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LEHRPLAN<br />

für das Berufsvorbereitungsjahr - Form B -<br />

an Sonderberufsschulen<br />

mit dem Berufsfeld<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong><br />

Schwerpunkt: Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft


5<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Der Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsauftrag des Berufsvorbereitungsjahres - Form B - .............. 7<br />

1 Aufgaben <strong>und</strong> Ziele ............................................................... 7<br />

2 Erziehung, Unterricht <strong>und</strong> Förderung ................................................. 7<br />

3 Schüler ......................................................................... 8<br />

4 Diagnostik ...................................................................... 8<br />

Fächerübergreifende Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsaufgaben .................................. 9<br />

1 Werterziehung ................................................................... 9<br />

2 Politische Bildung ................................................................ 9<br />

3 Integration ..................................................................... 10<br />

4 Berufliche Vorbereitung .......................................................... 10<br />

5 Mensch <strong>und</strong> Technik ............................................................. 11<br />

6 Leben mit Informationstechnologie .................................................. 11<br />

7 Medienerziehung ................................................................ 12<br />

8 Umwelterziehung ............................................................... 12<br />

9 Ges<strong>und</strong>heitserziehung ............................................................ 13<br />

10 Familien- <strong>und</strong> Sexualerziehung ..................................................... 13<br />

11 Freizeiterziehung ................................................................ 14<br />

12 Musische Bildung ............................................................... 14<br />

13 Liebe zur Heimat ................................................................ 15<br />

14 Förderung <strong>und</strong> Pflege der deutschen Sprache .......................................... 15<br />

15 Friedenserziehung ............................................................... 16<br />

Profile der Unterrichtsfächer ......................................................... 17<br />

1 Fachpraxis ..................................................................... 18<br />

2 Fachtheorie .................................................................... 19<br />

3 <strong>Wirtschaft</strong>srechnen............................................................... 20<br />

4 Datenverarbeitung / Schreibtechnik .................................................. 21<br />

5 Religionslehre / Ethik ............................................................ 22<br />

6 Deutsch ....................................................................... 24<br />

7 Sozialk<strong>und</strong>e .................................................................... 25<br />

8 Sport.......................................................................... 26<br />

9 Wahlunterricht / Förderunterricht ................................................... 27


6<br />

St<strong>und</strong>entafel ....................................................................... 29<br />

Lehrpläne ......................................................................... 30<br />

1 Fachlicher Unterricht<br />

1.1 Fachpraxis ................................................................. 30<br />

1.2 Fachtheorie................................................................. 36<br />

1.3 <strong>Wirtschaft</strong>srechnen .......................................................... 44<br />

1.4 Datenverarbeitung / Schreibtechnik .............................................. 49<br />

2 Weiterer Pflichtunterricht<br />

2.1 Religionslehre / Ethik ........................................................ 55<br />

2.2 Deutsch ................................................................... 56<br />

2.3 Sozialk<strong>und</strong>e ................................................................ 60<br />

2.4 Sport...................................................................... 66<br />

3 Wahlunterricht / Förderunterricht<br />

3.1 Wahlunterricht .............................................................. 67<br />

3.2 Förderunterricht ............................................................. 67


7<br />

Der Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsauftrag des Berufsvorbereitungsjahres - Form B -<br />

1 Aufgaben <strong>und</strong> Ziele<br />

Das Berufsvorbereitungsjahr - Form B - ist Teil des Bildungsangebots der Berufssschulen zur individuellen<br />

Lernförderung. Jugendliche, die einer besonderen Vorbereitung vor einer Ausbildung nach<br />

den §§ 25 <strong>und</strong> 48 des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) oder § 42 b der Handwerksordnung (HandWO)<br />

in dem für sie voraussichtlich in Betracht kommenden Berufsfeld bedürfen, sollen das Berufsvorbereitungsjahr<br />

- Form B - besuchen.<br />

Das Berufsvorbereitungsjahr - Form B - bereitet auf eine selbstverantwortete Berufsausbildung <strong>und</strong><br />

auf die Wahrnehmung staatsbürgerlicher Pflichten <strong>und</strong> Rechte vor. Es vermittelt ein berufliches<br />

Gr<strong>und</strong>wissen in einem Berufsfeld mit dem Ziel der beruflichen Ausbildung im dualen System. Es<br />

vertieft <strong>und</strong> erweitert die allgemeine Bildung <strong>und</strong> eröffnet den Zugang zum Hauptschulabschluß.<br />

Im Text werden die Begriffe "Schüler" stellvertretend für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, bzw. "Lehrer"<br />

stellvertretend für Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer verwendet.<br />

Bildung <strong>und</strong> Förderung im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - knüpfen an den Bedürfnissen der<br />

Schüler an, unterstützen gr<strong>und</strong>legende berufsfeldbezogene Lern- <strong>und</strong> Erziehungsprozesse <strong>und</strong> entfalten<br />

durch das berufsfeldbezogene Tun Ausbildungsbereitschaft <strong>und</strong> Ausbildungsfähigkeit. Die allgemeine<br />

Bildung entwickelt <strong>und</strong> fördert bei den Jugendlichen Verantwortungsbereitschaft <strong>und</strong> macht<br />

sie fähig, sich selbst <strong>und</strong> der Berufswelt, aber auch der Gesellschaft gegenüber Verantwortung, zu<br />

tragen.<br />

Der Unterricht im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - versucht, bei den Jugendlichen Selbstvertrauen<br />

<strong>und</strong> Lebensmut zu stärken <strong>und</strong> sie zu gemeinsamem Tun <strong>und</strong> Handeln zu erziehen. Ziel des<br />

Berufsvorbereitungsjahres - Form B - ist es, bei der Berufsvorbereitung die gesamte Persönlichkeit zu<br />

fördern, eine den individuellen Fähigkeiten <strong>und</strong> Anforderungen eines Berufsfeldes gemäße Ausbildungschance<br />

zu eröffnen <strong>und</strong> Hilfestellungen zur Lebensbewältigung zu vermitteln.<br />

2 Erziehung, Unterricht <strong>und</strong> Förderung<br />

Die in der Schule zur individuellen Lernförderung oder anderen Schularten vorausgegangene Erziehungs-,<br />

Unterrichts- <strong>und</strong> Förderarbeit wird im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - fortgeführt. Sie<br />

wird bestimmt durch die Prinzipien des Gr<strong>und</strong>gesetzes für die B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland, durch die<br />

Verfassung des Freistaates <strong>Bayern</strong> <strong>und</strong> durch das Bayerische Gesetz über das Erziehungs- <strong>und</strong><br />

Unterrichtswesen. Dies gilt besonders für den Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsauftrag, der mit der Verfassung<br />

des Freistaates <strong>Bayern</strong> allen Schulen gegeben ist: "Die Schulen sollen nicht nur Wissen <strong>und</strong><br />

Können vermitteln, sondern auch Herz <strong>und</strong> Charakter bilden. Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor<br />

Gott, Achtung vor religiöser Überzeugung <strong>und</strong> vor der Würde des Menschen, Selbstbeherrschung,<br />

Verantwortungsgefühl <strong>und</strong> Verantwortungsfreudigkeit, Hilfsbereitschaft, Aufgeschlossenheit für alles<br />

Wahre, Gute <strong>und</strong> Schöne <strong>und</strong> Verantwortungsbewußtsein für Natur <strong>und</strong> Umwelt. Die Schüler sind im<br />

Geiste der Demokratie, in der Liebe zur bayerischen Heimat <strong>und</strong> zum deutschen Volk <strong>und</strong> im Sinne<br />

der Völkerversöhnung zu erziehen" (Art. 131 Abs. 1 mit 3 <strong>und</strong> Art 135 BV).<br />

An diese Gr<strong>und</strong>sätze ist jede Lehrperson geb<strong>und</strong>en, die im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - Unterricht<br />

erteilt. Die Gr<strong>und</strong>sätze müssen nicht nur in der Gestaltung aller Unterrichtsfächer <strong>und</strong> im<br />

Schulleben sichtbar werden, sondern auch im Umgang von Lehrkräften <strong>und</strong> Schülern miteinander <strong>und</strong><br />

in allen Veranstaltungen, in denen die Schule ihren besonderen Charakter zum Ausdruck bringt.


8<br />

Die Lehrer stimmen ihre Erziehungs-, Unterrichts- <strong>und</strong> Förderarbeit eng aufeinander ab, überdenken<br />

stets ihr Erzieherverhalten <strong>und</strong> prüfen die Auswirkungen auf die Jugendlichen. Sonderpädagogischer<br />

Förderbedarf sowie Probleme, die sich aus erzieherisch schwierigen Situationen ergeben, werden mit<br />

den Jugendlichen <strong>und</strong> gegebenenfalls mit den Erziehungsberechtigten besprochen.<br />

Bei der Erfüllung ihres Auftrages sind alle Beteiligten zur verantwortungsvollen Zusammenarbeit<br />

verpflichtet. Das Zusammenwirken ist geprägt von gemeinsamem Helfen, von Vertrauen, Offenheit<br />

<strong>und</strong> Gesprächsbereitschaft. Die Jugendlichen <strong>und</strong> ihre Erziehungsberechtigten werden von Anfang an<br />

durch die Schule in für sie wichtige Entscheidungsprozesse <strong>und</strong> Formen der diagnosegeleiteten Förderung<br />

einbezogen.<br />

Die Erziehungs-, Unterrichts- <strong>und</strong> Förderarbeit im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - ist dann von<br />

großer Wirksamkeit, wenn die Jugendlichen die Ziele <strong>und</strong> Inhalte des Unterrichts für ihr gegenwärtiges<br />

<strong>und</strong> zukünftiges Leben als bedeutsam erkennen <strong>und</strong> ihre Lehrer als überzeugende Persönlichkeiten<br />

<strong>und</strong> Vorbilder erleben, die stets die Würde der Person der Schüler zu achten <strong>und</strong> zu schützen bereit<br />

sind. Die Jugendlichen sollen auch erfahren können, daß ihre Lehrer pädagogische Mitverantwortung<br />

für den Aufbau ihrer Zukunft in beruflicher <strong>und</strong> persönlicher Lebensgestaltung übernehmen.<br />

3 Schüler<br />

Das Berufsvorbereitungsjahr - Form B - wird besucht von Schülern mit individuellem sonderpädagogischem<br />

Förderbedarf im Lernen <strong>und</strong> Verhalten. Die Schüler haben in der Regel unterschiedliche<br />

Schullaufbahnen, uneinheitliche Leistungsvoraussetzungen <strong>und</strong> verschiedenartige Leistungsmotivation.<br />

Alle diese Schüler ihrem sonderpädagogischen Förderbedarf entsprechend zu unterstützen, sie<br />

von der Bedeutung ihrer Berufsausbildung zu überzeugen, sie zum Lernen <strong>und</strong> Durchhalten bei Leistungsproblemen<br />

zu ermutigen <strong>und</strong> ihnen die für das Berufsfeld notwendigen Arbeitshaltungen zu<br />

vermitteln, macht die besondere Aufgabe des Berufsvorbereitungsjahres - Form B - aus. Vor allem<br />

muß von besonderen Beeinträchtigungen bei Wahrnehmung, Motorik, Sprache, Denkvermögen <strong>und</strong><br />

sozialem Verhalten ausgegangen werden. Diese Beeinträchtigungen können bei den Schülern zu Versagen<br />

im Lernen <strong>und</strong> in der Leistung führen. Besonderer Förderung bedürfen elementare berufsfeldbezogene<br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten.<br />

4 Diagnostik<br />

Die individuelle Förderung ist zunächst auf eine sorgfältige Diagnostik angewiesen. Diagnostik<br />

geschieht durch systematische Beobachtung in Unterrichts-, Förder- <strong>und</strong> Arbeitssituationen oder durch<br />

geeignete Verfahren. Auch die Feststellungen von Lern- <strong>und</strong> Leistungsfortschritten geben Aufschluß<br />

über den weiteren Förderbedarf der Schüler.<br />

Den Jugendlichen ermöglicht der Nachweis eigener Lern- <strong>und</strong> Leistungsfortschritte, ihre Anstrengungsbereitschaft<br />

als für sich gewinnbringend zu erleben <strong>und</strong> sich für weitere Lern- <strong>und</strong> Berufserfahrungen<br />

zu öffnen. An den Lern- <strong>und</strong> Leistungsergebnissen sollen die Jugendlichen erfahren,<br />

ob <strong>und</strong> wie sie den Ausbildungszielen entsprechen <strong>und</strong> die geforderten fachpraktischen Fertigkeiten<br />

sowie die fachtheoretischen Kenntnisse im Hinblick auf den Eintritt in eine Berufsausbildung verbessern<br />

können.


9<br />

Fächerübergreifende Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsaufgaben<br />

Fächerübergreifende Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsaufgaben tragen Entwicklungen, Neuorientierungen<br />

<strong>und</strong> Veränderungen in Gesellschaft, Kultur, Arbeitswelt <strong>und</strong> Technik Rechnung. Sie charakterisieren<br />

<strong>und</strong> aktualisieren gesamtgesellschaftliche Aspekte, die auch in der Berufsschule zur individuellen<br />

Lernförderung Erziehung, Unterricht <strong>und</strong> Förderung prägen.<br />

Fächerübergreifende Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsaufgaben verstehen sich als pädagogische Leitgedanken,<br />

die über die Bildungsinhalte der einzelnen Unterrichtsfächer hinausreichen.<br />

1 Werterziehung<br />

Allem menschlichen Denken <strong>und</strong> Handeln wohnt das Streben nach sinn- <strong>und</strong> werterfülltem Leben<br />

inne. Dieses Streben ist gerade im Jugendalter besonders bedrängend <strong>und</strong> deshalb auch besonders<br />

notwendig.<br />

Bei seiner Wertorientierung wird der junge Mensch vom gesellschaftlichen Umfeld beeinflußt. Er muß<br />

sich mit Wertvorstellungen <strong>und</strong> Werterwartungen anderer auseinandersetzen. Diese Einflußnahme<br />

durch eine Welt, die einem stetigen <strong>und</strong> raschen Wertewandel unterliegt, bewirkt Unsicherheit bei der<br />

Bedeutungszumessung von Werten <strong>und</strong> Idealen. Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf<br />

brauchen bei ihrer erschwerten Selbstfindung deshalb wirkungsvolle Unterstützung zum Aufbau von<br />

Lebenssinn <strong>und</strong> Lebensbejahung. Erziehung zu wertebejahender Einstellung <strong>und</strong> sittlichem Handeln<br />

ist ein herausgehobenes Bildungsziel der Berufsschule zur individuellen Lernförderung. Die Jugendlichen<br />

gewinnen dabei Vertrauen in die eigene Person <strong>und</strong> in das soziale Umfeld. Sie entwickeln Verantwortungsbewußtsein<br />

gegenüber sich selbst, ihren Mitmenschen <strong>und</strong> ihrer Umwelt. Sie achten Würde<br />

<strong>und</strong> religiöse Überzeugung anderer. Sie verinnerlichen sittliche Wertmaßstäbe <strong>und</strong> finden mehr <strong>und</strong><br />

mehr zu Festigkeit in ihrem persönlichen ethischen Weltbild.<br />

Werterziehung lebt vom Vorbild der Erwachsenen. In der Berufsschule zur individuellen Lernförderung<br />

nützen die Lehrer daher alle Möglichkeiten in Erziehung, Unterricht <strong>und</strong> Förderung, um zur<br />

Sinnfindung der Jugendlichen beizutragen.<br />

2 Politische Bildung<br />

Kein politisches System hat sich in der Geschichte Deutschlands als menschenwürdiger <strong>und</strong> dauerhafter<br />

bewährt als die freiheitliche demokratische Gesellschaftsordnung. Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist es ein<br />

hervorgehobener Bildungsauftrag der Berufsschule zur individuellen Lernförderung, zu Mitwirkung<br />

am öffentlichen Geschehen <strong>und</strong> Mitverantwortung zu erziehen. Politisches Handeln setzt Mündigkeit,<br />

persönliche <strong>und</strong> sittliche Reife sowie Gemeinschaftsfähigkeit voraus. Aufgabe der Berufsschule zur<br />

individuellen Lernförderung ist es demnach, diese Werte weiterzuentwickeln, damit die Jugendlichen<br />

an politischer Willensbildung <strong>und</strong> am öffentlichen Entscheidungsprozeß teilhaben können.<br />

Folgende Aufgaben <strong>und</strong> Ziele politischer Bildung kommen vor allem in der Berufsschule zur individuellen<br />

Lernförderung zum Tragen:<br />

- Kenntnis gr<strong>und</strong>legender politischer Begriffe<br />

- Kenntnis wesentlicher Normen <strong>und</strong> Regeln der politischen Ordnung in Deutschland<br />

- Einsicht in die Notwendigkeit von Normen <strong>und</strong> Regeln für ein freiheitliches <strong>und</strong> friedliches<br />

Zusammenleben von Menschen


10<br />

- Fähigkeit, Informationen zu prüfen<br />

- Fähigkeit, durch die selbständige Auseinandersetzung mit politischen Sachverhalten zu persönlichem<br />

Urteil <strong>und</strong> eigener Entscheidung zu gelangen<br />

- Fähigkeit zum Dialog<br />

- Bereitschaft, sich für die Gr<strong>und</strong>werte der freiheitlichen demokratischen Gr<strong>und</strong>ordnung einzusetzen<br />

<strong>und</strong> bei der Gestaltung des politischen Lebens verantwortungsbewußt mitzuwirken<br />

- Kenntnis sozialer Leistungen für das Leben der Bürger, insbesondere derer mit Beeinträchtigungen<br />

Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf haben immer wieder Schwierigkeiten, am politischen<br />

Leben teilnehmen. Unzureichendes politisches Bewußtsein <strong>und</strong> Rückzug aus gesellschaftlicher<br />

Mitverantwortung kann in Gleichgültigkeit <strong>und</strong> in eine demokratiegefährdende, radikale Gr<strong>und</strong>haltung<br />

münden. Aus diesem Gr<strong>und</strong> muß die Berufsschule zur individuellen Lernförderung alle Möglichkeiten<br />

nützen, den Heranwachsenden zum mündigen, die freiheitliche demokratische Gr<strong>und</strong>ordnung bejahenden<br />

Staatsbürger zu erziehen. Die Bildungsinhalte der Unterrichtsfächer eröffnen vielfältige Wege, bei<br />

den Schülern entsprechende Werthaltungen aufzubauen, sie zu Selbstbestimmung <strong>und</strong> Mitbestimmung<br />

hinzuführen <strong>und</strong> sie zu befähigen, an den Prozessen politischer Willensbildung teilzunehmen.<br />

3 Integration<br />

Der Mensch ist als Gemeinschaftswesen auf Zusammenleben angelegt.<br />

Die Begrenztheit <strong>und</strong> gegenseitige Abhängigkeit, zwei Wesensmerkmale, die das Menschsein charakterisieren,<br />

gebieten es, insbesondere Kinder <strong>und</strong> Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf<br />

im Bereich des Lernens <strong>und</strong> Erlebens in eine humane Gemeinschaft aufzunehmen. Dieses<br />

Integrationsbestreben hilft den Weg zu Persönlichkeitsentfaltung, Selbstverantwortung <strong>und</strong> Mitverantwortung<br />

ebnen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> bemüht sich die Berufsschule zur individuellen Lernförderung,<br />

die Schüler bei ihrer personalen <strong>und</strong> sozialen Eingliederung zu unterstützen. Dieser Anspruch wird<br />

durch die Forderung untermauert, Schülern unter Berücksichtigung ihres sonderpädagogischen Förderbedarfs<br />

eine ihren Möglichkeiten <strong>und</strong> Fähigkeiten gemäße Bildung <strong>und</strong> Erziehung zuteil werden zu<br />

lassen. Demnach soll das Berufsvorbereitungsjahr - Form B - die Schüler "zu sozialer <strong>und</strong> beruflicher<br />

Eingliederung führen, sie zur Bewältigung des Lebens befähigen <strong>und</strong> ihnen zu einem erfüllten Leben<br />

verhelfen" (Art.9 Bay EUG).<br />

Die Berufsschule zur individuellen Lernförderung soll den Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf<br />

eine lebensbejahende Einstellung <strong>und</strong> emotionale Festigkeit ermöglichen sowie lebenspraktische<br />

<strong>und</strong> berufsbezogene Fähigkeiten vermitteln. Sie erfahren Unterstützung auf dem Weg zu ihrem<br />

Selbst. Die Schule nützt aber auch alle Gelegenheiten, in Erziehung, Unterricht, Förderung <strong>und</strong> Schulleben<br />

Gemeinschaft erlebbar zu machen. Sie erschließt vielfältige Formen eines engen Zusammenwirkens<br />

mit anderen schulischen Einrichtungen, um den Jugendlichen das schwierige Hineinwachsen<br />

in die Arbeitswelt <strong>und</strong> das soziale Umfeld zu erleichtern.<br />

4 Berufliche Vorbereitung<br />

Die Berufsschule zur individuellen Lernförderung hat im Rahmen ihres Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsauftrags<br />

vor allem die Aufgabe, auf die Berufs- <strong>und</strong> Arbeitswelt vorzubereiten.<br />

Für Jugendliche, die in ihrem Lern- <strong>und</strong> Leistungsvermögen beeinträchtigt sind, ist die berufliche<br />

Eingliederung nachhaltig erschwert. Berufliche Ausbildung ist demnach gr<strong>und</strong>legende Voraussetzung<br />

für Lebensplanung <strong>und</strong> Lebensbewältigung, damit diesen Jugendlichen eine Aussöhnung


zwischen ihren individuellen Lernhemmnissen <strong>und</strong> gesellschaftlicher Leistungsanforderung gelingen<br />

kann. Jugendliche, die eine Berufsschule zur individuellen Lernförderung besuchen, haben sonderpädagogischen<br />

Förderbedarf, dem nur durch individuelle sonderpädagogische Maßnahmen in Erziehung,<br />

Unterricht <strong>und</strong> Förderung entsprochen werden kann. Ziel der Berufsschule zur individuellen Lernförderung<br />

ist es, in Theorie <strong>und</strong> Praxis auf eine erfolgversprechende berufliche Ausbildung vorzubereiten,<br />

die dem Ausbildungsanspruch <strong>und</strong> den Qualifikationsmerkmalen der Berufsschule entspricht.<br />

Die Schüler erleben im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - durch die Beschäftigung im gewählten<br />

Berufsfeld ihre Möglichkeiten <strong>und</strong> Fähigkeiten, aber auch ihre Grenzen. Sie gelangen auf diesem Weg<br />

zu einer wirklichkeitsnahen Selbsteinschätzung ihres Leistungsvermögens. Die Entscheidung für eine<br />

berufliche Ausbildung hat eine eigenverantwortliche, selbstkritische Prüfung zur Voraussetzung. Bei<br />

der Vorbereitung auf die Berufs- <strong>und</strong> Arbeitswelt arbeitet die Berufsschule zur individuellen Lernförderung<br />

mit Elternhaus, Ausbildungsbetrieben in Handwerk <strong>und</strong> Industrie <strong>und</strong> Berufsschulen zugunsten<br />

ihrer Schüler eng zusammen.<br />

11<br />

5 Mensch <strong>und</strong> Technik<br />

Die technische Entwicklung in der modernen Industriegesellschaft verläuft in atemberaubender<br />

Geschwindigkeit. Der Mensch, der diese Dynamik verursacht <strong>und</strong> verantwortet, neigt bisweilen zu<br />

einem unbeirrbaren Glauben an den Fortschritt, zumal Technik seine Lebensbedingungen im wirtschaftlichen,<br />

sozialen <strong>und</strong> kulturellen Bereich positiv verändert. Gleichwohl muß das menschliche<br />

Bewußtsein zunehmend dafür geschärft werden, daß das Fortschreiten der Technik auch Risiken <strong>und</strong><br />

Gefahren heraufbeschwört.<br />

Im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - ist es wichtig, den Jugendlichen auf ihrem Weg in die von<br />

Technik gekennzeichnete Berufs- <strong>und</strong> Arbeitswelt das technische Umfeld zu erschließen, ihnen technische<br />

Zusammenhänge offenzulegen <strong>und</strong> einsichtig zu machen <strong>und</strong> sie zu einem reflektierten Gebrauch<br />

von Technik anzuleiten.<br />

Unterricht, Erziehung <strong>und</strong> Förderung bieten hierzu ein vielfältiges Handlungsfeld. In einfachen, lebensnahen<br />

