Stück weit darüber Auskunft zu<br />

geben, wie im Studiengang Soziale Arbeit an den beiden<br />

KSFH-Abteilungen München <strong>und</strong> Benediktbeuern<br />

bezugswissenschaftliche Themen im Studium abgebildet<br />

<strong>und</strong> auf das Kernthema Soziale Arbeit bezogen<br />

werden. FachvertreterInnen aus beiden Abteilungen<br />

haben dazu f<strong>und</strong>ierte Beiträge geliefert.<br />

Nach Erscheinen des Sammelbandes hat die Sektion<br />

Theorie- <strong>und</strong> Wissenschaftsentwicklung der Deutschen<br />

Gesellschaft für Soziale Arbeit e. V. (DGSA) Interesse an<br />

der Darstellung der Thematik bek<strong>und</strong>et. Im November<br />

2011 gab es an der Abteilung München eine Sektionssitzung,<br />

die ganz diesem Sammelband <strong>und</strong> seiner Idee,<br />

die bezugswissenschaftlichen Strukturen der Wissenschaft<br />

Soziale Arbeit aufzuzeigen, gewidmet war.<br />

Für das Sommersemester 2013 <strong>und</strong> das Wintersemester<br />

2013/14 werden nun zentrale Themen aus diesem<br />

Buch im Rahmen einer KSFH-Ringvorlesung vorgestellt.<br />

Die Ringvorlesung ist auf sieben Termine angelegt.<br />

Drei dieser Termine haben bereits stattgef<strong>und</strong>en. Im<br />

Wintersemester werden vier weitere Vorträge folgen.<br />

Termine Sommersemester<br />

Mo, 15.04.13<br />

Prof. Dr. Thomas Schumacher<br />

„Das Studium der Sozialen Arbeit als Puzzle. Bezugswissenschaftliche<br />

Akzente in der Sozialen<br />

Arbeit“<br />

Mo, 6.05.13<br />

Prof. Dr. Hermann Sollfrank<br />

„Erziehung <strong>und</strong> Bildung als Perspektiven der<br />

Sozialen Arbeit“<br />

Mo, 3.06.13<br />

Prof. Dr. Christine Plahl<br />

„Entwicklungspsychologische Perspektiven in der<br />

Sozialen Arbeit“<br />

Termine Wintersemester<br />

Mo, 21.10.13<br />

Prof. Dr. Peter Lenninger<br />

„Soziale Arbeit <strong>und</strong> die Strukturen menschlichen<br />

Zusammenlebens“<br />

Mo, 11.11.13<br />

Prof. Peter Obermaier-van Deun/<br />

Prof. Dr. Markus Babo<br />

„Um des Menschen willen – Soziale Arbeit zwischen<br />

Normen <strong>und</strong> christlichem Sinnhorizont“<br />

Mo, 9.12.13<br />

Prof. Dr. Andreas Schwarz<br />

„Soziale Arbeit <strong>und</strong> die Aufgaben der Gesellschaft“<br />

Mo, 13.01.14<br />

Prof. Dr. Tilly Miller<br />

„Soziale Arbeit zwischen Disziplinarität <strong>und</strong><br />

Transdisziplinarität“<br />

7


2 I Juli 2013<br />

Die Alte Heimat im Fokus<br />

Vernissage <strong>und</strong> Ausstellung<br />

Am 13.06.2013 fand die Vernissage zur Ausstellung<br />

Die Alte Heimat im Fokus im ASZ-Laim (Alten- <strong>und</strong><br />

Service-Zentrum im Kiem-Pauli-Weg 22) statt. Nach<br />

der Begrüßung der KSFH-Vizepräsidentin Prof. Dr.<br />

Annette Vogt, sprachen der Kommunalreferent Axel<br />

Markwardt <strong>und</strong> der Bezirksausschussvorsitzende des<br />

25. Stadtbezirks, Josef Mögele. Die Vernissage war ein<br />

voller Erfolg: Gute Stimmung, angeregte Gespräche<br />

<strong>und</strong> die Vielfalt der Fotografien prägten den Abend, zu<br />

dem sich neben den Bewohnern der Alten Heimat auch<br />

zahlreiche Gäste von außerhalb einfanden.<br />

In Unterstützung von REGSAM (Regionale Netzwerke<br />

für Soziale Arbeit in München), entstand Die Alte<br />

Heimat im Fokus im Rahmen einer Kooperation von<br />

Mieterinnen <strong>und</strong> Mietern des Laimer Wohnquartiers<br />

„Alte Heimat“ mit KSFH-Studierenden des Fachbereich<br />

Soziale Arbeit unter Leitung von der Lehrbeauftragten<br />

Hester Butterfield. In der Zeit von November bis Dezember<br />

2012 machten die Studierenden Fotos, darunter<br />

auch viele eindrucksvolle Portraits, <strong>und</strong> führten<br />

Interviews mit 56 der dort lebenden Personen. Thematisiert<br />

wurde dabei vor allem die Lebensqualität in<br />

ihrer Siedlung. Die Fotos zeigen das Wohnviertel Alte<br />

Heimat mit den Menschen, die es bewohnen <strong>und</strong> beleben.<br />

Sie machen auf die Geschichte, die sich hinter der<br />

Alten Heimat verbirgt, sowie auf das herausragende<br />

Engagement der Mieterinnen <strong>und</strong> Mieter für deren<br />

Erhalt aufmerksam.<br />

Die Befragung war für viele Menschen ein Motivationsgr<strong>und</strong>,<br />

sich einer bereits bestehenden Gruppe von Mieterinnen<br />

<strong>und</strong> Mietern anzuschließen, die sich öffentlich<br />

für die Belange ihrer Siedlung einsetzt. Die Befragung<br />

sowie das Engagement der Bürger wurden <strong>und</strong> werden<br />

auch weiterhin durch REGSAM-Schwerpunktarbeit<br />

gefördert <strong>und</strong> begleitet. Die Alte Heimat in München-<br />

Laim ist eines von sechs ausgewählten Münchner<br />

Gebieten mit so genanntem sozialpolitischem Handlungsbedarf,<br />

indem sich soziale Einrichtungen vor<br />

Ort, der Bezirksausschuss, entscheidende Bereiche der<br />

Städtischen Verwaltung sowie die Wohnungswirtschaft<br />

zusammenschließen, um Verbesserungen anzustoßen.<br />

Lehrbeauftragte Hester Butterfield (rechts) mit<br />

einem <strong>Studenten</strong><br />

8


2 I Juli 2013<br />

PraxisanleiterInnentag am<br />

14.05.2013 im Fachbereich Soziale<br />

Arbeit München<br />

Vernissage <strong>und</strong> Ausstellung an der KSFH in<br />

Benediktbeuern<br />

Licht <strong>und</strong> Landschaft<br />

von Jutta Braun<br />

Am 14.05.2013 fand in bewährter Tradition der PraxisanleiterInnentag<br />

Soziale Arbeit an der Abteilung<br />

München statt. Die Resonanz war auch in diesem Jahr<br />

sehr positiv. R<strong>und</strong> 350 Personen füllten die Räume der<br />

KSFH, davon 140 Praxisvertreterinnen <strong>und</strong> -vertreter,<br />

die der Einladung folgten. Der Dank der Hochschule<br />

an die engagierten Anleiterinnen <strong>und</strong> Anleiter für ihre<br />

Begleitung der Studierenden im Praxissemester wurde<br />

vom sonnigen Wetter <strong>und</strong> der guten Atmosphäre am<br />

Campus unterstrichen.<br />

Wie eine abschließende Evaluation des KSFH-Angebots<br />

ergab, schätzen die Praxisgäste besonders den persönlichen<br />

Kontakt <strong>und</strong> die Gelegenheit, sich mit VertreterInnen<br />

der Hochschule auszutauschen <strong>und</strong> mehr über<br />

aktuelle Entwicklungen zu erfahren. Ebenso wurde die<br />

Mischung von fachlichem Input <strong>und</strong> Workshop lobend<br />

hervorgehoben: Bevor nachmittags in den Seminargruppen<br />

mit den Studierenden weitergearbeitet wurde,<br />

erhielten die Teilnehmenden einen inhaltlichen Impuls.<br />

In diesem Jahr führte Cornelia Meidel mit ihrem Vortrag<br />

Soziale Arbeit auf dem Weg zu einer Evidenzbasierten<br />

Praxis? gr<strong>und</strong>legend in dieses aktuelle Thema ein<br />

<strong>und</strong> zeigte dabei Für <strong>und</strong> Wider auf. Damit bereitete<br />

sie die Basis für die Diskussionen in den Seminargruppen,<br />

die sich insbesondere auch mit deren Bedeutung<br />

für die Professionsentwicklung auseinandersetzten.<br />

Cornelia Meidel ist Masterabsolventin der KSFH. Ihre<br />

Masterarbeit, die das Potenzial der Evidenzbasierten<br />

Praxis für die Professionalisierung zum Thema hat,<br />

wurde kürzlich vom Förderverein Katholische Stiftungsfachhochschule<br />

München e.V. ausgezeichnet.<br />

Am 14.06.2013 wurde die Ausstellung Licht <strong>und</strong><br />

Landschaft von Jutta Braun in der Bibliotheksgalerie<br />

im Neubau der KSFH in Benediktbeuern eröffnet.<br />

Die Künstlerin, die ihre Gemälde sowohl national<br />

als auch international (Norwegen, Österreich,<br />

USA) ausstellt, zeigt im Rahmen der KSFH-Ausstellung<br />

eine Auswahl ihrer Gemälde aus dem Segment der<br />

Kreuzpinseltechnik.<br />

Die Kreuzpinseltechnik ist eine Methode, bei der viele<br />

lasierende übereinander gelegte Pinselstriche aufgetragen<br />

werden, die sowohl in horizontaler wie auch in<br />

vertikaler Richtung laufen. Das Ziel dieser Technik ist<br />

vor allem, abstrahierte Landschaften darzustellen, die<br />

sich bei unterschiedlicher Lichteinwirkung wie in der<br />

Natur stark verändern. So kann auf dem Objekt eine<br />

transparente, schimmernde oder leuchtende Farbigkeit<br />

entstehen. Jutta Braun, die mit ihrer Familie in Germering<br />

bei München lebt, nutzt diese Methode zur Darstellung<br />

ihrer eigenen<br />

Gefühlswelt:<br />

„Die Veränderung<br />

von Farbe <strong>und</strong> ihre<br />

Ausdruckskraft<br />

durch die Wechselwirkung<br />

mit Licht<br />

ist die Sprache<br />

meiner Gefühle“.<br />

Organisiert wurde<br />

die Ausstellung unter der Leitung von Klaus Drescher<br />

(Bereich Kultur Ästhetik Medien an der KSFH).<br />

Die Gemälde können<br />

noch bis zum<br />

26.07.2013 montags<br />

bis freitags von 9.00-<br />

15.00 Uhr besichtigt<br />

werden.<br />

9


2 I Juli 2013<br />

Ausgezeichnet 2013<br />

Mit der Preisverleihung Ausgezeichnet! prämierte <strong>und</strong> würdigte der Förderverein Katholische Stiftungsfachhochschule<br />

München e.V. auch in diesem Jahr Bachelor- <strong>und</strong> Masterarbeiten unserer AbsolventInnen, die sich<br />

in ihrem Thema, dessen Aktualität <strong>und</strong> Originalität hervorheben. Vergeben werden jeweils 3 Preise <strong>und</strong> 3<br />

Würdigungen. Die beiden Erstplatzierten Julia Wiesinger (Bachelor) <strong>und</strong> Andrea Glodek (Master) sprechen im<br />

Interview über ihre thematische Herangehensweise <strong>und</strong> die zentralen Ergebnisse ihrer Abschlussarbeiten.<br />

