Download Wirtschaft_und_Verwaltung.pdf - ISB - Bayern
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LEHRPLAN<br />
für das Berufsvorbereitungsjahr - Form B -<br />
an Sonderberufsschulen<br />
mit dem Berufsfeld<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong><br />
Schwerpunkt: Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft
5<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Der Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsauftrag des Berufsvorbereitungsjahres - Form B - .............. 7<br />
1 Aufgaben <strong>und</strong> Ziele ............................................................... 7<br />
2 Erziehung, Unterricht <strong>und</strong> Förderung ................................................. 7<br />
3 Schüler ......................................................................... 8<br />
4 Diagnostik ...................................................................... 8<br />
Fächerübergreifende Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsaufgaben .................................. 9<br />
1 Werterziehung ................................................................... 9<br />
2 Politische Bildung ................................................................ 9<br />
3 Integration ..................................................................... 10<br />
4 Berufliche Vorbereitung .......................................................... 10<br />
5 Mensch <strong>und</strong> Technik ............................................................. 11<br />
6 Leben mit Informationstechnologie .................................................. 11<br />
7 Medienerziehung ................................................................ 12<br />
8 Umwelterziehung ............................................................... 12<br />
9 Ges<strong>und</strong>heitserziehung ............................................................ 13<br />
10 Familien- <strong>und</strong> Sexualerziehung ..................................................... 13<br />
11 Freizeiterziehung ................................................................ 14<br />
12 Musische Bildung ............................................................... 14<br />
13 Liebe zur Heimat ................................................................ 15<br />
14 Förderung <strong>und</strong> Pflege der deutschen Sprache .......................................... 15<br />
15 Friedenserziehung ............................................................... 16<br />
Profile der Unterrichtsfächer ......................................................... 17<br />
1 Fachpraxis ..................................................................... 18<br />
2 Fachtheorie .................................................................... 19<br />
3 <strong>Wirtschaft</strong>srechnen............................................................... 20<br />
4 Datenverarbeitung / Schreibtechnik .................................................. 21<br />
5 Religionslehre / Ethik ............................................................ 22<br />
6 Deutsch ....................................................................... 24<br />
7 Sozialk<strong>und</strong>e .................................................................... 25<br />
8 Sport.......................................................................... 26<br />
9 Wahlunterricht / Förderunterricht ................................................... 27
6<br />
St<strong>und</strong>entafel ....................................................................... 29<br />
Lehrpläne ......................................................................... 30<br />
1 Fachlicher Unterricht<br />
1.1 Fachpraxis ................................................................. 30<br />
1.2 Fachtheorie................................................................. 36<br />
1.3 <strong>Wirtschaft</strong>srechnen .......................................................... 44<br />
1.4 Datenverarbeitung / Schreibtechnik .............................................. 49<br />
2 Weiterer Pflichtunterricht<br />
2.1 Religionslehre / Ethik ........................................................ 55<br />
2.2 Deutsch ................................................................... 56<br />
2.3 Sozialk<strong>und</strong>e ................................................................ 60<br />
2.4 Sport...................................................................... 66<br />
3 Wahlunterricht / Förderunterricht<br />
3.1 Wahlunterricht .............................................................. 67<br />
3.2 Förderunterricht ............................................................. 67
7<br />
Der Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsauftrag des Berufsvorbereitungsjahres - Form B -<br />
1 Aufgaben <strong>und</strong> Ziele<br />
Das Berufsvorbereitungsjahr - Form B - ist Teil des Bildungsangebots der Berufssschulen zur individuellen<br />
Lernförderung. Jugendliche, die einer besonderen Vorbereitung vor einer Ausbildung nach<br />
den §§ 25 <strong>und</strong> 48 des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) oder § 42 b der Handwerksordnung (HandWO)<br />
in dem für sie voraussichtlich in Betracht kommenden Berufsfeld bedürfen, sollen das Berufsvorbereitungsjahr<br />
- Form B - besuchen.<br />
Das Berufsvorbereitungsjahr - Form B - bereitet auf eine selbstverantwortete Berufsausbildung <strong>und</strong><br />
auf die Wahrnehmung staatsbürgerlicher Pflichten <strong>und</strong> Rechte vor. Es vermittelt ein berufliches<br />
Gr<strong>und</strong>wissen in einem Berufsfeld mit dem Ziel der beruflichen Ausbildung im dualen System. Es<br />
vertieft <strong>und</strong> erweitert die allgemeine Bildung <strong>und</strong> eröffnet den Zugang zum Hauptschulabschluß.<br />
Im Text werden die Begriffe "Schüler" stellvertretend für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, bzw. "Lehrer"<br />
stellvertretend für Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer verwendet.<br />
Bildung <strong>und</strong> Förderung im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - knüpfen an den Bedürfnissen der<br />
Schüler an, unterstützen gr<strong>und</strong>legende berufsfeldbezogene Lern- <strong>und</strong> Erziehungsprozesse <strong>und</strong> entfalten<br />
durch das berufsfeldbezogene Tun Ausbildungsbereitschaft <strong>und</strong> Ausbildungsfähigkeit. Die allgemeine<br />
Bildung entwickelt <strong>und</strong> fördert bei den Jugendlichen Verantwortungsbereitschaft <strong>und</strong> macht<br />
sie fähig, sich selbst <strong>und</strong> der Berufswelt, aber auch der Gesellschaft gegenüber Verantwortung, zu<br />
tragen.<br />
Der Unterricht im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - versucht, bei den Jugendlichen Selbstvertrauen<br />
<strong>und</strong> Lebensmut zu stärken <strong>und</strong> sie zu gemeinsamem Tun <strong>und</strong> Handeln zu erziehen. Ziel des<br />
Berufsvorbereitungsjahres - Form B - ist es, bei der Berufsvorbereitung die gesamte Persönlichkeit zu<br />
fördern, eine den individuellen Fähigkeiten <strong>und</strong> Anforderungen eines Berufsfeldes gemäße Ausbildungschance<br />
zu eröffnen <strong>und</strong> Hilfestellungen zur Lebensbewältigung zu vermitteln.<br />
2 Erziehung, Unterricht <strong>und</strong> Förderung<br />
Die in der Schule zur individuellen Lernförderung oder anderen Schularten vorausgegangene Erziehungs-,<br />
Unterrichts- <strong>und</strong> Förderarbeit wird im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - fortgeführt. Sie<br />
wird bestimmt durch die Prinzipien des Gr<strong>und</strong>gesetzes für die B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland, durch die<br />
Verfassung des Freistaates <strong>Bayern</strong> <strong>und</strong> durch das Bayerische Gesetz über das Erziehungs- <strong>und</strong><br />
Unterrichtswesen. Dies gilt besonders für den Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsauftrag, der mit der Verfassung<br />
des Freistaates <strong>Bayern</strong> allen Schulen gegeben ist: "Die Schulen sollen nicht nur Wissen <strong>und</strong><br />
Können vermitteln, sondern auch Herz <strong>und</strong> Charakter bilden. Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor<br />
Gott, Achtung vor religiöser Überzeugung <strong>und</strong> vor der Würde des Menschen, Selbstbeherrschung,<br />
Verantwortungsgefühl <strong>und</strong> Verantwortungsfreudigkeit, Hilfsbereitschaft, Aufgeschlossenheit für alles<br />
Wahre, Gute <strong>und</strong> Schöne <strong>und</strong> Verantwortungsbewußtsein für Natur <strong>und</strong> Umwelt. Die Schüler sind im<br />
Geiste der Demokratie, in der Liebe zur bayerischen Heimat <strong>und</strong> zum deutschen Volk <strong>und</strong> im Sinne<br />
der Völkerversöhnung zu erziehen" (Art. 131 Abs. 1 mit 3 <strong>und</strong> Art 135 BV).<br />
An diese Gr<strong>und</strong>sätze ist jede Lehrperson geb<strong>und</strong>en, die im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - Unterricht<br />
erteilt. Die Gr<strong>und</strong>sätze müssen nicht nur in der Gestaltung aller Unterrichtsfächer <strong>und</strong> im<br />
Schulleben sichtbar werden, sondern auch im Umgang von Lehrkräften <strong>und</strong> Schülern miteinander <strong>und</strong><br />
in allen Veranstaltungen, in denen die Schule ihren besonderen Charakter zum Ausdruck bringt.
8<br />
Die Lehrer stimmen ihre Erziehungs-, Unterrichts- <strong>und</strong> Förderarbeit eng aufeinander ab, überdenken<br />
stets ihr Erzieherverhalten <strong>und</strong> prüfen die Auswirkungen auf die Jugendlichen. Sonderpädagogischer<br />
Förderbedarf sowie Probleme, die sich aus erzieherisch schwierigen Situationen ergeben, werden mit<br />
den Jugendlichen <strong>und</strong> gegebenenfalls mit den Erziehungsberechtigten besprochen.<br />
Bei der Erfüllung ihres Auftrages sind alle Beteiligten zur verantwortungsvollen Zusammenarbeit<br />
verpflichtet. Das Zusammenwirken ist geprägt von gemeinsamem Helfen, von Vertrauen, Offenheit<br />
<strong>und</strong> Gesprächsbereitschaft. Die Jugendlichen <strong>und</strong> ihre Erziehungsberechtigten werden von Anfang an<br />
durch die Schule in für sie wichtige Entscheidungsprozesse <strong>und</strong> Formen der diagnosegeleiteten Förderung<br />
einbezogen.<br />
Die Erziehungs-, Unterrichts- <strong>und</strong> Förderarbeit im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - ist dann von<br />
großer Wirksamkeit, wenn die Jugendlichen die Ziele <strong>und</strong> Inhalte des Unterrichts für ihr gegenwärtiges<br />
<strong>und</strong> zukünftiges Leben als bedeutsam erkennen <strong>und</strong> ihre Lehrer als überzeugende Persönlichkeiten<br />
<strong>und</strong> Vorbilder erleben, die stets die Würde der Person der Schüler zu achten <strong>und</strong> zu schützen bereit<br />
sind. Die Jugendlichen sollen auch erfahren können, daß ihre Lehrer pädagogische Mitverantwortung<br />
für den Aufbau ihrer Zukunft in beruflicher <strong>und</strong> persönlicher Lebensgestaltung übernehmen.<br />
3 Schüler<br />
Das Berufsvorbereitungsjahr - Form B - wird besucht von Schülern mit individuellem sonderpädagogischem<br />
Förderbedarf im Lernen <strong>und</strong> Verhalten. Die Schüler haben in der Regel unterschiedliche<br />
Schullaufbahnen, uneinheitliche Leistungsvoraussetzungen <strong>und</strong> verschiedenartige Leistungsmotivation.<br />
Alle diese Schüler ihrem sonderpädagogischen Förderbedarf entsprechend zu unterstützen, sie<br />
von der Bedeutung ihrer Berufsausbildung zu überzeugen, sie zum Lernen <strong>und</strong> Durchhalten bei Leistungsproblemen<br />
zu ermutigen <strong>und</strong> ihnen die für das Berufsfeld notwendigen Arbeitshaltungen zu<br />
vermitteln, macht die besondere Aufgabe des Berufsvorbereitungsjahres - Form B - aus. Vor allem<br />
muß von besonderen Beeinträchtigungen bei Wahrnehmung, Motorik, Sprache, Denkvermögen <strong>und</strong><br />
sozialem Verhalten ausgegangen werden. Diese Beeinträchtigungen können bei den Schülern zu Versagen<br />
im Lernen <strong>und</strong> in der Leistung führen. Besonderer Förderung bedürfen elementare berufsfeldbezogene<br />
Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten.<br />
4 Diagnostik<br />
Die individuelle Förderung ist zunächst auf eine sorgfältige Diagnostik angewiesen. Diagnostik<br />
geschieht durch systematische Beobachtung in Unterrichts-, Förder- <strong>und</strong> Arbeitssituationen oder durch<br />
geeignete Verfahren. Auch die Feststellungen von Lern- <strong>und</strong> Leistungsfortschritten geben Aufschluß<br />
über den weiteren Förderbedarf der Schüler.<br />
Den Jugendlichen ermöglicht der Nachweis eigener Lern- <strong>und</strong> Leistungsfortschritte, ihre Anstrengungsbereitschaft<br />
als für sich gewinnbringend zu erleben <strong>und</strong> sich für weitere Lern- <strong>und</strong> Berufserfahrungen<br />
zu öffnen. An den Lern- <strong>und</strong> Leistungsergebnissen sollen die Jugendlichen erfahren,<br />
ob <strong>und</strong> wie sie den Ausbildungszielen entsprechen <strong>und</strong> die geforderten fachpraktischen Fertigkeiten<br />
sowie die fachtheoretischen Kenntnisse im Hinblick auf den Eintritt in eine Berufsausbildung verbessern<br />
können.
9<br />
Fächerübergreifende Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsaufgaben<br />
Fächerübergreifende Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsaufgaben tragen Entwicklungen, Neuorientierungen<br />
<strong>und</strong> Veränderungen in Gesellschaft, Kultur, Arbeitswelt <strong>und</strong> Technik Rechnung. Sie charakterisieren<br />
<strong>und</strong> aktualisieren gesamtgesellschaftliche Aspekte, die auch in der Berufsschule zur individuellen<br />
Lernförderung Erziehung, Unterricht <strong>und</strong> Förderung prägen.<br />
Fächerübergreifende Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsaufgaben verstehen sich als pädagogische Leitgedanken,<br />
die über die Bildungsinhalte der einzelnen Unterrichtsfächer hinausreichen.<br />
1 Werterziehung<br />
Allem menschlichen Denken <strong>und</strong> Handeln wohnt das Streben nach sinn- <strong>und</strong> werterfülltem Leben<br />
inne. Dieses Streben ist gerade im Jugendalter besonders bedrängend <strong>und</strong> deshalb auch besonders<br />
notwendig.<br />
Bei seiner Wertorientierung wird der junge Mensch vom gesellschaftlichen Umfeld beeinflußt. Er muß<br />
sich mit Wertvorstellungen <strong>und</strong> Werterwartungen anderer auseinandersetzen. Diese Einflußnahme<br />
durch eine Welt, die einem stetigen <strong>und</strong> raschen Wertewandel unterliegt, bewirkt Unsicherheit bei der<br />
Bedeutungszumessung von Werten <strong>und</strong> Idealen. Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf<br />
brauchen bei ihrer erschwerten Selbstfindung deshalb wirkungsvolle Unterstützung zum Aufbau von<br />
Lebenssinn <strong>und</strong> Lebensbejahung. Erziehung zu wertebejahender Einstellung <strong>und</strong> sittlichem Handeln<br />
ist ein herausgehobenes Bildungsziel der Berufsschule zur individuellen Lernförderung. Die Jugendlichen<br />
gewinnen dabei Vertrauen in die eigene Person <strong>und</strong> in das soziale Umfeld. Sie entwickeln Verantwortungsbewußtsein<br />
gegenüber sich selbst, ihren Mitmenschen <strong>und</strong> ihrer Umwelt. Sie achten Würde<br />
<strong>und</strong> religiöse Überzeugung anderer. Sie verinnerlichen sittliche Wertmaßstäbe <strong>und</strong> finden mehr <strong>und</strong><br />
mehr zu Festigkeit in ihrem persönlichen ethischen Weltbild.<br />
Werterziehung lebt vom Vorbild der Erwachsenen. In der Berufsschule zur individuellen Lernförderung<br />
nützen die Lehrer daher alle Möglichkeiten in Erziehung, Unterricht <strong>und</strong> Förderung, um zur<br />
Sinnfindung der Jugendlichen beizutragen.<br />
2 Politische Bildung<br />
Kein politisches System hat sich in der Geschichte Deutschlands als menschenwürdiger <strong>und</strong> dauerhafter<br />
bewährt als die freiheitliche demokratische Gesellschaftsordnung. Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist es ein<br />
hervorgehobener Bildungsauftrag der Berufsschule zur individuellen Lernförderung, zu Mitwirkung<br />
am öffentlichen Geschehen <strong>und</strong> Mitverantwortung zu erziehen. Politisches Handeln setzt Mündigkeit,<br />
persönliche <strong>und</strong> sittliche Reife sowie Gemeinschaftsfähigkeit voraus. Aufgabe der Berufsschule zur<br />
individuellen Lernförderung ist es demnach, diese Werte weiterzuentwickeln, damit die Jugendlichen<br />
an politischer Willensbildung <strong>und</strong> am öffentlichen Entscheidungsprozeß teilhaben können.<br />
Folgende Aufgaben <strong>und</strong> Ziele politischer Bildung kommen vor allem in der Berufsschule zur individuellen<br />
Lernförderung zum Tragen:<br />
- Kenntnis gr<strong>und</strong>legender politischer Begriffe<br />
- Kenntnis wesentlicher Normen <strong>und</strong> Regeln der politischen Ordnung in Deutschland<br />
- Einsicht in die Notwendigkeit von Normen <strong>und</strong> Regeln für ein freiheitliches <strong>und</strong> friedliches<br />
Zusammenleben von Menschen
10<br />
- Fähigkeit, Informationen zu prüfen<br />
- Fähigkeit, durch die selbständige Auseinandersetzung mit politischen Sachverhalten zu persönlichem<br />
Urteil <strong>und</strong> eigener Entscheidung zu gelangen<br />
- Fähigkeit zum Dialog<br />
- Bereitschaft, sich für die Gr<strong>und</strong>werte der freiheitlichen demokratischen Gr<strong>und</strong>ordnung einzusetzen<br />
<strong>und</strong> bei der Gestaltung des politischen Lebens verantwortungsbewußt mitzuwirken<br />
- Kenntnis sozialer Leistungen für das Leben der Bürger, insbesondere derer mit Beeinträchtigungen<br />
Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf haben immer wieder Schwierigkeiten, am politischen<br />
Leben teilnehmen. Unzureichendes politisches Bewußtsein <strong>und</strong> Rückzug aus gesellschaftlicher<br />
Mitverantwortung kann in Gleichgültigkeit <strong>und</strong> in eine demokratiegefährdende, radikale Gr<strong>und</strong>haltung<br />
münden. Aus diesem Gr<strong>und</strong> muß die Berufsschule zur individuellen Lernförderung alle Möglichkeiten<br />
nützen, den Heranwachsenden zum mündigen, die freiheitliche demokratische Gr<strong>und</strong>ordnung bejahenden<br />
Staatsbürger zu erziehen. Die Bildungsinhalte der Unterrichtsfächer eröffnen vielfältige Wege, bei<br />
den Schülern entsprechende Werthaltungen aufzubauen, sie zu Selbstbestimmung <strong>und</strong> Mitbestimmung<br />
hinzuführen <strong>und</strong> sie zu befähigen, an den Prozessen politischer Willensbildung teilzunehmen.<br />
3 Integration<br />
Der Mensch ist als Gemeinschaftswesen auf Zusammenleben angelegt.<br />
Die Begrenztheit <strong>und</strong> gegenseitige Abhängigkeit, zwei Wesensmerkmale, die das Menschsein charakterisieren,<br />
gebieten es, insbesondere Kinder <strong>und</strong> Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf<br />
im Bereich des Lernens <strong>und</strong> Erlebens in eine humane Gemeinschaft aufzunehmen. Dieses<br />
Integrationsbestreben hilft den Weg zu Persönlichkeitsentfaltung, Selbstverantwortung <strong>und</strong> Mitverantwortung<br />
ebnen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> bemüht sich die Berufsschule zur individuellen Lernförderung,<br />
die Schüler bei ihrer personalen <strong>und</strong> sozialen Eingliederung zu unterstützen. Dieser Anspruch wird<br />
durch die Forderung untermauert, Schülern unter Berücksichtigung ihres sonderpädagogischen Förderbedarfs<br />
eine ihren Möglichkeiten <strong>und</strong> Fähigkeiten gemäße Bildung <strong>und</strong> Erziehung zuteil werden zu<br />
lassen. Demnach soll das Berufsvorbereitungsjahr - Form B - die Schüler "zu sozialer <strong>und</strong> beruflicher<br />
Eingliederung führen, sie zur Bewältigung des Lebens befähigen <strong>und</strong> ihnen zu einem erfüllten Leben<br />
verhelfen" (Art.9 Bay EUG).<br />
Die Berufsschule zur individuellen Lernförderung soll den Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf<br />
eine lebensbejahende Einstellung <strong>und</strong> emotionale Festigkeit ermöglichen sowie lebenspraktische<br />
<strong>und</strong> berufsbezogene Fähigkeiten vermitteln. Sie erfahren Unterstützung auf dem Weg zu ihrem<br />
Selbst. Die Schule nützt aber auch alle Gelegenheiten, in Erziehung, Unterricht, Förderung <strong>und</strong> Schulleben<br />
Gemeinschaft erlebbar zu machen. Sie erschließt vielfältige Formen eines engen Zusammenwirkens<br />
mit anderen schulischen Einrichtungen, um den Jugendlichen das schwierige Hineinwachsen<br />
in die Arbeitswelt <strong>und</strong> das soziale Umfeld zu erleichtern.<br />
4 Berufliche Vorbereitung<br />
Die Berufsschule zur individuellen Lernförderung hat im Rahmen ihres Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsauftrags<br />
vor allem die Aufgabe, auf die Berufs- <strong>und</strong> Arbeitswelt vorzubereiten.<br />
Für Jugendliche, die in ihrem Lern- <strong>und</strong> Leistungsvermögen beeinträchtigt sind, ist die berufliche<br />
Eingliederung nachhaltig erschwert. Berufliche Ausbildung ist demnach gr<strong>und</strong>legende Voraussetzung<br />
für Lebensplanung <strong>und</strong> Lebensbewältigung, damit diesen Jugendlichen eine Aussöhnung
zwischen ihren individuellen Lernhemmnissen <strong>und</strong> gesellschaftlicher Leistungsanforderung gelingen<br />
kann. Jugendliche, die eine Berufsschule zur individuellen Lernförderung besuchen, haben sonderpädagogischen<br />
Förderbedarf, dem nur durch individuelle sonderpädagogische Maßnahmen in Erziehung,<br />
Unterricht <strong>und</strong> Förderung entsprochen werden kann. Ziel der Berufsschule zur individuellen Lernförderung<br />
ist es, in Theorie <strong>und</strong> Praxis auf eine erfolgversprechende berufliche Ausbildung vorzubereiten,<br />
die dem Ausbildungsanspruch <strong>und</strong> den Qualifikationsmerkmalen der Berufsschule entspricht.<br />
Die Schüler erleben im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - durch die Beschäftigung im gewählten<br />
Berufsfeld ihre Möglichkeiten <strong>und</strong> Fähigkeiten, aber auch ihre Grenzen. Sie gelangen auf diesem Weg<br />
zu einer wirklichkeitsnahen Selbsteinschätzung ihres Leistungsvermögens. Die Entscheidung für eine<br />
berufliche Ausbildung hat eine eigenverantwortliche, selbstkritische Prüfung zur Voraussetzung. Bei<br />
der Vorbereitung auf die Berufs- <strong>und</strong> Arbeitswelt arbeitet die Berufsschule zur individuellen Lernförderung<br />
mit Elternhaus, Ausbildungsbetrieben in Handwerk <strong>und</strong> Industrie <strong>und</strong> Berufsschulen zugunsten<br />
ihrer Schüler eng zusammen.<br />
11<br />
5 Mensch <strong>und</strong> Technik<br />
Die technische Entwicklung in der modernen Industriegesellschaft verläuft in atemberaubender<br />
Geschwindigkeit. Der Mensch, der diese Dynamik verursacht <strong>und</strong> verantwortet, neigt bisweilen zu<br />
einem unbeirrbaren Glauben an den Fortschritt, zumal Technik seine Lebensbedingungen im wirtschaftlichen,<br />
sozialen <strong>und</strong> kulturellen Bereich positiv verändert. Gleichwohl muß das menschliche<br />
Bewußtsein zunehmend dafür geschärft werden, daß das Fortschreiten der Technik auch Risiken <strong>und</strong><br />
Gefahren heraufbeschwört.<br />
Im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - ist es wichtig, den Jugendlichen auf ihrem Weg in die von<br />
Technik gekennzeichnete Berufs- <strong>und</strong> Arbeitswelt das technische Umfeld zu erschließen, ihnen technische<br />
Zusammenhänge offenzulegen <strong>und</strong> einsichtig zu machen <strong>und</strong> sie zu einem reflektierten Gebrauch<br />
von Technik anzuleiten.<br />
Unterricht, Erziehung <strong>und</strong> Förderung bieten hierzu ein vielfältiges Handlungsfeld. In einfachen, lebensnahen<br />
Aufgabenstellungen, wie sie sich in den Unterrichtsfächern <strong>und</strong> Projekten anbieten, erwirbt<br />
der Jugendliche Verantwortungsbewußtsein im Gebrauch von Technik, aber auch Fähigkeiten <strong>und</strong><br />
Fertigkeiten, Technik für sich <strong>und</strong> andere nutzbringend anzuwenden.<br />
6 Leben mit Informationstechnologie<br />
Die beständige, überaus rasche Weiterentwicklung der Informationstechnologien führt zu gr<strong>und</strong>legenden<br />
Veränderungen in Gesellschaft, Arbeit <strong>und</strong> Beruf. Sie nimmt überdies in erheblichem Maß Einfluß<br />
auf die persönliche Lebens- <strong>und</strong> Freizeitgestaltung des einzelnen.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> muß sich auch die Berufsschule zur individuellen Lernförderung diesem bildungsbedeutsamen<br />
Aspekt im Interesse ihrer Schüler zunehmend widmen. Sie trägt diesem Auftrag im<br />
Unterrichtsfach Datenverarbeitung ebenso Rechnung wie in der fächerübergreifenden Umsetzung.<br />
Die Jugendlichen bauen in der Beschäftigung <strong>und</strong> Auseinandersetzung mit neuartigen Formen der<br />
Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik ihre Kenntnisse aus <strong>und</strong> üben berufsbezogene, wirkungsvolle<br />
<strong>und</strong> nützliche Einsatzmöglichkeiten der modernen Medien ein. Hierbei erleben<br />
sie auch deren Grenzen. Im Umgang mit Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik verstehen sie, daß<br />
diese dem Menschen dienen muß. Zugleich wird ihnen bewußt, daß die moderne Technologie
12<br />
Gefahren in sich birgt <strong>und</strong> zu Isolation führen kann. Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf<br />
sollen viele Möglichkeiten der Kommunikationstechnik kennen <strong>und</strong> nützen lernen, um mit ihrer Umwelt<br />
<strong>und</strong> Mitwelt besser in persönliche <strong>und</strong> inhaltliche Beziehung treten zu können. Auf diese Weise<br />
kann diese Technologie zur beruflichen Eingliederung der Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf<br />
beitragen. In Erziehung, Unterricht <strong>und</strong> Förderung kommen Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik<br />
in vielfältiger Weise zum Tragen. Anwendungsorientierte <strong>und</strong> berufsrelevante Aspekte<br />
stehen immer im Mittelpunkt. Im Fachrechnen dient die Technologie dem Erwerb abstrahierender<br />
Denkformen <strong>und</strong> der Durchführung von Operationen. Formen der geschriebenen Sprache können<br />
durch Textverarbeitungsprogramme nachhaltig verbessert werden. Zur Anwendung gelangt die<br />
Informationstechnik auch im zeichnerischen <strong>und</strong> graphisch-gestalterischen Bereich.<br />
7 Medienerziehung<br />
Medien nehmen in ihrer Vielfalt auf Denken <strong>und</strong> Handeln des Menschen Einfluß. Sie wirken auf<br />
Meinungen <strong>und</strong> Entscheidungen ein, prägen Menschenbild <strong>und</strong> Weltbild des einzelnen in der freiheitlichen<br />
demokratischen Gesellschaftsordnung <strong>und</strong> sind Spiegelbild des Zeitgeistes.<br />
Die unübersehbare Fülle des Medienangebots erweist sich im besonderen für junge Menschen bisweilen<br />
als Hemmnis <strong>und</strong> Erschwernis auf ihrem Weg zu eigener Meinungsbildung, selbständigem Urteilsvermögen<br />
<strong>und</strong> Persönlichkeitsfindung.<br />
Übermäßiger <strong>und</strong> unreflektierter Medienkonsum birgt auch die Gefahr in sich, daß an die Stelle der<br />
persönlichen Auseinandersetzung mit der Welt Fremdbestimmung <strong>und</strong> Manipulation des Jugendlichen<br />
treten können.<br />
Moderne Medien erweitern ihren Wirkungsbereich mehr <strong>und</strong> mehr auch in schulischer Bildung, beruflicher<br />
Ausbildung <strong>und</strong> Freizeitgestaltung. Demnach steht auch die Berufsschule zur individuellen<br />
Lernförderung in der Pflicht, Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf durch Medienerziehung<br />
zu Lebensgestaltung <strong>und</strong> Lebensbewältigung anzuleiten. Die Schüler werden sich bewußt, daß<br />
sie durch Medien nicht die Wirklichkeit, sondern nur Bilder der Welt wahrnehmen. Sie erfahren, daß<br />
Medien unterschiedliche Ziele verfolgen <strong>und</strong> durch ihre Gestaltung beim Konsumenten Wirkung<br />
auslösen. Sie eignen sich die Fähigkeiten an, aus dem breiten Angebot kritisch <strong>und</strong> verantwortungsbewußt<br />
die Medien auszuwählen, die dem Lernen, der Information, der Anregung <strong>und</strong> der Unterhaltung<br />
dienen.<br />
Medienerziehung als Bestandteil der Persönlichkeitserziehung wird spezifisch in den Unterrichtsfächern<br />
Deutsch, Sozialk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Datenverarbeitung wirksam, auch in allen inhaltsbezogenen<br />
Unterrichtsprojekten.<br />
8 Umwelterziehung<br />
Ohne Natur <strong>und</strong> Umwelt ist menschliches Leben nicht denkbar. Gleichwohl belastet der Mensch diese<br />
seine Lebensgr<strong>und</strong>lage in immer höherem Maß. Die sich daraus ergebenden Schädigungen der Natur<br />
wirken auf den Menschen zurück.<br />
Deshalb ist die Verantwortung für Natur <strong>und</strong> Umwelt ein herausgehobenes Merkmal menschlicher<br />
Erziehung: Umwelterziehung wird zur Persönlichkeitserziehung. Aus diesem Gr<strong>und</strong> lautet der Bildungsauftrag<br />
der Verfassung des Freistaats <strong>Bayern</strong>, junge Menschen zu "Verantwortungsbewußtsein<br />
für Natur <strong>und</strong> Umwelt" zu erziehen.