Aufgabenstellungen, wie sie sich in den Unterrichtsfächern <strong>und</strong> Projekten anbieten, erwirbt<br />

der Jugendliche Verantwortungsbewußtsein im Gebrauch von Technik, aber auch Fähigkeiten <strong>und</strong><br />

Fertigkeiten, Technik für sich <strong>und</strong> andere nutzbringend anzuwenden.<br />

6 Leben mit Informationstechnologie<br />

Die beständige, überaus rasche Weiterentwicklung der Informationstechnologien führt zu gr<strong>und</strong>legenden<br />

Veränderungen in Gesellschaft, Arbeit <strong>und</strong> Beruf. Sie nimmt überdies in erheblichem Maß Einfluß<br />

auf die persönliche Lebens- <strong>und</strong> Freizeitgestaltung des einzelnen.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> muß sich auch die Berufsschule zur individuellen Lernförderung diesem bildungsbedeutsamen<br />

Aspekt im Interesse ihrer Schüler zunehmend widmen. Sie trägt diesem Auftrag im<br />

Unterrichtsfach Datenverarbeitung ebenso Rechnung wie in der fächerübergreifenden Umsetzung.<br />

Die Jugendlichen bauen in der Beschäftigung <strong>und</strong> Auseinandersetzung mit neuartigen Formen der<br />

Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik ihre Kenntnisse aus <strong>und</strong> üben berufsbezogene, wirkungsvolle<br />

<strong>und</strong> nützliche Einsatzmöglichkeiten der modernen Medien ein. Hierbei erleben<br />

sie auch deren Grenzen. Im Umgang mit Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik verstehen sie, daß<br />

diese dem Menschen dienen muß. Zugleich wird ihnen bewußt, daß die moderne Technologie


12<br />

Gefahren in sich birgt <strong>und</strong> zu Isolation führen kann. Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf<br />

sollen viele Möglichkeiten der Kommunikationstechnik kennen <strong>und</strong> nützen lernen, um mit ihrer Umwelt<br />

<strong>und</strong> Mitwelt besser in persönliche <strong>und</strong> inhaltliche Beziehung treten zu können. Auf diese Weise<br />

kann diese Technologie zur beruflichen Eingliederung der Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf<br />

beitragen. In Erziehung, Unterricht <strong>und</strong> Förderung kommen Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik<br />

in vielfältiger Weise zum Tragen. Anwendungsorientierte <strong>und</strong> berufsrelevante Aspekte<br />

stehen immer im Mittelpunkt. Im Fachrechnen dient die Technologie dem Erwerb abstrahierender<br />

Denkformen <strong>und</strong> der Durchführung von Operationen. Formen der geschriebenen Sprache können<br />

durch Textverarbeitungsprogramme nachhaltig verbessert werden. Zur Anwendung gelangt die<br />

Informationstechnik auch im zeichnerischen <strong>und</strong> graphisch-gestalterischen Bereich.<br />

7 Medienerziehung<br />

Medien nehmen in ihrer Vielfalt auf Denken <strong>und</strong> Handeln des Menschen Einfluß. Sie wirken auf<br />

Meinungen <strong>und</strong> Entscheidungen ein, prägen Menschenbild <strong>und</strong> Weltbild des einzelnen in der freiheitlichen<br />

demokratischen Gesellschaftsordnung <strong>und</strong> sind Spiegelbild des Zeitgeistes.<br />

Die unübersehbare Fülle des Medienangebots erweist sich im besonderen für junge Menschen bisweilen<br />

als Hemmnis <strong>und</strong> Erschwernis auf ihrem Weg zu eigener Meinungsbildung, selbständigem Urteilsvermögen<br />

<strong>und</strong> Persönlichkeitsfindung.<br />

Übermäßiger <strong>und</strong> unreflektierter Medienkonsum birgt auch die Gefahr in sich, daß an die Stelle der<br />

persönlichen Auseinandersetzung mit der Welt Fremdbestimmung <strong>und</strong> Manipulation des Jugendlichen<br />

treten können.<br />

Moderne Medien erweitern ihren Wirkungsbereich mehr <strong>und</strong> mehr auch in schulischer Bildung, beruflicher<br />

Ausbildung <strong>und</strong> Freizeitgestaltung. Demnach steht auch die Berufsschule zur individuellen<br />

Lernförderung in der Pflicht, Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf durch Medienerziehung<br />

zu Lebensgestaltung <strong>und</strong> Lebensbewältigung anzuleiten. Die Schüler werden sich bewußt, daß<br />

sie durch Medien nicht die Wirklichkeit, sondern nur Bilder der Welt wahrnehmen. Sie erfahren, daß<br />

Medien unterschiedliche Ziele verfolgen <strong>und</strong> durch ihre Gestaltung beim Konsumenten Wirkung<br />

auslösen. Sie eignen sich die Fähigkeiten an, aus dem breiten Angebot kritisch <strong>und</strong> verantwortungsbewußt<br />

die Medien auszuwählen, die dem Lernen, der Information, der Anregung <strong>und</strong> der Unterhaltung<br />

dienen.<br />

Medienerziehung als Bestandteil der Persönlichkeitserziehung wird spezifisch in den Unterrichtsfächern<br />

Deutsch, Sozialk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Datenverarbeitung wirksam, auch in allen inhaltsbezogenen<br />

Unterrichtsprojekten.<br />

8 Umwelterziehung<br />

Ohne Natur <strong>und</strong> Umwelt ist menschliches Leben nicht denkbar. Gleichwohl belastet der Mensch diese<br />

seine Lebensgr<strong>und</strong>lage in immer höherem Maß. Die sich daraus ergebenden Schädigungen der Natur<br />

wirken auf den Menschen zurück.<br />

Deshalb ist die Verantwortung für Natur <strong>und</strong> Umwelt ein herausgehobenes Merkmal menschlicher<br />

Erziehung: Umwelterziehung wird zur Persönlichkeitserziehung. Aus diesem Gr<strong>und</strong> lautet der Bildungsauftrag<br />

der Verfassung des Freistaats <strong>Bayern</strong>, junge Menschen zu "Verantwortungsbewußtsein<br />

für Natur <strong>und</strong> Umwelt" zu erziehen.


Natur <strong>und</strong> Umwelt umschließen die natürlichen Lebensgr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Lebensräume, aber auch den<br />

vom Menschen gestalteten Kulturraum, den Kunst- <strong>und</strong> Denkmäler ebenso prägen wie Orts- <strong>und</strong><br />

Landschaftsbilder. Die Welt offenbart sich demnach als gewachsene Natur <strong>und</strong> gestaltete Umwelt.<br />

Umwelterziehung ist Erziehung vor Ort <strong>und</strong> Gegenstand aller Unterrichtsfächer. Die Natur selbst<br />

bildet Erlebnisort <strong>und</strong> Lernort zugleich. Nur in der konkreten Begegnung <strong>und</strong> Auseinandersetzung mit<br />

Natur <strong>und</strong> Umwelt gewinnt der Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf Zugang zur natürlichen<br />

<strong>und</strong> kulturellen Umwelt.<br />

Umwelterziehung vollzieht sich stets im heimatlichen Bezugsraum der Jugendlichen <strong>und</strong> im gewählten<br />

Berufsfeld. Die Beschäftigung mit aktuellen Umweltproblemen erhöht die Motivation <strong>und</strong> die Bereitschaft<br />

zu ernsthafter Auseinandersetzung. In den<br />

Jugendlichen kann Freude an der Schöpfung wach werden. Sie begreifen die Wechselbeziehung zwischen<br />

Natur, Umwelt <strong>und</strong> Mensch. Sie erarbeiten sich zunehmend umweltbewußte Handlungsweisen<br />

<strong>und</strong> Verhaltensformen. Sie verstehen, daß sie als Individuen ihren persönlichen Beitrag zur Lösung<br />

von Umweltproblemen leisten können <strong>und</strong> müssen. Sie schärfen ihr Bewußtsein dafür, daß persönliche<br />

Freiheit <strong>und</strong> Entfaltung des einzelnen dort ihre Grenzen erfahren, wo die Lebensgr<strong>und</strong>lagen der Allgemeinheit<br />

bedroht sind.<br />

13<br />

9 Ges<strong>und</strong>heitserziehung<br />

Ges<strong>und</strong>heit bedeutet körperliche, geistige <strong>und</strong> seelische Unversehrtheit, Wohlbefinden <strong>und</strong> Leistungsfähigkeit.<br />

Die menschliche Ges<strong>und</strong>heit gerät zunehmend durch Umwelteinflüsse, aber auch durch bestimmte<br />

Verhaltensweisen, wie falsche Ernährung, Drogen-, Alkohol- <strong>und</strong> Nikotinmißbrauch <strong>und</strong><br />

geringe körperliche Betätigung in Gefahr.<br />

Das schlechte Vorbild der Erwachsenen <strong>und</strong> bestimmte Formen der Werbung verführen manche Jugendliche<br />

zu ges<strong>und</strong>heitsgefährdendem Handeln <strong>und</strong> Verhalten.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist es Aufgabe des Berufsvorbereitungsjahres - Form B -, die Jugendlichen über<br />

ihre Schulzeit hinaus zu Verantwortung gegenüber dem eigenen <strong>und</strong> fremden Leben zu erziehen.<br />

Ges<strong>und</strong>heitserziehung gelingt, wenn der Lehrer ges<strong>und</strong>heitsbewußtes Verhalten vorlebt. Sein pädagogisches<br />

Handeln ist angelegt auf Vorbeugung, Erhaltung <strong>und</strong> Wiedergewinnung von Ges<strong>und</strong>heit.<br />

Im Unterricht bauen die Schüler vor allem positive Einstellung zum eigenen Körper auf <strong>und</strong> entwickeln<br />

Bereitschaft zu verantwortungsvollem Umgang mit der eigenen Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> der Ges<strong>und</strong>heit<br />

anderer am Arbeitsplatz <strong>und</strong> im Alltagsleben. Sie lernen Krankheitsursachen ebenso kennen wie<br />

Vorsorge- <strong>und</strong> Erste-Hilfemaßnahmen <strong>und</strong> bringen angemessenes Verhalten bei Krankheiten in Erfahrung.<br />

Sie lernen Wege zu einer ges<strong>und</strong>en Ernährung kennen, sind sich aber auch der Gefahren bewußt,<br />

die Drogen-, Alkohol- <strong>und</strong> Nikotinkonsum sowie Medikamentenmißbrauch <strong>und</strong> Umweltgifte heraufbeschwören.<br />

Ges<strong>und</strong>heitserziehung kommt in den Unterrichtsfächern aller Berufsfelder zum Tragen, im besonderen<br />

aber in Deutsch <strong>und</strong> Sozialk<strong>und</strong>e.<br />

10 Familien- <strong>und</strong> Sexualerziehung<br />

Geschlechtlichkeit ist ein prägendes Wesensmerkmal menschlichen Seins. Sie beeinflußt den Menschen<br />

in seinem Handeln <strong>und</strong> Verhalten. Er gelangt zu personaler Entfaltung <strong>und</strong> Reife, wenn er die<br />

Sexualität annimmt, bejaht <strong>und</strong> in Verantwortung lebt.


14<br />

Die Familien- <strong>und</strong> Sexualerziehung ist für die Jugendlichen Richtschnur beim Aufbau von Einstellungen<br />

<strong>und</strong> Gefühlen mitten in seiner Persönlichkeitsentwicklung hin zum Erwachsensein. Familien<strong>und</strong><br />

Sexualerziehung zielt darauf ab, den jungen Menschen die Bedeutung einer verantwortungsbewußten<br />

Partnerschaft in Ehe <strong>und</strong> Familie offenzulegen. Sie ist bemüht, ihn auf die sich hieraus ergebenden<br />

vielfältigen Aufgaben <strong>und</strong> Pflichten vorzubereiten. So kann es ihr gelingen, dauerhafte<br />

Gemeinschaft <strong>und</strong> persönliche Bindung zu gewährleisten.<br />

Familien- <strong>und</strong> Sexualerziehung bleibt nach dem Bayerischen Gesetz über das Erziehungs- <strong>und</strong> Unterrichtswesen<br />

Teil der Gesamterziehung in Elternhaus <strong>und</strong> Schule mit dem vorrangigen Ziel der Förderung<br />

von Ehe <strong>und</strong> Familie. Hierbei klärt sie den Jugendlichen in angemessener Weise über körperliche<br />

<strong>und</strong> seelische Entwicklungsprozesse auf <strong>und</strong> unterstützt ihn, zu einem selbstverantworteten geschlechtlichen<br />

Verhalten zu gelangen. Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage kann es gelingen, vor allem durch Aufklärung<br />

<strong>und</strong> Schutzmaßnahmen Infektions- <strong>und</strong> Geschlechtskrankheiten zu verhindern oder ihnen zu<br />

begegnen. Das Erziehungsrecht von Eltern <strong>und</strong> Staat <strong>und</strong> das Persönlichkeitsrecht des jungen Menschen<br />

machen eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Erziehenden unabdingbar.<br />

11 Freizeiterziehung<br />

Freizeit ist von großer Bedeutsamkeit für die Persönlichkeitsentwicklung <strong>und</strong> Persönlichkeitsfindung<br />

des Menschen. Freizeit schafft selbstbestimmbare Freiräume für jeden einzelnen. Sie kann entlastend,<br />

ausgleichend <strong>und</strong> aufbauend wirken. Sie erhöht dann Lebensqualität <strong>und</strong> Lebensgefühl. Freizeit fördert<br />

die Entwicklung von Gemeinschaft <strong>und</strong> das Erleben des Angenommenseins in der Gruppe.<br />

Auch Jugendliche in der Berufsausbildung verfügen durch eine zunehmende Technisierung <strong>und</strong> Automatisierung<br />

vermehrt über freie Zeit. Demnach wird Erziehung zu verantwortungsbewußter Freizeitbewältigung<br />

ein zunehmend bedeutungsvolles Aufgabenfeld der Berufsschule zur individuellen Lernförderung.<br />

Für die Freizeiterziehung ergibt sich die Aufgabe, den Jugendlichen positive Formen <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />

einer selbstbestimmten Freizeitgestaltung aufzuzeigen.<br />

Diesem Ziel dienen alle unterrichtlichen Maßnahmen <strong>und</strong> Projekte, besonders die Bildungsinhalte der<br />

Unterrichtsfächer Sozialk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Deutsch.<br />

12 Musische Bildung<br />

Musische Bildung hilft dem einzelnen, sich Eigenwelt <strong>und</strong> Mitwelt zu erschließen, indem er sich die<br />

Welt durch die Vielfalt der Sinne öffnet, sie erlebt, verinnerlicht <strong>und</strong> gestaltet. Musische Bildung<br />

bedeutet Reichtum für die persönliche Lebensgestaltung. Aus ihr vermag der Mensch innere Kraft zu<br />

schöpfen.<br />

Musische Bildung wendet sich demnach an die Gesamtpersönlichkeit des Jugendlichen. Auf diese<br />

Weise dient sie der individuellen Lebensgestaltung, hilft aber auch, Gemeinschaft bewußt zu erleben<br />

<strong>und</strong> zu gestalten, am kulturellen Geschehen mitzuwirken <strong>und</strong> Anerkennung <strong>und</strong> Selbstbestätigung zu<br />

erlangen.<br />

Die Berufsschule zur individuellen Lernförderung stellt vielfältige musische Angebote bereit. In der<br />

Beschäftigung mit musischen Dingen entwickeln die Schüler Spontaneität <strong>und</strong> Kreativität, entwickeln<br />

Wahrnehmungsfähigkeit, Erlebnisvermögen <strong>und</strong> Ausdruckskraft. Sie nützen ihr ästhetisches Empfinden<br />

zur eigenen Lebensgestaltung <strong>und</strong> Freizeitbewältigung.


Musische Bildung gelangt in allen Unterrichtsfächern <strong>und</strong> Projekten zur Verwirklichung. Insbesondere<br />

bilden vielfältige Formen des Schullebens, Feste <strong>und</strong> Feiern, Schulspiele, Ausstellungen <strong>und</strong> vor allem<br />

Kooperationsveranstaltungen mit anderen Schularten eine breite Gr<strong>und</strong>lage musischer Bildung. Diese<br />

steht überdies in engem Zusammenhang mit den fächerübergreifenden Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsaufgaben,<br />

wie Freizeiterziehung, Liebe zur Heimat, Werterziehung <strong>und</strong> Pflege der deutschen Sprache.<br />

15<br />

13 Liebe zur Heimat<br />

Gesellschaftliche <strong>und</strong> technische Entwicklungen gestatten es dem Menschen der Gegenwart, sich in<br />

zunehmendem Maß die Welt zu erschließen. Verständnis für die Probleme der Welt setzt Weltoffenheit<br />

voraus. Der Mensch kann Weltoffenheit erst entwickeln <strong>und</strong> zu Völkerverständigung beitragen,<br />

wenn er sich im heimatlichen Lebensraum geborgen fühlt. Deshalb ist die Erziehung zur Heimatliebe<br />

auch ein bedeutsamer, in der Verfassung des Freistaates <strong>Bayern</strong> verankerter Bildungs- <strong>und</strong><br />

Erziehungsauftrag der Berufsschule zur individuellen Lernförderung. Liebe zur bayerischen Heimat<br />

<strong>und</strong> zum deutschen Volk steht demnach nicht im Widerspruch zum Streben nach Gemeinschaft der<br />

Völker Europas <strong>und</strong> der Völker der Welt.<br />

Im Unterricht ihres Berufsfeldes lernen die Jugendlichen auch Vielfalt <strong>und</strong> Schönheit ihrer Heimat<br />

kennen. Sie erleben, schätzen <strong>und</strong> achten die Menschen <strong>und</strong> ihr vielfältiges kulturelles Erbe. Die Begegnung<br />

mit M<strong>und</strong>art <strong>und</strong> Brauchtum, Kunst <strong>und</strong> Musik verleiht im besonderen den Schülern mit<br />

sonderpädagogischem Förderbedarf Geborgenheit, innere Sicherheit <strong>und</strong> Vertrauen bei dem Versuch,<br />

sich die Welt zu erschließen <strong>und</strong> sie zu verstehen.<br />

14 Förderung <strong>und</strong> Pflege der deutschen Sprache<br />

Sprache ist Gr<strong>und</strong>lage von Denken <strong>und</strong> Kommunikation, also Voraussetzung für menschliches<br />

Zusammenleben.<br />

Das Beherrschen von Sprache gestattet es dem jungen Menschen, Sachverhalte, Zusammenhänge,<br />

Meinungen, Gefühle <strong>und</strong> Absichten der Mitwelt gegenüber angemessen <strong>und</strong> wirkungsvoll darzulegen.<br />

Sprachkompetenz fördert <strong>und</strong> unterstützt Lernen <strong>und</strong> Leisten, mindert zugleich Versagensängste, aber<br />

auch Mißverständnisse <strong>und</strong> Konflikte im beruflichen <strong>und</strong> sozialen Umfeld.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> kommt der Entwicklung <strong>und</strong> Förderung von Sprache bei Jugendlichen mit sonderpädagogischem<br />

Förderbedarf hervorragende Bedeutung zu. Im Unterrichtsfach Deutsch wird das<br />

gr<strong>und</strong>gelegte Sprachvermögen in der gesprochenen <strong>und</strong> geschriebenen Sprache vertieft <strong>und</strong> erweitert.<br />

Sprechen, Lesen <strong>und</strong> Schreiben finden Anwendung in allen Unterrichtsfächern. Hierbei bemühen sich<br />

die Jugendlichen stets um klare Aussprache, situationsangemessene <strong>und</strong> sachgerechte Ausdrucksformen<br />

<strong>und</strong> treffende Wortwahl. Insbesondere im Blick auf die berufliche Ausbildung achten Lehrpersonen<br />

<strong>und</strong> Schüler auf Erwerb, Bildung <strong>und</strong> Anwendung vielfältiger Begriffe <strong>und</strong> situationsgemäßer<br />

Sprachformen.<br />

Bei schriftlichen Darstellungen kommt es auf eine saubere, klare <strong>und</strong> fehlerlose Form an.<br />

Auch im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - müssen Lesefähigkeit <strong>und</strong> Lesefertigkeit gefestigt <strong>und</strong><br />

ausgebaut werden mit dem Ziel des sinnerfassenden Lesens. Die Jugendlichen sollen auch zur Begegnung<br />

mit Literatur angeleitet werden; diese kann sich als persönliche Bereicherung <strong>und</strong> in der<br />

Freizeitgestaltung als gewinnbringend erweisen.


16<br />

Förderung <strong>und</strong> Pflege von Muttersprache, aber auch Einblick in gr<strong>und</strong>legende Strukturen fremder<br />

Sprachen verhelfen dem Schüler dazu, am sozialen, politischen <strong>und</strong> geistigen Leben teilzunehmen <strong>und</strong><br />

eröffnen ihm die Möglichkeit einer personalen <strong>und</strong> sozialen Integration.<br />

15 Friedenserziehung<br />

Wunsch <strong>und</strong> Sehnsucht nach innerem <strong>und</strong> äußerem Frieden begleiten den Menschen von Beginn des<br />

Seins an. Frieden bedeutet für ihn ein erstrebenswertes Gut, das ohne Freiheit weder denkbar noch<br />

erreichbar ist.<br />

Angesichts der Bedrohung des Friedens durch Gewalt, Umweltzerstörung <strong>und</strong> Mißachtung von Menschenrechten<br />

vielenorts muß der Forderung in der Verfassung des Freistaates <strong>Bayern</strong> Nachdruck<br />

verliehen werden, "die Segnungen des Friedens, der Menschlichkeit <strong>und</strong> des Rechts dauernd zu sichern".<br />

Erziehung zum Frieden vollzieht sich auf personaler <strong>und</strong> gesellschaftlicher Ebene. Erst wenn der<br />

Mensch mit sich im Frieden ist, vermag er dieses Geschenk auch in das Zusammenleben einzubringen.<br />

Er begegnet den Mitmenschen mit Toleranz, trägt Konflikte angemessen aus, ist bei Entscheidungen<br />

stets seinem Gewissen verantwortlich <strong>und</strong> lehnt jede Art von Gewalt ab. Bereitschaft zum Frieden mit<br />

dem Nächsten bedeutet auch Bereitschaft zur Verständigung mit anderen Völkern <strong>und</strong> mit Fremden im<br />

eigenen Land.<br />

Friedenserziehung muß dem Jugendlichen in der Berufsschule zur individuellen Lernförderung Wege<br />

aufzeigen, mit eigenen <strong>und</strong> fremden Aggressionen angemessen umzugehen, Gewalt zur Durchsetzung<br />

von Interessen <strong>und</strong> als Mittel zur Problemlösung abzulehnen sowie soziale Spannungen <strong>und</strong> Konflikte<br />

aufzuarbeiten. Hierbei erwächst den Lehrpersonen in ihrer Vorbildfunktion eine wichtige Aufgabe,<br />

indem sie mit den Schülern gemeinsam ein angst- <strong>und</strong> gewaltfreies, vertrauensvolles Schulklima<br />

schaffen.<br />

Friedenserziehung hilft dem jungen Menschen, seine Beeinträchtigungen anzunehmen <strong>und</strong> zu positiver<br />

Selbsteinschätzung <strong>und</strong> Ich-Stärke zu gelangen.


