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Erfahrungswissen - BiBB

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<strong>Erfahrungswissen</strong><br />

jenseits von Erfahrungsschatz und<br />

Routine<br />

„Welches Wissen ist was wert?“<br />

17. u. 18. Oktober 2013<br />

Bundesinstitut für Berufsbildung<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


1. Anstöße<br />

2. <strong>Erfahrungswissen</strong> – traditionelle und neue Bestimmung<br />

3. <strong>Erfahrungswissen</strong> und gesellschaftliche Wissensordnung<br />

4. Verborgene Seiten des <strong>Erfahrungswissen</strong>s<br />

5. Perspektiven<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


1. Anstöße<br />

rechnergestützte Technologien<br />

„Taylorisierung<br />

geistiger Arbeit“<br />

einfache<br />

Regulierung und<br />

Überwachung<br />

sensomotorische Fertigkeiten<br />

„Knöpfchendrücker“<br />

„Intellektualisierung<br />

von Arbeit“<br />

Informations- und<br />

Wissensarbeit<br />

abstraktes, logisch-analytisches<br />

Denken<br />

Verwissenschaftlichung/<br />

Entsinnlichung<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


1. Anstöße<br />

unerwartete Entwicklungen/empirische Befunde<br />

Automatisierung: Wert und Unersetzbarkeit menschlicher Fach-Arbeit<br />

aber<br />

nicht allein wiss. fundiertes Fachwissen und abstraktes Denken,<br />

sondern vor allem<br />

<strong>Erfahrungswissen</strong> qualifizierter Fachkräfte<br />

Maschinenbau – Prozessindustrie<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


1. Anstöße<br />

<strong>Erfahrungswissen</strong><br />

bis dahin<br />

wenig beachtet<br />

unzulängliches Wissen<br />

Ergänzung und Ersetzung des <strong>Erfahrungswissen</strong>s durch wiss. fundiertes<br />

Fachwissen<br />

Aufgaben von Bildung, Schule und Lernen<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


2. <strong>Erfahrungswissen</strong> – traditionelle und neue Bestimmung<br />

<strong>Erfahrungswissen</strong><br />

allgemeine Merkmale<br />

Generierung durch praktisches Handeln<br />

Aneignung durch praktisches Handeln<br />

kein eigenständiger Erkenntnis- und Lernprozess<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


2. <strong>Erfahrungswissen</strong> – traditionelle und neue Bestimmung<br />

<strong>Erfahrungswissen</strong><br />

weit verbreitete „traditionelle“ Sicht<br />

durch praktisches Tun<br />

angesammeltes<br />

Wissen/Erfahrung<br />

„Man weiß etwas, weil man es<br />

bereits früher schon gemacht hat“<br />

nicht (mehr)<br />

bewusstseinspflichtig<br />

(quasi) automatisierte<br />

Handlungsschemata<br />

„Übung macht den Meister“<br />

Erfahrungsschatz<br />

Routine<br />

vergangenheitsorientiert<br />

innovationshemmend<br />

unreflektiert<br />

standardisierte<br />

Anforderungen und<br />

Situationen<br />

bei komplexen und/oder neuen Anforderungen ist <strong>Erfahrungswissen</strong><br />

unzureichend/eher hinderlich als förderlich<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


2. <strong>Erfahrungswissen</strong> – traditionelle und neue Bestimmung<br />

<strong>Erfahrungswissen</strong><br />

neu<br />

Notwendigkeit der (Re-)Kontextualisierung von systematischem<br />

Wissen<br />

„Arbeitsprozesswissen“<br />

(Fischer, Rauner, Kruse)<br />

„fachspezifische Problemlösungsfähigkeit“<br />

(Abele, Nickolaus)<br />

Aufgaben- und problembezogene Konkretisierung und Integration<br />

unterschiedlicher system. Wissensbereiche/Disziplinen<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


2. <strong>Erfahrungswissen</strong> – traditionelle und neue Bestimmung<br />

<strong>Erfahrungswissen</strong><br />

neu<br />

Notwendigkeit von Wissen und Handlungskompetenz<br />

nicht nur fachbezogen („fachspezifisches Problemlösen“),<br />

sondern vor allem<br />

subjektive Disposition<br />

für eigenständiges und variables Handeln (Erpenbeck u. Rosenstiel 2007)<br />

<strong>Erfahrungswissen</strong> kein explizites Thema,<br />

aber Verbindung von Lernen und praktischem Handeln<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


