Vertiefungsbereich: Familienhilfe
Vertiefungsbereich: Familienhilfe
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1<br />
Prof. Dr. Franz Ebbers<br />
<strong>Vertiefungsbereich</strong>: <strong>Familienhilfe</strong><br />
6. Semester Sommer 14 / 7. Semester Winter 14/15<br />
Dem <strong>Vertiefungsbereich</strong> liegt eine didaktische Konzeption zugrunde, die in der ersten gemeinsamen Sitzung<br />
vorgestellt und verabredet wird.<br />
Ausgangsort: Familie „Was ist eine Familie?“<br />
Eine systemische Betrachtung der Familienentwicklung mit Hilfe von verschiedenen<br />
theoretischen Zugängen.<br />
Definition Familie, - Familien mit kleinen Kindern, - Familie mit Schulkindern, - Familien<br />
mit Jugendlichen, - Ablösungsphase, - Männer und Frauen, Mädchen und Jungen<br />
in der Familie – Familie in Veränderungsprozessen<br />
Familienformen: Eingenerationenfamilie, - Mehrgenerationenfamilie, - Patchworkfamilie, - Alleinerziehende,<br />
- Wohngemeinschaften - andere Lebensformen usw.<br />
Familienkrisen: -Entwicklungskrisen, -Konflikte, -Erziehungs- und Beziehungskrisen, -Krankheit und<br />
Behinderung, -Trennung und Scheidung, - Wiedereinstieg in den Beruf, - geschlechtsspezifische Krisen, -<br />
Coming out, - Alter<br />
Familie und Gesellschaft: - Sozialpolitische Grundlagen, - rechtliche Grundlagen für die Soziale Arbeit<br />
mit Familien, - kulturelle Unterschiede – Soziale Arbeit mit Familien in ihren institutionellen Bezügen,<br />
Familien mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund, demographischer Wandel<br />
Ausgangsort: Familie als Klientel der Sozialen Arbeit<br />
Familien in Not im Blick der Sozialen Arbeit: Armut/finanzielle Not, - Wohnsituation, -<br />
Vernachlässigung von Kindern, - Gewalt in Familien (Gewalt gegen Frauen / Gewalt gegen Mädchen und<br />
Jungen), - sexualisierte Gewalt / sexueller Missbrauch an Mädchen und Jungen, - Familien in Migration<br />
und Asyl<br />
Organisation professioneller <strong>Familienhilfe</strong>n und geschlechtsbewusste Reflexion der Sozialen Dienste:<br />
- Beratung, - Sozialpädagogische <strong>Familienhilfe</strong>, ambulante Erziehungshilfen - Mutter-Kind-Heim, -<br />
Familienbildung, - Kooperation und Vernetzung der Sozialen Arbeit mit Institutionen und Diensten der<br />
Sozialen Arbeit, wie z.B. ASD, Jugendamt, Sozialamt, Gesundheitsamt, HPT, Erziehungsberatungsstellen,<br />
usw.<br />
Ausgangsort: Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter / Handlungsgrundlagen und -kompetenzen:<br />
Entwicklung einer professionellen Identität; Selbstreflexion, - Grundhaltungen, - berufliches Selbstverständnis,<br />
- Nähe/Distanzthematik, - geschlechtsbewusste Rollenreflexion<br />
Handlungskonzepte der Sozialen Arbeit kennen lernen und exemplarisch in Rollenspielen üben:<br />
Hilfeplan, - Fallverstehen, - Beratung, - Krisenintervention, - Konzeptentwicklung, - Vernetzung, - Kooperation,<br />
- Teamentwicklung, - Leiten und Führen in sozialen Organisationen<br />
Zeitleiste: jeweils Dienstags 13.30 - 16.45 in S 109<br />
Folgende Blöcke sind ist im Wintersemester geplant:<br />
Termine im Wintersemester<br />
Themen:<br />
Neben den Themen sind im WS mindestens eine Exkursion nach München zu einem Wohnbauprojekt,<br />
ein Besuch durch die BEKI Stelle, Bad Tölz, Besuch durch eine SA aus der Erziehungsberatung<br />
Garmisch geplant.
