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Das Magazin, das Mut macht!<br />
www.amoena.de<br />
LIFEHerbst 2013<br />
Wir schaffen das<br />
Kinder helfen ihren Müttern<br />
bei der Diagnose Brustkrebs<br />
Gemeinsamkeiten<br />
Comfort+ und Astronauten<br />
Wie fit sind<br />
Ihre Neuronen?<br />
Training für die<br />
grauen Zellen<br />
körper<br />
Geist<br />
Mehr Kontrolle<br />
durch Bewegung<br />
seele<br />
Glamourös<br />
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PLUS: GESUNDHEIT, SCHÖNHEIT, PORTRAITS UND MEHR
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Herbst 2013<br />
WIR SCHAFFEN DAS<br />
Kinder helfen ihren Müttern<br />
bei der Diagnose Brustkrebs<br />
WIE FIT SIND<br />
IHRE NEURONEN?<br />
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<strong>Amoena</strong><br />
Energy<br />
Für Frische auf<br />
der Haut.<br />
Editorial<br />
Neue<br />
<strong>Amoena</strong><br />
Mode<br />
Seite 12<br />
20<br />
<strong>Amoena</strong> is a registered trademark of <strong>Amoena</strong> Medizin-Orthopädie-Technik GmbH.<br />
© 2013. All rights reserved <strong>Amoena</strong> Medizin-Orthopädie-Technik GmbH, 83064 Raubling, Germany<br />
www.amoena.de<br />
Mit dem neuen InTouch Soft Silikon und<br />
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Somit sind jetzt alle <strong>Amoena</strong> Prothesen<br />
absolut natürlich in Aussehen und Anfühlen.<br />
Die verbesserte Anordnung der dreidimensionalen<br />
Perlnoppen auf der Rückseite<br />
gibt der Prothese mehr Flexibilität. Die<br />
Luftkanäle ermöglichen maximale Luftzirkulation.<br />
Somit wird das Schwitzen unter der<br />
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Liebe Leserin,<br />
liebe Leser,<br />
nehmen Sie sich auch immer wieder vor mehr Sport zu<br />
treiben? Meist auch ein guter Vorsatz zum neuen Jahr.<br />
Haben Sie durchgehalten? Mich persönlich motiviert<br />
der Artikel „Körper, Geist, Seele“ dieser Ausgabe gerade<br />
besonders nur noch wenige Sportstunden ausfallen zu<br />
lassen. Es ist beeindruckend wie regelmäßiger Sport das<br />
Krebsrisiko senken kann und wie viel Einfluss wir<br />
durch ausreichend Sport selbst darauf haben können.<br />
Neuste Studien bestätigen dies. Lesen Sie ab Seite 6<br />
den ganzen Artikel.<br />
Mit der neuen Active Wear von <strong>Amoena</strong> aus der Lifestyle Kollektion macht Sport auch<br />
gleich noch mehr Spaß. Ob Sie der Trendsportart Yoga frönen oder lieber Laufen gehen.<br />
In den neuen Tops mit eingearbeiteten BHs und den dazu passenden Hosen machen Sie<br />
immer eine gute Figur.<br />
Doch nicht nur der Körper will trainiert sein, sondern auch der Geist. Lesen Sie ab Seite<br />
24 wie Sie Ihre Neuronen fit halten. Anschließend können Sie gleich aktiv trainieren und<br />
auch gewinnen – eines von 10 Büchern zum Thema „Gedächtnistraining“.<br />
Abgerundet wird die Themenreihe um Sport für Körper und Geist mit gesunder und<br />
guter Ernährung. Zwei französische Köche und Ernährungsberater – und wer könnte<br />
besser zum Thema Essen sprechen als unsere französischen Nachbarn – erläutern<br />
welche Lebensmitteln unserem Körper gut tun und wie wir uns rund um das Jahr gut mit<br />
den notwendigen Nährstoffen versorgen können. Passend zum bevorstehenden Herbst<br />
empfehlen wir Ihnen eine leckere Kürbissuppe – ebenfalls ein französisches Rezept.<br />
Gefühlvoll und spannend waren Ihre Zuschriften zum Dialogthema „Mütter & Töchter“.<br />
Diese spezielle Beziehung steht bei der Diagnose Brustkrebs vor einer besonderen<br />
Herausforderung – egal ob Mutter oder Tochter betroffen sind. Ab Seite 26 erzählen<br />
<strong>Amoena</strong> Life Leserinnen ihre Geschichte „aus dem Leben“.<br />
Ich freue mich auch diesmal wieder auf Ihre Zuschriften zum aktuellen Thema<br />
„Gelassenheit“.<br />
Herzliche Grüße<br />
Ihre<br />
Claudia Kaltenecker<br />
Chefredakteurin <strong>Amoena</strong> Life<br />
Deutschland/Österreich<br />
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>Amoena</strong> Medizin-Orthopädie-Technik GmbH, Kapellenweg 36, 83064 Raubling, Chefredaktion:<br />
Claudia Kaltenecker, Redaktion: Heike Langer, Claudia Kaltenecker, Außenredaktion: prien healthcare<br />
communications GmbH, Raphaela Kreitmeir, Layout und Realisierung: <strong>Amoena</strong> Medizin-Orthopädie-Technik<br />
GmbH, Raubling, Druck: Mühlbauer Druck GmbH, Puchheim bei München, Bildnachweis: <strong>Amoena</strong> Medizin-<br />
Orthopädie-Technik GmbH, Raubling, istockphoto.com , fotolia.com. Copyright: <strong>Amoena</strong> Medizin-Orthopädie-<br />
Technik GmbH, Raubling. Das Kundenmagazin <strong>Amoena</strong> life erscheint 2mal jährlich, wird kostenlos im<br />
Sanitätsfachhandel verteilt und ist für Leserinnen im kostenlosen Direkt-Abonnement erhältlich. Alle Rechte sind<br />
vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder<br />
Bilder kann keine Haftung übernommen werden. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe sinnvoll zu kürzen.<br />
Inhalt<br />
6 Titelgeschichte<br />
Körper, Geist, Seele<br />
Mehr Kontrolle durch Bewegung<br />
18 Die Frau, die sich traut<br />
Kein Platz für Eitelkeiten<br />
Michelle Torres - ein Model hat Brustkrebs<br />
20 Wissen<br />
Gemeinsamkeiten<br />
Comfort+ und die Astronauten<br />
23 Aktive Frauen<br />
Soziale Netzwerke<br />
Kontakte pflegen und informiert sein<br />
24 Körper & Geist<br />
Wie fit sind Ihre Neuronen?<br />
Training für die grauen Zellen<br />
26 Aus dem Leben<br />
Wir schaffen das<br />
Kinder helfen ihren Müttern bei der<br />
Diagnose Brustkrebs<br />
Mode & Schönheit<br />
12 Glamourös in Szene gesetzt<br />
Die neue Herbstmode 2013<br />
Wohlfühlen & Genießen<br />
4 Tipps & Trends<br />
Die Macht der Musik<br />
10 Ernährung<br />
Die Kunst des gesunden Essens<br />
Bunte neue Wege zur Verbesserung<br />
Ihrer Ernährung<br />
30 Rätseln und Gewinnen<br />
31 Aktion <strong>Amoena</strong> Treue Kundin<br />
körper<br />
GEIST<br />
seele<br />
LIFE<br />
Gemeinsamkeiten<br />
Comfort+ und Astronauten<br />
GLAMOURÖS<br />
in Szene gesetzt<br />
18<br />
Auf dem Titel<br />
Unser Titelmodel, Annette,<br />
ist 47 Jahre alt und hatte<br />
Brustkrebs.Haare und<br />
Make-up: John Elliott,<br />
Fotografin: Dorothea Craven<br />
6
TIPPS & TRENDS<br />
Die Macht<br />
der Musik<br />
Es gibt wohl nur wenige Dinge, die uns auf so einfache<br />
Weise mit Glück erfüllen können, die derart präsent sind<br />
und einen so großen Einfluss auf unser Leben haben wie<br />
Musik.<br />
Das wissen die Filmemacher und sorgen mit einer gefühlvollen<br />
Melodie dafür, dass die Zuschauer voll und ganz in eine<br />
Liebesszene eintauchen. Oder sie treiben mit schnellen Beats<br />
den Puls in die Höhe und vermitteln das passende Feeling zur<br />
rasanten Verfolgungsjagd. Auch im Alltag wissen wir die Kraft<br />
der Musik zu schätzen. Wenn kleine Kinder schreiend aus<br />
schlechten Träumen erwachen, hilft ein sanftes Schlaflied. Und<br />
wir können uns mit den richtigen Songs zurückbeamen an<br />
einen Ort und in eine Zeit, als wir unbeschwert und glücklich<br />
waren, das Leben sich anfühlte wie ein einziges großes<br />
Versprechen. Immer wenn wir die Lieblingssongs unserer<br />
Jugend hören, fühlen wir uns selbst wieder ein bisschen jung.<br />
Seit einiger Zeit nutzen nun auch Ärzte und Therapeuten die<br />
Macht der Klänge: Musik kann Schmerzen lindern, Erinnerungen<br />
wachrufen, bei Depressionen helfen. Denn sobald eine liebgewonnene<br />