Frau Wiesinger, Sie beschäftigen<br />

sich in Ihrer Bachelorarbeit mit<br />

Frauen in Führungspositionen in<br />

der Sozialen Arbeit. Wie kamen Sie<br />

auf dieses Thema?<br />

Julia Wiesinger: In meiner Literaturrecherche<br />

bin ich immer wieder<br />

auf Definitionen <strong>und</strong> Begrifflichkeiten<br />

gestossen, die mich irritiert<br />

haben. So habe ich beispielsweise<br />

in relevanten Fachpublikationen<br />

davon gelesen, dass die Soziale Arbeit<br />

ein „Frauenberuf unter männlicher<br />

Führung“ sei. Spätestens ab<br />

diesem Zeitpunkt wollte ich wissen,<br />

wie es zu solch pauschaler Aussage<br />

kommt. Gibt es dafür wissenchaftlich<br />

f<strong>und</strong>ierte Belege? Immerhin<br />

verfestigen sich dadurch gesellschaftliche<br />

Meinungsbilder. Darüber<br />

hinaus bin ich schon immer an<br />

Genderthemen interessiert <strong>und</strong> war<br />

während meines Studiums aktiv im<br />

KSFH-Frauenbeirat.<br />

Wie sind Sie an das Thema herangegangen?<br />

Julia Wiesinger: Ich habe mich<br />

für eine Metaperspektive auf den<br />

1. Preis Bachelorarbeit<br />

Julia Wiesinger<br />

Studiengang: Soziale Arbeit<br />

Thema:<br />

Frauen in Führungspositionen<br />

in der Sozialen Arbeit<br />

„Geschlechter-Stereotype aufweichen<br />

<strong>und</strong> auflösen“<br />

derzeitigen Forschungsstand entschieden.<br />

In meiner Abschlussarbeit<br />

sollte aufgezeigt werden,<br />

wie zur Zeit in diesem Bereich geforscht<br />

wird <strong>und</strong> inwiefern diese<br />

Forschungsergebnisse zu dem Bild<br />

beitragen, dass wir von Sozialarbeiterinnen<br />

allgemein bzw. von Frauen<br />

haben, die in diesem Bereich in führenden<br />

Positionen arbeiten.<br />

Gibt es bereits aussagekräftige Forschungsarbeiten<br />

zu Frauen in leitender<br />

Funktion?<br />

Julia Wiesinger: Trotz des hohen<br />

Frauenanteils in der Sozialen Arbeit<br />

liefern die Wohlfahrtsverbände im<br />

quantitativen Bereich eher wenig<br />

verwertbares Datenmaterial. Anders<br />

als bei weitergefassten Erhebungen<br />

zur Erwerbstätigkeit oder zu vorhandenen<br />

Studienabschlüssen wird<br />

selten benannt, in welcher Position<br />

bzw. auf welcher Hierarchieebene<br />

sich die Frau befindet.<br />

Der qualitative Teil meiner empirischen<br />

Erhebung gestaltete sich für<br />

mich wesentlich einfacher, da bereits<br />

stichhaltige Face-to-Face-Befragungen<br />

von Frauen im beruflichen<br />

Aufstieg oder in Leitungsfunktion<br />

vorhanden sind. Mir ist allerdings<br />

aufgefallen, dass die Stichproben<br />

rein weiblich sind. Zudem wurden<br />

die vorliegenden Querschnittstudien<br />

bislang leider auch nicht<br />

wiederholt.<br />

Was wünschen Sie sich in diesem<br />

Zusammenhang von künftiger<br />

Forschungsarbeit?<br />

Julia Wiesinger: Zunächst finde ich<br />

es wichtig, dass in künftige Befragungen<br />

nicht nur Frauen einbezogen<br />

werden. Erst wenn erfasst<br />

wird, welche Sichtweise Männer<br />

von ihrer Berufsrolle in der Sozialen<br />

Arbeit haben, können Vergleiche<br />

mit dem Berufsverständnis von<br />

Frauen gezogen werden. Auch plädiere<br />

ich für eine Erhebung in unterschiedlichen<br />

Hierarchieebenen.<br />

Nur so können stichhaltige Aussagen<br />

darüber gemacht werden, warum<br />

sich die meisten Sozialarbeiterinnen<br />

für einen Verbleib an der<br />

Basis entscheiden.<br />

Welches Bild zeichnet die bisherige<br />

Forschung?<br />

Julia Wiesinger: Die Studien, die<br />

ich in meine Bachelorarbeit einbezogen<br />

habe, konzentrieren sich vor<br />

allem auf die Barrieren <strong>und</strong> Hemmnisse,<br />

warum es in der Sozialen<br />

Arbeit – trotz hohem Frauenanteil<br />

– nur wenige weibliche Führungskräfte<br />

gibt. Immer wieder ist die<br />

Rede von „inneren Barrieren“ wie<br />

einem ambivalenten Machtverhältnis,<br />

das Frauen davon abhält, sich<br />

im Beruf nach oben zu arbeiten.<br />

Frauen, so die mehrheitliche Meinung,<br />

planen ihre Karriere nicht<br />

so sehr wie Männer. Das bedeutet:<br />

Frauen werden so dargestellt, als<br />

10


2 I Juli 2013<br />

ob sie nicht den notwendigen Drive<br />

haben, um sich für Führungspositionen<br />

zu bewerben. Sie scheitern an<br />

sich selbst, bleiben <strong>liebe</strong>r die „fleißigen<br />

Beziehungsarbeiterinnen“<br />

als ihren beruflichen Aufstieg zu<br />

planen.<br />

Die Wissenschaft zeichnet also<br />

ein durchaus einseitiges Bild von<br />

Frauen im Berufsleben.<br />

Julia Wiesinger: Ja, so ist es. Ich<br />

kam zu einem einseitigen Untersuchungsergebnis<br />

<strong>und</strong> werfe nun<br />

auch bewusst die Frage in meiner<br />

Arbeit auf, wie sich Geschlechter-<br />

Stereotype in der Forschung vermeiden<br />

lassen. Aufgr<strong>und</strong> der wichtigen<br />

Wechselwirkung zwischen<br />

Forschung <strong>und</strong> Praxis werden Forschungsergebnisse<br />

vielfach zitiert<br />

<strong>und</strong> rezipiert. Umso wichtiger ist<br />

es, nicht Klischees in den Verhaltensweisen<br />

zu bedienen, sondern<br />

konkret nachzufragen, warum sich<br />

Frauen – als „Täter“ <strong>und</strong> nicht als<br />

„Opfer“ – nicht häufiger auf Managementpositionen<br />

bewerben. Ich<br />

weise in diesem Zusammenhang<br />

auf die Theorien zum Gender Trouble<br />

von Judith Butler hin: Die Forschung,<br />

die der Praxis oft als Bezugsquelle<br />

diente, könnte sogar<br />

absichtlich zur Geschlechterverwirrung<br />

beitragen, indem sie Stereotype<br />

aufweicht oder sogar auflöst.<br />

Herzlichen Dank für das Gespräch!<br />

Mehr erfahren ...<br />

Die Bachelorarbeit von Julia<br />

Wiesinger findet sich in<br />

unserer KSFH-Bibliothek am<br />

Campus in München.<br />

1. Preis Masterarbeit<br />

Andrea Glodek<br />

Konsekutiver Masterstudiengang<br />

Angewandte Sozial- <strong>und</strong><br />

Bildungswissenschaften<br />

Thema:<br />

Berufseinmündung in der<br />

Sozialen Arbeit. Erwartungen<br />

an das Humankapital von<br />

Bachelor-Absolventinnen <strong>und</strong><br />

-Absolventen aus Sicht der<br />

Personalverantwortlichen.<br />

„Gesucht wird nach denjenigen, die<br />

in ihrer Qualifikation <strong>und</strong> Persönlichkeit<br />

am besten passen“<br />

Warum die Fragestellung nach den<br />

Wünschen der Personalverantwortlichen.<br />

Gibt es dazu nicht bereits<br />

verschiedenste Untersuchungen?<br />

Andrea Glodek: Im Gegenteil. Ich<br />

habe hier tatsächlich wissenschaftliches<br />

Neuland betreten. Bislang gab<br />

es keinerlei Erhebungen dazu, welche<br />

Anforderungen an BerufseinsteigerInnen<br />

gestellt werden, die<br />

gerade erst ihren Bachelor beendet<br />

<strong>und</strong> nun nach einer ersten Anstellung<br />

im sozialen Bereich suchen.<br />

Hier bestand eine Wissenslücke, obwohl<br />

es zu dem Thema sehr viel zu<br />

sagen gibt. Mittlerweile gibt es neben<br />

meiner qualitativen auch eine<br />

quantitative Erhebung.<br />

Frau Glodek, Ihre Masterarbeit beschäftigt<br />

sich mit dem, was sich<br />

Personalverantwortliche von Studienabgängern<br />

in der Sozialen Arbeit<br />

wünschen. Wie kamen Sie zu dem<br />

Thema?<br />

Andrea Glodek: Noch bevor ich<br />

mich für die Ausrichtung meiner<br />

Master-Abschlussarbeit entschieden<br />

habe, war ich bereits mit dem Thema<br />

befasst. Ich arbeitete bis zu diesem<br />

Zeitpunkt bereits über ein Jahr<br />

als wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

in dem Praxisforschungsprojekt<br />

Berufseinmündung in der Sozialen<br />

Arbeit <strong>und</strong> Pflege, das vom Förder-<br />

verein Katholische Stiftungsfachhochschule<br />

München e.V. ideell <strong>und</strong><br />

finanziell unterstützt wurde. Demnach<br />

wusste ich, wieviel Datenmaterial<br />

bereits vorhanden war <strong>und</strong> wie<br />

gut ich die Interviews aus dieser Erhebung<br />

nach einer neuen Fragestellung<br />

sek<strong>und</strong>är auswerten konnte.<br />

Meine Ergebnisse stützen sich auf<br />

drei Einzel- <strong>und</strong> zwei Gruppeninterviews<br />

mit Personalverantwortlichen<br />

aus verschiedenen Feldern der Sozialen<br />

Arbeit, die bereits – <strong>und</strong> das<br />

war eine Bedingung – Bachelorabsolventen<br />

in ihrer Einrichtung eingestellt<br />

hatten.<br />

Was beeinflusst die Entscheidung<br />

von Personalern? Welche Auswahlkriterien<br />

stehen an vorderster<br />

Stelle?<br />

Andrea Glodek: Ich habe in meiner<br />

Befragung festgestellt, dass<br />

nicht nach dem Generalisten sondern<br />

vielmehr nach der Mitarbeiterin<br />

oder dem Mitarbeiter gesucht<br />

wird, der in seiner Persönlichkeit<br />

<strong>und</strong> Qualifikation am besten auf<br />

die ausgeschriebene Stelle passt.<br />

Dabei spielt die Persönlichkeit, als<br />

eins der am häufigsten genannten<br />

Merkmale, eine wichtige Rolle. Leider<br />

lässt sich diese Eigenschaft nicht<br />

11


2 I Juli 2013<br />

spefizieren, sondern ergibt sich aus<br />

dem Gesamtbild, das die Bewerber<br />

hinterlassen: das fängt bei der stilistischen<br />

Ausarbeitung des Bewerbungsanschreibens<br />

an <strong>und</strong> geht bis<br />

hin zur Selbstdarstellung im persönlichen<br />

Gespräch, zur Kleidung, zum<br />

Benehmen, etc. Eine Absage hängt<br />

also nicht nur davon ab, wie hoch<br />

die beruflichen Qualifikationen sind,<br />

sondern auch davon, welchen persönlichen<br />

Gesamteindruck die Bewerber<br />

bei ihrem potenziellen Arbeitgeber<br />

hinterlassen.<br />

Stichwort „berufliche Qualifikationen“:<br />

Auf was achten die Personalverantwortlichen,<br />

wenn es um<br />

fachliche Kompetenzen geht?<br />

Andrea Glodek: Der künftige Arbeitgeber,<br />

so das Ergebnis meiner<br />

Interviews, legt viel Wert auf die<br />

beruflichen Erfahrungen, die eine<br />

Bewerberin oder ein Bewerber mitbringt.<br />

Hat der Studierende bereits<br />

während seinem Bachelor-Studium<br />

Berufserfahrung gesammelt? Über<br />

welchen Zeitraum <strong>und</strong> in welchem<br />

Kontext? Hier sind auch Praxiserfahrungen<br />

außerhalb der Sozialen<br />

Arbeit von Bedeutung. Zudem wirkt<br />

sich ehrenamtliches Engagement,<br />

das über die Studienfinanzierung<br />

hinausgeht, oft positiv auf das Auswahlverfahren<br />

aus. Vor dem Hintergr<strong>und</strong>,<br />

wie wichtig praktische<br />

Erfahrungen für Studierende sind,<br />

kritisierten meine Interviewpartner<br />

mehrfach die Entscheidung auf<br />

Hochschulebene, ein Praxissemester<br />

im Rahmen des Bologna-Prozesses<br />

zu streichen.<br />

Sie leiteten in Ihrer Masterarbeit<br />

drei Hauptstränge an Konsequenzen<br />

für Hochschule, Studierende<br />

<strong>und</strong> für Anstellungsträger<br />

ab. Können Sie diese exemplarisch<br />

benennen?<br />

Andrea Glodek: Für Hochschulen ergibt<br />

sich eine Verantwortung ihren<br />

Studierenden gegenüber. Mit Angeboten<br />

wie Bewerbungstrainings<br />

<strong>und</strong> Berufsorientierungsseminaren<br />

unterstützen Hochschulen den Berufseinstieg<br />

ihrer Studierenden. Der<br />

Bologna-Prozess fordert die Employability;<br />

den Benchmark setzt<br />

die Hochschule, deren Studierende<br />

am häufigsten <strong>und</strong> am schnellsten<br />

in das Berufsleben einmünden.<br />

Um die Studierenden optimal auf<br />

ihr späteres Berufsleben vorzubereiten,<br />

ist der Dialog mit der Praxis<br />

unabdingbar.<br />

Studierende sind wiederum gefordert,<br />

sich Bewerbungskompetenzen<br />

anzueignen. Dazu gehört auch, sich<br />

im Vorfeld Gedanken darüber zu<br />

machen, wie sich ihre Kompetenzen<br />

mit dem geforderten Stellenprofil<br />

übereinbringen lassen. Die eingereichte<br />

Bewerbungsmappe sollte die<br />

gängigen Formalia einhalten, fehlerfrei<br />

sein; sie sollten sich auf die<br />

möglichen Fragen im Gespräch entsprechend<br />

vorbereiten <strong>und</strong> in ihrer<br />

Kleiderauswahl – oftmals unausgesprochene<br />

– Etikette einhalten.<br />

Die Anstellungsträger wiederum unterstützen<br />

den Einmündungsprozess<br />

der Bachelor-Studierenden, wenn<br />

sie klar formulieren, was sie sich<br />

einerseits von der Hochschule, andererseits<br />

von ihren künftigen Mitarbeitern<br />

wünschen. Wichtig finde<br />

ich an der Stelle die Toleranz gegenüber<br />

den Aufgaben der Hochschule,<br />

die das Ziel hat, ihre Studierenden<br />

wissenschaftlich <strong>und</strong> arbeitsmarktfähig<br />

auszubilden.<br />

Herzlichen Dank für das Gespräch!<br />

Mehr erfahren ...<br />

Die Masterarbeit von Andrea<br />

Glodek findet sich in unserer<br />

KSFH-Bibliothek am Campus<br />

in München.<br />

Die quantitative Erhebung<br />

zum Thema kann in der Ausabe<br />

1-2.2013 des sozialmagazins<br />

nachgelesen werden.<br />

12


2 I Juli 2013<br />

Praxis III-Projekte in der Sucht- <strong>und</strong><br />

Straffälligenhilfe<br />

Im Rahmen des Seminars Soziale Arbeit mit AdressatInnen der Suchthilfe<br />

<strong>und</strong> Straffälligenhilfe unter der Leitung von Prof. Dr. Dischler <strong>und</strong><br />

Ursula Unterkofler entwarfen StudentInnen verschiedene Plakate zu<br />

bereits durchgeführten Projekten in ihrer Praxismodulphase III (Vertiefung<br />

des Praxissemesters). In der KSFH Info stellen wir 3 Poster vor, die<br />

sich durch Layout, aber vor allem auch durch die ausgewählten Projektinhalte<br />

hervorheben.<br />

Steffen Babos führte bei der BRÜ-<br />

CKE e.V. Augsburg ein Projekt mit<br />

jugendlichen, straffälligen Vätern<br />

durch. Eine Vierergruppe hatte die<br />

Aufgabe, in Eigenregie Filmausschnitte<br />

zu produzieren, die immer<br />

mit der gleichen Szene anfangen,<br />

sich dann aber im weiteren<br />

Handlungsverlauf unterscheiden.<br />

Projektziel war es, auf unterschiedliche<br />

Erziehungsstile aufmerksam<br />

zu machen.<br />

Wie sah die Einstiegsszene aus?<br />

Wie der weitere Verlauf?<br />

Steffen Babos: Am Anfang, den<br />

übrigens meine kleine Schwester<br />

geschauspielert hat, bekommt ein<br />

Kind ein Mobiltelefon geschenkt,<br />

was herunterfällt <strong>und</strong> kaputt geht.<br />

Der Vater reagiert jeweils sehr<br />

unterschiedlich: mal gleichgültig,<br />

mal sehr autoritär <strong>und</strong> dominant,<br />

mal wütend. Aufgr<strong>und</strong> der verschiedenen<br />

Szenarien kamen die<br />

Jugendlichen miteinander ins<br />

Gespräch, diskutierten über Kindererziehung,<br />

Erziehungsstile, Erziehungstipps,<br />

etc.<br />

Welche Erfahrungswerte nehmen<br />

Sie aus Ihrem Projekt mit?<br />

Steffen Babos: Die jugendlichen<br />

Männer hatten viel Spaß daran,<br />

sich für einen eigenen Film ein<br />

Drehbuch auszudenken <strong>und</strong> umzusetzen.<br />

Allerdings war es auch<br />

nicht immer leicht für mich, die vier<br />

bei Laune zu halten. Auch habe ich<br />

den Zeitaufwand unterschätzt – um<br />

einen guten Film zu drehen, bedarf<br />

es einer akribischen Vor- <strong>und</strong> dann<br />

auch Detailarbeit. Bei der Umsetzung<br />

des Posters unterstützte mich<br />

mein Vater, der ist Grafiker.<br />

13


2 I Juli 2013<br />

Claudia Liszewski initiierte im Rahmen<br />

der 40-Jahrfeier von Condrobs<br />

e.V. ein Filmprojekt mit Patienten<br />

einer teilstationären Therapieeinrichtung<br />

für drogensüchtige<br />

Erwachsene. Der 30minütige Film,<br />

der von fünf Patienten aufgenommen<br />

wurde, zeigt zunächst kurz<br />

deren Biografien, dann werden<br />

Passanten an öffentlichen Orten<br />

eingeblendet, die zu ihren Erfahrungen<br />

mit Suchtproblemen<br />

befragt werden.<br />

Welche Fragen stellten die Projektteilnehmer<br />

den Passanten?<br />

Claudia Liszewski: Die Patienten<br />

fragten die Passanten, ob sie die<br />

Tagesklinik Condrobs kennen, was<br />

sie von Suchttherapien halten,<br />

ob sie damit bereits Erfahrungen<br />

gemacht haben, etc. Suchtkranke<br />

haben in der Regel wenig Selbstvertrauen,<br />

umso schöner war es, mitzuerleben,<br />

wie offen die Befragten<br />

auf die Patienten reagiert haben.<br />

Die Passanten haben gerne <strong>und</strong> viel<br />

mit ihren Interviewpartnern geredet<br />

– was wiederum einen sehr positiven<br />

Effekt auf den Projektverlauf<br />

hatte, da sich meine Teilnehmer<br />

durch diese Erfahrung gestärkt <strong>und</strong><br />

motiviert fühlten.<br />

Der Film wurde dann im Rahmen<br />

der 40-Jahrfeier gezeigt?<br />

Claudia Liszewski: Ja, aber leider<br />

auf einem sehr kleinen Monitor,<br />

der von den Besuchern der Jubiläumsfeier<br />

kaum wahrgenommen<br />

wurde. Meine Projektteilnehmer<br />

waren verständlicherweise sehr<br />

enttäuscht darüber, bewerten das<br />

Projekt aber sonst sehr gut.<br />

14


2 I Juli 2013<br />

Nora Seiffert entwickelte während<br />

ihres Praxissemesters beim Therapienetz<br />

Essstörung e.V., gemeinsam<br />

mit ihrer Kommilitonin Anja<br />

Pokorny, ein Workshopkonzept zu<br />

den Themen Schönheit <strong>und</strong> medialer<br />

Einfluss. Das Konzept spricht<br />

junge Mädchen an; es soll aufklären,<br />

informieren <strong>und</strong> auch zum<br />

Nachdenken anregen.<br />

Wieso haben Sie sich für die Themen<br />

Schönheit <strong>und</strong> mediale Vorgaben<br />

entschieden?<br />

Nora Seiffert: Die Gründe für eine<br />

Essstörung bei jungen Mädchen<br />

sind vielschichtiger Natur. Hier<br />

spielen Elternhaus, Selbstvertrauen,<br />

etc. eine wesentliche Rolle. Dennoch<br />

habe ich – im Rahmen meines<br />

Praxissemesters – erfahren, wie oft<br />

eine Magersucht damit zusammehängt,<br />

schlank <strong>und</strong> schön sein zu<br />

wollen. Mit dem Workshop-Konzept<br />

zum Thema Medien <strong>und</strong> gesellschaftliches<br />

Schönheits-Verständnis<br />

wollen wir verdeutlichen, wie sehr<br />

wir in unseren Idealen von der<br />

Medienwelt beeinflusst <strong>und</strong> auch<br />

manipuliert werden. Als wir in<br />

Schulklassen die Frauen auf dem<br />

Dove-Werbeplakat zeigten, reagierten<br />

viele Mädchen abwertend <strong>und</strong><br />

entsetzt: „viel zu dick“, so lautete<br />

deren Urteil.<br />

Konnte der Workshop bereits<br />

umgesetzt werden?<br />

Nora Seiffert: Nein, leider nicht.<br />

In der Mädchen-Wohngruppe von<br />

Essstörung e.V. gab es leider keine<br />

Interessentinnen – obwohl sie<br />

sonst oft nach Aktionen fragen, an<br />

denen sie sich beteiligen können.<br />

Schade, dass demnach bisher auch<br />

keine Projektergebnisse vorliegen.<br />

Aber das kommt hoffentlich noch,<br />

im Rahmen von Schulprojektarbeit<br />

oder in einem Mutter-Kindheim.<br />

15


2 I Juli 2013<br />

Career Day 2013<br />

Praxis- & Karrieretag der Fachbereiche<br />

Soziale Arbeit <strong>und</strong> Pflege<br />

Nach der Premiere in<br />

Benediktbeuern, fand<br />

nun am 3.05.2013 der<br />

Career Day der Abteilung<br />

München statt.<br />

Erstmals waren beide<br />

Fachbereiche der Stiftungsfachhochschule<br />

in die Veranstaltung<br />

eingeb<strong>und</strong>en: die Soziale<br />

Arbeit <strong>und</strong> die<br />

Pflege.<br />

Zur zentralen Veranstaltung des Career Day 2013<br />

Die Begrüßung übernahm die KSFH-Vizepräsidentin Prof. Dr. Annette<br />

Vogt. Prof. Dr. Thomas Schumacher (Soziale Arbeit) <strong>und</strong> Prof. Dr. Johannes<br />