2. <strong>Erfahrungswissen</strong> – traditionelle und neue Bestimmung<br />

<strong>Erfahrungswissen</strong><br />

neu<br />

Notwendigkeit von <strong>Erfahrungswissen</strong> bei neuen Entwicklungen<br />

und Anforderungen<br />

zukunftsgerichtetes <strong>Erfahrungswissen</strong> (Dybowski, Sauer)<br />

in Situationen, in denen (noch) kein<br />

systematisches Wissen verfügbar ist,<br />

muss<br />

Wissen im praktischen Handeln generiert werden<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


2. <strong>Erfahrungswissen</strong> – traditionelle und neue Bestimmung<br />

<strong>Erfahrungswissen</strong><br />

neu<br />

nicht nur Erfahrungsschatz und Routine,<br />

sondern<br />

ein besonderes durch Erfahrung und Erfahren generiertes<br />

Kontextwissen – Handlungswissen – neues Wissen<br />

aber<br />

rationale Reflexion und Nachvollziehbarkeit der Erfahrung<br />

Explizierung und Objektivierung<br />

Voraussetzung für beruflich relevantes <strong>Erfahrungswissen</strong><br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


2. <strong>Erfahrungswissen</strong> – traditionelle und neue Bestimmung<br />

Wissen<br />

eine weitere Unterscheidung<br />

explizites Wissen<br />

implizites Wissen<br />

unabhängig von<br />

praktischem Handeln<br />

beschreibbar/darstellbar<br />

rational nachvollziehbar<br />

in praktisches Handeln eingebunden,<br />

nicht/begrenzt beschreibbar/<br />

darstellbar<br />

„Wir wissen mehr als wir sagen können“<br />

(Polanyi)<br />

nicht/begrenzt rational<br />

nachvollziehbar<br />

wiss. begründetes,<br />

systematisches Wissen<br />

<strong>Erfahrungswissen</strong><br />

?<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


2. <strong>Erfahrungswissen</strong> – traditionelle und neue Bestimmung<br />

<strong>Erfahrungswissen</strong> als implizites und explizites Wissen<br />

zwei Sichtweisen<br />

Kontext- und Handlungswissen<br />

Handlungsschemata<br />

implizites Wissen wird in explizites Wissen<br />

transformiert<br />

explizites Wissen wird im und durch praktisches<br />

Handeln zu implizitem Wissen<br />

Reflexion und Kommunikation<br />

Übung/Routine<br />

<strong>Erfahrungswissen</strong> entsteht als implizites Wissen<br />

muss und kann in explizites Wissen überführt werden<br />

<strong>Erfahrungswissen</strong> entsteht durch die Aneignung und<br />

Einübung von explizitem Wissen und wird zu<br />

implizitem Wissen<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


2. <strong>Erfahrungswissen</strong> – traditionelle und neue Bestimmung<br />

<strong>Erfahrungswissen</strong> als implizites Wissen<br />

wenig beachtet<br />

Wissen durch<br />

Reflexion der<br />

praktischen<br />

Erfahrung<br />

„geistig/rational“<br />

Transformation<br />

impliziten Wissens in<br />

explizites Wissen<br />

Wissen durch<br />

leibliches<br />

Wahrnehmen –<br />

Erleben<br />

„geistig/körperlich“<br />

Denken u. Gefühl<br />

implizit / nicht<br />

explizierbar<br />

Wissen durch<br />

praktische Übung/Routine<br />

„Automatisierung“<br />

Transformation expliziten<br />

Wissens in implizites<br />

Wissen<br />

implizites Wissen (Polanyi/Neuweg)<br />

verborgene Seiten des <strong>Erfahrungswissen</strong>s<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


2. <strong>Erfahrungswissen</strong> – traditionelle und neue Bestimmung<br />

<strong>Erfahrungswissen</strong><br />

Erfahrung und Erfahren<br />

sinnliche Wahrnehmung<br />

Rolle sinnlicher Wahrnehmung für Erkenntnis und Wissen?<br />

?<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


3. <strong>Erfahrungswissen</strong> und gesellschaftliche Wissensordnung<br />

moderne westliche Gesellschaft<br />

Aufwertung und Abwertung der sinnlichen Wahrnehmung als<br />

Grundlage von Erkenntnis und Wissen<br />

Unterscheidung/Trennung zwischen erkenntnisfördernder und<br />

erkenntnishinderlicher sinnlicher Wahrnehmung<br />

Ambivalenz von Erfahrung/Erfahren für Erkenntnis und Wissen<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