Melodie erklingt, läuft das Gehirn auf Hochtouren,<br />
es schüttet Botenstoffe aus, die glücklich machen. Das wiesen<br />
Neurologen mittels Hirnscans nach: Beim Musikhören wird die<br />
Hirnregion, die entwicklungsgeschichtlich für das Wohlgefühl<br />
zuständig ist, mit Dopamin regelrecht überflutet. Noch intensiver<br />
ist das Glücksgefühl, wenn man selbst Musik macht. Dann wird<br />
nämlich im Vorfeld der Nucleus Caudatus mit einem noch<br />
größeren Dopamin-Ausstoß bedacht Diese Region ist für<br />
Erwartungshaltungen verantwortlich.<br />
Einfach lossingen<br />
„Ein Lied ist das beste Mittel gegen schlechte Laune“,<br />
behaupten Musiktherapeuten und haben damit Recht. Das<br />
kann man im Selbstversuch testen. Beginnen Sie an einem<br />
Tag, an dem nichts zu klappen scheint, zu singen. Irgendein<br />
Lied, das Ihnen in den Sinn kommt. Und Sie werden merken,<br />
wie sich Ihre Stimmung aufhellt. Das ist ein Automatismus,<br />
der ganz tief verankert ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie<br />
eine geübte Sängerin sind. Denn jeder kann singen und ist<br />
grundsätzlich musikalisch. Das hat der kanadische Neurowissenschaftler<br />
und Musiker Daniel Levitin sogar wissenschaftlich<br />
nachgewiesen. Er bat 40 Nichtmusiker, ihr Lieblingslied zu<br />
singen. Obwohl die Testpersonen erstmal lauthals protestierten,<br />
dass sie gar nicht singen könnten, schafften sie es alle, ihr<br />
Lied nahezu in der Originaltonhöhe und fast im exakten Tempo<br />
zu singen. „Es klang, als würden die Testpersonen direkt zur<br />
Aufnahme mitsingen – dabei hatten wir ihnen diese gar nicht<br />
vorgestellt“, schreibt Levitin in seinem Buch „Der Musik-Instinkt“.<br />
Menschenkenntnis<br />
„Sag mir, was Du hörst, und ich sage Dir, wer Du bist.“<br />
O.k., diese Behauptung ist etwas kühn. Allerdings haben<br />
die britischen Forscher Peter Rentfrow und Samuel<br />
Gosling von der Universität Cambridge nachgewiesen,<br />
wie viel der Musikgeschmack über den Charakter<br />
preisgibt. In ihrer Studie ließen sie von der Lieblingsmusik<br />
auf Persönlichkeitsmerkmale schließen. Das Ergebnis<br />
überraschte sogar die Psychologen, denn die Tester<br />
konnten treffsicher die Vorliebe für Musikgenres mit<br />
Persönlichkeitsattributen wie Offenheit oder Gewissenhaftigkeit<br />
verbinden. Ihre Schlussfolgerung: Wer<br />
schnell so viel wie möglich über einen fremden Menschen<br />
erfahren will, sollte mit ihm über Musik reden.<br />
„Schon ein ganz kleines<br />
Lied kann die<br />
Dunkelheit erhellen.<br />
– Franz von Assisi<br />
Inneres Joggen<br />
Wer regelmäßig singt, erhöht seine Herz-Kreislauf-Fitness<br />
und stärkt das Immunsystem. Profisänger weisen<br />
sogar eine deutliche erhöhte Herzratenvariabilität auf,<br />
vergleichbar mit der von Dauerläufern. Bereits nach<br />
kurzer Zeit regelmäßigen Singens steigt der Anteil an<br />
Immunglobulin an. Dieser Antikörper, der in den<br />
Schleimhäuten sitzt, bekämpft Krankheitserreger bereits<br />
beim Eindringen in den Körper und macht sie unschädlich.<br />
Weltweit verständlich<br />
Wer im Urlaub kubanische Klänge<br />
gehört hat und dabei nicht stillsitzen<br />
konnte, kennt das Gefühl: Musik wird<br />
auf der ganzen Welt verstanden. Das<br />
haben jetzt Forscher des Leipziger<br />
Max-Planck-Instituts wissenschaftlich<br />
nachgewiesen. Sie spielten dem<br />
afrikanische Volksstamm der<br />
Mafa, die bisher nicht mit westlicher<br />
Musik in Berührung gekommen waren,<br />
verschiedene Musikstile vor, darunter<br />
Tango, Rock ‘n’ Roll oder Johann<br />
Sebastian Bach. Die Mafa konnten<br />
auf Anhieb den Klängen bestimmte<br />
Grundstimmungen zuordnen.<br />
Ran an die Tasten oder Saiten<br />
„Der eine hat Talent, der andere eben nicht.“ Mit diesem Satz<br />
wurden viele Hoffnungen an Klavier oder Gitarre zunichte<br />
gemacht. Zudem ist die Aussage falsch. Denn jeder, wirklich<br />
jeder, kann ein Instrument lernen. Man muss nur die Hemmungen<br />
ablegen und üben. Üben gehört dazu, mindestens dreimal die<br />
Woche 45 Minuten, raten Experten und empfehlen, nachsichtig<br />
mit sich zu sein. Denn nicht aus jedem Spätberufenen wird ein<br />
Virtuose, aber jeder hat die Chance, in die Musik einzutauchen.<br />
Das ist wie Yoga für die Gedanken: Man konzentriert sich voll<br />
und ganz auf die Noten und das Instrument. Alles andere gerät<br />
in den Hintergrund. Kurzum: die perfekte Auszeit im Alltag.<br />
Im Gleichklang<br />
Gemeinsam musizieren schenkt eine wertvolle Erfahrung: Man ist ganz bei sich und<br />
trotzdem Teil einer Gemeinschaft. Gleichzeitig stärkt man sein Immunsystem und baut<br />
Stress ab. Probieren Sie es aus. Am einfachsten geht das im Chor. Rund 60.000 Chöre<br />
gibt es allein in Deutschland – einen sicherlich auch ganz in Ihrer Nähe.<br />
CD-Tipps<br />
Alone at last<br />
Für manche Reisen braucht man kein Flugticket und<br />
kein Gepäck. Ein CD-Player genügt und schon wird<br />
man entführt. An Orte, die man immer schon mal<br />
erleben wollte, weil sie Energie schenken. An diese<br />
Orte entführt der österreichische Gitarrist Edi Köhldorfer<br />
mit seinem neuen Album „Alone at last“. Sein virtuoses<br />
Spiel lässt viel Raum für die eigene Fantasie, schafft<br />
eine musikalische Wohlfühloase im Alltag.<br />
mehr Infos unter www.edikoehldorfer.com<br />
All the Best<br />
Es gibt gute Sängerinnen, es gibt sehr gute Sängerinnen<br />
und es gibt Tina Turner. Eine Frau wie ein Vulkan.<br />
Ein Stehaufmännchen im Musikbusiness. Eine Heldin!<br />
Denn niemand singt wie sie, so weich, so hart, so<br />
voller Leidenschaft. Bei „Private Dancer“, „Steamy<br />
Windows“ und „Let’s stay together“ werden<br />
Erinnerungen wach. Wunderbare Begleitmusik für<br />
den Ausflug in die Vergangenheit also, garantiert zum<br />
Tanzen und Träumen geeignet.<br />
Für Frauen ist das kein Problem<br />
Annette Humpe ist auf Max Raabes neuem Album<br />
erneut mit von der Partie. Gemeinsam mit dem<br />
Meisterinterpreten der Lieder der zwanziger und frühen<br />
dreißiger Jahre hat sie neue Songs geschrieben, die nach<br />
dem ersten Mal Anhören zum Mitsingen inspirieren.<br />
Denn – wie wir wissen – singen kann jeder. Bei der<br />
Liedzeile „Ein Mann braucht einen Plan, damit fängt<br />
es an. Doch will man es genau, dann fragt man eine<br />
Frau“ stellt sich die gute Laune wie von selbst ein.<br />
mehr Infos unter www.palast-orchester.de<br />
4 | <strong>Amoena</strong> Life<br />
<strong>Amoena</strong> Life | 5
Titelgeschichte<br />
körper<br />
Man kann mit Sicherheit sagen, die Gesellschaft hat akzeptiert, dass Körper,<br />
Geist und Seele miteinander verbunden sind, insbesondere bei Krankheit oder<br />
Stress. Die Forschung bestätigt die Ansicht, dass der Schlüssel zu dieser<br />
Einheit darin liegt, den ersteren sorgfältig zu behandeln: den Körper.<br />
Wissenschaftler versuchen nun, spezielle Wege zu finden, damit Sport die mit<br />
Krebs verbundenen Risiken mindert – vor, während und nach der Diagnose.<br />
Frühe erste Menstruation, späte<br />
Wechseljahre, verdichtetes Brustgewebe,<br />
das Alter beim ersten Kind, die<br />
Krankengeschichte der Familie. Es<br />
gibt so viele Risikofaktoren für Brustkrebs,<br />
die vollkommen außerhalb unserer<br />
Kontrolle liegen. Es sieht so aus, als<br />
könnten Frauen nicht viel tun, um die<br />
Anfangsdiagnose oder das Wiederauftreten<br />
der Krankheit zu verhindern.<br />
Aber das ist nicht ganz der Fall. „Es<br />
gibt Dinge, die wir an jedem einzelnen<br />