17<br />

Profile der Unterrichtsfächer<br />

Der Lehrplan gliedert sich in drei Bereiche:<br />

- Lernziele <strong>und</strong> Lerninhalte<br />

- Hinweise zum Unterricht<br />

- Individuelle Fördermöglichkeiten / Fächerübergreifende Aspekte<br />

Lernziele <strong>und</strong> Lerninhalte sind verbindlich. Sie beruhen auf dem Gr<strong>und</strong>gesetz für die B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland <strong>und</strong> der Verfassung des Freistaates <strong>Bayern</strong>. Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage trifft der Lehrer Entscheidungen<br />

in pädagogischer Verantwortung. Lehrplangestaltung <strong>und</strong> die in der St<strong>und</strong>entafel ausgewiesenen<br />

Förderst<strong>und</strong>en gewährleisten den nötigen pädagogischen Freiraum, um dem individuellen<br />

Förderbedarf der Schüler gerecht zu werden.<br />

Mittelpunkt des gesamten Unterrichts ist die Fachpraxis. An ihr orientieren sich die fachtheoretischen<br />

Lernziele <strong>und</strong> Lerninhalte. Im praktischen Unterricht erlernen die Schüler Gr<strong>und</strong>kenntnisse, Fähigkeiten<br />

<strong>und</strong> Fertigkeiten des jeweiligen Berufsfeldes. Demnach kommt dem "Lernen durch Handeln"<br />

gr<strong>und</strong>legende Bedeutung zu.<br />

Die Verwirklichung dieses Anspruches erfolgt im wesentlichen im Projektorientierten Unterricht.<br />

Inhalte <strong>und</strong> Gestaltung des Lehrplans sind darauf ausgerichtet.<br />

Wesentliche Elemente dieses Unterrichts sind:<br />

- fächerübergreifende Planung <strong>und</strong> Durchführung,<br />

- angemessene Zeitdauer,<br />

- Orientierung am Produkt.<br />

Projektorientierter Unterricht gelingt erst durch Zusammenarbeit, er setzt Teamfähigkeit der Lehrkräfte<br />

im Hinblick auf Vorbereitung, Durchführung <strong>und</strong> Nachbereitung voraus.<br />

Eine flexible Handhabung der St<strong>und</strong>entafel erweist sich hierbei als nützlich. Dennoch ist es geboten,<br />

das vorgegebene Jahresst<strong>und</strong>enmaß der Unterrichtsfächer einzuhalten.<br />

Lernziele <strong>und</strong> Lerninhalte, deren Umsetzung im Projektorientierten Unterricht nicht möglich ist, bedürfen<br />

vor allem lehrgangsmäßige Formen der Unterrichtsgestaltung.<br />

Das Berufsvorbereitungsjahr - Form B - beinhaltet überdies ein Betriebspraktikum. Es betont den<br />

fachpraktischen Schwerpunkt <strong>und</strong> bietet den Schülern Einblick in den Betriebsalltag.<br />

Das Berufsvorbereitungsjahr - Form B - mit den Schwerpunkten<br />

- Diagnostik,<br />

- Projektorientierter Unterricht <strong>und</strong><br />

- Betriebspraktikum<br />

hilft dem Jugendlichen auf dem Weg zur Berufsausbildung <strong>und</strong> des Erwachsenwerdens. Es leistet<br />

damit einen wesentlichen Beitrag zu seiner Persönlichkeitsbildung <strong>und</strong> gesellschaftlichen Integration.


18<br />

1 Fachpraxis<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Ziele<br />

Die Fachpraxis gewährt den Schülern Einblick in elementare Zusammenhänge der von Technik geprägten<br />

Welt <strong>und</strong> vermittelt erste Erfahrungen im Bereich des gewählten Berufsfeldes.<br />

Der Unterricht in der Fachpraxis regt durch die Vielfalt von Anwendungsmöglichkeiten zum praktischen<br />

Denken <strong>und</strong> zum Begreifen wirtschaftlich orientierter Denk-, Ausdrucks- <strong>und</strong> Arbeitsformen an.<br />

Die Fachpraxis unterstützt die Schüler auf ihrem Weg zur Ausbildungsreife <strong>und</strong> stellt wichtige Gr<strong>und</strong>lagen<br />

für ihre berufliche Ausbildung bereit.<br />

Allgemein versteht man unter dem Begriff Fachpraxis das praktische Arbeiten <strong>und</strong> Produzieren mit<br />

den verschiedensten Materialien. Im Berufsfeld <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> ist die Warenverkaufsk<strong>und</strong>e<br />

der zentrale Schwerpunkt des Unterrichts mit dem den Schülern, vorwiegend projektorientiert,<br />

die Lernziele <strong>und</strong> Lerninhalte der Praxis des Verkaufens vermittelt werden.<br />

Im Schwerpunkt Lagerwirtschaft werden durch die Fachk<strong>und</strong>e Kenntnisse <strong>und</strong> Fertigkeiten vom<br />

Wareneingang bis zur Warenausgabe erworben.<br />

Unterricht, Erziehung <strong>und</strong> Förderung<br />

Die Schüler erwerben vielfältige Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten im gewählten Berufsfeld.<br />

Im handelndem Lernen mit Material, Ware <strong>und</strong> Dienstleistung lernen sie mit berufstypischen Werkzeugen,<br />

Geräten <strong>und</strong> Maschinen sachgerecht <strong>und</strong> gefahrenbewußt umzugehen,<br />

- vertiefen individuelle Gr<strong>und</strong>fertigkeiten, Neigungen <strong>und</strong> Interessen,<br />

- steigern Vorstellungsvermögen <strong>und</strong> Kreativität,<br />

- erwerben bei der Einübung neuer Arbeitstechniken handwerklich-motorische Fertigkeiten,<br />

- festigen Arbeitshaltungen wie Selbständigkeit, Genauigkeit, Sorgfalt, Ausdauer <strong>und</strong> Urteilsfähigkeit,<br />

- erweitern gr<strong>und</strong>legende Kenntnisse des kaufmännischen Rechnens,<br />

- üben projektorientiert Präsentation <strong>und</strong> Verkauf von Waren,<br />

- lernen die Vorgänge vom Wareneingang bis zur Warenausgabe kennen,<br />

- gewinnen eine wirklichkeitsnahe Einschätzung ihrer Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Grenzen,<br />

- steigern im Umgang mit Menschen Selbstwertgefühl <strong>und</strong> Verantwortungsbewußtsein.<br />

Das Gefahrenbewußtsein der Schüler wird geschärft, damit sie beim Umgang mit Werkzeugen, Geräten<br />

<strong>und</strong> Maschinen die Sicherheitsbestimmungen verbindlich einhalten.<br />

Ordnung am Arbeitsplatz <strong>und</strong> fachgerechte Nutzung <strong>und</strong> Pflege von Werkzeugen, Geräten <strong>und</strong> Maschinen<br />

sind Gr<strong>und</strong>voraussetzungen der Fachpraxis.<br />

Die Schüler achten auf eine ökonomische Verwendung von Materialien. Sie entwickeln Gespür für<br />

den Wert der Ausstattung <strong>und</strong> der Ware.<br />

Die Kenntnis der Fachsprache ist unumgänglich.<br />

Die individuellen Fördermaßnahmen beziehen sich im wesentlichen auf Wahrnehmung, Motorik,<br />

technisches Verständnis, Abstraktionsvermögen <strong>und</strong> Gefahrenbewußtsein.


Für den Projektorientierten Unterricht ist die Fachpraxis das herausgehobene Unterrichtsfach. Aus<br />

seinen Lernzielen <strong>und</strong> Lerninhalten werden in Zusammenarbeit mit den Unterrichtsfächern Fachtheorie,<br />

<strong>Wirtschaft</strong>srechnen, Datenverarbeitung sowie Deutsch <strong>und</strong> Sozialk<strong>und</strong>e wesentliche Aufgabenstellungen<br />

geübt <strong>und</strong> nach fachlichen Gesichtspunkten des Berufsfeldes zum Abschluß gebracht.<br />

Zeichnend <strong>und</strong> gestaltend lernen die Schüler gr<strong>und</strong>legende berufsbezogene Arbeitstechniken zu Anfertigung,<br />

Gestaltung <strong>und</strong> Einsatz von Werbemitteln kennen. Der Unterricht hilft, Ideen gestalterisch<br />

festzuhalten, dem K<strong>und</strong>en zu vermitteln <strong>und</strong> fördert das Vorstellungsvermögen. Er führt die Gr<strong>und</strong>kenntnisse<br />

aus dem Unterricht im Zeichnen der Schule zur individuellen Lernförderung fort.<br />

Wesentliches Ziel ist die Fähigkeit, Informationen dem Betrachter zu vermitteln, ihn dafür zu interessieren<br />

<strong>und</strong> zum Konsum anzuregen.<br />

Der Unterricht führt von der unmittelbaren Begegnung mit der Ware zu Skizze <strong>und</strong> ausgearbeitetem<br />

Werbemittel.<br />

In handlungsorientiertem Lernen vertiefen die Schüler Kenntnisse von Zeichnungsnormen <strong>und</strong> Formen<br />

üblicher Darstellung,<br />

- schulen <strong>und</strong> fördern ihre kreativen Fähigkeiten,<br />

- gewinnen Sicherheit im Skizzieren,<br />

- lernen, ansprechende Werbemittel herzustellen,<br />

- üben gr<strong>und</strong>legende Arbeitsweisen, wie zielgerichtetes Beobachten <strong>und</strong> Zuordnen sowie<br />

Zeichnen <strong>und</strong> Beschriften,<br />

- festigen Arbeitshaltungen wie Genauigkeit, Sorgfalt, Sauberkeit, Ordnungssinn <strong>und</strong> Ausdauer.<br />

Sie bilden wichtige Gr<strong>und</strong>lagen der Ausbildungsreife.<br />

Unter Berücksichtigung des fächerübergreifenden Aspekts werden Lernverbindungen zu den übrigen<br />

Fächern hergestellt.<br />

19<br />

2 Fachtheorie<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Ziele<br />

Der Unterricht in Fachtheorie verschafft gr<strong>und</strong>legende Einsichten in Aufgaben <strong>und</strong> Möglichkeiten des<br />

Berufsfeldes. Dadurch kommt ihr eine bedeutende Stellung zu. Die Fachtheorie vermittelt elementares<br />

Wissen <strong>und</strong> fachliche Voraussetzung für Beschaffung, Lagerung <strong>und</strong> Verkauf.<br />

Unterricht, Erziehung <strong>und</strong> Förderung<br />

Die Schüler erwerben Kenntnisse <strong>und</strong> Fähigkeiten im gewählten Berufsfeld. Sie lernen die Gr<strong>und</strong>lagen<br />

der Herstellung <strong>und</strong> des Einsatzes berufstypischer Materialien kennen. Theoretische Gr<strong>und</strong>lagen für<br />

den Einsatz von Werkzeugen, Geräten <strong>und</strong> Maschinen sind Bestandteil dieses Faches.<br />

Im engen Bezug zur Fachpraxis erfahren die Schüler in der Fachtheorie die Unfallverhütungsvorschriften<br />

der Berufsgenossenschaft,<br />

- durchdringen schlußfolgernd Sachzusammenhänge in wechselnden Aufgabenstellungen,<br />

- fassen Sachprobleme angemessen in Sprache,<br />

- entnehmen aus Diagrammen <strong>und</strong> Schaubildern Informationen <strong>und</strong> verwerten sie weiter,<br />

- erfahren Notwendigkeit <strong>und</strong> Regeln wirtschaftlich orientierten Verhaltens,


20<br />

- lernen zwischen Einnahmen <strong>und</strong> Ausgaben zu unterscheiden,<br />

- sehen Auswirkungen <strong>und</strong> Zusammenhänge zwischen Verkäuferverhalten <strong>und</strong> Geschäftserfolg,<br />

- entwickeln Arbeitshaltungen wie Genauigkeit, Ausdauer, Selbständigkeit, planmäßiges <strong>und</strong><br />

zielgerichtetes Vorgehen,<br />

- erleben ihren persönlichen Lernfortschritt,<br />

- gewinnen zunehmend eine angemessene Selbsteinschätzung.<br />

Das unterschiedliche Lern- <strong>und</strong> Leistungsverhalten der Schüler erfordert individuelle Förderung in den<br />

Bereichen Wahrnehmung, Gedächtnis <strong>und</strong> Konzentrationsfähigkeit.<br />

Unter Berücksichtigung des projektorientierten Aspektes werden Lernverbindungen zu Fachpraxis,<br />

<strong>Wirtschaft</strong>srechnen, Datenverarbeitung, Deutsch <strong>und</strong> Sozialk<strong>und</strong>e hergestellt.<br />

3 <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Ziele<br />

Der Unterricht im <strong>Wirtschaft</strong>srechnen hilft den Schülern, quantifizierbare Sachprobleme der Umwelt<br />

zu begreifen, zu ordnen <strong>und</strong> zu lösen. Er führt sie zunehmend zur selbständigen Bewältigung von<br />

Anforderungen im Beruf <strong>und</strong> Alltag.<br />

Er dient der Entwicklung problemlösenden Denkens, schult Rechenfertigkeiten <strong>und</strong> führt zum sicheren<br />

Rechnen. Schätzen, Zählen, Messen, Rechnen <strong>und</strong> Berechnen haben für planendes Handeln gr<strong>und</strong>legende<br />

Bedeutung. Voraussetzung hierfür sind Verständnis für Mengen <strong>und</strong> Zahlbegriffe, für Zahlenräume<br />

<strong>und</strong> Operationen, für Größen, für geometrische Formen <strong>und</strong> Beziehungen. Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage<br />

lernen die Schüler, mathematische Zusammenhänge zu erschließen.<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Erwerb sachbezogener <strong>und</strong> klarer Begriffe, Abfolge der Gedankenführung sowie<br />

systematische Vorgehensweisen sind wesentliche Bedingungen mathematischen Arbeitens. Das Umgehen<br />

mit der Formelsammlung verhilft zu mathematischem Verständnis <strong>und</strong> ist Gr<strong>und</strong>lage mathematischer<br />

Operationen.<br />

Durch den Einsatz von Medien <strong>und</strong> Hilfsmittel wie Taschenrechner <strong>und</strong> Computer trägt der Unterricht<br />

im <strong>Wirtschaft</strong>srechnen auch den Veränderungen der technisierten Umwelt Rechnung.<br />

Unterricht, Erziehung <strong>und</strong> Förderung<br />

Der Unterricht berücksichtigt das individuelle Lern- <strong>und</strong> Leistungsvermögen der Schüler. Er führt<br />

handlungsorientiert von konkreten Sachsituationen über mathematische Darstellungsformen zum<br />

Erwerb von Begriffen <strong>und</strong> zur Beherrschung von Operationen. Eine lebensnahe Unterrichtsgestaltung<br />

läßt die Schüler Beziehungen ihrer Erfahrungswelt in neuen Zusammenhängen erfahren <strong>und</strong> verstehen.<br />

Planmäßige Formen motivierender <strong>und</strong> vielfältiger Übungsarbeit sichern den Unterrichtserfolg.<br />

Das <strong>Wirtschaft</strong>srechnen hat im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - aufgr<strong>und</strong> seiner Komplexität <strong>und</strong><br />

Anforderungen an das abstrakte Denken einen herausgehobenen Stellenwert. Es ist nicht nur Anwendungsfeld<br />

erlernter Operationen, es ist auch Mittel zur Aktivierung operativen <strong>und</strong> problemlösenden<br />

Denkens.<br />

Dem überschlagenden Rechnen, dem Schätzen <strong>und</strong> dem Kopfrechnen kommen besondere Bedeutung<br />

zu.


21<br />

Im <strong>Wirtschaft</strong>srechnen festigen die Schüler ihre Vorstellungen von Zahlenräumen,<br />

- rechnen in Sachzusammenhängen,<br />

- üben schlußfolgerndes Denken in praxisbezogenen Aufgabenstellungen,<br />

- fassen mathematische Probleme angemessen in Sprache,<br />

- wenden gr<strong>und</strong>legende, im beruflichen Schulwesen gebräuchliche Formeln an,<br />

- gehen mit Formelsammlungen sicher um,<br />

- arbeiten aus Textaufgaben die gegebenen <strong>und</strong> gesuchten Größen heraus <strong>und</strong> erfassen sie in<br />

Formeln,<br />

- vertiefen den Umgang mit dem Taschenrechner,<br />

- erweitern die Kenntnisse im Umgang mit dem Computer bei der Tabellenkalkulation, bei der<br />

Bearbeitung von Lernprogrammen <strong>und</strong> wenden kommerzielle Programme aus dem jeweiligen<br />

Berufsfeld an,<br />

- festigen Arbeitshaltungen wie Selbständigkeit, Genauigkeit, Ausdauer, planmäßiges <strong>und</strong><br />

zielgerechtes Vorgehen.<br />

Gedankliche Durchdringung <strong>und</strong> sachgerechte Beschreibung mathematischer Sachverhalte gebieten<br />

den sorgfältigen Gebrauch der Sprache.<br />

<strong>Wirtschaft</strong>srechnen findet im besonderen Maße im Projektorientierten Unterricht Anwendung.<br />

4 Datenverarbeitung / Schreibtechnik<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Ziele<br />

Das Unterrichtsfach Datenverarbeitung / Schreibtechnik vermittelt den Schülern Kenntnisse über<br />

die Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen des Einsatzes neuer Informationstechnologien im Rahmen des Berufsfeldes.<br />

Darüberhinaus wird den Schülern die Veränderung ihrer Umwelt durch neue Technologien<br />

bewußt gemacht. Auf der Basis bekannter Techniken werden sie so auch zu einem verantwortungsvollen<br />

Umgang mit den neuen Informationstechnologien hingeführt.<br />

Neben berufspropädeutischen sind auch anwendungsorientierte Elemente aus der Schreibtechnik von<br />

Bedeutung. Dabei werden Kenntnisse, Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten im kognitiven, motorischen <strong>und</strong><br />

emotionalen Bereich geschult.<br />

Unterricht, Erziehung <strong>und</strong> Förderung<br />

Die Anforderungen des Berufsfeldes bestimmen die Voraussetzungen für Hard- <strong>und</strong> Software.<br />

Die Erstellung eigener Programme ist nicht Ziel des Unterrichts. Vielmehr vertiefen die Schüler in der<br />

Datenverarbeitung ihre Kenntnisse aus der Schule zur individuellen Lernförderung,<br />

- setzen berufsübliche Hardware <strong>und</strong> kommerzielle Software ein,<br />

- arbeiten mit einem Textverarbeitungsprogramm,<br />

- verwenden individuelle <strong>und</strong> differenzierte Lernprogramme,<br />

- lernen Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen des Computereinsatzes kennen,<br />

- festigen Arbeitshaltungen wie Selbständigkeit, Genauigkeit, Ausdauer, planmäßiges <strong>und</strong> zielgerichtetes<br />

Vorgehen.<br />

Für Schüler besitzt der Computer starken Motivationscharakter. Dieser ist im Rahmen des Projektorientierten<br />

Unterrichts zu nutzen.


22<br />

5 Religionslehre / Ethik<br />

Katholische Religionslehre<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Ziele<br />

Die Vorbereitung auf das Arbeitsleben erfordert mehr als eine bloße Vermittlung von Kenntnissen <strong>und</strong><br />

Fähigkeiten für eien spätere Berufstätigkeit. Immer geht es auch um Menschenbildung <strong>und</strong> damit um<br />

die Hinführung zu kulturellen, ethischen <strong>und</strong> religiösen Werten. Im Prozeß ständiger Neuerungen in<br />

Technik, <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> erscheint Persönlichkeitsstabilisierung unumgänglich. Religion<br />

kann die Identität des jungen Menschen stärken, ihm Lebensorientierung geben <strong>und</strong> ihn zu gesellschaftlich<br />

mitverantwortlichem Handeln <strong>und</strong> Verhalten motivieren. Der Religionsunterricht im Berufsvorbereitungsjahr<br />

- Form B - will mit der christlichen Sicht von Welt <strong>und</strong> Mensch vertraut machen<br />

<strong>und</strong> dazu beitragen, daß Persönlichkeitsbildung <strong>und</strong> Berufsvorbereitung einander durchdringen.<br />

Katholischer Religionsunterricht wird von folgenden gr<strong>und</strong>legenden Zielvorstellungen geleitet:<br />

- Die Schüler sollen Fragen nach dem eigenen Ich <strong>und</strong> nach der persönlichen <strong>und</strong> gemeinsamen<br />

Zukunft stellen <strong>und</strong> Antworten der kirchlichen Glaubensgemeinschaft neu entdecken lernen.<br />

- Die Schüler sollen Spannungsfelder menschlichen Lebens klarer erkennen <strong>und</strong> offen werden<br />

für eine Bewältigung in Orientierung an der lebensbejahenden, ermutigenden <strong>und</strong> stärkenden<br />

Botschaft des christlichen Glaubens.<br />

- Die Schüler sollen die Welt der Arbeit mit ihren Möglichkeiten, Herausforderungen <strong>und</strong> Grenzen<br />

besser verstehen <strong>und</strong> Wege christlich verantworteten Handelns in Arbeit <strong>und</strong> Freizeit<br />

kennenlernen.<br />

Unterricht, Erziehung <strong>und</strong> Förderung<br />

Die jungen Menschen sollen vor allem im Religionsunterricht erfahren, daß sie unabhängig von beruflicher<br />

Leistungsfähigkeit als Person angenommen sind <strong>und</strong> eine unverlierbare Würde haben. Sein<br />

Profil als Schulfach gewinnt der Religionsunterricht aus der wechselseitigen Erhellung von Lebenssituation<br />

<strong>und</strong> Glaube. Über den Regelunterricht hinaus dienen projektorientierte Unterrichtsverfahren,<br />

Angebote der Besinnung <strong>und</strong> Meditation, aber auch Feiern im Schulleben <strong>und</strong> Gottesdienste der<br />

Zielsetzung des Religionsunterrichts <strong>und</strong> vertiefen die Einsicht in Lebenszusammenhänge. Der Person<br />

des Religionslehrers kommt eine wesentliche Bedeutung zu. Junge Menschen sollen im Berufsvorbereitungsjahr<br />

erfahren können, daß jemand da ist, der ein offenes Ohr für sie hat <strong>und</strong> sie in ihrer<br />

Suche nach Antworten auf Lebens- <strong>und</strong> Glaubensfragen ein Stück weit begleitet.<br />

Für den katholischen Religionsunterricht wird derzeit der mit Bekanntmachung vom 26.4.1978 (KMBl<br />

I 1978, So.-Nr. 30) eingeführte Lehrplan herangezogen.<br />

Evangelische Religionslehre<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Ziele<br />

Die berufliche Bildung wird durch ständige Neuerungen in <strong>Wirtschaft</strong>, Technik <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> vor<br />

immer neue Anforderungen <strong>und</strong> Aufgaben gestellt.


Von den Jugendlichen wird daher mehr Offenheit für die Probleme der Arbeitswelt <strong>und</strong> Bereitschaft<br />

zur Übernahme von Verantwortung am Arbeitsplatz gefordert. Daher beschränkt sich das Berufsvorbereitungsjahr<br />

- Form B - bei der Einführung der Jugendlichen in die Welt der Arbeit nicht auf die<br />

Vermittlung von Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten, sondern sieht auch die Förderung der sittlichen <strong>und</strong><br />

charakterlichen Entwicklung der Heranwachsenden als Ausbildungsziel. Dabei kommt dem Religionsunterricht<br />

eine wichtige Bedeutung zu. Er hilft den Jugendlichen bei der Beantwortung ihrer Fragen<br />

nach sinnerfülltem Leben <strong>und</strong> bei der Bewältigung ihrer Probleme, die sich beim Eintritt in das Berufsleben<br />

ergeben.<br />

Im einzelnen geht es im evangelischen Religionsunterricht vor allem um die folgenden Ziele:<br />

- Der christliche Glaube soll als Hilfe bei Fragen nach dem eigenen Ich <strong>und</strong> nach der persönlichen<br />

<strong>und</strong> gemeinsamen Zukunft erfahren werden.<br />

- Die Jugendlichen sollen die christliche Botschaft als Angebot erkennen, das ihnen hilft, in den<br />

Spannungsfeldern der menschlichen Existenz verantwortlich zu handeln.<br />

- Die Ausrichtung an der Botschaft Jesu <strong>und</strong> <strong>und</strong> an biblischen Weisungen soll nicht als Einengung<br />

persönlicher Freiheit verstanden werden, sondern als Ermöglichung jener Freiheit, die<br />

ein erfülltes Leben ausmacht.<br />

23<br />

Unterricht, Erziehung <strong>und</strong> Förderung<br />

Die jungen Menschen bestimmen in dieser Lebensphase ihre Lebensziele immer stärker selbst. Der<br />

evangelische Religionsunterricht setzt deshalb im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - den inhaltlichen<br />

Schwerpunkt auf problemorientierte Themen. Er begleitet sie bei der oft schwierigen Aufgabe, den<br />

richtigen Weg für ihre persönliche Zukunft zu finden. Ein schülernaher Unterricht soll durch Erfahrungen<br />

aus dem Projektorientierten Unterricht gefördert werden.<br />

Im übrigen gelten auch für das Berufsvorbereitungsjahr - Form B - die im "Auftrag des Religionsunterrichts"<br />

(Amtsblatt für die Evangelisch-Lutherische Kirche in <strong>Bayern</strong> Nr. 5 vom 9. März 1992, S.<br />

77 ff) angeführten Ziele.<br />

Für den evangelischen Religionsunterricht wird derzeit der mit der Bekanntmachung vom 12.04.1977<br />

(KMBl I 1977 So.-Nr. 10) eingeführte Lehrplan herangezogen.<br />

Ethik<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Ziele<br />

Jugendliche im Berufsvorbereitungsjahr - Form B -, die am katholischen oder evangelischen Religionsunterricht<br />

nicht teilnehmen, werden in dem Ersatzpflichtfach Ethik unterrichtet.<br />

Die Vermittlung der Erkenntnis, daß eine plurale Gesellschaft nicht ohne allgemein gültige <strong>und</strong> anerkannte<br />

Werte existieren kann, ist eine wesentliche Aufgabe des Ethikunterrichts. Normen - sei es in<br />

der Gestalt des Gr<strong>und</strong>gesetzes der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland oder der Verfassung des Freistaates<br />

<strong>Bayern</strong> - sollen dem Heranwachsenden so vermittelt werden, daß sie ihn zur eigenverantwortlichen<br />

Lebensgestaltung befähigen. Oberste Maxime des Ethikunterrichts ist Artikel 1 des Gr<strong>und</strong>gesetzes,<br />

wonach die Würde des Menschen unantastbar ist.


