Kommentierung zur GOZ
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Osteosynthesemaßnahmen, ggf.<br />
einschließlich Einbringung resorbierbarer<br />
oder nicht resorbierbarer Barrieren und<br />
deren Fixierung, je Kieferhälfte oder<br />
Frontzahnbereich, oder vertikale<br />
Distraktion des Alveolarfortsatzes<br />
einschließlich Fixierung, je Kieferhälfte<br />
oder Frontzahnbereich<br />
2,3fach 199,21 €<br />
3,5fach 303,14 €<br />
Neben der Leistung nach der Nummer<br />
9130 ist die Leistung nach der Nummer<br />
9100 nicht berechnungsfähig.<br />
Amtliche Begründung<br />
Zu der Leistung nach der Nummer 9130:<br />
Die Leistung nach der Nummer 9130 beschreibt sowohl die Spaltung und Spreizung von Knochensegmenten als auch die vertikale Distraktion<br />
von Knochen als Maßnahmen <strong>zur</strong> Verbesserung der Knochenverhältnisse vor oder während einer Implantateinbringung. Im Zusammenhang<br />
mit einer vertikalen Distraktion ist eine Einbringung resorbierbarer oder nicht resorbierbarer Barrieren zahnmedizinisch nicht indiziert.<br />
Leistungsinhalt<br />
Bone Splitting<br />
Das Bone Splitting (Knochenspaltung) ist eine Maßnahme <strong>zur</strong> Verbreiterung des Implantatlagers in zahnlosen Kieferabschnitten. Indikation für<br />
diese Methode ist eine Kieferkammbreite von 2 bis 3 mm, eine Kieferkammhöhe von 1 cm und eine Knochendichte von D2 bis D4.<br />
D1: fast ausschließlich kompakte Knochensubstanz<br />
D2: dichte Spongiosa, umgeben von breiter Kortikalis<br />
D3: dichte Spongiosa, umgeben von dünner Kortikalis<br />
D4: lockere Spongiosa, umgeben von dünner Kortikalis<br />
Knochendichten nach D1 und D2 werden überwiegend im Unterkiefer, D3 und D4 überwiegend im Oberkiefer angetroffen.<br />
Der Knochen wird bei dieser Methode mittig durch dünne Instrumente, z. B. mit Trennscheiben gespalten. Mit einem Knochenmeißel werden<br />
anschließend die beiden neu entstandenen Knochenwände behutsam auseinander bewegt. Dabei ist eine Fraktur der beiden Lamellen<br />
unbedingt zu vermeiden. Wenn danach eine Implantation möglich ist, werden nach der Insertion die entstandenen Hohlräume mit Knochen<br />
oder Knochenersatzmaterial aufgefüllt. Erfolgt die Implantation erst in einem zweiten Schritt wird der gesamte Hohlraum mit Knochenmaterial<br />
aufgefüllt. Eine zusätzliche Osteosynthesemaßnahme kann beispielsweise das Einbringen einer Membran im Rahmen einer GBR (guided<br />
bone regeneration) sein. Die Membran verhindert das Einsprossen von schnell wachsenden Zellen der Schleimhaut zugunsten der<br />
Besiedelung mit knochenbildenden Zellen. Anschließend wird die Schleimhaut über dem Operationsgebiet dicht vernäht.<br />
Vertikale Distraktion<br />
Die vertikale Distraktion (auch Distraktionsosteogenese) ist ein Verfahren <strong>zur</strong> Verlängerung von Knochen, das ohne den Einsatz von<br />
Eigenknochen oder Knochenersatzmaterial auskommt. Dafür wird ein Knochenstück in dem Bereich des geringen Knochenangebots<br />
durchtrennt und ein Distraktor (Erweiterer) zwischen den Knochenstücken angebracht. Dieser ist über eine Schraube, die sich oberhalb der<br />
Schleimhaut befindet, verstellbar und erweitert den Frakturspalt allmählich. Wie bei einer ausheilenden Fraktur wird der Knochenspalt mit<br />
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