Tag tun können, um das Brustkrebsrisiko<br />
zu verringern, die Chancen, nicht an<br />
Brustkrebs zu sterben, zu verbessern<br />
und das Risiko eines erneuten Auftretens<br />
zu minimieren“, sagt Colleen Doyle, MS<br />
(Master of Science), RD, Leiterin des<br />
Bereichs „Ernährung und Physische<br />
Aktivität“ bei der Amerikanischen<br />
Krebsgesellschaft.<br />
Geist<br />
UND<br />
Die Kontrolle<br />
übernehmen<br />
durch Sport<br />
seele<br />
Von Beth Leibson<br />
Ironischerweise stellt sich heraus,<br />
dass das Beste was Frauen tun können,<br />
um ihre Gesundheit zu erhalten, dem<br />
Wissen von Jahrzehnten entgegensteht.<br />
Seit Jahren sagen Onkologen, Chirurgen<br />
und andere Experten den Frauen<br />
während und nach der Krebsbehandlung,<br />
es leicht zu nehmen, sich auszuruhen<br />
und zu entspannen. Sich darauf zu<br />
konzentrieren, wieder gesund zu werden<br />
und viel zu lesen.<br />
Aber es hat sich gezeigt, der beste<br />
Weg ist, um wieder gesund zu werden,<br />
sich vom Sofa zu erheben und regelmäßig<br />
Sport zu treiben!<br />
Betreiben wir also Sport –<br />
und Statistik<br />
Menschen, die Sport treiben, bekommen<br />
weniger oft Brustkrebs, als solche, die<br />
körperlich weniger aktiv sind, sagt<br />
<strong>Amoena</strong>s brustoperierte<br />
Models genießen ihr<br />
Leben in vollen Zügen!<br />
Jennifer Ligibel, Ärztin und medizinische<br />
Onkologin am Boston Dana Farber Krebsinstitut.<br />
Besonders Frauen, die regelmäßig<br />
Sport treiben, haben ein um 25-30<br />
Prozent niedrigeres Risiko an Brustkrebs<br />
zu erkranken.<br />
Eine Studie am Deutschen<br />
Krebsforschungszentrum in Heidelberg,<br />
durchgeführt von den Ärztinnen Dr. Karen<br />
Steindorf und Dr. Jenny Chang-Claude,<br />
fand heraus, dass es einiges gibt, was<br />
Frauen tun können, um ihr Brustkrebsrisiko<br />
zu verringern. Insbesondere entdeckten<br />
die Wissenschaftlerinnen, dass 19,4<br />
Prozent der invasiven Brustkrebsfälle<br />
nach den Wechseljahren auf die<br />
Hormonersatztherapie zurückzuführen<br />
sind und 12,8 Prozent auf mangelnde<br />
körperliche Aktivität. Zusammen stehen<br />
diese beiden Faktoren für beinahe ein<br />
Drittel der Brustkrebsfälle, sagen die<br />
Wissenschaftlerinnen. „Das heißt, dass<br />
zwei Faktoren, die jede Frau selbst in der<br />
Hand hat, für die gleiche Zahl von<br />
Brustkrebsfällen nach den Wechseljahren<br />
verantwortlich ist, wie die Faktoren, die<br />
sich nicht ändern lassen“, merkt<br />
Steindorf an.<br />
Eine weitere Studie, die 2007 von<br />
Dr. Leslie Bernstein von der Universität<br />
Südkalifornien veröffentlicht wurde, fand<br />
heraus, dass Frauen, die jede Woche<br />
fünf Stunden fleißig trainierten, ihr Risiko,<br />
an einem Östrogenrezeptor-negativen,<br />
invasiven Brustkrebs zu erkranken<br />
im Vergleich zu Frauen, die<br />
weniger aktiv waren, verringerten.<br />
Das Problem bei diesen Studien (und<br />
den meisten anderen, die bis heute<br />
abgeschlossen wurden) liegt darin, dass<br />
sie auf Beobachtungen basieren; es<br />
handelt sich nicht um randomisierte<br />
Studien, stellt Ligibel fest. Folglich ist es<br />
möglich, dass Frauen, denen es bereits<br />
besser geht − diejenigen, die eine<br />
bessere gesundheitliche Konstitution<br />
haben, sich besser ernähren und<br />
gewissenhafter ihre Medikamente<br />
nehmen − möglicherweise auch<br />
diejenigen sind, die ihre Ergebnisse den<br />
Wissenschaftlern mitteilen. „Wir können<br />
auf der Grundlage dieser Studien keine<br />
kausale Verbindung beweisen“, sagt<br />
Ligibel, obwohl es eine klare Verbindung<br />
zwischen körperlicher Aktivität und den<br />
verbesserten Überlebenszahlen gibt.<br />
Die gesammelten Daten sind jedoch<br />
bedeutsam. In der Tat erwähnt Doyle,<br />
dass die Amerikanische Krebsgesellschaft<br />
schon seit dem Jahr 2000 Artikel über<br />
die Bedeutung von körperlicher Aktivität<br />
veröffentlicht hat. „<strong>Jetzt</strong> sind die Daten<br />
bedeutend genug, um unsere Empfehlungen<br />
als ‘Richtlinien’ zu bezeichnen“,<br />
fügt Doyle hinzu, und das ist ein großer<br />
Schritt.<br />
Natürlich bietet Sport keinen kompletten<br />
Schutz, merkt Ligibel an. „Marathonläuferinnen<br />
bekommen auch Brustkrebs“,<br />
sagt sie. Aber es kann einen großen<br />
Unterschied machen – und dies ist einer<br />
der wenigen konkreten Schritte, die Frauen<br />
tun können, um ihre Gesundheit zu<br />
verbessern.<br />
Sport ist gut für die Gesundheit an sich,<br />
merkt Doyle an. Das Herzkreislaufsystem<br />
kann verbessert werden, ebenso wie die<br />
Muskelstärke, die Knochengesundheit und<br />
die Körperzusammensetzung. Sport spielt<br />
auch eine Rolle beim Gewichtsverlust,<br />
was seinen eigenen Nutzen hat.<br />
Regelmäßige körperliche Aktivität kann<br />
auch die Lebensqualität verbessern,<br />
indem sie Stress, Ängste und<br />
„Es ist nicht wichtig,<br />
was Sie tun. Sie müssen<br />
nur Ihren Herzschlag<br />
beschleunigen, schwitzen<br />
und sich jeweils<br />
mindestens 10 bis<br />
15 Minuten sportlich<br />
betätigen.“<br />
— Jennifer Ligibel, MD<br />
Depressionen abbaut und das Selbstwertgefühl<br />
steigert, fügt Doyle hinzu.<br />
„Es mag widersinnig erscheinen, aber<br />
Sport kann auch die Müdigkeit vertreiben.“<br />
„Regelmäßige körperliche Betätigung<br />
ist für jeden gut“, so Ligibel. „Aber es<br />
gibt wirklich Beweise dafür, dass Sport<br />
besonders für Menschen, die eine Krebserkrankung<br />
überlebt haben, hilfreich ist.<br />
Dies gilt besonders bei Brust-, Darmund<br />
Prostatakrebs.“<br />
Wann fängt man an und<br />
was macht man?<br />
„Heute ist der beste Tag, um mit dem<br />
Sport anzufangen. Es gibt keinen<br />
Zeitpunkt, an dem Sport nicht dabei<br />
helfen kann, Brustkrebs zu verhindern,<br />
entweder die erstmalige Erkrankung<br />
oder das Wiederauftreten der Krankheit“,<br />
sagt Ligibel. Sport vor Beginn der<br />
Behandlung, während der Behandlung<br />
und nach der Behandlung ist immer<br />
gekoppelt mit einem Rückgang der<br />
Zahlen einer erneuten Erkrankung.<br />
Im Allgemeinen versteht man unter<br />
moderatem Sport einen Spaziergang von<br />
zwanzig Minuten, sagt Ligibel, obwohl<br />
die genaue Definition von Studie zu<br />
Studie variiert. „Diese Frauen sind keine<br />
Marathonläuferinnen“, fügt sie hinzu.<br />
„Sie machen dreimal pro Woche einen<br />
moderaten Spaziergang.“ Das macht<br />
Mut. Sport kann Ihnen im Leben helfen<br />
und auch Ihr Leben verlängern, aber<br />
er muss nicht komplett Ihr Leben<br />
übernehmen.<br />
Nach Ansicht der Amerikanischen<br />
Krebsgesellschaft versteht man unter<br />
moderatem Training körperliche<br />
Aktivitäten bei denen man sich<br />
unterhalten, jedoch nicht singen kann.<br />
Sie umfassen eine Vielzahl von Sportarten<br />
und täglichen Betätigungen, wie z.B.<br />
• Eislaufen und Skaten<br />
• Reiten<br />
• Yoga<br />
• Skifahren<br />
• Golf<br />
• Volleyball<br />
• Fußball<br />
• Badminton<br />
• Flottes Gehen<br />
• Rasen mähen<br />
• Laub rechen und Sträucher<br />
zuschneiden<br />
• Hausarbeit<br />
Natürlich gibt es noch viele andere<br />
Beispiele. Nach den Richtlinien der<br />
Amerikanischen Krebsgesellschaft sind<br />
sowohl Ausdauertraining als auch Krafttraining<br />
wichtig. Die meisten Menschen,<br />
die Sport treiben, konzentrieren sich auf<br />
Ausdauertraining und folglich, so betont<br />
Ligibel, betrachten die meisten Studien<br />
auch hauptsächlich das Ausdauertraining.<br />