Kemser (Dekan Fachbereich Pflege) sprachen in einem Dialogvortrag über<br />

Die Berufseinmündung in der Sozialen Arbeit <strong>und</strong> Pflege: Routinen - aktuelle<br />

Fragen - Perspektiven. Professorin Dr. Sabine Pankofer referiert zum Thema<br />

Und nach dem Master promoviere ich dann! Sie gab ihren ZuhörerInnen<br />

Hinweise zur akademischen Laufbahnplanung <strong>und</strong> Promotion für AbsolventInnen<br />

von Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Zwei <strong>Studentinnen</strong><br />

der KSFH r<strong>und</strong>eten das inhaltliche Programm ab, indem sie das<br />

Qualifikationsprofil von MasterabsolventInnen darstellten.<br />

Zum Messebereich des Career Day 2013<br />

Über alle Stockwerke im J-Bau präsentierten sich Organisationen, Einrichtungen<br />

<strong>und</strong> Verbände, die den Career Day vor allem auch für erste, intensivere<br />

Kontakte zu potenziellen ArbeitnehmerInnen nutzten. Als Aussteller<br />

waren KSFH-Kooperationspartner wie der Caritasverband der Erzdiözese<br />

München <strong>und</strong> Freising e.V., das FTZ - FrauenTherapieZentrum, die Herzogsägmühle,<br />

Innere Mission München e.V., KJF - Katholische Jugendfürsorge<br />

der Erzdiözese München <strong>und</strong> Freising e. V., der KMFV - Katholischer<br />

Männerfürsorgeverein München e.V. <strong>und</strong> das Sozialreferat der Landeshauptstadt<br />

dabei. Daneben stellten sich die AWO München Stadt, Diakonie<br />

Jugendhilfe Oberbayern <strong>und</strong> die Pfennigparade Stationäre Wohngruppen<br />

GmbH <strong>und</strong> REVERSY GmbH vor.<br />

In 20minütigen Karrieretalks kamen<br />

die Studierenden <strong>und</strong> AbsolventInnen<br />

unserer Hochschule mit<br />

Personalverantwortlichen ins Gespräch.<br />

Über 20 Einrichtungen bzw.<br />

Träger boten derartige Gespräche<br />

an, darunter das Sozialreferat der<br />

Landeshauptstadt München, der<br />

Caritasverband, der Katholische<br />

Männerfürsorgeverein, die Innere<br />

Mission München, der Kreisjugendring<br />

München <strong>und</strong> die Katholische<br />

Jugendfürsorge. Die beiden Veranstalterinnen<br />

Birgitta Greilinger (Praxis-Center<br />

München) <strong>und</strong> Carmen<br />

Maye (Projektstelle Career- & Alumniarbeit)<br />

durften sich am Ende des<br />

Tages über eine r<strong>und</strong>um gelungene<br />

Veranstaltung freuen.<br />

Die Veranstalterinnen: Birgitta Greilinger<br />

(rechts) <strong>und</strong> Carmen Maye<br />

Gelungene Organisation: Beate Vogl<br />

(rechts) <strong>und</strong> Cornelia Kainz<br />

16


2 I Juli 2013<br />

Zum KSFH-Pflegefachtag wurde die Forderung<br />

nach einer bayerischen Pflegekammer laut<br />

Der Pflege eine eigene Stimme geben<br />

Unter dem Motto Der Pflege eine eigene Stimme geben fand am<br />

13.06.2013 ein Pflegefachtag an der Katholischen Stiftungsfachhochschule<br />

mit politischer Themenausrichtung statt, zu dem Alumni der Hochschule,<br />

Studierende <strong>und</strong> auch zahlreiche Gäste aus der Praxis eingeladen<br />

waren. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der derzeit durchgeführten Befragung in<br />

Bayern (Infratest) zur Errichtung einer Pflegekammer in Bayern stellte<br />

Frank Vilsmeier, 1. Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Pflegerates,<br />

in seiner Keynote den nach seiner Auffassung unabdingbaren Weg<br />

einer Berufsordnung zur Kammer für die Pflege in Deutschland – auch als<br />

mögliches Modell für Bayern – dar.<br />

Mit dem Appell an Politik <strong>und</strong> Gesellschaft, eine Pflegekammer in Bayern<br />

zu institutionalisieren, veranstaltete der Fachbereich Pflege den Pflegefachtag<br />

Der Pflege eine eigene Stimme geben, zu dem ein prominenter<br />

Interessenvertreter aus Schleswig-Holstein gewonnen werden konnte:<br />

Im Anschluss an die Begrüßung durch Prof. Dr. Egon Endres, Präsident<br />

der KSFH, sprach Frank Vilsmeier, 1. Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen<br />

Pflegerates darüber, wie es Verbänden <strong>und</strong> anderen Befürwortern<br />

in dem norddeutschen B<strong>und</strong>esland gelang, den Vorschlag für eine Pflegekammer<br />

in den Landtag einzubringen <strong>und</strong> somit den rechtlichen Weg<br />

für eine Errichtung zu ebnen. Dabei hob er hervor, welchen wichtigen<br />

Stellenwert eine Berufsordnung für Pflegefachberufe einnimmt, durch<br />

die Berufspflichten festgelegt, gleichermaßen aber auch die Qualität der<br />

beruflichen Tätigkeit langfristig abgesichert <strong>und</strong> das Ansehen des Pflege-<br />

Berufsstandes gesteigert wird. „Die Einführung einer Berufsordnung ist<br />

der erste Schritt zur Selbstverwaltung <strong>und</strong> somit zur Einrichtung einer<br />

Pflegekammer, die unserer Gesellschaft einen langfristigen Kompetenzerhalt,<br />

Transparenz in den pflegerischen Leistungen, professionelle Pflege<br />

<strong>und</strong> Beraterleistungen gewährleistet, auf die wir in Zukunft nicht verzichten<br />

können. Wieso sollten Pflegende, als größte Berufsgruppe innerhalb<br />

des Ges<strong>und</strong>heitswesens, nicht selbst am besten dafür geeignet sein, die<br />

Pflege <strong>und</strong> deren Anforderungen landes- <strong>und</strong> b<strong>und</strong>esweit zu definieren?“<br />

17


2 I Juli 2013<br />

Im Anschluss an den Vortrag, wurde in drei Dialogforen jeweils der Frage<br />

nachgegangen, was eine Hochschule (A), was Einrichtungen, Träger,<br />

Verbände <strong>und</strong> politisch Verantwortliche (B) <strong>und</strong> Pflegende selbst (C) dazu<br />

beitragen können, dass die Pflege eine eigene Stimme erhält. Die folgenden<br />

Ergebnisse haben die Intention einer Resolution zur Errichtung<br />

einer Pflegekammer in Bayern:<br />

Hochschulen haben die Aufgabe <strong>und</strong> Funktion:<br />

• den Gegenstand der Pflege zu bestimmen<br />

• das demokratische Bewusstsein zu stärken<br />

• die notwendigen Kompetenzen der Studierenden herauszubilden <strong>und</strong><br />

der Pflege eine Stimme zu geben<br />

• qualifiziert „streiten zu lernen“<br />

• Anwalt für die Betroffenen zu sein<br />

Einrichtungen/Träger/politisch Verantwortliche haben die Aufgabe <strong>und</strong><br />

Funktion:<br />

• sich deutlich stärker zu informieren über das, was Pflege macht, was<br />

sie qualifiziert <strong>und</strong> wo ihre Kompetenzen liegen<br />

• nachhaltiger als bisher den Dialog zu fördern<br />

• das berufliche Selbstverständnis zu stärken<br />

• dafür zu sorgen, dass Pflegende <strong>und</strong> für die Pflege verantwortlich<br />

Tätige in der Entscheider-Riege miteinander <strong>und</strong> nicht gegeneinander<br />

agieren<br />

• mehr Vernetzung <strong>und</strong> gegenseitige Unterstützung herzustellen<br />

Pflegende haben die Aufgabe <strong>und</strong> Funktion:<br />

• deutlicher auf Missstände aufmerksam zu machen (Fachkräftemangel,<br />

Pflegenotstand)<br />

• zur Partizipation an (berufs-)politischen Entscheidungen<br />

• für mehr Austausch, mehr Gespräche mit politisch Verantwortlichen zu<br />

sorgen<br />

• die Theorie <strong>und</strong> Praxis stärker zu verflechten<br />

• im Notfall auch für einen Streik bereit zu sein<br />

Umrahmt war die Fachveranstaltung durch ein zum Teil selbstkomponiertes,<br />

musikalisches Programm: Den musikalischen Auftakt machte<br />

das Stück Wechselwirkungen, das von jungen Profimusikern dargeboten<br />

<strong>und</strong> vom Komponisten selbst, dem Dekan der Fakultät Prof. Dr. Johannes<br />

Kemser, dirigiert wurde. Dieser Programmteil wurde mit einem weiteren<br />

musikalischen Beitrag – einer viktorianischen, zeitgemäß arrangierten<br />

Hymne an Florence Nightingale; gesungen von Melanie Kemser, begleitet<br />

von Judith Krins <strong>und</strong> Felicia Graf (Violinen), Matthias Lichtenfeld (Viola)<br />

<strong>und</strong> Tobias Hoffmann (Cello) – abger<strong>und</strong>et.<br />

Am Ende der Veranstaltung verabschiedete sich der langjährige Dekan<br />

Johannes Kemser persönlich von „seinen“ Alumni. Zur Situation der Pflege<br />

heute sagte er: „Die Pflege ist ein akademischer Heilberuf. Sie wird beforscht.<br />

So wie die Medizin trägt die Pflege zur Versorgung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

der Bevölkerung bei. Anders als in der Medizin ist die<br />

Pflege ungleich schmaler bis unbedeutend. Anders als in der Medizin besitzt<br />

die Pflege keine eigene Stimme. Anders als in der Medizin besitzt die<br />

Pflege als die größte Berufsgruppe des Ges<strong>und</strong>heitswesens keine eigene<br />

Berufskammer. Das muss sich in naher Zukunft ändern.“<br />

18


2 I Juli 2013<br />

Begleitforschung Pflege dual:<br />

Vorstellungen von Pflegedienst- <strong>und</strong> Heimleitungen aus<br />

der Altenpflege zur beruflichen Einmündung der ersten<br />

AbsolventInnen<br />

Studierende des ersten Jahrganges Pflege dual schließen ihren ausbildungsintegrierenden<br />

Bachelorstudiengang im Wintersemester 2013/14<br />

ab. Beim diesem Studienmodell wird die Berufsausbildung in der Altenpflege<br />

oder der Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpflege mit einem pflegewissenschaftlichen<br />

Bachelorstudiengang verknüpft, dessen Schwerpunkt<br />

auf gerontologischer Pflege liegt. Ziel der Verknüpfung ist es u. a., die<br />

AbsolventInnen zu wissenschaftlich f<strong>und</strong>iertem <strong>und</strong> ethisch reflektiertem<br />

Pflegehandeln zu befähigen. Da ihre Qualifikation für die Pflege neu<br />

ist, liegen für die berufliche Einmündung kaum Präzedenzfälle vor. Im<br />

Rahmen der Begleitforschung zum dualen Studiengang wurden Interviews<br />

mit leitenden MitarbeiterInnen sozialer Einrichtungen geführt: Im<br />

folgenden Beitrag sind die Vorstellungen, die die befragten Personen<br />

zur Berufseinmündung der Studienabgänger haben, exemplarisch<br />

zusammen gefasst.<br />

Projektleitung:<br />

Prof. Dr. Andrea Kerres<br />

Projektmitarbeiterin:<br />

Katharina Lüftl,<br />

Dipl. Pflegewirtin F.H., Pflegepädagogin<br />

B.A., Doktorandin der Pflegewissenschaft<br />

Projektzeitraum:<br />

2009-2013<br />

Projektfinanzierung:<br />

Josef <strong>und</strong> Luise Kraft Stiftung<br />

Fachliche <strong>und</strong> kommunikative Fähigkeiten der AbsolventInnen sind der<br />

Praxis sehr willkommen<br />

Die B<strong>und</strong>-Länder-Arbeitsgruppe zur Weiterentwicklung der Pflegeberufe<br />

(2012) fordert im Eckpunktepapier für das neue Pflegeberufsgesetz, dass<br />

Pflegepersonen mit Bachelorabschluss als „reflektierende Praktiker“ (BLA,<br />

2012, S. 27) in der Pflegepraxis tätig werden,<br />

insbesondere in der Pflege von Menschen mit<br />

hochkomplexen Pflegebedarfen sowie in der Beratung<br />

<strong>und</strong> Anleitung ihrer Bezugspersonen. Die<br />

Ergebnisse von vier leitfadengestützten Interviews<br />

mit Pflegedienst- <strong>und</strong> Heimleitungen von<br />

Alten- <strong>und</strong> Pflegeheimen, die im Rahmen von<br />

Pflege dual mit der KSFH kooperieren, zeigen,<br />

dass dies auch von den potenziellen ArbeitgeberInnen<br />

in der Altenpflege befürwortet wird.<br />

Ihnen zufolge entstehen hochkomplexe Pflegesituationen<br />

beispielsweise beim Heimeinzug<br />

<strong>und</strong> in der pflegerischen Versorgung demenziell<br />

erkrankter BewohnerInnen.<br />

Die befragten Führungskräfte konnten in den vergangenen vier Jahren<br />

bereits Erfahrungen mit dem pflegerischen Handeln der Pflege dual-Studierenden<br />

sammeln, da diese ihre praktischen Ausbildungsanteile in den<br />

Einrichtungen absolvieren. Seit Abschluss des ersten Studienabschnittes<br />

bzw. des Pflegeexamens sind Studierende dort auch auf Teilzeitbasis in<br />

der Pflege beschäftigt. Die Pflegedienst- <strong>und</strong> Heimleitungen äußern, bei<br />

den Studierenden ausgeprägte Fähigkeiten für den Umgang mit Demenz<br />

wahrzunehmen <strong>und</strong> sind der Meinung, dass Altenheime davon sehr<br />

profitieren können. Sie stellen bei den Studierenden außerdem eine hohe<br />

Motivation für die Pflege fest <strong>und</strong> beobachten, dass diese ihr eigenes pflegerisches<br />

Handeln kritisch reflektieren sowie fachkompetent gegenüber<br />

KollegInnen vertreten. Ihre Argumentation untermauern sie manchmal<br />

mit wissenschaftsbasierten Erkenntnissen. Den Pflegedienst- <strong>und</strong> Heimleitungen<br />

zufolge ist dies nicht nur für die BewohnerInnen, sondern auch für<br />

die Kommunikation mit Kontrollbehörden wie der Heimaufsicht besonders<br />

Grafik: Modularer Aufbau des ausbildungsintegrierenden<br />

Bachelorstudiengangs Pflege dual<br />

19


2 I Juli 2013<br />

wertvoll. Da es Pflegenden häufig an sprachlichem Ausdrucksvermögen<br />

<strong>und</strong> an wissenschaftsbasierten Argumenten mangele, verlaufe diese Kommunikation<br />

bisher teilweise sehr asymmetrisch.<br />

1. Einsatzmodell:<br />

Übernahme zusätzlicher oder spezieller Aufgabenbereiche<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> überlegen die Leitungspersonen zwei Einsatzmodelle<br />

im Altenheim: Beim ersten Modell sollen Absolventen von Pflege<br />

dual in den Wohnbereichen als Pflegefachpersonen angestellt werden<br />

<strong>und</strong> zusätzlich zur direkten Pflege Aufgaben wie z. B. die Mitarbeit an der<br />

Weiterentwicklung des Wohngruppen-Konzeptes oder des Konzeptes<br />

zur Pflege bei Demenz übernehmen. Überlegt wird auch eine Beratungs-,<br />

Anleitungs- <strong>und</strong> Fortbildungsfunktion für Pflegepersonal <strong>und</strong> Angehörige<br />

im Umgang mit Demenz. Als weitere Aufgaben werden die Umsetzung<br />

des Medizinproduktegesetzes oder der Hygienerichtlinien benannt. Ein<br />

Pflegedienstleiter sieht die AbsolventInnen von Pflege dual in der Rolle<br />

der Schichtleitung, die die fachliche Führung innehat während die Wohnbereichsleitung<br />

Managementaufgaben ausführt. Er geht außerdem davon<br />

aus, dass in den nächsten fünf Jahren eine Umstellung des bisherigen Pflegesystems<br />

auf Primary Nursing stattfindet <strong>und</strong> ist der Meinung, dass die<br />

AbsolventInnen von Pflege dual die verantwortungsvolle Rolle der Primary<br />

Nurse übernehmen sollten. Seiner Vorstellung nach, erstellen Primary<br />

Nurses eine Pflegeplanung, die für das gesamte Pflegeteam verbindlich<br />

ist. Alle Befragten betonen, dass die Übernahme zusätzlicher Aufgaben<br />

oder spezieller Rollen schon alleine deshalb notwendig ist, da das bisherige<br />

Tarifgefüge die Qualifikation eines ausbildungsintegrierenden Bachelorstudienganges<br />

noch nicht abbildet. Für die oben genannten Aufgaben<br />

kann jedoch eine Leistungszulage oder ein vorgezogener Stufenanstieg<br />

innerhalb des Tarifgefüges gewährt werden.<br />

2. Einsatzmodell:<br />

Übernahme der Funktion eines Casemanagers<br />

Beim zweiten Einsatzmodell sollen akademisch ausgebildete Pflegefachpersonen<br />

die Rolle eines Casemanagers übernehmen, der wohnbereichsübergreifend<br />

agiert. Den Befragten zufolge beinhaltet sein Aufgabengebiet<br />

die Feststellung des spezifischen Pflegebedarfs bei allen neuen BewohnerInnen<br />

<strong>und</strong> dessen regelmäßige Überprüfung. Wenn die Pflegestufe der<br />