Natur <strong>und</strong> Umwelt umschließen die natürlichen Lebensgr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Lebensräume, aber auch den<br />
vom Menschen gestalteten Kulturraum, den Kunst- <strong>und</strong> Denkmäler ebenso prägen wie Orts- <strong>und</strong><br />
Landschaftsbilder. Die Welt offenbart sich demnach als gewachsene Natur <strong>und</strong> gestaltete Umwelt.<br />
Umwelterziehung ist Erziehung vor Ort <strong>und</strong> Gegenstand aller Unterrichtsfächer. Die Natur selbst<br />
bildet Erlebnisort <strong>und</strong> Lernort zugleich. Nur in der konkreten Begegnung <strong>und</strong> Auseinandersetzung mit<br />
Natur <strong>und</strong> Umwelt gewinnt der Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf Zugang zur natürlichen<br />
<strong>und</strong> kulturellen Umwelt.<br />
Umwelterziehung vollzieht sich stets im heimatlichen Bezugsraum der Jugendlichen <strong>und</strong> im gewählten<br />
Berufsfeld. Die Beschäftigung mit aktuellen Umweltproblemen erhöht die Motivation <strong>und</strong> die Bereitschaft<br />
zu ernsthafter Auseinandersetzung. In den<br />
Jugendlichen kann Freude an der Schöpfung wach werden. Sie begreifen die Wechselbeziehung zwischen<br />
Natur, Umwelt <strong>und</strong> Mensch. Sie erarbeiten sich zunehmend umweltbewußte Handlungsweisen<br />
<strong>und</strong> Verhaltensformen. Sie verstehen, daß sie als Individuen ihren persönlichen Beitrag zur Lösung<br />
von Umweltproblemen leisten können <strong>und</strong> müssen. Sie schärfen ihr Bewußtsein dafür, daß persönliche<br />
Freiheit <strong>und</strong> Entfaltung des einzelnen dort ihre Grenzen erfahren, wo die Lebensgr<strong>und</strong>lagen der Allgemeinheit<br />
bedroht sind.<br />
13<br />
9 Ges<strong>und</strong>heitserziehung<br />
Ges<strong>und</strong>heit bedeutet körperliche, geistige <strong>und</strong> seelische Unversehrtheit, Wohlbefinden <strong>und</strong> Leistungsfähigkeit.<br />
Die menschliche Ges<strong>und</strong>heit gerät zunehmend durch Umwelteinflüsse, aber auch durch bestimmte<br />
Verhaltensweisen, wie falsche Ernährung, Drogen-, Alkohol- <strong>und</strong> Nikotinmißbrauch <strong>und</strong><br />
geringe körperliche Betätigung in Gefahr.<br />
Das schlechte Vorbild der Erwachsenen <strong>und</strong> bestimmte Formen der Werbung verführen manche Jugendliche<br />
zu ges<strong>und</strong>heitsgefährdendem Handeln <strong>und</strong> Verhalten.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist es Aufgabe des Berufsvorbereitungsjahres - Form B -, die Jugendlichen über<br />
ihre Schulzeit hinaus zu Verantwortung gegenüber dem eigenen <strong>und</strong> fremden Leben zu erziehen.<br />
Ges<strong>und</strong>heitserziehung gelingt, wenn der Lehrer ges<strong>und</strong>heitsbewußtes Verhalten vorlebt. Sein pädagogisches<br />
Handeln ist angelegt auf Vorbeugung, Erhaltung <strong>und</strong> Wiedergewinnung von Ges<strong>und</strong>heit.<br />
Im Unterricht bauen die Schüler vor allem positive Einstellung zum eigenen Körper auf <strong>und</strong> entwickeln<br />
Bereitschaft zu verantwortungsvollem Umgang mit der eigenen Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> der Ges<strong>und</strong>heit<br />
anderer am Arbeitsplatz <strong>und</strong> im Alltagsleben. Sie lernen Krankheitsursachen ebenso kennen wie<br />
Vorsorge- <strong>und</strong> Erste-Hilfemaßnahmen <strong>und</strong> bringen angemessenes Verhalten bei Krankheiten in Erfahrung.<br />
Sie lernen Wege zu einer ges<strong>und</strong>en Ernährung kennen, sind sich aber auch der Gefahren bewußt,<br />
die Drogen-, Alkohol- <strong>und</strong> Nikotinkonsum sowie Medikamentenmißbrauch <strong>und</strong> Umweltgifte heraufbeschwören.<br />
Ges<strong>und</strong>heitserziehung kommt in den Unterrichtsfächern aller Berufsfelder zum Tragen, im besonderen<br />
aber in Deutsch <strong>und</strong> Sozialk<strong>und</strong>e.<br />
10 Familien- <strong>und</strong> Sexualerziehung<br />
Geschlechtlichkeit ist ein prägendes Wesensmerkmal menschlichen Seins. Sie beeinflußt den Menschen<br />
in seinem Handeln <strong>und</strong> Verhalten. Er gelangt zu personaler Entfaltung <strong>und</strong> Reife, wenn er die<br />
Sexualität annimmt, bejaht <strong>und</strong> in Verantwortung lebt.
14<br />
Die Familien- <strong>und</strong> Sexualerziehung ist für die Jugendlichen Richtschnur beim Aufbau von Einstellungen<br />
<strong>und</strong> Gefühlen mitten in seiner Persönlichkeitsentwicklung hin zum Erwachsensein. Familien<strong>und</strong><br />
Sexualerziehung zielt darauf ab, den jungen Menschen die Bedeutung einer verantwortungsbewußten<br />
Partnerschaft in Ehe <strong>und</strong> Familie offenzulegen. Sie ist bemüht, ihn auf die sich hieraus ergebenden<br />
vielfältigen Aufgaben <strong>und</strong> Pflichten vorzubereiten. So kann es ihr gelingen, dauerhafte<br />
Gemeinschaft <strong>und</strong> persönliche Bindung zu gewährleisten.<br />
Familien- <strong>und</strong> Sexualerziehung bleibt nach dem Bayerischen Gesetz über das Erziehungs- <strong>und</strong> Unterrichtswesen<br />
Teil der Gesamterziehung in Elternhaus <strong>und</strong> Schule mit dem vorrangigen Ziel der Förderung<br />
von Ehe <strong>und</strong> Familie. Hierbei klärt sie den Jugendlichen in angemessener Weise über körperliche<br />
<strong>und</strong> seelische Entwicklungsprozesse auf <strong>und</strong> unterstützt ihn, zu einem selbstverantworteten geschlechtlichen<br />
Verhalten zu gelangen. Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage kann es gelingen, vor allem durch Aufklärung<br />
<strong>und</strong> Schutzmaßnahmen Infektions- <strong>und</strong> Geschlechtskrankheiten zu verhindern oder ihnen zu<br />
begegnen. Das Erziehungsrecht von Eltern <strong>und</strong> Staat <strong>und</strong> das Persönlichkeitsrecht des jungen Menschen<br />
machen eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Erziehenden unabdingbar.<br />
11 Freizeiterziehung<br />
Freizeit ist von großer Bedeutsamkeit für die Persönlichkeitsentwicklung <strong>und</strong> Persönlichkeitsfindung<br />
des Menschen. Freizeit schafft selbstbestimmbare Freiräume für jeden einzelnen. Sie kann entlastend,<br />
ausgleichend <strong>und</strong> aufbauend wirken. Sie erhöht dann Lebensqualität <strong>und</strong> Lebensgefühl. Freizeit fördert<br />
die Entwicklung von Gemeinschaft <strong>und</strong> das Erleben des Angenommenseins in der Gruppe.<br />
Auch Jugendliche in der Berufsausbildung verfügen durch eine zunehmende Technisierung <strong>und</strong> Automatisierung<br />
vermehrt über freie Zeit. Demnach wird Erziehung zu verantwortungsbewußter Freizeitbewältigung<br />
ein zunehmend bedeutungsvolles Aufgabenfeld der Berufsschule zur individuellen Lernförderung.<br />
Für die Freizeiterziehung ergibt sich die Aufgabe, den Jugendlichen positive Formen <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />
einer selbstbestimmten Freizeitgestaltung aufzuzeigen.<br />
Diesem Ziel dienen alle unterrichtlichen Maßnahmen <strong>und</strong> Projekte, besonders die Bildungsinhalte der<br />
Unterrichtsfächer Sozialk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Deutsch.<br />
12 Musische Bildung<br />
Musische Bildung hilft dem einzelnen, sich Eigenwelt <strong>und</strong> Mitwelt zu erschließen, indem er sich die<br />
Welt durch die Vielfalt der Sinne öffnet, sie erlebt, verinnerlicht <strong>und</strong> gestaltet. Musische Bildung<br />
bedeutet Reichtum für die persönliche Lebensgestaltung. Aus ihr vermag der Mensch innere Kraft zu<br />
schöpfen.<br />
Musische Bildung wendet sich demnach an die Gesamtpersönlichkeit des Jugendlichen. Auf diese<br />
Weise dient sie der individuellen Lebensgestaltung, hilft aber auch, Gemeinschaft bewußt zu erleben<br />
<strong>und</strong> zu gestalten, am kulturellen Geschehen mitzuwirken <strong>und</strong> Anerkennung <strong>und</strong> Selbstbestätigung zu<br />
erlangen.<br />
Die Berufsschule zur individuellen Lernförderung stellt vielfältige musische Angebote bereit. In der<br />
Beschäftigung mit musischen Dingen entwickeln die Schüler Spontaneität <strong>und</strong> Kreativität, entwickeln<br />
Wahrnehmungsfähigkeit, Erlebnisvermögen <strong>und</strong> Ausdruckskraft. Sie nützen ihr ästhetisches Empfinden<br />
zur eigenen Lebensgestaltung <strong>und</strong> Freizeitbewältigung.
Musische Bildung gelangt in allen Unterrichtsfächern <strong>und</strong> Projekten zur Verwirklichung. Insbesondere<br />
bilden vielfältige Formen des Schullebens, Feste <strong>und</strong> Feiern, Schulspiele, Ausstellungen <strong>und</strong> vor allem<br />
Kooperationsveranstaltungen mit anderen Schularten eine breite Gr<strong>und</strong>lage musischer Bildung. Diese<br />
steht überdies in engem Zusammenhang mit den fächerübergreifenden Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsaufgaben,<br />
wie Freizeiterziehung, Liebe zur Heimat, Werterziehung <strong>und</strong> Pflege der deutschen Sprache.<br />
15<br />
13 Liebe zur Heimat<br />
Gesellschaftliche <strong>und</strong> technische Entwicklungen gestatten es dem Menschen der Gegenwart, sich in<br />
zunehmendem Maß die Welt zu erschließen. Verständnis für die Probleme der Welt setzt Weltoffenheit<br />
voraus. Der Mensch kann Weltoffenheit erst entwickeln <strong>und</strong> zu Völkerverständigung beitragen,<br />
wenn er sich im heimatlichen Lebensraum geborgen fühlt. Deshalb ist die Erziehung zur Heimatliebe<br />
auch ein bedeutsamer, in der Verfassung des Freistaates <strong>Bayern</strong> verankerter Bildungs- <strong>und</strong><br />
Erziehungsauftrag der Berufsschule zur individuellen Lernförderung. Liebe zur bayerischen Heimat<br />
<strong>und</strong> zum deutschen Volk steht demnach nicht im Widerspruch zum Streben nach Gemeinschaft der<br />
Völker Europas <strong>und</strong> der Völker der Welt.<br />
Im Unterricht ihres Berufsfeldes lernen die Jugendlichen auch Vielfalt <strong>und</strong> Schönheit ihrer Heimat<br />
kennen. Sie erleben, schätzen <strong>und</strong> achten die Menschen <strong>und</strong> ihr vielfältiges kulturelles Erbe. Die Begegnung<br />
mit M<strong>und</strong>art <strong>und</strong> Brauchtum, Kunst <strong>und</strong> Musik verleiht im besonderen den Schülern mit<br />
sonderpädagogischem Förderbedarf Geborgenheit, innere Sicherheit <strong>und</strong> Vertrauen bei dem Versuch,<br />
sich die Welt zu erschließen <strong>und</strong> sie zu verstehen.<br />
14 Förderung <strong>und</strong> Pflege der deutschen Sprache<br />
Sprache ist Gr<strong>und</strong>lage von Denken <strong>und</strong> Kommunikation, also Voraussetzung für menschliches<br />
Zusammenleben.<br />
Das Beherrschen von Sprache gestattet es dem jungen Menschen, Sachverhalte, Zusammenhänge,<br />
Meinungen, Gefühle <strong>und</strong> Absichten der Mitwelt gegenüber angemessen <strong>und</strong> wirkungsvoll darzulegen.<br />
Sprachkompetenz fördert <strong>und</strong> unterstützt Lernen <strong>und</strong> Leisten, mindert zugleich Versagensängste, aber<br />
auch Mißverständnisse <strong>und</strong> Konflikte im beruflichen <strong>und</strong> sozialen Umfeld.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> kommt der Entwicklung <strong>und</strong> Förderung von Sprache bei Jugendlichen mit sonderpädagogischem<br />
Förderbedarf hervorragende Bedeutung zu. Im Unterrichtsfach Deutsch wird das<br />
gr<strong>und</strong>gelegte Sprachvermögen in der gesprochenen <strong>und</strong> geschriebenen Sprache vertieft <strong>und</strong> erweitert.<br />
Sprechen, Lesen <strong>und</strong> Schreiben finden Anwendung in allen Unterrichtsfächern. Hierbei bemühen sich<br />
die Jugendlichen stets um klare Aussprache, situationsangemessene <strong>und</strong> sachgerechte Ausdrucksformen<br />
<strong>und</strong> treffende Wortwahl. Insbesondere im Blick auf die berufliche Ausbildung achten Lehrpersonen<br />
<strong>und</strong> Schüler auf Erwerb, Bildung <strong>und</strong> Anwendung vielfältiger Begriffe <strong>und</strong> situationsgemäßer<br />
Sprachformen.<br />
Bei schriftlichen Darstellungen kommt es auf eine saubere, klare <strong>und</strong> fehlerlose Form an.<br />
Auch im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - müssen Lesefähigkeit <strong>und</strong> Lesefertigkeit gefestigt <strong>und</strong><br />
ausgebaut werden mit dem Ziel des sinnerfassenden Lesens. Die Jugendlichen sollen auch zur Begegnung<br />
mit Literatur angeleitet werden; diese kann sich als persönliche Bereicherung <strong>und</strong> in der<br />
Freizeitgestaltung als gewinnbringend erweisen.
16<br />
Förderung <strong>und</strong> Pflege von Muttersprache, aber auch Einblick in gr<strong>und</strong>legende Strukturen fremder<br />
Sprachen verhelfen dem Schüler dazu, am sozialen, politischen <strong>und</strong> geistigen Leben teilzunehmen <strong>und</strong><br />
eröffnen ihm die Möglichkeit einer personalen <strong>und</strong> sozialen Integration.<br />
15 Friedenserziehung<br />
Wunsch <strong>und</strong> Sehnsucht nach innerem <strong>und</strong> äußerem Frieden begleiten den Menschen von Beginn des<br />
Seins an. Frieden bedeutet für ihn ein erstrebenswertes Gut, das ohne Freiheit weder denkbar noch<br />
erreichbar ist.<br />
Angesichts der Bedrohung des Friedens durch Gewalt, Umweltzerstörung <strong>und</strong> Mißachtung von Menschenrechten<br />
vielenorts muß der Forderung in der Verfassung des Freistaates <strong>Bayern</strong> Nachdruck<br />
verliehen werden, "die Segnungen des Friedens, der Menschlichkeit <strong>und</strong> des Rechts dauernd zu sichern".<br />
Erziehung zum Frieden vollzieht sich auf personaler <strong>und</strong> gesellschaftlicher Ebene. Erst wenn der<br />
Mensch mit sich im Frieden ist, vermag er dieses Geschenk auch in das Zusammenleben einzubringen.<br />
Er begegnet den Mitmenschen mit Toleranz, trägt Konflikte angemessen aus, ist bei Entscheidungen<br />
stets seinem Gewissen verantwortlich <strong>und</strong> lehnt jede Art von Gewalt ab. Bereitschaft zum Frieden mit<br />
dem Nächsten bedeutet auch Bereitschaft zur Verständigung mit anderen Völkern <strong>und</strong> mit Fremden im<br />
eigenen Land.<br />
Friedenserziehung muß dem Jugendlichen in der Berufsschule zur individuellen Lernförderung Wege<br />
aufzeigen, mit eigenen <strong>und</strong> fremden Aggressionen angemessen umzugehen, Gewalt zur Durchsetzung<br />
von Interessen <strong>und</strong> als Mittel zur Problemlösung abzulehnen sowie soziale Spannungen <strong>und</strong> Konflikte<br />
aufzuarbeiten. Hierbei erwächst den Lehrpersonen in ihrer Vorbildfunktion eine wichtige Aufgabe,<br />
indem sie mit den Schülern gemeinsam ein angst- <strong>und</strong> gewaltfreies, vertrauensvolles Schulklima<br />
schaffen.<br />
Friedenserziehung hilft dem jungen Menschen, seine Beeinträchtigungen anzunehmen <strong>und</strong> zu positiver<br />
Selbsteinschätzung <strong>und</strong> Ich-Stärke zu gelangen.