Krafttraining kann jedoch besonders<br />
nützlich sein, um die Knochengesundheit<br />
und Knochendichte, die Muskelstärke<br />
und Beweglichkeit zu verbessern. Studien<br />
zeigen, dass das Training mit Gewichten<br />
das Auftreten und die Schwere von<br />
Lymphödemen verringern kann, merkt<br />
Doyle an. Tatsächlich stellen die Richtlinien<br />
für die Ernährung und den Sport<br />
von Überlebenden einer Krebserkrankung<br />
(2012) (Nutrition and Physical Activity<br />
Guidelines for Cancer Survivors (2012))<br />
der Amerikanischen Krebsgesellschaft<br />
fest, dass moderates Krafttraining<br />
während und nach der Behandlung<br />
Überlebende dabei unterstützen kann,<br />
Muskelmasse zu erhalten und dabei<br />
gleichzeitig übermäßiges Körperfett<br />
zu vermeiden.<br />
„Bisher wurde Frauen gesagt, sie<br />
sollten kein Krafttraining machen, da<br />
sie Lymphödeme bekommen oder<br />
verschlimmern könnten“, sagt Doyle.<br />
Dies ist jedoch nicht der Fall. „Frauen<br />
müssen sich nicht vor Krafttraining<br />
fürchten“. Nach Berichten der<br />
Amerikanischen Krebsgesellschaft haben<br />
eine Reihe von Studien gezeigt, dass<br />
diese Art der körperlichen Betätigung<br />
nicht nur gefahrlos ist, sondern<br />
auch tatsächlich das Auftreten und die<br />
Schwere von Lymphödemen verringern<br />
kann. Die Amerikanische Krebsgesellschaft<br />
empfiehlt progressives Krafttraining,<br />
Training mit einem ausgebildeten Sporttherapeuten<br />
und die Verwendung<br />
6 | <strong>Amoena</strong> Life<br />
www.amoena.de<br />
<strong>Amoena</strong> Life | 7
Titelgeschichte<br />
Gesünder<br />
durch<br />
Bewegung<br />
Empfehlungen<br />
Die Amerikanische Krebsgesellschaft<br />
empfiehlt, dass jeder einen körperlich<br />
aktiven Lebensstil führt. Insbesondere<br />
schlägt die Gesellschaft in ihren<br />
„Ernährungs- und Sportrichtlinien<br />
zur Krebsvermeidung“ folgendes vor:<br />
1Erwachsene sollten mindestens<br />
150 Minuten moderaten oder<br />
75 Minuten intensiven Sport pro<br />
Woche betreiben – oder eine<br />
äquivalente Kombination,<br />
vorzugsweise über die Woche verteilt.<br />
2Kinder und Jugendliche sollten<br />
mindestens eine Stunde<br />
moderaten oder intensiven<br />
Sport pro Tag betreiben, und<br />
intensiven Sport mindestens<br />
dreimal die Woche.<br />
3Jeder sollte bewegungsarme<br />
Tätigkeiten wie Sitzen, Liegen,<br />
Fernsehen und das Sitzen vor<br />
dem Bildschirm reduzieren.<br />
von entsprechenden Kompressionsstrümpfen.<br />
Es schadet zwar selten, mehr zu<br />
trainieren, so die Onkologin und<br />
Wissenschaftlerin Ligibel, es ist jedoch<br />
nützlicher, konsequente und moderate<br />
Übungen zu machen – vielleicht jeden<br />
Tag einen flotten Spaziergang − als<br />
einen Marathon zu laufen und dann<br />
einen Monat zu pausieren.<br />
Das ideale Gewicht halten<br />
Fettleibigkeit ist ebenfalls ein Grund zur<br />
Sorge. Nach Meinung der Amerikanischen<br />
Krebsgesellschaft besteht eine enge<br />
Verbindung zwischen Übergewicht oder<br />
Fettleibigkeit und einem erhöhten Risiko<br />
für vielerlei Krebsarten, einschließlich<br />
Brustkrebs bei Frauen nach den<br />
Wechseljahren.<br />
Am besten ist es, sein Idealgewicht<br />
zu erreichen. Die Amerikanische<br />
Krebsgesellschaft stellt jedoch fest,<br />
dass es schon von Nutzen ist, wenn<br />
man einfach eine Gewichtszunahme<br />
während der Behandlung vermeidet.<br />
Ein absichtlicher Gewichtsverlust nach<br />
der Behandlung kann gesundheitliche<br />
Vorteile bringen, selbst wenn Sie Ihr<br />
Idealgewicht nicht erreichen, schreibt<br />
die Organisation in ihren Richtlinien.<br />
Selbst ein Verlust von nur 5 oder 10%<br />
Ihres Gewichts kann bei der Vermeidung<br />
eines erneuten Auftretens eine große<br />
Rolle spielen.<br />
Medizinische Fachleute bestimmen<br />
das gesunde Gewicht für einen Menschen<br />
unter Verwendung des Body Mass<br />
Index (BMI), der das ideale Gewicht<br />
anhand der Körpergröße ermittelt. Um<br />
Ihren Status zu prüfen, können Sie den<br />
Rechner auf den Internetseiten der<br />
Deutschen Krebsgesellschaft<br />
e.V. verwenden.<br />
Lektionen aus dem Labor:<br />
Wie funktioniert es?<br />
Da Wissenschaftler nun ermittelt haben,<br />
dass Sport bei der Krebsverhütung<br />
helfen kann, stellt sich die Frage: wie<br />
funktioniert es?<br />
Der Wissenschaftler Dr. Lee Jones,<br />
Professor am Duke University Medical<br />
Center in Durham, NC, stellt fest,<br />
dass die meisten Studien – diejenigen,<br />
über die wir gesprochen haben und<br />
andere – aus einem einfachen Grund<br />
beobachtende Studien sind: Es ist<br />
schwer, ein kontrolliertes Experiment<br />
mit Menschen durchzuführen. Wir sind<br />
etwas schwierig zu kontrollieren.<br />
Jones, der drei Posten innehat,<br />
Professor der Radioonkologie,<br />
Professor der Pathologie und Professor<br />
der Psychiatrie und Verhaltensforschung<br />
führt Studien an Mäusen durch, um die<br />
Beziehung zwischen körperlicher Betätigung<br />
und Tumorgröße zu erforschen.<br />
Die Ergebnisse sind zwar noch vorläufig,<br />
aber er hat herausgefunden, dass<br />
Tumore bei weiblichen Mäusen, die sich<br />
täglich aktiv bewegen um 30 Prozent<br />
langsamer wachsen, als bei Mäusen,<br />
die sich nicht bewegen. Die körperliche<br />
Betätigung umfasste ausschließlich ein<br />
Ausdauertraining, kein Krafttraining.<br />
Jones fand auch heraus, dass die<br />
Behandlung wesentlich effektiver ist,<br />
wenn sich die weiblichen Mäuse während<br />
der Behandlung, insbesondere während<br />
der Chemotherapie, aktiv bewegen.<br />
„Wenn sich die Mäuse aktiv bewegen,<br />
verbessert dies die Zuführung der<br />
Chemotherapie an die Tumore“, erklärt<br />
Jones. Glücklicherweise beeinflusst dies<br />
nicht die Verbreitung des Chemo-Cocktails<br />
an gesundes Gewebe; irgenwie wissen<br />
die chemischen Stoffe genau, wo sie<br />
hinmüssen.<br />
„Meine persönliche Tendenz auf der<br />
Grundlage der begrenzten Daten“, sagt<br />
Jones, „geht dahin, dass Frauen mit einer<br />
Krebsdiagnose so bald wie möglich mit<br />
dem Sport beginnen. Vor der OP, während<br />
der Therapie, also die ganze Zeit über.<br />
Wir wissen, wie schlecht es ist, nichts<br />
zu tun. Sportliche Betätigung so bald<br />
wie möglich ist der richtige Weg.“<br />
Jedoch ist keine Forschungsmethode<br />
perfekt. Die Schwierigkeit bei Studien<br />
mit Mäusen, sagt Ligibel, ist, dass sich<br />
Mäuse und Menschen unterscheiden.<br />
Menschen sind komplexer, erklärt sie;<br />
wir haben zum Beispiel größere Kontrolle<br />
darüber, was und wann wir essen als<br />
Mäuse in einem Käfig. Folglich ist es<br />
schwierig, von Studien an Mäusen und<br />
Ratten auf das Verhalten von Menschen<br />
zu schließen.<br />
Daraus ergab sich, dass Wissenschaftler<br />
versucht haben, herauszufinden,<br />
welche Ursachen diese verbesserten<br />
Ergebnisse beim Menschen haben „Wenn<br />
Menschen mit dem Sport beginnen“, sagt<br />
Ligibel, „verändern sich die Hormonspiegel,<br />
die mit Brustkrebs in Verbindung stehen,<br />
hin zum Positiven.“ Speziell das Insulinund<br />
Östrogen-Niveau verringert sich,<br />
während die Spiegel anderer Hormone,<br />
die besser sind, wenn sie höher sind,<br />
eher steigen.<br />
Ligibel und die Kollegen am Dana<br />
Farber Krebsinstitut haben Licht in<br />
dieses Phänomen gebracht. Die<br />
Wissenschaftler haben das Insulin- und<br />
das Blutglukoseniveau bei 101 Frauen<br />
gemessen, zusammen mit Gewicht,<br />