BewohnerInnen sich als nicht mehr angemessen erweist, leitet er das Prozedere<br />

zur Höhergruppierung ein <strong>und</strong> begleitet die damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Besuche des Medizinischen Dienstes. Er erkennt einen sich verändernden<br />

Hilfsmittelbedarf bei den Pflegebedürftigen <strong>und</strong> übernimmt die Beschaffung<br />

der geeigneten Hilfsmittel. Zudem begleitet er die Visiten der Hausärzte.<br />

Nach Angaben der Befragten sollte jedes Alten- <strong>und</strong> Pflegeheim<br />

einen Casemanager beschäftigen.<br />

Die Befragten gehen davon aus, dass die jeweiligen Aufgabengebiete individuell<br />

zu verhandeln sind <strong>und</strong> zu den einzelnen Absolventen passen sollen.<br />

In den ersten fünf Jahren sei dann zu beobachten, welche Lösungen<br />

sich besonders bewähren <strong>und</strong> für die Absolventen so attraktiv sind, dass<br />

sie möglichst lange in den Stellen verweilen. Sukzessive könne sich dann<br />

aus den Individuallösungen ein originäres Aufgabengebiet für AbsolventInnen<br />

von Pflege dual entwickeln. Alle Befragten betonen, wie dringend<br />

in den Münchner Pflegeheimen hochqualifizierte Kräfte gebraucht werden.<br />

Sie sind außerdem überzeugt davon, dass zukünftig auch eine akademische<br />

Qualifikation im Tarifgefüge berücksichtigt werde, werben jedoch<br />

für Geduld. Man habe schon so vieles in der Altenpflege erfochten <strong>und</strong><br />

erreicht, auch dies werde dazu gehören.<br />

Beitrag: Katharina Lüftl<br />

20


2 I Juli 2013<br />

Erasmusprogramm<br />

Lehrendenmobilität<br />

Teaching Programms an den Universitäten<br />

Salamanca <strong>und</strong> an der<br />

Suor Orsola Benincasa in Salerno <strong>und</strong><br />

Neapel<br />

Teilnehmerin:<br />

Prof. Dr. Luise Behringer<br />

Fachbereich: Soziale Arbeit, Abteilung<br />

Benediktbeuern<br />

Wo <strong>und</strong> an welcher Hochschule waren Sie – <strong>und</strong> in welchem Bereich?<br />

Ich war im Sommersemester 2013 im Rahmen des „Teaching Programms“<br />

an den Universitäten Salamanca <strong>und</strong> Suor Orsola Benincasa in Salerno <strong>und</strong><br />

Neapel. In Salamanca lehrte ich im Bachelorstudiengang „Trabajo Social“<br />

<strong>und</strong> im fakultätsübergreifenden Programm „+Facultad“, in Salerno im Bachelorstudiengang<br />

„Scienze del servizio sociale“ <strong>und</strong> in Neapel im Masterstudiengang<br />

„Scienze della formazione primaria“. Während die Lehrveranstaltung<br />

<strong>und</strong> der Aufenthalt an der Universität Suor Orsola Benincasa<br />

im Rahmen einer langjährigen intensiven Kooperation stattfand, war der<br />

Aufenthalt in Salamanca der Auftakt zur Anbahnung weiterer Austauschaktivitäten<br />

zwischen unseren Hochschulen.<br />

In welcher Zeit? An der Universität in Salamanca vom 14.-18.04.2013,<br />

Suor Orsola Benincasa in Salerno <strong>und</strong> Neapel vom 29.05.-1.06.2013.<br />

Wie kam es zur Teilnahme an dem Programm?<br />

In einem anderen Land in einer anderen Sprache zu lehren, um andere<br />

Perspektiven kennenzulernen sowie eine andere Perspektive auf das eigene<br />

Handeln einzunehmen, hat mich schon lange gereizt. Mit der Unterstützung<br />

des International Office durch Andrea Gavrilina konnte ich dieses<br />

Vorhaben nun umsetzen.<br />

Die größte Herausforderung für mich bestand darin, eine Lehrveranstaltung<br />

über 5 Unterrichtseinheiten in englischer Sprache durchzuführen.<br />

Unter dem Titel „Early Childhood Prevention and Intervention: Importance<br />

of Attachment Theory and Infant Research in Social Work” gab ich einen<br />

Einblick in das System Früher Hilfen in Deutschland <strong>und</strong> seine entwicklungspsychologischen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen. Die Durchführung der Lehrveranstaltungen<br />

in englischer Sprache erwies sich jeweils als sehr viel einfacher als<br />

gedacht, zumal meine englischen Sprachkenntnisse besser waren als ich<br />

befürchtete <strong>und</strong> die der Studierenden schlechter waren als ich vermutete.<br />

So wurden meine Ausführungen großteils von den Kolleginnen vor Ort in<br />

die jeweilige Landessprache übersetzt, lediglich die Lehrveranstaltung im<br />

fakultätsübergreifenden Programm an der Universität Salamanca, an der<br />

ausnahmslos Erasmus-Studierende aus unterschiedlichen Ländern teilnahmen,<br />

konnte ohne Übersetzung stattfinden.<br />

Salerno mit Anna Saggese<br />

Was nehmen Sie aus Ihrer Zeit dort mit? Welche Anregungen?<br />

Die beiden Aufenthalte waren außerordentlich interessant, aufregend <strong>und</strong><br />

bereichernd. Es hat mich selbst überrascht, wie unaufgeregt ich mich in<br />

einem anderen Land an einer anderen Universität bewege <strong>und</strong> wie schnell<br />

ich mich auch an die (dehnbaren) Zeitstrukturen angepasst habe. Dazu<br />

trug sicher auch die große Gastfre<strong>und</strong>schaft <strong>und</strong> Gelassenheit der KollegInnen,<br />

das Interesse an meiner Arbeit <strong>und</strong> die sich daraus entwickelnden<br />

Diskussionen zur Situation von Familien <strong>und</strong> Kindern in den jeweiligen<br />

Ländern bei. Auch der Besuch von Einrichtungen schärfte den Blick auf<br />

das eigene Land, denn dort waren Auswirkungen politischer Systeme <strong>und</strong><br />

Entwicklungen auf die Soziale Arbeit sowohl durch den Bezug auf die Zeit<br />

des Franco-Regimes als auch die aktuelle Lage stets präsent.<br />

Besuch der Mutter-Kind-Einrichtung „Centro<br />

Materno Infantil Ave Maria“ in Santa Marta de<br />

Tormes (Salamanca)<br />

Würden Sie wieder daran teilnehmen? Rückblickend würde ich sofort<br />

wieder am Programm Lehrendenmobilität teilnehmen. Ich habe Lust auf<br />

mehr bekommen: Regelmäßig Lehre an einer anderen Universität in einer<br />

anderen Sprache; längerer Aufenthalt an einer anderen Universität, z. B.<br />

im Forschungssemester; mehr Austausch mit KollegInnen aus anderen<br />

Ländern durch gegenseitige Lehr- <strong>und</strong> Forschungsaufenthalte <strong>und</strong> schließlich<br />

auch mehr Ermutigung unserer Studierenden, ein Semester in einem<br />

anderen <strong>und</strong> anderssprachigen Land zu verbringen.<br />

21


2 I Juli 2013<br />

Erasmusprogramm<br />

Verwaltungsmobilität<br />

Aufenthalt in der Bibliothek der<br />

L<strong>und</strong> University in Schweden<br />

Teilnehmerin:<br />

Christa Schanderl, Leiterin der KSFH-<br />

Bibliothek in Benediktbeuern<br />

Wo <strong>und</strong> an welcher Hochschule waren Sie – <strong>und</strong> in welchem Bereich?<br />

Ich war zu Gast in der Bibliothek der L<strong>und</strong> University, Schweden.<br />

In welcher Zeit?<br />

Vom 21.-26.04.2013.<br />

Wie kam es zur Teilnahme an dem Programm?<br />

Frau Dr. Schön hat mich eingeladen, an diesem Programm teilzunehmen.<br />

Da zwischen der Universität L<strong>und</strong> <strong>und</strong> der Abteilung Benediktbeuern<br />

unserer Hochschule bereits eine gut funktionierende Kooperation besteht<br />

<strong>und</strong> Frau Martina Sumser vom Praxis-Center Benediktbeuern mir diese<br />

Hochschule wärmstens empfohlen hat, fiel mir die Wahl nicht schwer.<br />

Was nehmen Sie aus Ihrer Zeit dort mit? Welche Anregungen?<br />

Auf fachlicher Ebene:<br />

Ich konnte ein großes System bestehend aus 30 einzelnen Bibliotheken<br />

kennen lernen. Die einzelnen Einrichtungen sind sehr gut vernetzt <strong>und</strong><br />

arbeiten auf vielen Ebenen eng zusammen. Die Spannweite des Buchbestandes<br />

reicht von altägyptischen Papyri bis zu den e-media unserer Tage.<br />

Im Bereich der Sozialwissenschaften <strong>und</strong> vor allem der Sozialen Arbeit<br />

kann sich unsere Bibliothek jedoch durchaus mit der großen Universitätsbibliothek<br />

L<strong>und</strong> messen, auch, wenn wir nicht so viele elektronische<br />

Datenbanken <strong>und</strong> Medien anbieten können. Das Angebot an Schulungen<br />

für Studierende ist vergleichbar, jedoch sind diese in Schweden als Pflichtveranstaltungen<br />

im Lehrplan verankert.<br />

Auf kollegialer Ebene:<br />

Ich war sofort im Team der Bibliothek aufgenommen. Die Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> der Kollege erklärten mir ihre Zuständigkeitsbereiche <strong>und</strong> ich konnte<br />

alle Arbeitsplätze kennen lernen. Darüber hinaus ergaben sich auch<br />

Gespräche über die Arbeitssituation an der Universität oder in Schweden<br />

ganz allgemein. So bin ich jetzt z. B. auch über das Renteneintrittsalter<br />

oder die Elternzeit in Schweden bestens informiert.<br />

Die Konversation fand immer auf Englisch statt. Das klappte sehr gut, war<br />

aber sehr anstrengend, obwohl ich im Vorfeld versucht habe, meine Englischkenntnisse<br />

aufzufrischen.<br />

Bibliothek in L<strong>und</strong>: Auch hier gibt es ein<br />

rotes Sofa <strong>und</strong> einen Gummibaum<br />

Was ist Ihnen im Vergleich zum Hochschulalltag an der KSFH besonders<br />

aufgefallen?<br />

Die strikte Einhaltung der Kaffeepausen! Punkt 10 Uhr trifft sich das ganze<br />

Team im Sozialraum der Bibliothek. Ein Zuspätkommen wird nicht geduldet.<br />

Wie war die Woche aufgebaut? Gab es einen zeitlichen Ablauf, ein festes<br />

Programm, an dem Sie teilgenommen haben?<br />

Meine Kollegin Maria erstellte einen sehr anspruchsvollen Plan für die 5<br />

Tage mit verschiedenen Ansprechpartnern in verschiedenen Abteilungen.<br />

So konnte ich z. B. die Abteilung Altes Buch <strong>und</strong> die Abteilung E-Media<br />

in der Zentralbibliothek besuchen, die Bibliothek in Helsingborg <strong>und</strong> als<br />

Schmankerl die neu errichtete öffentliche Bibliothek in der Kulturwerft in<br />

Helsingör.<br />

Schwedisch ist gar nicht so schwer ....<br />

Würden Sie wieder daran teilnehmen?<br />

Ja, klar, jederzeit!<br />

22


2 I Juli 2013<br />

Erasmusprogramm<br />

Verwaltungsmobilität<br />

International Staff Week der<br />

Universidad de Granada<br />

Teilnehmerin:<br />

Liane Riebel, Assistentin der Verwaltungsdirektorin<br />

Wo <strong>und</strong> an welcher Hochschule waren Sie – <strong>und</strong> in welchem Bereich?<br />

Ich durfte an der International Staff Week der Universidad de Granada,<br />

Spanien, teilnehmen. Das Programm war auf einen Wissens- <strong>und</strong> Erfahrungsaustausch<br />

der am Erasmusprogramm teilnehmenden Hochschulen<br />

angelegt. Ich hatte dadurch die wohl einmalige Chance, nicht nur in die<br />

Strukturen <strong>und</strong> Bereiche unserer Partnerhochschule (Universidad de<br />

Granada) einen Einblick zu bekommen, sondern auch in die vieler anderer<br />

europäischer Hochschulen.<br />

In welcher Zeit?<br />

Vom 10.-14.06.2013.<br />

Wie kam es zur Teilnahme an dem Programm?<br />

Ich bin sehr interessiert am Internationalisierungsgedanken <strong>und</strong> hatte<br />

schon mehrfach mit Andrea Gavrilina überlegt, wo ich am sinnvollsten<br />

hingehen könnte, als das Angebot zur International Staff Week kam. Da<br />

dies nicht nur fachlich, sondern auch für Vernetzungsmöglichkeiten wahnsinnig<br />

interessant war, durfte ich dorthin.<br />

Was nehmen Sie aus Ihrer Zeit dort mit? Welche Anregungen?<br />

Besonders begeistert hat mich der Gedanke, dass wir alle Europa sind<br />

<strong>und</strong> dass es soviel Interessantes voneinander zu lernen <strong>und</strong> miteinander<br />

zu teilen gibt. Die Offenheit meiner europäischen Kollegen hat mir viele<br />

Ideen mitgegeben, die ich gerne bei uns einbringen möchte, zum Beispiel<br />

die Einführung von interkulturellen Workshops oder Trainings vor einem<br />

Auslandsaufenthalt, Ideen für die Betreuung sowohl von Studierenden,<br />

aber auch von Lehrenden, Incomings, etc.<br />

Was ist Ihnen im Vergleich zum Hochschulalltag an der KSFH besonders<br />

aufgefallen?<br />

Es wird überall mit dem gleichen Wasser gekocht. Viele Universitäten haben<br />

ähnliche Fragestellungen, denen sie sich im Alltag ausgesetzt sehen<br />

<strong>und</strong> die unterscheiden sich gar nicht mal so sehr von den unsrigen.<br />

Wie war die Woche aufgebaut? Gab es einen zeitlichen Ablauf, ein festes<br />

Programm, an dem Sie teilgenommen haben?<br />

Die Woche war durch ein sehr gut organisiertes Programm strukturiert.<br />

Einerseits gab es viel Input durch Vorträge <strong>und</strong> Präsentationen, andererseits<br />

war Raum gelassen für fachlichen Austausch bei R<strong>und</strong>en Tischen <strong>und</strong><br />

in Workshops. Auch das Freizeitprogramm war so gut durchdacht, dass<br />

gemeinsame kulturelle Ausflüge gern für entspannte Gespräche <strong>und</strong> Netzwerke<br />

genutzt wurden.<br />

Würden Sie wieder daran teilnehmen?<br />

Ich würde auf jeden Fall wieder an einem solchen Angebot teilnehmen.<br />

Wann sonst bekommt man die Gelegenheit, auf einen<br />

Schlag gut 50 Hochschulen kennenlernen zu können.<br />

Aber gr<strong>und</strong>sätzlich kann <strong>und</strong> möchte ich nur<br />

jeden dazu ermutigen, mit Erasmus unsere<br />

Partner in Europa kennenzulernen. Es ist<br />

einfach eine so bereichernde Erfahrung,<br />

dass man sie nicht beschreiben kann – man<br />

muss sie selbst erleben!<br />

23


2 I Juli 2013<br />

Privat organisiert<br />

Besuch der Fakultät Soziale Arbeit<br />

an der Universidad de Granada<br />

Prof. Dr. Sabine Pankofer<br />

Sie waren an der Universidad de Granada – warum <strong>und</strong> in welchem Bereich?<br />

Internationale Hochschulkooperationen leben vor allem von Menschen,<br />

die miteinander in Kontakt treten <strong>und</strong> die Kooperation lebendig werden<br />

lassen – ob als Studierende, Lehrende oder VerwaltungsmitarbeiterInnen.<br />

Am besten ist dabei immer ein gegenseitiges Interesse. Im Hinblick auf die<br />

Kooperation mit der Universität Granada (UGR) gab es noch Entwicklungspotenziale:<br />

bisher nutzen vor allem Studierende der KSFH die Möglichkeit,<br />

die UGR zu besuchen. Ich besuchte nun im Mai diesen Jahres die dortige<br />

Fakultät für Soziale Arbeit, um Kontakte zu knüpfen <strong>und</strong> zu sehen, wie ein<br />

lebendiger Austausch aussehen kann.<br />

Welche Kontakte konnten Sie beispielsweise knüpfen?<br />

Ich traf dort mitunter auf die Sozialarbeiterin Prof. Dr. Amalia Morales, deren<br />

anstehenden Besuch an der KSFH ich nun vorbereitete. Am 28.10.2013<br />

wird sie einen Vortrag zum Thema Tackling Domestic Violence halten.<br />

Prof. Morales machte im Gespräch auf die Folgen der an vielen Stellen in<br />

Granada sichtbare ökonomische Krise Spaniens aufmerksam <strong>und</strong> führte<br />

durch eine von ihr erstellte Ausstellung zur spannenden Geschichte der<br />

Sozialen Arbeit in Granada <strong>und</strong> Andalusien. Dabei wurden zum einen die<br />

schwierigen Bedingungen für Soziale Arbeit in Spanien <strong>und</strong> vor allem in<br />