24<br />

Unterricht, Erziehung <strong>und</strong> Förderung<br />

Der Ethikunterricht setzt sich vor allem mit den Themen Toleranz, Verantwortungsbereitschaft <strong>und</strong><br />

Gewissensbildung auseinander. Die elementaren Gr<strong>und</strong>kenntnisse über verschiedene Religionen <strong>und</strong><br />

Weltanschauungen sollen den Jugendlichen helfen, ihr Menschen- <strong>und</strong> Weltbild zu erweitern <strong>und</strong><br />

gegebenenfalls neu zu klären.<br />

Auch im Ethikunterricht werden die Themen schülernah behandelt, Verbindungen zum Projektorientierten<br />

Unterricht werden hergestellt, Erfahrungen werden aufgegriffen <strong>und</strong> eingeordnet.<br />

Für den Ethikunterricht wird der mit der Bekanntmachung vom 16.2.1982 (KMBl I 1982 So.-Nr. 4)<br />

eingeführte Lehrplan herangezogen.<br />

6 Deutsch<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Ziele<br />

Sprache ist die Gr<strong>und</strong>lage zwischenmenschlicher Verständigung. Ihr angemessener Gebrauch erhöht<br />

die Möglichkeiten einer gesellschaftlichen Integration. Aus diesem Gr<strong>und</strong> entwickelt der Unterricht im<br />

Fach Deutsch die in der Schule zur individuellen Lernförderung vermittelten sprachlichen Fähigkeiten<br />

weiter. Ziel ist hierbei das selbständige sprachliche Handeln des Schülers. Dieses ist Voraussetzung,<br />

um den sprachlichen Anforderungen im Alltags- <strong>und</strong> Berufsleben gerecht zu werden.<br />

Unterricht, Erziehung <strong>und</strong> Förderung<br />

Das unterschiedliche Lern- <strong>und</strong> Leistungsvermögen von Schülern der Berufsschule zur individuellen<br />

Lernförderung führt zur Notwendigkeit, daß sich der Deutschunterricht am Leistungsstand des einzelnen<br />

Schülers orientiert. Deshalb erfährt er eine individuelle Förderung, die sich an seinem Entwicklungsstand,<br />

seinen Fähigkeiten <strong>und</strong> Neigungen ausrichtet.<br />

Abwechslungsreicher <strong>und</strong> interessanter Deutschunterricht, geprägt von lebenspraktischen <strong>und</strong> berufsbezogenen<br />

Lerninhalten, gewährleistet die Verwirklichung der individuellen Förderung. Hierbei<br />

kommt dem stetigen Üben besondere Bedeutung zu.<br />

Darüber hinaus fördert <strong>und</strong> erweitert der Deutschunterricht die Sprachkompetenz ausländischer Schüler<br />

<strong>und</strong> leistet einen Beitrag zu deren gesellschaftlicher Eingliederung.<br />

Gesprochene <strong>und</strong> geschriebene Sprache vollzieht sich stets in allen Unterrichtsfächern. Daraus ergibt<br />

sich die Notwendigkeit, im Rahmen des fächerübergreifenden Aspekts das Unterrichtsfach Deutsch<br />

mit diesen zu verknüpfen.<br />

Der Lehrplan gliedert sich in folgende Bereiche:<br />

- Situationsangemessen sprechen<br />

- Sachgerecht schreiben<br />

- Sprache betrachten<br />

- Richtig schreiben<br />

- Lesen / Mit Texten umgehen<br />

Da sich Sprache stets als Ganzes versteht <strong>und</strong> alle Bereiche umfaßt, ist es geboten, daß der Lehrer<br />

diese einzelnen Elemente angemessen miteinander verbindet.


Im Bereich "Situationsangemessen sprechen" erwirbt der Schüler vor allem die Fähigkeit, Sprache in<br />

lebensnahen Situationen wirkungsvoll zu verwenden.<br />

Schwerpunkt des Bereichs "Sachgerecht schreiben" bildet das Verfassen lebenspraktischer Texte.<br />

Im Hinblick auf die Erweiterung der Sprachkompetenz haben die Bereiche "Sprache betrachten" <strong>und</strong><br />

"Richtig schreiben" dienende Funktion.<br />

Aus der angestrebten Eingliederung der Schüler in die Arbeits- <strong>und</strong> Berufswelt ergibt sich für den<br />

Bereich "Lesen / Mit Texten umgehen" ein besonderer Stellenwert. Neben dem Lesen von literarischen<br />

Texten steht für sie insbesondere der Umgang mit Gebrauchstexten im Mittelpunkt. Hier erwerben<br />

sie die Fähigkeit, Fachbücher <strong>und</strong> Prüfungstexte zu bearbeiten <strong>und</strong> somit berufliche Qualifikationen<br />

zu erlangen.<br />

25<br />

7 Sozialk<strong>und</strong>e<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Ziele<br />

Die freiheitliche demokratische Gr<strong>und</strong>ordnung lebt von der Mitwirkung des einzelnen an der Gestaltung<br />

des öffentlichen Lebens. Dies macht es notwendig, daß jeder Bürger über sachliche Information<br />

verfügt <strong>und</strong> zu politischem Urteilsvermögen fähig ist. So wird eine verantwortungsvolle Mitwirkung<br />

am öffentlichen Leben gewährleistet, die auf dem Gr<strong>und</strong>gesetz der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />

<strong>und</strong> der Verfassung des Freistaates <strong>Bayern</strong> beruht. Diesem Bildungsauftrag trägt das Unterrichtsfach<br />

Sozialk<strong>und</strong>e Rechnung, das im wesentlichen die politische Bildung zum Inhalt hat.<br />

Im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - wird die mit dem Lehrplan der Schule zur individuellen Lernförderung<br />

gr<strong>und</strong>gelegte politische Bildung weitergeführt <strong>und</strong> vertieft.<br />

Im Sozialk<strong>und</strong>eunterricht lernen die Schüler im wesentlichen,<br />

- sich für politische, soziale, rechtliche <strong>und</strong> wirtschaftliche Fragen zu interessieren,<br />

- die Bedeutung der Menschenrechte zu begreifen,<br />

- daß der Staat den Schutz dieser Rechte <strong>und</strong> der persönlichen Freiheit gewährt,<br />

- daß freie Meinungsäußerung <strong>und</strong> politische Willensbildung den staatlichen Einfluß kontrollieren,<br />

- daß beim Ringen um Lösungen demokratische Spielregeln eingehalten werden müssen <strong>und</strong><br />

Kompromißbereitschaft unverzichtbar ist,<br />

- daß es sich lohnt, die freiheitliche demokratische Gr<strong>und</strong>ordnung anzuerkennen <strong>und</strong> für sie einzutreten,<br />

- selbst Verantwortung zu übernehmen <strong>und</strong> im Rahmen ihrer Möglichkeiten gesellschaftliche<br />

<strong>und</strong> politische Aufgaben wahrzunehmen.<br />

Unterricht, Erziehung <strong>und</strong> Förderung<br />

Ausgangspunkt des Sozialk<strong>und</strong>eunterrichts sind aktuelle Fragenkreise <strong>und</strong> Probleme, die sich aus dem<br />

unmittelbaren Erlebens- <strong>und</strong> Erfahrungsbereich des Schülers ergeben. Dies erleichtert das Erfassen<br />

von spezifischen politischen Fragestellungen. Bei ihrer Bearbeitung bringen die Schüler Vorwissen<br />

<strong>und</strong> Erfahrungen ein, äußern ihre Meinung <strong>und</strong> informieren sich durch Medien wie Presse, R<strong>und</strong>funk<br />

<strong>und</strong> Fernsehen.<br />

Im besonderen motivieren Befragung, Interview <strong>und</strong> konkrete Beobachtung die Schüler <strong>und</strong> führen zu<br />

selbständigem Nachdenken über politische <strong>und</strong> gesellschaftliche Fragen. Durch stetes Hinterfragen der<br />

eigenen Position gelangen die Schüler mehr <strong>und</strong> mehr zu Urteilsvermögen <strong>und</strong> persön-


26<br />

licher Meinungsbildung. Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage vermögen sie ihre eigene Stellung kritisch zu überprüfen,<br />

diese gegebenenfalls zu verändern <strong>und</strong> Vorurteile abzubauen.<br />

In der Auseinandersetzung mit Andersdenkenden entwickeln die Schüler Toleranz, die dort ihre Grenzen<br />

erfährt, wo ethische Normen oder die freiheitliche demokratische Gr<strong>und</strong>ordnung unserer Gesellschaft<br />

verletzt werden.<br />

Auf der Gr<strong>und</strong>lage des Gesamtkonzepts für die politische Bildung in der Schule (KWMBl I 1991 So.-<br />

Nr. 4) unterstützt der Sozialk<strong>und</strong>eunterricht die Schüler auf dem Weg zu politisch mündigen Bürgern.<br />

Die Verwirklichung der Lerninhalte vollzieht sich in enger Verknüpfung mit allen Unterrichtsfächern.<br />

Nicht nur auf dem Weg des kognitiven Lernens, sondern auch durch handelndes Lernen im Umgang<br />

miteinander erwerben die Schüler Werthaltungen. Dies gelingt im wesentlichen durch Arbeits- <strong>und</strong><br />

Gesprächsformen wie Rollenspiel, Diskussion <strong>und</strong> Streitgespräch. Dabei bemühen sie sich um eine<br />

situationsangemessene Ausdrucksform mit dem Ziel, sich aktiv am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen.<br />

8 Sport<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Ziele<br />

Sport gehört anerkanntermaßen zur Bildung <strong>und</strong> Erziehung von Jugendlichen. Sie haben ein elementares<br />

Recht auf Bewegung, Spiel <strong>und</strong> auf optimale Entwicklung ihrer motorischen Anlagen <strong>und</strong> Fähigkeiten.<br />

Dies muß in besonderem Maße für Jugendliche des Berufsvorbereitungsjahres - Form B -<br />

gelten.<br />

Durch die Verbesserung motorischer Fähigkeiten <strong>und</strong> den Erwerb sportmotorischer Fertigkeiten,<br />

vermittelt der Sport den Schülern eine Handlungssicherheit in der Fachpraxis <strong>und</strong> in ihrem zukünftigen<br />

Berufsleben.<br />

Zudem beugt der Berufsschulsport einseitiger Belastung, Bewegungsmangel <strong>und</strong> sozialer Isolierung<br />

vor <strong>und</strong> zeigt Möglichkeiten für eine sinnvolle Freizeitbewältigung auf.<br />

Eine weitere wichtige Aufgabe des Sportunterrichts besteht in der Förderung der Konzentrationsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> Disziplin.<br />

Unterricht, Erziehung <strong>und</strong> Förderung<br />

Bei der Auswahl der Unterrichtsinhalte für den Sport im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - sollen<br />

Inhalte bevorzugt werden, die<br />

- den aktuellen Interessen <strong>und</strong> Bedürfnissen der Schüler entsprechen,<br />

- einen hohen Aufforderungs- <strong>und</strong> Erlebnischarakter sowie Freizeitwert haben,<br />

- Regeln nicht zum Selbstzweck werden lassen, sondern zur erfolgreichen <strong>und</strong> freudvollen Teilnahme<br />

hinführen,<br />

- den Tendenzen einer Entwicklung zum sanften Sport <strong>und</strong> der Sensibilisierung für den eigenen<br />

Körper gerecht werden,<br />

- einseitigen körperlichen Belastungen entgegenwirken, ges<strong>und</strong>heitlichen Schäden vorbeugen<br />

<strong>und</strong>


- ein kooperatives, kommunikatives <strong>und</strong> selbständiges Verhalten der Schüler notwendig machen<br />

<strong>und</strong> fördern.<br />

Eine Auswahl der Ziele <strong>und</strong> Inhalte unter solchen Aspekten hat einen schüler- <strong>und</strong> lernorientierten<br />

Unterricht zum Ziel.<br />

Neben den traditionellen Schulsportarten muß der Sportunterricht im Berufsvorbereitungsjahr - Form<br />

B - neue Ansätze finden.<br />

Der Basissport im Klassenverband soll vielfältige Bewegungserfahrungen anbieten <strong>und</strong> das<br />

Sporttreiben in heterogenen Gruppen schulen.<br />

Partnerschaftliches Üben, Beachten von vereinbarten Regeln <strong>und</strong> Normen <strong>und</strong> Rücksichtnahme auf<br />

den Schwächeren sind hier besondere Lerninhalte.<br />

Im Differenzierten Sport können Schüler aktuelle Freizeitsportarten auswählen <strong>und</strong> ausüben.<br />

Zusätzlich können als Sonderturnen Förderkurse zum Entspannungs-, Koordinations- <strong>und</strong> Konzentrationstraining<br />

angeboten werden.<br />

Im Rahmen des Differenzierten Sportunterrichts bietet das Sporttheater, das Bewegung <strong>und</strong> Sport in<br />

spielerischer <strong>und</strong> gestalterischer Form verbindet, den Schülern vielfältige Möglichkeiten, sich darzustellen.<br />

In der Übernahme einer Rolle werden kreative Fähigkeiten gefördert <strong>und</strong> selbstbewußtes<br />

Auftreten vor Publikum trainiert.<br />

Für den Sportunterricht im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - wird der Lehrplan für Sport an Berufsschulen,<br />

Berufsfachschulen <strong>und</strong> Berufsaufbauschulen herangezogen<br />

(KMBl I 1984 So.-Nr. 12).<br />

27<br />

9 Wahlunterricht / Förderunterricht<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Ziele<br />

Die elementare Aufgabe des Berufsvorbereitungsjahres - Form B - ist die Hinführung <strong>und</strong> Befähigung<br />

der Jugendlichen zur Berufsausbildung. Dabei wird ein Förderbedarf ersichtlich, der bestimmt wird<br />

von intellektuellen, motorischen, sozialen <strong>und</strong> sozial-kommunikativen Beeinträchtigungen sowie den<br />

lebenspraktischen <strong>und</strong> beruflichen Perspektiven des Heranwachsenden.<br />

Hier ermöglicht der Wahl- oder Förderunterricht im Rahmen des Pflichtunterrichts differenzierte<br />

Angebote<br />

- zum Ausgleich von Lerndefiziten hinsichtlich gr<strong>und</strong>legender Kenntnisse, Fähigkeiten, <strong>und</strong><br />

Fertigkeiten,<br />

- zur Verbesserung der Leistung in bezug auf die angestrebte Ausbildung,<br />

- zur Förderung der Lernbereitschaft <strong>und</strong> zur Vermittlung unterrichtlicher Erfolgserfahrung <strong>und</strong><br />

- zur Entwicklung <strong>und</strong> Erprobung von Interessen.<br />

Dabei gilt es, die individuellen Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten des einzelnen Schülers zu beachten.<br />

Deshalb steht im Mittelpunkt des Förderunterrichts der individuelle Förderbedarf in den Unterrichtsfächern<br />

Deutsch, <strong>Wirtschaft</strong>srechnen, Fachtheorie, Fachzeichnen <strong>und</strong> Fachpraxis. Aufgr<strong>und</strong> dieser<br />

beruflichen Ausrichtung des Förderunterrichts sind die in der St<strong>und</strong>entafel ausgewiesenen Förderst<strong>und</strong>en<br />

keinem bestimmten Fach zugeordnet.


28<br />

Der von den Schülern frei zu wählende Wahlunterricht dient neben der Erweiterung des Unterrichtsangebotes<br />

<strong>und</strong> der Förderung von freizeitbestimmenden Fähigkeiten auch der Vermittlung von positiven<br />

Lernerfahrungen <strong>und</strong> der Entwicklung <strong>und</strong> Erprobung von Interessen.


29<br />

St<strong>und</strong>entafel<br />

Dem Lehrplan liegt folgende St<strong>und</strong>entafel zugr<strong>und</strong>e:<br />

Wochenst<strong>und</strong>en<br />

Fachlicher Unterricht<br />

Fachpraxis<br />

Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

Fachtheorie<br />

<strong>Wirtschaft</strong>slehre<br />

Buchführung<br />

<strong>Wirtschaft</strong>srechnen 5<br />

Datenverarbeitung / Schreibtechnik ( 5 ) 4<br />

6<br />

2<br />

9<br />

8<br />

26 26<br />

Weiterer Pflichtunterricht<br />

Religionslehre / Ethik 2<br />

Deutsch 3<br />

Sozialk<strong>und</strong>e 3<br />

Sport 2<br />

10 10<br />

Wahlunterricht / Förderunterricht<br />

Wahl- oder Förderunterricht 2<br />

2 2<br />

Zusammen Wochenst<strong>und</strong>en 38<br />

Die Unterrichtsfächer des Fachlichen Unterrichts werden entsprechend den fachlichen <strong>und</strong> pädagogischen<br />

Erfordernissen <strong>und</strong> den organisatorischen Möglichkeiten in Gruppen unterrichtet.<br />

Im Unterrichtsfach Datenverarbeitung / Schreibtechnik ist der Lehrplan so angelegt, daß - soweit erforderlich<br />

- noch fehlende Gr<strong>und</strong>lagen zur informationstechnischen Gr<strong>und</strong>bildung <strong>und</strong> zur Schreibtechnik<br />

erarbeitet werden können. Schwerpunkte sind Lernziele <strong>und</strong> Lerninhalte, die einzelnen Unterrichtsfächern<br />

des Berufsvorbereitungsjahres - Form B - zuzuordnen sind. Darum nehmen Ziele <strong>und</strong> Inhalte nach fachlichen<br />

Erfordernissen auf diese Fächer Bezug <strong>und</strong> vertiefen sie.<br />

Die dadurch notwendige Zusammenarbeit unterstützt projektorientiertes Lernen.<br />

Soweit Sportunterricht nicht erteilt werden kann, sind diese Unterrichtsst<strong>und</strong>en dem fachlichen Unterricht<br />

zuzuordnen.<br />

Der Wahlunterricht oder Förderunterricht wird entsprechend den pädagogischen Erfordernissen in Gruppen<br />

erteilt.


30<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

Fachpraxis<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

Lernziele <strong>und</strong> Lerninhalte sind nach Möglichkeit projektorientiert zu erarbeiten.<br />

Es bieten sich an: Pausenverkauf, Second hand shop, Produktion <strong>und</strong> Verkauf in Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen<br />

1. Den Arbeitsplatz kennenlernen<br />

<strong>und</strong> einen Überblick über<br />

die Ausstattung gewinnen<br />

- Räume des Fachbereichs,<br />

Fluchtwege<br />

- Bedeutung der Anordnung der Räume für<br />

den Arbeitsablauf verstehen<br />

- Einzelhandelsbetrieb erk<strong>und</strong>en<br />

- Sammelplatz für den Fachbereich festlegen<br />

<strong>und</strong> Fluchtweg abgehen<br />

- Einen Fragenkatalog erarbeiten <strong>und</strong> erörtern<br />

- Ausstattung zum gemeinsamen<br />

Gebrauch:<br />

Werkzeuge, Geräte <strong>und</strong> Maschinen<br />

- Ausstattungsliste mit Preisen erstellen Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziel 1<br />

Wert der Ausstattung berechnen<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

Lernziele 1 <strong>und</strong> 9<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziele 1 <strong>und</strong> 4<br />

- Mit persönlichem <strong>und</strong> fremdem Eigentum<br />

mit gleicher Sorgfalt umgehen<br />

- Kostenbewußtsein wecken<br />

- Ordnung im Verkaufsraum - Zusammenhang zwischen Ordnung <strong>und</strong><br />

Sicherheit verdeutlichen<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziele 1 <strong>und</strong> 5<br />

Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />

Lernziel 3<br />

2. Die Notwendigkeit von Unfallverhütungsmaßnahmen<br />

einsehen <strong>und</strong> diese selbständig<br />

durchführen<br />

- Sauberkeit <strong>und</strong> Ordnung am<br />

Arbeitsplatz<br />

- die eigene Arbeitskraft als persönliches<br />

Gut erkennen<br />

- den Leitgedanken der Berufsgenossenschaft<br />

erörtern: "Sicherheit durch Ordnung"<br />

Ü Fachtheorie<br />

Lernziel 2<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziel 5.3<br />

Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />

Lernziel 9<br />

- Sich der Wechselwirkung von Ordnung<br />

<strong>und</strong> Sicherheit am Arbeitsplatz bewußt<br />

werden<br />

- Arbeitskleidung - Vorschriften der Berufsgenossenschaft<br />

beachten<br />

z.B. Kleidung, Arbeitsmantel, Kopfbedeckung<br />

- Auf die berufstypischen Verletzungen<br />

hinweisen<br />

- ordnungsgemäßer Zustand<br />

von Werkzeug <strong>und</strong> Maschinen<br />

- Vorschriften der Hersteller <strong>und</strong> der Berufsgenossenschaft<br />

beachten <strong>und</strong> vergleichen<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziele 1, 5.1 <strong>und</strong> 5.2


31<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

Fachpraxis<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

- sicherer <strong>und</strong> sachgerechter<br />

Umgang mit Werkzeug <strong>und</strong><br />

Maschinen<br />

- Gefahren beim Umgang mit<br />

elektrischem Strom, heißem<br />

Wasser, Säuren <strong>und</strong> Laugen<br />

- Sicherheitshinweise befolgen<br />

z.B. mit Schneidewerkzeug vom Körper<br />

weg arbeiten, Warn- <strong>und</strong> Hinweisschilder<br />

anbringen<br />

- defekte Leitungen <strong>und</strong> Verbraucher<br />

- elektrische Geräte <strong>und</strong> Anlagen in Feuchträumen<br />

mit besonderer Sorgfalt benutzen<br />

- Sicherheitsregeln für den Umgang mit<br />

gefährlichen Stoffen beachten<br />

- Anhand eines unsachgemäß reparierten<br />

Gerätes Gefahren aufzeigen, eigene Fähigkeiten<br />

<strong>und</strong> Grenzen einschätzen <strong>und</strong><br />

auf andere Arbeits-<strong>und</strong> Lebensbereiche<br />

übertragen<br />

- Erste Hilfe - Erste-Hilfe-Maßnahmen üben<br />

- Erste-Hilfe-Kasten auf Vollständigkeit<br />

überprüfen<br />

- Am Erste-Hilfe-Kurs teilnehmen<br />

3. Hygienemaßnahmen als notwendig<br />

erkennen <strong>und</strong> durchführen<br />

Ü Fachtheorie<br />

Lernziel 3<br />

- Personalhygiene - Körperpflegemaßnahmen durchführen,<br />

saubere Berufskleidung tragen<br />

- Betriebshygiene - Geräte, Werkzeuge, Maschinen, Räume<br />

<strong>und</strong> Einrichtung sachgerecht reinigen,<br />

desinfizieren <strong>und</strong> pflegen<br />

- Persönliche Gewohnheiten überdenken<br />

Ü Umweltschutz<br />

- Auswahl, Dosierung, Anwendung der<br />

Reinigungsmittel<br />

- Umgang mit Rohstoffen <strong>und</strong><br />

fertigen Produkten<br />

- Vorschriften bei Beförderung <strong>und</strong> Aufbewahrung<br />

beachten<br />

z.B. Lebensmittel, Textilien, Metallwaren<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziel 5.3<br />