Körperzusammensetzung sowie Taillenund<br />
Hüftumfang. Die Hälfte der Frauen<br />
durchlief ein 16-wöchiges Herzkreislaufund<br />
Krafttraining, während die andere<br />
Hälfte sich selbst überlassen wurde. Am<br />
Ende des Experiments hatten die Frauen,<br />
die Sport trieben, ihre Insulinwerte um<br />
einen Betrag verringert, der von statistischer<br />
Bedeutung war. Außerdem<br />
reduzierten die aktiveren Frauen ihren<br />
Hüftumfang.<br />
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass die<br />
Wirkung von körperlicher Betätigung<br />
auf die Brustkrebsprognose wenigstens<br />
teilweise durch Veränderungen des<br />
Insulinniveaus bzw. Veränderungen in der<br />
Fettmasse oder Fettablagerung<br />
herbeigeführt werden kann“, sagt Ligibel,<br />
die die Studie leitete. Weitere Studien<br />
widmen sich den Veränderungen auf<br />
Zellniveau und versuchen herauszufinden,<br />
wie Patienten die Wachstumsgeschwindigkeit<br />
von Krebstumoren reduzieren<br />
können. Die Ergebnisse sind noch vorläufig,<br />
aber hoffentlich wissen wir bald mehr.<br />
Ein weiteres Gebiet mit dem sich die<br />
Wissenschaftler beschäftigten, ist der<br />
Versuch, den Umfang und die Art von<br />
körperlicher Betätigung zu finden, die<br />
am effektivsten für die Krebsbekämpfung<br />
ist. „Wir möchten in der Lage sein, das<br />
Training zu individualisieren, genauso wie<br />
wir die Chemotherapie für den jeweiligen<br />
Patienten individualisieren“. In der<br />
Zwischenzeit, so schlägt Jones vor, sollen<br />
die Frauen den Empfehlungen der<br />
Amerikanischen Krebsgesellschaft zur<br />
körperlichen Betätigung folgen<br />
(siehe Seitenleiste).<br />
Wenn Sie während oder nach der Behandlung<br />
mit einem Trainingsprogramm beginnen, ist es<br />
wichtig, dass Sie sich im Vorfeld informieren,<br />
mit Ihrem Arzt sprechen und einen Trainer<br />
finden, der Ihre speziellen Bedürfnisse versteht.<br />
Hier einige Tipps wo Sie Informationen finden:<br />
Krebspatienten, die ihre Erkrankung gut überwunden<br />
haben und schon vorher sportlich aktiv waren, finden meist<br />
leicht in ihren Trainingsrhythmus zurück, sofern der Arzt keine<br />
Einschränkungen sieht. Betroffene, die es nicht schaffen<br />
ausreichend Bewegung in den Alltag zu integrieren oder<br />
generell nie viel Sport betrieben haben, sollten sich ebenfalls<br />
zunächst mit ihrem Arzt besprechen. Er kann − eventuell<br />
nach einer sportmedizinischen Untersuchung − Ratschläge zu<br />
Trainingsumfang und Belastungsgrenzen geben.<br />
Sport in der Krebsnachsorge ist auch „auf Rezept“ möglich.<br />
Gesetzliche Krankenkassen handeln mit geprüften Reha-<br />
Vorsichtiges Training<br />
Zwar ist körperliche Betätigung wichtig<br />
zur Verringerung des Krebsrisikos, aber<br />
sie wollen doch nicht loslaufen und sofort<br />
mit einem 10-Kilometer-Lauf beginnen.<br />
Bedenken Sie einige spezielle Dinge.<br />
„Jemand, der überhaupt nicht sportlich<br />
war, sollte eher mit zehn Minuten<br />
körperlicher Aktivität an ein paar Tagen<br />
die Woche beginnen“, sagt Ligibel. „Es<br />
ist wichtig, realistische Ziele ins Auge zu<br />
fassen und hart zu arbeiten, um diese<br />
zu erreichen.“<br />
Nach Ansicht von Doyle sollte<br />
berücksichtigt werden, wie aktiv Sie vor<br />
der Krebsdiagnose waren, welchen Krebs<br />
Sie haben und welche Behandlung Sie<br />
erhalten. Sie empfiehlt, dass Sie mit dem<br />
Training warten, wenn Sie unter Blutarmut<br />
leiden. Warten Sie, bis sich Ihre Eisenwerte<br />
wieder erhöhen. Wenn Sie zur<br />
Bestrahlung gehen, dann vermeiden Sie<br />
Chlor, da dies eine bereits empfindliche<br />
Haut zusätzlich reizen kann. Wenn Sie<br />
einen Katheter oder Port haben,<br />
vermeiden Sie Krafttraining in diesem<br />
Bereich des Körpers (z.B. Oberkörper).<br />
Und wenn Sie unter extremer Müdigkeit<br />
leiden, dann zwingen Sie sich nicht.<br />
Die Patienten sollten auch darauf achten,<br />
wo sie trainieren. Wenn man während<br />
der Chemotherapie eine niedrige Anzahl<br />
von weißen Blutkörperchen hat, sollte man<br />
öffentliche Fitnesscenter und<br />
Schwimmbäder meiden. Und nach einer<br />
Knochenmarkstransplantation sollte man<br />
Menschenansammlungen etwa ein<br />
Jahr lang meiden, sagt Doyle.<br />
Außerdem ist es wichtig, dass<br />
SPORTund Krebs<br />
Menschen, die älter sind und unter<br />
Knochenkrankheiten oder Beeinträchtigungen,<br />
wie Arthritis oder Neuropathie<br />
leiden, sehr auf ihr Gleichgewicht<br />
achten. Sie wollen doch nicht hinfallen!<br />
Die amerikanische Krebsgesellschaft<br />
empfiehlt in diesen Fällen, dass die<br />
Patienten z.B. mit einem stationären<br />
Liegefahrrad trainieren und eher<br />
nicht auf einem Laufband.<br />
Im Endeffekt läuft es darauf hinaus:<br />
Machen Sie während der Behandlung,<br />
was Sie auch jetzt tun können und<br />
machen Sie mehr, wenn Sie können.<br />
Bleiben Sie einfach in Bewegung. Wie<br />
Doyle sagt, das Ziel ist, Untätigkeit zu<br />
vermeiden. „Training hat während der<br />
gesamten Behandlung seinen Nutzen<br />
und auch danach. Es ist eine Investition<br />
in die Gesundheit einer Frau und es<br />
wird sich hoffentlich herausstellen, dass<br />
es das Risiko vermindert, an Brustkrebs<br />
zu sterben.“ |<br />
Beth Leibson lebt und<br />
schreibt in New York City.<br />
Sie ist die Autorin von “I’m<br />
Too Young to Have Breast<br />
Cancer”(Ich bin zu jung<br />
für Brustkrebs) (Lifeline<br />
Press, 2004).<br />
Einrichtungen oder Sportvereinen Verträge aus. Dies sollte<br />
vorher ebenfalls mit dem Arzt besprochen werden. Auf dem<br />
speziellen Formular „Antrag auf Kostenübernahme für<br />
Rehabilitationssport“ muss der Arzt die Diagnose Krebs<br />
bestätigen und auch die Einschränkungen, die durch Sport<br />
gemildert oder vermieden werden sollen, benennen. Die von<br />
Ihrem behandelnden Arzt ausgestellte Verordnung muss<br />
anschließend von Ihrer Krankenkasse genehmigt werden.<br />
Auch die DKV informiert auf Ihren Internetseiten zu<br />
„Bewegungsprogrammen nach Krebs“. Weitere Informationen<br />
gibt es beim Deutschen Olympischen Sportbund unter www.<br />
sportprogesundheit.de, bei den Krebsberatungsstellen, bei den<br />
Sportvereinen vor Ort, den großen Selbsthilfeorganisationen<br />
sowie bei Ihrer Krankenversicherung. Umfangreiche<br />
Informationen enthält auch der Blaue Ratgeber „Bewegung<br />
und Sport bei Krebs“ der Deutschen Krebsgesellschaft.<br />
8 | <strong>Amoena</strong> Life<br />
www.amoena.de<br />
<strong>Amoena</strong> Life | 9
ERNÄHRUNG<br />
EssensBunte, neue Wege zur<br />
Die Kunst des<br />
gesunden<br />
Olivier Chaput<br />
Wenn er gefragt wurde, was er denn einmal<br />
tun möchte, wenn er groß ist, antwortete<br />
Olivier Chaput schon im Alter von 5 Jahren:<br />
“Kochen!”. Es ist keine Überraschung, dass<br />
dieser aktive und enthusiastische junge<br />
Chefkoch nur ein Ziel hat – seine Leidenschaft<br />
für Essen zu teilen. Seine Gerichte verbinden<br />
Tradition mit Aromen aus der ganzen Welt in<br />
kulinarischer Harmonie.<br />
Bénédicte Van Craynest<br />
Die Ernährungswissenschaftlerin Bénédicte ist<br />
qualifiziert in Mikroernährung sowie Beraterin<br />
für aktive Zellernährung. Sie übt ihren Beruf,<br />
die Kunst des Kochens, alternative Ernährung<br />
und “Wellness”-Ausbildung mit Leidenschaft<br />
aus. Und sie unterrichtet voller Begeisterung<br />
wie die Wertschätzung für gutes Essen und<br />
das Vergnügen am Kochen zu einer besseren<br />
Ernährung und einer gesünderen Lebensführung<br />
