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234 Maßnahmen <strong>zur</strong> Erhaltung der freiliegenden vitalen<br />

Pulpa (Exkavieren, direkte Überkappung,<br />

gegebenenfalls temporärer Verschluss)<br />

200 2340 Maßnahmen <strong>zur</strong> Erhaltung der<br />

freiliegenden vitalen Pulpa (Exkavieren,<br />

direkte Überkappung gegebenenfalls<br />

temporärer Verschluss), je Kavität<br />

Amtliche Begründung<br />

Zu den Leistungen nach den Nummern 2330 und 2340:<br />

Bei den Leistungen nach den Nummern 2330 und 2340 wird <strong>zur</strong> Klarstellung die Abrechnung der Leistung auf eine Kavität bezogen.<br />

Leistungsinhalt<br />

<strong>GOZ</strong>-Nr. 2330<br />

Mit der Erhaltung der vitalen Pulpa bei Caries profunda (auch indirekte Überkappung) ist die Versorgung des pulpanahen Dentins gemeint,<br />

das nach Kariesentfernung oder nach Trauma freigelegt wird. Eine solche Dentinwunde kann aber auch im Rahmen einer Präparation ohne<br />

Vorliegen einer Karies entstehen. Ziel der Behandlung ist es, die Pulpa vor äußeren Einflüssen zu schützen oder eine reversible Entzündung<br />

der Pulpa auszuheilen. Bei dieser Behandlung wird ein kleines Areal möglicherweise verfärbten, aber sondenharten Dentins mit einem<br />

geeigneten Präparat, z. B. Kalziumhydroxid abgedeckt, dessen antibakterielle Wirkung auf einen alkalischen pH-Wert von 12 basiert.<br />

Dadurch wird das saure Milieu der Karies verursachenden Bakterien in dem behandelten Bereich abgepuffert. Weiterhin ist bekannt, dass<br />

sich durch diese Therapie Wachstumsfaktoren aus dem Dentin lösen und die Odontoblasten der Pulpa zu einer Hartgewebsbildung<br />

(Reizdentin) angeregt werden. Das Präparat sollte möglichst dünnschichtig und kleinflächig aufgetragen werden. Voraussetzung für eine<br />

erfolgreiche Therapie ist das Arbeiten unter keimarmen Bedingungen. Das Anlegen von Kofferdam sorgt dafür, dass keine Bakterien aus<br />

dem Speichel in die Dentinwunde gelangen. Die Dentinwunde sollte vor der Überkappung mit einem geeigneten Präparat (z. B.<br />

Wasserstoffperoxid) desinfiziert werden. Nach der eigentlichen Überkappung erfolgt eine bakteriendichte Deckfüllung, um eine erneute<br />

Kontamination der Wunde mit Keimen zu verhindern. Vor allem jüngere Untersuchungen unterstreichen die entscheidende Bedeutung der<br />

abschließenden Füllung (Casagrande et al. 2010 und 2009, AAPD 2009, Duque et al. 2009, Gruythuysen et al. 2010, Büyükgüral und<br />

Cehreli 2008, Marchi et al. 2006). Die Behandlung kann auch an Milchzähnen durchgeführt werden.<br />

<strong>GOZ</strong>-Nr. 2340<br />

Die Maßnahmen <strong>zur</strong> Erhaltung der freiliegenden vitalen Pulpa (direkte Überkappung) ähneln denjenigen, die bei der Caries profunda<br />

angewandt werden. Die direkte Überkappung wird durchgeführt, wenn nach Kariesentfernung oder Trauma die Pulpahöhle eröffnet wurde.<br />

Wichtig für eine erfolgreiche Behandlung ist die Beurteilung der Vitalität des Zahnes. Der Zahn sollte schmerzfrei sein, bei Eröffnung sollte<br />

eine eventuelle Blutung schnell zu stillen sein, bevorzugt mit einem sterilen oder in isotonischer Kochsalzlösung getränkten Wattepellet. Eine<br />

nicht zu stillende Blutung ist ein Hinweis auf eine schon erfolgte Kontamination der Pulpa mit Keimen. In diesem Falle ist die<br />

Erfolgswahrscheinlichkeit niedrig. Im Röntgenbild sollten keine periapikalen Auffälligkeiten (z. B. Zystenbildung an der Wurzelspitze) zu<br />

sehen sein und der Zahn sollte beim Vitalitätstest positiv reagieren. Außer der Blutungsstillung ist die Abfolge der Behandlungsschritte die<br />

gleiche wie bei der indirekten Überkappung. Das Behandlungsziel ist die Bildung von neuer Zahnhartsubstanz (Bridging) über der eröffneten<br />

Pulpa. Die Indikation der direkten Überkappung im Milchgebiss ist laut Stellungnahme der DGZMK auf die Eröffnung der klinisch<br />

symptomlosen Pulpa im kariesfreien Dentin begrenzt (vgl. DGZMK, Wissenschaftliche Stellungnahme: Endodontie im Milchgebiss, Stand<br />

06/2002, www.dgzmk.de/uploads/tx_szdgzmkdocuments/Endodontie_im_Milchgebiss.pdf, S. 1). Außer Kalziumhydroxid kommt hier häufig<br />

als Abdeckmaterial für die Pulpa das MTA (Mineral Trioxide Aggregate) zum Einsatz.<br />

Ausschlusskatalog<br />

<strong>GOZ</strong>-Nrn. 2330 und 2340 nicht nebeneinander (für dieselbe Kavität)<br />

Analogberechnung nach § 6 Absatz 1 für Methoden <strong>zur</strong> Erkennung von Karies (Kariesdetektor, Laserfluoreszenz, Diagnodent u. ä.) wie z .B.<br />

200 1,0fach 11,25 €<br />

2,3fach 25,87 €<br />

3,5fach 39,37 €<br />

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