- Übungsmöglichkeiten zur Warenpflege<br />

anbieten<br />

- Verderbprozesse veranschaulichen<br />

4. Verkaufsformen im Einzelhandel<br />

kennenlernen<br />

- Unterrichtsgänge durchführen Ü Fachtheorie<br />

Lernziel 5<br />

- Skizzen anfertigen<br />

- Unterschiede herausarbeiten <strong>und</strong> erörtern<br />

- Vollbedienung - Merkmale in Abhängigkeit zur Betriebsform<br />

herausarbeiten<br />

z.B. Fachgeschäft, Supermarkt, Warenproblematik<br />

Ü Fachtheorie<br />

Lernziel 7<br />

- Vorwahl<br />

- Selbstbedienung


32<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

Fachpraxis<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

5. Arbeiten beim Wareneingang<br />

ausführen<br />

Ü Fachtheorie<br />

Lernziele 2 <strong>und</strong> 9<br />

- Versandpapiere - Lieferung mit den Unterlagen vergleichen<br />

z.B. Bestellung, Auftragsbestätigung,<br />

Lieferschein, Rechnung<br />

- Lieferung prüfen - Mängel an äußerer Verpackung festhalten<br />

- Ware prüfen - beim Auspacken die Ware auf Mängel<br />

prüfen<br />

- Ware auszeichnen - Etikettenarten unterscheiden<br />

- Etiketttenangaben kennen<br />

- Warenerschließungsbogen ausfüllen<br />

- Auszeichnungsgerät bedienen<br />

- Ware einräumen - artgerecht lagern<br />

- Regeln der Lagerung beachten<br />

- Vorteile eines genauen Überblicks über<br />

Ausstattung <strong>und</strong> Lagerbestand herausstellen<br />

- Verfallsdaten kontrollieren<br />

- Übungsmöglichkeiten beim Wareneingang<br />

anderer Fachbereiche mitnutzen<br />

- Kriterien der Überprüfung herausarbeiten<br />

- Notwendigkeit der sorgfältigen Kontrolle<br />

erkennen<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziele 2 <strong>und</strong> 5.1<br />

- Begriffe festigen<br />

- Schriftverkehr üben, dabei in der<br />

Übungsphase auf stereotype Formulierungen<br />

zurückgreifen<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

Lernziel 9<br />

- Unterschiede herausarbeiten <strong>und</strong> Ergebnisse<br />

erörtern<br />

Ü Fachtheorie<br />

Lernziel 5<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

Lernziele 1 <strong>und</strong> 9<br />

- Bewußtsein entwickeln, daß durch ordentliche<br />

<strong>und</strong> gewissenhafte Lagerhaltung<br />

Zeit <strong>und</strong> Geld gespart werden<br />

6. Waren verkaufsaktiv präsentieren<br />

- Betriebserk<strong>und</strong>ungen durchführen<br />

- Praktische Übungen, auch in Einzelhandelsbetrieben,<br />

anbieten<br />

- Verkaufsraum einteilen - Kern- <strong>und</strong> Randsortiment unterscheiden - Gr<strong>und</strong>sätze der Sortimentsgliederung<br />

<strong>und</strong> der Plazierung einzelner Artikel<br />

erörtern<br />

- Regalaufbau - vertikal <strong>und</strong> horizontal gliedern - Nach verkaufspsychologischen Überlegungen<br />

einräumen


33<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

Fachpraxis<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

7. Verkaufsgespräch führen<br />

- Sprache, Mimik, Gestik <strong>und</strong> das äußere<br />

Erscheinungsbild auf den Erfolg eines<br />

Verkaufsgesprächs beziehen<br />

Ü Fachtheorie<br />

Lernziel 5<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziel 1<br />

- Verkaufsgespräch im Rollenspiel üben<br />

- Videokamera <strong>und</strong> Beobachtungsbögen<br />

einsetzen<br />

- Begrüßung - Formen herausarbeiten<br />

- Kaufwunsch erfragen - den K<strong>und</strong>en einschätzen<br />

- Kaufmotive erk<strong>und</strong>en<br />

- aktiv zuhören<br />

- K<strong>und</strong>enwunsch "eingrenzen"<br />

- gewünschte Beratung durchführen<br />

- Ware vorlegen - nach beabsichtigter Nutzung, Art, Güte<br />

<strong>und</strong> Beschaffenheit auswählen<br />

- Preisangabe - Zusammenhang zwischen Preis <strong>und</strong> Qualität<br />

aufzeigen<br />

- Sonderangebote hervorheben<br />

- Kaufentschluß herbeiführen - Fragearten bewußt einsetzen Ü Fachtheorie<br />

Lernziel 8<br />

- Sich mehrere, verschiedene stereotype<br />

Redewendungen zurechtlegen, um Sicherheit<br />

zu erhalten<br />

- Ware bezahlen - Zahlungsmittel kennen<br />

z.B. Bargeld, Scheck<br />

Ü Fachtheorie<br />

Lernziel 8<br />

Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziel 1<br />

- Ware verpacken <strong>und</strong> aushändigen<br />

- Verpackungsarten<br />

- Verpackungszweck<br />

Ü Umweltschutz<br />

- Übungen mit Messer, Schere <strong>und</strong> Papierabroller<br />

durchführen<br />

- K<strong>und</strong>en verabschieden - Formen herausarbeiten <strong>und</strong> einüben<br />

- Abschlußverstärker einsetzen<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziel 1<br />

8. Geräte im Verkaufsbereich<br />

bedienen<br />

- Waagen <strong>und</strong> Kassen - mechanische <strong>und</strong> elektronische Systeme<br />

anwenden<br />

- Gewichte umrechnen<br />

- Bedienungsvorschriften einhalten<br />

- Kasse einrichten<br />

- Maßstab <strong>und</strong> Meterband - ablesen <strong>und</strong> in die geforderte Maßeinheit<br />

umrechnen<br />

Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziele 2 <strong>und</strong> 4<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

Lernziele 4, 9 <strong>und</strong> 10<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziel 5.3<br />

- Durch sorgfältiges Ablesen Fehler vermeiden<br />

- Das Geldwechseln üben<br />

Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziele 2 <strong>und</strong> 4


34<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

Fachpraxis<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

- Preisauszeichnungsgeräte - Möglichkeiten kennen <strong>und</strong> Einstellung<br />

üben<br />

- Schneidemaschine - Vorschriften der Berufsgenossenschaft<br />

beachten<br />

- Sich typische Fehlerquellen bewußt machen<br />

<strong>und</strong> die Folgen falscher Auszeichnung<br />

erörtern<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziel 5.3<br />

9. Werbemittel anfertigen, gestalten<br />

<strong>und</strong> einsetzen<br />

- Preisschilder, Wurfzettel, Plakate<br />

- Möglichkeiten der Werbepsychologie<br />

bewußt einsetzen<br />

- Gestaltungsmerkmale herausarbeiten<br />

z.B. Schriftgröße, Farbe<br />

- Aufmerksamkeit wecken<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziel 4<br />

- Gestaltungsgr<strong>und</strong>sätze berücksichtigen<br />

- Verschiedene Werbemaßnahmen auf ihren<br />

Erfolg vergleichen<br />

- Die Wirksamkeit im projektorientierten<br />

Unterricht erproben<br />

- Schaufenster - durch Dekoration Kaufanreiz schaffen<br />

- dem K<strong>und</strong>en eine Sortimentsübersicht<br />

geben<br />

- Verkaufsraum - durch die Verbindung einzelner Gestaltungselemente<br />

eine verkaufsfördernde<br />

Atmosphäre schaffen<br />

- Saisonale <strong>und</strong> regionale Gegebenheiten<br />

zur Verkaufsförderung nutzen<br />

- Sich bewußt werden, daß durch das Ansprechen<br />

möglichst vieler Sinne der<br />

Kaufwunsch verstärkt wird


35<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

Fachpraxis<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

Lagerwirtschaft<br />

10. Das Lager kennenlernen <strong>und</strong><br />

einen Überblick über die Ausstattung<br />

gewinnen<br />

- Aufgaben der Lagerhaltung - als Möglichkeit zur Sicherungs- <strong>und</strong><br />

Überbrückung verstehen<br />

Ü Fachtheorie<br />

Lernziel 5<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

Lernziele 1 <strong>und</strong> 9<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziel 3<br />

- Lagerarten - zentrales <strong>und</strong> dezentrales Lager unterscheiden<br />

- Verkaufs- <strong>und</strong> Reservelager vergleichen<br />

- Lagerkennziffern - Notwendigkeit des Mindestbestands einsehen<br />

- Meldebestand berechnen<br />

- Problematik des Höchstbestands erkennen<br />

- Vorteile eines "optimalen" Lagerbestands<br />

herausarbeiten<br />

- Lagerbetriebsmittel - Lagereinrichtung kennen<br />

- handbetriebene Flurförderfahrzeuge<br />

bedienen <strong>und</strong> pflegen<br />

- Vorschriften der Berufsgenossenschaft<br />

beachten<br />

- Die Unterschiede verbalisieren<br />

- Den Weg der Ware im Lager zeichnerisch<br />

darstellen<br />

Ü Fachtheorie<br />

Lernziel 12<br />

- Lagerkartei führen<br />

- Den Zusammenhang zwischen Lagerkosten<br />

<strong>und</strong> Rentabilität erörtern<br />

- Gr<strong>und</strong>sätze der Lagerhaltung erörtern<br />

- Waren-, Wege- <strong>und</strong> Arbeitsflächen im<br />

Lagerplan eintragen<br />

- Lager- <strong>und</strong> Materialverwaltung<br />

- Vorteile eines genauen Überblicks über<br />

Ausstattung <strong>und</strong> Lagerbestand herausstellen<br />

- Verfallsdaten kontrollieren<br />

- Bewußtsein entwickeln, daß durch ordentliche<br />

<strong>und</strong> gewissenhafte Lagerhaltung<br />

Zeit <strong>und</strong> Geld gespart werden


36<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

Fachtheorie<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

Lernziele <strong>und</strong> Lerninhalte sind, ausgerichtet an der Fachpraxis, nach Möglichkeit projektorientiert zu erarbeiten.<br />

1. Überblick über das Berufsfeld<br />

gewinnen<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

Lernziele 4, 9 <strong>und</strong> 10<br />

- Persönliche <strong>und</strong> fachliche Anforderungen<br />

der verschiedenen Berufe vergleichen<br />

- Realistische Selbsteinschätzung entwikkeln<br />

- Tätigkeitsbereiche - Betriebserk<strong>und</strong>ungen durchführen - Auf Unterschiede aufmerksam werden<br />

z.B. Betriebsgröße, Betriebsform, Tätigkeiten,<br />

soziale Einbindung<br />

- Arbeits- <strong>und</strong> Ausbildungsmöglichkeiten<br />

- unterschiedliche Anforderungen herausarbeiten<br />

- wesentliche Unterschiede zwischen Verkaufshilfe,<br />

Verkäufer, Einzelhandelskaufmann<br />

<strong>und</strong> Handelsfachpacker herausarbeiten<br />

- den Einfluß der Datenverarbeitung aufzeigen<br />

Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />

Lernziele 1 <strong>und</strong> 2<br />

- Sich bewußt werden, daß in der Regel<br />

Mitarbeiter mit abgeschlossener Ausbildung<br />

ein höheres Einkommen haben <strong>und</strong><br />

ein höheres soziales Ansehen genießen<br />

- Erkennen, daß für jeden Betrieb tüchtige<br />

Helfer wichtig sind<br />

2. Unfallgefahren erkennen <strong>und</strong><br />

zur Vermeidung von Unfällen<br />

beitragen<br />

- Ausstellungen besuchen, Informationsmaterial<br />

der Berufsgenossenschaft auswerten<br />

- soziale Auswirkungen bedenken<br />

Ü Fachpraxis<br />

Lernziel 2<br />

- Folgen eines Betriebsunfalls auf die<br />

eigene Person erörtern<br />

- Gefahrenquellen - Gefahren durch unsachgemäße Bedienung<br />

von Werkzeug <strong>und</strong> Maschinen erörtern<br />

- schadhafte Werkzeuge, Geräte <strong>und</strong> Maschinen<br />

erkennen<br />

- Gefahren beim Umgang mit Schneidwerkzeugen,<br />

Fahrleitern, Hubmaschinen,<br />

Lösungsmittel, Säuren <strong>und</strong> Laugen<br />

herausarbeiten<br />

Ü Fachpraxis<br />

Lernziel 5<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziel 5.3<br />

- Unfallberichte lesen<br />

- Ordnung in Lager <strong>und</strong> Verkaufsraum<br />

- auf Ordnung <strong>und</strong> Sauberkeit am Arbeitsplatz<br />

achten<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziele 1 <strong>und</strong> 5.2<br />

- Ordnung für Lager <strong>und</strong> Verkaufsraum<br />

erstellen<br />

- Unfallkausalkette - den Videofilm "Unfallkausalkette" der<br />

FWU auswerten<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziel 1<br />

Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />

Lernziele 3 <strong>und</strong> 9


37<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

Fachtheorie<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

- Warn- <strong>und</strong> Hinweisschilder,<br />

Gefahrensymbole, Vorschriften<br />

der Berufsgenossenschaft<br />

aus dem Tätigkeitsbereich der<br />

Schüler:<br />

Arbeitskleidung,<br />

Schutzvorrichtungen an Maschinen<br />

<strong>und</strong> Geräten<br />

- von der Berufsgenossenschaft Informationsmaterial,<br />

Plakate <strong>und</strong> Bilder besorgen,<br />

besprechen, eigene herstellen <strong>und</strong><br />

anbringen<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziele 1 <strong>und</strong> 2<br />

- Probleme formulieren <strong>und</strong> Gefahren im<br />

persönlichen Arbeits- <strong>und</strong> Erfahrungsbereich<br />

erörtern<br />

- Unfallbericht erstellen<br />

3. Hygienemaßnahmen kennen<br />

Ü Fachpraxis<br />

Lernziel 3<br />

- Die unterschiedlichen Vorstellungen<br />

zum Begriff "Sauberkeit" herausarbeiten<br />

- Personalhygiene - Körperhygiene beachten<br />

- Untersuchungen nach den §§ 17 <strong>und</strong> 18<br />

des B<strong>und</strong>esseuchengesetzes vor- <strong>und</strong><br />

nachbereiten<br />

- Betriebshygiene - Reinigungsmittel auswählen<br />

- Anforderungen an die betriebliche Ausstattung<br />

erörtern<br />

- Die persönliche Verantwortung erkennen<br />

Ü Umweltschutz<br />

- Produkthygiene - lagern, kühlen, konservieren, verpacken - Durch vergleichende Versuche die Notwendigkeit<br />

der artgerechten Lagerung<br />

einsichtig machen


38<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

Fachtheorie<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

<strong>Wirtschaft</strong>slehre<br />

4. Warenströme in den einzelnen<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sstufen verfolgen<br />

- Produktions- <strong>und</strong> Verteilungskette mit<br />

Gütern aus dem Erfahrungsbereich der<br />

Schüler darstellen<br />

- Betriebserk<strong>und</strong>ungen durchführen<br />

z.B. landwirtschaftlichen Betrieb, Molkerei-,<br />

Einzelhandelsbetrieb<br />

- Urerzeugung - als Beginn des Produktionsprozesses<br />

herausstellen<br />

- Weiterverarbeitung - als Veredelungsprozeß darstellen<br />

- Verteilung - den Ablauf graphisch darstellen - Vor- <strong>und</strong> Nachteile verbalisieren<br />

- Dienstleistung<br />

- Verbrauch - als Lebensnotwendigkeit erkennen<br />

- zur Bedürfnisbefriedigung einsetzen<br />

Ü Umweltschutz<br />

- Verantwortungsbewußtes Verbraucherverhalten<br />

fördern<br />

5. Aufgaben des Einzelhandels<br />

unterscheiden<br />

Ü Fachpraxis<br />

Lernziele 4, 5 <strong>und</strong> 10<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

Lernziel 9<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziel 1<br />

- Einzelhandelsbetrieb erk<strong>und</strong>en<br />

- Interview mit einem Ladenbesitzer oder<br />

Verkäufer führen<br />

- Verteilung kleiner Mengen<br />

- Sortimente bilden - am Bedarf der Zielgruppe ausrichten<br />

- K<strong>und</strong>en beraten - Produktinformation <strong>und</strong> Vorteilsformulierung<br />

als Beratung verstehen<br />

Ü Fachpraxis<br />

Lernziel 7<br />

- K<strong>und</strong>endienst - mögliche Leistungen herausarbeiten - Durch Befragung die K<strong>und</strong>enerwartung<br />

feststellen <strong>und</strong> mit dem Angebot vergleichen<br />

- Lagerhaltung - Lieferbereitschaft nach Kostengr<strong>und</strong>sätzen<br />

sichern<br />

Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziel 10<br />

- Sich der Problematik der Lagerhaltung<br />

bewußt werden


39<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

Fachtheorie<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

6. Den Aufbau eines Einzelhandelsbetriebes<br />

kennenlernen<br />

Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziel 10<br />

- Betriebshierarchie - als System der Eingliederung <strong>und</strong> Aufgabenverteilung<br />

aller Mitarbeiter erkennen<br />

- Abteilungsgliederung - Vorteile der Gliederung erkennen<br />

- Aufgaben den einzelnen Abteilungen<br />

zuordnen<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziel 1<br />

Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />

Lernziel 3<br />

- Die Bedeutung des Zusammenwirkens<br />

aller Mitarbeiter zur Erreichung des Betriebsziels<br />

erkennen<br />

7. Überblick über Voraussetzungen<br />

einer Betriebsgründung<br />

gewinnen<br />

Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziel 10<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

Lernziel 9<br />

- Sich des Risikos <strong>und</strong> der Verantwortung<br />

einer Betriebsgründung bewußt sein<br />

- Betriebsform - Merkmale herausarbeiten<br />

z.B. Fachgeschäft, Kaufhaus, Einkaufszentrum,<br />

Supermarkt, Discounter,<br />

Versandhandel<br />

Ü Fachpraxis<br />

Lernziel 4<br />

- Aus dem Erfahrungsbereich der Schüler<br />

Betriebsformen bestimmen <strong>und</strong> zur Verkaufsform<br />

in Beziehung setzen<br />

- Geschäftsfähigkeit - Taschengeldgeschäfte einbeziehen Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />

Lernziel 5<br />

- Kapitalbedarf - zwischen Eigen- <strong>und</strong> Fremdkapital unterscheiden<br />

- Auflagen von Behörden - rechtliche Vorschriften <strong>und</strong> Einschränkungen<br />

beachten<br />

z.B. von Gewerbeamt, Berufsgenossenschaft,<br />

Finanzamt, Krankenkasse<br />

- Eintrag in das Handelsregister<br />

- Standort - gegebene Möglichkeiten berücksichtigen<br />

z.B. Verkehrslage, Konkurrenzsituation,<br />

K<strong>und</strong>enstruktur, eigene finanzielle<br />

Möglichkeiten<br />

Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziel 9<br />

- Zinsproblematik erörtern<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziel 2<br />

- Sich bewußt sein, daß in der Regel im<br />

Rahmen der finanziellen Möglichkeiten<br />

Kompromisse notwendig sind<br />

- betriebliche Ausstattung - Größe <strong>und</strong> Anzahl der Räume<br />

- Einrichtung<br />

- Abhängigkeit von Betriebs- <strong>und</strong> Verkaufsform<br />

erarbeiten


40<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

Fachtheorie<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

8. Merkmale eines Kaufvertrags<br />

kennen<br />

- im Rollenspiel erarbeiten Ü Fachpraxis<br />

Lernziel 7<br />

Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziel 1<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

Lernziele 9 <strong>und</strong> 10<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziele 1, 2 <strong>und</strong> 5.3<br />

- Antrag, Annahme - mündlich <strong>und</strong> schriftlich anfragen<br />

- Angebote prüfen <strong>und</strong> vergleichen<br />

- mündlich <strong>und</strong> schriftlich bestellen<br />

- Kaufvertrag als übereinstimmende Willenserklärung<br />

verstehen<br />

- Auftragsbestätigung prüfen <strong>und</strong> mit<br />

Angebot vergleichen<br />

- Erfüllung - auf einseitigen Handelskauf beschränken<br />

- Pflichten des Verkäufers <strong>und</strong> des Käufers<br />

unterscheiden<br />

- Störungen erkennen<br />

z.B. mangelhafte Lieferung,<br />

Annahme-, Lieferungs- <strong>und</strong> Zahlungsverzug<br />

- Mängelrüge abgeben<br />

- gesetzliche Regelungen für Umtausch<br />

<strong>und</strong> Reklamation kennen<br />

- allgemeine Geschäftsbedingungen beachten<br />

- auf Besonderheiten eingehen<br />

z.B. Haustürgeschäft, Ratenkauf<br />

- Sich bewußt sein, daß bei jedem Ein<strong>und</strong><br />

Verkauf durch mindestens zwei<br />

übereinstimmende Willenserklärungen<br />

ein Kaufvertrag zustande kommt<br />

- Die Notwendigkeit der sachlichen <strong>und</strong><br />

rechnerischen Überprüfung einsehen<br />

- Sich die eigenen Erfahrungen bewußt<br />

machen <strong>und</strong> in den Unterrichtsverlauf<br />

einbringen<br />

- Auf das "Kleingedruckte" achten<br />

- Möglichkeiten der Beratungsstellen nutzen<br />

- Sich bewußt sein, daß gesetzliche Regelungen<br />

Ansprüche aus dem Kaufvertrag<br />

wahren<br />

9. Einen Überblick über die Warenbeschaffung<br />

erhalten<br />

Ü Fachpraxis<br />

Lernziel 5<br />

- Bedarf - mit Hilfe von Umfragen, Erfahrungswerten<br />

<strong>und</strong> Geschäftsunterlagen Art <strong>und</strong><br />

Menge der Waren ermitteln<br />

- Bezugsquellen - Möglichkeiten mit Hilfe von Erfahrungswerten,<br />

Liefer- <strong>und</strong> Warenkartei, Branchenverzeichnis<br />

<strong>und</strong> Vertreter ermitteln<br />

Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziel 10<br />

- Das Motto "Im Einkauf liegt der halbe<br />

Gewinn" besprechen<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziele 1 <strong>und</strong> 5.3<br />

- Das Preis-Leistungs-Verhältnis erörtern<br />

- Bestellzeitpunkt - Bestandsarten unterscheiden<br />

- Warenbestände ermitteln<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

Lernziel 9<br />

- Vor- <strong>und</strong> Nachteile eines großen Lagerbestands<br />

erörtern


41<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

Fachtheorie<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

- Warenannahme - Lieferung <strong>und</strong> Ware prüfen<br />

- Gründe für die Preisauszeichnungsverordnung<br />

besprechen<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziel 5.3<br />

- Nur schnelle <strong>und</strong> sorgfältige Prüfung<br />

macht eine erfolgreiche Reklamation<br />

möglich<br />

- Lagerung - Ordnungssystem einhalten<br />

- Ware pflegen<br />

- Lieferantenrechnung - sachlich <strong>und</strong> rechnerisch prüfen Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziel 9<br />

10. Arten des Zahlungsverkehrs<br />

kennen<br />

- Vor- <strong>und</strong> Nachteile erörtern Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziel 9<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziel 2<br />

- Sich bewußt werden, daß die Zukunft im<br />

bargeldlosen Zahlungsverkehr liegt<br />

- Barzahlung - als direkte Zahlungsform erkennen<br />

- Postanweisung besprechen<br />

- Schautafeln <strong>und</strong> Giro-Taschen von Geldinstituten<br />

verwenden<br />

- Den Weg der Zahlung in einer Bank<br />

nachvollziehen<br />

- halbbare Zahlung - Nachnahme, Zahlkarte, Zahlschein <strong>und</strong><br />

Barscheck kennen<br />

- bargeldlose Zahlung - zwischen Überweisung, Dauerauftrag,<br />

Lastschriftverfahren, Verrechnungscheck<br />

<strong>und</strong> Kreditkarte unterscheiden<br />

11. Überblick über den Warenabsatz<br />

erhalten<br />

- Sortiment - Problematik der Gestaltung erörtern<br />

- Arten unterscheiden<br />

- Werbung - Ziele, Gr<strong>und</strong>sätze, Arten <strong>und</strong> Mittel kennenlernen<br />

- Sich bewußt sein, daß Werbung den Umsatz<br />

steigert<br />

- Eigene Werbemittel planen<br />

- Werbeaussagen auswerten<br />

- Packung <strong>und</strong> Verpackung - Aufgaben unterscheiden Ü Umweltschutz<br />