beitragen kann.<br />
Obst und<br />
Gemüse<br />
in Herbst und Winter<br />
In dieser Saison kommt<br />
anderes farbiges Obst<br />
und Gemüse auf den<br />
Tisch, um den Gehalt an<br />
Antioxidantien zu steigern.<br />
Oktober – Dezember<br />
Obst<br />
Äpfel<br />
Heidelbeeren<br />
Johannisbeeren<br />
Weintrauben<br />
Kiwis<br />
Mandarinen<br />
Nüsse<br />
Orangen<br />
Birnen<br />
Himbeeren<br />
Erdbeeren<br />
Gemüse<br />
Artischocken<br />
Rüben<br />
Brokkoli<br />
Rosenkohl<br />
Kohl (weiß,<br />
grün oder rot)<br />
Karotten<br />
Blumenkohl<br />
Sellerie<br />
Mangold<br />
Kerbel<br />
Chicoree<br />
Endivien<br />
Fenchel<br />
Verbesserung Ihrer Ernährung<br />
Vergessen Sie das übliche Getue um Ernährung und Kalorien – stattdessen werden wir uns über die Kunst des<br />
klugen und gesunden Essens unterhalten. Hören Sie auf die praktischen Ratschläge des französischen Chefkochs<br />
Olivier Chaput, mischen diese mit ein wenig Theorie der diététicienne Bénédicte Van Craynest, dazu nehmen Sie<br />
eine große Portion Benutzerfreundlichkeit und Sie haben alle Zutaten für eine Pflichtlektüre über Ernährung.<br />
EIN MEHR an Gesundheit<br />
Ordentlich zu essen bedeutet eine abwechslungsreiche und<br />
ausgeglichene Ernährung – alles in Maßen aber mit dem<br />
Schwerpunkt auf gesunde Lebensmittel (Obst und Gemüse,<br />
Stärken, Fisch usw.) und eine Beschränkung der gesüßten<br />
Produkte wie stark zuckerhaltige oder gezuckerte Getränke,<br />
salzige Snacks und fette Lebensmittel (Limonaden, Fleischzubereitungen,<br />
Butter, Sahne usw.). Diese ausgewogene<br />
Ernährung muss nicht bei jeder Mahlzeit, auch nicht jeden<br />
Tag strikt eingehalten werden, aber es sollte über die Woche<br />
gesehen angewendet werden. Es gibt kein verbotenes<br />
Lebensmittel oder ein Wunderlebensmittel. Einige leichte<br />
Mahlzeiten gleichen das gelegentliche Festmahl auch wieder<br />
aus. Lipide, Proteine und Kohlenhydrate in unserem Essen<br />
liefern unsere Energie. Kombiniert mit vielen Vitaminen,<br />
Mineralstoffen und Mikronährstoffen sind diese Kalorien von<br />
hohem Nährwert. Erhöhen Sie also jeden Tag Ihren Vorrat an<br />
Gesundheit, indem Sie qualitativ hochwertige Lebensmittel<br />
reich an Zellnahrung favorisieren<br />
Denken Sie saisonal und regional<br />
Wählen Sie lokales und saisonales Obst und Gemüse. Dies ist<br />
gut für die Erde, Ihren Teller und Ihre Wirtschaft vor Ort.<br />
Heimisches Obst und Gemüse nimmt Vitamine und Mineralstoffe<br />
aus dem Boden auf, saugt die Sonne in sich auf und liefert so<br />
jede Menge Energie. Und es stellt Nährstoffe zur Verfügung<br />
ohne durch lange Reise- und Lagerzeiten an Qualität einzubüßen.<br />
Grünen Bohnen<br />
Lauch<br />
Zwiebel<br />
Paprika<br />
Kartoffeln<br />
Hokkaidokürbis<br />
Kürbis<br />
Rettich<br />
Schalotten<br />
Spinat<br />
Tomaten<br />
Zucchini<br />
Januar – März<br />
Obst<br />
Äpfel<br />
Kiwis<br />
Mandarinen<br />
Nüsse<br />
Orangen<br />
Birnen<br />
Gemüse<br />
Rüben<br />
Rosenkohl<br />
Kohl (weiß,<br />
grün oder rot)<br />
Karotten<br />
Sellerie<br />
Endivien<br />
Lauch<br />
Zwiebel<br />
Kartoffeln<br />
Hokkaidokürbis<br />
Kürbis<br />
Schalotten<br />
Rüben<br />
Meerrettich<br />
Zu ihrem besonderen Herbstgemüse haben Bénédicte und<br />
Olivier den Hokkaidokürbis - auch Kuri-Kürbis genannt - erkoren.<br />
Über den Hokkaidokürbis<br />
Der Hokkaidokürbis gehört zur Familie der Kürbisse mit dunklem<br />
gelb-orangem Fleisch und einer Schale, die bei organischem<br />
Anbau essbar ist. Der Geschmack erinnert an Maroni<br />
(Esskastanien). Er kann in süßen oder pikanten Speisen<br />
verwendet werden und sein Geschmack wird durch Gewürze<br />
wie Zimt, Ingwer und Kurkuma und Kräuter wie Koriander oder<br />
Petersilie verbessert. Man kann ihn roh oder gekocht essen.<br />
Kombiniert mit anderen Gemüsen verbessert es den Geschmack,<br />
den Vitamingehalt und Ihre Gesundheit!<br />
Der hohe Wasseranteil (92%) zeigt, dass der Hokkaidokürbis,<br />
wie andere Kürbisarten, sehr wenig Kalorien hat. Er ist ein<br />
wichtiger Lieferant von Mineralstoffen wie Kalium und Magnesium<br />
und bringt Farbe auf Ihren Teller mit einer Fülle an antioxidativem<br />
Betakarotin.<br />
Was ist ein Antioxidans?<br />
• Sauerstoff (das englische Wort für Sauerstoff - oxygen - ist<br />
in Antioxidans enthalten) ist unabdingbar für das Leben<br />
und die Energieerzeugung in unseren Zellen.<br />
• Nebenprodukte dieser Energieerzeugung sind toxische<br />
Derivate des Sauerstoffs (freie Radikale). Diese müssen durch<br />
Antioxidantien neutralisiert werden, die wie Feuerwehrmänner<br />
agieren, um die schädliche Entartung der Zellen selbst zu<br />
verhindern.<br />
• Verschiedene Obst-, Gemüse- oder Gewürzfarben weisen<br />
auf verschiedene Arten von Antioxidantien hin.<br />
• Weiß, gelb, grün, lila und rot sind die fünf Hauptfarben.<br />
• Verwenden Sie die Erzeugnisse der Saison und Ihrer Gegend,<br />
Holen Sie sich<br />
Ihr volles<br />
Kontingent<br />
an Antioxidantien<br />
Nehmen Sie diesen farbigen<br />
Führer und wählen Sie<br />
mindestens 5 verschiedene<br />
farbige Obst- und<br />
Gemüsesorten pro Tag.<br />
Chefkoch Olivier<br />
Chaputs<br />
Hokkaidocreme- und<br />
Maronisuppe mit<br />
luftgetrockneten<br />
Rindfleischstreifen<br />
Zutaten (für 6 Personen)<br />
3 Zwiebeln<br />
4½ Pfund gewürfelter Kürbis<br />
1 Pfund gekochte Maroni<br />
2 Tassen Sojamilch<br />
10 Streifen luftgetrocknetes<br />
Rindfleisch<br />
5 Teelöffel Olivenöl<br />
Salz<br />
Verbindungen<br />
von<br />
Schwefel<br />
und Selen:<br />
Knoblauch<br />
Zwiebel<br />
Äpfel<br />
Sellerie<br />
Anleitung<br />
1. Zwiebeln würfeln und in<br />
Olivenöl kurz anbraten.<br />
2. Gewürfelten Hokkaidokürbis<br />
hinzufügen und 4-5 er Maroni.<br />
3. Mit Wasser bedecken<br />
und kochen.<br />
4. Salz nach Geschmack.<br />
5. Wenn der Kürbis weich ist,<br />
die Sojamilch einrühren. Mit<br />
einem Mixstab pürieren.<br />
6. Für die Rindfleischstreifen<br />
drei Scheiben schneiden, auf<br />
Pergamentpapier ausbreiten und<br />
einige Minuten bei 220° backen.<br />
Betakarotin,<br />
Quercetin:<br />
Kürbis<br />
Karotten<br />
Süßkartoffel<br />
Aprikosen<br />
Bananen<br />
Papayas<br />
Mangos<br />
Gelbe Paprika<br />
Gelbe Tomaten<br />
um ein bisschen Farbe auf Ihren Teller zu zaubern.<br />
• Dann geben Sie für einen besseren gesundheitlichen Nutzen<br />
Gewürze dazu und schützen so die Zellen in Ihrem Körper.<br />
Kurkuma (Gelbwurz), das goldene<br />
Gewürz<br />
Das leuchtend orange Kurkuma führt aufgrund des in ihm<br />
enthaltenen antioxidativen Kurkumin die Liste der Gewürze an,<br />
die gut für Ihre Gesundheit sind. Ein Teelöffel täglich mit einer<br />
Prise Pfeffer in Suppen, Salatdressings oder im Hauptgang, ist<br />
eine wunderbare Ergänzung für den Speicher an Antioxidantien<br />
im Körper.<br />
Genießen Sie das Herbstrezept auf der rechten Seite von<br />
Chefkoch Olivier mit Hokkaidokürbis oder, wenn Sie diesen nicht<br />
bekommen, mit normalem Kürbis, der<br />
sich auch wunderbar eignet.<br />
Ein Chefkoch, der etwas bewegt<br />
Seit 2010 engagiert sich Olivier Chaput im Kampf gegen<br />
Brustkrebs. Um etwas zu tun, hat er 2011 seine Rosa Agenda<br />
veröffentlicht, eine Sammlung von einem Dutzend seiner<br />
Rezepte. Für die zweite Ausgabe - als gemeinsame Anstrengung<br />
im Kampf gegen diese Krankheit - bat er seine Kollegen<br />
ihre eigenen Rezepte zur Verfügung zu stellen. Mit dem neuen<br />