17<br />
Profile der Unterrichtsfächer<br />
Der Lehrplan gliedert sich in drei Bereiche:<br />
- Lernziele <strong>und</strong> Lerninhalte<br />
- Hinweise zum Unterricht<br />
- Individuelle Fördermöglichkeiten / Fächerübergreifende Aspekte<br />
Lernziele <strong>und</strong> Lerninhalte sind verbindlich. Sie beruhen auf dem Gr<strong>und</strong>gesetz für die B<strong>und</strong>esrepublik<br />
Deutschland <strong>und</strong> der Verfassung des Freistaates <strong>Bayern</strong>. Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage trifft der Lehrer Entscheidungen<br />
in pädagogischer Verantwortung. Lehrplangestaltung <strong>und</strong> die in der St<strong>und</strong>entafel ausgewiesenen<br />
Förderst<strong>und</strong>en gewährleisten den nötigen pädagogischen Freiraum, um dem individuellen<br />
Förderbedarf der Schüler gerecht zu werden.<br />
Mittelpunkt des gesamten Unterrichts ist die Fachpraxis. An ihr orientieren sich die fachtheoretischen<br />
Lernziele <strong>und</strong> Lerninhalte. Im praktischen Unterricht erlernen die Schüler Gr<strong>und</strong>kenntnisse, Fähigkeiten<br />
<strong>und</strong> Fertigkeiten des jeweiligen Berufsfeldes. Demnach kommt dem "Lernen durch Handeln"<br />
gr<strong>und</strong>legende Bedeutung zu.<br />
Die Verwirklichung dieses Anspruches erfolgt im wesentlichen im Projektorientierten Unterricht.<br />
Inhalte <strong>und</strong> Gestaltung des Lehrplans sind darauf ausgerichtet.<br />
Wesentliche Elemente dieses Unterrichts sind:<br />
- fächerübergreifende Planung <strong>und</strong> Durchführung,<br />
- angemessene Zeitdauer,<br />
- Orientierung am Produkt.<br />
Projektorientierter Unterricht gelingt erst durch Zusammenarbeit, er setzt Teamfähigkeit der Lehrkräfte<br />
im Hinblick auf Vorbereitung, Durchführung <strong>und</strong> Nachbereitung voraus.<br />
Eine flexible Handhabung der St<strong>und</strong>entafel erweist sich hierbei als nützlich. Dennoch ist es geboten,<br />
das vorgegebene Jahresst<strong>und</strong>enmaß der Unterrichtsfächer einzuhalten.<br />
Lernziele <strong>und</strong> Lerninhalte, deren Umsetzung im Projektorientierten Unterricht nicht möglich ist, bedürfen<br />
vor allem lehrgangsmäßige Formen der Unterrichtsgestaltung.<br />
Das Berufsvorbereitungsjahr - Form B - beinhaltet überdies ein Betriebspraktikum. Es betont den<br />
fachpraktischen Schwerpunkt <strong>und</strong> bietet den Schülern Einblick in den Betriebsalltag.<br />
Das Berufsvorbereitungsjahr - Form B - mit den Schwerpunkten<br />
- Diagnostik,<br />
- Projektorientierter Unterricht <strong>und</strong><br />
- Betriebspraktikum<br />
hilft dem Jugendlichen auf dem Weg zur Berufsausbildung <strong>und</strong> des Erwachsenwerdens. Es leistet<br />
damit einen wesentlichen Beitrag zu seiner Persönlichkeitsbildung <strong>und</strong> gesellschaftlichen Integration.
18<br />
1 Fachpraxis<br />
Aufgaben <strong>und</strong> Ziele<br />
Die Fachpraxis gewährt den Schülern Einblick in elementare Zusammenhänge der von Technik geprägten<br />
Welt <strong>und</strong> vermittelt erste Erfahrungen im Bereich des gewählten Berufsfeldes.<br />
Der Unterricht in der Fachpraxis regt durch die Vielfalt von Anwendungsmöglichkeiten zum praktischen<br />
Denken <strong>und</strong> zum Begreifen wirtschaftlich orientierter Denk-, Ausdrucks- <strong>und</strong> Arbeitsformen an.<br />
Die Fachpraxis unterstützt die Schüler auf ihrem Weg zur Ausbildungsreife <strong>und</strong> stellt wichtige Gr<strong>und</strong>lagen<br />
für ihre berufliche Ausbildung bereit.<br />
Allgemein versteht man unter dem Begriff Fachpraxis das praktische Arbeiten <strong>und</strong> Produzieren mit<br />
den verschiedensten Materialien. Im Berufsfeld <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> ist die Warenverkaufsk<strong>und</strong>e<br />
der zentrale Schwerpunkt des Unterrichts mit dem den Schülern, vorwiegend projektorientiert,<br />
die Lernziele <strong>und</strong> Lerninhalte der Praxis des Verkaufens vermittelt werden.<br />
Im Schwerpunkt Lagerwirtschaft werden durch die Fachk<strong>und</strong>e Kenntnisse <strong>und</strong> Fertigkeiten vom<br />
Wareneingang bis zur Warenausgabe erworben.<br />
Unterricht, Erziehung <strong>und</strong> Förderung<br />
Die Schüler erwerben vielfältige Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten im gewählten Berufsfeld.<br />
Im handelndem Lernen mit Material, Ware <strong>und</strong> Dienstleistung lernen sie mit berufstypischen Werkzeugen,<br />
Geräten <strong>und</strong> Maschinen sachgerecht <strong>und</strong> gefahrenbewußt umzugehen,<br />
- vertiefen individuelle Gr<strong>und</strong>fertigkeiten, Neigungen <strong>und</strong> Interessen,<br />
- steigern Vorstellungsvermögen <strong>und</strong> Kreativität,<br />
- erwerben bei der Einübung neuer Arbeitstechniken handwerklich-motorische Fertigkeiten,<br />
- festigen Arbeitshaltungen wie Selbständigkeit, Genauigkeit, Sorgfalt, Ausdauer <strong>und</strong> Urteilsfähigkeit,<br />
- erweitern gr<strong>und</strong>legende Kenntnisse des kaufmännischen Rechnens,<br />
- üben projektorientiert Präsentation <strong>und</strong> Verkauf von Waren,<br />
- lernen die Vorgänge vom Wareneingang bis zur Warenausgabe kennen,<br />
- gewinnen eine wirklichkeitsnahe Einschätzung ihrer Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Grenzen,<br />
- steigern im Umgang mit Menschen Selbstwertgefühl <strong>und</strong> Verantwortungsbewußtsein.<br />
Das Gefahrenbewußtsein der Schüler wird geschärft, damit sie beim Umgang mit Werkzeugen, Geräten<br />
<strong>und</strong> Maschinen die Sicherheitsbestimmungen verbindlich einhalten.<br />
Ordnung am Arbeitsplatz <strong>und</strong> fachgerechte Nutzung <strong>und</strong> Pflege von Werkzeugen, Geräten <strong>und</strong> Maschinen<br />
sind Gr<strong>und</strong>voraussetzungen der Fachpraxis.<br />
Die Schüler achten auf eine ökonomische Verwendung von Materialien. Sie entwickeln Gespür für<br />
den Wert der Ausstattung <strong>und</strong> der Ware.<br />
Die Kenntnis der Fachsprache ist unumgänglich.<br />
Die individuellen Fördermaßnahmen beziehen sich im wesentlichen auf Wahrnehmung, Motorik,<br />
technisches Verständnis, Abstraktionsvermögen <strong>und</strong> Gefahrenbewußtsein.
Für den Projektorientierten Unterricht ist die Fachpraxis das herausgehobene Unterrichtsfach. Aus<br />
seinen Lernzielen <strong>und</strong> Lerninhalten werden in Zusammenarbeit mit den Unterrichtsfächern Fachtheorie,<br />
<strong>Wirtschaft</strong>srechnen, Datenverarbeitung sowie Deutsch <strong>und</strong> Sozialk<strong>und</strong>e wesentliche Aufgabenstellungen<br />
geübt <strong>und</strong> nach fachlichen Gesichtspunkten des Berufsfeldes zum Abschluß gebracht.<br />
Zeichnend <strong>und</strong> gestaltend lernen die Schüler gr<strong>und</strong>legende berufsbezogene Arbeitstechniken zu Anfertigung,<br />
Gestaltung <strong>und</strong> Einsatz von Werbemitteln kennen. Der Unterricht hilft, Ideen gestalterisch<br />
festzuhalten, dem K<strong>und</strong>en zu vermitteln <strong>und</strong> fördert das Vorstellungsvermögen. Er führt die Gr<strong>und</strong>kenntnisse<br />
aus dem Unterricht im Zeichnen der Schule zur individuellen Lernförderung fort.<br />
Wesentliches Ziel ist die Fähigkeit, Informationen dem Betrachter zu vermitteln, ihn dafür zu interessieren<br />
<strong>und</strong> zum Konsum anzuregen.<br />
Der Unterricht führt von der unmittelbaren Begegnung mit der Ware zu Skizze <strong>und</strong> ausgearbeitetem<br />
Werbemittel.<br />
In handlungsorientiertem Lernen vertiefen die Schüler Kenntnisse von Zeichnungsnormen <strong>und</strong> Formen<br />
üblicher Darstellung,<br />
- schulen <strong>und</strong> fördern ihre kreativen Fähigkeiten,<br />
- gewinnen Sicherheit im Skizzieren,<br />
- lernen, ansprechende Werbemittel herzustellen,<br />
- üben gr<strong>und</strong>legende Arbeitsweisen, wie zielgerichtetes Beobachten <strong>und</strong> Zuordnen sowie<br />
Zeichnen <strong>und</strong> Beschriften,<br />
- festigen Arbeitshaltungen wie Genauigkeit, Sorgfalt, Sauberkeit, Ordnungssinn <strong>und</strong> Ausdauer.<br />
Sie bilden wichtige Gr<strong>und</strong>lagen der Ausbildungsreife.<br />
Unter Berücksichtigung des fächerübergreifenden Aspekts werden Lernverbindungen zu den übrigen<br />
Fächern hergestellt.<br />
19<br />
2 Fachtheorie<br />
Aufgaben <strong>und</strong> Ziele<br />
Der Unterricht in Fachtheorie verschafft gr<strong>und</strong>legende Einsichten in Aufgaben <strong>und</strong> Möglichkeiten des<br />
Berufsfeldes. Dadurch kommt ihr eine bedeutende Stellung zu. Die Fachtheorie vermittelt elementares<br />
Wissen <strong>und</strong> fachliche Voraussetzung für Beschaffung, Lagerung <strong>und</strong> Verkauf.<br />
Unterricht, Erziehung <strong>und</strong> Förderung<br />
Die Schüler erwerben Kenntnisse <strong>und</strong> Fähigkeiten im gewählten Berufsfeld. Sie lernen die Gr<strong>und</strong>lagen<br />
der Herstellung <strong>und</strong> des Einsatzes berufstypischer Materialien kennen. Theoretische Gr<strong>und</strong>lagen für<br />
den Einsatz von Werkzeugen, Geräten <strong>und</strong> Maschinen sind Bestandteil dieses Faches.<br />
Im engen Bezug zur Fachpraxis erfahren die Schüler in der Fachtheorie die Unfallverhütungsvorschriften<br />
der Berufsgenossenschaft,<br />
- durchdringen schlußfolgernd Sachzusammenhänge in wechselnden Aufgabenstellungen,<br />
- fassen Sachprobleme angemessen in Sprache,<br />
- entnehmen aus Diagrammen <strong>und</strong> Schaubildern Informationen <strong>und</strong> verwerten sie weiter,<br />
- erfahren Notwendigkeit <strong>und</strong> Regeln wirtschaftlich orientierten Verhaltens,
20<br />
- lernen zwischen Einnahmen <strong>und</strong> Ausgaben zu unterscheiden,<br />
- sehen Auswirkungen <strong>und</strong> Zusammenhänge zwischen Verkäuferverhalten <strong>und</strong> Geschäftserfolg,<br />
- entwickeln Arbeitshaltungen wie Genauigkeit, Ausdauer, Selbständigkeit, planmäßiges <strong>und</strong><br />
zielgerichtetes Vorgehen,<br />
- erleben ihren persönlichen Lernfortschritt,<br />
- gewinnen zunehmend eine angemessene Selbsteinschätzung.<br />
Das unterschiedliche Lern- <strong>und</strong> Leistungsverhalten der Schüler erfordert individuelle Förderung in den<br />
Bereichen Wahrnehmung, Gedächtnis <strong>und</strong> Konzentrationsfähigkeit.<br />
Unter Berücksichtigung des projektorientierten Aspektes werden Lernverbindungen zu Fachpraxis,<br />
<strong>Wirtschaft</strong>srechnen, Datenverarbeitung, Deutsch <strong>und</strong> Sozialk<strong>und</strong>e hergestellt.<br />
3 <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Aufgaben <strong>und</strong> Ziele<br />
Der Unterricht im <strong>Wirtschaft</strong>srechnen hilft den Schülern, quantifizierbare Sachprobleme der Umwelt<br />
zu begreifen, zu ordnen <strong>und</strong> zu lösen. Er führt sie zunehmend zur selbständigen Bewältigung von<br />
Anforderungen im Beruf <strong>und</strong> Alltag.<br />
Er dient der Entwicklung problemlösenden Denkens, schult Rechenfertigkeiten <strong>und</strong> führt zum sicheren<br />
Rechnen. Schätzen, Zählen, Messen, Rechnen <strong>und</strong> Berechnen haben für planendes Handeln gr<strong>und</strong>legende<br />
Bedeutung. Voraussetzung hierfür sind Verständnis für Mengen <strong>und</strong> Zahlbegriffe, für Zahlenräume<br />
<strong>und</strong> Operationen, für Größen, für geometrische Formen <strong>und</strong> Beziehungen. Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage<br />
lernen die Schüler, mathematische Zusammenhänge zu erschließen.<br />
Entwicklung <strong>und</strong> Erwerb sachbezogener <strong>und</strong> klarer Begriffe, Abfolge der Gedankenführung sowie<br />
systematische Vorgehensweisen sind wesentliche Bedingungen mathematischen Arbeitens. Das Umgehen<br />
mit der Formelsammlung verhilft zu mathematischem Verständnis <strong>und</strong> ist Gr<strong>und</strong>lage mathematischer<br />
Operationen.<br />
Durch den Einsatz von Medien <strong>und</strong> Hilfsmittel wie Taschenrechner <strong>und</strong> Computer trägt der Unterricht<br />
im <strong>Wirtschaft</strong>srechnen auch den Veränderungen der technisierten Umwelt Rechnung.<br />
Unterricht, Erziehung <strong>und</strong> Förderung<br />
Der Unterricht berücksichtigt das individuelle Lern- <strong>und</strong> Leistungsvermögen der Schüler. Er führt<br />
handlungsorientiert von konkreten Sachsituationen über mathematische Darstellungsformen zum<br />
Erwerb von Begriffen <strong>und</strong> zur Beherrschung von Operationen. Eine lebensnahe Unterrichtsgestaltung<br />
läßt die Schüler Beziehungen ihrer Erfahrungswelt in neuen Zusammenhängen erfahren <strong>und</strong> verstehen.<br />
Planmäßige Formen motivierender <strong>und</strong> vielfältiger Übungsarbeit sichern den Unterrichtserfolg.<br />
Das <strong>Wirtschaft</strong>srechnen hat im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - aufgr<strong>und</strong> seiner Komplexität <strong>und</strong><br />
Anforderungen an das abstrakte Denken einen herausgehobenen Stellenwert. Es ist nicht nur Anwendungsfeld<br />
erlernter Operationen, es ist auch Mittel zur Aktivierung operativen <strong>und</strong> problemlösenden<br />
Denkens.<br />
Dem überschlagenden Rechnen, dem Schätzen <strong>und</strong> dem Kopfrechnen kommen besondere Bedeutung<br />
zu.
21<br />
Im <strong>Wirtschaft</strong>srechnen festigen die Schüler ihre Vorstellungen von Zahlenräumen,<br />
- rechnen in Sachzusammenhängen,<br />
- üben schlußfolgerndes Denken in praxisbezogenen Aufgabenstellungen,<br />
- fassen mathematische Probleme angemessen in Sprache,<br />
- wenden gr<strong>und</strong>legende, im beruflichen Schulwesen gebräuchliche Formeln an,<br />
- gehen mit Formelsammlungen sicher um,<br />
- arbeiten aus Textaufgaben die gegebenen <strong>und</strong> gesuchten Größen heraus <strong>und</strong> erfassen sie in<br />
Formeln,<br />
- vertiefen den Umgang mit dem Taschenrechner,<br />
- erweitern die Kenntnisse im Umgang mit dem Computer bei der Tabellenkalkulation, bei der<br />
Bearbeitung von Lernprogrammen <strong>und</strong> wenden kommerzielle Programme aus dem jeweiligen<br />
Berufsfeld an,<br />
- festigen Arbeitshaltungen wie Selbständigkeit, Genauigkeit, Ausdauer, planmäßiges <strong>und</strong><br />
zielgerechtes Vorgehen.<br />
Gedankliche Durchdringung <strong>und</strong> sachgerechte Beschreibung mathematischer Sachverhalte gebieten<br />
den sorgfältigen Gebrauch der Sprache.<br />
<strong>Wirtschaft</strong>srechnen findet im besonderen Maße im Projektorientierten Unterricht Anwendung.<br />
4 Datenverarbeitung / Schreibtechnik<br />
Aufgaben <strong>und</strong> Ziele<br />
Das Unterrichtsfach Datenverarbeitung / Schreibtechnik vermittelt den Schülern Kenntnisse über<br />
die Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen des Einsatzes neuer Informationstechnologien im Rahmen des Berufsfeldes.<br />
Darüberhinaus wird den Schülern die Veränderung ihrer Umwelt durch neue Technologien<br />
bewußt gemacht. Auf der Basis bekannter Techniken werden sie so auch zu einem verantwortungsvollen<br />
Umgang mit den neuen Informationstechnologien hingeführt.<br />
Neben berufspropädeutischen sind auch anwendungsorientierte Elemente aus der Schreibtechnik von<br />
Bedeutung. Dabei werden Kenntnisse, Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten im kognitiven, motorischen <strong>und</strong><br />
emotionalen Bereich geschult.<br />
Unterricht, Erziehung <strong>und</strong> Förderung<br />
Die Anforderungen des Berufsfeldes bestimmen die Voraussetzungen für Hard- <strong>und</strong> Software.<br />
Die Erstellung eigener Programme ist nicht Ziel des Unterrichts. Vielmehr vertiefen die Schüler in der<br />
Datenverarbeitung ihre Kenntnisse aus der Schule zur individuellen Lernförderung,<br />
- setzen berufsübliche Hardware <strong>und</strong> kommerzielle Software ein,<br />
- arbeiten mit einem Textverarbeitungsprogramm,<br />
- verwenden individuelle <strong>und</strong> differenzierte Lernprogramme,<br />
- lernen Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen des Computereinsatzes kennen,<br />
- festigen Arbeitshaltungen wie Selbständigkeit, Genauigkeit, Ausdauer, planmäßiges <strong>und</strong> zielgerichtetes<br />
Vorgehen.<br />
Für Schüler besitzt der Computer starken Motivationscharakter. Dieser ist im Rahmen des Projektorientierten<br />
Unterrichts zu nutzen.
22<br />
5 Religionslehre / Ethik<br />
Katholische Religionslehre<br />
Aufgaben <strong>und</strong> Ziele<br />
Die Vorbereitung auf das Arbeitsleben erfordert mehr als eine bloße Vermittlung von Kenntnissen <strong>und</strong><br />
Fähigkeiten für eien spätere Berufstätigkeit. Immer geht es auch um Menschenbildung <strong>und</strong> damit um<br />
die Hinführung zu kulturellen, ethischen <strong>und</strong> religiösen Werten. Im Prozeß ständiger Neuerungen in<br />
Technik, <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> erscheint Persönlichkeitsstabilisierung unumgänglich. Religion<br />
kann die Identität des jungen Menschen stärken, ihm Lebensorientierung geben <strong>und</strong> ihn zu gesellschaftlich<br />
mitverantwortlichem Handeln <strong>und</strong> Verhalten motivieren. Der Religionsunterricht im Berufsvorbereitungsjahr<br />
- Form B - will mit der christlichen Sicht von Welt <strong>und</strong> Mensch vertraut machen<br />
<strong>und</strong> dazu beitragen, daß Persönlichkeitsbildung <strong>und</strong> Berufsvorbereitung einander durchdringen.<br />
Katholischer Religionsunterricht wird von folgenden gr<strong>und</strong>legenden Zielvorstellungen geleitet:<br />
- Die Schüler sollen Fragen nach dem eigenen Ich <strong>und</strong> nach der persönlichen <strong>und</strong> gemeinsamen<br />
Zukunft stellen <strong>und</strong> Antworten der kirchlichen Glaubensgemeinschaft neu entdecken lernen.<br />
- Die Schüler sollen Spannungsfelder menschlichen Lebens klarer erkennen <strong>und</strong> offen werden<br />
für eine Bewältigung in Orientierung an der lebensbejahenden, ermutigenden <strong>und</strong> stärkenden<br />
Botschaft des christlichen Glaubens.<br />
- Die Schüler sollen die Welt der Arbeit mit ihren Möglichkeiten, Herausforderungen <strong>und</strong> Grenzen<br />
besser verstehen <strong>und</strong> Wege christlich verantworteten Handelns in Arbeit <strong>und</strong> Freizeit<br />
kennenlernen.<br />
Unterricht, Erziehung <strong>und</strong> Förderung<br />
Die jungen Menschen sollen vor allem im Religionsunterricht erfahren, daß sie unabhängig von beruflicher<br />
Leistungsfähigkeit als Person angenommen sind <strong>und</strong> eine unverlierbare Würde haben. Sein<br />
Profil als Schulfach gewinnt der Religionsunterricht aus der wechselseitigen Erhellung von Lebenssituation<br />
<strong>und</strong> Glaube. Über den Regelunterricht hinaus dienen projektorientierte Unterrichtsverfahren,<br />
Angebote der Besinnung <strong>und</strong> Meditation, aber auch Feiern im Schulleben <strong>und</strong> Gottesdienste der<br />
Zielsetzung des Religionsunterrichts <strong>und</strong> vertiefen die Einsicht in Lebenszusammenhänge. Der Person<br />
des Religionslehrers kommt eine wesentliche Bedeutung zu. Junge Menschen sollen im Berufsvorbereitungsjahr<br />
erfahren können, daß jemand da ist, der ein offenes Ohr für sie hat <strong>und</strong> sie in ihrer<br />
Suche nach Antworten auf Lebens- <strong>und</strong> Glaubensfragen ein Stück weit begleitet.<br />
Für den katholischen Religionsunterricht wird derzeit der mit Bekanntmachung vom 26.4.1978 (KMBl<br />
I 1978, So.-Nr. 30) eingeführte Lehrplan herangezogen.<br />
Evangelische Religionslehre<br />
Aufgaben <strong>und</strong> Ziele<br />
Die berufliche Bildung wird durch ständige Neuerungen in <strong>Wirtschaft</strong>, Technik <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> vor<br />
immer neue Anforderungen <strong>und</strong> Aufgaben gestellt.
Von den Jugendlichen wird daher mehr Offenheit für die Probleme der Arbeitswelt <strong>und</strong> Bereitschaft<br />
zur Übernahme von Verantwortung am Arbeitsplatz gefordert. Daher beschränkt sich das Berufsvorbereitungsjahr<br />
- Form B - bei der Einführung der Jugendlichen in die Welt der Arbeit nicht auf die<br />
Vermittlung von Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten, sondern sieht auch die Förderung der sittlichen <strong>und</strong><br />
charakterlichen Entwicklung der Heranwachsenden als Ausbildungsziel. Dabei kommt dem Religionsunterricht<br />
eine wichtige Bedeutung zu. Er hilft den Jugendlichen bei der Beantwortung ihrer Fragen<br />
nach sinnerfülltem Leben <strong>und</strong> bei der Bewältigung ihrer Probleme, die sich beim Eintritt in das Berufsleben<br />
ergeben.<br />
Im einzelnen geht es im evangelischen Religionsunterricht vor allem um die folgenden Ziele:<br />
- Der christliche Glaube soll als Hilfe bei Fragen nach dem eigenen Ich <strong>und</strong> nach der persönlichen<br />
<strong>und</strong> gemeinsamen Zukunft erfahren werden.<br />
- Die Jugendlichen sollen die christliche Botschaft als Angebot erkennen, das ihnen hilft, in den<br />
Spannungsfeldern der menschlichen Existenz verantwortlich zu handeln.<br />
- Die Ausrichtung an der Botschaft Jesu <strong>und</strong> <strong>und</strong> an biblischen Weisungen soll nicht als Einengung<br />
persönlicher Freiheit verstanden werden, sondern als Ermöglichung jener Freiheit, die<br />
ein erfülltes Leben ausmacht.<br />
23<br />
Unterricht, Erziehung <strong>und</strong> Förderung<br />
Die jungen Menschen bestimmen in dieser Lebensphase ihre Lebensziele immer stärker selbst. Der<br />
evangelische Religionsunterricht setzt deshalb im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - den inhaltlichen<br />
Schwerpunkt auf problemorientierte Themen. Er begleitet sie bei der oft schwierigen Aufgabe, den<br />
richtigen Weg für ihre persönliche Zukunft zu finden. Ein schülernaher Unterricht soll durch Erfahrungen<br />
aus dem Projektorientierten Unterricht gefördert werden.<br />
Im übrigen gelten auch für das Berufsvorbereitungsjahr - Form B - die im "Auftrag des Religionsunterrichts"<br />
(Amtsblatt für die Evangelisch-Lutherische Kirche in <strong>Bayern</strong> Nr. 5 vom 9. März 1992, S.<br />
77 ff) angeführten Ziele.<br />
Für den evangelischen Religionsunterricht wird derzeit der mit der Bekanntmachung vom 12.04.1977<br />
(KMBl I 1977 So.-Nr. 10) eingeführte Lehrplan herangezogen.<br />
Ethik<br />
Aufgaben <strong>und</strong> Ziele<br />
Jugendliche im Berufsvorbereitungsjahr - Form B -, die am katholischen oder evangelischen Religionsunterricht<br />
nicht teilnehmen, werden in dem Ersatzpflichtfach Ethik unterrichtet.<br />
Die Vermittlung der Erkenntnis, daß eine plurale Gesellschaft nicht ohne allgemein gültige <strong>und</strong> anerkannte<br />
Werte existieren kann, ist eine wesentliche Aufgabe des Ethikunterrichts. Normen - sei es in<br />
der Gestalt des Gr<strong>und</strong>gesetzes der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland oder der Verfassung des Freistaates<br />
<strong>Bayern</strong> - sollen dem Heranwachsenden so vermittelt werden, daß sie ihn zur eigenverantwortlichen<br />
Lebensgestaltung befähigen. Oberste Maxime des Ethikunterrichts ist Artikel 1 des Gr<strong>und</strong>gesetzes,<br />
wonach die Würde des Menschen unantastbar ist.