1. Familie als Thema gegenwärtiger sozialwissenschaftlicher Diskussion<br />
2. Familienentwicklung, innere und äußere Dynamik von Vertrautem<br />
2<br />
3. Wie kommt die Familie zur Sozialen Arbeit“, administrative Hilfen zum Bereich „Kinder in Not“,<br />
Gewalt und die Garantenstellung, Fallarbeit<br />
4. Beratung mit Multiproblemfamilien / Kriseninterventionsformen<br />
5. Arbeit mit Familien anderer Kulturen, Immigration,<br />
6. unterschiedliche familiäre Lebensformen, z.B. Stieffamilien<br />
7. Interventionsformen: Sozialpädagogische <strong>Familienhilfe</strong>n, flexible Hilfen<br />
8. ambulante Erziehungshilfen als Intensivangebot geschlechtsorientierter Arbeit<br />
9. Familie und Behinderung, Umgang mit Krankheit und Behinderung<br />
10. Der „Hausbesuch“ als grundlegende Arbeitsform im ASD<br />
Exkursion:<br />
- Familiäres Wohnen als Aufgabe der Sozialen Arbeit, Besichtigung von städtischen familiären<br />
Wohnformen<br />
Themenpool: (neue und weitere Themen,)<br />
Erziehungsfragen und Entwicklungsbedürfnisse von Kindern, Elternbildung als Soziale Arbeit<br />
Sucht und Abhängigkeit - psycho-somatische Kontexte und Familienberatung<br />
Alleinerziehende - eine (fast) alltägliche Lebensform<br />
allgemeine Literatur 1 :<br />
Bayerisches Landesjugendamt: Hilfeplan, Aufstellung, Mitwirkung, Zusammenarbeit, München, 2000,<br />
Bayerisches Landesjugendamt: Qualitätsstandards für psychologische Gutachten in familienrechtlichen Verfahren<br />
und für Glaubhaftigkeitsgutachten, München 2001<br />
Bayerisches Landesjugendamt: Sozialpädagogische Diagnose, Arbeitshilfe zur Feststellung des erzieherischen Bedarfs,<br />
München 2001<br />
Bayerisches Landesjugendamt: Trennung und Scheidung – Arbeitshilfen für die Praxis der Jugendhilfe zu den Beratungs-<br />
und Mitwirkungsaufgaben gemäß §§ 17, 18 Abs. 3, 50 SGB VIII, München 2001<br />
Bayerisches Landesjugendamt: Schützen – Helfen – Begleiten. Handreichung zu den Aufgaben der Jugendhilfe bei<br />
Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Körperliche und seelische Vernachlässigung, Sexueller Missbrauch; München<br />
2004<br />
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Familien ausländischer Herkunft in Deutschland,<br />
sechster Familienbericht, Berlin 2000<br />
Bundesmin. f. Fam. u. Sen., Frauen und Jugend: Familie im Spiegelbild der Statistik, Bonn 2004<br />
Bradshaw, John: Familiengeheimnisse - Warum es sich lohnt, ihnen auf die Spur zu kommen, München, 1997<br />
Buchholz-Graf,W./Vergho,C.: Beratung für Scheidungsfamilien, Weinheim 2000,<br />
Deutsches Jugendinstitut (Hg.): Handbuch Sozialpädagogische <strong>Familienhilfe</strong>, Stuttgart 1999<br />
Deutsches Jugendinstitut (Hg.): Diskurs 2 / 2003 Risikoeinschätzung – Empirisch-quantitative Verfahren in der Sozialen<br />
Arbeit<br />
Gruber, H.-G.: Familie und christliche Ethik, Darmstadt 1995<br />
Harnach-Beck, Viola: Psychosoziale Diagnostik in der Jugendhilfe, Weinheim 2000<br />
Haynes, John (u.a.): Scheidung ohne Verlierer, München 1993<br />
1<br />
Zu den einzelnen Themenbereichen werden noch speziellere Literaturhinweise gegeben
3<br />
Imber-Black, E.: Familiengeheimnisse und Familientherapie, in: Schweitzer u.a. (Hg.): Systemische Praxis und<br />
Postmoderne, Frankfurt 1992<br />
Krähenbühl,V./Jellouschek,H.(u.a.) (Hg.): Stieffamilien – Struktur – Entwicklung – Therapie, Freiburg 2001<br />
Lenz, Karl: Soziologie der Zweierbeziehung, Wiesbaden 2003<br />
Matter, Helen: Sozialarbeit mit Familien, Bern 1999<br />
Nave-Herz, R. (Hg): Kontinuität und Wandel der Familie in Deutschland, Stuttgart 2002<br />
Nerin, William: Familienrekonstruktion in Aktion, Paderborn 1989<br />
Neuffer, M.: Case Management – Soziale Arbeit mit Einzelnen und Familien; Weinheim/München 2002<br />
Peters, Friedhelm (Hg): Diagnosen – Gutachten – hermeneutisches Fallverstehen, Rekonstruktive Verfahren zur<br />
Qualifizierung individueller Hilfeplanung, IgfH Verlag Frankfurt 1999<br />
Rennert, M.: Co-Abhängigkeit - was Sucht für die Familie bedeutet, Freiburg 1989<br />
Satir, Virginia: Kommunikation, Selbstwert, Kongruenz, Konzepte und Perspektiven familientherapeutischer Praxis,<br />
Paderborn 1992<br />
Textor,M.: Familien: Soziologie, Psychologie, Eine Einführung für soziale Berufe, Freiburg 1990<br />
Thomann,Ch./Schulz von Thun,F.: Klärungshilfe - Handbuch für Therapeuten, Gesprächshelfer und Moderatoren in<br />
schwierigen Gesprächen, Hamburg 1991<br />
Tomm, Karl: Die Fragen des Beobachters,: Schritte zu einer Kybernetik zweiter Ordnung in der systemischen Therapie,<br />
Heidelberg 1996<br />
Vossler, Andreas: Perspektiven der Erziehungsberatung, Kompetenzförderung aus der Sicht von Jugendlichen, Eltern<br />
und Beratern, dgvt – Verlag, Tübingen 2003<br />
Internetzugänge<br />
Migrationsfamilien-Leben-in-Vielfalt,property=pdf,bereich=,r<br />
www.agsp.de Nachricht 27; Kindeswohl, staatliches Wächteramt und Garantenpflicht des Jugendamtes, ein Bericht<br />
von Ines Kurek-Bender<br />
www.uni-koblenz.de/~hilfeplan/Team-Fallverstehen.pdf; Schrapper, Christian / Thiesmeier, Monika: Wie in Gruppen<br />
Fälle besser verstanden werden können; DAGG 2004 „Teamarbeit“<br />
www.sgbviii.de Textor,M.: On – line Kommentar zum SGB VIII: