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Kommentierung zur GOZ

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Amtliche Begründung<br />

Zu den Leistungen nach den Nummern 2180 bis 2197:<br />

Die Leistungen nach den Nummern 2180, 2195 und 2197 können entsprechend den durchgeführten Leistungen auch nebeneinander<br />

berechnet werden. Die Leistung nach der Nummer 2180 umfasst den plastischen Aufbau. Dieser kann mit der Leistung nach der Nummer<br />

2195 kombiniert werden. Bei einem gegossenen Aufbau (Nummer 2190) entfällt diese Möglichkeit aus fachlich zahnmedizinischen Gründen.<br />

Die Leistung nach der Nummer 2197 gilt den Mehraufwand für eine adhäsive Befestigung z. B. eines plastischen Aufbaumaterials (Nummer<br />

2180) oder eines Schraubenaufbau bzw. Glasfaserstift (Nummer 2195) ab. Dabei kann die Leistung nach der Nummer 2197 nur einmal je<br />

Sitzung und Zahn berechnet werden, da die Aufzählung der adhäsiv zu befestigenden Teile kumulativ angelegt ist. Der denkbare höhere<br />

Aufwand bei adhäsiver Befestigung mehrerer Teile im Rahmen des Aufbaus eines Zahnes kann einzelfallbezogen bei der Bemessung des<br />

Honorars im Gebührenrahmen berücksichtigt werden. Neben Einlagefüllungen (Nummern 2150 bis 2170) können die Aufbauleistungen nach<br />

den Nummern 2180 bis 2195 nicht berechnet werden. Je Zahn kann die Leistung nach den Nummern 2180 oder 2190 und/oder 2195 nur<br />

einmal berechnet werden.<br />

Leistungsinhalt<br />

<strong>GOZ</strong>-Nr. 2180<br />

Zu überkronende Zähne haben in der Regel große Hartsubstanzdefekte, die z. B. durch kariöse Läsionen, Traumata oder vorhergehende<br />

Füllungstherapien entstanden sind. Um den Zahn adäquat beschleifen zu können, muss er vorher von Karies befreit werden und im<br />

Anschluss mit einer sogenannten Aufbaufüllung restauriert werden. Erst dann hat der Zahnarzt die Möglichkeit, den Zahn mit Schleifkörpern<br />

so zu bearbeiten, dass darauf eine Krone hergestellt werden kann. Als Füllmaterial kommen Zahnzemente und Kompositmaterial in<br />

Betracht.<br />

<strong>GOZ</strong>-Nr. 2190<br />

Wenn ein Zahn mit einer Wurzelfüllung versorgt ist und/oder der Kronenanteil des Zahnes weitestgehend durch oben genannte Ursachen<br />

zerstört ist, kommt ein Stiftaufbau in Betracht. Zunächst muss die Wurzel des Zahnes, wenn noch nicht geschehen, gefüllt werden. Dann<br />

wird die Wurzelkanalfüllung bis <strong>zur</strong> gewünschten Stiftlänge entfernt. Der Zahn wird nach bestimmten Kriterien beschliffen (z. B. ovale Form<br />

des Kastens, um Rotationen zu vermeiden), dann wird ein konfektionierter Stift aus ausbrennfähigem Material im Wurzelkanal bzw. in den<br />

Wurzelkanälen platziert. Der zerstörte Zahn wird mit dem gleichen Material aufgebaut und in Form geschliffen. Der so entstandene<br />

Kunststoffaufbau wird im Labor im Ausbrennverfahren aus Metall hergestellt und beim Patienten mit Zement befestigt. Eine andere<br />

Möglichkeit ist die Abdrucknahme nach der Fixierung des Stiftes. Der Stift verbleibt im Abdruck. Der Techniker im Labor übernimmt die<br />

Modellation des eigentlichen Aufbaus um den fixierten Stift herum. Die Befestigung erfolgt auf die gleiche Weise. Wenn die Längsachsen der<br />

Krone und der Wurzel stark voneinander divergieren, wie z. B. bei mehrwurzligen Zähnen, kommt ein geteilter Stiftaufbau zum Einsatz.<br />

<strong>GOZ</strong>-Nr. 2195<br />

Eine andere Möglichkeit, einen wurzelgefüllten Zahn mit einer zerstörten klinischen Krone zu stabilisieren, ist die Verwendung eines<br />

Schraubenaufbaus oder eines Glasfaserstiftes. Ein Schraubenaufbau wird mit Hilfe eines konfektionierten Systems angefertigt. Es besteht<br />

aus einem Vorbohrer, das ein Gewinde in den Zahn bzw. Wurzelkanal schneidet und dem eigentlichen Schraubenaufbau, meist bestehend<br />

aus Titan oder Edelstahl, der mit Hilfe eines passenden Schlüssels im Wurzelkanal zementiert wird. Durch die Oberflächenbeschaffenheit<br />

des oberen Anteils des Aufbaus wird ein mechanischer Verbund <strong>zur</strong> Aufbaufüllung geschaffen.<br />

Wenn ästhetische Anforderungen (z. B. im Frontzahngebiet) eine Rolle spielen, dann liefert ein Glasfaserstift oder ein Keramikstift gute<br />

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