24<br />
Unterricht, Erziehung <strong>und</strong> Förderung<br />
Der Ethikunterricht setzt sich vor allem mit den Themen Toleranz, Verantwortungsbereitschaft <strong>und</strong><br />
Gewissensbildung auseinander. Die elementaren Gr<strong>und</strong>kenntnisse über verschiedene Religionen <strong>und</strong><br />
Weltanschauungen sollen den Jugendlichen helfen, ihr Menschen- <strong>und</strong> Weltbild zu erweitern <strong>und</strong><br />
gegebenenfalls neu zu klären.<br />
Auch im Ethikunterricht werden die Themen schülernah behandelt, Verbindungen zum Projektorientierten<br />
Unterricht werden hergestellt, Erfahrungen werden aufgegriffen <strong>und</strong> eingeordnet.<br />
Für den Ethikunterricht wird der mit der Bekanntmachung vom 16.2.1982 (KMBl I 1982 So.-Nr. 4)<br />
eingeführte Lehrplan herangezogen.<br />
6 Deutsch<br />
Aufgaben <strong>und</strong> Ziele<br />
Sprache ist die Gr<strong>und</strong>lage zwischenmenschlicher Verständigung. Ihr angemessener Gebrauch erhöht<br />
die Möglichkeiten einer gesellschaftlichen Integration. Aus diesem Gr<strong>und</strong> entwickelt der Unterricht im<br />
Fach Deutsch die in der Schule zur individuellen Lernförderung vermittelten sprachlichen Fähigkeiten<br />
weiter. Ziel ist hierbei das selbständige sprachliche Handeln des Schülers. Dieses ist Voraussetzung,<br />
um den sprachlichen Anforderungen im Alltags- <strong>und</strong> Berufsleben gerecht zu werden.<br />
Unterricht, Erziehung <strong>und</strong> Förderung<br />
Das unterschiedliche Lern- <strong>und</strong> Leistungsvermögen von Schülern der Berufsschule zur individuellen<br />
Lernförderung führt zur Notwendigkeit, daß sich der Deutschunterricht am Leistungsstand des einzelnen<br />
Schülers orientiert. Deshalb erfährt er eine individuelle Förderung, die sich an seinem Entwicklungsstand,<br />
seinen Fähigkeiten <strong>und</strong> Neigungen ausrichtet.<br />
Abwechslungsreicher <strong>und</strong> interessanter Deutschunterricht, geprägt von lebenspraktischen <strong>und</strong> berufsbezogenen<br />
Lerninhalten, gewährleistet die Verwirklichung der individuellen Förderung. Hierbei<br />
kommt dem stetigen Üben besondere Bedeutung zu.<br />
Darüber hinaus fördert <strong>und</strong> erweitert der Deutschunterricht die Sprachkompetenz ausländischer Schüler<br />
<strong>und</strong> leistet einen Beitrag zu deren gesellschaftlicher Eingliederung.<br />
Gesprochene <strong>und</strong> geschriebene Sprache vollzieht sich stets in allen Unterrichtsfächern. Daraus ergibt<br />
sich die Notwendigkeit, im Rahmen des fächerübergreifenden Aspekts das Unterrichtsfach Deutsch<br />
mit diesen zu verknüpfen.<br />
Der Lehrplan gliedert sich in folgende Bereiche:<br />
- Situationsangemessen sprechen<br />
- Sachgerecht schreiben<br />
- Sprache betrachten<br />
- Richtig schreiben<br />
- Lesen / Mit Texten umgehen<br />
Da sich Sprache stets als Ganzes versteht <strong>und</strong> alle Bereiche umfaßt, ist es geboten, daß der Lehrer<br />
diese einzelnen Elemente angemessen miteinander verbindet.
Im Bereich "Situationsangemessen sprechen" erwirbt der Schüler vor allem die Fähigkeit, Sprache in<br />
lebensnahen Situationen wirkungsvoll zu verwenden.<br />
Schwerpunkt des Bereichs "Sachgerecht schreiben" bildet das Verfassen lebenspraktischer Texte.<br />
Im Hinblick auf die Erweiterung der Sprachkompetenz haben die Bereiche "Sprache betrachten" <strong>und</strong><br />
"Richtig schreiben" dienende Funktion.<br />
Aus der angestrebten Eingliederung der Schüler in die Arbeits- <strong>und</strong> Berufswelt ergibt sich für den<br />
Bereich "Lesen / Mit Texten umgehen" ein besonderer Stellenwert. Neben dem Lesen von literarischen<br />
Texten steht für sie insbesondere der Umgang mit Gebrauchstexten im Mittelpunkt. Hier erwerben<br />
sie die Fähigkeit, Fachbücher <strong>und</strong> Prüfungstexte zu bearbeiten <strong>und</strong> somit berufliche Qualifikationen<br />
zu erlangen.<br />
25<br />
7 Sozialk<strong>und</strong>e<br />
Aufgaben <strong>und</strong> Ziele<br />
Die freiheitliche demokratische Gr<strong>und</strong>ordnung lebt von der Mitwirkung des einzelnen an der Gestaltung<br />
des öffentlichen Lebens. Dies macht es notwendig, daß jeder Bürger über sachliche Information<br />
verfügt <strong>und</strong> zu politischem Urteilsvermögen fähig ist. So wird eine verantwortungsvolle Mitwirkung<br />
am öffentlichen Leben gewährleistet, die auf dem Gr<strong>und</strong>gesetz der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />
<strong>und</strong> der Verfassung des Freistaates <strong>Bayern</strong> beruht. Diesem Bildungsauftrag trägt das Unterrichtsfach<br />
Sozialk<strong>und</strong>e Rechnung, das im wesentlichen die politische Bildung zum Inhalt hat.<br />
Im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - wird die mit dem Lehrplan der Schule zur individuellen Lernförderung<br />
gr<strong>und</strong>gelegte politische Bildung weitergeführt <strong>und</strong> vertieft.<br />
Im Sozialk<strong>und</strong>eunterricht lernen die Schüler im wesentlichen,<br />
- sich für politische, soziale, rechtliche <strong>und</strong> wirtschaftliche Fragen zu interessieren,<br />
- die Bedeutung der Menschenrechte zu begreifen,<br />
- daß der Staat den Schutz dieser Rechte <strong>und</strong> der persönlichen Freiheit gewährt,<br />
- daß freie Meinungsäußerung <strong>und</strong> politische Willensbildung den staatlichen Einfluß kontrollieren,<br />
- daß beim Ringen um Lösungen demokratische Spielregeln eingehalten werden müssen <strong>und</strong><br />
Kompromißbereitschaft unverzichtbar ist,<br />
- daß es sich lohnt, die freiheitliche demokratische Gr<strong>und</strong>ordnung anzuerkennen <strong>und</strong> für sie einzutreten,<br />
- selbst Verantwortung zu übernehmen <strong>und</strong> im Rahmen ihrer Möglichkeiten gesellschaftliche<br />
<strong>und</strong> politische Aufgaben wahrzunehmen.<br />
Unterricht, Erziehung <strong>und</strong> Förderung<br />
Ausgangspunkt des Sozialk<strong>und</strong>eunterrichts sind aktuelle Fragenkreise <strong>und</strong> Probleme, die sich aus dem<br />
unmittelbaren Erlebens- <strong>und</strong> Erfahrungsbereich des Schülers ergeben. Dies erleichtert das Erfassen<br />
von spezifischen politischen Fragestellungen. Bei ihrer Bearbeitung bringen die Schüler Vorwissen<br />
<strong>und</strong> Erfahrungen ein, äußern ihre Meinung <strong>und</strong> informieren sich durch Medien wie Presse, R<strong>und</strong>funk<br />
<strong>und</strong> Fernsehen.<br />
Im besonderen motivieren Befragung, Interview <strong>und</strong> konkrete Beobachtung die Schüler <strong>und</strong> führen zu<br />
selbständigem Nachdenken über politische <strong>und</strong> gesellschaftliche Fragen. Durch stetes Hinterfragen der<br />
eigenen Position gelangen die Schüler mehr <strong>und</strong> mehr zu Urteilsvermögen <strong>und</strong> persön-
26<br />
licher Meinungsbildung. Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage vermögen sie ihre eigene Stellung kritisch zu überprüfen,<br />
diese gegebenenfalls zu verändern <strong>und</strong> Vorurteile abzubauen.<br />
In der Auseinandersetzung mit Andersdenkenden entwickeln die Schüler Toleranz, die dort ihre Grenzen<br />
erfährt, wo ethische Normen oder die freiheitliche demokratische Gr<strong>und</strong>ordnung unserer Gesellschaft<br />
verletzt werden.<br />
Auf der Gr<strong>und</strong>lage des Gesamtkonzepts für die politische Bildung in der Schule (KWMBl I 1991 So.-<br />
Nr. 4) unterstützt der Sozialk<strong>und</strong>eunterricht die Schüler auf dem Weg zu politisch mündigen Bürgern.<br />
Die Verwirklichung der Lerninhalte vollzieht sich in enger Verknüpfung mit allen Unterrichtsfächern.<br />
Nicht nur auf dem Weg des kognitiven Lernens, sondern auch durch handelndes Lernen im Umgang<br />
miteinander erwerben die Schüler Werthaltungen. Dies gelingt im wesentlichen durch Arbeits- <strong>und</strong><br />
Gesprächsformen wie Rollenspiel, Diskussion <strong>und</strong> Streitgespräch. Dabei bemühen sie sich um eine<br />
situationsangemessene Ausdrucksform mit dem Ziel, sich aktiv am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen.<br />
8 Sport<br />
Aufgaben <strong>und</strong> Ziele<br />
Sport gehört anerkanntermaßen zur Bildung <strong>und</strong> Erziehung von Jugendlichen. Sie haben ein elementares<br />
Recht auf Bewegung, Spiel <strong>und</strong> auf optimale Entwicklung ihrer motorischen Anlagen <strong>und</strong> Fähigkeiten.<br />
Dies muß in besonderem Maße für Jugendliche des Berufsvorbereitungsjahres - Form B -<br />
gelten.<br />
Durch die Verbesserung motorischer Fähigkeiten <strong>und</strong> den Erwerb sportmotorischer Fertigkeiten,<br />
vermittelt der Sport den Schülern eine Handlungssicherheit in der Fachpraxis <strong>und</strong> in ihrem zukünftigen<br />
Berufsleben.<br />
Zudem beugt der Berufsschulsport einseitiger Belastung, Bewegungsmangel <strong>und</strong> sozialer Isolierung<br />
vor <strong>und</strong> zeigt Möglichkeiten für eine sinnvolle Freizeitbewältigung auf.<br />
Eine weitere wichtige Aufgabe des Sportunterrichts besteht in der Förderung der Konzentrationsfähigkeit<br />
<strong>und</strong> Disziplin.<br />
Unterricht, Erziehung <strong>und</strong> Förderung<br />
Bei der Auswahl der Unterrichtsinhalte für den Sport im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - sollen<br />
Inhalte bevorzugt werden, die<br />
- den aktuellen Interessen <strong>und</strong> Bedürfnissen der Schüler entsprechen,<br />
- einen hohen Aufforderungs- <strong>und</strong> Erlebnischarakter sowie Freizeitwert haben,<br />
- Regeln nicht zum Selbstzweck werden lassen, sondern zur erfolgreichen <strong>und</strong> freudvollen Teilnahme<br />
hinführen,<br />
- den Tendenzen einer Entwicklung zum sanften Sport <strong>und</strong> der Sensibilisierung für den eigenen<br />
Körper gerecht werden,<br />
- einseitigen körperlichen Belastungen entgegenwirken, ges<strong>und</strong>heitlichen Schäden vorbeugen<br />
<strong>und</strong>
- ein kooperatives, kommunikatives <strong>und</strong> selbständiges Verhalten der Schüler notwendig machen<br />
<strong>und</strong> fördern.<br />
Eine Auswahl der Ziele <strong>und</strong> Inhalte unter solchen Aspekten hat einen schüler- <strong>und</strong> lernorientierten<br />
Unterricht zum Ziel.<br />
Neben den traditionellen Schulsportarten muß der Sportunterricht im Berufsvorbereitungsjahr - Form<br />
B - neue Ansätze finden.<br />
Der Basissport im Klassenverband soll vielfältige Bewegungserfahrungen anbieten <strong>und</strong> das<br />
Sporttreiben in heterogenen Gruppen schulen.<br />
Partnerschaftliches Üben, Beachten von vereinbarten Regeln <strong>und</strong> Normen <strong>und</strong> Rücksichtnahme auf<br />
den Schwächeren sind hier besondere Lerninhalte.<br />
Im Differenzierten Sport können Schüler aktuelle Freizeitsportarten auswählen <strong>und</strong> ausüben.<br />
Zusätzlich können als Sonderturnen Förderkurse zum Entspannungs-, Koordinations- <strong>und</strong> Konzentrationstraining<br />
angeboten werden.<br />
Im Rahmen des Differenzierten Sportunterrichts bietet das Sporttheater, das Bewegung <strong>und</strong> Sport in<br />
spielerischer <strong>und</strong> gestalterischer Form verbindet, den Schülern vielfältige Möglichkeiten, sich darzustellen.<br />
In der Übernahme einer Rolle werden kreative Fähigkeiten gefördert <strong>und</strong> selbstbewußtes<br />
Auftreten vor Publikum trainiert.<br />
Für den Sportunterricht im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - wird der Lehrplan für Sport an Berufsschulen,<br />
Berufsfachschulen <strong>und</strong> Berufsaufbauschulen herangezogen<br />
(KMBl I 1984 So.-Nr. 12).<br />
27<br />
9 Wahlunterricht / Förderunterricht<br />
Aufgaben <strong>und</strong> Ziele<br />
Die elementare Aufgabe des Berufsvorbereitungsjahres - Form B - ist die Hinführung <strong>und</strong> Befähigung<br />
der Jugendlichen zur Berufsausbildung. Dabei wird ein Förderbedarf ersichtlich, der bestimmt wird<br />
von intellektuellen, motorischen, sozialen <strong>und</strong> sozial-kommunikativen Beeinträchtigungen sowie den<br />
lebenspraktischen <strong>und</strong> beruflichen Perspektiven des Heranwachsenden.<br />
Hier ermöglicht der Wahl- oder Förderunterricht im Rahmen des Pflichtunterrichts differenzierte<br />
Angebote<br />
- zum Ausgleich von Lerndefiziten hinsichtlich gr<strong>und</strong>legender Kenntnisse, Fähigkeiten, <strong>und</strong><br />
Fertigkeiten,<br />
- zur Verbesserung der Leistung in bezug auf die angestrebte Ausbildung,<br />
- zur Förderung der Lernbereitschaft <strong>und</strong> zur Vermittlung unterrichtlicher Erfolgserfahrung <strong>und</strong><br />
- zur Entwicklung <strong>und</strong> Erprobung von Interessen.<br />
Dabei gilt es, die individuellen Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten des einzelnen Schülers zu beachten.<br />
Deshalb steht im Mittelpunkt des Förderunterrichts der individuelle Förderbedarf in den Unterrichtsfächern<br />
Deutsch, <strong>Wirtschaft</strong>srechnen, Fachtheorie, Fachzeichnen <strong>und</strong> Fachpraxis. Aufgr<strong>und</strong> dieser<br />
beruflichen Ausrichtung des Förderunterrichts sind die in der St<strong>und</strong>entafel ausgewiesenen Förderst<strong>und</strong>en<br />
keinem bestimmten Fach zugeordnet.
28<br />
Der von den Schülern frei zu wählende Wahlunterricht dient neben der Erweiterung des Unterrichtsangebotes<br />
<strong>und</strong> der Förderung von freizeitbestimmenden Fähigkeiten auch der Vermittlung von positiven<br />
Lernerfahrungen <strong>und</strong> der Entwicklung <strong>und</strong> Erprobung von Interessen.
29<br />
St<strong>und</strong>entafel<br />
Dem Lehrplan liegt folgende St<strong>und</strong>entafel zugr<strong>und</strong>e:<br />
Wochenst<strong>und</strong>en<br />
Fachlicher Unterricht<br />
Fachpraxis<br />
Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />
Fachtheorie<br />
<strong>Wirtschaft</strong>slehre<br />
Buchführung<br />
<strong>Wirtschaft</strong>srechnen 5<br />
Datenverarbeitung / Schreibtechnik ( 5 ) 4<br />
6<br />
2<br />
9<br />
8<br />
26 26<br />
Weiterer Pflichtunterricht<br />
Religionslehre / Ethik 2<br />
Deutsch 3<br />
Sozialk<strong>und</strong>e 3<br />
Sport 2<br />
10 10<br />
Wahlunterricht / Förderunterricht<br />
Wahl- oder Förderunterricht 2<br />
2 2<br />
Zusammen Wochenst<strong>und</strong>en 38<br />
Die Unterrichtsfächer des Fachlichen Unterrichts werden entsprechend den fachlichen <strong>und</strong> pädagogischen<br />
Erfordernissen <strong>und</strong> den organisatorischen Möglichkeiten in Gruppen unterrichtet.<br />
Im Unterrichtsfach Datenverarbeitung / Schreibtechnik ist der Lehrplan so angelegt, daß - soweit erforderlich<br />
- noch fehlende Gr<strong>und</strong>lagen zur informationstechnischen Gr<strong>und</strong>bildung <strong>und</strong> zur Schreibtechnik<br />
erarbeitet werden können. Schwerpunkte sind Lernziele <strong>und</strong> Lerninhalte, die einzelnen Unterrichtsfächern<br />
des Berufsvorbereitungsjahres - Form B - zuzuordnen sind. Darum nehmen Ziele <strong>und</strong> Inhalte nach fachlichen<br />
Erfordernissen auf diese Fächer Bezug <strong>und</strong> vertiefen sie.<br />
Die dadurch notwendige Zusammenarbeit unterstützt projektorientiertes Lernen.<br />
Soweit Sportunterricht nicht erteilt werden kann, sind diese Unterrichtsst<strong>und</strong>en dem fachlichen Unterricht<br />
zuzuordnen.<br />
Der Wahlunterricht oder Förderunterricht wird entsprechend den pädagogischen Erfordernissen in Gruppen<br />
erteilt.
30<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />
Fachpraxis<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
Lernziele <strong>und</strong> Lerninhalte sind nach Möglichkeit projektorientiert zu erarbeiten.<br />
Es bieten sich an: Pausenverkauf, Second hand shop, Produktion <strong>und</strong> Verkauf in Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen<br />
1. Den Arbeitsplatz kennenlernen<br />
<strong>und</strong> einen Überblick über<br />
die Ausstattung gewinnen<br />
- Räume des Fachbereichs,<br />
Fluchtwege<br />
- Bedeutung der Anordnung der Räume für<br />
den Arbeitsablauf verstehen<br />
- Einzelhandelsbetrieb erk<strong>und</strong>en<br />
- Sammelplatz für den Fachbereich festlegen<br />
<strong>und</strong> Fluchtweg abgehen<br />
- Einen Fragenkatalog erarbeiten <strong>und</strong> erörtern<br />
- Ausstattung zum gemeinsamen<br />
Gebrauch:<br />
Werkzeuge, Geräte <strong>und</strong> Maschinen<br />
- Ausstattungsliste mit Preisen erstellen Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziel 1<br />
Wert der Ausstattung berechnen<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
Lernziele 1 <strong>und</strong> 9<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziele 1 <strong>und</strong> 4<br />
- Mit persönlichem <strong>und</strong> fremdem Eigentum<br />
mit gleicher Sorgfalt umgehen<br />
- Kostenbewußtsein wecken<br />
- Ordnung im Verkaufsraum - Zusammenhang zwischen Ordnung <strong>und</strong><br />
Sicherheit verdeutlichen<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziele 1 <strong>und</strong> 5<br />
Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />
Lernziel 3<br />
2. Die Notwendigkeit von Unfallverhütungsmaßnahmen<br />
einsehen <strong>und</strong> diese selbständig<br />
durchführen<br />
- Sauberkeit <strong>und</strong> Ordnung am<br />
Arbeitsplatz<br />
- die eigene Arbeitskraft als persönliches<br />
Gut erkennen<br />
- den Leitgedanken der Berufsgenossenschaft<br />
erörtern: "Sicherheit durch Ordnung"<br />
Ü Fachtheorie<br />
Lernziel 2<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziel 5.3<br />
Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />
Lernziel 9<br />
- Sich der Wechselwirkung von Ordnung<br />
<strong>und</strong> Sicherheit am Arbeitsplatz bewußt<br />
werden<br />
- Arbeitskleidung - Vorschriften der Berufsgenossenschaft<br />
beachten<br />
z.B. Kleidung, Arbeitsmantel, Kopfbedeckung<br />
- Auf die berufstypischen Verletzungen<br />
hinweisen<br />
- ordnungsgemäßer Zustand<br />
von Werkzeug <strong>und</strong> Maschinen<br />
- Vorschriften der Hersteller <strong>und</strong> der Berufsgenossenschaft<br />
beachten <strong>und</strong> vergleichen<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziele 1, 5.1 <strong>und</strong> 5.2
31<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />
Fachpraxis<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
- sicherer <strong>und</strong> sachgerechter<br />
Umgang mit Werkzeug <strong>und</strong><br />
Maschinen<br />
- Gefahren beim Umgang mit<br />
elektrischem Strom, heißem<br />
Wasser, Säuren <strong>und</strong> Laugen<br />
- Sicherheitshinweise befolgen<br />
z.B. mit Schneidewerkzeug vom Körper<br />
weg arbeiten, Warn- <strong>und</strong> Hinweisschilder<br />
anbringen<br />
- defekte Leitungen <strong>und</strong> Verbraucher<br />
- elektrische Geräte <strong>und</strong> Anlagen in Feuchträumen<br />
mit besonderer Sorgfalt benutzen<br />
- Sicherheitsregeln für den Umgang mit<br />
gefährlichen Stoffen beachten<br />
- Anhand eines unsachgemäß reparierten<br />
Gerätes Gefahren aufzeigen, eigene Fähigkeiten<br />
<strong>und</strong> Grenzen einschätzen <strong>und</strong><br />
auf andere Arbeits-<strong>und</strong> Lebensbereiche<br />
übertragen<br />
- Erste Hilfe - Erste-Hilfe-Maßnahmen üben<br />
- Erste-Hilfe-Kasten auf Vollständigkeit<br />
überprüfen<br />
- Am Erste-Hilfe-Kurs teilnehmen<br />
3. Hygienemaßnahmen als notwendig<br />
erkennen <strong>und</strong> durchführen<br />
Ü Fachtheorie<br />
Lernziel 3<br />
- Personalhygiene - Körperpflegemaßnahmen durchführen,<br />
saubere Berufskleidung tragen<br />
- Betriebshygiene - Geräte, Werkzeuge, Maschinen, Räume<br />
<strong>und</strong> Einrichtung sachgerecht reinigen,<br />
desinfizieren <strong>und</strong> pflegen<br />
- Persönliche Gewohnheiten überdenken<br />
Ü Umweltschutz<br />
- Auswahl, Dosierung, Anwendung der<br />
Reinigungsmittel<br />
- Umgang mit Rohstoffen <strong>und</strong><br />
fertigen Produkten<br />
- Vorschriften bei Beförderung <strong>und</strong> Aufbewahrung<br />
beachten<br />
z.B. Lebensmittel, Textilien, Metallwaren<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziel 5.3<br />
- Übungsmöglichkeiten zur Warenpflege<br />
anbieten<br />
- Verderbprozesse veranschaulichen<br />
4. Verkaufsformen im Einzelhandel<br />
kennenlernen<br />
- Unterrichtsgänge durchführen Ü Fachtheorie<br />
Lernziel 5<br />
- Skizzen anfertigen<br />
- Unterschiede herausarbeiten <strong>und</strong> erörtern<br />
- Vollbedienung - Merkmale in Abhängigkeit zur Betriebsform<br />
herausarbeiten<br />
z.B. Fachgeschäft, Supermarkt, Warenproblematik<br />
Ü Fachtheorie<br />
Lernziel 7<br />
- Vorwahl<br />
- Selbstbedienung
32<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />
Fachpraxis<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
5. Arbeiten beim Wareneingang<br />
ausführen<br />
Ü Fachtheorie<br />
Lernziele 2 <strong>und</strong> 9<br />
- Versandpapiere - Lieferung mit den Unterlagen vergleichen<br />
z.B. Bestellung, Auftragsbestätigung,<br />
Lieferschein, Rechnung<br />
- Lieferung prüfen - Mängel an äußerer Verpackung festhalten<br />
- Ware prüfen - beim Auspacken die Ware auf Mängel<br />
prüfen<br />
- Ware auszeichnen - Etikettenarten unterscheiden<br />
- Etiketttenangaben kennen<br />
- Warenerschließungsbogen ausfüllen<br />
- Auszeichnungsgerät bedienen<br />
- Ware einräumen - artgerecht lagern<br />
- Regeln der Lagerung beachten<br />
- Vorteile eines genauen Überblicks über<br />
Ausstattung <strong>und</strong> Lagerbestand herausstellen<br />
- Verfallsdaten kontrollieren<br />
- Übungsmöglichkeiten beim Wareneingang<br />
anderer Fachbereiche mitnutzen<br />
- Kriterien der Überprüfung herausarbeiten<br />
- Notwendigkeit der sorgfältigen Kontrolle<br />
erkennen<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziele 2 <strong>und</strong> 5.1<br />
- Begriffe festigen<br />
- Schriftverkehr üben, dabei in der<br />
Übungsphase auf stereotype Formulierungen<br />
zurückgreifen<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
Lernziel 9<br />
- Unterschiede herausarbeiten <strong>und</strong> Ergebnisse<br />
erörtern<br />
Ü Fachtheorie<br />
Lernziel 5<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
Lernziele 1 <strong>und</strong> 9<br />
- Bewußtsein entwickeln, daß durch ordentliche<br />
<strong>und</strong> gewissenhafte Lagerhaltung<br />
Zeit <strong>und</strong> Geld gespart werden<br />
6. Waren verkaufsaktiv präsentieren<br />
- Betriebserk<strong>und</strong>ungen durchführen<br />
- Praktische Übungen, auch in Einzelhandelsbetrieben,<br />
anbieten<br />
- Verkaufsraum einteilen - Kern- <strong>und</strong> Randsortiment unterscheiden - Gr<strong>und</strong>sätze der Sortimentsgliederung<br />
<strong>und</strong> der Plazierung einzelner Artikel<br />
erörtern<br />
- Regalaufbau - vertikal <strong>und</strong> horizontal gliedern - Nach verkaufspsychologischen Überlegungen<br />
einräumen
33<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />
Fachpraxis<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
7. Verkaufsgespräch führen<br />
- Sprache, Mimik, Gestik <strong>und</strong> das äußere<br />
Erscheinungsbild auf den Erfolg eines<br />
Verkaufsgesprächs beziehen<br />
Ü Fachtheorie<br />
Lernziel 5<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziel 1<br />
- Verkaufsgespräch im Rollenspiel üben<br />
- Videokamera <strong>und</strong> Beobachtungsbögen<br />
einsetzen<br />
- Begrüßung - Formen herausarbeiten<br />
- Kaufwunsch erfragen - den K<strong>und</strong>en einschätzen<br />
- Kaufmotive erk<strong>und</strong>en<br />
- aktiv zuhören<br />
- K<strong>und</strong>enwunsch "eingrenzen"<br />
- gewünschte Beratung durchführen<br />
- Ware vorlegen - nach beabsichtigter Nutzung, Art, Güte<br />
<strong>und</strong> Beschaffenheit auswählen<br />
- Preisangabe - Zusammenhang zwischen Preis <strong>und</strong> Qualität<br />
aufzeigen<br />
- Sonderangebote hervorheben<br />
- Kaufentschluß herbeiführen - Fragearten bewußt einsetzen Ü Fachtheorie<br />
Lernziel 8<br />
- Sich mehrere, verschiedene stereotype<br />
Redewendungen zurechtlegen, um Sicherheit<br />
zu erhalten<br />
- Ware bezahlen - Zahlungsmittel kennen<br />
z.B. Bargeld, Scheck<br />
Ü Fachtheorie<br />
Lernziel 8<br />
Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziel 1<br />
- Ware verpacken <strong>und</strong> aushändigen<br />
- Verpackungsarten<br />
- Verpackungszweck<br />
Ü Umweltschutz<br />
- Übungen mit Messer, Schere <strong>und</strong> Papierabroller<br />
durchführen<br />
- K<strong>und</strong>en verabschieden - Formen herausarbeiten <strong>und</strong> einüben<br />
- Abschlußverstärker einsetzen<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziel 1<br />
8. Geräte im Verkaufsbereich<br />
bedienen<br />
- Waagen <strong>und</strong> Kassen - mechanische <strong>und</strong> elektronische Systeme<br />
anwenden<br />
- Gewichte umrechnen<br />
- Bedienungsvorschriften einhalten<br />
- Kasse einrichten<br />
- Maßstab <strong>und</strong> Meterband - ablesen <strong>und</strong> in die geforderte Maßeinheit<br />
umrechnen<br />
Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziele 2 <strong>und</strong> 4<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
Lernziele 4, 9 <strong>und</strong> 10<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziel 5.3<br />
- Durch sorgfältiges Ablesen Fehler vermeiden<br />
- Das Geldwechseln üben<br />
Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziele 2 <strong>und</strong> 4
34<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />
Fachpraxis<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
- Preisauszeichnungsgeräte - Möglichkeiten kennen <strong>und</strong> Einstellung<br />
üben<br />
- Schneidemaschine - Vorschriften der Berufsgenossenschaft<br />
beachten<br />
- Sich typische Fehlerquellen bewußt machen<br />
<strong>und</strong> die Folgen falscher Auszeichnung<br />
erörtern<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziel 5.3<br />
9. Werbemittel anfertigen, gestalten<br />
<strong>und</strong> einsetzen<br />
- Preisschilder, Wurfzettel, Plakate<br />
- Möglichkeiten der Werbepsychologie<br />
bewußt einsetzen<br />
- Gestaltungsmerkmale herausarbeiten<br />
z.B. Schriftgröße, Farbe<br />
- Aufmerksamkeit wecken<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziel 4<br />
- Gestaltungsgr<strong>und</strong>sätze berücksichtigen<br />
- Verschiedene Werbemaßnahmen auf ihren<br />
Erfolg vergleichen<br />
- Die Wirksamkeit im projektorientierten<br />
Unterricht erproben<br />
- Schaufenster - durch Dekoration Kaufanreiz schaffen<br />
- dem K<strong>und</strong>en eine Sortimentsübersicht<br />
geben<br />
- Verkaufsraum - durch die Verbindung einzelner Gestaltungselemente<br />
eine verkaufsfördernde<br />
Atmosphäre schaffen<br />
- Saisonale <strong>und</strong> regionale Gegebenheiten<br />
zur Verkaufsförderung nutzen<br />
- Sich bewußt werden, daß durch das Ansprechen<br />
möglichst vieler Sinne der<br />
Kaufwunsch verstärkt wird
35<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />
Fachpraxis<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
Lagerwirtschaft<br />
10. Das Lager kennenlernen <strong>und</strong><br />
einen Überblick über die Ausstattung<br />
gewinnen<br />
- Aufgaben der Lagerhaltung - als Möglichkeit zur Sicherungs- <strong>und</strong><br />
Überbrückung verstehen<br />
Ü Fachtheorie<br />
Lernziel 5<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
Lernziele 1 <strong>und</strong> 9<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziel 3<br />
- Lagerarten - zentrales <strong>und</strong> dezentrales Lager unterscheiden<br />
- Verkaufs- <strong>und</strong> Reservelager vergleichen<br />
- Lagerkennziffern - Notwendigkeit des Mindestbestands einsehen<br />
- Meldebestand berechnen<br />
- Problematik des Höchstbestands erkennen<br />
- Vorteile eines "optimalen" Lagerbestands<br />
herausarbeiten<br />
- Lagerbetriebsmittel - Lagereinrichtung kennen<br />
- handbetriebene Flurförderfahrzeuge<br />
bedienen <strong>und</strong> pflegen<br />
- Vorschriften der Berufsgenossenschaft<br />
beachten<br />
- Die Unterschiede verbalisieren<br />
- Den Weg der Ware im Lager zeichnerisch<br />
darstellen<br />
Ü Fachtheorie<br />
Lernziel 12<br />
- Lagerkartei führen<br />
- Den Zusammenhang zwischen Lagerkosten<br />
<strong>und</strong> Rentabilität erörtern<br />
- Gr<strong>und</strong>sätze der Lagerhaltung erörtern<br />
- Waren-, Wege- <strong>und</strong> Arbeitsflächen im<br />
Lagerplan eintragen<br />
- Lager- <strong>und</strong> Materialverwaltung<br />
- Vorteile eines genauen Überblicks über<br />
Ausstattung <strong>und</strong> Lagerbestand herausstellen<br />
- Verfallsdaten kontrollieren<br />
- Bewußtsein entwickeln, daß durch ordentliche<br />
<strong>und</strong> gewissenhafte Lagerhaltung<br />
Zeit <strong>und</strong> Geld gespart werden
36<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />
Fachtheorie<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
Lernziele <strong>und</strong> Lerninhalte sind, ausgerichtet an der Fachpraxis, nach Möglichkeit projektorientiert zu erarbeiten.<br />
1. Überblick über das Berufsfeld<br />
gewinnen<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
Lernziele 4, 9 <strong>und</strong> 10<br />
- Persönliche <strong>und</strong> fachliche Anforderungen<br />
der verschiedenen Berufe vergleichen<br />
- Realistische Selbsteinschätzung entwikkeln<br />
- Tätigkeitsbereiche - Betriebserk<strong>und</strong>ungen durchführen - Auf Unterschiede aufmerksam werden<br />
z.B. Betriebsgröße, Betriebsform, Tätigkeiten,<br />
soziale Einbindung<br />
- Arbeits- <strong>und</strong> Ausbildungsmöglichkeiten<br />
- unterschiedliche Anforderungen herausarbeiten<br />
- wesentliche Unterschiede zwischen Verkaufshilfe,<br />
Verkäufer, Einzelhandelskaufmann<br />
<strong>und</strong> Handelsfachpacker herausarbeiten<br />
- den Einfluß der Datenverarbeitung aufzeigen<br />
Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />
Lernziele 1 <strong>und</strong> 2<br />
- Sich bewußt werden, daß in der Regel<br />
Mitarbeiter mit abgeschlossener Ausbildung<br />
ein höheres Einkommen haben <strong>und</strong><br />
ein höheres soziales Ansehen genießen<br />
- Erkennen, daß für jeden Betrieb tüchtige<br />
Helfer wichtig sind<br />
2. Unfallgefahren erkennen <strong>und</strong><br />
zur Vermeidung von Unfällen<br />
beitragen<br />
- Ausstellungen besuchen, Informationsmaterial<br />
der Berufsgenossenschaft auswerten<br />
- soziale Auswirkungen bedenken<br />
Ü Fachpraxis<br />
Lernziel 2<br />
- Folgen eines Betriebsunfalls auf die<br />
eigene Person erörtern<br />
- Gefahrenquellen - Gefahren durch unsachgemäße Bedienung<br />
von Werkzeug <strong>und</strong> Maschinen erörtern<br />
- schadhafte Werkzeuge, Geräte <strong>und</strong> Maschinen<br />
erkennen<br />
- Gefahren beim Umgang mit Schneidwerkzeugen,<br />
Fahrleitern, Hubmaschinen,<br />
Lösungsmittel, Säuren <strong>und</strong> Laugen<br />
herausarbeiten<br />
Ü Fachpraxis<br />
Lernziel 5<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziel 5.3<br />
- Unfallberichte lesen<br />
- Ordnung in Lager <strong>und</strong> Verkaufsraum<br />
- auf Ordnung <strong>und</strong> Sauberkeit am Arbeitsplatz<br />
achten<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziele 1 <strong>und</strong> 5.2<br />
- Ordnung für Lager <strong>und</strong> Verkaufsraum<br />
erstellen<br />
- Unfallkausalkette - den Videofilm "Unfallkausalkette" der<br />
FWU auswerten<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziel 1<br />
Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />
Lernziele 3 <strong>und</strong> 9
37<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />
Fachtheorie<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
- Warn- <strong>und</strong> Hinweisschilder,<br />
Gefahrensymbole, Vorschriften<br />
der Berufsgenossenschaft<br />
aus dem Tätigkeitsbereich der<br />
Schüler:<br />
Arbeitskleidung,<br />
Schutzvorrichtungen an Maschinen<br />
<strong>und</strong> Geräten<br />
- von der Berufsgenossenschaft Informationsmaterial,<br />
Plakate <strong>und</strong> Bilder besorgen,<br />
besprechen, eigene herstellen <strong>und</strong><br />
anbringen<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziele 1 <strong>und</strong> 2<br />
- Probleme formulieren <strong>und</strong> Gefahren im<br />
persönlichen Arbeits- <strong>und</strong> Erfahrungsbereich<br />
erörtern<br />
- Unfallbericht erstellen<br />
3. Hygienemaßnahmen kennen<br />
Ü Fachpraxis<br />
Lernziel 3<br />
- Die unterschiedlichen Vorstellungen<br />
zum Begriff "Sauberkeit" herausarbeiten<br />
- Personalhygiene - Körperhygiene beachten<br />
- Untersuchungen nach den §§ 17 <strong>und</strong> 18<br />
des B<strong>und</strong>esseuchengesetzes vor- <strong>und</strong><br />
nachbereiten<br />
- Betriebshygiene - Reinigungsmittel auswählen<br />
- Anforderungen an die betriebliche Ausstattung<br />
erörtern<br />
- Die persönliche Verantwortung erkennen<br />
Ü Umweltschutz<br />
- Produkthygiene - lagern, kühlen, konservieren, verpacken - Durch vergleichende Versuche die Notwendigkeit<br />
der artgerechten Lagerung<br />
einsichtig machen
38<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />
Fachtheorie<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
<strong>Wirtschaft</strong>slehre<br />
4. Warenströme in den einzelnen<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sstufen verfolgen<br />
- Produktions- <strong>und</strong> Verteilungskette mit<br />
Gütern aus dem Erfahrungsbereich der<br />
Schüler darstellen<br />
- Betriebserk<strong>und</strong>ungen durchführen<br />
z.B. landwirtschaftlichen Betrieb, Molkerei-,<br />
Einzelhandelsbetrieb<br />
- Urerzeugung - als Beginn des Produktionsprozesses<br />
herausstellen<br />
- Weiterverarbeitung - als Veredelungsprozeß darstellen<br />
- Verteilung - den Ablauf graphisch darstellen - Vor- <strong>und</strong> Nachteile verbalisieren<br />
- Dienstleistung<br />
- Verbrauch - als Lebensnotwendigkeit erkennen<br />
- zur Bedürfnisbefriedigung einsetzen<br />
Ü Umweltschutz<br />
- Verantwortungsbewußtes Verbraucherverhalten<br />
fördern<br />
5. Aufgaben des Einzelhandels<br />
unterscheiden<br />
Ü Fachpraxis<br />
Lernziele 4, 5 <strong>und</strong> 10<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
Lernziel 9<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziel 1<br />
- Einzelhandelsbetrieb erk<strong>und</strong>en<br />
- Interview mit einem Ladenbesitzer oder<br />
Verkäufer führen<br />
- Verteilung kleiner Mengen<br />
- Sortimente bilden - am Bedarf der Zielgruppe ausrichten<br />
- K<strong>und</strong>en beraten - Produktinformation <strong>und</strong> Vorteilsformulierung<br />
als Beratung verstehen<br />
Ü Fachpraxis<br />
Lernziel 7<br />
- K<strong>und</strong>endienst - mögliche Leistungen herausarbeiten - Durch Befragung die K<strong>und</strong>enerwartung<br />
feststellen <strong>und</strong> mit dem Angebot vergleichen<br />
- Lagerhaltung - Lieferbereitschaft nach Kostengr<strong>und</strong>sätzen<br />
sichern<br />
Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziel 10<br />
- Sich der Problematik der Lagerhaltung<br />
bewußt werden
39<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />
Fachtheorie<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
6. Den Aufbau eines Einzelhandelsbetriebes<br />
kennenlernen<br />
Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziel 10<br />
- Betriebshierarchie - als System der Eingliederung <strong>und</strong> Aufgabenverteilung<br />
aller Mitarbeiter erkennen<br />
- Abteilungsgliederung - Vorteile der Gliederung erkennen<br />
- Aufgaben den einzelnen Abteilungen<br />
zuordnen<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziel 1<br />
Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />
Lernziel 3<br />
- Die Bedeutung des Zusammenwirkens<br />
aller Mitarbeiter zur Erreichung des Betriebsziels<br />
erkennen<br />
7. Überblick über Voraussetzungen<br />
einer Betriebsgründung<br />
gewinnen<br />
Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziel 10<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
Lernziel 9<br />
- Sich des Risikos <strong>und</strong> der Verantwortung<br />
einer Betriebsgründung bewußt sein<br />
- Betriebsform - Merkmale herausarbeiten<br />
z.B. Fachgeschäft, Kaufhaus, Einkaufszentrum,<br />
Supermarkt, Discounter,<br />
Versandhandel<br />
Ü Fachpraxis<br />
Lernziel 4<br />
- Aus dem Erfahrungsbereich der Schüler<br />
Betriebsformen bestimmen <strong>und</strong> zur Verkaufsform<br />
in Beziehung setzen<br />
- Geschäftsfähigkeit - Taschengeldgeschäfte einbeziehen Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />
Lernziel 5<br />
- Kapitalbedarf - zwischen Eigen- <strong>und</strong> Fremdkapital unterscheiden<br />
- Auflagen von Behörden - rechtliche Vorschriften <strong>und</strong> Einschränkungen<br />
beachten<br />
z.B. von Gewerbeamt, Berufsgenossenschaft,<br />
Finanzamt, Krankenkasse<br />
- Eintrag in das Handelsregister<br />
- Standort - gegebene Möglichkeiten berücksichtigen<br />
z.B. Verkehrslage, Konkurrenzsituation,<br />
K<strong>und</strong>enstruktur, eigene finanzielle<br />
Möglichkeiten<br />
Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziel 9<br />
- Zinsproblematik erörtern<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziel 2<br />
- Sich bewußt sein, daß in der Regel im<br />
Rahmen der finanziellen Möglichkeiten<br />
Kompromisse notwendig sind<br />
- betriebliche Ausstattung - Größe <strong>und</strong> Anzahl der Räume<br />
- Einrichtung<br />