- Zustellung - firmeneigene, öffentliche <strong>und</strong> private Zustelldienste<br />

nach wirtschaftlichen Überlegungen<br />

einsetzen<br />

- Begleitpapiere ausfüllen<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziele 2 <strong>und</strong> 5.3


42<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

Fachtheorie<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

Buchführung<br />

12. Aufgaben <strong>und</strong> Bedeutung<br />

der Buchführung kennen<br />

- als Information <strong>und</strong> Beweissicherung<br />

erkennen<br />

- Rechtsgr<strong>und</strong>lagen - Gr<strong>und</strong>sätze ordnungsgemäßer Buchführung<br />

besprechen<br />

Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziel 10<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

Lernziel 9<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziele 2 <strong>und</strong> 5.3<br />

- Die Notwendigkeit der Buchführungsgr<strong>und</strong>sätze<br />

einsehen<br />

- Bestände erfassen <strong>und</strong> verwalten<br />

- Anfangsbestand<br />

- Zugänge, Abgänge<br />

- Endbestand<br />

Ü Fachpraxis<br />

Lernziel 10<br />

- An Beispielen aus dem eigenen Erfahrungsbereich<br />

üben<br />

z.B. Klassenkasse, Taschengeld, Haushaltsbuch<br />

13. Einnahmen <strong>und</strong> Ausgaben<br />

eines Einzelhandelsbetriebs<br />

unterscheiden<br />

- durch eine "Betriebsgründung" im Rahmen<br />

des projektorientierten Unterrichts<br />

darstellen<br />

Ü Fachpraxis<br />

- Projektorientiert arbeiten<br />

Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziel 8<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

Lernziel 9<br />

Ü <strong>Wirtschaft</strong>slehre<br />

- Erlöse - als Zugang durch Warenverkauf verstehen<br />

- Kosten - als Abgang durch Ausgaben verstehen<br />

z.B. Waren, Personal, Räumlichkeiten,<br />

<strong>Verwaltung</strong><br />

Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziel 10<br />

Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />

Lernziel 9<br />

- Gehaltsabrechnungen einsetzen<br />

14. Belege zuordnen <strong>und</strong> buchen<br />

Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziel 10<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

Lernziel 9<br />

- Eingangsrechnung - Soll- <strong>und</strong> Haben-Buchung erarbeiten - Sich bewußt sein, daß Buchungsvorgänge<br />

den Betriebsablauf wiedergeben<br />

- Ausgangsrechnung


43<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

Fachtheorie<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

15. Inventurarbeiten durchführen<br />

- Mengen - Vermögens- <strong>und</strong> Schuldwerte zählen,<br />

messen <strong>und</strong> wiegen<br />

Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziele 1 <strong>und</strong> 7<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

Lernziel 9<br />

- Werte - in DM angeben<br />

- Inventarliste erstellen<br />

- Die Notwendigkeit der Erfassung zum<br />

Einstandspreis einsehen<br />

- Soll-Ist-Vergleich - Fehlbestände feststellen - Die Lagerkartei als Arbeitsgr<strong>und</strong>lage<br />

einsetzen<br />

16. Bilanz erstellen<br />

- Aufbau - Bilanz als Gleichung verstehen<br />

- Vermögensformen als Mittelverwendung,<br />

Schulden als Mittelherkunft verstehen<br />

- Positionen - Wertveränderung durch Aktivtausch,<br />

Passivtausch<br />

Aktiv-Passiv-Mehrung<br />

Aktiv-Passiv-Minderung<br />

Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziel 1


44<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

<strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

Lernziele <strong>und</strong> Lerninhalte sind, ausgerichtet an der Fachpraxis, nach Möglichkeit projektorientiert zu erarbeiten.<br />

1. Gr<strong>und</strong>legende Rechenfertigkeiten<br />

anwenden<br />

- Rechenfertigkeiten anhand berufsbezogener<br />

<strong>und</strong> lebensnaher Aufgaben üben<br />

- Umkehrbarkeit jeder Rechenoperation<br />

erkennen<br />

- Kopfrechnen - Gr<strong>und</strong>rechenarten <strong>und</strong> Zahlbegriff festigen<br />

- Rückgeld berechnen<br />

- Kassenzettel kontrollieren<br />

Ü Fachtheorie<br />

Lernziele 8, 15 <strong>und</strong> 16<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

Lernziele 5 <strong>und</strong> 8<br />

- Ergebnisblatt verwenden<br />

- Im Rollenspiel üben<br />

- Rechnen mit dem Taschenrechner<br />

- Verständnis für den "Rechenweg" vertiefen<br />

Ü Fachpraxis<br />

Lernziel 1<br />

- Den Wert von Geräten <strong>und</strong> Einrichtung<br />

schätzen, überschlagen, berechnen <strong>und</strong><br />

die Ergebnisse vergleichen<br />

- Überschlagsrechnen - Verbindung zu fachbezogenen Standardgrößen<br />

herstellen<br />

- Gesamtgewicht / Gesamtpreis ermitteln<br />

- Textaufgaben - "Schätzen" als selbstverständliche Vorbereitung<br />

einer Textaufgabe weiterführen<br />

Ü Fachpraxis<br />

Lernziel 7<br />

- Viele Übungsmöglichkeiten anbieten<br />

Ü Fachpraxis<br />

Lernziel 1<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziele 1 <strong>und</strong> 2<br />

- Mathematische Probleme bewußt machen,<br />

Fragen formulieren <strong>und</strong> Lösungswege<br />

entwickeln<br />

- Einen Katalog für Fragen an den Text<br />

entwickeln<br />

2. Gemeine Brüche in Dezimalbrüche<br />

umwandeln, Bruchteile<br />

berechnen<br />

- Bruchstrich, Zähler, Nenner - Schreibweisen<br />

- Bruchteile zeichnerisch darstellen - Das Umwandeln von Dezimalbrüchen in<br />

gemeine Brüche verbalisieren <strong>und</strong> in ihrer<br />

Umkehrbarkeit darstellen<br />

- Erkennen, daß die Umwandlung in Dezimalbrüche<br />

das Rechnen, auch mit dem<br />

Taschenrechner, erleichtert<br />

1<br />

2 ,1/2


45<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

<strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

- Brüche - die wichtigsten Brüche des Alltags sammeln<br />

<strong>und</strong> Verbindungen zum Berufsfeld<br />

1<br />

2 , 1 3 , 1 4 , 1 5 , 1 8 , herstellen<br />

1<br />

- verstehen, daß Brüche Teile des Ganzen<br />

sind<br />

- Je-desto-Beziehungen formulieren<br />

- Umrechnen von gemischten<br />

Zahlen<br />

-z.B.<br />

Ü Fachpraxis<br />

2 3 Lernziel 8<br />

4 m 2,75 m - Vorteile des Rechnens mit dem Taschenrechner<br />

erkennen<br />

3. Maße schätzen, messen umwandeln<br />

<strong>und</strong> berechnen<br />

- Verbindung zum Kommaverschieben<br />

herstellen<br />

- 10, 100, 1000 - als Umwandlungszahlen erkennen <strong>und</strong><br />

verwenden<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziele 1 <strong>und</strong> 2<br />

- Kommaverschiebung nach beiden<br />

Richtungen festigen<br />

- Zeiteinheiten:<br />

Sek<strong>und</strong>en, Minuten <strong>und</strong> St<strong>und</strong>en<br />

- Umwandlungen im Rahmen von Textaufgaben<br />

üben<br />

- Umwandlungszahl "60" herausstellen<br />

- in die kleinere <strong>und</strong> größere Einheit umwandeln<br />

- Beachten, daß beim Umrechnen der Zeiteinheiten<br />

das Zehnersystem nicht gilt<br />

- Die Schwierigkeiten beim Umrechnen<br />

verbalisieren<br />

- Zeitspannen - Arbeitszeit, Abwesenheit von zu Hause<br />

berechnen<br />

- Erkennen, daß ein bestimmtes Arbeitstempo<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die Kalkulation der<br />

Arbeitszeit ist<br />

4. Längen zeigen, schätzen, messen,<br />

umwandeln <strong>und</strong> berechnen<br />

- durch Verdeutlichen der realen Größen<br />

das Verständnis schulen<br />

- Notwendigkeit von Benennungen herausstellen<br />

- berufsübliche Meßgeräte - berufsübliche Meßgenauigkeit berücksichtigen<br />

- Einsicht in das Dezimalsystem vertiefen<br />

- Maßeinheiten:<br />

m, dm, cm, mm<br />

km<br />

-<br />

Ü Fachpraxis<br />

Lernziel 8<br />

- Umfang von Quadrat, Rechteck,<br />

Kreis<br />

- Umfang einer Fläche als Strecke verdeutlichen<br />

- Den Umfang der verschiedenen Flächen<br />

durch konkretes Handeln verdeutlichen<br />

z.B. abschreiten, mit Schnur nachlegen<br />

- Den zurückgelegten Weg in Abhängigkeit<br />

von Umfang <strong>und</strong> Anzahl der Umdrehungen<br />

von Rädern aufzeigen


46<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

<strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

- Maßstabsberechnung<br />

M 1:100, M 1:10, M 2:1<br />

- aus Maßstabsangaben die wirklichen<br />

Größen berechnen<br />

- Auf Vorerfahrungen der Schüler zurückgreifen<br />

5. Flächen erkennen, benennen,<br />

überschlagen <strong>und</strong> berechnen<br />

- Quadrat, Rechteck, Dreieck,<br />

Kreis<br />

- Maße vor Beginn der Rechenoperation in<br />

das geforderte Maßsystem umwandeln<br />

- wissen, daß Gr<strong>und</strong>linie <strong>und</strong> Höhe zueinander<br />

senkrecht stehen<br />

- Den Unterschied von Länge <strong>und</strong> Fläche<br />

durch konkretes Handeln verdeutlichen<br />

z.B. Länge abschreiten, Fläche auslegen<br />

- Die einzelnen Flächen handelnd einander<br />

zuordnen<br />

- Maßeinheiten:<br />

m 2 , dm 2 , cm 2 -<br />

- Die Maßeinheit mm 2 kennen. Es muß<br />

aber nicht damit gerechnet werden<br />

6. Körper benennen <strong>und</strong> deren<br />

Volumen berechnen<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

Lernziel 8<br />

- Durch Modelle veranschaulichen<br />

- Würfel, Quader, Zylinder - Unterschied von Würfel <strong>und</strong> Quader verbalisieren<br />

- Maßeinheiten:<br />

m 3 , dm 3 , cm 3<br />

hl, l, ml<br />

-<br />

- Zusammenhang zwischen m 3 , dm 3 <strong>und</strong> l<br />

verdeutlichen<br />

- Die Maßeinheit mm 3 kennen. Es muß<br />

aber nicht damit gerechnet werden<br />

- Modellkörper füllen <strong>und</strong> Inhalt vergleichen,<br />

abmessen, berechnen <strong>und</strong> die Ergebnisse<br />

verbalisieren<br />

- Die physikalische Besonderheit von<br />

Wasser demonstrieren<br />

7. Mit Massen umgehen <strong>und</strong><br />

rechnen<br />

Ü Fachtheorie<br />

Lernziel 15<br />

- Den Unterschied zwischen physikalischem<br />

Begriff <strong>und</strong> Umgangssprache<br />

(Gewicht) aufzeigen<br />

- Schätzübungen - fachspezifische Stoffe schwerpunktmäßig<br />

verwenden<br />

- Maßeinheiten:<br />

t, kg, g<br />

- Zusammenhang von kg <strong>und</strong> l verdeutlichen<br />

- Die physikalische Besonderheit von<br />

Wasser demonstrieren


47<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

<strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

8. Zweisatz- <strong>und</strong> Dreisatzrechnungen<br />

durchführen<br />

Der Bruchstrich heißt geteilt:<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziel 3<br />

- Rechenregeln formulieren<br />

- Die Rechenschritte durch Verbalisieren<br />

festigen<br />

- Mit langem Bruchstrich rechnen<br />

Die Begriffe "mehr/weniger" geben die<br />

Überlegung zur Logik der Aufgabe an.<br />

Die Tatsache, daß diese Regel im<br />

positiven Zahlenbereich nur für Werte<br />

größer als 1 gilt, bleibt dabei außer acht.<br />

- Berechnung von Arbeitszeit<br />

<strong>und</strong> Lohn<br />

- den umgekehrten Dreisatz erarbeiten Ü Fachtheorie<br />

Lernziel 13<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

Lernziele 5, 6, 8 <strong>und</strong> 9<br />

- Differenzierungsmöglichkeiten bei der<br />

Zwei- <strong>und</strong> Dreisatzberechnung nutzen<br />

- Berechnung von Ware <strong>und</strong><br />

Preis<br />

9. Prozentrechnungen mit Hilfe<br />

des Dreisatzes auf dem langen<br />

Bruchstrich lösen<br />

- Gr<strong>und</strong>wert, Prozentwert, Prozentsatz<br />

- vermehrten oder verminderten Gr<strong>und</strong>wert<br />

beachten<br />

- vielfältige Übungsmöglichkeiten anbieten<br />

Ü Fachtheorie<br />

Lernziele 7 <strong>und</strong> 9<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

Lernziele 9 <strong>und</strong> 10<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziel 3<br />

- Rechenregeln formulieren<br />

- Bei Sachaufgaben Prozentautomatik des<br />

Taschenrechners einsetzen<br />

- Rabatt, Skonto - Rabatt <strong>und</strong> Skonto als unterschiedliche<br />

Preisnachlässe verdeutlichen<br />

- Größenordnung von Rabatt <strong>und</strong> Skonto<br />

im Vergleich zum Ausgangspreis bewußt<br />

machen<br />

Ü Fachtheorie<br />

Lernziel 10<br />

Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />

Lernziel 3<br />

- Sich bewußt werden, daß korrekte Einkäufe<br />

<strong>und</strong> Verträge nur einen begrenzten<br />

Spielraum für Preisnachlässe haben<br />

- Sogenannte Sonderangebote besonders<br />

kritisch prüfen <strong>und</strong> mögliche Nachteile<br />

abwägen


48<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

<strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

- Mehrwertsteuer - vermehrten Gr<strong>und</strong>wert berechnen Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />

Lernziele 5 <strong>und</strong> 8<br />

- Steuern, das Einkommen des Staates <strong>und</strong><br />

Kommunen<br />

- Zinsen - Jahreszins als Basis für die Berechnung<br />

erkennen<br />

- Lohnabzüge - Abzüge in Abhängigkeit vom Einkommen<br />

berechnen<br />

- Bruttolohn - Nettolohn<br />

Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />

Lernziele 3 <strong>und</strong> 8<br />

- Bei Ratenkäufen bereits bestehende<br />

Zinsbelastungen berücksichtigen <strong>und</strong><br />

eine mögliche Steigerung des Zinssatzes<br />

bedenken<br />

- Sinnvolle Gründe für Kreditaufnahmen<br />

besprechen<br />

Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />

Lernziele 7 <strong>und</strong> 8<br />

10. Kalkulationen durchführen<br />

- Einkaufskalkulation - exemplarisch verdeutlichen<br />

- Kalkulationsschema einsetzen<br />

- Kalkulationsschema verwenden Ü Fachpraxis<br />

- Projektorientiert arbeiten<br />

Ü Fachtheorie<br />

Lernziele 5 <strong>und</strong> 13<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

Lernziele 9 <strong>und</strong> 10<br />

- Im Rahmen des projektorientierten Unterrichts<br />

sich bietende Differenzierungsmaßnahmen<br />

nutzen<br />

- Verkaufskalkulation - den Gesamtpreis als Summe der Einzelpreise<br />

verdeutlichen <strong>und</strong> berechnen<br />

Ü Fachtheorie<br />

Lernziele 6, 7, 12 <strong>und</strong> 14<br />

- Wurstkalkulation für den Pausenverkauf<br />

durchführen


49<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

Datenverarbeitung / Schreibtechnik<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

Lernziele <strong>und</strong> Lerninhalte sind, ausgerichtet an der Fachpraxis, nach Möglichkeit projektorientiert zu erarbeiten.<br />

1. Gr<strong>und</strong>begriffe <strong>und</strong> Abkürzungen<br />

verstehen<br />

- Computer<br />

- Hard- <strong>und</strong> Software<br />

Ü Fachpraxis<br />

Lernziel 10<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziele 3 mit 5<br />

- Daten <strong>und</strong> Programm - Programm als Verarbeitungsvorschrift<br />

verstehen<br />

- Datenverarbeitung - EVA - Prinzip:<br />

Eingabe, Verarbeitung, Ausgabe<br />

- speichern, löschen<br />

- transportieren<br />

- verknüpfen<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziel 2<br />

- Verarbeitungsvorschrift bzw. Bedienungsanleitung<br />

am Beispiel<br />

"Telefonieren" verdeutlichen<br />

Ü Fachpraxis<br />

Lernziel 1<br />

- Inventarverzeichnis erstellen<br />

- Gr<strong>und</strong>sätze der Datenverarbeitung am<br />

Beispiel "Karteikastensystem" veranschaulichen<br />

2. Arbeitsplatz vorbereiten<br />

<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>bedienelemente<br />

kennen<br />

- Schreibmaschine <strong>und</strong> EDV-Anlage vergleichen<br />

- Schreibmaschine mit Interface als Arbeitsplatzdrucker<br />

einsetzen<br />

- korrekte Schreibhaltung - Sitzhöhe einstellen<br />

- Sitzhaltung <strong>und</strong> Handstellung einnehmen<br />

- Arbeitsgeräte individuell ausrichten<br />

- Bedienteile<br />

Ein- <strong>und</strong> Ausschalter<br />

Papieranlage, Papierstütze,<br />

Papierhalter mit Papierhalterrollen,<br />

Papiereinzieher, Papierlöser<br />

Walzenstechknopf<br />

Umschalttaste <strong>und</strong> Feststeller<br />

- Wert auf Selbständigkeit <strong>und</strong> eigene<br />

Organisation des Arbeitsplatzes legen<br />

- Ausgleichsgymnastik als sinnvolle Vorbeugemaßnahme<br />

zur Ges<strong>und</strong>erhaltung<br />

einsehen<br />

- Anhand von Bildmaterial <strong>und</strong> Modellen<br />

mögliche Ges<strong>und</strong>heitsschäden <strong>und</strong> deren<br />

Folgen aufzeigen<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziele 3, 5.1 <strong>und</strong> 5.3<br />

- Bedienungs- <strong>und</strong> Gebrauchsanleitungen<br />

lesen<br />

- Den Ablauf übersichtlich darstellen<br />

- Leertaste - Anordnung <strong>und</strong> Tastengröße herausstellen<br />

- Bedeutung für die Textgliederung erkennen


50<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

Datenverarbeitung / Schreibtechnik<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

- Zeilenschalttaste - Unterschiede zwischen Schreibmaschine<br />

<strong>und</strong> Computer herausstellen<br />

- Erkennen, daß beim Schreiben mit einem<br />

Textverarbeitungssystem die Verwendung<br />

der [FNZ] für den automatischen<br />

Umbruch Probleme bringt<br />

3. Informationen besorgen, auswählen<br />

<strong>und</strong> werten<br />

- Informationsquellen - Familie, Lehrer, Mitschüler<br />

- Fachbücher, Zeitschriften, Tageszeitungen<br />

- R<strong>und</strong>funk, Fernsehen<br />

- Neue Medien<br />

- Informationsfluß - Quelle, Träger, Adressat<br />

- produktionsbezogenen Verlauf als Informationsfluß<br />

verdeutlichen<br />

z.B. Angebot, Kalkulation, Einkauf, Lagerhaltung,<br />

Produktion, Verkauf,<br />

Bezahlung<br />

- Daten aus dem Erfahrungsbereich der<br />

Schüler projektorientiert verarbeiten<br />

- Informationsquellen nach Sachbezug<br />

unterscheiden<br />

Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />

Lernziel 13<br />

- Den Informationsfluß vom Ereignis, der<br />

Übertragung bis zur Veröffentlichung am<br />

Beispiel "Fußballspiel" aufzeigen<br />

4. EDV-Anlagen <strong>und</strong> Schreibmaschinen<br />

unterscheiden <strong>und</strong><br />

damit verantwortungsbewußt<br />

umgehen<br />

- auf die Folgen möglichen Mißbrauchs<br />

hinweisen<br />

- Typ - Home Computer, PC, AT, Großrechenanlage<br />

- Büro-, Reise- <strong>und</strong> Blindenschreibmaschine<br />

- Antriebsart<br />

- Art der Zeichenerzeugung<br />

Ü Fachtheorie<br />

Lernziel 1<br />

Ü Fachpraxis<br />

Lernziel 8<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziele 3 mit 5<br />

- Prospekte lesen <strong>und</strong> Gemeinsamkeiten,<br />

Unterschiede, Vor- <strong>und</strong> Nachteile herausarbeiten<br />

- Mit persönlichem <strong>und</strong> fremdem Eigentum<br />

in gleicher Sorgfalt umgehen<br />

- Kostenbewußtsein wecken<br />

- Einen Überblick über den hauptsächlichen<br />

Einsatzbereich geben<br />

- Betriebssystem - Kompatibilität<br />

- Mikroprozessor - Rechnergeschwindigkeit, Taktung<br />

- 486er<br />

- Coprozessor<br />

- Grafikstandards - Grafikkarte, Bildschirm<br />

- Anwendungsbezogene Voraussetzungen<br />

beachten<br />

z.B. Grafik, Datenmengen<br />

schnell - langsam<br />

niedrige - hohe Auflösung


51<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

Datenverarbeitung / Schreibtechnik<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

- Speicherkapazität:<br />

B, kB, MB<br />

- auf mathematische Genauigkeit verzichten<br />

<strong>und</strong> nur ger<strong>und</strong>ete Umrechnungsfaktoren<br />

verwenden<br />

- Displayspeicher<br />

- Die Größenordnung des Speichermediums<br />

mit einer Schreibmaschinenseite<br />

(2000 Anschläge) vergleichen<br />

- Netzwerke - kommerzielle <strong>und</strong> pädagogische Netzwerke<br />

unterscheiden<br />

5. Mit einem Betriebssystem<br />

oder einem entsprechenden<br />

Hilfsprogramm arbeiten<br />

- Einstellen des Standardlaufwerks<br />

- Anzeigen des Inhaltsverzeichnisses<br />

- Formatieren eines Datenträgers<br />

- Kopieren von Disketten <strong>und</strong><br />

Dateien<br />

- Platten- <strong>und</strong> Diskettenlaufwerk unterscheiden<br />

- Programmdateien <strong>und</strong> Datendateien unterscheiden<br />

- Haupt- <strong>und</strong> Unterverzeichnis<br />

- als notwendige Vorbereitung des Datenträgers<br />

für das entsprechende Betriebssystem<br />

<strong>und</strong> als Möglichkeit der<br />

Gesamtlöschung unterscheiden<br />

- Gründe für das Vervielfältigen von Daten<br />

aufzeigen<br />

Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziele 1 <strong>und</strong> 8<br />

- Problem des Wiederfindens der Dateien<br />

aufzeigen<br />

- Einblick in das System der Dateibezeichnungen<br />

geben<br />

- Ein eigenes Bezeichnungssystem für<br />

Datendateien entwickeln<br />

- Notwendigkeit der Datensicherung aufzeigen<br />

- Sich bewußt sein, daß Raubkopieren<br />

strafbar ist<br />

- Fehlermeldungen - Fehler erkennen <strong>und</strong> beseitigen - Maßnahmenkatalog zur Fehlerberichtigung<br />

erstellen<br />

- Fehlerkorrektur - Cover-up-Korrektur<br />

- Lift-off-Korrektur<br />

- Korrektur über Textanzeigeeinrichtung<br />

- Erkennen, daß die Vermeidung von Fehlern<br />

Vorrang vor der Verbesserung hat<br />

6. Buchstaben schreiben <strong>und</strong><br />

Blatteinteilung vornehmen<br />

Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziel 8<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziel 4<br />

- Zehn-Finger-Tastschreiben - Gr<strong>und</strong>stellung<br />

- nach Möglichkeit den Blindanschlag erlernen<br />

- Griffwege zu den einzelnen Buchstaben<br />

<strong>und</strong> Buchstabenfolgen<br />

- Großbuchstaben<br />

- Wort- <strong>und</strong> Satzbildung<br />

- Die Folgen mangelnder Konzentration<br />

aufzeigen <strong>und</strong> Übungen zur Förderung<br />

der Konzentrationsfähigkeit anbieten<br />

- Die positiven Auswirkungen auf alle Lebensbereiche<br />

bewußt machen


52<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

Datenverarbeitung / Schreibtechnik<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

- Standardformat - linker Rand - 10 Grad<br />

- rechter Rand - 70 Grad<br />

- Schreibbeginn - Zeile 5<br />

- Vorteile vorgegebener Normen erörtern<br />

<strong>und</strong> bereit sein, sich daran zu halten<br />

- Funktionstasten benützen<br />

Rücktaste<br />

Randsteller, Randlöser<br />

Tabulator<br />

Zeilenabstandeinsteller<br />

Schreibschritteinsteller<br />

softwaregesteuerte Funktionstasten<br />

- Schreiben nach verschiedenen<br />

Darbietungsformen<br />

Tafelbild, Tageslichtprojektor<br />

Leuchttafel, Laufschrift<br />

schriftliche Vorlage<br />

Ansage<br />

- Unterschiede herausstellen<br />

- Handhabung schulen<br />

- Tastaturschablone anlegen <strong>und</strong> Tastenkombinatinen<br />

farblich hervorheben<br />

- Differenzierungsmöglichkeiten nutzen<br />

- unterschiedliche Wahrnehmuingsintensität<br />

erkennen<br />

- Den sachgerechten Einsatz intensiv schulen<br />

- Vorteile der Funktionstasten nutzen<br />

- Sich die unterschiedliche Wahrnehmungsintensität<br />

bewußt machen<br />

- Die eigenen Stärken <strong>und</strong> Schwächen erkennen<br />

<strong>und</strong> die Schwächen durch gezieltes<br />

Üben abbauen<br />

7. Satzzeichen, Ziffern <strong>und</strong> Zeichen<br />

schreiben<br />

- Satzzeichen<br />

Punkt, Komma, Semikolon,<br />

Doppelpunkt, Fragezeichen,<br />

Ausrufezeichen<br />

Klammer<br />

- Ziffern <strong>und</strong> Zeichen<br />

Ziffern 0 - 9, Rechenzeichen<br />

Mitte-, Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Schrägstrich<br />

Prozent- <strong>und</strong> Promillezeichen<br />

Paragraphenzeichen<br />

&-Zeichen<br />

- viele Übungsmöglichkeiten anbieten<br />

- andere Unterrichtsfächer mit einbeziehen<br />

- Motivationskraft des Computers nutzen<br />

- Möglichkeiten der Schreibmaschine <strong>und</strong><br />

des Schreibens mit einem Textverarbeitungsprogramm<br />

vergleichen<br />

- mit Zehn-Finger- <strong>und</strong> Blindanschlag<br />

üben<br />

- Regeln nach DIN 5008 befolgen<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziel 4<br />

- Individuelle Hilfen anbieten<br />

- Den Lernzuwachs durch Üben verdeutlichen<br />

<strong>und</strong> den Übertrag in andere Bereiche<br />

erörtern<br />

8. Mit Schreibmaschine, einem<br />

kommerziellen Textverarbeitungsprogramm<br />

<strong>und</strong> Lernprogrammen<br />

arbeiten<br />

- Starten <strong>und</strong> Beenden der Programme<br />

- Erfassen, Verändern, Ausgeben,<br />

Speichern <strong>und</strong> Löschen<br />

von Daten<br />

- Programm, Unterprogramme, Dateien<br />

oder Datensätze durch Objektnamen,<br />

Selektoren, Funktionstasten oder Balkenmenüs<br />

auswählen<br />

- Programm <strong>und</strong> Startbefehl zuordnen<br />

Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziel 1<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziel 5.3<br />

Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziele 6 <strong>und</strong> 8


53<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

Datenverarbeitung / Schreibtechnik<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

- lebenspraktische Texte - tabellarischer Lebenslauf<br />

- Briefumschlag<br />

-Brief<br />

- Tabellen<br />

-Formulare<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziel 2<br />

- Erfahrungen <strong>und</strong> Kenntnisse in den<br />

projektorientierten Unterricht einbeziehen<br />

9. Kommerzielle Programme<br />

nach ihren Einsatzmöglichkeiten<br />

unterscheiden <strong>und</strong> mit<br />

einem davon arbeiten<br />

- Datenbankanwendung - Ausstattungs- <strong>und</strong> Materiallisten Ü Fachpraxis<br />

Lernziel 1<br />

Ü Fachpraxis<br />

Lernziele 5, 8 <strong>und</strong> 10<br />

Ü Fachtheorie<br />

Lernziel 1<br />

Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziele 9 <strong>und</strong> 10<br />

- Projektorientiert arbeiten<br />

z.B. Haushaltsbuch führen<br />

Einladungslisten für persönliche<br />

Feste<br />

Spielesammlung für Kindergeburtstage<br />

- Tabellenkalkulation - Möglichkeiten <strong>und</strong> Vorteile besprechen Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziele 8 mit 10<br />

- Fachprogramm - Warenwirtschaftssystem als Möglichkeit<br />

der Rationalisierung <strong>und</strong> Automatisierung<br />

im Ablauf eines Einzelhandelsbetriebs<br />

erkennen<br />

Ü Fachpraxis<br />

Lernziel 10<br />

Ü Fachtheorie<br />

Lernziele 5, 7 mit 9, 12 mit 15<br />

10. Auswirkungen des Computereinsatzes<br />

kennen<br />

- Veränderungen der Arbeitswelt<br />

- Produktivität<br />

- Hilfe zur Lebensbewältigung<br />

- berufliche Qualifikation<br />

Ü Fachpraxis<br />

Lernziel 8<br />

Ü <strong>Wirtschaft</strong>srechnen<br />

Lernziele 9 <strong>und</strong> 10<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziele 2 <strong>und</strong> 4<br />

Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />

Lernziele 1 <strong>und</strong> 7<br />

Ü Fachtheorie<br />

Lernziele 1 <strong>und</strong> 8<br />

- Bewußtmachen, daß der Computer nicht<br />

"intelligent" ist, sondern nur Vorgedachtes<br />

sehr schnell verarbeitet


54<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> - Verkauf <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

Datenverarbeitung / Schreibtechnik<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

- Zugriff auf Daten - schneller, gezielter <strong>und</strong> wiederholbarer<br />

Zugriff auf Daten<br />

- Lizenzverträge<br />

- Verknüpfung fremder <strong>und</strong> eigener Daten<br />

- Datenschutz - Datenmißbrauch<br />

- die Notwendigkeit des Schutzes von Daten<br />

einsehen<br />

- "Manuelle" <strong>und</strong> "elektronische" Datenverarbeitung<br />

vergleichen<br />

- "Der gläserne Mensch"<br />

Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />

Lernziel 5<br />

- Neue Medien - Vorteile <strong>und</strong> Gefahren bedenken - Verlockung zum schnellen Kauf<br />

z.B. btx


55<br />

Religionslehre / Ethik<br />

Katholische Religionslehre<br />

Für den katholischen Religionsunterricht wird derzeit der mit der Bekanntmachung vom 26.4.1978<br />

(KMBl I 1978 So.-Nr. 30) veröffentlichte Lehrplan herangezogen.<br />

Evangelische Religionslehre<br />

Für den evangelischen Religionsunterricht wird derzeit der mit der Bekanntmachung vom 12.4.1977<br />

(KMBl I 1977 So.-Nr. 10) veröffentlichte Lehrplan herangezogen.<br />

Ethik<br />

Für den Ethikunterricht wird der mit der Bekanntmachung vom 16.2.1982 (KMBl I 1982 So.-Nr. 4)<br />

veröffentlichte Lehrplan herangezogen.


56<br />

Deutsch<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

Lernziele <strong>und</strong> Lerninhalte sind, ausgerichtet an der Fachpraxis, nach Möglichkeit projektorientiert zu erarbeiten.<br />

1. Situationsangemessen sprechen<br />

- Informieren - Auskünfte im Rollenspiel einholen Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />

- Besprechen von Sachverhalten<br />

- in Rede <strong>und</strong> Gegenrede sachliche Argumente<br />

herausstellen<br />

Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />

Ü Fachtheorie<br />

- Das Zuhören <strong>und</strong> Eingehen auf Gegenargumente<br />

üben<br />

- Darstellen von Problemen - Diskussionen führen, Kurzreferate vorbereiten<br />

<strong>und</strong> vortragen<br />

- Bewältigen von Konflikten - Streitgespräche im Rollenspiel durchführen<br />

Ü Fachtheorie<br />

- Sich um verständliche Aussprache bemühen<br />

Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />

- Lösen von Konflikten<br />

- Sich gesprächsfördernder <strong>und</strong> gesprächshemmender<br />

Elemente bewußt werden<br />

- Das nichtsprachliche Verhalten beim<br />

Gesprächspartner deuten<br />

- Bewerbungs- <strong>und</strong> Vorstellungsgespräch<br />

- angemessenes Formulieren <strong>und</strong> Argumentieren<br />

üben<br />

- Gesprächssituationen erfassen <strong>und</strong> sich<br />

darauf einstellen<br />

- als Vorbereitung benötigte Papiere,<br />

Zeugnisse <strong>und</strong> Unterlagen in ansprechender<br />

Form zusammenstellen<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

- Die Bedeutung von Verhaltensweisen,<br />

äußerer Erscheinung <strong>und</strong> Sitzhaltung<br />

kennen<br />

2. Sachgerecht schreiben<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

- Textbausteine als wiederkehrende Teile<br />

von Berichten abrufen <strong>und</strong> sachgerecht<br />

einfügen<br />

- Arbeitsbericht - Fachausdrücke aus dem Berufsfeld verwenden<br />

- Reihenfolge <strong>und</strong> Zeitform beachten<br />

- Sachverhalt formulieren<br />

- Arten von Briefen - Geschäfts-, Behördenbriefe <strong>und</strong> persönliche<br />

Briefe unterscheiden <strong>und</strong> schreiben<br />

- Aufbau, Wortwahl <strong>und</strong> Formulierungen<br />

kennen<br />

- Formulierungen aus verschiedenen Bereichen<br />

des privaten Lebens <strong>und</strong> aus dem<br />

Berufsfeld in Briefformen erproben<br />

Ü Fachpraxis<br />

- Wochenberichte erstellen<br />

Ü Fachzeichnen<br />

- Skizzen <strong>und</strong> Zeichnungen anfertigen<br />

- Die Notwendigkeit <strong>und</strong> Vorteile einer<br />

gelungenen äußeren Form verdeutlichen<br />

- Persönliche Mustermappen anlegen<br />

- Bewerbung - Bewerbungsschreiben verfassen Ü Datenverarbeitung<br />

- Rechtschreibkorrekturprogramm einsetzen<br />

- Auf Grammatik, Rechtschreibung <strong>und</strong><br />

äußere Form achten<br />

- Das fertige Schreiben mit etwas zeitlichem<br />

Abstand nochmals sorgfältig lesen<br />

<strong>und</strong> auf mögliche Fehler kontrollieren


57<br />

Deutsch<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

- Formular - verschiedene Arten von Formularen ausfüllen<br />

- Inhalte, Aufbau <strong>und</strong> Funktion vergleichen<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

- Formulare aus dem Berufsfeld ausfüllen<br />

- Sich bewußt sein, daß manche Formulare<br />

durch Verknüpfung von Informationen<br />

mehr erfragen als notwendig <strong>und</strong> zulässig<br />

ist<br />

- Notiz- <strong>und</strong> Einkaufszettel - wesentliche Informationen festhalten<br />

- Notiertechniken einüben<br />

3. Sprache betrachten<br />

- Aktivieren <strong>und</strong> Erweitern des<br />

Wortschatzes<br />

- Erarbeiten eines fachspezifischen<br />

Wortschatzes<br />

- Wortfamilien <strong>und</strong> Wortfelder aus verschiedenen<br />

Bereichen des privaten Lebens<br />

<strong>und</strong> aus dem Berufsfeld erstellen<br />

- Fachbegriffe <strong>und</strong> Fremdwörter mit Hilfe<br />

von Wörterbüchern, Lexika, Fachbüchern<br />

<strong>und</strong> Fachzeitschriften klären<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

- Wortbildung üben<br />

z.B. nach der Morphemmethode<br />

- Wort- <strong>und</strong> Satzbildung - den Ausdruck präzisieren<br />

- Sicherheit in der Formulierung gewinnen<br />

- Satzbaupläne erstellen<br />

- Satzmuster einüben<br />

Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />

- Treffende Formulierungen sammeln <strong>und</strong><br />

einüben<br />

- Im Rollenspiel Gespräche zu unterschiedlichen<br />

Anlässen üben<br />

- Wissen, daß auch Gesprächspartner<br />

Schwierigkeiten bei Formulierungen haben<br />

können<br />

4. Richtig schreiben<br />

Ü Fachpraxis<br />

Ü Fachtheorie<br />

Ü Fachrechnen<br />

Ü Fachzeichnen<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

- Sichern <strong>und</strong> Erweitern des<br />

Gr<strong>und</strong>wortschatzes<br />

- mit Rechtschreibduden arbeiten<br />

- Rechtschreibprogramme selbständig anwenden<br />

- Erarbeiten <strong>und</strong> Sichern eines<br />

fachspezifischen Wortschatzes<br />

- Möglichkeiten des selbständigen Übens<br />

erlernen<br />

- Nachschlagewerke selbständig <strong>und</strong> sicher<br />

gebrauchen<br />

- Vertiefen des Wortschatzes<br />

für persönliche Interessen<br />

- ein Hobby pflegen - Erkennen, daß das Lesen guter Texte die<br />

Begriffsbildung <strong>und</strong> das Rechtschreiben<br />

schult<br />

5. Lesen / Mit Texten umgehen<br />

5.1 Die Lesefertigkeit <strong>und</strong> die<br />

Lesefähigkeit steigern


58<br />

Deutsch<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

- fachspezifische Ausdrücke<br />

<strong>und</strong> Formulierungen<br />

- Fragen im multiple-choice Verfahren<br />

bearbeiten<br />

- aus Fachbüchern <strong>und</strong> Fachzeitschriften<br />

Informationen entnehmen, gliedern <strong>und</strong><br />

verarbeiten<br />

Ü Fachpraxis<br />

Ü Fachtheorie<br />

Ü Fachrechnen<br />

Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />

- Fragetechniken analysieren<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

- Ein "persönliches" Wörterbuch erstellen<br />

- Fremdwörter - im Textzusammenhang Fremdwörter verstehen<br />

- Nachschlagewerke benutzen<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

- allgemeine <strong>und</strong> fachbezogene<br />

Abkürzungen<br />

- Informationen aus Abkürzungen entnehmen<br />

5.2 An Texten arbeiten<br />

- Möglichkeiten der Texterschließung<br />

- Gliederung erstellen<br />

- Oberbegriffe suchen<br />

- Sinnträger <strong>und</strong> Merkwörter formulieren<br />

- Fragen zum Text stellen<br />

- Inhalte verkürzen<br />

- Texte bewerten<br />

- prüfungsrelevante Frageformen unterscheiden<br />

Ü Fachpraxis<br />

Ü Fachtheorie<br />

Ü Fachrechnen<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

Ü Sozialk<strong>und</strong>e<br />

- Hilfstechniken zur Textanalyse erarbeiten,<br />

z.B. markieren, unterstreichen, ausschneiden


59<br />

Deutsch<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

5.3 Sich mit Textarten beschäftigen<br />

- Gebrauchstexte - Zeitung, Illustrierte, Comic-Heft, Buch<br />

- Gebrauchsanweisung, Stellenangebot,<br />

Vertragstext, Vordruck, Telefonbuch,<br />

Fahrplan<br />

- Piktogramm, Verkehrsschild, Diagramm,<br />

Tabelle, Graphik<br />

- Fachbuch, Fachzeitschrift<br />

- Nachschlagewerk, Lexikon<br />

- Literarische Texte - erzählende, lyrische <strong>und</strong> dramatische<br />

Texte<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

- Mit kurzen <strong>und</strong> leichteren Texten beginnen<br />

- Aus aktuellen Anlässen Motivation wecken<br />

- Interessen einbeziehen


60<br />

Sozialk<strong>und</strong>e<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

Lernziele <strong>und</strong> Lerninhalte sind, ausgerichtet an der Fachpraxis, nach Möglichkeit projektorientiert zu erarbeiten.<br />

1. Möglichkeiten der beruflichen<br />

Bildung kennen<br />

- Vorbereitung auf Beruf <strong>und</strong><br />

Ausbildung<br />

- Formen der beruflichen Ausbildung<br />

- Vorteile der beruflichen Ausbildung<br />

- Berufsvorbereitungsjahre <strong>und</strong> Lehrgänge<br />

der Arbeitsverwaltung vergleichen<br />

- duales System, betriebliche / überbetriebliche<br />

Ausbildung <strong>und</strong> Berufsfachschule<br />

besprechen<br />

- Möglichkeiten von Facharbeitern <strong>und</strong><br />

ungelernten Arbeitern erörtern <strong>und</strong> vergleichen<br />

- Unterschiedliche Anforderungsstufen,<br />

Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> Zielsetzungen der<br />

Berufsvorbereitungsjahre <strong>und</strong> der Lehrgänge<br />

erkennen <strong>und</strong> zuordnen<br />

- Die Vielfalt der Möglichkeiten als<br />

Chance für den Einzelnen trotz individueller<br />

Probleme verstehen<br />

Ü Fachtheorie<br />

- Den Bedarf der <strong>Wirtschaft</strong> an Facharbeitern<br />

<strong>und</strong> ungelernten Arbeitern vergleichen<br />

2. Die eigene Person im Hinblick<br />

auf die spätere berufliche<br />

Tätigkeit realistisch einschätzen<br />

- auf Erfahrungen von Eltern, Fre<strong>und</strong>en,<br />

Lehrern <strong>und</strong> Berufsberatern zurückgreifen<br />

- verschiedene berufsbezogene Informationsquellen<br />

nutzen,<br />

z.B. BIZ der Arbeitsverwaltung<br />

- Neigung - Wünsche <strong>und</strong> Interessen äußern<br />

- Vor- <strong>und</strong> Nachteile von Hobby als Beruf<br />

abwägen<br />

Ü Fachpraxis<br />

Ü Fachtheorie<br />

Ü Fachrechnen<br />

Ü Fachzeichnen<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

Ü Deutsch<br />

- Auf Erfahrungen aus dem berufswahlvorbereitenden<br />

Förderunterricht zurückgreifen<br />

- eignungsspezifische Anforderungen<br />

des gewählten Berufes<br />

- Berufswahl überdenken - Gründe für eine Berufsentscheidung<br />

erörtern<br />

3. Sich in zwischenmenschlichen<br />

Beziehungen angemessen verhalten<br />

- Toleranz <strong>und</strong> Hilfsbereitschaft<br />

- Fre<strong>und</strong>schaft, Ehe, Familie, Vorgesetzte,<br />

Mitarbeiter, Kollegen<br />

- Verhalten gegenüber ausländischen Mitbürgern<br />

<strong>und</strong> Aussiedlern überdenken<br />

- Erkennen, daß auch Ausländer <strong>und</strong> Aussiedler<br />

zu unserem Wohlstand beigetragen<br />

haben <strong>und</strong> beitragen<br />

- Sich bewußt sein, daß die Integration<br />

ausländischer Mitbürger nicht nur sozialpolitisch<br />

sondern auch wirtschaftspolitisch<br />

Vorteile für alle bringt


61<br />

Sozialk<strong>und</strong>e<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

- Verantwortungsbewußtsein - finanzielle Verantwortung übernehmen<br />

- Verantwortung für die eigene Ges<strong>und</strong>heit,<br />

die des Partners <strong>und</strong> des näheren<br />

Umfeldes entwickeln<br />

- Gleichberechtigung - Veränderung im Rollenverständnis zwischen<br />

den Geschlechtern erörtern<br />

- Erkennen, daß auch bei Bejahen der<br />

Gleichberechtigung Toleranz die Basis<br />

für das Zusammenleben ist<br />

Ü Fachrechnen<br />

Ü Fachtheorie<br />

- Gleichberechtigung von Mann <strong>und</strong> Frau<br />

als Aufgabe <strong>und</strong> als Chance für die Gesellschaft<br />

verstehen <strong>und</strong> bejahen<br />

- Erkennen, daß gleiche Rechte auch gleiche<br />

Pflichten fordern<br />

4. Konflikte erkennen <strong>und</strong> bereit<br />

sein, sie zu lösen<br />

- persönliche <strong>und</strong> sachliche<br />

Konflikte<br />

- Lösungsmöglichkeiten aus<br />

eigener Kraft<br />

- auf die Ursachen zurückführen <strong>und</strong> erörtern<br />

- Kompromißbereitschaft entwickeln<br />

- auf Gewalt verzichten<br />

- Ruhe, Distanz <strong>und</strong> Sachlichkeit bewahren<br />

- fremde Hilfe hinzuziehen<br />

z.B. Eltern, Vertrauenslehrer, Jugendvertretung,<br />

Betriebsrat, Arbeitsgericht<br />

Ü Deutsch<br />

- Konfliktsituationen aus dem Erfahrungsbereich<br />

analysieren<br />

- Im Rollenspiel Konflikte lösen<br />

- Sich der Bedeutung nichtsprachlichen<br />

Verhaltens bewußt sein<br />

- Gemeinsam Videoaufnahmen der Rollenspiele<br />

betrachten <strong>und</strong> dabei das eigene<br />

<strong>und</strong> das Verhalten des Partners erörtern,<br />

Lösungsmöglichkeiten erarbeiten<br />

- Gesprächsstrategien entwickeln<br />

5. Die Bedeutung von Rechten<br />

<strong>und</strong> Pflichten einsehen<br />

- Rechte, Pflichten <strong>und</strong> Rechtsstellung<br />

in Abhängigkeit vom<br />

Alter<br />

- Wechselwirkung von Rechten<br />

<strong>und</strong> Pflichten<br />

- Gr<strong>und</strong>rechte<br />

Recht auf individuelle Lebensgestaltung<br />

Wahlrecht<br />

Schulpflicht<br />

Wehrpflicht<br />

Rechtsfähigkeit<br />

Geschäftsfähigkeit<br />

Deliktfähigkeit<br />

Strafmündigkeit<br />

- Kaufverträge erörtern<br />

- Bedeutung der Unterschrift besprechen<br />

- Möglichkeiten des Rücktritts kennen<br />

- Verantwortlich gegenüber Familie, Gemeinschaft<br />

<strong>und</strong> Umwelt handeln<br />

- Gerichtsverhandlung besuchen<br />

Ü Deutsch<br />

6. Überblick über gesetzliche<br />

Bestimmungen für jugendliche<br />

Arbeitnehmer<br />

- Berufsbildungsgesetz, Ausbildungsvertrag<br />

- Inhalte herausarbeiten<br />

- Rechte <strong>und</strong> Pflichten gegenüberstellen<br />

Ü Deutsch


62<br />

Sozialk<strong>und</strong>e<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

- Jugendarbeitsschutzgesetz - Probleme, die aus der Sicht von Arbeitnehmer<br />

<strong>und</strong> Arbeitgeber entstehen können,<br />

erörtern<br />

- Sich der Schutzfunktionen des Gesetzes<br />

für den jugendlichen Arbeitnehmer bewußt<br />

werden<br />

7. Die Bedeutung beruflicher<br />

Arbeit kennen<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

- Bereit sein, die Berufstätigkeit nicht nur<br />

als Notwendigkeit zum Geldverdienen zu<br />

sehen, sondern auch als persönliche Bestätigung<br />

einzuschätzen<br />

- für die eigene Person - Arbeitslohn als Mittel der Existenzsicherung<br />

erkennen<br />

- erfahren, daß Arbeit das Selbstwertgefühl<br />

steigert, Anerkennung <strong>und</strong> Freude bringt<br />

- für die Gesellschaft - wirtschaftliche Notwendigkeit erkennen<br />

- sich der sozialen Verantwortung des einzelnen<br />

für das Gemeinwesen bewußt<br />

werden<br />

- Persönliche Leistung als Motivation zur<br />

Leistungsverbesserung verstehen <strong>und</strong><br />

sich dafür auch über einen längeren Zeitraum<br />

anzustrengen<br />

- Bereit sein, sich in den Dienst der Gemeinschaft<br />

zu stellen<br />

8. Die Notwendigkeit der Besteuerung<br />

einsehen<br />

Ü Fachrechnen<br />

Ü Deutsch<br />

- direkte Steuern - Lohnsteuer, Einkommensteuer<br />

Kraftfahrzeugsteuer<br />

- Steuerklassen erläutern<br />

- indirekte Steuern - Mehrwertsteuer<br />

Mineralölsteuer, Genußmittelsteuer<br />

- Aufgaben des Staates - Bildung<br />

- <strong>Verwaltung</strong><br />

- Verkehr<br />

- Sicherheit<br />

- An einem Beispiel exemplarisch aufzeigen<br />

9. Kenntnisse über die Sozialversicherung<br />

vertiefen <strong>und</strong><br />

erweitern<br />

- Notwendigkeit - Solidaritätsprinzip als Notwendigkeit<br />

verstehen<br />

- Die Begriffe "Generationenvertrag" <strong>und</strong><br />

"Alterspyramide" erläutern<br />

- Bereiche - Krankenversicherung<br />

- Unfallversicherung<br />

- Rentenversicherung<br />

- Arbeitslosenversicherung


63<br />

Sozialk<strong>und</strong>e<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