Titel L’Agenda des Chefs (Die Agenda der Chefköche) kombinierte<br />
die Ausgabe von 2013 wiederum die Beiträge der<br />
verschiedenen Chefköche, diesmal mit einem praktischen täglichen<br />
Ratgeber zusätzlich zu den Rezepten.<br />
Mit einem Teil aus dem Verkaufserlös unterstützt Chaput<br />
Organisationen in Frankreich, die sich im Kampf gegen Brustkrebs<br />
engagieren. |<br />
Das grüne<br />
Chlorophyll<br />
kann das<br />
Vorhandensein<br />
von gelben<br />
Bestandteilen<br />
wie<br />
Betakarotin,<br />
Lutein usw.<br />
verdecken.<br />
Spinat<br />
Broccoli<br />
Rosenkohl<br />
Grünkohl<br />
7. Zum Servieren einige Stücke<br />
Maroni auf den Boden jedes<br />
Suppentellers legen und die<br />
Suppe darüber gießen; mit<br />
Streifen garnieren.<br />
Bénédicte empfiehlt einen<br />
Teelöffel Kurkuma oder Ingwer<br />
hinzuzugeben als Extradosis<br />
an Antioxidantien. Sie können<br />
die Rindfleischstreifen auch<br />
durch Gemüsestreifen ersetzen,<br />
wenn Sie diese lieber mögen.<br />
olyphenole:<br />
Aubergine<br />
Schwarze<br />
Johannisbeeren<br />
Himbeeren<br />
Brombeeren<br />
Pflaumen<br />
Rosinen<br />
Lycopin und<br />
Polyphenole:<br />
Rüben<br />
Rotkohl<br />
Rote Zwiebeln<br />
Roter Rettich<br />
Tomaten<br />
Kirschen<br />
Erdbeeren<br />
Rote Äpfel<br />
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<strong>Amoena</strong> Life | 13
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<strong>Amoena</strong> Life | 15
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70-80 A; 70-90 B,C,D<br />
Anna Panty<br />
36-48<br />
Sie wollen die gesamte<br />
Kollektion sehen?<br />
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in Ihrer Nähe zu finden, gehen Sie zu „Händlersuche”.<br />
Valerie Bügel-BH<br />
70-80 A; 70-95 B,C;<br />
75-100 D,E,F<br />
Valerie Shorty<br />
36-44<br />
16 | <strong>Amoena</strong> Life<br />
<strong>Amoena</strong> Life | 17<br />
„Marks and Spencer” sowie „Accessorize” sind in London ansässige Unternehmen. Sie versenden weltweit. Accessorize<br />
Shops gibt es auch in Deutschland. Internetadressen: www.marksandspencer.com und www.accessorize.com
Frühling 2013<br />
>>> DIE FRAU, DIE SICH TRAUT<br />
DAS MAGAZIN, DAS MUT MACHT!<br />
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Ist Bio<br />
Die Lebensweise nach Brustkrebs verändern<br />
LIFE<br />
die Lösung?<br />
Miteinander statt<br />
nebeneinander<br />
Wenn Brustkrebs<br />
die Partnerschaft<br />
auf die Probe ste lt<br />
Vier Himmelsrichtungen,<br />
ein Weg<br />
PLUS: GESUNDHEIT | SCHÖNHEIT | AUS DEM LEBEN | UND MEHR<br />
Geschmeidige<br />
Bewegungen<br />
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sanften Yoga-Übungen<br />
Frauen aus a ler Welt<br />
erzählen ihre Geschichte<br />
TAUCHEN SIE EIN<br />
„Sie wollten ein brustoperiertes Model“, erklärte sie.<br />
„Ich bekam einen Anruf von meinem Agenten und<br />
ich erinnere mich, dass ich nach oben lief und mein<br />
<strong>Amoena</strong> BH-Hemdchen anzog, ein oft getragenes<br />
Top, das mir kurz nach meiner Amputation über das<br />
Schlimmste hinweggeholfen hat. Ich bekam den<br />
Job auf der Stelle.“<br />
Kein Platz<br />
für Eitelkeiten<br />
Michelle Torres -<br />
ein Model hat Brustkrebs<br />
Profi-Model, Fernsehmoderatorin und Sprecherin, die täglich Millionen von Menschen<br />
hören. Aber ihre jüngsten Erfahrungen mit Krebs haben ihre Geschichte umgeschrieben.<br />
Michele Torres, das Titelgesicht der Frühjahrsausgabe 2013 von<br />
<strong>Amoena</strong> Life ist schön, talentiert und erfolgreich – für Außenstehende<br />
scheint sie vom Glück verwöhnt zu sein. Als der Schicksalsschlag<br />
jedoch im Jahr 2009 ihre Familie traf, musste Michele ihr Leben<br />
überdenken und es von Grund auf neu gestalten. Nur zwei Wochen<br />
nachdem ihr geliebter jüngerer Bruder an einem Gehirntumor starb,<br />
wurde bei ihr ein aggressiver Brustkrebs diagnostiziert. Sie wurde<br />
plötzlich in eine Art „Niemandsland“ katapultiert, wo ihre Schönheit<br />
und ihr Talent keine Rolle mehr spielten: „Wenn der Krebs dich trifft,<br />
weißt du nicht mehr, wer du bist“, sagt sie. „Du musst Dich neu<br />
erschaffen.“ Sie verlor Gewicht, sie verlor ihre Haare und konnte<br />
ihren Lebensunterhalt nicht mehr mit ihrem Aussehen verdienen.<br />
Doch Michel war zäh und es gelang ihr die Krebserkrankung zu<br />
überwinden, voll neuem Optimismus und Lust auf Leben.<br />
Die Panaroma-Route<br />
Michele, 51, ist eines von vier Kindern, geboren und aufgewachsen<br />
in einem Vorort von Los Angeles in Ontario, Kalifornien (USA). Ihre<br />
Eltern sind auch nach 57 Jahren noch glücklich verheiratet und<br />
sie beschreibt ihre Familie als „eine verschworene Gemeinschaft“.<br />
Sie sagt selbst, dass sie eine wunderbare Kindheit hatte – sie<br />
besuchte eine weltbekannte Universität von Kalifornien in Los<br />
Angeles, hat jedoch dort keinen Abschluss gemacht: „Ich war zu viel<br />
auf Partys, um mich wirklich auf mein Studium zu konzentrieren.<br />
Meine Eltern sagten immer, dass ich die Panorama-Route durchs<br />
Leben genommen habe, während meine Geschwister viel fleißiger<br />
waren. Das stimmt so ziemlich!“<br />
Zeitweise arbeitete Michele während ihres Studiums als Model.<br />
„Seit ich sieben Jahre alt war und die ersten Modemagazine<br />
gesehen habe, wollte ich Model werden“, sagt sie. Und obwohl sie<br />
schließlich nicht nur einen, sondern mehrere Universitätsabschlüsse<br />
erwarb, darunter auch einen Master in Psychologie und Soziologie,<br />
zog die Welt der Werbung sie in ihren Bann, als sie zu arbeiten<br />
begann. Die kleine Agentur für die sie arbeitete, bot Michele glücklicherweise<br />
sehr viel praktische Erfahrung. Man erwartete von ihr<br />
nicht nur Texte fürs Fernsehen und für die Radiowerbung zu<br />
schreiben, sondern sie musste diese auch selbst aufnehmen.<br />
„Das brachte meine Arbeit als Model und meine Kreativität unter<br />
einen Hut. Ich lernte mich vor einer Kamera zu bewegen und<br />
meine Stimme einzusetzen – das war großartig!“<br />
Aus diesem wunderbaren Leben heraus schlitterte Michele in<br />
den Full-Time Job eines Models, in die Schauspielerei und in eine<br />
Fernsehkarriere. Ihre Arbeit als Sprecherin deckte sich mit einer<br />
sehr frühen Ambition: „Als ich klein war, habe ich immer die<br />
Zeitansage angerufen, nur um die Stimme der Sprecherin zu hören“,<br />
erinnert sie sich. „Ich war fasziniert davon“. 40 Jahre später ist<br />
Michele nun die Stimme von AT&T Telefonservice und einigen<br />
anderen Ansagediensten, sowohl in Englisch wie auch in Spanisch.<br />
Aber 2009 wurde ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt.<br />
„Mein kleiner Bruder Jon erhielt die Diagnose, dass er an einem<br />
inoperablen Gehirntumor leidet. Das war ein Schock. Ich ließ<br />
alles Stehen und Liegen und stand meiner Familie bei, die Jon<br />
pflegte. Er kämpfte 16 Monate lang und starb im Oktober 2010,<br />
gerade einmal 46 Jahre alt.“ In dieser Zeit ignorierte sie sogar ihre<br />
eigene Angst, als sie einen harten Knoten in ihrer linken Brust<br />
entdeckte. „Ich wusste, dass etwas nicht stimmte – ich ging zum<br />
Ultraschall und zur Biopsie und bekam dann das Ergebnis genau<br />
zwei Wochen nach Jons Tod. Es war Brustkrebs dritten Grades.“<br />
Noch immer voller Trauer für ihren Bruder, wurde Michele in die<br />
Behandlung katapultiert – eine beidseitige Brustamputation,<br />
Chemotherapie und Bestrahlung: „Ich sagte meinem Arzt, er solle<br />