3. <strong>Erfahrungswissen</strong> und gesellschaftliche Wissensordnung<br />

sinnliche Wahrnehmung in der Wissenschaft<br />

Paradox der „modernen“ Wissenschaft<br />

„<strong>Erfahrungswissen</strong>schaft“<br />

theoretisch und empirisch<br />

aber zugleich<br />

erfahrungskritisch<br />

Skepsis gegenüber dem Erkenntnisvermögen der sinnlichen Wahrnehmung<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


3. <strong>Erfahrungswissen</strong> und gesellschaftliche Wissensordnung<br />

Problem<br />

Verbindung der sinnlichen Wahrnehmung<br />

mit<br />

Empfinden, Erleben und Gefühl<br />

Sinnlichkeit<br />

Gefährdung der Objektivität von Erkenntnis und Wissen<br />

subjektive Verzerrung<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


3. <strong>Erfahrungswissen</strong> und gesellschaftliche Wissensordnung<br />

sinnliche Wahrnehmung als Grundlage von Erkennen und<br />

Wissen<br />

Trennung der sinnlichen Wahrnehmung vom Empfinden<br />

Sinnlichkeit<br />

Empfinden, Erleben<br />

Registrieren/Beobachten<br />

Ordnung und Lenkung<br />

durch den Verstand<br />

Berühren, Riechen,<br />

Schmecken<br />

Nähe<br />

Hören<br />

Sehen<br />

Distanz<br />

Spaltung der sinnlichen Wahrnehmung<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


3. <strong>Erfahrungswissen</strong> und gesellschaftliche Wissensordnung<br />

Spaltung der sinnlichen Wahrnehmung<br />

gefühlsgeleitetes Erleben und<br />

Empfinden<br />

subjektive „Innenwelt“<br />

verstandesgeleitetes<br />

Erkennen und Beschreiben<br />

(„Tatsachen“)<br />

objektive „Außenwelt“<br />

• Individuelles Erleben<br />

• (Kultur/Kunst u.a.)<br />

• Wissen<br />

• Wissenschaft, Ökonomie,<br />

Technik u.a.<br />

Leitbild für Erkennen und Wissen<br />

wissenschaftlich begründetes Wissen<br />

verstandesgeleitete, objektivierende sinnliche Wahrnehmung<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


4. Verborgene Seiten des <strong>Erfahrungswissen</strong>s<br />

sinnliche Wahrnehmung<br />

empirische Untersuchungen<br />

Unterschiedliche Arbeitsbereiche und Tätigkeiten<br />

Qualifikationsniveau – Technisierung – Wirtschaftssektor<br />

Orientierung an Geräuschen von Maschinen, Anlagen<br />

Facharbeit-Metall; Montage; techn. Entwicklung; Piloten<br />

Verbindung des visuell Wahrnehmbaren mit Imaginationen<br />

Prozessüberwachung; Projektsteuerung; techn. Entwicklung; ganzheitliche Pflege; Medizin u.a.<br />

Gespür für die Stimmigkeit von techn. und org. Abläufen<br />

Fehlerdiagnose; Softwareentwicklung; Service u.a.<br />

subj. Nachvollzug/Antizipation von techn.-org. Abläufen/Erahnen von Störungen<br />

Prozessüberwachung; techn. Entwicklung; Projektsteuerung; Pflege u.a.<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


4. Verborgene Seiten des <strong>Erfahrungswissen</strong>s<br />

Spaltung der sinnlichen Wahrnehmung<br />

verstandesgeleitete<br />

sinnliche Wahrnehmung<br />

empfindende, sinnliche<br />

Wahrnehmung<br />

?<br />

Erkennen der<br />

„Außenwelt“<br />

Erleben der „Innenwelt“<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


4. Verborgene Seiten des <strong>Erfahrungswissen</strong>s<br />

sinnliche Wahrnehmung<br />

Forschungsansätze/Theorien<br />

Gespür<br />

partizipierende Wahrnehmung (Merleau-Ponty)<br />

leibliche Kommunikation (Schmitz)<br />

Inkorporierung der Umwelt (Polanyi)<br />

am eigenen Leib werden Eigenschaften und Verhaltensweisen der Umwelt gespürt<br />

