Kommentierung zur GOZ
Kommentierung zur GOZ
Kommentierung zur GOZ
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
DGZMK www.dgfdt.de/fileadmin/docs/Funktionsstatus/Klinischer_Funktionsstatus.pdf). Neben der allgemeinen und zahnärztlichen<br />
Anamnese werden durch Befragung des Patienten auch individuelle Angaben über die Schmerzhäufigkeit, -dauer und den<br />
Schmerzzeitpunkt erfasst. Außerdem ist der Patient gehalten, auf einer Schmerzskala anzugeben, wie hoch das Schmerzempfinden ist und<br />
wie sehr es ihn belastet. Diese Angaben sind insbesondere dann wesentlich, um nach einer eingeleiteten funktionstherapeutischen<br />
Therapie, überprüfen zu können, ob die Schmerzen rückläufig sind.<br />
Nach der detaillierten Anamnese erfolgt die genaue Untersuchung des stomagnathen Systems und seiner Funktionen. Im Zentrum der<br />
klinischen Funktionsanalyse steht insbesondere die visuelle, nicht-instrumentelle Analyse der Bewegungsbahnen des Unterkiefers, das<br />
Abtasten der Gelenkregion bei den Kieferbewegungen, die Erfassung von Knack- und Reibegeräuschen, das Abtasten der Kiefer- und<br />
Halsmuskulatur z. B. auf Verhärtungen und Myogelosen (Amtliche Begründung <strong>zur</strong> Nummer 8000). Darüber hinaus werden die Ergebnisse<br />
der zahnärztlichen Untersuchung des stomagnathen Systems sowie weitere Befunde (z. B. Abrasionen) erfasst.<br />
Indikationen und Ziele der klinischen Funktionsanalyse:<br />
- Funktionelle Untersuchung bei Verdacht auf das Vorliegen funktionell bedingter Zahn-, Kiefergelenk- und Muskelerkrankungen<br />
- Entscheidung über die Notwendigkeit weiterer diagnostischer Maßnahmen (siehe klinischer Funktionsstatus)<br />
- Funktionelle Untersuchung bei Notwendigkeit rekonstruktiver Maßnahmen im Kauorgan <strong>zur</strong> Aufdeckung ggf. latent vorhandener<br />
funktioneller Befunde und <strong>zur</strong> Behandlungsplanung<br />
- Einmalig im Rahmen einer kieferorthopädischen Eingangsuntersuchung (erste, zum Teil diskrete Symptome können bereits bei<br />
Kindern und Jugendlichen vorhanden sein und müssen daher auch im Rahmen einer kieferorthopädischen Behandlung<br />
Berücksichtigung finden.)<br />
- Funktionelle Nachuntersuchung im Rahmen der Funktionstherapie (Verlaufskontrolle), soweit relevante Veränderungen vorliegen<br />
- Bewertung allgemeinmedizinischer Faktoren (siehe klinischer Funktionsstatus) und Entscheidung über die Indikation einer<br />
adäquaten Therapie.<br />
- Konsiliarische (beratende) Untersuchung bei Problemen des Halte- und Bewegungsapparats bzw. des Hörorgans (vgl. DGFDT,<br />
Stellungnahme: klinische Funktionsanalyse, Stand Mai 2002; www.dgfdt.de/?id=60)<br />
- Parodontopathien, wenn Hinweise auf Fehlbelastungen der Zähne bestehen (s. Stellungnahme DGZMK „Instrumentelle,<br />
bildgebende und konsiliarische Verfahren <strong>zur</strong> CMD Diagnostik“).<br />
Aus der Summe aller Informationen ist es dem Zahnarzt möglich, entweder weitere diagnostische Maßnahmen einzuleiten (manuelle<br />
Strukturanalyse etc.) initiale Diagnosen zu stellen bzw. konkrete Therapien zu empfehlen.<br />
Bei der manuellen Strukturanalyse handelt es sich um ein weiterführendes Untersuchungsverfahren, das die klinische Funktionsanalyse<br />
gezielt ergänzt: Das Verfahren basiert auf Untersuchungstechniken aus der manuellen Medizin und zielt darauf, den Funktionszustand der<br />
Kaumuskeln und der Kiefergelenke unter Belastung zu prüfen – im Gegensatz <strong>zur</strong> klinischen Funktionsanalyse“ (siehe DGFDT<br />
Untersuchungsbögen <strong>zur</strong> manuellen Strukturanalyse www.dgfdt.de/zahnaerzte-mitglieder/untersuchungsboegen/).<br />
Ausschlusskatalog<br />
<strong>GOZ</strong>-Nrn. 1000 und 1010 (wenn die Leistungen gleichen Zwecken dienen, andernfalls Begründung erforderlich, 3.<br />
Abrechnungsbestimmung nach <strong>GOZ</strong>-Nr. 1020)<br />
analoge Berechnung von Tests <strong>zur</strong> Aufdeckung psychosomatischer/orthopädischer Co Faktoren<br />
Erläuterungen<br />
Der Leistungstext <strong>zur</strong> <strong>GOZ</strong>-Nr. 8000 wurde im Gegensatz zu der <strong>GOZ</strong>-Nr. 800 in der alten <strong>GOZ</strong> neu gefasst. Nach der neuen <strong>GOZ</strong>-Nr.<br />
198