Andalusien in der Nach-Franco-Ära deutlich sichtbar, zum anderen auch,<br />

welche starken Gründungsfrauen <strong>und</strong> Männer die 50 Jahre alte Fakultät<br />

für Soziale Arbeit an der UGR hat.<br />

Wird es in Zukunft weitere Kontakte zu der Universität geben?<br />

Mein Besuch dort bleibt nicht einmalig (wenn auch Granada einmalig<br />

schön ist): Im Gespräch mit dem Vizedekan für Internationale Beziehungen<br />

Prof. Francisco J. Durán Ruiz vereinbarte ich einen mehrmonatigen<br />

Aufenthalt an der Universidad de Granada in meinem kommenden<br />

Forschungssemester, der allerdings mit einer Herausforderungen verknüpft<br />

ist: ich muss bis dahin mein Spanisch deutlich verbessern. Hasta<br />

luego!<br />

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2 I Juli 2013<br />

Erasmusprogramm<br />

Lehrenden- <strong>und</strong> Verwaltungsmobilität<br />

International Week am Metropolitan<br />

University College in Kopenhagen<br />

TeilnehmerInnen:<br />

Prof. Dr. Bernd Reuschenbach <strong>und</strong><br />

Judith Ginindza<br />

Wo <strong>und</strong> an welcher Hochschule waren Sie – <strong>und</strong> in welchem Bereich?<br />

Wir nahmen an einer Begegnungs- <strong>und</strong> Bildungswoche am Metropolitan<br />

University College in der dänischen Hauptstadt teil.<br />

In welcher Zeit?<br />

Vom 12.-16.11.2012.<br />

Wie kam es zur Teilnahme an dem Programm?<br />

Im Zuge der Neugestaltung der europäischen Hochschulen wird es von<br />

der EU als wichtig erachtet, nicht nur die Mobilität von Studierenden <strong>und</strong><br />

Dozierenden zu fördern, sondern im Rahmen des europäischen Programms<br />

LLP („Lifelong learning program“) auch nichtwissenschaftlichen<br />

Mitarbeitenden der Hochschulen eine Teilnahme am ERASMUS-Programm<br />

zu ermöglichen. So fuhren wir als Vertreter von Verwaltung <strong>und</strong> Lehre<br />

gemeinsam nach Kopenhagen. Die knapp 60 Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer<br />

dieser Exchange Week kamen aus 15 verschiedenen europäischen<br />

Ländern, aus den Bereichen Lehre, Verwaltung, International Office, IT<br />

<strong>und</strong> Bibliothek. Veranstaltungsort war das Metropolitan University College<br />

mitten in Kopenhagen, das mit knapp 9000 Studierenden <strong>und</strong> 900 Mitarbeitern<br />

eine der größten Fachhochschulen des Landes ist. Am Hauptcampus<br />

in Kopenhagen werden Bachelorstudiengänge für Ges<strong>und</strong>heitsberufe<br />

<strong>und</strong> auch für die Pflege angeboten.<br />

Wie war die Woche aufgebaut? Gab es einen zeitlichen Ablauf, ein festes<br />

Programm, an dem Sie teilgenommen haben?<br />

Die Gastgeber hatten ein umfangreiches <strong>und</strong> auf die jeweiligen Ansprüche<br />

abgestimmtes Programm zusammengestellt. Nach der Vorstellung<br />

der einzelnen Hochschulen <strong>und</strong> Personen, wurde das Metropolitan<br />

University College, dessen besondere didaktische Ausrichtung <strong>und</strong> die<br />

beeindruckende Innenarchitektur vorgestellt. Ein lebhafter Crash-Kurs in<br />

dänischer Sprache lud zum näheren Kennenlernen der Teilnehmer <strong>und</strong><br />

Teilnehmerinnen ein. Ein Tag war im Nursing Department vorgesehen, wo<br />

man einen umfassenden Einblick in den Modulplan erhielt <strong>und</strong> aufgezeigt<br />

wurde, wo die Schwerpunkte bei einem Auslandspraktikum in Dänemark<br />

im Pflegebereich liegen.<br />

Was nehmen Sie aus Ihrer Zeit dort mit? Welche Anregungen?<br />

Als sehr anregend haben wir das „Solution Camp“ von Ebbe Krogsgaard,<br />

Senior Lecturer, empf<strong>und</strong>en, der neue Impulse zum innovativen Denken<br />

in der Pädagogik gab <strong>und</strong> dazu aufforderte, einen neuen, anderen Blick<br />

auf Bekanntes zu wagen. Ein besonders schöner Abend war das Treffen<br />

mit drei <strong>Studentinnen</strong> aus dem Bachelorstudiengang Pflege dual, die<br />

zeitgleich in Kopenhagen im Auslandssemester waren. Die <strong>Studentinnen</strong><br />

berichteten von ihren Erfahrungen aus der Praxis <strong>und</strong> stellten das deutsche<br />

mit dem dänischen Pflegesystem in Relation.<br />

Was ist Ihnen im Vergleich zu unserem Hochschulsystem in Deutschland<br />

besonders aufgefallen?<br />

In den Diskussionen mit den Vertretern der anderen Hochschulen standen<br />

Fragen der unterschiedlichen Bildungssysteme <strong>und</strong> die didaktischen Zugänge<br />

im Praxisfeld an erster Stelle. Hier zeigte sich, dass der besondere<br />

Status der Pflegeausbildung an Berufsfachschulen in Deutschland für viele<br />

europäische Hochschulen ein Hindernis für eine Erasmus-Kooperation ist.<br />

Erst durch die Akademisierung der Pflege <strong>und</strong> die dualen Studiengänge<br />

ergeben sich Möglichkeiten für einen internationalen Austausch von Lehrenden<br />

<strong>und</strong> Studierenden. In den skandinavischen Ländern hat die Pflege<br />

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2 I Juli 2013<br />

eine lange akademische Tradition, <strong>und</strong> das Image der Pflege ist deutlich<br />

besser. Kein W<strong>und</strong>er, dass auch unter den KSFH-Studierenden der Wunsch<br />

nach einem Studium in Skandinavien ganz vorne steht. Für drei Studierende<br />

konnte im Herbst 2012 dieser Wunsch erfüllt werden. Im kommenden<br />

Wintersemester 2013/14 werden weitere Studierende des dualen Pflegestudiengangs<br />

am Metropolitan University College<br />

studieren. Im Rahmen der International Staff<br />

Week haben sich Kontakte zu anderen Hochschulen<br />

ergeben, die hilfreich sind, um die Mobilität<br />

weiter zu fördern. Wir haben den Aufenthalt als<br />

echte Horizonterweiterung erlebt. Der Ausbau von<br />

Netzwerken <strong>und</strong> die Stärkung der Kooperation zur<br />

Partnerhochschule förderte die Zusammenarbeit.<br />

Gerade durch den Vergleich des deutschen Pflegesystems<br />

mir anderen Ländern konnten wir viele<br />

Anregungen mitnehmen.<br />

TeilnehmerInnen der International Week in Kopenhagen<br />

Studienreise an die KSFH<br />

6 Studierenden <strong>und</strong> Rudi Wagner<br />

(Lehrendenmobilität) von<br />

der École Supérieure en Travail<br />

Éducatif et Social (ESTES) in<br />

Strasbourg<br />

vom 1.05.-4.05.2013<br />

Ganz toll, unser Besuch in München!<br />

Also ganz toll war der Empfang den wir in München bekamen! Unglaublich, am<br />

1.05.2013 7 <strong>Studenten</strong> <strong>und</strong> 3 Dozenten, die speziell für uns kamen um uns zu<br />

empfangen. Und so ging es weiter – sowohl an der Fachhochschule als auch in<br />

den Einrichtungen: Initiative Gruppe, Treffpunktkaffee in Hasenbergl <strong>und</strong> eine<br />

heilpaedagogische Tagesstätte, wo wir spannende Arbeitsmethoden mit Kinder<br />

<strong>und</strong> Eltern entdeckt haben.<br />

In der Initiative Gruppe erfuhren wir, wie Migranten unterstützt werden, um sich<br />

in Deutschland zurecht zu finden <strong>und</strong> wo Raum <strong>und</strong> Möglichkeit gegeben wird,<br />

um ihre eigene Kultur zu pflegen. Die Fachhochschule hat uns die Möglichkeit<br />

gegeben, an interessanten Veranstaltungen teil zu nehmen. Im Vertiefungseminar<br />

konnten wir Unterschiede <strong>und</strong> Ähnlichkeiten zwischen Frankreich <strong>und</strong> Deutschland<br />

im Bereich Integration von Migranten entdecken. Der Career Day war für<br />

uns etwas ganz Neues <strong>und</strong> Interessantes: auch da haben wir es sehr geschätzt,<br />

dass sich jede angesprochene Person Zeit für uns nahm, selbst, wenn es der Leiter<br />

war.<br />

München ist eine sehr schöne Stadt, sehr gemütlich, sowohl an der Isar oder im<br />

Englischen Garten oder auf dem Frühlingsfest. Weil wir es erlebt haben, hat heute<br />

der Begriff „Willkommenskultur“ ein ganz klaren Sinn für uns.<br />

Da ist auf jeden Fall Frau Andrea Gavrilina <strong>und</strong> den StudentInnen zu verdanken.<br />

Und jetzt freuen wir uns auf ihr Kommen nach Strasbourg im November!!!<br />

Pauline, Deborah, Camille, Marc, Michel, Gabriel, <strong>Studenten</strong> <strong>und</strong> Rudi Wagner,<br />

Dozent am ESTES/Strasbourg<br />

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2 I Juli 2013<br />

Buchtipp: Aktuelle Pflegethemen lehren<br />

KSFH-Publikationsreihe „Dimensionen Sozialer Arbeit <strong>und</strong> der Pflege“<br />

Linseisen, Elisabeth/ Charlotte Uzarewicz (Hg.) (2013):<br />

Aktuelle Pflegethemen lehren<br />

Wissenschaftliche Praxis in der Pflegeausbildung<br />

Lucius & Lucius Verlag, Stuttgart<br />

Dimensionen Sozialer Arbeit <strong>und</strong> der Pflege<br />

Band 14, 163 S., € 22,90, ISBN 978-3-8282-0575-8<br />

Welches Wissen brauchen Lehrende in der Pflegeausbildung heute? Die vorliegende<br />

Sammlung von Einzelbeiträgen fokussiert wissenschaftliche, ethische <strong>und</strong><br />

pädagogische Gr<strong>und</strong>satzfragen ebenso wie aktuelle Themen für die konkrete<br />

Unterrichtsgestaltung. Der Zusammenhang von pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

<strong>und</strong> pädagogischen Anforderungen wird erläutert. Handlungsorientierter<br />

Unterricht, phänomenologisches Lehren <strong>und</strong> Lernen, Umgang mit (Fall)<br />

Geschichten, Pflegeberatung sowie ges<strong>und</strong>heitsförderliches Lehren werden als<br />

konkrete Lehr-Lern-Ansätze vorgestellt. Abger<strong>und</strong>et wird der Band mit einem<br />

Konzept zur Gestaltung förderlicher Lehr-Lernatmosphären. Die Heterogenität<br />

der Beiträge spiegelt das komplexe Anforderungsprofil wider, welches an Lehrende<br />

in der Pflege heute gestellt wird. Damit werden Impulse aufgezeigt, wie die rasanten Veränderungen in<br />

der Pflege-Bildungs-Landschaft kreativ <strong>und</strong> konstruktiv genutzt werden können, um schon im Rahmen von Ausbildungsprogrammen<br />

innovatives Potenzial erkennen <strong>und</strong> fördern zu können.<br />

Die Publikation ist aus der IF-Fortbildungsreihe Pflegewissenschaft aktuell bzw. Aktuelle Pflegethemen lehren hervorgegangen,<br />

die in Kooperation mit dem Katholischen Pflegeverband e.V. <strong>und</strong> dem Katholischen Krankenhausverband<br />

in Bayern e.V. seit 2005 angeboten wird. Die DozentInnen der Fortbildung haben sich bereit erklärt,<br />

ihre Seminare für alle Lehrende in der Pflege zu publizieren. Das Fortbildungsangebot wird derzeit umstrukturiert<br />

<strong>und</strong> den aktuellen Erfordernissen der Ausbildungspraxis angepasst.<br />

Interreg-Projekt:<br />

PFLEGE: Ein Arbeitsmarkt der ZU-<br />

KUNFT<br />

Am 11.03.2013 fand das fünfte Projektpartnertreffen<br />

in Linz statt. Der aktuelle Stand der Projektfortschritte<br />

wurde vorgestellt sowie die Strategien für die nachhaltige<br />

Ergebnissicherung diskutiert. Am 6.11.2013 wird<br />

die Abschlusstagung dieses dreijährigen Projektes in<br />

Braunau stattfinden.<br />

Über die Homepage www.zukunft-pflegen.info kann der<br />

aktuelle Stand zu den Teilprojekten eingesehen werden.<br />

Aus dem Teilprojekt Transkulturelle Kompetenzentwicklung<br />

Am 4. <strong>und</strong> 5.03.2013 sowie am 8.04.2013 fand in Landshut<br />

eine weitere Schulung zum Thema Transkulturelle<br />

Kompetenzentwicklung im Bezirksklinikum statt. Sie war<br />

mit 18 TeilnehmernInnen aus dem Bezirksklinikum <strong>und</strong><br />

Collage: Edith Schuster, Pflegepädagogin (B.A.)<br />

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2 I Juli 2013<br />

dem Krankenhaus Landshut gut besucht. Themen wie<br />

Umgang mit Fremdheit <strong>und</strong> Grenzsituationen – vor<br />

allem im psychiatrischen Kontext – wurden an Hand<br />

vieler praktischer Beispiele diskutiert; eigene Erfahrungen<br />

konnten mit theoretischem Wissen verknüpft<br />

werden. Den Abschluss bildete am letzten Seminartag<br />

ein internationales Mittagsbuffet, welches von<br />

den TeilnehmerInnen selbst initiiert worden war. Die<br />

Leitung der Innerbetrieblichen Fortbildung des Bezirksklinikums,<br />

Frau Christine Hofbauer, unterstützte die<br />

Maßnahme <strong>und</strong> sorgte für ein angenehmes Lehr-Lernklima.<br />

Die dreistufige Evaluation (interne <strong>und</strong> externe<br />

Evaluation, im zeitlichen Verlauf von drei Monaten<br />

nach Abschluss der Fortbildung) wird Ende August<br />

abgeschlossen sein.<br />

Am 24.04.2013 fand die diesjährige Lernplattform zum<br />

Thema Transkulturelle Kompetenz an der KSFH statt.<br />

Als Referentin für den Tag konnte Frau Dr. Dagmar<br />

Domenig aus der Schweiz gewonnen werden. Sie ist<br />

Geschäftsführerin der Stiftung Arkadis <strong>und</strong> Expertin für<br />

den Umgang mit Differenz im Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozialwesen.<br />

Themenschwerpunkte waren: Bedeutung von<br />

Kultur in einer pluralisierten Gesellschaft, Migration<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, Zugangsbarrieren zum Ges<strong>und</strong>heitssystem<br />

sowie Intersektionalität oder Mehrfachdiskriminierungen.<br />

Eine letzte Fortbildung im Rahmen dieses Projektes<br />

wird im September/Oktober 2013 in Braunau im Krankenhaus<br />

St. Josef stattfinden.<br />

Aus dem Teilprojekt: Versorgungsforschung<br />

Die Befragungen von ambulanten <strong>und</strong> stationären<br />

Pflegeeinrichtungen im Landkreis Altötting sind abgeschlossen<br />

<strong>und</strong> ausgewertet worden. Die Ergebnisse<br />

wurden den Einrichtungen am 6.05.2013 im Franziskushaus<br />

Altötting präsentiert. Die Auswertung hat<br />

ergeben, dass der Anteil an stationären Pflegefällen<br />

im Landkreis überdurchschnittlich hoch ist. Insbesondere<br />

Personen mit niedriger Pflegestufe (0 oder I) sind<br />

dort häufiger als im Landesdurchschnitt Bewohnerinnen<br />

<strong>und</strong> Bewohner in den Heimen. Im Hinblick auf<br />

die Versorgungsqualität wurde bei der Veranstaltung<br />

deutlich, dass der zunehmende Mangel an Pflegepersonal<br />

nun auch im ländlichen Raum zum Problem<br />

wird. Die Schaffung besserer Arbeitsbedingungen <strong>und</strong><br />

ein politischer Wille zur Umgestaltung der Pflegelandschaft<br />

wurden von den Einrichtungsleitungen als<br />

wichtige Schritte zur Verbesserung der Pflegesituation<br />

angesehen.<br />

Redudok-Projekt<br />

Abschlussveranstaltung des Redudok-Projektes<br />

Am 15.05.2013 fand im Marienstift in München die<br />

Abschlussveranstaltung des Redudok-Projektes statt.<br />

Knapp 80 VertreterInnen des Sozialministeriums, der<br />

Pflegekassen, des MDK, der Einrichtungsleitungen<br />

<strong>und</strong> Betroffene aus der Praxis diskutierten dabei über<br />

Ursachen des wachsenden Dokumentationsaufwandes<br />

in der Altenpflege.<br />

Redudok steht für Reduktion der Dokumentation. Ziel<br />

des einjährigen Projektes<br />

war es, Alternativen zur<br />

klassischen Pflegedokumentation<br />

in der stationären<br />

Altenpflege zu<br />

entwickeln. Die KSFH hat<br />

unter Leitung von Prof.<br />

Bernd Reuschenbach das<br />

Projekt der Fachstelle für<br />

Qualitätsentwicklung <strong>und</strong><br />

Aufsicht (FQA) der Stadt<br />

München begleitet.<br />

Eine zentrale Motivation, so Rüdiger Erling, Projektleiter<br />

bei der FQA, war es, die bisherige Pflegedokumentation,<br />

die von den Pflegenden als Belastung erlebt<br />

wird, auf ein vertretbares Maß zu reduzieren <strong>und</strong><br />

gleichzeitig die Bedürfnisse von MDK <strong>und</strong> Heimaufsicht<br />

als Prüfinstanzen zu erfüllen. Hierzu wurden im vergangenen<br />

Jahr gemeinsam mit 5 Modelleinrichtungen<br />

Alternativen der Pflegedokumentation entwickelt <strong>und</strong><br />

implementiert. Wesentlich ist dabei eine einrichtungsspezifische<br />

Lösung ohne<br />

die Vorgabe eines verbindlichen<br />

Standards, von<br />

denen es im Pflegemarkt<br />

viele gibt. Die Ergebnisse<br />

der in der Begleitforschung<br />

durchgeführten<br />

Zeitanalyse zeigen, dass<br />

in einigen Einrichtungen<br />

eine Zeitersparnis von<br />

bis zu 40 St<strong>und</strong>en pro<br />

Wohnbereich möglich<br />

ist. Diese Zeit kann damit<br />

den Bewohnern <strong>und</strong> Bewohnerinnen direkt zu gute<br />

kommen. Die Interviews mit den Mitarbeitenden der<br />

fünf Modellstationen verdeutlichen, dass eine Reflexion<br />

über den Sinn <strong>und</strong> Unsinn der Dokumentation dazu<br />

beiträgt, die Eigenständigkeit der Pflege zu stärken <strong>und</strong><br />

eine Rückbesinnung auf pflegerische Kernaufgaben<br />

ermöglicht. Wichtig ist die Interaktion mit dem Bewohner/der<br />

Bewohnerin <strong>und</strong> weniger die Verschriftlichung<br />

dieser Begegnungen.<br />

Im Rahmen der Abschlussveranstaltung wurde die<br />

besondere Relevanz solcher Projekte betont <strong>und</strong> eine<br />

Ausweitung auf andere Bereiche der Pflege empfohlen.<br />

Weitere Infos zum Projekt unter www.redudok.de.<br />

Beiträge: Prof. Dr. Bernd Reuschenbach <strong>und</strong> Prof. Dr. Charlotte Uzwarewicz<br />