– leibliche Resonanz<br />

Wahrnehmung eines Geräuschs als warm, schräg, rund<br />

einer Atmosphäre als drückend<br />

eines Ablaufs als stimmig<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


4. Verborgene Seiten des <strong>Erfahrungswissen</strong>s<br />

sinnliche Wahrnehmung<br />

Forschungsansätze/Theorien<br />

Intelligenz der Sinne<br />

Wahrnehmung von Konfigurationen (Gestalttheorie)<br />

sinnliche Abstraktion (Arnheim)<br />

Konfiguration und Strukturierung von Eigenschaften/Verhaltensweisen<br />

der Umwelt durch die sinnliche Wahrnehmung<br />

nicht nur standardisierte „Mustererkennung“,<br />

sondern variabel und aktiv/kreativ<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


4. Verborgene Seiten des <strong>Erfahrungswissen</strong>s<br />

spürend-empfindende Wahrnehmung<br />

Leistungen/Wirkungen<br />

„Informationen“ über Eigenschaften und<br />

Verhaltensweisen der Umwelt<br />

Erweiterung handlungsrelevanter Informationsquellen<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


4. Verborgene Seiten des <strong>Erfahrungswissen</strong>s<br />

spürend-empfindende Wahrnehmung<br />

Leistungen/Wirkungen<br />

Handlungsfähigkeit bei Ungewissheit<br />

fehlende/unzulängliche (präzise) Informationen oder/und<br />

Möglichkeiten ihrer bewussten Wahrnehmung und Verarbeitung<br />

Erweiterung der Handlungsfähigkeit<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


4. Verborgene Seiten des <strong>Erfahrungswissen</strong>s<br />

Ungewissheit<br />

Unwägbarkeiten in technischen und<br />

organisatorischen Prozessen<br />

Grenzen der Planung und Planbarkeit<br />

eher zu als abnehmend<br />

Arbeit in und mit<br />

komplexen techn.<br />

Systemen und<br />

Organisationen<br />

Projektorganisation<br />

Innovation<br />

Dienstleistung<br />

Arbeit mit Kunden und<br />

Klienten<br />

Bewältigung von Unwägbarkeiten im Arbeitsprozess als<br />

Normalität moderner Arbeit<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


4. Verborgene Seiten des <strong>Erfahrungswissen</strong>s<br />

Erweiterung<br />

Wahrnehmen und Handeln<br />

spürend-empfindende Wahrnehmung<br />

verbunden mit<br />

- aktiver/reaktiver Auseinandersetzung mit der Umwelt<br />

dialogisch-interaktives/explorativ-entdeckendes Vorgehen<br />

- wahrnehmungs- und handlungsbezogene Form des Denkens<br />

bildhaftes und assoziatives Denken<br />

Verbindung mit der Umwelt<br />

persönliche Beziehung durch Nähe, Gemeinsamkeit, Einheit<br />

subjektivierendes Handeln<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


4. Verborgene Seiten des <strong>Erfahrungswissen</strong>s<br />

subjektivierendes Handeln<br />

objektivierendes Handeln<br />

Wahrnehmen<br />

spürend-empfindend<br />

alle Sinne und Körper<br />

objektivierendes<br />

Registrieren<br />

Wahrnehmen<br />

Vorgehen<br />

dialogisch-explorativ<br />

planmäßig<br />

Vorgehen<br />

Denken<br />

assoziativ-bildhaft<br />

logisch-analytisch<br />

Denken<br />

Beziehung<br />

Nähe, Einheit<br />

distanziert, sachlich<br />

Beziehung<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


5. Perspektiven<br />

Paradox der Wissensgesellschaft<br />

mit der fortschreitenden Verwissenschaftlichung gesellschaftlicher<br />

Lebensbereiche entstehen<br />

neue Anforderungen an<br />

<strong>Erfahrungswissen</strong> jenseits von Erfahrungsschatz und Routine<br />

<strong>Erfahrungswissen</strong> jenseits rationaler Reflexion und Objektivierung<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