- Abhängigkeit von Betriebs- <strong>und</strong> Verkaufsform<br />
erarbeiten
40<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />
Fachtheorie<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
8. Merkmale eines Kaufvertrags<br />
kennen<br />
- im Rollenspiel erarbeiten Ü Fachpraxis<br />
Lernziel 7<br />
Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziel 1<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
Lernziele 9 <strong>und</strong> 10<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziele 1, 2 <strong>und</strong> 5.3<br />
- Antrag, Annahme - mündlich <strong>und</strong> schriftlich anfragen<br />
- Angebote prüfen <strong>und</strong> vergleichen<br />
- mündlich <strong>und</strong> schriftlich bestellen<br />
- Kaufvertrag als übereinstimmende Willenserklärung<br />
verstehen<br />
- Auftragsbestätigung prüfen <strong>und</strong> mit<br />
Angebot vergleichen<br />
- Erfüllung - auf einseitigen Handelskauf beschränken<br />
- Pflichten des Verkäufers <strong>und</strong> des Käufers<br />
unterscheiden<br />
- Störungen erkennen<br />
z.B. mangelhafte Lieferung,<br />
Annahme-, Lieferungs- <strong>und</strong> Zahlungsverzug<br />
- Mängelrüge abgeben<br />
- gesetzliche Regelungen für Umtausch<br />
<strong>und</strong> Reklamation kennen<br />
- allgemeine Geschäftsbedingungen beachten<br />
- auf Besonderheiten eingehen<br />
z.B. Haustürgeschäft, Ratenkauf<br />
- Sich bewußt sein, daß bei jedem Ein<strong>und</strong><br />
Verkauf durch mindestens zwei<br />
übereinstimmende Willenserklärungen<br />
ein Kaufvertrag zustande kommt<br />
- Die Notwendigkeit der sachlichen <strong>und</strong><br />
rechnerischen Überprüfung einsehen<br />
- Sich die eigenen Erfahrungen bewußt<br />
machen <strong>und</strong> in den Unterrichtsverlauf<br />
einbringen<br />
- Auf das "Kleingedruckte" achten<br />
- Möglichkeiten der Beratungsstellen nutzen<br />
- Sich bewußt sein, daß gesetzliche Regelungen<br />
Ansprüche aus dem Kaufvertrag<br />
wahren<br />
9. Einen Überblick über die Warenbeschaffung<br />
erhalten<br />
Ü Fachpraxis<br />
Lernziel 5<br />
- Bedarf - mit Hilfe von Umfragen, Erfahrungswerten<br />
<strong>und</strong> Geschäftsunterlagen Art <strong>und</strong><br />
Menge der Waren ermitteln<br />
- Bezugsquellen - Möglichkeiten mit Hilfe von Erfahrungswerten,<br />
Liefer- <strong>und</strong> Warenkartei, Branchenverzeichnis<br />
<strong>und</strong> Vertreter ermitteln<br />
Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziel 10<br />
- Das Motto "Im Einkauf liegt der halbe<br />
Gewinn" besprechen<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziele 1 <strong>und</strong> 5.3<br />
- Das Preis-Leistungs-Verhältnis erörtern<br />
- Bestellzeitpunkt - Bestandsarten unterscheiden<br />
- Warenbestände ermitteln<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
Lernziel 9<br />
- Vor- <strong>und</strong> Nachteile eines großen Lagerbestands<br />
erörtern
41<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />
Fachtheorie<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
- Warenannahme - Lieferung <strong>und</strong> Ware prüfen<br />
- Gründe für die Preisauszeichnungsverordnung<br />
besprechen<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziel 5.3<br />
- Nur schnelle <strong>und</strong> sorgfältige Prüfung<br />
macht eine erfolgreiche Reklamation<br />
möglich<br />
- Lagerung - Ordnungssystem einhalten<br />
- Ware pflegen<br />
- Lieferantenrechnung - sachlich <strong>und</strong> rechnerisch prüfen Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziel 9<br />
10. Arten des Zahlungsverkehrs<br />
kennen<br />
- Vor- <strong>und</strong> Nachteile erörtern Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziel 9<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziel 2<br />
- Sich bewußt werden, daß die Zukunft im<br />
bargeldlosen Zahlungsverkehr liegt<br />
- Barzahlung - als direkte Zahlungsform erkennen<br />
- Postanweisung besprechen<br />
- Schautafeln <strong>und</strong> Giro-Taschen von Geldinstituten<br />
verwenden<br />
- Den Weg der Zahlung in einer Bank<br />
nachvollziehen<br />
- halbbare Zahlung - Nachnahme, Zahlkarte, Zahlschein <strong>und</strong><br />
Barscheck kennen<br />
- bargeldlose Zahlung - zwischen Überweisung, Dauerauftrag,<br />
Lastschriftverfahren, Verrechnungscheck<br />
<strong>und</strong> Kreditkarte unterscheiden<br />
11. Überblick über den Warenabsatz<br />
erhalten<br />
- Sortiment - Problematik der Gestaltung erörtern<br />
- Arten unterscheiden<br />
- Werbung - Ziele, Gr<strong>und</strong>sätze, Arten <strong>und</strong> Mittel kennenlernen<br />
- Sich bewußt sein, daß Werbung den Umsatz<br />
steigert<br />
- Eigene Werbemittel planen<br />
- Werbeaussagen auswerten<br />
- Packung <strong>und</strong> Verpackung - Aufgaben unterscheiden Ü Umweltschutz<br />
- Zustellung - firmeneigene, öffentliche <strong>und</strong> private Zustelldienste<br />
nach wirtschaftlichen Überlegungen<br />
einsetzen<br />
- Begleitpapiere ausfüllen<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziele 2 <strong>und</strong> 5.3
42<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />
Fachtheorie<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
Buchführung<br />
12. Aufgaben <strong>und</strong> Bedeutung<br />
der Buchführung kennen<br />
- als Information <strong>und</strong> Beweissicherung<br />
erkennen<br />
- Rechtsgr<strong>und</strong>lagen - Gr<strong>und</strong>sätze ordnungsgemäßer Buchführung<br />
besprechen<br />
Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziel 10<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
Lernziel 9<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziele 2 <strong>und</strong> 5.3<br />
- Die Notwendigkeit der Buchführungsgr<strong>und</strong>sätze<br />
einsehen<br />
- Bestände erfassen <strong>und</strong> verwalten<br />
- Anfangsbestand<br />
- Zugänge, Abgänge<br />
- Endbestand<br />
Ü Fachpraxis<br />
Lernziel 10<br />
- An Beispielen aus dem eigenen Erfahrungsbereich<br />
üben<br />
z.B. Klassenkasse, Taschengeld, Haushaltsbuch<br />
13. Einnahmen <strong>und</strong> Ausgaben<br />
eines Einzelhandelsbetriebs<br />
unterscheiden<br />
- durch eine "Betriebsgründung" im Rahmen<br />
des projektorientierten Unterrichts<br />
darstellen<br />
Ü Fachpraxis<br />
- Projektorientiert arbeiten<br />
Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziel 8<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
Lernziel 9<br />
Ü <strong>Wirtschaft</strong>slehre<br />
- Erlöse - als Zugang durch Warenverkauf verstehen<br />
- Kosten - als Abgang durch Ausgaben verstehen<br />
z.B. Waren, Personal, Räumlichkeiten,<br />
<strong>Verwaltung</strong><br />
Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziel 10<br />
Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />
Lernziel 9<br />
- Gehaltsabrechnungen einsetzen<br />
14. Belege zuordnen <strong>und</strong> buchen<br />
Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziel 10<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
Lernziel 9<br />
- Eingangsrechnung - Soll- <strong>und</strong> Haben-Buchung erarbeiten - Sich bewußt sein, daß Buchungsvorgänge<br />
den Betriebsablauf wiedergeben<br />
- Ausgangsrechnung
43<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />
Fachtheorie<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
15. Inventurarbeiten durchführen<br />
- Mengen - Vermögens- <strong>und</strong> Schuldwerte zählen,<br />
messen <strong>und</strong> wiegen<br />
Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziele 1 <strong>und</strong> 7<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
Lernziel 9<br />
- Werte - in DM angeben<br />
- Inventarliste erstellen<br />
- Die Notwendigkeit der Erfassung zum<br />
Einstandspreis einsehen<br />
- Soll-Ist-Vergleich - Fehlbestände feststellen - Die Lagerkartei als Arbeitsgr<strong>und</strong>lage<br />
einsetzen<br />
16. Bilanz erstellen<br />
- Aufbau - Bilanz als Gleichung verstehen<br />
- Vermögensformen als Mittelverwendung,<br />
Schulden als Mittelherkunft verstehen<br />
- Positionen - Wertveränderung durch Aktivtausch,<br />
Passivtausch<br />
Aktiv-Passiv-Mehrung<br />
Aktiv-Passiv-Minderung<br />
Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziel 1
44<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />
<strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
Lernziele <strong>und</strong> Lerninhalte sind, ausgerichtet an der Fachpraxis, nach Möglichkeit projektorientiert zu erarbeiten.<br />
1. Gr<strong>und</strong>legende Rechenfertigkeiten<br />
anwenden<br />
- Rechenfertigkeiten anhand berufsbezogener<br />
<strong>und</strong> lebensnaher Aufgaben üben<br />
- Umkehrbarkeit jeder Rechenoperation<br />
erkennen<br />
- Kopfrechnen - Gr<strong>und</strong>rechenarten <strong>und</strong> Zahlbegriff festigen<br />
- Rückgeld berechnen<br />
- Kassenzettel kontrollieren<br />
Ü Fachtheorie<br />
Lernziele 8, 15 <strong>und</strong> 16<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
Lernziele 5 <strong>und</strong> 8<br />
- Ergebnisblatt verwenden<br />
- Im Rollenspiel üben<br />
- Rechnen mit dem Taschenrechner<br />
- Verständnis für den "Rechenweg" vertiefen<br />
Ü Fachpraxis<br />
Lernziel 1<br />
- Den Wert von Geräten <strong>und</strong> Einrichtung<br />
schätzen, überschlagen, berechnen <strong>und</strong><br />
die Ergebnisse vergleichen<br />
- Überschlagsrechnen - Verbindung zu fachbezogenen Standardgrößen<br />
herstellen<br />
- Gesamtgewicht / Gesamtpreis ermitteln<br />
- Textaufgaben - "Schätzen" als selbstverständliche Vorbereitung<br />
einer Textaufgabe weiterführen<br />
Ü Fachpraxis<br />
Lernziel 7<br />
- Viele Übungsmöglichkeiten anbieten<br />
Ü Fachpraxis<br />
Lernziel 1<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziele 1 <strong>und</strong> 2<br />
- Mathematische Probleme bewußt machen,<br />
Fragen formulieren <strong>und</strong> Lösungswege<br />
entwickeln<br />
- Einen Katalog für Fragen an den Text<br />
entwickeln<br />
2. Gemeine Brüche in Dezimalbrüche<br />
umwandeln, Bruchteile<br />
berechnen<br />
- Bruchstrich, Zähler, Nenner - Schreibweisen<br />
- Bruchteile zeichnerisch darstellen - Das Umwandeln von Dezimalbrüchen in<br />
gemeine Brüche verbalisieren <strong>und</strong> in ihrer<br />
Umkehrbarkeit darstellen<br />
- Erkennen, daß die Umwandlung in Dezimalbrüche<br />
das Rechnen, auch mit dem<br />
Taschenrechner, erleichtert<br />
1<br />
2 ,1/2
45<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />
<strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
- Brüche - die wichtigsten Brüche des Alltags sammeln<br />
<strong>und</strong> Verbindungen zum Berufsfeld<br />
1<br />
2 , 1 3 , 1 4 , 1 5 , 1 8 , herstellen<br />
1<br />
- verstehen, daß Brüche Teile des Ganzen<br />
sind<br />
- Je-desto-Beziehungen formulieren<br />
- Umrechnen von gemischten<br />
Zahlen<br />
-z.B.<br />
Ü Fachpraxis<br />
2 3 Lernziel 8<br />
4 m 2,75 m - Vorteile des Rechnens mit dem Taschenrechner<br />
erkennen<br />
3. Maße schätzen, messen umwandeln<br />
<strong>und</strong> berechnen<br />
- Verbindung zum Kommaverschieben<br />
herstellen<br />
- 10, 100, 1000 - als Umwandlungszahlen erkennen <strong>und</strong><br />
verwenden<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziele 1 <strong>und</strong> 2<br />
- Kommaverschiebung nach beiden<br />
Richtungen festigen<br />
- Zeiteinheiten:<br />
Sek<strong>und</strong>en, Minuten <strong>und</strong> St<strong>und</strong>en<br />
- Umwandlungen im Rahmen von Textaufgaben<br />
üben<br />
- Umwandlungszahl "60" herausstellen<br />
- in die kleinere <strong>und</strong> größere Einheit umwandeln<br />
- Beachten, daß beim Umrechnen der Zeiteinheiten<br />
das Zehnersystem nicht gilt<br />
- Die Schwierigkeiten beim Umrechnen<br />
verbalisieren<br />
- Zeitspannen - Arbeitszeit, Abwesenheit von zu Hause<br />
berechnen<br />
- Erkennen, daß ein bestimmtes Arbeitstempo<br />
Gr<strong>und</strong>lage für die Kalkulation der<br />
Arbeitszeit ist<br />
4. Längen zeigen, schätzen, messen,<br />
umwandeln <strong>und</strong> berechnen<br />
- durch Verdeutlichen der realen Größen<br />
das Verständnis schulen<br />
- Notwendigkeit von Benennungen herausstellen<br />
- berufsübliche Meßgeräte - berufsübliche Meßgenauigkeit berücksichtigen<br />
- Einsicht in das Dezimalsystem vertiefen<br />
- Maßeinheiten:<br />
m, dm, cm, mm<br />
km<br />
-<br />
Ü Fachpraxis<br />
Lernziel 8<br />
- Umfang von Quadrat, Rechteck,<br />
Kreis<br />
- Umfang einer Fläche als Strecke verdeutlichen<br />
- Den Umfang der verschiedenen Flächen<br />
durch konkretes Handeln verdeutlichen<br />
z.B. abschreiten, mit Schnur nachlegen<br />
- Den zurückgelegten Weg in Abhängigkeit<br />
von Umfang <strong>und</strong> Anzahl der Umdrehungen<br />
von Rädern aufzeigen
46<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />
<strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
- Maßstabsberechnung<br />
M 1:100, M 1:10, M 2:1<br />
- aus Maßstabsangaben die wirklichen<br />
Größen berechnen<br />
- Auf Vorerfahrungen der Schüler zurückgreifen<br />
5. Flächen erkennen, benennen,<br />
überschlagen <strong>und</strong> berechnen<br />
- Quadrat, Rechteck, Dreieck,<br />
Kreis<br />
- Maße vor Beginn der Rechenoperation in<br />
das geforderte Maßsystem umwandeln<br />
- wissen, daß Gr<strong>und</strong>linie <strong>und</strong> Höhe zueinander<br />
senkrecht stehen<br />
- Den Unterschied von Länge <strong>und</strong> Fläche<br />
durch konkretes Handeln verdeutlichen<br />
z.B. Länge abschreiten, Fläche auslegen<br />
- Die einzelnen Flächen handelnd einander<br />
zuordnen<br />
- Maßeinheiten:<br />
m 2 , dm 2 , cm 2 -<br />
- Die Maßeinheit mm 2 kennen. Es muß<br />
aber nicht damit gerechnet werden<br />
6. Körper benennen <strong>und</strong> deren<br />
Volumen berechnen<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
Lernziel 8<br />
- Durch Modelle veranschaulichen<br />
- Würfel, Quader, Zylinder - Unterschied von Würfel <strong>und</strong> Quader verbalisieren<br />
- Maßeinheiten:<br />
m 3 , dm 3 , cm 3<br />
hl, l, ml<br />
-<br />
- Zusammenhang zwischen m 3 , dm 3 <strong>und</strong> l<br />
verdeutlichen<br />
- Die Maßeinheit mm 3 kennen. Es muß<br />
aber nicht damit gerechnet werden<br />
- Modellkörper füllen <strong>und</strong> Inhalt vergleichen,<br />
abmessen, berechnen <strong>und</strong> die Ergebnisse<br />
verbalisieren<br />
- Die physikalische Besonderheit von<br />
Wasser demonstrieren<br />
7. Mit Massen umgehen <strong>und</strong><br />
rechnen<br />
Ü Fachtheorie<br />
Lernziel 15<br />
- Den Unterschied zwischen physikalischem<br />
Begriff <strong>und</strong> Umgangssprache<br />
(Gewicht) aufzeigen<br />
- Schätzübungen - fachspezifische Stoffe schwerpunktmäßig<br />
verwenden<br />
- Maßeinheiten:<br />
t, kg, g<br />
- Zusammenhang von kg <strong>und</strong> l verdeutlichen<br />
- Die physikalische Besonderheit von<br />
Wasser demonstrieren
47<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />
<strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
8. Zweisatz- <strong>und</strong> Dreisatzrechnungen<br />
durchführen<br />
Der Bruchstrich heißt geteilt:<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziel 3<br />
- Rechenregeln formulieren<br />
- Die Rechenschritte durch Verbalisieren<br />
festigen<br />
- Mit langem Bruchstrich rechnen<br />
Die Begriffe "mehr/weniger" geben die<br />
Überlegung zur Logik der Aufgabe an.<br />
Die Tatsache, daß diese Regel im<br />
positiven Zahlenbereich nur für Werte<br />
größer als 1 gilt, bleibt dabei außer acht.<br />
- Berechnung von Arbeitszeit<br />
<strong>und</strong> Lohn<br />
- den umgekehrten Dreisatz erarbeiten Ü Fachtheorie<br />
Lernziel 13<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
Lernziele 5, 6, 8 <strong>und</strong> 9<br />
- Differenzierungsmöglichkeiten bei der<br />
Zwei- <strong>und</strong> Dreisatzberechnung nutzen<br />
- Berechnung von Ware <strong>und</strong><br />
Preis<br />
9. Prozentrechnungen mit Hilfe<br />
des Dreisatzes auf dem langen<br />
Bruchstrich lösen<br />
- Gr<strong>und</strong>wert, Prozentwert, Prozentsatz<br />
- vermehrten oder verminderten Gr<strong>und</strong>wert<br />
beachten<br />
- vielfältige Übungsmöglichkeiten anbieten<br />
Ü Fachtheorie<br />
Lernziele 7 <strong>und</strong> 9<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
Lernziele 9 <strong>und</strong> 10<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziel 3<br />
- Rechenregeln formulieren<br />
- Bei Sachaufgaben Prozentautomatik des<br />
Taschenrechners einsetzen<br />
- Rabatt, Skonto - Rabatt <strong>und</strong> Skonto als unterschiedliche<br />
Preisnachlässe verdeutlichen<br />
- Größenordnung von Rabatt <strong>und</strong> Skonto<br />
im Vergleich zum Ausgangspreis bewußt<br />
machen<br />
Ü Fachtheorie<br />
Lernziel 10<br />
Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />
Lernziel 3<br />
- Sich bewußt werden, daß korrekte Einkäufe<br />
<strong>und</strong> Verträge nur einen begrenzten<br />
Spielraum für Preisnachlässe haben<br />
- Sogenannte Sonderangebote besonders<br />
kritisch prüfen <strong>und</strong> mögliche Nachteile<br />
abwägen
48<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />
<strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
- Mehrwertsteuer - vermehrten Gr<strong>und</strong>wert berechnen Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />
Lernziele 5 <strong>und</strong> 8<br />
- Steuern, das Einkommen des Staates <strong>und</strong><br />
Kommunen<br />
- Zinsen - Jahreszins als Basis für die Berechnung<br />
erkennen<br />
- Lohnabzüge - Abzüge in Abhängigkeit vom Einkommen<br />
berechnen<br />
- Bruttolohn - Nettolohn<br />
Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />
Lernziele 3 <strong>und</strong> 8<br />
- Bei Ratenkäufen bereits bestehende<br />
Zinsbelastungen berücksichtigen <strong>und</strong><br />
eine mögliche Steigerung des Zinssatzes<br />
bedenken<br />
- Sinnvolle Gründe für Kreditaufnahmen<br />
besprechen<br />
Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />
Lernziele 7 <strong>und</strong> 8<br />
10. Kalkulationen durchführen<br />
- Einkaufskalkulation - exemplarisch verdeutlichen<br />
- Kalkulationsschema einsetzen<br />
- Kalkulationsschema verwenden Ü Fachpraxis<br />
- Projektorientiert arbeiten<br />
Ü Fachtheorie<br />
Lernziele 5 <strong>und</strong> 13<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
Lernziele 9 <strong>und</strong> 10<br />
- Im Rahmen des projektorientierten Unterrichts<br />
sich bietende Differenzierungsmaßnahmen<br />
nutzen<br />
- Verkaufskalkulation - den Gesamtpreis als Summe der Einzelpreise<br />
verdeutlichen <strong>und</strong> berechnen<br />
Ü Fachtheorie<br />
Lernziele 6, 7, 12 <strong>und</strong> 14<br />
- Wurstkalkulation für den Pausenverkauf<br />
durchführen
49<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />
Datenverarbeitung / Schreibtechnik<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
Lernziele <strong>und</strong> Lerninhalte sind, ausgerichtet an der Fachpraxis, nach Möglichkeit projektorientiert zu erarbeiten.<br />
1. Gr<strong>und</strong>begriffe <strong>und</strong> Abkürzungen<br />
verstehen<br />
- Computer<br />
- Hard- <strong>und</strong> Software<br />
Ü Fachpraxis<br />
Lernziel 10<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziele 3 mit 5<br />
- Daten <strong>und</strong> Programm - Programm als Verarbeitungsvorschrift<br />
verstehen<br />
- Datenverarbeitung - EVA - Prinzip:<br />
Eingabe, Verarbeitung, Ausgabe<br />
- speichern, löschen<br />
- transportieren<br />
- verknüpfen<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziel 2<br />
- Verarbeitungsvorschrift bzw. Bedienungsanleitung<br />
am Beispiel<br />
"Telefonieren" verdeutlichen<br />
Ü Fachpraxis<br />
Lernziel 1<br />
- Inventarverzeichnis erstellen<br />
- Gr<strong>und</strong>sätze der Datenverarbeitung am<br />
Beispiel "Karteikastensystem" veranschaulichen<br />
2. Arbeitsplatz vorbereiten<br />
<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>bedienelemente<br />
kennen<br />
- Schreibmaschine <strong>und</strong> EDV-Anlage vergleichen<br />
- Schreibmaschine mit Interface als Arbeitsplatzdrucker<br />
einsetzen<br />
- korrekte Schreibhaltung - Sitzhöhe einstellen<br />
- Sitzhaltung <strong>und</strong> Handstellung einnehmen<br />
- Arbeitsgeräte individuell ausrichten<br />
- Bedienteile<br />
Ein- <strong>und</strong> Ausschalter<br />
Papieranlage, Papierstütze,<br />
Papierhalter mit Papierhalterrollen,<br />
Papiereinzieher, Papierlöser<br />
Walzenstechknopf<br />
Umschalttaste <strong>und</strong> Feststeller<br />
- Wert auf Selbständigkeit <strong>und</strong> eigene<br />
Organisation des Arbeitsplatzes legen<br />
- Ausgleichsgymnastik als sinnvolle Vorbeugemaßnahme<br />
zur Ges<strong>und</strong>erhaltung<br />
einsehen<br />
- Anhand von Bildmaterial <strong>und</strong> Modellen<br />
mögliche Ges<strong>und</strong>heitsschäden <strong>und</strong> deren<br />
Folgen aufzeigen<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziele 3, 5.1 <strong>und</strong> 5.3<br />
- Bedienungs- <strong>und</strong> Gebrauchsanleitungen<br />
lesen<br />
- Den Ablauf übersichtlich darstellen<br />
- Leertaste - Anordnung <strong>und</strong> Tastengröße herausstellen<br />
- Bedeutung für die Textgliederung erkennen
50<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />
Datenverarbeitung / Schreibtechnik<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
- Zeilenschalttaste - Unterschiede zwischen Schreibmaschine<br />
<strong>und</strong> Computer herausstellen<br />
- Erkennen, daß beim Schreiben mit einem<br />
Textverarbeitungssystem die Verwendung<br />
der [FNZ] für den automatischen<br />
Umbruch Probleme bringt<br />
3. Informationen besorgen, auswählen<br />
<strong>und</strong> werten<br />
- Informationsquellen - Familie, Lehrer, Mitschüler<br />
- Fachbücher, Zeitschriften, Tageszeitungen<br />
- R<strong>und</strong>funk, Fernsehen<br />
- Neue Medien<br />
- Informationsfluß - Quelle, Träger, Adressat<br />
- produktionsbezogenen Verlauf als Informationsfluß<br />
verdeutlichen<br />