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2 I Juli 2013<br />

Werdenfelser Weg<br />

Zusätzlich zur bereits etablierten zweitägigen Fortbildung<br />

Verfahrenspfleger Werdenfelser Weg fand am<br />

26.04.2013 zum ersten Mal der eintägige Aufbautag<br />

dazu statt. Es wurden aktuelle (rechtliche) Probleme<br />

<strong>und</strong> Fallbeispiele zu freiheitsentziehenden Maßnahmen<br />

<strong>und</strong> deren Alternativen diskutiert. Der Aufbautag findet<br />

in gleicher Form nochmals am 11.11.2013 statt.<br />

Fachtag „Werdenfelser Weg – Ein<br />

Weg in die Zukunft“<br />

In Kooperation mit den Initiatoren des Werdenfelser<br />

Wegs, Josef Wassermann <strong>und</strong> Dr. Sebastian Kirsch, hat<br />

das IF am 5.07.2013 den ersten Fachtag zum Thema<br />

Werdenfelser Weg – Ein Weg in die Zukunft veranstaltet.<br />

Frau Prof. Dr. Andrea Berzlanovich, seit nun mehr über<br />

20 Jahren Gerichtsmedizinerin am Department für Gerichtsmedizin<br />

in Wien, eröffnete die Tagung <strong>und</strong> wies<br />

in ihrem Vortrag Ges<strong>und</strong>heitliche Risiken bei Anwendung<br />

freiheitsentziehender Maßnahmen eindrucksvoll in<br />

Bild <strong>und</strong> Ton auf die Auswirkungen von freiheitsentziehenden<br />

Maßnahmen (FEM) bei Pflegebedürftigen hin.<br />

Mit dem Projekt Bewegung ohne Einschränkung erreichte<br />

Susanne Preisenhammer, Diplompflegewirtin,<br />

Sozialtherapeutische Einrichtung AWO-Seniorenpark<br />

in Moosburg, in ihrer Einrichtung eine weitgehende<br />

Vermeidung jeglicher Anwendung von FEM in der<br />

Altenpflege. In ihrem Vortrag machte sie deutlich, dass<br />

das Gut der Freiheit <strong>und</strong> Selbstbestimmtheit über dem<br />

Sicherheitsbedürfnis <strong>und</strong> der Angst vor haftungsrechtlichen<br />

Folgen des Pflegepersonals steht.<br />

Den Vormittag r<strong>und</strong>ete Martina Seuser, Leitung zweier<br />

offener Wohnhäuser mit insgesamt 30 Menschen mit<br />

geistiger Behinderung in Bad Honnef, mit dem Thema<br />

Werdenfelser Weg in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung<br />

ab. In ihrem Forum am Nachmittag ging sie<br />

nochmals auf das mögliche Handlungskonzept Professionelles<br />

Deeskalationstraining ein, durch das Fixierungen<br />

verhindert werden können.<br />

Einen letzten Schwerpunkt setzte Sylvia Silberzweig,<br />

München, Richterin am Amtsgericht München, Betreuungsgericht<br />

mit ihrem Forum Zusammenarbeit mit dem<br />

Gericht: Die Stellungnahme des Verfahrenspflegers als<br />

Entscheidungsgr<strong>und</strong>lage des Richters. Die Veranstaltung<br />

war mit 160 Teilnehmern ausgebucht.<br />

v. l. n. r.: Prof. Dr. Charlotte Uzarewicz, Josef Wassermann, Martina<br />

Seuser, Prof. Dr. Andrea Berzlanovich, Susanne Preisenhammer, Sylvia<br />

Silberzweig, Dr. Sebastian Kirsch<br />

Alle Vorträge dazu können unter<br />

http://www.ksfh.de/fort-<strong>und</strong>-weiterbildungsangebot/viii-symposien-tagungenarbeitskreise/tagung<br />

abgerufen werden.<br />

Die zweite Fachtagung ist im Juli 2014 in<br />

der Aula der KSFH geplant.<br />

Beitrag: Karin Rothm<strong>und</strong><br />

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2 I Juli 2013<br />

Im Tandem voneinander lernen: MentorInnen engagieren<br />

sich für Kinder in München<br />

Eine KSFH-Absolventin erzählt von ihrer Arbeit bei „Big Brothers Big Sisters“<br />

Als Absolventin des Masterstudiengangs Angewandte<br />

Sozial- <strong>und</strong> Bildungswissenschaften an der<br />

KSFH München hieß es für mich im Herbst 2012 „Auf<br />

ins Berufsleben!“ Ausgestattet mit vielen wertvollen<br />

wissenschaftlichen Zugängen zu Bildungstheorien,<br />

Forschungsmethoden <strong>und</strong> Genderwissen (sowie einem<br />

kritischen Blick auf alles) wollte ich etwas finden, das<br />

herausfordert <strong>und</strong> Spaß macht. Eine Arbeit, in der die<br />

theoretischen Inhalte des Studiums bestenfalls ihre<br />

praktische Entsprechung finden. Und so bin ich Anfang<br />

Januar 2013 als Mentoringberaterin zum Team<br />

des Mentorenprogramms „Big Brothers Big Sisters“ in<br />

München gestoßen. Das Mentorenprogramm wurde<br />

1904 in den USA gegründet <strong>und</strong> fördert in Deutschland<br />

mittlerweile an insgesamt sechs Standorten Kinder<br />

zwischen sechs <strong>und</strong> zwölf Jahren. In München haben<br />

bereits über 140 Kinder einen „großen Bruder“ oder<br />

eine „große Schwester“ gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> bilden gemeinsam<br />

ein so genanntes „Tandem“. Viele unserer MentorInnen<br />

sind junge StudentInnen oder Berufstätige,<br />

die sich ehrenamtlichen engagieren möchten <strong>und</strong> im<br />

Rahmen einer 1:1 Förderung eine Art „Patenschaft auf<br />

Zeit“ für ein Mädchen oder einen Jungen übernehmen.<br />

In meiner Arbeit als Mentorinberaterin lerne ich die<br />

Mentoren, Kinder <strong>und</strong> Eltern, die am Programm teilnehmen<br />

möchten, in einem persönlichen Gespräch<br />

vorab kennen. Die MentorInnen werden von meinen<br />

KollegInnen <strong>und</strong> mir ausgewählt <strong>und</strong> im Rahmen eines<br />

Workshops auf ihre neue Rolle vorbereitet <strong>und</strong> gecoacht.<br />

Im Team entscheiden wir, welches Kind zu welchem<br />

Mentor passt <strong>und</strong> stellen die Tandems nach einer<br />

Reihe von Kriterien sorgfältig zusammen. Das erste<br />

Tandem-Treffen wird von uns begleitet, danach halten<br />

wir regelmäßig Kontakt zu allen Beteiligten (Mentor,<br />

Kind <strong>und</strong> Eltern) <strong>und</strong> stehen diesen unterstützend <strong>und</strong><br />

beratend zur Seite.<br />

Frei von Leistungsdruck ...<br />

Seine gemeinsame Zeit gestaltet ein Tandem bei Big<br />

Brothers Big Sisters ganz individuell <strong>und</strong> je nach Interessen<br />

<strong>und</strong> Bedarf. Frei von Leistungsdruck <strong>und</strong><br />

angepasst an das jeweilige individuelle Tempo <strong>und</strong><br />

die Stärken des Kindes kann ein/e MentorIn ein Kind<br />

beispielsweise darin unterstützen, sich in lebenspraktischen<br />

Dingen besser zurecht zu finden, seine Potenziale<br />

besser zu entfalten <strong>und</strong> somit seine Selbstwirksamkeit<br />

zu stärken. Sowohl eine Unterstützung beim<br />

schulischen Lernen, aber vor allem auch gemeinsame<br />

Unternehmungen <strong>und</strong> Aktivitäten im informellen Rahmen<br />

(z.B. Radfahren, Theater- oder Museumsbesuche,<br />

gemeinsames Lesen oder Kochen, sportliche Aktivitäten,<br />

gemeinsam die Stadt erk<strong>und</strong>en) können Schwerpunkte<br />

während der Tandemtreffen sein. Denn genau<br />

darum geht es bei Big Brothers Big Sisters: Kindern<br />

auf spielerische Weise soziale <strong>und</strong> praktische Kompetenzen<br />

vermitteln. Diese können ihnen dann helfen,<br />

auch die Anforderungen, die die Schule an sie stellt,<br />

selbstbewusster zu meistern. Ein „großer Bruder“ oder<br />

eine „große Schwester“ ermutigt, motiviert <strong>und</strong> hat ein<br />

offenes Ohr, wenn dieses gebraucht wird. Big Brothers<br />

Big Sisters hat in München einen großen Zulauf<br />

an Kindern, die sich eine Mentorin oder einen Mentor<br />

wünschen – jedes mit einer eigenen Geschichte.<br />

Sascha Liv, ihre Mentorin Leonie <strong>und</strong> Mentorinberaterin Klara Petto<br />

(v. l. n. r.) beim Kennenlerntreffen<br />

Auf ihre gemeinsame Zeit im Tandem freuen sich auch<br />

die sechsjährige Sascha Liv <strong>und</strong> ihre Mentorin Leonie<br />

(27, Promovendin). Die beiden sind gerade ganz neu<br />

ins Tandem gestartet, jetzt haben sie viel miteinander<br />

vor! Für Leonie ist ihr Engagement als Mentorin eine<br />

gute Abwechslung zu ihrer Promotionsstelle. Die zwei<br />

Tandem-St<strong>und</strong>en pro Woche empfindet sie als Bereicherung,<br />

in denen sie lernen kann, „die Welt wieder<br />

mit Kinderaugen zu sehen“. Die MitarbeiterInnen von<br />

Big Brothers Big Sisters haben darauf geachtet, dass die<br />

Wohnortnähe von Leonie <strong>und</strong> Sascha Liv gewährleistet<br />

ist, dass beide an den gleichen Tagen füreinander Zeit<br />

haben <strong>und</strong> dass sie ähnliche Interessen oder Hobbies<br />

haben.<br />

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2 I Juli 2013<br />

Der siebenjährige Rishav <strong>und</strong> sein Mentor Boris (23,<br />

Jura-Student) sind bereits seit drei Monaten im Tandem<br />

unterwegs. Die beiden hatten schon etwas mehr Zeit,<br />

sich kennen zu lernen. Gemeinsam haben sie den Zoo<br />

besucht, waren in der Buchhandlung, haben Fußball<br />

gespielt <strong>und</strong> gemeinsam Lesen geübt. Am Anfang war<br />

Rishav noch sehr schüchtern <strong>und</strong> ruhig, erzählt Boris,<br />

aber nach <strong>und</strong> nach ist er mehr aufgetaut <strong>und</strong> vertraute<br />

seinem Mentor „Schritt für Schritt mehr“. Durch<br />

ein Projekt, das an seiner Uni vorgestellt wurde, ist Boris<br />

überhaupt erst auf die Idee gekommen, Mentor zu<br />

werden. „Da es mir immer gut ging, ich es relativ leicht<br />

im Leben hatte <strong>und</strong> keine Geschwister habe, möchte<br />

ich meinem kleinen Bruder nun helfen, neues zu entdecken“,<br />

so Boris über seine Motivation, am Programm<br />

teilzunehmen. Trotz seines zeitintensiven Jura-Studiums<br />

findet Boris genug Zeit für die Treffen mit Rishav:<br />

„Ich bin ein Nachtmensch <strong>und</strong> lerne sowieso viel in den<br />

Abendst<strong>und</strong>en, so dass tagsüber genügend Freizeit für<br />

ein soziales Engagement bleibt“, so Boris.<br />

Dinge, die einem sonst selbstverständlich vorkommen“,<br />

so Mentor Boris.<br />

Lust darauf, Mentorin oder Mentor zu werden?<br />

Auch die Studierenden der KSFH können MentorIn bei<br />

Big Brothers Big Sisters werden <strong>und</strong> sich neben dem<br />

Studium zeitlich flexibel in einem Bereich engagieren,<br />

der viele spannende Schnittstellen zu den Inhalten des<br />

Studiums bietet. Wichtig dafür sind Offenheit, Toleranz<br />

<strong>und</strong> Freude im Umgang mit Kindern. Das Engagement<br />

als „große Schwester“ oder „großer Bruder“ kann bei<br />

Big Brothers Big Sisters verschiedene Schwerpunkte<br />

(z.B. Schulmentoring, das Projekt „Das macht Schule“,<br />

aber auch unser „klassisches“ Mentoring) haben, die<br />

im Rahmen des Anmeldeprozesses von uns vorgestellt<br />

werden. Wer sich mindestens ein Jahr lang als Mentor<br />

für einen Jungen oder als Mentorin für ein Mädchen<br />

engagieren möchte, um dieses auf seinem individuellen<br />

Bildungsweg zu unterstützen, findet auf www.<br />

bbbs.org weitere Informationen oder kann sich ganz<br />

einfach direkt bewerben.<br />

Beitrag: Klara Petto<br />

Der Kontakt:<br />

Tel: 089 7474706 – 0<br />

E-Mail: mitmachen.muenchen@bbbsd.org<br />

Homepage: www.bbbsd.org<br />

Rishav <strong>und</strong> sein Mentor Boris<br />

Mehr <strong>und</strong> mehr wird mir bewusst, dass Big Brothers<br />

Big Sisters im Allgemeinen <strong>und</strong> meine Arbeit als Mentoringberaterin<br />

im Speziellen viele Anknüpfungspunkte<br />

zu den Inhalten meines Masterstudiums bietet. Dass<br />

Bildung mehr ist als nur Wissen, dass eine Chancengerechtigkeit<br />

in der Bildung in der Realität oft nicht<br />

gegeben ist <strong>und</strong> dass Kinder besonders über Vorbilder<br />

aus ihrem direkten Umfeld lernen – all das erlebe ich in<br />

meiner Arbeit mit den Tandems Tag für Tag. Besonders<br />

schön ist es, zu sehen, wie die MentorInnen <strong>und</strong> Kinder<br />

im Laufe ihrer gemeinsamen Zeit immer mehr zusammenwachsen,<br />

ein Team bilden <strong>und</strong> wechselseitig voneinander<br />

lernen: „Es ist sehr interessant, eine Familie aus<br />

einem anderen Kulturkreis kennen zu lernen. Wenn<br />

man mit Kindern zu tun hat, fängt man an, viele Dinge<br />

nicht mehr so eng zu sehen. Für mich als Einzelkind ist<br />

es ein tolles Gefühl, Vorbild für ein Kind zu sein, oder<br />

es zumindest zu versuchen. Man schätzt auf einmal<br />

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2 I Juli 2013<br />

Der dkv-Buchservice:<br />

Heute bestellen - morgen abholen. Ein Angebot auch für<br />

die KSFH.<br />

Im Haus mit der Nummer<br />

97, <strong>und</strong> somit in<br />

direkter Nachbarschaft<br />

zur KSFH in München,<br />

sitzt der Deutsche<br />

Katecheten-Verein e.V.<br />

(dkv). Der Fachverband<br />

für religiöse Bildung<br />

<strong>und</strong> Erziehung, der<br />

bereits Ende des 19.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts gegründet<br />

wurde, hat sich<br />

über das Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

zu einer festen Institution<br />

mit unterschiedlichen Serviceangeboten entwickelt. Ein Teil des<br />

Angebots, auf das auch wir von der KSFH jederzeit zugreifen können, ist<br />

der dkv-Buchservice, bei dem alle Arten von Büchern bestellt werden<br />

können: von Fachliteratur bis hin zur Belletristik. Dr. Tobias Weismantel,<br />

der dort seit Oktober 2012 als geschäftsführender Referent für Katechese<br />

tätig ist <strong>und</strong> im nächsten Jahr die Geschäftsführung übernehmen wird,<br />

spricht über den traditionsreichen Verein, über Mitgliederverhalten, den<br />

Buchservice <strong>und</strong> Bestellmodalitäten.<br />

Der dkv ist der Fachverband für religiöse Bildung <strong>und</strong> Erziehung. Was<br />

versteht sich darunter?<br />

Tobias Weismantel: Wir sind ein deutschlandweit agierender Verband<br />

mit dem Ziel, die Katechese, also die lebendige Weitergabe des Glaubens,<br />

<strong>und</strong> die Entwicklung des Religionsunterrichts in Deutschland, aktiv mitzugestalten.<br />

Heute gehören dem dkv r<strong>und</strong> 9.000 Mitglieder an, ein Drittel<br />

davon sind sind in der Gemeinde- <strong>und</strong> Seelsorgsarbeit tätig – als Priester,<br />

Pastoral- oder Gemeindereferenten, Diakone oder auch Ehrenamtliche.<br />

Der größere Anteil unserer Mitglieder sind Religionslehrerinnen <strong>und</strong> Religionslehrer.<br />

Als Verband ist es uns ein Anliegen, die Arbeit unserer Mitglieder<br />

vor Ort zu unterstützten, indem wir zielgruppengerechte Bücher<br />

publizieren, Materialbriefe entwickeln, etc.<br />

Unter Katechese versteht<br />

man die lebendige<br />

Tradierung des Glaubens<br />

(unter Zuhilfenahme<br />

verschiedener Methoden).<br />

Ihr Ziel ist die am<br />

Menschen <strong>und</strong> seinen<br />

Lebensumständen ausgerichtete<br />

Einführung,<br />

Vertiefung <strong>und</strong> Vergewisserung<br />

im Glauben.<br />

Sind die Bedarfe auf schulischer Seite groß?<br />

Tobias Weismantel: Aktuell gibt es in Deutschland über 70.000 Religionslehrerinnen<br />

<strong>und</strong> -lehrerinnen, über drei Millionen Schüler nehmen am<br />

katholischen Religionsunterricht teil. Entsprechend hoch sind die Bedarfe<br />

an aktuellen Publikationen, Arbeitsheften, Folien oder digitalien Medien<br />

wie DVDs, mit denen sich Unterrichtseinheiten für verschiedene Klassen<br />

gestalten lassen. Über den Schulunterricht hinaus, bieten wir entsprechende<br />

Materialien für die Elementarerziehung, Gemeindearbeit oder<br />

Erwachsenenkatechese an.<br />

Das Portfolio an Serviceangeboten hat sich im Laufe der Jahre stetig weiterentwickelt<br />

– was gehört neben der Entwicklung von Unterrichtsmaterialien<br />

noch dazu?<br />

Tobias Weismantel: Als übergeordnete Geschäftsstelle – nahezu jede Diözese<br />

in Deutschland besitzt einen Diözesanverband – steht der Dienstleistungscharakter<br />

an erster Stelle. Dazu zählt etwa auch unser Buchservice.<br />

32


2 I Juli 2013<br />

Das bedeutet, dass wir nicht nur selbst publizieren, sondern auch unsere<br />

Dienste als Buchhandlung zur Verfügung stellen. Wir wollen für unsere<br />

Mitglieder <strong>und</strong> Interessierte ein R<strong>und</strong>um-Dienstleister sein. Mittlerweile<br />

verkaufen wir hier am Campus nicht nur unsere eigenen Bücher, sondern<br />

nehmen auch Buchbestellungen aus anderen Verlagen entgegen.<br />

Bei Bedarf kann ich also jedes Buch bei Ihnen bestellen, das auf dem<br />

Markt erhältlich ist?<br />

Tobias Weismantel: Ja, <strong>und</strong> zwar jede Art von Literatur aus unterschiedlichen<br />

Fachrichtungen <strong>und</strong> Genres. Der dkv-Buchservice versteht sich als<br />

eine ganz normale Buchhandlung: Wer also nach dem neuesten Fall von<br />

Kluftinger sucht kann sich genauso an uns wenden wie diejenigen, die auf<br />

der Suche nach aktuellen Fachpublikationen sind.<br />

Was sollte bei der Bestellung beachtet werden, um das Buch noch am<br />

nächsten Tag bei Ihnen abholen zu können?<br />

Tobias Weismantel: Wenn ein Buch bereits am nächsten Tag gebraucht<br />

wird, sollte die Bestellung bis spätestens 12 Uhr mittags bei uns – per<br />

Mail, telefonisch oder auch persönlich – eingehen. Für Fachliteratur aus<br />

den Bereichen Religionspädagogik <strong>und</strong> Katechese haben wir darüber<br />

hinaus einen Online-Shop. Doch auch ohne Netzanschluss ist der Weg zu<br />

uns nicht weit, da wir wie die KSFH zum Gelände des Kirchlichen Zentrums<br />

gehören. Aus meiner Sicht ergibt sich durch die verschiedenen Insitutionen<br />

<strong>und</strong> Einrichtungen auf unserem Gelände ein Mehrwert, den wir<br />

nutzen sollten.<br />

33


2 I Juli 2013<br />

Wenn die Welt zusammenbricht ...<br />

von Timo Grünbacher<br />

Timo Grünbacher, Mitarbeiter bei<br />

der Katholischen Hochschulgemeinde<br />

München, hat ein Fachbuch<br />

zur Krisenintervention in der peritraumatischen<br />

Phase veröffentlicht.<br />

Das Buch baut auf den Erhebungen<br />

zu seiner Diplomarbeit <strong>und</strong> zugleich<br />

auf seinen eigenen Praxiserfahrungen<br />

auf: Seit 2007 ist er beim<br />

Kriseninterventionsteam (KIT) des<br />

Arbeiter-Samariter-B<strong>und</strong>es in München<br />

tätig <strong>und</strong> hilft hinterb<strong>liebe</strong>nen<br />

Menschen in den ersten St<strong>und</strong>en<br />

nach einem tödlichen Unfall,<br />

den Schockzustand zu überwinden.<br />

Im Interview spricht er über die Inhalte<br />

des Buchs, seine KIT-Mitarbeit<br />

<strong>und</strong> darüber, mit welchem Verlag<br />

er die Publizierung umsetzte.<br />

Timo Grünbacher<br />

Wenn die Welt zusammenbricht ...<br />

Krisenintervention in der peritraumatischen<br />

Phase aus ressourcenorientierter<br />

Perspektive<br />

BoD - Books on Demand, Norderstedt,<br />

2013, ISBN: 978-3-7322-3245-1<br />

Ihr Buch befasst sich mit der Krisenintervention<br />

in der peritraumatischen<br />

Phase. Wie kam es dazu?<br />

Timo Grünbacher: Ich beschäftige<br />

mich nun schon seit mehreren Jahren<br />

mit der Krisenintervention in<br />

der Phase, in der ein traumatisches<br />

Ereignis gerade erst eingetreten ist,<br />

wie etwa bei Verkehrsunfällen oder<br />

wenn eine Person einen Schwächeanfall<br />

erleidet, zusammenbricht<br />

<strong>und</strong> Angehörige Unterstützung von<br />

außen brauchen, um den ersten<br />

Schock zu überwinden <strong>und</strong> selbst<br />

wieder handlungsfähig zu werden.<br />

Über die Krisenintervention in unmittelbarer<br />

Nähe zum Unfall habe<br />

ich bereits meine Diplomarbeit geschrieben.<br />

Mit der Veröffentlichung<br />

dieses Buches wollte ich vermeiden,<br />

dass meine Erhebungen im Bücherregal<br />

„verstauben“. In dessen<br />

inhaltlicher Gestaltung greife ich<br />

immer wieder, auch in Form von<br />

Fallbeispielen, auf meine eigenen<br />

Erfahrungen in der Krisenintervention<br />

zurück.<br />

Sie bringen eigene Erfahrungen<br />

in der Krisenintervention ein.<br />

Wie weitreichend sind Ihre<br />

Praxiserfahrungen?<br />

Timo Grünbacher: Seit 2007, direkt<br />

im Anschluss an eine 80stündige-<br />

Ausbildung <strong>und</strong> ein Praktikum,<br />

arbeite ich beim KIT. Das Team ist<br />

in der peritraumatischen Phase,<br />

sprich in der Regel in den ersten<br />

zwei St<strong>und</strong>en nach dem Unglück,<br />

vor Ort. In der weiterführenden<br />

Betreuung verweisen wir die Betroffenen<br />

an entsprechende soziale<br />

Einrichtungen in München. Für<br />

mich sind der Tod <strong>und</strong> der Umgang<br />

damit schon immer Themen,<br />

die zu meiner Lebensrealität gehören<br />

– <strong>und</strong> die uns alle betreffen.<br />

Deswegen habe ich dann auch den<br />

Entschluss gefasst, mich in der Hilfe<br />

für Angehörige <strong>und</strong> Zurückgeb<strong>liebe</strong>ne<br />

am Unfallort ausbilden zu<br />

lassen. In meinem Buch greife ich<br />

13 Elemente aus meiner Praxis auf<br />

<strong>und</strong> wende sie auf wissenschaftliche<br />

Modelle über Ressourcenorientierung<br />

in der Krisenintervention<br />

an. So zeige ich auf, inwiefern<br />

sich wissenschaftliche Annahmen<br />

in meiner Mitarbeit beim KIT wiederfinden<br />

<strong>und</strong> dadurch praktisch<br />

belegen lassen.<br />

Was ist mit Ressourcenorientierung<br />

in der Krisenintervention gemeint?<br />

Timo Grünbacher: Eine ressourcenorientierte<br />

Perspektive geht davon<br />

aus, dass die betroffenen Menschen<br />

auch im Notfall auf eigene Ressourcen<br />

zurückgreifen können, um mit<br />

der traurigen Situation besser umgehen<br />

zu können. Dieser Denkansatz<br />

wird in der Krisenintervention<br />

aufgegriffen. Die Betroffenen werden<br />

hier nicht als krank oder mit ges<strong>und</strong>heitlichem<br />

Defizit betrachtet,<br />

sondern als ges<strong>und</strong>e Menschen, die<br />

etwas Schlimmes erlebt haben <strong>und</strong><br />

nun durch Mobilisierung ihrer eigenen<br />

Ressourcen mit der Situation<br />

umgehen lernen.<br />

Nach diesem Prinzip arbeiten Sie<br />

dann auch bei KIT-Einsätzen?<br />

Timo Grünbacher: Unsere Arbeit ist<br />

ressourcenorientiert, indem wir Orientierung<br />

ermöglichen, beraten <strong>und</strong><br />

begleiten. Wir verstehen uns quasi<br />

als eine Art Motor, die wichtige<br />

Handlungen <strong>und</strong> Kontakte in Bewegung<br />

bringen. Oft haben die Hinterb<strong>liebe</strong>nen<br />

Töchter oder Söhne, die<br />

sie anrufen können, aber an die sie<br />

in dem Moment nicht denken. Wir<br />

stellen die Handlungsfähigkeit wieder<br />

her, in dem wir konkret nachfragen<br />

oder auch Anregungen geben<br />

wie „Sie haben eine Tochter? Wol-<br />

34


2 I Juli 2013<br />

len Sie versuchen, sie anzurufen?“<br />

Im traumatischen Zustand vergessen<br />

viele Menschen ihr soziales Umfeld,<br />

das in solchen Momenten eine<br />

sehr wichtige Rolle spielt.<br />

Das heißt, Sie aktivieren soziale<br />

Kontakte. Unterstützen Sie die betroffenen<br />

Personen auch in der Abschiednahme<br />

vom Unfallopfer?<br />

Timo Grünbacher: Die Abschiednahme<br />

von der tödlich verunglückten<br />

Person ist unendlich wichtig, um zu<br />

begreifen, was passiert ist. Wir regen<br />

deswegen auch an, sich durch<br />

Berühren, Streicheln <strong>und</strong> Anschauen<br />

von dem toten Menschen zu verabschieden.<br />

In dem Fall nehmen<br />

wir oft eine begleitende Funktion<br />

ein, indem wir mit der oder den betroffenen<br />

Personen zu dem Toten<br />

hingehen. So wichtig ich die Abschiednahme<br />

bei Erwachsenen finde,<br />

so wichtig finde ich sie auch bei<br />

Kindern.<br />

Sie schreiben in Ihrem Buch sehr<br />

gut verständlich <strong>und</strong> führen auch<br />

immer wieder konkrete Beispiele<br />

auf. Sprechen Sie damit eine bestimmte<br />

<strong>Leser</strong>schaft an?<br />

Timo Grünbacher: Ich wollte von<br />

vornherein, dass auch fachfremde<br />

Personen mein Buch lesen <strong>und</strong><br />

verstehen können. Und tatsächlich<br />

habe ich auch schon Rückmeldungen<br />

von <strong><strong>Leser</strong>innen</strong> <strong>und</strong> <strong>Leser</strong>n<br />

erhalten, die sich nicht fachlich im<br />

Bereich der Krisenintervention auskennen.<br />

Von einer Fre<strong>und</strong>in weiß<br />

ich, dass sie mein Buch an eine Person<br />

weitergegeben hat, die einen<br />

wichtigen Menschen verloren hat.<br />

Wie sind Sie in der Suche nach<br />

einem Verlag vorgegangen? Wurden<br />

Sie aufgr<strong>und</strong> Ihres eingereichten<br />

Exposés angesprochen?<br />

Timo Grünbacher: Anders herum:<br />

ich habe den Verlag book on demand<br />

angesprochen <strong>und</strong> die Buchveröffentlichung<br />

dort in Auftrag<br />

gegeben. Das ist die Idee, die hinter<br />

dem Verlag steht: Jeder, der ein<br />

Thema hat, kann es als Buch veröffentlichen.<br />

Dieses Konzept ist sehr<br />

gut geeignet, um mit geringem finanziellen<br />

Aufwand ein Buch auf<br />

den Markt zu bringen. Sobald ein<br />

Buch gekauft wird, wird ein neues<br />

gedruckt. Das book on demand-Angebot<br />

eignet sich meiner Meinung<br />

nach sehr gut für AbsolventInnen,<br />

die das Thema ihrer Abschlussarbeit<br />

auch Interessierten außerhalb<br />

der Hochschule zugängig machen<br />

wollen.<br />

Danke, dass Sie sich die Zeit für ein<br />

Gespräch genommen haben!<br />

Hanne Schaffer<br />

Sozialpädagoge <strong>und</strong> Mann.<br />

Männliches Selbstverständnis in<br />

einem Frauenberuf<br />

Lambertus Verlag<br />

Freiburg im Breisgau 2013<br />

170 Seiten, € 18,00<br />

ISBN 978-3-7841-2147-5<br />

Die Autorin zu Ihrem neuen Buch:<br />

Prof. Dr. Hanne Schaffer: Es geht um eine empirische Studie zu den<br />

männlichen Selbst- <strong>und</strong> Rollenverständnissen von Männern, die in einem<br />

Frauenberuf – der Sozialen Arbeit – studieren bzw. arbeiten. Die Untersuchungsfrage<br />

ist, ob sich diese Männer durch diese Studien- <strong>und</strong> Berufswahl<br />

in ihrer Männlichkeit kompromittiert fühlen <strong>und</strong> wie sie ggfs. damit<br />

umgehen.<br />

Es wurden Gruppeninterviews mit vier Gruppen von Männern geführt:<br />

mit einer Gruppe von Studienbeginnern (1. Semester), eine Gruppe von<br />

Männern am Ende des Studiums (7. Semester) <strong>und</strong> zwei Gruppen von<br />

bereits im Beruf volltätigen Sozialarbeitern, einmal am Anfang des Berufseinstiegs<br />

<strong>und</strong> dann mit einer Gruppe von langjährig Berufserfahrenen.<br />

Alle Interviewten kommen aus dem Feld der Jugendhilfe. Das Design der<br />

Studie entspricht einem Follow-Up, weil wir vermutet haben, dass sich im<br />

Zeitverlauf von Studium <strong>und</strong> Beruf das eigene Selbstverständnis <strong>und</strong> das<br />

„doing masculinity“ ändert.<br />

Die studierenden Männer haben zu Beginn schlicht bestritten, dass sie<br />

unter dem Aspekt ihrer Männlichkeit Probleme hätten, aber im Verlauf<br />

der Gespräche zeigte sich doch, dass sie hohe Befürchtungen haben, zu<br />

„verweiblichen“ oder in eine nicht adäquate Schablone eines „sozialen<br />

Mannes“ gepresst zu werden. Die Männlichkeit der Sozialarbeiter hat viele<br />

traditionelle Elemente <strong>und</strong> weniger moderne, wobei die traditionellsten<br />