5. Perspektiven<br />

Wissensgesellschaft – reflexive Modernisierung<br />

vom „Entweder-oder“ zum „Sowohl-als-auch“<br />

von der Dominanz der Verwissenschaftlichung und der Ersetzung<br />

von <strong>Erfahrungswissen</strong><br />

zur<br />

Pluralisierung von Wissen<br />

wiss. begründetes Wissen und <strong>Erfahrungswissen</strong><br />

explizites, objektivierendes Wissen und implizites,<br />

subjektivierendes Wissen<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


5. Perspektiven<br />

neue gesellschaftliche Entwicklungen<br />

Wissensgesellschaft – Postmoderne – reflexive Modernisierung<br />

neues Stadium der<br />

Verwissenschaftlichung<br />

zunehmende<br />

Unzulänglichkeit des<br />

<strong>Erfahrungswissen</strong>s<br />

Verwissenschaftlichung von<br />

Arbeit und anderen<br />

Lebensbereichen<br />

Pluralisierung von Wissen<br />

Ergänzung von wiss.<br />

begründetem Wissen durch<br />

<strong>Erfahrungswissen</strong><br />

Reflexion und Objektivierung<br />

von <strong>Erfahrungswissen</strong><br />

Pluralisierung von Wissen<br />

Grenzen wiss. begründeten<br />

Wissens und Anerkennung<br />

anderer Wissensformen<br />

körperlich-leiblich fundiertes<br />

Wissen<br />

erweiterte Grundlage von Wissen<br />

Aufrechterhaltung und<br />

weitere Stabilisierung der<br />

durch Wissenschaft<br />

begründeten<br />

Wissensordnung<br />

neue Gewichtungen und<br />

Verschiebungen innerhalb<br />

der durch Wissenschaft<br />

begründeten<br />

Wissensordnung<br />

Erweiterung der durch<br />

Wissenschaft begründeten<br />

Wissensordnung<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


5. Perspektiven<br />

neue Anforderungen an berufliche Bildung<br />

Befähigung zu fachbezogenem subjektivierendem Handeln<br />

Austausch und Kommunikation impliziten <strong>Erfahrungswissen</strong>s<br />

Verbindung von objektivierendem und subjektivierendem Handeln<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


Vielen Dank für Ihre<br />

Aufmerksamkeit<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle


Literatur<br />

Bauer, Hans; Böhle, Fritz; Munz, Claudia; Pfeiffer, Sabine; Woicke, Peter (2006): Hightech-Gespür.<br />

Erfahrungsgeleitetes Arbeiten und Lernen in hoch technisierten Arbeitsbereichen. Schriftreihe des<br />

Bundesinstituts für berufliche Bildung, W. Bertelsmann, Bielefeld.<br />

Böhle, Fritz; Pfeiffer, Sabine; Sevsay-Tegethoff, Nese (Hrsg.) (2004): Die Bewältigung des Unplanbaren.<br />

VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden.<br />

Böhle, Fritz (2009): <strong>Erfahrungswissen</strong> - Wissen durch objektivierendes und subjektivierendes Handeln. In:<br />

A. Bolder; R. Dobischat (Hrsg.): Eigen-Sinn und Widerstand. Kritische Beiträge zum<br />

Kompetenzentwicklungsdiskurs. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, S. 70-88.<br />

Böhle, Fritz (2009): Weder rationale Reflexion noch präreflexive Praktik. Erfahrungsgeleitetsubjektivierendes<br />

Handeln. In: F. Böhle; M. Weihrich (Hrsg.): Handeln unter Unsicherheit. VS Verlag für<br />

Sozialwissenschaften, Wiesbaden, S. 203-230.<br />

Böhle, Fritz (2010): <strong>Erfahrungswissen</strong> und subjektivierendes Handeln - verborgene Seiten professionellen<br />

Handelns. In: S. Busse; S. Ehmer (Hrsg.): Wissen wir, was wir tun? Beraterisches Handeln in Supervision<br />

und Coaching. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, S. 36-54.<br />

Porschen, Stephanie (2008): Austausch impliziten <strong>Erfahrungswissen</strong>s: Neue Perspektiven für das<br />

Wissensmanagement. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden.<br />

Sevsay-Tegethoff, Nese (2012): Bildung und anderes Wissen. Zur "neuen" Thematisierung von<br />

<strong>Erfahrungswissen</strong> in der beruflichen Bildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden.<br />

Universität<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Fritz Böhle

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