- Leistungen - z.B.<br />

Lohnfortzahlung<br />

Arbeitslosenhilfe<br />

Witwenrente<br />

- Sperrfristen bei der Arbeitslosenversicherung<br />

beachten<br />

- Beiträge - Höhe der Abzüge feststellen Ü Fachrechnen<br />

- Monatliche Abzüge mit Hilfe von Lohn<strong>und</strong><br />

Gehaltsstreifen exemplarisch berechnen<br />

- Träger der Sozialversicherung - zuständige Stellen kennen <strong>und</strong> ihre Aufgaben<br />

besprechen<br />

- Probleme der Finanzierung - Kosten <strong>und</strong> Notwendigkeit des "sozialen<br />

Netzes" erörtern<br />

- Änderung der Altersstruktur verdeutlichen<br />

- Schaubilder <strong>und</strong> Grafiken<br />

- Beratungsstellen kennen <strong>und</strong> als Hilfe<br />

für den Versicherungsnehmer verstehen<br />

- Beratungsgespräche im Rollenspiel<br />

durchführen<br />

Ü Fachrechnen<br />

10. Überblick über wichtige<br />

private Versicherungen gewinnen<br />

- Gefahren der Über- <strong>und</strong> Unterversicherung<br />

kennen<br />

- Notwendigkeiten abwägen<br />

- verschiedene Versicherungsangebote inhaltlich<br />

gegenüberstellen<br />

- Fahrzeugversicherung - Haftpflichtversicherung<br />

- Teil- <strong>und</strong> Vollkaskoversicherung<br />

- Möglichkeiten des Leistungsausschlusses<br />

besprechen<br />

- Bedeutung der "grünen" Versicherungskarte<br />

kennen<br />

Ü Fachrechnen<br />

Ü Deutsch<br />

- Festkosten berechnen<br />

- Verträge lesen<br />

- Antragsformulare ausfüllen<br />

- Individuelle Versicherungsbedürfnisse<br />

ansprechen<br />

- Sich der Bedeutung der Unterschrift bewußt<br />

werden<br />

- Rücktrittsmöglichkeiten besprechen<br />

- Verschiedene Versicherungsgesellschaften<br />

vergleichen<br />

- Zwang zur Vollkaskoversicherung bei<br />

Ratenkauf<br />

- Fahrzeugwert <strong>und</strong> Versicherungsprämie<br />

in Beziehung setzen<br />

- private Haftpflichtversicherung<br />

- Notwendigkeit der privaten Haftpflichtversicherung<br />

erörtern<br />

- Individuelle Notwendigkeiten ansprechen<br />

<strong>und</strong> abwägen<br />

- private Unfallversicherung - Unterschiede zur gesetzlichen Unfallversicherung<br />

herausarbeiten<br />

- Preis <strong>und</strong> Leistung verschiedener Gesellschaften<br />

vergleichen<br />

- Lebensversicherung - unterschiedliche Vertragsarten <strong>und</strong> ihre<br />

Vor- <strong>und</strong> Nachteile vergleichen<br />

- Zusammenhang von Vertragsdauer <strong>und</strong><br />

Beitrag erörtern


64<br />

Sozialk<strong>und</strong>e<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

11. Rechtliche Bestimmungen<br />

des Arbeitslebens kennen<br />

- Arbeitsvertrag - Vor- <strong>und</strong> Nachteile von mündlichem /<br />

schriftlichem <strong>und</strong> befristetem / unbefristetem<br />

Arbeitsvertrag besprechen<br />

- Tarifvertrag - Tarifpartner kennen<br />

- Manteltarifvertrag <strong>und</strong> Lohntarifvertrag<br />

unterscheiden können<br />

Ü Deutsch<br />

- Verträge lesen <strong>und</strong> Fachausdrücke kennenlernen<br />

Ü Deutsch<br />

- Gesetzestexte<br />

- Kündigung <strong>und</strong> Kündigungsschutzgesetz<br />

- Rechte <strong>und</strong> Pflichten als Mieter kennen - Verständnis für den Mitmenschen auch<br />

in Konfliktsituationen zu entwickeln<br />

- Mietgesetze als Hilfe für Mieter <strong>und</strong><br />

Vermieter verstehen<br />

- Mutterschutzgesetz - Schutzmaßnahmen für Mütter vor <strong>und</strong><br />

nach der Geburt kennen<br />

- Schutz der Mutter <strong>und</strong> ihres Kindes als<br />

Investition des Staates für die Zukunft<br />

begreifen<br />

12. Rechtsbeziehungen in Ehe<br />

<strong>und</strong> Familie kennen<br />

Ü Religionslehre / Ethik<br />

- Verantwortlich handeln<br />

- Verlobung - den Sinn einer Verlobungszeit erkennen<br />

- Eheschließung - Ehefähigkeit, Ehemündigkeit <strong>und</strong> Ehehindernisse<br />

besprechen<br />

- Namensrecht kennen<br />

- Problematik einer "Ehe ohne Trauschein"<br />

besprechen<br />

- Bindung durch das Eherecht nicht als<br />

Verpflichtung sondern als Ansporn zur<br />

persönlichen Entwicklung sehen<br />

- Sich der Stellung des nichtarbeitenden<br />

Partners <strong>und</strong> der gemeinsamen Kinder<br />

bewußt werden<br />

- gesetzlicher Güterstand - über Vertragsmöglichkeiten kennen<br />

- Trennung, Scheidung - Problematik einer Trennung erörtern - Sich bewußt werden, daß gemeinsame<br />

Kinder durch eine Trennung in seelische<br />

Konflikte geraten können<br />

- Unterhaltspflicht - Unterhaltspflicht gegenüber Eltern, Ehepartnern<br />

<strong>und</strong> Kindern erörtern<br />

13. Die demokratische <strong>und</strong><br />

rechtsstaatliche Ordnung<br />

anerkennen<br />

- Politisches Bewußtsein entwickeln<br />

- Elemente der staatlichen Ordnung<br />

- Kontrollmöglichkeiten über<br />

staatliche Gewalt<br />

- föderatives System<br />

Mehrparteiensystem<br />

Gewaltenteilung<br />

- demokratische Wahlen<br />

Parlament<br />

Volksbegehren, Volksentscheid<br />

Massenmedien


65<br />

Sozialk<strong>und</strong>e<br />

Lernziele<br />

Verwirklichung in Unterricht <strong>und</strong> Erziehung<br />

Lerninhalte Hinweise zum Unterricht - Individuelle Fördermöglichkeiten<br />

Ü Fächerübergreifende Aspekte<br />

14. Für aktuelle politische Fragen<br />

offen sein<br />

- Positive Denk- <strong>und</strong> Verhaltensweisen<br />

aufbauen<br />

- internationale Zusammenarbeit<br />

- Formen politischer, wirtschaftlicher <strong>und</strong><br />

kultureller Kooperation kennenlernen<br />

- Friedenssicherung - Verträge als friedensfördernde Maßnahme<br />

erörtern<br />

- Gefahren für den Frieden aufzeigen<br />

- Zur Verteidigung des Friedens bereit sein<br />

- Umweltschutz - mit Rohstoffen <strong>und</strong> Energie sparsam umgehen<br />

- eigenes Verhalten gegenüber der Natur<br />

überdenken<br />

- Sich der persönlichen Verantwortung<br />

bewußt werden<br />

- Möglichkeiten des Umweltschutzes im<br />

häuslichen, schulischen <strong>und</strong> beruflichen<br />

Bereich erkennen <strong>und</strong> Maßnahmen ergreifen


66<br />

Sport<br />

Für den Sportunterricht im Berufsvorbereitungsjahr - Form B - werden die angebotenen Sportarten der<br />

Gruppe A, B <strong>und</strong> C sowie der Lehrplan für Sport an Berufsschulen, Berufsfachschulen <strong>und</strong> Berufsaufbauschulen<br />

(KMBl I 1984 So.-Nr. 12) herangezogen.


67<br />

Wahlunterricht / Förderunterricht<br />

Wahlunterricht<br />

Das Angebot für den Wahlunterricht muß sich an den Möglichkeiten jeder einzelnen Bberufsschule zur<br />

individuellen Lernförderung orientieren.<br />

Zur Nutzung der Motivationslage sollte das Angebot, aus dem der Schüler auswählen kann, sowohl persönliche<br />

als auch berufsbezogene Interessen berücksichtigen; z. B. Französisch für Schüler aus dem Berufsvorbereitungsjahr<br />

- Form B - Gastgewerbe.<br />

Soweit für den Wahlunterricht amtliche Lehrpläne vorhanden sind, sollen diese unter Berücksichtigung<br />

des individuellen Förderbedarfs <strong>und</strong> der zur Verfügung stehenden Unterrichtszeit, berücksichtigt werden.<br />

Fach- <strong>und</strong> sachbezogene Gr<strong>und</strong>sätze sind im Wahlunterricht zu beachten. Das bedeutet auch, daß der<br />

Schüler das einmal gewählte Fach über einen bestimmten Zeitraum, der sinnvolles Arbeiten <strong>und</strong> Lernen<br />

zuläßt, beibehalten muß.<br />

Förderunterricht<br />

Förderunterricht dient der Behebung von individuellen Lernhemmnissen <strong>und</strong> Lernrückständen des<br />

Schülers. Er orientiert sich als Einzel- oder Gruppenunterricht am sonderpädagogischen Förderbedarf<br />

des einzelnen Jugendlichen. Förderunterricht ist aber auch vielschichtige zusätzliche Förderung von<br />

persönlichen Fähigkeiten <strong>und</strong> Leistungsstärken.<br />

Gr<strong>und</strong>lage für individuelle Förderung bildet eine möglichst umfassende <strong>und</strong> andauernde Beobachtung in<br />

Lern- <strong>und</strong> Erziehungssituationen. Dieses Beobachten liefert hinreichende Informationen über Art <strong>und</strong><br />

Umfang von Erschwernissen, aber auch Stärken im Lernen <strong>und</strong> in der Leistung. Förderunterricht ist<br />

demnach diagnosegeleiteter Unterricht. Es gilt, den Rückgang von Lernversagen ebenso zu beobachten<br />

wie den Zuwachs an Lern- <strong>und</strong> Leistungsvermögen.<br />

Bildungsgr<strong>und</strong>lage für den Förderunterricht sind die verbindlichen Lernziele <strong>und</strong> -inhalte der einzelnen<br />

Unterrichtsfächer in den Berufsfeldern. Alle für Unterricht, Erziehung <strong>und</strong> Förderung verantwortlichen<br />

Lehrkräfte stimmen die Bildungsinhalte von Pflicht- <strong>und</strong> Förderunterricht verantwortungsbewußt aufeinander<br />

ab.<br />

Die Lehrkräfte orientieren sich bei der Auswahl des Bildungsgutes für den Förderunterricht an der<br />

individuellen Lernfähigkeit, an den vorhandenen Kenntnissen <strong>und</strong> am personalen Entwicklungsstand der<br />

einzelnen Schüler. Sie gewährleisten eine motivierende Unterrichtsgestaltung. Sie wenden individuelle,<br />

methodisch angemessene Förderformen an. Schließlich vermitteln sie dem Schüler immer wieder Rückmeldung<br />

<strong>und</strong> Anerkennung bei Lernfortschritten <strong>und</strong> Erfolgen in der Persönlichkeitsentwicklung.


68<br />

Förderunterricht Deutsch<br />

Im Förderunterricht Deutsch ist ein besonderes Augenmerk auf die Förderung des sinnerfassenden Lesens zu legen.<br />

- Arbeit am Wort - Wörter in Morpheme zerlegen<br />

Morpheme sind die kleinsten, sinntragenden<br />

Einheiten der deutschen Sprache,<br />

keine sinnlose Silben.<br />

- Anfangsbausteine ( A )<br />

In der deutschen Sprache kennt man etwa<br />

25 Anfangsbausteine oder Präfixe.<br />

- Endbausteine ( E )<br />

In der deutschen Sprache kennt man etwa<br />

35 Endbausteine oder Suffixe.<br />

- Gr<strong>und</strong>bausteine ( G )<br />

Gr<strong>und</strong>bausteine lassen sich von jedem<br />

Verb bilden.<br />

Vom Infinitiv (Nennform) wird das Suffix<br />

gestrichen.<br />

- z.B. Ver/an/stalt/ung/en, her/vor/ge/-<br />

gang/en<br />

- z.B. ver-/ be-/ er-/ ab-/ aus-/ ge-/ un-/<br />

hin-/ zu-/ auf-/...<br />

- z.B. -en/ -e/ -er/ -te/ -t/ -ung/ -heit/ -est/<br />

-n/ -nis/...<br />

- z.B. Infinitiv: arbeiten<br />

Endbaustein: -en<br />

Gr<strong>und</strong>baustein: arbeit<br />

- aus Morphemen Wörter bilden Ü Datenverarbeitung<br />

- Einsatz von Lern- <strong>und</strong> Fachprogrammen<br />

A G E<br />

aus- -arbeit- -e<br />

- z.B. Arbeiter, arbeite, arbeiten, gearbeitet,<br />

bearbeite, ausgearbeitet, ausgearbeitete<br />

ge-<br />

er-<br />

be-<br />

-en<br />

-er<br />

-et<br />

- Wörter im Wort erkennen - z.B. weiterverkauft<br />

weit / er / Weite / weiter / Eiter /<br />

Kauf / kauft /er / er kauft / kauft/<br />

auf / Verkauf / erkauft<br />

- aus Buchstabensalat Worte herausfinden - z.B. olfretkamelgfidualterpstu<br />

kamel alter<br />

- Endlostexte in Worte zerlegen - z.B. einhasesaßimtiefengras<strong>und</strong><br />

ein/hase/saß/im/tiefen/gras/<strong>und</strong><br />

Ein Hase saß im tiefen Gras <strong>und</strong>


69<br />

- Arbeit mit <strong>und</strong> an Sätzen - Wortschlangen in Sätze unterteilen - z.B. ichbinjetztseiteinemjahrimberufs--<br />

vorbereitungsjahrindiesemjahrhabe<br />

ichvielgelernt<br />

ich/bin/jetzt/seit/einem/Jahr/im/<br />

berufsvorbereitungsjahr/in/diesem/<br />

Jahr/habe/ich/viel/gelernt<br />

Ich bin jetzt seit einem Jahr im Berufsvorbereitungsjahr.<br />

In diesem<br />

Jahr habe viel gelernt.<br />

- Sätze schrittweise ergänzen <strong>und</strong> erweitern<br />

- Arbeit an Texten - Fragen zum Text beantworten<br />

- Fragen zum Text frei beantworten<br />

- Lückentexte bearbeiten<br />

- Abschnittsüberschriften finden<br />

- Inhalte abschnittsweise mündlich wiedergeben<br />

- Gesamtinhalte kurz wiedergeben<br />

- Multiple choice - Fragen lesen <strong>und</strong> bearbeiten<br />

- z.B. Ich feile.<br />

Ich feile am Werkstück.<br />

Ich feile am Werkstück eine<br />

Schmalseite.<br />

Ich feile am Werkstück eine<br />

Schmalseite mit der Flachfeile.<br />

Ich feile am Werkstück eine<br />

Schmalseite mit der Flachfeile<br />

halbr<strong>und</strong>.<br />

Ü Datenverarbeitung<br />

Ü Deutsch<br />

Lernziel 5<br />

- An Texten aus verschiedenen Bereichen<br />

das Textverständnis fördern<br />

z.B. privater, beruflicher oder literarischer<br />

Bereich


70<br />

Förderunterricht Fachrechnen<br />

Der Förderunterricht Fachrechnen <strong>und</strong> der Unterricht im Fachrechnen sind nach möglichst einheitlicher Methode <strong>und</strong> entsprechend<br />

dem Sachbezug des Berufsvorbereitungsjahres - Form B - durchzuführen.<br />

Regeln zum Schluß- <strong>und</strong> Prozentrechnen:<br />

1. Der Bruchstrich heißt "geteilt".<br />

2. Die gesuchte Größe (DM/kg/%/cm/Std./...) steht immer am Ende.<br />

3. In der ersten Zeile steht, was ich weiß.<br />

4. In der zweiten Zeile gehe ich immer auf "1".<br />

5. Mehr - weniger - Überlegung<br />

Warndreieck !<br />

- Wenn es mehr wird, muß ich multiplizieren.<br />

- Wenn es "weniger" wird, muß ich dividieren.<br />

- Die Begriffe "mehr/weniger" geben die<br />

Logik der Aufgabe an. Die Tatsache,<br />

daß diese Regel im positiven Zahlenbereich<br />

nur für Werte größer als 1 gilt, bleibt<br />

dabei außer acht.<br />

6. Das Ganze entspricht immer 100 % .<br />

7. Das Vorausgehende (Preis/Gewicht/Lohn/...) entspricht immer 100 % .<br />

- Zahlbegriff festigen - Ergebnis schätzen<br />

- Ergebnis überschlagen<br />

- Zweisatz gerades Verhältnis - Regeln erarbeiten <strong>und</strong> vertiefen<br />

Regel 1:<br />

In die erste Zeile kommt,<br />

was ich weiß.<br />

- An konkreten Aufgaben aus dem privaten<br />

<strong>und</strong> berufsbezogenen Erfahrungsbereich<br />

üben<br />

- z.B. 25 kg 6 DM<br />

- Einführung des Bruchstrichs neben dem<br />

:-Zeichen<br />

Regel 2:<br />

Die gesuchte Größe steht immer<br />

am Ende.


71<br />

Regel 5:<br />

- Eigene Merkhilfen formulieren<br />

z.B. mehr 6 malnehmen<br />

weniger 6 teilen<br />

Der Bruchstrich heißt geteilt.<br />

- Zweisatz umgekehrtes Verhältnis<br />

- Dreisatz über den langen<br />

Bruchstrich rechnen<br />

- Dreisatz gerades Verhältnis<br />

- Bruchstrich als :-Zeichen einführen<br />

- Die Begriffe "mehr/weniger" geben die<br />

Logik der Aufgabe an.<br />

Die Tatsache, daß diese Regel im<br />

positiven Zahlenbereich nur für Werte<br />

größer als 1 gilt, bleibt dabei außer acht.<br />

- Den Zweisatz in 2 Sätzen rechnen.<br />

- Beachten <strong>und</strong> üben der Regel<br />

" mehr: multiplizieren "<br />

" weniger: dividieren "<br />

- Bereits im Zweisatz kann der indirekt proportionale<br />

Dreisatz angebahnt werden.<br />

- Den Dreisatz in drei Sätzen rechnen.<br />

Regel 4:<br />

In der zweiten Zeile<br />

schließe ich auf "1".<br />

- z.B. 3 Arbeiter brauchen 7 St<strong>und</strong>en. Wie<br />

lange braucht ein Arbeiter?<br />

3 A ---- 7 Std<br />

1 A ---- 7 Std x 3<br />

----------------------<br />

Ein Arbeiter braucht 21 St<strong>und</strong>en. Wie<br />

lange brauchen 3 Arbeiter?<br />

1 A ---- 21 Std.<br />

21 Std.<br />

3 A ----<br />

3<br />

- z.B. Drei Stück kosten 7,50 DM. Wieviel<br />

kosten fünf Stück?<br />

3 St. --- 7,50 DM<br />

7,50 DM<br />

1 St. ---<br />

3<br />

5 St. ---<br />

7,50 DM ·5<br />

3<br />

- Dreisatz gerades Verhältnis<br />

mit umgekehrter Fragestellung<br />

Regel 2:<br />

Die gesuchte Größe<br />

(kg/DM/cm/...) steht immer am<br />

Ende.<br />

- z.B. 1,5 kg kosten 24,75 DM. Wieviel<br />

kg bekommst Du für 17,50 DM?<br />

24,75 DM --- 1,5 kg<br />

1,5 kg<br />

1,00 DM ---<br />

24,75 DM<br />

17,50 DM ---<br />

1,5 kg · 17,50 DM<br />

24,75 DM


72<br />

- Prozentrechnen analog Dreisatz<br />

über den langen Bruchstrich<br />

Regel 6:<br />

Das Ganze entspricht 100 %.<br />

- Beim Prozentrechnen ist das %-Zeichen<br />

wie jede andere Benennung zu behandeln.<br />

Regel 7:<br />

Das Vorausgehende (Lohn/Gewicht/<br />

Preis/...) entspricht immer<br />

100%.<br />

- "Entmytologisierung" des Prozentrechnens<br />

- Prozentaufgaben im "%-Weg"<br />

lösen<br />

- Zuschläge <strong>und</strong> Abschläge im Prozentbereich<br />

zu- <strong>und</strong> abschlagen<br />

- z.B. Lohnerhöhung beträgt 4,5 %<br />

also<br />

neuer Lohn = 104,5 %<br />

- Der Prozentrechenstempel, als mögliches<br />

Hilfsmittel, eignet sich vor allem<br />

bei Aufgaben, in denen es um Zuschläge<br />

oder Abzüge (mehr/weniger) geht.<br />

- Drei Größen:<br />

z.B. alter Wert<br />

Zuschlag<br />

Abschlag


73<br />

Anlage zum Förderunterricht Fachrechnen:<br />

Musteraufgabe zum Einsatz des %-Rechenstempels für alle Fachbereiche<br />

Aufgabe:<br />

N.N. erhält im Monat 92,- DM<br />

mehr Lohn.<br />

Das sind 5 % .<br />

(+/-)<br />

Berechne den neuen Monatslohn.<br />

1. Schritt:<br />

Regel 2<br />

Die gesuchte Größe steht immer<br />

am Ende<br />

- 6 DM.<br />

Daraus ergibt sich der Eintrag<br />

- 6 %.<br />

(+/-)<br />

% DM<br />

2. Schritt:<br />

Arbeitsbegriffe in Kästchen<br />

eintragen; dabei so einfache<br />

Begriffe wie möglich verwenden,<br />

z.B.<br />

alt / neu<br />

vorher / nachher<br />

mehr / weniger<br />

+ / -<br />

alt<br />

(+/-) mehr +<br />

neu<br />

% DM<br />

3. Schritt:<br />

Alle Zahlen in das Kästchen<br />

eintragen, die ich aus dem Text<br />

weiß <strong>und</strong> eventuell ausrechnen<br />

kann<br />

% DM<br />

alt<br />

(+/-) mehr + 5 92<br />

neu


74<br />

4. Schritt:<br />

Regel 7<br />

Das Vorausgehende entspricht<br />

immer 100 %<br />

% DM<br />

alt 100<br />

(+/-) mehr + 5 92<br />

neu<br />

5. Schritt:<br />

Innerhalb des Kästchens alles<br />

lösen, was lösbar ist<br />

alt 100<br />

% DM<br />

(+/-) mehr + 5 92<br />

neu 105<br />

6. Schritt:<br />

Kennzeichnung der gesuchten<br />

Größe(n) durch farbige(s)<br />

Fragezeichen<br />

alt 100<br />

% DM<br />

(+/-) mehr + 5 92<br />

neu 105 ?<br />

7. Schritt:<br />

Herstellen des Rechenbezuges:<br />

In gleicher Höhe steht in<br />

beiden Spalten eine Zahl<br />

alt 100<br />

% DM<br />

(+/-) mehr + 5 =) )< 96<br />

neu 105 ?


75<br />

8. Schritt:<br />

Der Rechenbezug ist die erste<br />

Zeile des Dreisatzes<br />

5% × 92 DM<br />

Über Dreisatz <strong>und</strong><br />

langen Bruchstrich berechnen<br />

1%×<br />

105 % ×<br />

92 DM<br />

5%<br />

92 DM @ 105 %<br />

5%

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