z.B. Angebot, Kalkulation, Einkauf, Lagerhaltung,<br />
Produktion, Verkauf,<br />
Bezahlung<br />
- Daten aus dem Erfahrungsbereich der<br />
Schüler projektorientiert verarbeiten<br />
- Informationsquellen nach Sachbezug<br />
unterscheiden<br />
Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />
Lernziel 13<br />
- Den Informationsfluß vom Ereignis, der<br />
Übertragung bis zur Veröffentlichung am<br />
Beispiel "Fußballspiel" aufzeigen<br />
4. EDV-Anlagen <strong>und</strong> Schreibmaschinen<br />
unterscheiden <strong>und</strong><br />
damit verantwortungsbewußt<br />
umgehen<br />
- auf die Folgen möglichen Mißbrauchs<br />
hinweisen<br />
- Typ - Home Computer, PC, AT, Großrechenanlage<br />
- Büro-, Reise- <strong>und</strong> Blindenschreibmaschine<br />
- Antriebsart<br />
- Art der Zeichenerzeugung<br />
Ü Fachtheorie<br />
Lernziel 1<br />
Ü Fachpraxis<br />
Lernziel 8<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziele 3 mit 5<br />
- Prospekte lesen <strong>und</strong> Gemeinsamkeiten,<br />
Unterschiede, Vor- <strong>und</strong> Nachteile herausarbeiten<br />
- Mit persönlichem <strong>und</strong> fremdem Eigentum<br />
in gleicher Sorgfalt umgehen<br />
- Kostenbewußtsein wecken<br />
- Einen Überblick über den hauptsächlichen<br />
Einsatzbereich geben<br />
- Betriebssystem - Kompatibilität<br />
- Mikroprozessor - Rechnergeschwindigkeit, Taktung<br />
- 486er<br />
- Coprozessor<br />
- Grafikstandards - Grafikkarte, Bildschirm<br />
- Anwendungsbezogene Voraussetzungen<br />
beachten<br />
z.B. Grafik, Datenmengen<br />
schnell - langsam<br />
niedrige - hohe Auflösung
51<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />
Datenverarbeitung / Schreibtechnik<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
- Speicherkapazität:<br />
B, kB, MB<br />
- auf mathematische Genauigkeit verzichten<br />
<strong>und</strong> nur ger<strong>und</strong>ete Umrechnungsfaktoren<br />
verwenden<br />
- Displayspeicher<br />
- Die Größenordnung des Speichermediums<br />
mit einer Schreibmaschinenseite<br />
(2000 Anschläge) vergleichen<br />
- Netzwerke - kommerzielle <strong>und</strong> pädagogische Netzwerke<br />
unterscheiden<br />
5. Mit einem Betriebssystem<br />
oder einem entsprechenden<br />
Hilfsprogramm arbeiten<br />
- Einstellen des Standardlaufwerks<br />
- Anzeigen des Inhaltsverzeichnisses<br />
- Formatieren eines Datenträgers<br />
- Kopieren von Disketten <strong>und</strong><br />
Dateien<br />
- Platten- <strong>und</strong> Diskettenlaufwerk unterscheiden<br />
- Programmdateien <strong>und</strong> Datendateien unterscheiden<br />
- Haupt- <strong>und</strong> Unterverzeichnis<br />
- als notwendige Vorbereitung des Datenträgers<br />
für das entsprechende Betriebssystem<br />
<strong>und</strong> als Möglichkeit der<br />
Gesamtlöschung unterscheiden<br />
- Gründe für das Vervielfältigen von Daten<br />
aufzeigen<br />
Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziele 1 <strong>und</strong> 8<br />
- Problem des Wiederfindens der Dateien<br />
aufzeigen<br />
- Einblick in das System der Dateibezeichnungen<br />
geben<br />
- Ein eigenes Bezeichnungssystem für<br />
Datendateien entwickeln<br />
- Notwendigkeit der Datensicherung aufzeigen<br />
- Sich bewußt sein, daß Raubkopieren<br />
strafbar ist<br />
- Fehlermeldungen - Fehler erkennen <strong>und</strong> beseitigen - Maßnahmenkatalog zur Fehlerberichtigung<br />
erstellen<br />
- Fehlerkorrektur - Cover-up-Korrektur<br />
- Lift-off-Korrektur<br />
- Korrektur über Textanzeigeeinrichtung<br />
- Erkennen, daß die Vermeidung von Fehlern<br />
Vorrang vor der Verbesserung hat<br />
6. Buchstaben schreiben <strong>und</strong><br />
Blatteinteilung vornehmen<br />
Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziel 8<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziel 4<br />
- Zehn-Finger-Tastschreiben - Gr<strong>und</strong>stellung<br />
- nach Möglichkeit den Blindanschlag erlernen<br />
- Griffwege zu den einzelnen Buchstaben<br />
<strong>und</strong> Buchstabenfolgen<br />
- Großbuchstaben<br />
- Wort- <strong>und</strong> Satzbildung<br />
- Die Folgen mangelnder Konzentration<br />
aufzeigen <strong>und</strong> Übungen zur Förderung<br />
der Konzentrationsfähigkeit anbieten<br />
- Die positiven Auswirkungen auf alle Lebensbereiche<br />
bewußt machen
52<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />
Datenverarbeitung / Schreibtechnik<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
- Standardformat - linker Rand - 10 Grad<br />
- rechter Rand - 70 Grad<br />
- Schreibbeginn - Zeile 5<br />
- Vorteile vorgegebener Normen erörtern<br />
<strong>und</strong> bereit sein, sich daran zu halten<br />
- Funktionstasten benützen<br />
Rücktaste<br />
Randsteller, Randlöser<br />
Tabulator<br />
Zeilenabstandeinsteller<br />
Schreibschritteinsteller<br />
softwaregesteuerte Funktionstasten<br />
- Schreiben nach verschiedenen<br />
Darbietungsformen<br />
Tafelbild, Tageslichtprojektor<br />
Leuchttafel, Laufschrift<br />
schriftliche Vorlage<br />
Ansage<br />
- Unterschiede herausstellen<br />
- Handhabung schulen<br />
- Tastaturschablone anlegen <strong>und</strong> Tastenkombinatinen<br />
farblich hervorheben<br />
- Differenzierungsmöglichkeiten nutzen<br />
- unterschiedliche Wahrnehmuingsintensität<br />
erkennen<br />
- Den sachgerechten Einsatz intensiv schulen<br />
- Vorteile der Funktionstasten nutzen<br />
- Sich die unterschiedliche Wahrnehmungsintensität<br />
bewußt machen<br />
- Die eigenen Stärken <strong>und</strong> Schwächen erkennen<br />
<strong>und</strong> die Schwächen durch gezieltes<br />
Üben abbauen<br />
7. Satzzeichen, Ziffern <strong>und</strong> Zeichen<br />
schreiben<br />
- Satzzeichen<br />
Punkt, Komma, Semikolon,<br />
Doppelpunkt, Fragezeichen,<br />
Ausrufezeichen<br />
Klammer<br />
- Ziffern <strong>und</strong> Zeichen<br />
Ziffern 0 - 9, Rechenzeichen<br />
Mitte-, Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Schrägstrich<br />
Prozent- <strong>und</strong> Promillezeichen<br />
Paragraphenzeichen<br />
&-Zeichen<br />
- viele Übungsmöglichkeiten anbieten<br />
- andere Unterrichtsfächer mit einbeziehen<br />
- Motivationskraft des Computers nutzen<br />
- Möglichkeiten der Schreibmaschine <strong>und</strong><br />
des Schreibens mit einem Textverarbeitungsprogramm<br />
vergleichen<br />
- mit Zehn-Finger- <strong>und</strong> Blindanschlag<br />
üben<br />
- Regeln nach DIN 5008 befolgen<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziel 4<br />
- Individuelle Hilfen anbieten<br />
- Den Lernzuwachs durch Üben verdeutlichen<br />
<strong>und</strong> den Übertrag in andere Bereiche<br />
erörtern<br />
8. Mit Schreibmaschine, einem<br />
kommerziellen Textverarbeitungsprogramm<br />
<strong>und</strong> Lernprogrammen<br />
arbeiten<br />
- Starten <strong>und</strong> Beenden der Programme<br />
- Erfassen, Verändern, Ausgeben,<br />
Speichern <strong>und</strong> Löschen<br />
von Daten<br />
- Programm, Unterprogramme, Dateien<br />
oder Datensätze durch Objektnamen,<br />
Selektoren, Funktionstasten oder Balkenmenüs<br />
auswählen<br />
- Programm <strong>und</strong> Startbefehl zuordnen<br />
Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziel 1<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziel 5.3<br />
Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziele 6 <strong>und</strong> 8
53<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />
Datenverarbeitung / Schreibtechnik<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
- lebenspraktische Texte - tabellarischer Lebenslauf<br />
- Briefumschlag<br />
-Brief<br />
- Tabellen<br />
-Formulare<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziel 2<br />
- Erfahrungen <strong>und</strong> Kenntnisse in den<br />
projektorientierten Unterricht einbeziehen<br />
9. Kommerzielle Programme<br />
nach ihren Einsatzmöglichkeiten<br />
unterscheiden <strong>und</strong> mit<br />
einem davon arbeiten<br />
- Datenbankanwendung - Ausstattungs- <strong>und</strong> Materiallisten Ü Fachpraxis<br />
Lernziel 1<br />
Ü Fachpraxis<br />
Lernziele 5, 8 <strong>und</strong> 10<br />
Ü Fachtheorie<br />
Lernziel 1<br />
Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziele 9 <strong>und</strong> 10<br />
- Projektorientiert arbeiten<br />
z.B. Haushaltsbuch führen<br />
Einladungslisten für persönliche<br />
Feste<br />
Spielesammlung für Kindergeburtstage<br />
- Tabellenkalkulation - Möglichkeiten <strong>und</strong> Vorteile besprechen Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziele 8 mit 10<br />
- Fachprogramm - Warenwirtschaftssystem als Möglichkeit<br />
der Rationalisierung <strong>und</strong> Automatisierung<br />
im Ablauf eines Einzelhandelsbetriebs<br />
erkennen<br />
Ü Fachpraxis<br />
Lernziel 10<br />
Ü Fachtheorie<br />
Lernziele 5, 7 mit 9, 12 mit 15<br />
10. Auswirkungen des Computereinsatzes<br />
kennen<br />
- Veränderungen der Arbeitswelt<br />
- Produktivität<br />
- Hilfe zur Lebensbewältigung<br />
- berufliche Qualifikation<br />
Ü Fachpraxis<br />
Lernziel 8<br />
Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />
Lernziele 9 <strong>und</strong> 10<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziele 2 <strong>und</strong> 4<br />
Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />
Lernziele 1 <strong>und</strong> 7<br />
Ü Fachtheorie<br />
Lernziele 1 <strong>und</strong> 8<br />
- Bewußtmachen, daß der Computer nicht<br />
"intelligent" ist, sondern nur Vorgedachtes<br />
sehr schnell verarbeitet
54<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />
Datenverarbeitung / Schreibtechnik<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
- Zugriff auf Daten - schneller, gezielter <strong>und</strong> wiederholbarer<br />
Zugriff auf Daten<br />
- Lizenzverträge<br />
- Verknüpfung fremder <strong>und</strong> eigener Daten<br />
- Datenschutz - Datenmißbrauch<br />
- die Notwendigkeit des Schutzes von Daten<br />
einsehen<br />
- "Manuelle" <strong>und</strong> "elektronische" Datenverarbeitung<br />
vergleichen<br />
- "Der gläserne Mensch"<br />
Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />
Lernziel 5<br />
- Neue Medien - Vorteile <strong>und</strong> Gefahren bedenken - Verlockung zum schnellen Kauf<br />
z.B. btx
55<br />
Religionslehre / Ethik<br />
Katholische Religionslehre<br />
Für den katholischen Religionsunterricht wird derzeit der mit der Bekanntmachung vom 26.4.1978<br />
(KMBl I 1978 So.-Nr. 30) veröffentlichte Lehrplan herangezogen.<br />
Evangelische Religionslehre<br />
Für den evangelischen Religionsunterricht wird derzeit der mit der Bekanntmachung vom 12.4.1977<br />
(KMBl I 1977 So.-Nr. 10) veröffentlichte Lehrplan herangezogen.<br />
Ethik<br />
Für den Ethikunterricht wird der mit der Bekanntmachung vom 16.2.1982 (KMBl I 1982 So.-Nr. 4)<br />
veröffentlichte Lehrplan herangezogen.
56<br />
Deutsch<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
Lernziele <strong>und</strong> Lerninhalte sind, ausgerichtet an der Fachpraxis, nach Möglichkeit projektorientiert zu erarbeiten.<br />
1. Situationsangemessen sprechen<br />
- Informieren - Auskünfte im Rollenspiel einholen Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />
- Besprechen von Sachverhalten<br />
- in Rede <strong>und</strong> Gegenrede sachliche Argumente<br />
herausstellen<br />
Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />
Ü Fachtheorie<br />
- Das Zuhören <strong>und</strong> Eingehen auf Gegenargumente<br />
üben<br />
- Darstellen von Problemen - Diskussionen führen, Kurzreferate vorbereiten<br />
<strong>und</strong> vortragen<br />
- Bewältigen von Konflikten - Streitgespräche im Rollenspiel durchführen<br />
Ü Fachtheorie<br />
- Sich um verständliche Aussprache bemühen<br />
Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />
- Lösen von Konflikten<br />
- Sich gesprächsfördernder <strong>und</strong> gesprächshemmender<br />
Elemente bewußt werden<br />
- Das nichtsprachliche Verhalten beim<br />
Gesprächspartner deuten<br />
- Bewerbungs- <strong>und</strong> Vorstellungsgespräch<br />
- angemessenes Formulieren <strong>und</strong> Argumentieren<br />
üben<br />
- Gesprächssituationen erfassen <strong>und</strong> sich<br />
darauf einstellen<br />
- als Vorbereitung benötigte Papiere,<br />
Zeugnisse <strong>und</strong> Unterlagen in ansprechender<br />
Form zusammenstellen<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
- Die Bedeutung von Verhaltensweisen,<br />
äußerer Erscheinung <strong>und</strong> Sitzhaltung<br />
kennen<br />
2. Sachgerecht schreiben<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
- Textbausteine als wiederkehrende Teile<br />
von Berichten abrufen <strong>und</strong> sachgerecht<br />
einfügen<br />
- Arbeitsbericht - Fachausdrücke aus dem Berufsfeld verwenden<br />
- Reihenfolge <strong>und</strong> Zeitform beachten<br />
- Sachverhalt formulieren<br />
- Arten von Briefen - Geschäfts-, Behördenbriefe <strong>und</strong> persönliche<br />
Briefe unterscheiden <strong>und</strong> schreiben<br />
- Aufbau, Wortwahl <strong>und</strong> Formulierungen<br />
kennen<br />
- Formulierungen aus verschiedenen Bereichen<br />
des privaten Lebens <strong>und</strong> aus dem<br />
Berufsfeld in Briefformen erproben<br />
Ü Fachpraxis<br />
- Wochenberichte erstellen<br />
Ü Fachzeichnen<br />
- Skizzen <strong>und</strong> Zeichnungen anfertigen<br />
- Die Notwendigkeit <strong>und</strong> Vorteile einer<br />
gelungenen äußeren Form verdeutlichen<br />
- Persönliche Mustermappen anlegen<br />
- Bewerbung - Bewerbungsschreiben verfassen Ü Datenverarbeitung<br />
- Rechtschreibkorrekturprogramm einsetzen<br />
- Auf Grammatik, Rechtschreibung <strong>und</strong><br />
äußere Form achten<br />
- Das fertige Schreiben mit etwas zeitlichem<br />
Abstand nochmals sorgfältig lesen<br />
<strong>und</strong> auf mögliche Fehler kontrollieren
57<br />
Deutsch<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
- Formular - verschiedene Arten von Formularen ausfüllen<br />
- Inhalte, Aufbau <strong>und</strong> Funktion vergleichen<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
- Formulare aus dem Berufsfeld ausfüllen<br />
- Sich bewußt sein, daß manche Formulare<br />
durch Verknüpfung von Informationen<br />
mehr erfragen als notwendig <strong>und</strong> zulässig<br />
ist<br />
- Notiz- <strong>und</strong> Einkaufszettel - wesentliche Informationen festhalten<br />
- Notiertechniken einüben<br />
3. Sprache betrachten<br />
- Aktivieren <strong>und</strong> Erweitern des<br />
Wortschatzes<br />
- Erarbeiten eines fachspezifischen<br />
Wortschatzes<br />
- Wortfamilien <strong>und</strong> Wortfelder aus verschiedenen<br />
Bereichen des privaten Lebens<br />
<strong>und</strong> aus dem Berufsfeld erstellen<br />
- Fachbegriffe <strong>und</strong> Fremdwörter mit Hilfe<br />
von Wörterbüchern, Lexika, Fachbüchern<br />
<strong>und</strong> Fachzeitschriften klären<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
- Wortbildung üben<br />
z.B. nach der Morphemmethode<br />
- Wort- <strong>und</strong> Satzbildung - den Ausdruck präzisieren<br />
- Sicherheit in der Formulierung gewinnen<br />
- Satzbaupläne erstellen<br />
- Satzmuster einüben<br />
Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />
- Treffende Formulierungen sammeln <strong>und</strong><br />
einüben<br />
- Im Rollenspiel Gespräche zu unterschiedlichen<br />
Anlässen üben<br />
- Wissen, daß auch Gesprächspartner<br />
Schwierigkeiten bei Formulierungen haben<br />
können<br />
4. Richtig schreiben<br />
Ü Fachpraxis<br />
Ü Fachtheorie<br />
Ü Fachrechnen<br />
Ü Fachzeichnen<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
- Sichern <strong>und</strong> Erweitern des<br />
Gr<strong>und</strong>wortschatzes<br />
- mit Rechtschreibduden arbeiten<br />
- Rechtschreibprogramme selbständig anwenden<br />
- Erarbeiten <strong>und</strong> Sichern eines<br />
fachspezifischen Wortschatzes<br />
- Möglichkeiten des selbständigen Übens<br />
erlernen<br />
- Nachschlagewerke selbständig <strong>und</strong> sicher<br />
gebrauchen<br />
- Vertiefen des Wortschatzes<br />
für persönliche Interessen<br />
- ein Hobby pflegen - Erkennen, daß das Lesen guter Texte die<br />
Begriffsbildung <strong>und</strong> das Rechtschreiben<br />
schult<br />
5. Lesen / Mit Texten umgehen<br />
5.1 Die Lesefertigkeit <strong>und</strong> die<br />
Lesefähigkeit steigern
58<br />
Deutsch<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
- fachspezifische Ausdrücke<br />
<strong>und</strong> Formulierungen<br />
- Fragen im multiple-choice Verfahren<br />
bearbeiten<br />
- aus Fachbüchern <strong>und</strong> Fachzeitschriften<br />
Informationen entnehmen, gliedern <strong>und</strong><br />
verarbeiten<br />
Ü Fachpraxis<br />
Ü Fachtheorie<br />
Ü Fachrechnen<br />
Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />
- Fragetechniken analysieren<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
- Ein "persönliches" Wörterbuch erstellen<br />
- Fremdwörter - im Textzusammenhang Fremdwörter verstehen<br />
- Nachschlagewerke benutzen<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
- allgemeine <strong>und</strong> fachbezogene<br />
Abkürzungen<br />
- Informationen aus Abkürzungen entnehmen<br />
5.2 An Texten arbeiten<br />
- Möglichkeiten der Texterschließung<br />
- Gliederung erstellen<br />
- Oberbegriffe suchen<br />
- Sinnträger <strong>und</strong> Merkwörter formulieren<br />
- Fragen zum Text stellen<br />
- Inhalte verkürzen<br />
- Texte bewerten<br />
- prüfungsrelevante Frageformen unterscheiden<br />
Ü Fachpraxis<br />
Ü Fachtheorie<br />
Ü Fachrechnen<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />
- Hilfstechniken zur Textanalyse erarbeiten,<br />
z.B. markieren, unterstreichen, ausschneiden
59<br />
Deutsch<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
5.3 Sich mit Textarten beschäftigen<br />
- Gebrauchstexte - Zeitung, Illustrierte, Comic-Heft, Buch<br />
- Gebrauchsanweisung, Stellenangebot,<br />
Vertragstext, Vordruck, Telefonbuch,<br />
Fahrplan<br />
- Piktogramm, Verkehrsschild, Diagramm,<br />
Tabelle, Graphik<br />
- Fachbuch, Fachzeitschrift<br />
- Nachschlagewerk, Lexikon<br />
- Literarische Texte - erzählende, lyrische <strong>und</strong> dramatische<br />
Texte<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
- Mit kurzen <strong>und</strong> leichteren Texten beginnen<br />
- Aus aktuellen Anlässen Motivation wecken<br />
- Interessen einbeziehen
60<br />
Sozialk<strong>und</strong>e<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
Lernziele <strong>und</strong> Lerninhalte sind, ausgerichtet an der Fachpraxis, nach Möglichkeit projektorientiert zu erarbeiten.<br />
1. Möglichkeiten der beruflichen<br />
Bildung kennen<br />
- Vorbereitung auf Beruf <strong>und</strong><br />
Ausbildung<br />
- Formen der beruflichen Ausbildung<br />
- Vorteile der beruflichen Ausbildung<br />
- Berufsvorbereitungsjahre <strong>und</strong> Lehrgänge<br />
der Arbeitsverwaltung vergleichen<br />
- duales System, betriebliche / überbetriebliche<br />
Ausbildung <strong>und</strong> Berufsfachschule<br />
besprechen<br />
- Möglichkeiten von Facharbeitern <strong>und</strong><br />
ungelernten Arbeitern erörtern <strong>und</strong> vergleichen<br />
- Unterschiedliche Anforderungsstufen,<br />
Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> Zielsetzungen der<br />
Berufsvorbereitungsjahre <strong>und</strong> der Lehrgänge<br />
erkennen <strong>und</strong> zuordnen<br />
- Die Vielfalt der Möglichkeiten als<br />
Chance für den Einzelnen trotz individueller<br />
Probleme verstehen<br />
Ü Fachtheorie<br />
- Den Bedarf der <strong>Wirtschaft</strong> an Facharbeitern<br />
<strong>und</strong> ungelernten Arbeitern vergleichen<br />
2. Die eigene Person im Hinblick<br />
auf die spätere berufliche<br />
Tätigkeit realistisch einschätzen<br />
- auf Erfahrungen von Eltern, Fre<strong>und</strong>en,<br />
Lehrern <strong>und</strong> Berufsberatern zurückgreifen<br />
- verschiedene berufsbezogene Informationsquellen<br />
nutzen,<br />
z.B. BIZ der Arbeitsverwaltung<br />
- Neigung - Wünsche <strong>und</strong> Interessen äußern<br />
- Vor- <strong>und</strong> Nachteile von Hobby als Beruf<br />
abwägen<br />
Ü Fachpraxis<br />
Ü Fachtheorie<br />
Ü Fachrechnen<br />
Ü Fachzeichnen<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
Ü Deutsch<br />
- Auf Erfahrungen aus dem berufswahlvorbereitenden<br />
Förderunterricht zurückgreifen<br />
- eignungsspezifische Anforderungen<br />
des gewählten Berufes<br />
- Berufswahl überdenken - Gründe für eine Berufsentscheidung<br />
erörtern<br />
3. Sich in zwischenmenschlichen<br />
Beziehungen angemessen verhalten<br />
- Toleranz <strong>und</strong> Hilfsbereitschaft<br />
- Fre<strong>und</strong>schaft, Ehe, Familie, Vorgesetzte,<br />
Mitarbeiter, Kollegen<br />
- Verhalten gegenüber ausländischen Mitbürgern<br />
<strong>und</strong> Aussiedlern überdenken<br />
- Erkennen, daß auch Ausländer <strong>und</strong> Aussiedler<br />
zu unserem Wohlstand beigetragen<br />
haben <strong>und</strong> beitragen<br />
- Sich bewußt sein, daß die Integration<br />
ausländischer Mitbürger nicht nur sozialpolitisch<br />
sondern auch wirtschaftspolitisch<br />
Vorteile für alle bringt
61<br />
Sozialk<strong>und</strong>e<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
- Verantwortungsbewußtsein - finanzielle Verantwortung übernehmen<br />
- Verantwortung für die eigene Ges<strong>und</strong>heit,<br />
die des Partners <strong>und</strong> des näheren<br />
Umfeldes entwickeln<br />
- Gleichberechtigung - Veränderung im Rollenverständnis zwischen<br />
den Geschlechtern erörtern<br />
- Erkennen, daß auch bei Bejahen der<br />
Gleichberechtigung Toleranz die Basis<br />
für das Zusammenleben ist<br />
Ü Fachrechnen<br />
Ü Fachtheorie<br />
- Gleichberechtigung von Mann <strong>und</strong> Frau<br />
als Aufgabe <strong>und</strong> als Chance für die Gesellschaft<br />
verstehen <strong>und</strong> bejahen<br />
- Erkennen, daß gleiche Rechte auch gleiche<br />
Pflichten fordern<br />
4. Konflikte erkennen <strong>und</strong> bereit<br />
sein, sie zu lösen<br />
- persönliche <strong>und</strong> sachliche<br />