Typen die langfristig erwerbstätigen Sozialarbeiter sind. Klar wird auch,<br />

dass <strong>Studentinnen</strong> <strong>und</strong> die im Arbeitsfeld tätigen Kolleginnen vor allem<br />

einem kollektiven Ideal „hegemonialer Männlichkeit“ anhängen <strong>und</strong> dies<br />

auch von den Kollegen einfordern. Einige weibliche Studierende sprechen<br />

ihren Kommilitonen sogar die Männlichkeit komplett ab. Es gibt also viel<br />

darüber nachzudenken, welche Effekte mehr Männer in diesem Studium<br />

bzw. Beruf auf das Arbeitsfeld haben <strong>und</strong> welche Effekte auch <strong>und</strong> gerade<br />

im Feld der Jugendarbeit zu erwarten sind.<br />

35


2 I Juli 2013<br />

Vorträge <strong>und</strong> Veröffentlichungen<br />

von Dozentinnen <strong>und</strong> Dozenten der KSFH<br />

Prof. Dr. Cornelia Behnke<br />

Veröffentlichungen:<br />

Behnke, Cornelia /Meuser, Michael (2013): „Aktive Vaterschaft.“<br />

Geschlechterkonflikte <strong>und</strong> Männlichkeitsbilder<br />

in biographischen Paarinterviews. In: Loos, Peter/Nohl,<br />

Arnd-Michael/Przyborski, Aglaja/Schäffer,<br />

Burkhard (Hrsg.): Dokumentarische Methode. Gr<strong>und</strong>lagen<br />

- Entwicklungen - Anwendungen. Opladen, Berlin,<br />

Toronto<br />

Prof. Dr. Luise Behringer<br />

Vorträge:<br />

„Kooperation in der Frühen Hilfe“, Vortrag auf dem Koki-Netzwerktreffen<br />

in Weilheim, 5.06.2013<br />

Prof. Dr. Johannes Kemser<br />

Vorträge:<br />

Begrüßung <strong>und</strong> Vortrag zum Münchner Karrieretag<br />

Pflege dual. Kooperationsveranstaltung mit der Hochschule<br />

München, Campus Pasing, 19.04.2013<br />

Die Berufseinmündung in der Sozialen Arbeit <strong>und</strong><br />

Pflege: Routinen - aktuelle Fragen - Perspektiven. Dialogvortrag<br />

von Prof. Dr. Johannes Kemser <strong>und</strong> Prof.<br />

Dr. Thomas Schumacher zum Career Day 2013 der<br />

Fachbereiche Soziale Arbeit <strong>und</strong> Pflege, München,<br />

3.05.2013<br />

Einführung in das Thema zum Pflegefachtag „Der<br />

Pflege eine eigene Stimme geben“ <strong>und</strong> kulturelle Gestaltung<br />

an der KSFH München, 13.06.2013<br />

Benediktbeurer ZukunftsGespräche im ZUK:<br />

„Der Pflegemarkt in Bewegung – vom Menschen aus<br />

denken“, Impulsvortrag, 17.06.2013<br />

Workshop-Leitung „Akademisierte Pflegefachkräfte“<br />

gemeinsam mit Studierenden des Studiengangs Pflege<br />

dual <strong>und</strong> der Fachbereichsreferentin Bettina Kieslinger,<br />

18.06.2013<br />

Prof. Dr. Tilly Miller<br />

Veröffentlichungen:<br />

Neue Netzwerke als Teil der Zivilgesellschaft. In: Stiftung<br />

trias (Hrsg.): Nachbarschaften sind „Machbarschaften“.<br />

Ideen <strong>und</strong> Beispiele für nachbarschaftliche<br />

Netzwerke. März 2013<br />

Vorträge:<br />

Vernetzung <strong>und</strong> Kooperation im sozialen Raum – was<br />

macht erfolgreiche Vernetzung aus? Impulsreferat<br />

anlässlich des Arbeitstags „Geförderte Familienberatung“<br />

des österreichischen B<strong>und</strong>esministerium für<br />

Wirtschaft, Familie <strong>und</strong> Jugend, Wien, 22.04.2013<br />

Prof. Peter Obermaier-van Deun<br />

Veröffentlichungen:<br />

„... <strong>und</strong> streben Einvernehmen an.“ Längst fälligen<br />

Anmerkungen zur Reform des BayKiBiG. In: Kita aktuell<br />

- Wolters Kluwer, Köln, Ausgabe April 2013<br />

Prof. Dr. Susanne Nothhafft<br />

Vorträge:<br />

„Von der Notwendigkeit, den Schutz vor Frauen <strong>und</strong><br />

Kindern vor Gewalt zu synchronisieren“, Vortrag im<br />

Rahmen des Seminars „Riskante Nähe: Beziehungs<strong>und</strong><br />

Nahraumgewalt“ an der Deutschen Hochschule<br />

der Polizei, Münster, 2.07.2013<br />

Prof. Dr. Christine Plahl<br />

Vorträge:<br />

„Musikalische Elemente der präverbalen Kommunikation<br />

in Sprachentwicklungsförderung <strong>und</strong> Rehabilitation“,<br />

interdisziplinäre Tagung über Sprachentwicklungsstörungen<br />

ISES VII, Leipzig, 2.11.2012<br />

„Entwicklungspsychologische Perspektiven in der Sozialen<br />

Arbeit“, Ringvorlesung an der KSFH Die Soziale<br />

Arbeit <strong>und</strong> ihre Bezugswissenschaften, München,<br />

3.06.2013 (siehe Seite 7)<br />

Prof. Dr. Bernd Reuschenbach<br />

Veröffentlichungen:<br />

Reuschenbach, B. (2013). Wege aus der wissenschaftlichen<br />

Vorhölle. Editorial. Zeitschrift für Pflegewissenschaft,<br />

Ausgabe 02/13, S. 65<br />

Reuschenbach, B. (2013). Personalmarketing als Beitrag<br />

zur Verbesserung des Berufs- <strong>und</strong> Einrichtungsimages.<br />

In: Nöbauer, B. (Hrsg.) Personalmanagement in der Altenbetreuung<br />

(S. 63- 76). Linz: Wagner.<br />

Vorträge:<br />

„Zu Hause älter werden … Was will der alte Mensch?<br />

Was braucht er?“ Vortrag bei der Fachtagung PFLE-<br />

GE ZUKUNFT - Innovative Gestaltungsspielräume in<br />

Gemeinden im Landkreis Rottal-Inn, Pfarrkirchen,<br />

18.04.2013<br />

„Wie können sich Gemeinden auf den Weg machen?<br />

Herausforderungen - Handlungsansätze - Gestaltungsspielräume“,<br />

Vortrag bei der Fachtagung PFLEGE ZU-<br />

KUNFT - Innovative Gestaltungsspielräume in Gemeinden<br />

im Landkreis Rottal-Inn, Pfarrkirchen, 18.04.2013<br />

36


2 I Juli 2013<br />

Reuschenbach, B. & Lademann, J.: „Duales Duett: Zwei<br />

Hochschulen. Ein Anliegen.“ Vortrag beim Münchner<br />

Karrieretag Pflege Dual der KSFH <strong>und</strong> der Hochschule<br />

München, am Campus Pasing der Hochschule München,<br />

19.04.2013<br />

Prof. Dr. Franz Ruppert<br />

Vorträge:<br />

„Symbiosetrauma <strong>und</strong> symbiotische Verstrickungen“,<br />

Vortrag bei der Arbeiterkammer in Feldkirch/Österreich,<br />

10.04.2013<br />

„Täter <strong>und</strong> Opfer – die Psychodynamik der Täter-Opfer-<br />

Spaltung“, Vortrag in Frankfurt/M., 26.04.2013, <strong>und</strong> in<br />

Köln, 4.05.2013<br />

„Autonomie <strong>und</strong> Scheinautonomie – Erfahrungen<br />

aus der psychotherapeutischen Arbeit“, Vortrag anlässlich<br />

der 32. Goldegger Dialoge, Schloss Goldegg,<br />

30.05.2013<br />

„Trauma, Bonding and Constellations – an new approach<br />

to deal with mental disorders“, lecture and<br />

book launch in Oslo, 14th of June 2013<br />

“Victims and perpetrators – the psychodynamic of the<br />

perpetrator-victim-splitting”, lecture in Cork/Ireland,<br />

28th of June 2013<br />

Prof. Dr. Hanne Schaffer<br />

Veröffentlichungen:<br />

Sozialpädagoge <strong>und</strong> Mann. Männliches Selbstverständnis<br />

in einem Frauenberuf. Lambertus Verlag. Freiburg<br />

im Breisgau, 2013 (mehr zum Buch auf S. 35)<br />

Prof. Dr. Thomas Schumacher<br />

Vorträge:<br />

„Werteanspruch <strong>und</strong> ökonomische Verantwortung<br />

in der Praxis Sozialer Arbeit.“ Fachveranstaltung „Der<br />

Mensch im Mittelpunkt“ der AEH Landkreis München<br />

der Katholischen Jugendfürsorge der Erzdiözese München<br />

<strong>und</strong> Freising, München, 20.06.2013<br />

KSFH-Ringvorlesung „Die Soziale Arbeit <strong>und</strong> ihre Bezugswissenschaften“,<br />

15.04.2013 (siehe Seite 7)<br />

Prof. Dr. Julia Seiderer-Nack<br />

Vorträge:<br />

„Spiritualität in der Medizin“, Symposium in der Klinik<br />

für Traditionelle Europäische Medizin Bad Kreuzen, Österreich,<br />

29.06.2013<br />

Prof. Dr. Charlotte Uzarewicz<br />

Veröffentlichungen:<br />

Räume zum lernen – Räume zum lehren? Über atmosphärische<br />

Einflüsse <strong>und</strong> Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

In: Linseisen, Elisabeth/ Charlotte Uzarewicz (Hrsg.*)<br />

(2013): Aktuelle Pflegethemen lehren. Wissenschaftliche<br />

Praxis in der Pflegeausbildung. Lucius & Lucius<br />

Verlag, Stuttgart, S. 143-161<br />

Phänomenologisches Lehren <strong>und</strong> Lernen in der Pflege.<br />

In: Linseisen, Elisabeth/ Charlotte Uzarewicz (Hrsg.*)<br />

(2013): Aktuelle Pflegethemen lehren. Wissenschaftliche<br />

Praxis in der Pflegeausbildung. Lucius & Lucius<br />

Verlag, Stuttgart, S. 97-115<br />

*Herausgeberschaft:<br />

Linseisen, Elisabeth/ Charlotte Uzarewicz 2013: Aktuelle<br />

Pflegethemen lehren. Wissenschaftliche Praxis in<br />

der Pflegeausbildung. Lucius & Lucius Verlag, Stuttgart<br />

(mehr zum Buch auf S. 27)<br />

Das Bett <strong>und</strong> das Liegen. In: Zeitschrift Pflege in Bayern,<br />

Nr. 26, S. 12-16<br />

Prof. Dr. Maria Wasner<br />

Veröffentlichungen:<br />

Wasner M., Paal P., Borasio G.D.: „Psychosocial care for<br />

the caregivers of primary malignant brain tumor patients“,<br />

Journal of Social Work in End-of-Life & Palliative<br />

Care 2013, 9, S. 74-95<br />

Wasner M.: „Psychosoziale Begleitung am Lebensende.<br />

Die Bedürfnisse von Sterbenden <strong>und</strong> Angehörigen<br />

nicht übersehen“, Pflegezeitschrift 2013; Jg. 66, S. 10-13<br />

Poster:<br />

„Breath work in palliative care patients – a pilot study“,<br />

Kongress der EAPC, Prag, 30.05.-2.06.2013<br />

Vorträge:<br />

„Psychosoziale Begleitung der Angehörigen von Palliativpatienten“<br />

<strong>und</strong> Workshop zum gleichen Thema.<br />

Welttag der Kranken, Kath. Universität Eichstätt, Eichstätt,<br />

8.03.2013<br />

„Haben Sterbende noch Bedürfnisse nach Sexualität<br />

<strong>und</strong> Intimität?“ <strong>und</strong> „Soziale Arbeit in Hospizarbeit<br />

<strong>und</strong> Palliative Care“, Sylter Palliativtage, Westerland,<br />

12.-15.04.2013<br />

„The potential of social work in the multiprofessional<br />

team“, Kongress der EAPC, Prag, 30.05.-2.06.2013<br />

„Update chronisch entzündliche Darmerkrankungen“,<br />

Kolloquium der Nephrologie, München, 6.07.2013<br />

37


2 I Juli 2013<br />

Prof. Dr. Carsten Wippermann<br />

Vorträge:<br />

„Wie verstehen <strong>und</strong> erreichen uns fremde<br />

Lebenswelten? Oder: Pfarrgemeinde versus<br />

Pfarrei(verwaltung) & Gemeinde(lebenswelten)!“ Fachtagung<br />

des Bischöflichen Ordinariats Hauptabteilung IV<br />

- Pastorale Konzeption der Diözese Rottenburg-Stuttgart,<br />

Rottenburg am Neckar, 7.06.2013<br />

„Elli verdient mehr! ExpertInnen kommentieren den<br />

Aktionsplan Gleichstellung.“ Zukunftsdialog der SPD-<br />

B<strong>und</strong>estagsfraktion im Reichstagsgebäude, Berlin,<br />

12.06.2013, Berlin<br />

„Nachwirkende Einkommensrisiken durch Minijobs.<br />

Einkommensgerechtigkeit heute für morgen – Lebenslaufpolitik<br />

sozial gestalten“ ver.di-Kongress, Berlin,<br />

18.06.2013<br />

„Frauen im Minijob -Motive <strong>und</strong> (Fehl-)Anreize für die<br />

Aufnahme geringfügiger Beschäftigung im Lebenslauf“.<br />

22. Beschäftigungskonferenz der Landeshauptstadt<br />

München, Referat für Arbeit <strong>und</strong> Wirtschaft, München,<br />

27.06.2013<br />

„Frauen in Führung: Brücken <strong>und</strong> Barrieren für Frauen<br />

in Führungspositionen“. Competentia NRW, Kompetenzzentrum<br />

für Frau & Beruf Region Köln. Köln,<br />

10.07.2013<br />

38


2 I Juli 2013<br />

Die KSFH-Krisenprävention <strong>und</strong> -intervention<br />

Die Anlaufsstelle in (Krisen-)Situationen, in der sich Mitglieder der Hochschule<br />

nicht mehr wohl, bedrängt, genötigt oder geängstigt fühlen:<br />

www.ksfh.de/fuer-studierende/beratungsstellen/krisenpraeventionsteams<br />

Nachruf<br />

Die Kolleginnen, Kollegen <strong>und</strong> Studierenden der<br />

KSFH trauern um<br />

Bernhard Riedler<br />

* 19.04.1987<br />

+ 15.05.2013<br />

der ab 2010 an der Abteilung Benediktbeuern<br />

Soziale Arbeit studiert hat<br />

39


2 I Juli 2013<br />

Die Neuen …<br />

Michaela Hofbauer<br />

Eintrittsdatum:<br />

1.05.2013<br />

Funktion:<br />

Referentin für<br />

Qualitätsentwicklung<br />

Lieblingsbuch:<br />

Mario Vargas Llosa: Tante<br />

Julia <strong>und</strong> der Schreibkünstler;<br />

Lieblingssachbuch:<br />

Ulrike Scheuermann:<br />

Wer reden kann macht<br />

Eindruck, wer schreiben<br />

kann, macht Karriere<br />

Lieblingsmonat:<br />

Der widerspenstige April<br />

Daniel Schmidt<br />

Eintrittsdatum:<br />

1.07.2013<br />

Funktion:<br />

Technischer Support EDV<br />

im Rahmen einer geringfügigen<br />

Beschäftigung<br />

Lieblingsbuch:<br />

„Die Elenden“ von<br />

Victor Hugo<br />

Lieblingsmonat:<br />

Janulivember<br />

Andreas Strobl<br />

Eintrittsdatum:<br />

1.09.2013 (Arbeitsvertrag)<br />

Funktion:<br />

IT-Administration<br />

Lieblingsbuch:<br />

„From here to eternity“<br />

von Jamey Jones<br />

Lieblingsmonat:<br />

August (Blattzeit)<br />

Angelika Strobl<br />

Eintrittsdatum:<br />

1.06.2013<br />

Funktion:<br />

Informationszentrale, Abteilung<br />

München<br />

Lieblingsbuch:<br />

„Der Schwarm“ von Frank<br />

Schätzing, in letzter Zeit<br />

gerne auch mal einen Krimi,<br />

z. B. von Jussi Adler<br />

Olsen oder Simon Beckett<br />

Lieblingsmonat:<br />

Dezember, weil ich dann<br />

die Weihnachtszeit genießen<br />

kann<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

zum Geburtstag!<br />

In diesem Jahr feierten bereits mehrere ehemalige<br />

DozentInnen der KSFH ihren (r<strong>und</strong>en) Geburtstag, darunter<br />

auch Altpräsident Prof. Karljörg Schäflein <strong>und</strong><br />

Prof. P. Ottmar Schoch, ehemaliger Vizepräsident an<br />

der Abteilung Benediktbeuern. Wir von der KSFH gratulieren<br />

den Jubilaren ganz herzlich!<br />

Maria Regina Eicher am 21.06.2013, Ancillae-Schwester,<br />

Dozentin für Theorien <strong>und</strong> Methoden der Sozialarbeit/-<br />

pädagogik, Praxisanleitung <strong>und</strong> praxisorientierte Ausbildung<br />

von 1972-91 an der Abteilung Benediktbeuern<br />

Prof. Karljörg Schäflein am 14.07.2013, Präsident der<br />

KSFH von 1986-2002, Professor für Psychologie von<br />

1972-2003 an der Abteilung München<br />

Prof. P. Ottmar Schoch SDB am 8.01.2013, Vizepräsident<br />

(1971-73; 1988-92) <strong>und</strong> Professor für Psychologie,<br />

Pastoralpsychologie <strong>und</strong> Sonderpädagogik von 1971-<br />

97 an der Abteilung in Benediktbeuern<br />

Prof. Dr. Wilhelm Manfred Sing am 4.06.2013, Professor<br />

für Recht, Politologie <strong>und</strong> Volkswirtschaft von<br />

1971-97 an der Abteilung München<br />

Impressum<br />

Katholische<br />

Stiftungsfachhochschule<br />

München<br />

Preysingstraße 83<br />

81667 München<br />

Telefon (089)48092-1272<br />

www.ksfh.de<br />

Herausgeber:<br />

Präsident Prof. Dr. Egon Endres<br />

Redaktion & Satz:<br />

Sibylle Thiede<br />

Telefon (089)48092-1466<br />

sibylle.thiede@ksfh.de<br />

D.115<br />

Fotos:<br />

Bildmaterial der KSFH<br />

ksfhinfo:<br />

Ausgabe 2, 07/2013<br />

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