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Kommentierung zur GOZ

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3070, 3080 oder 4080 in diesem Zusammenhang ist daher nicht zulässig.<br />

2. Allgemeine Bestimmung<br />

Mit der Schaffung des operativen Zugangs sind alle Methoden gemeint, die das Erreichen des eigentlichen Operationsgebietes zum Ziel<br />

haben. Wird beispielsweise ein Zahn mittels Osteotomie entfernt, sind alle Maßnahmen wie die Schnittführung und das Aufklappen des<br />

Zahnfleisches und die Entfernung des Knochens mit der eigentlichen Leistung (z. B. <strong>GOZ</strong>-Nr. 3030) abgegolten und dürfen nicht zusätzlich<br />

mit einer anderen Leistung dieser Gebührenordnung oder der GOÄ berechnet werden.<br />

3. Allgemeine Bestimmung<br />

Gesondert berechnungsfähig sind<br />

- Knochenersatzmaterialien<br />

- Materialien <strong>zur</strong> Förderung der Blutgerinnung (z. B. Fibrinkleber, Kollagenschwamm)<br />

- Materialien <strong>zur</strong> Förderung der Geweberegeneration (z. B. Membranen)<br />

- Materialien zum Verschluss von oberflächlichen Blutungen bei hämorrhagischen Diathesen<br />

- Materialien zum Verschluss von oberflächlichen Blutungen zum Schutz wichtiger anatomischer Strukturen (z. B. Nerven)<br />

- Atraumatisches Nahtmaterial<br />

- Einmal verwendbare Explantationsfräsen<br />

Für das Einbringen von Materialien <strong>zur</strong> Förderung der Blutgerinnung (z. B. Kollagenschwamm) darf keine zusätzliche Gebührenposition<br />

berechnet werden, wie etwa die <strong>GOZ</strong>-Nrn. 3050 analog, 4110 analog . Alle Blutungsstillungsmaßnahmen, die im Zusammenhang mit einem<br />

chirurgischen Eingriff erfolgen, sind Bestandteil der jeweiligen Hauptleistung.<br />

Die gesonderte Berechnungsfähigkeit der einmal verwendbaren Explantationsfräsen ist ein Beispiel für die in der neuen <strong>GOZ</strong> verfolgte<br />

generelle Linie des Verordnungsgebers, vielfach Sachkosten als neben den Gebühren für die erbrachten Leistungen berechnungsfähig<br />

auszuweisen. Im speziellen Fall der Explantationsfräsen handelt es sich um einmal verwendbare Instrumente. Die Formulierung „einmal<br />

verwendbar“ bzw. „mit einmaliger Anwendung“ verbraucht, findet sich aber bereits in der GOÄ. Dementsprechend kann für die<br />

Interpretation auf Rechtsprechung und Kommentarliteratur <strong>zur</strong> GOÄ <strong>zur</strong>ückgegriffen werden.<br />

Die Beschreibung „nach einmaliger Anwendung verbraucht“ wurde höchstrichterlich durch das Urteil des BGH vom 27.05.2004 definiert<br />

(Az. III ZR 264/03). Darunter fallen nicht Instrumente, die wegen ihrer längeren Gebrauchsdauer so abgenutzt sind, dass sie nur noch für<br />

einen bestimmten Patienten verwendet werden können oder die infolge von Materialfehlern oder -ermüdung unter der Anwendung<br />

unbrauchbar werden. Es sind also nur Instrumente betroffen, die ihrer Bestimmung nach nur einmal verwendet werden dürfen und danach<br />

entsorgt werden müssen.<br />

Nach dem Kommentar der 13. August 2013, www.bzaek.de/fileadmin/PDFs/goz/nov/goz-kommentar-bzaek.pdf, zu Allgemeine<br />

Bestimmungen Teil K, S. 258) sind „einmal verwendbare Explantationsfräsen und Implantationsfräsen solche, die nach der Verwendung am<br />

Ende der Behandlung verbraucht sind.“<br />

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