Konflikte<br />
- Lösungsmöglichkeiten aus<br />
eigener Kraft<br />
- auf die Ursachen zurückführen <strong>und</strong> erörtern<br />
- Kompromißbereitschaft entwickeln<br />
- auf Gewalt verzichten<br />
- Ruhe, Distanz <strong>und</strong> Sachlichkeit bewahren<br />
- fremde Hilfe hinzuziehen<br />
z.B. Eltern, Vertrauenslehrer, Jugendvertretung,<br />
Betriebsrat, Arbeitsgericht<br />
Ü Deutsch<br />
- Konfliktsituationen aus dem Erfahrungsbereich<br />
analysieren<br />
- Im Rollenspiel Konflikte lösen<br />
- Sich der Bedeutung nichtsprachlichen<br />
Verhaltens bewußt sein<br />
- Gemeinsam Videoaufnahmen der Rollenspiele<br />
betrachten <strong>und</strong> dabei das eigene<br />
<strong>und</strong> das Verhalten des Partners erörtern,<br />
Lösungsmöglichkeiten erarbeiten<br />
- Gesprächsstrategien entwickeln<br />
5. Die Bedeutung von Rechten<br />
<strong>und</strong> Pflichten einsehen<br />
- Rechte, Pflichten <strong>und</strong> Rechtsstellung<br />
in Abhängigkeit vom<br />
Alter<br />
- Wechselwirkung von Rechten<br />
<strong>und</strong> Pflichten<br />
- Gr<strong>und</strong>rechte<br />
Recht auf individuelle Lebensgestaltung<br />
Wahlrecht<br />
Schulpflicht<br />
Wehrpflicht<br />
Rechtsfähigkeit<br />
Geschäftsfähigkeit<br />
Deliktfähigkeit<br />
Strafmündigkeit<br />
- Kaufverträge erörtern<br />
- Bedeutung der Unterschrift besprechen<br />
- Möglichkeiten des Rücktritts kennen<br />
- Verantwortlich gegenüber Familie, Gemeinschaft<br />
<strong>und</strong> Umwelt handeln<br />
- Gerichtsverhandlung besuchen<br />
Ü Deutsch<br />
6. Überblick über gesetzliche<br />
Bestimmungen für jugendliche<br />
Arbeitnehmer<br />
- Berufsbildungsgesetz, Ausbildungsvertrag<br />
- Inhalte herausarbeiten<br />
- Rechte <strong>und</strong> Pflichten gegenüberstellen<br />
Ü Deutsch
62<br />
Sozialk<strong>und</strong>e<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
- Jugendarbeitsschutzgesetz - Probleme, die aus der Sicht von Arbeitnehmer<br />
<strong>und</strong> Arbeitgeber entstehen können,<br />
erörtern<br />
- Sich der Schutzfunktionen des Gesetzes<br />
für den jugendlichen Arbeitnehmer bewußt<br />
werden<br />
7. Die Bedeutung beruflicher<br />
Arbeit kennen<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
- Bereit sein, die Berufstätigkeit nicht nur<br />
als Notwendigkeit zum Geldverdienen zu<br />
sehen, sondern auch als persönliche Bestätigung<br />
einzuschätzen<br />
- für die eigene Person - Arbeitslohn als Mittel der Existenzsicherung<br />
erkennen<br />
- erfahren, daß Arbeit das Selbstwertgefühl<br />
steigert, Anerkennung <strong>und</strong> Freude bringt<br />
- für die Gesellschaft - wirtschaftliche Notwendigkeit erkennen<br />
- sich der sozialen Verantwortung des einzelnen<br />
für das Gemeinwesen bewußt<br />
werden<br />
- Persönliche Leistung als Motivation zur<br />
Leistungsverbesserung verstehen <strong>und</strong><br />
sich dafür auch über einen längeren Zeitraum<br />
anzustrengen<br />
- Bereit sein, sich in den Dienst der Gemeinschaft<br />
zu stellen<br />
8. Die Notwendigkeit der Besteuerung<br />
einsehen<br />
Ü Fachrechnen<br />
Ü Deutsch<br />
- direkte Steuern - Lohnsteuer, Einkommensteuer<br />
Kraftfahrzeugsteuer<br />
- Steuerklassen erläutern<br />
- indirekte Steuern - Mehrwertsteuer<br />
Mineralölsteuer, Genußmittelsteuer<br />
- Aufgaben des Staates - Bildung<br />
- <strong>Verwaltung</strong><br />
- Verkehr<br />
- Sicherheit<br />
- An einem Beispiel exemplarisch aufzeigen<br />
9. Kenntnisse über die Sozialversicherung<br />
vertiefen <strong>und</strong><br />
erweitern<br />
- Notwendigkeit - Solidaritätsprinzip als Notwendigkeit<br />
verstehen<br />
- Die Begriffe "Generationenvertrag" <strong>und</strong><br />
"Alterspyramide" erläutern<br />
- Bereiche - Krankenversicherung<br />
- Unfallversicherung<br />
- Rentenversicherung<br />
- Arbeitslosenversicherung
63<br />
Sozialk<strong>und</strong>e<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
- Leistungen - z.B.<br />
Lohnfortzahlung<br />
Arbeitslosenhilfe<br />
Witwenrente<br />
- Sperrfristen bei der Arbeitslosenversicherung<br />
beachten<br />
- Beiträge - Höhe der Abzüge feststellen Ü Fachrechnen<br />
- Monatliche Abzüge mit Hilfe von Lohn<strong>und</strong><br />
Gehaltsstreifen exemplarisch berechnen<br />
- Träger der Sozialversicherung - zuständige Stellen kennen <strong>und</strong> ihre Aufgaben<br />
besprechen<br />
- Probleme der Finanzierung - Kosten <strong>und</strong> Notwendigkeit des "sozialen<br />
Netzes" erörtern<br />
- Änderung der Altersstruktur verdeutlichen<br />
- Schaubilder <strong>und</strong> Grafiken<br />
- Beratungsstellen kennen <strong>und</strong> als Hilfe<br />
für den Versicherungsnehmer verstehen<br />
- Beratungsgespräche im Rollenspiel<br />
durchführen<br />
Ü Fachrechnen<br />
10. Überblick über wichtige<br />
private Versicherungen gewinnen<br />
- Gefahren der Über- <strong>und</strong> Unterversicherung<br />
kennen<br />
- Notwendigkeiten abwägen<br />
- verschiedene Versicherungsangebote inhaltlich<br />
gegenüberstellen<br />
- Fahrzeugversicherung - Haftpflichtversicherung<br />
- Teil- <strong>und</strong> Vollkaskoversicherung<br />
- Möglichkeiten des Leistungsausschlusses<br />
besprechen<br />
- Bedeutung der "grünen" Versicherungskarte<br />
kennen<br />
Ü Fachrechnen<br />
Ü Deutsch<br />
- Festkosten berechnen<br />
- Verträge lesen<br />
- Antragsformulare ausfüllen<br />
- Individuelle Versicherungsbedürfnisse<br />
ansprechen<br />
- Sich der Bedeutung der Unterschrift bewußt<br />
werden<br />
- Rücktrittsmöglichkeiten besprechen<br />
- Verschiedene Versicherungsgesellschaften<br />
vergleichen<br />
- Zwang zur Vollkaskoversicherung bei<br />
Ratenkauf<br />
- Fahrzeugwert <strong>und</strong> Versicherungsprämie<br />
in Beziehung setzen<br />
- private Haftpflichtversicherung<br />
- Notwendigkeit der privaten Haftpflichtversicherung<br />
erörtern<br />
- Individuelle Notwendigkeiten ansprechen<br />
<strong>und</strong> abwägen<br />
- private Unfallversicherung - Unterschiede zur gesetzlichen Unfallversicherung<br />
herausarbeiten<br />
- Preis <strong>und</strong> Leistung verschiedener Gesellschaften<br />
vergleichen<br />
- Lebensversicherung - unterschiedliche Vertragsarten <strong>und</strong> ihre<br />
Vor- <strong>und</strong> Nachteile vergleichen<br />
- Zusammenhang von Vertragsdauer <strong>und</strong><br />
Beitrag erörtern
64<br />
Sozialk<strong>und</strong>e<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
11. Rechtliche Bestimmungen<br />
des Arbeitslebens kennen<br />
- Arbeitsvertrag - Vor- <strong>und</strong> Nachteile von mündlichem /<br />
schriftlichem <strong>und</strong> befristetem / unbefristetem<br />
Arbeitsvertrag besprechen<br />
- Tarifvertrag - Tarifpartner kennen<br />
- Manteltarifvertrag <strong>und</strong> Lohntarifvertrag<br />
unterscheiden können<br />
Ü Deutsch<br />
- Verträge lesen <strong>und</strong> Fachausdrücke kennenlernen<br />
Ü Deutsch<br />
- Gesetzestexte<br />
- Kündigung <strong>und</strong> Kündigungsschutzgesetz<br />
- Rechte <strong>und</strong> Pflichten als Mieter kennen - Verständnis für den Mitmenschen auch<br />
in Konfliktsituationen zu entwickeln<br />
- Mietgesetze als Hilfe für Mieter <strong>und</strong><br />
Vermieter verstehen<br />
- Mutterschutzgesetz - Schutzmaßnahmen für Mütter vor <strong>und</strong><br />
nach der Geburt kennen<br />
- Schutz der Mutter <strong>und</strong> ihres Kindes als<br />
Investition des Staates für die Zukunft<br />
begreifen<br />
12. Rechtsbeziehungen in Ehe<br />
<strong>und</strong> Familie kennen<br />
Ü Religionslehre / Ethik<br />
- Verantwortlich handeln<br />
- Verlobung - den Sinn einer Verlobungszeit erkennen<br />
- Eheschließung - Ehefähigkeit, Ehemündigkeit <strong>und</strong> Ehehindernisse<br />
besprechen<br />
- Namensrecht kennen<br />
- Problematik einer "Ehe ohne Trauschein"<br />
besprechen<br />
- Bindung durch das Eherecht nicht als<br />
Verpflichtung sondern als Ansporn zur<br />
persönlichen Entwicklung sehen<br />
- Sich der Stellung des nichtarbeitenden<br />
Partners <strong>und</strong> der gemeinsamen Kinder<br />
bewußt werden<br />
- gesetzlicher Güterstand - über Vertragsmöglichkeiten kennen<br />
- Trennung, Scheidung - Problematik einer Trennung erörtern - Sich bewußt werden, daß gemeinsame<br />
Kinder durch eine Trennung in seelische<br />
Konflikte geraten können<br />
- Unterhaltspflicht - Unterhaltspflicht gegenüber Eltern, Ehepartnern<br />
<strong>und</strong> Kindern erörtern<br />
13. Die demokratische <strong>und</strong><br />
rechtsstaatliche Ordnung<br />
anerkennen<br />
- Politisches Bewußtsein entwickeln<br />
- Elemente der staatlichen Ordnung<br />
- Kontrollmöglichkeiten über<br />
staatliche Gewalt<br />
- föderatives System<br />
Mehrparteiensystem<br />
Gewaltenteilung<br />
- demokratische Wahlen<br />
Parlament<br />
Volksbegehren, Volksentscheid<br />
Massenmedien
65<br />
Sozialk<strong>und</strong>e<br />
Lernziele<br />
Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />
Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />
14. Für aktuelle politische Fragen<br />
offen sein<br />
- Positive Denk- <strong>und</strong> Verhaltensweisen<br />
aufbauen<br />
- internationale Zusammenarbeit<br />
- Formen politischer, wirtschaftlicher <strong>und</strong><br />
kultureller Kooperation kennenlernen<br />
- Friedenssicherung - Verträge als friedensfördernde Maßnahme<br />
erörtern<br />
- Gefahren für den Frieden aufzeigen<br />
- Zur Verteidigung des Friedens bereit sein<br />
- Umweltschutz - mit Rohstoffen <strong>und</strong> Energie sparsam umgehen<br />
- eigenes Verhalten gegenüber der Natur<br />
überdenken<br />
- Sich der persönlichen Verantwortung<br />
bewußt werden<br />
- Möglichkeiten des Umweltschutzes im<br />
häuslichen, schulischen <strong>und</strong> beruflichen<br />
Bereich erkennen <strong>und</strong> Maßnahmen ergreifen
66<br />
Sport<br />
Für den Sportunterricht im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - werden die angebotenen Sportarten der<br />
Gruppe A, B <strong>und</strong> C sowie der Lehrplan für Sport an Berufsschulen, Berufsfachschulen <strong>und</strong> Berufsaufbauschulen<br />
(KMBl I 1984 So.-Nr. 12) herangezogen.
67<br />
Wahlunterricht / Förderunterricht<br />
Wahlunterricht<br />
Das Angebot für den Wahlunterricht muß sich an den Möglichkeiten jeder einzelnen Bberufsschule zur<br />
individuellen Lernförderung orientieren.<br />
Zur Nutzung der Motivationslage sollte das Angebot, aus dem der Schüler auswählen kann, sowohl persönliche<br />
als auch berufsbezogene Interessen berücksichtigen; z. B. Französisch für Schüler aus dem Berufsvorbereitungsjahr<br />
- Form B - Gastgewerbe.<br />
Soweit für den Wahlunterricht amtliche Lehrpläne vorhanden sind, sollen diese unter Berücksichtigung<br />
des individuellen Förderbedarfs <strong>und</strong> der zur Verfügung stehenden Unterrichtszeit, berücksichtigt werden.<br />
Fach- <strong>und</strong> sachbezogene Gr<strong>und</strong>sätze sind im Wahlunterricht zu beachten. Das bedeutet auch, daß der<br />
Schüler das einmal gewählte Fach über einen bestimmten Zeitraum, der sinnvolles Arbeiten <strong>und</strong> Lernen<br />
zuläßt, beibehalten muß.<br />
Förderunterricht<br />
Förderunterricht dient der Behebung von individuellen Lernhemmnissen <strong>und</strong> Lernrückständen des<br />
Schülers. Er orientiert sich als Einzel- oder Gruppenunterricht am sonderpädagogischen Förderbedarf<br />
des einzelnen Jugendlichen. Förderunterricht ist aber auch vielschichtige zusätzliche Förderung von<br />
persönlichen Fähigkeiten <strong>und</strong> Leistungsstärken.<br />
Gr<strong>und</strong>lage für individuelle Förderung bildet eine möglichst umfassende <strong>und</strong> andauernde Beobachtung in<br />
Lern- <strong>und</strong> Erziehungssituationen. Dieses Beobachten liefert hinreichende Informationen über Art <strong>und</strong><br />
Umfang von Erschwernissen, aber auch Stärken im Lernen <strong>und</strong> in der Leistung. Förderunterricht ist<br />
demnach diagnosegeleiteter Unterricht. Es gilt, den Rückgang von Lernversagen ebenso zu beobachten<br />
wie den Zuwachs an Lern- <strong>und</strong> Leistungsvermögen.<br />
Bildungsgr<strong>und</strong>lage für den Förderunterricht sind die verbindlichen Lernziele <strong>und</strong> -inhalte der einzelnen<br />
Unterrichtsfächer in den Berufsfeldern. Alle für Unterricht, Erziehung <strong>und</strong> Förderung verantwortlichen<br />
Lehrkräfte stimmen die Bildungsinhalte von Pflicht- <strong>und</strong> Förderunterricht verantwortungsbewußt aufeinander<br />
ab.<br />
Die Lehrkräfte orientieren sich bei der Auswahl des Bildungsgutes für den Förderunterricht an der<br />
individuellen Lernfähigkeit, an den vorhandenen Kenntnissen <strong>und</strong> am personalen Entwicklungsstand der<br />
einzelnen Schüler. Sie gewährleisten eine motivierende Unterrichtsgestaltung. Sie wenden individuelle,<br />
methodisch angemessene Förderformen an. Schließlich vermitteln sie dem Schüler immer wieder Rückmeldung<br />
<strong>und</strong> Anerkennung bei Lernfortschritten <strong>und</strong> Erfolgen in der Persönlichkeitsentwicklung.
68<br />
Förderunterricht Deutsch<br />
Im Förderunterricht Deutsch ist ein besonderes Augenmerk auf die Förderung des sinnerfassenden Lesens zu legen.<br />
- Arbeit am Wort - Wörter in Morpheme zerlegen<br />
Morpheme sind die kleinsten, sinntragenden<br />
Einheiten der deutschen Sprache,<br />
keine sinnlose Silben.<br />
- Anfangsbausteine ( A )<br />
In der deutschen Sprache kennt man etwa<br />
25 Anfangsbausteine oder Präfixe.<br />
- Endbausteine ( E )<br />
In der deutschen Sprache kennt man etwa<br />
35 Endbausteine oder Suffixe.<br />
- Gr<strong>und</strong>bausteine ( G )<br />
Gr<strong>und</strong>bausteine lassen sich von jedem<br />
Verb bilden.<br />
Vom Infinitiv (Nennform) wird das Suffix<br />
gestrichen.<br />
- z.B. Ver/an/stalt/ung/en, her/vor/ge/-<br />
gang/en<br />
- z.B. ver-/ be-/ er-/ ab-/ aus-/ ge-/ un-/<br />
hin-/ zu-/ auf-/...<br />
- z.B. -en/ -e/ -er/ -te/ -t/ -ung/ -heit/ -est/<br />
-n/ -nis/...<br />
- z.B. Infinitiv: arbeiten<br />
Endbaustein: -en<br />
Gr<strong>und</strong>baustein: arbeit<br />
- aus Morphemen Wörter bilden Ü Datenverarbeitung<br />
- Einsatz von Lern- <strong>und</strong> Fachprogrammen<br />
A G E<br />
aus- -arbeit- -e<br />
- z.B. Arbeiter, arbeite, arbeiten, gearbeitet,<br />
bearbeite, ausgearbeitet, ausgearbeitete<br />
ge-<br />
er-<br />
be-<br />
-en<br />
-er<br />
-et<br />
- Wörter im Wort erkennen - z.B. weiterverkauft<br />
weit / er / Weite / weiter / Eiter /<br />
Kauf / kauft /er / er kauft / kauft/<br />
auf / Verkauf / erkauft<br />
- aus Buchstabensalat Worte herausfinden - z.B. olfretkamelgfidualterpstu<br />
kamel alter<br />
- Endlostexte in Worte zerlegen - z.B. einhasesaßimtiefengras<strong>und</strong><br />
ein/hase/saß/im/tiefen/gras/<strong>und</strong><br />
Ein Hase saß im tiefen Gras <strong>und</strong>
69<br />
- Arbeit mit <strong>und</strong> an Sätzen - Wortschlangen in Sätze unterteilen - z.B. ichbinjetztseiteinemjahrimberufs--<br />
vorbereitungsjahrindiesemjahrhabe<br />
ichvielgelernt<br />
ich/bin/jetzt/seit/einem/Jahr/im/<br />
berufsvorbereitungsjahr/in/diesem/<br />
Jahr/habe/ich/viel/gelernt<br />
Ich bin jetzt seit einem Jahr im Berufsvorbereitungsjahr.<br />
In diesem<br />
Jahr habe viel gelernt.<br />
- Sätze schrittweise ergänzen <strong>und</strong> erweitern<br />
- Arbeit an Texten - Fragen zum Text beantworten<br />
- Fragen zum Text frei beantworten<br />
- Lückentexte bearbeiten<br />
- Abschnittsüberschriften finden<br />
- Inhalte abschnittsweise mündlich wiedergeben<br />
- Gesamtinhalte kurz wiedergeben<br />
- Multiple choice - Fragen lesen <strong>und</strong> bearbeiten<br />
- z.B. Ich feile.<br />
Ich feile am Werkstück.<br />
Ich feile am Werkstück eine<br />
Schmalseite.<br />
Ich feile am Werkstück eine<br />
Schmalseite mit der Flachfeile.<br />
Ich feile am Werkstück eine<br />
Schmalseite mit der Flachfeile<br />
halbr<strong>und</strong>.<br />
Ü Datenverarbeitung<br />
Ü Deutsch<br />
Lernziel 5<br />
- An Texten aus verschiedenen Bereichen<br />
das Textverständnis fördern<br />
z.B. privater, beruflicher oder literarischer<br />
Bereich
70<br />
Förderunterricht Fachrechnen<br />
Der Förderunterricht Fachrechnen <strong>und</strong> der Unterricht im Fachrechnen sind nach möglichst einheitlicher Methode <strong>und</strong> entsprechend<br />
dem Sachbezug des Berufsvorbereitungsjahres - Form B - durchzuführen.<br />
Regeln zum Schluß- <strong>und</strong> Prozentrechnen:<br />
1. Der Bruchstrich heißt "geteilt".<br />
2. Die gesuchte Größe (DM/kg/%/cm/Std./...) steht immer am Ende.<br />
3. In der ersten Zeile steht, was ich weiß.<br />
4. In der zweiten Zeile gehe ich immer auf "1".<br />
5. Mehr - weniger - Überlegung<br />
Warndreieck !<br />
- Wenn es mehr wird, muß ich multiplizieren.<br />
- Wenn es "weniger" wird, muß ich dividieren.<br />
- Die Begriffe "mehr/weniger" geben die<br />
Logik der Aufgabe an. Die Tatsache,<br />
daß diese Regel im positiven Zahlenbereich<br />
nur für Werte größer als 1 gilt, bleibt<br />
dabei außer acht.<br />
6. Das Ganze entspricht immer 100 % .<br />
7. Das Vorausgehende (Preis/Gewicht/Lohn/...) entspricht immer 100 % .<br />
- Zahlbegriff festigen - Ergebnis schätzen<br />
- Ergebnis überschlagen<br />
- Zweisatz gerades Verhältnis - Regeln erarbeiten <strong>und</strong> vertiefen<br />
Regel 1:<br />
In die erste Zeile kommt,<br />
was ich weiß.<br />
- An konkreten Aufgaben aus dem privaten<br />
<strong>und</strong> berufsbezogenen Erfahrungsbereich<br />
üben<br />
- z.B. 25 kg 6 DM<br />
- Einführung des Bruchstrichs neben dem<br />
:-Zeichen<br />
Regel 2:<br />
Die gesuchte Größe steht immer<br />
am Ende.
71<br />
Regel 5:<br />
- Eigene Merkhilfen formulieren<br />
z.B. mehr 6 malnehmen<br />
weniger 6 teilen<br />
Der Bruchstrich heißt geteilt.<br />
- Zweisatz umgekehrtes Verhältnis<br />
- Dreisatz über den langen<br />
Bruchstrich rechnen<br />
- Dreisatz gerades Verhältnis<br />
- Bruchstrich als :-Zeichen einführen<br />
- Die Begriffe "mehr/weniger" geben die<br />
Logik der Aufgabe an.<br />
Die Tatsache, daß diese Regel im<br />
positiven Zahlenbereich nur für Werte<br />
größer als 1 gilt, bleibt dabei außer acht.<br />
- Den Zweisatz in 2 Sätzen rechnen.<br />
- Beachten <strong>und</strong> üben der Regel<br />
" mehr: multiplizieren "<br />
" weniger: dividieren "<br />
- Bereits im Zweisatz kann der indirekt proportionale<br />
Dreisatz angebahnt werden.<br />
- Den Dreisatz in drei Sätzen rechnen.<br />
Regel 4:<br />
In der zweiten Zeile<br />
schließe ich auf "1".<br />
- z.B. 3 Arbeiter brauchen 7 St<strong>und</strong>en. Wie<br />
lange braucht ein Arbeiter?<br />
3 A ---- 7 Std<br />
1 A ---- 7 Std x 3<br />
----------------------<br />
Ein Arbeiter braucht 21 St<strong>und</strong>en. Wie<br />
lange brauchen 3 Arbeiter?<br />
1 A ---- 21 Std.<br />
21 Std.<br />
3 A ----<br />
3<br />
- z.B. Drei Stück kosten 7,50 DM. Wieviel<br />
kosten fünf Stück?<br />
3 St. --- 7,50 DM<br />
7,50 DM<br />
1 St. ---<br />
3<br />
5 St. ---<br />
7,50 DM ·5<br />
3<br />
- Dreisatz gerades Verhältnis<br />
mit umgekehrter Fragestellung<br />
Regel 2:<br />
Die gesuchte Größe<br />
(kg/DM/cm/...) steht immer am<br />
Ende.<br />
- z.B. 1,5 kg kosten 24,75 DM. Wieviel<br />
kg bekommst Du für 17,50 DM?<br />
24,75 DM --- 1,5 kg<br />
1,5 kg<br />
1,00 DM ---<br />
24,75 DM<br />
17,50 DM ---<br />
1,5 kg · 17,50 DM<br />
24,75 DM
72<br />
- Prozentrechnen analog Dreisatz<br />
über den langen Bruchstrich<br />
Regel 6:<br />
Das Ganze entspricht 100 %.<br />
- Beim Prozentrechnen ist das %-Zeichen<br />
wie jede andere Benennung zu behandeln.<br />
Regel 7:<br />
Das Vorausgehende (Lohn/Gewicht/<br />
Preis/...) entspricht immer<br />
100%.<br />
- "Entmytologisierung" des Prozentrechnens<br />
- Prozentaufgaben im "%-Weg"<br />
lösen<br />
- Zuschläge <strong>und</strong> Abschläge im Prozentbereich<br />
zu- <strong>und</strong> abschlagen<br />
- z.B. Lohnerhöhung beträgt 4,5 %<br />
also<br />
neuer Lohn = 104,5 %<br />
- Der Prozentrechenstempel, als mögliches<br />
Hilfsmittel, eignet sich vor allem<br />
bei Aufgaben, in denen es um Zuschläge<br />
oder Abzüge (mehr/weniger) geht.<br />
- Drei Größen:<br />
z.B. alter Wert<br />
Zuschlag<br />
Abschlag
73<br />
Anlage zum Förderunterricht Fachrechnen:<br />
Musteraufgabe zum Einsatz des %-Rechenstempels für alle Fachbereiche<br />
Aufgabe:<br />
N.N. erhält im Monat 92,- DM<br />
mehr Lohn.<br />
Das sind 5 % .<br />
(+/-)<br />
Berechne den neuen Monatslohn.<br />
1. Schritt:<br />
Regel 2<br />
Die gesuchte Größe steht immer<br />
am Ende<br />
- 6 DM.<br />
Daraus ergibt sich der Eintrag<br />
- 6 %.<br />
(+/-)<br />
% DM<br />
2. Schritt:<br />
Arbeitsbegriffe in Kästchen<br />
eintragen; dabei so einfache<br />
Begriffe wie möglich verwenden,<br />
z.B.<br />
alt / neu<br />
vorher / nachher<br />
mehr / weniger<br />
+ / -<br />
alt<br />
(+/-) mehr +<br />
neu<br />
% DM<br />
3. Schritt:<br />
Alle Zahlen in das Kästchen<br />
eintragen, die ich aus dem Text<br />
weiß <strong>und</strong> eventuell ausrechnen<br />
kann<br />
% DM<br />
alt<br />
(+/-) mehr + 5 92<br />
neu
74<br />
4. Schritt:<br />
Regel 7<br />
Das Vorausgehende entspricht<br />
immer 100 %<br />
% DM<br />
alt 100<br />
(+/-) mehr + 5 92<br />
neu<br />
5. Schritt:<br />
Innerhalb des Kästchens alles<br />
lösen, was lösbar ist<br />
alt 100<br />
% DM<br />
(+/-) mehr + 5 92<br />
neu 105<br />
6. Schritt:<br />
Kennzeichnung der gesuchten<br />
Größe(n) durch farbige(s)<br />
Fragezeichen<br />
alt 100<br />
% DM<br />
(+/-) mehr + 5 92<br />
neu 105 ?<br />
7. Schritt:<br />
Herstellen des Rechenbezuges:<br />
In gleicher Höhe steht in<br />
beiden Spalten eine Zahl<br />
alt 100<br />
% DM<br />
(+/-) mehr + 5 =) )< 96<br />
neu 105 ?
75<br />
8. Schritt:<br />
Der Rechenbezug ist die erste<br />
Zeile des Dreisatzes<br />
5% × 92 DM<br />
Über Dreisatz <strong>und</strong><br />
langen Bruchstrich berechnen<br />
1%×<br />
105 % ×<br />
92 DM<br />
5%<br />
92 DM @ 105 %<br />
5%