beide Brüste abnehmen, denn ich wollte mir nie wieder Sorgen<br />
über Brustkrebs machen. Ich wollte einfach neu beginnen.“ Ihre<br />
Behandlung nahm sie so sehr mit, so dass sie auch noch Hautkrebs<br />
durch die Bestrahlung bekam – glücklicherweise entdeckte sie<br />
es, bevor in einer Operation ihre Brüste wiederhergestellt wurden.<br />
Ganz ihrer Art entsprechend, bestand Michele darauf, dass der<br />
Chirurg dies auf der Stelle mit entfernte, sie wollte nicht zu einem<br />
späteren Zeitpunkt nochmals operiert werden.<br />
Zurück in die neue „Normalität“<br />
Brustkrebs zu haben, bedeutete für Michele, dass sie mehr über<br />
sich herausfand, als sie je zuvor gewusst hatte: „Ich war an ein<br />
wunderbares Leben gewöhnt – ich lebte einen Traum. Aber Krebs<br />
bringt alles auf einen Level. Dass Teile von mir entfernt wurden,<br />
war schockierend. Ich fühlte mich, als wäre meine ganze<br />
Persönlichkeit verschwunden.“<br />
Ihr Selbsterhaltungstrieb zusammen mit ihrer Entschlossenheit<br />
nicht zuzulassen, dass ihre Eltern ein weiteres Kind zu Grabe<br />
tragen müssen, brachten Michele dazu, wieder auf die Füße zu<br />
kommen. Obwohl sie zugibt, dass diese Neuorientierung anfangs<br />
eine sehr große Herausforderung war: „Wenn du diese Behandlung<br />
durchläufst, dann schaffst du das, indem du einfach keine<br />
Erwartungen an irgendetwas hast – du bist einfach fertig. Das<br />
Selbst, das du gekannt hast, ist verschwunden und du hast eine<br />
neue „Normalität“. Ich beschreibe es Freunden wie eine verrückte<br />
Achterbahnfahrt – normalerweise steigst du an einem Punkt<br />
„A“ ein und steigst schließlich dort auch wieder aus. Bei Krebs<br />
beginnst du diese Fahrt und sie ist schnell und kurvig, sie geht<br />
rauf und runter und dein Magen dreht sich um und du wirst ganz<br />
woanders ausgeladen – es ist so, als würdest du in London einsteigen<br />
und in München aussteigen. Du sprichst die Sprache nicht und du<br />
weißt nicht, wie du dorthin gekommen bist. Wenn deine Behandlungen<br />
vorbei sind, solltest du wieder normal sein, aber du weißt<br />
nicht, wo du bist. Du musst dich neu erschaffen. Und ich glaube<br />
es gibt nicht viele Programme da draußen, die dir dabei helfen.“<br />
Sie wollte ihre Karriere weiter verfolgen und so konzentrierte<br />
sich Michele auf ihre Arbeit als Sprecherin, da sie nicht mehr vor<br />
der Kamera arbeiten konnte. „Ich habe zu Hause bei mir ein Studio<br />
und wenn ich mich stark genug fühlte, konnte ich noch als<br />
Sprecherin arbeiten“. Als ihre Haare wieder nachwuchsen, entdeckte<br />
sie einen vollkommen neuen Look. „Ich glaube meine Tage als<br />
Model wären vorbei gewesen, wenn ich nicht in eine andere<br />
Richtung gegangen wäre. Aber ich entschloss mich, meine Haare<br />
kurz und grau zu tragen und ich nahm an einem landesweiten<br />
Model Contest für ältere Models teil. Unter 7000 Teilnehmerinnen<br />
wurde ich Erstplatzierte. Dies eröffnete mir einen ganz neuen Weg<br />
in meiner Karriere.“<br />
Schöne Körper<br />
Die Wilhelmina Models 2012 Over 30 Model Search (Die Wilhelmina<br />
Model-Suche 2012 nach Models über 30) war ein sehr hochqualifizierter<br />
Contest, der von einer der weltweit angesehensten<br />
Modelagenturen durchgeführt wurde. Michele fühlte, dass sie<br />
als Erstplatzierte eine zweite Chance bekam. „Krebs hatte ich<br />
nicht geplant – er wurde mir gegeben. Ich entschloss mich ihn<br />
anzunehmen und das kam dabei heraus. <strong>Jetzt</strong> habe ich Verträge<br />
mit verschiedenen Agenturen – ich bin als Model eine Neuheit.<br />
Ich bekomme auf dem Laufsteg immer Beifall wegen meiner<br />
Haare. Ich habe meine Brüste wieder aufbauen lassen, aber ich<br />
habe keine Brustwarzen und meine Brüste sehen nicht normal<br />
aus. Während der Shows kann ich keinen Büstenhalter oder eine<br />
Brustprothese tragen, so lass ich sie einfach, wie sie sind. Ich<br />
glaube, irgendwo im Publikum ist sicher eine Frau, der es hilft,<br />
das zu sehen.“<br />
Einfach weil sie sie selbst ist, wurde Michele zu einer<br />
Botschafterin aller Frauen, die Brustkrebs überlebt haben.<br />
„Vielleicht ist das mein Job, ganz im Kleinen. Manchmal warten<br />
Leute auf mich nach der Show und wollen mit mir sprechen.<br />
Und hinter der Bühne werfen die Mädchen Blicke auf meine<br />
Brust, wenn ich mich umziehe. Ich sage dann immer „Keine<br />
Angst – so sieht eine beidseitige Amputation der Brust aus.“<br />
Ich glaube, das hilft dabei, es normal zu machen. Es ist auch<br />
ein Weg zu sagen „Ich bin ein Model und ich bin nicht perfekt.<br />
Niemand ist perfekt – dafür muss man sich nicht schämen.“<br />
Micheles neuer Look half ihr auch dabei, einen Model-Vertrag<br />
bei <strong>Amoena</strong> zu bekommen – das traf sich gut, denn sie war bereits<br />
begeistert von der Mode.<br />
„Sie wollten ein brustoperiertes Model“, erklärte sie. „Ich<br />
bekam einen Anruf von meinem Agenten und ich erinnere mich,<br />
dass ich nach oben lief und mein <strong>Amoena</strong> BH -Hemdchen anzog,<br />
ein oft getragenes Top, das mir kurz nach meiner Amputation<br />
über das Schlimmste hinweggeholfen hat. Ich bekam den Job<br />
auf der Stelle.“ Michele arbeitet weiter als Model für <strong>Amoena</strong><br />
Produktkataloge und sie erschien auch im <strong>Amoena</strong> Life Magazin.<br />
Die Hand ausstrecken<br />
Michele freut sich nun darauf, in einem aufregenden Projekt - das<br />
sie entwickelt - die neue <strong>Amoena</strong> Active Sport Kollektion zu tragen.<br />
Sie will anderen Frauen, die ebenfalls Brustkrebs hatten, dabei<br />
helfen wieder vollkommen gesund zu werden. „Ich möchte einen<br />
Personal Trainer suchen, der sich darauf spezialisiert, mit Frauen zu<br />
arbeiten, die Brustkrebs überlebt haben und zusammen werden wir<br />
einen Videoblog machen“ erklärt sie. „Wir werden es ganzheitlich<br />
angehen – Diät, Ernährung, Gymnastik und die spirituelle Seite der<br />
Genesung. Und es wird keine Tabus geben – ich werde meine nackte<br />
Brust zeigen, ich will offen und ehrlich sein und jeder kann sie sehen.“<br />
Zusammenfassend erklärt Michele die Haltung, die ihre<br />
Einstellung zum Leben ausmacht: „Ich nehme mich selbst nicht<br />
zu ernst – ich kann es nicht. Viele Menschen würden sagen, ich<br />
habe ‘alles’ gehabt, aber dann habe ich meine Identität verloren.<br />
Das ist eine sehr demütigende Erfahrung.“ Sie will anderen nicht<br />
sagen, was sie tun sollen. Sie betont, dass jeder auf seine eigene<br />
Reise geht, aber sie glaubt, dass der Schlüssel für ihre Gesundung<br />
darin lag, dass sie ihre Hand den anderen entgegengestreckt hat.<br />
„Ich habe das Beste aus dem gemacht, was mir meine Freunde und<br />
Nachbarn an Hilfe angeboten haben. Wenn ich eins gelernt habe,<br />
so dass niemand ohne Hilfe leben kann. Wenn du das jemals von<br />
dir gedacht hast, dann überleg es dir noch einmal. Ich habe mich<br />
fallen lassen und ließ es zu, dass die Menschen mich liebten. Das<br />
ist es, was mich überleben ließ.“ |<br />
18 | <strong>Amoena</strong> Life<br />
<strong>Amoena</strong> Life | 19
WISSEN<br />
Brigitte Seehaus<br />
Breast Form<br />
Product Manager<br />
Die Zukunft von<br />
Soft Silikon<br />
Eine enge Beziehung:<br />
Comfort+<br />
und die Astronauten<br />
Die Geschichte von Comfort+ und die Verbindung zur phänomenalsten<br />
Leistung der Menschheit<br />
Sie hören wahrscheinlich kein herzzerreißendes Crescendo<br />
von Pauken und Trompeten, wenn Sie Ihre Comfort+ Prothese<br />
jeden Morgen in Ihren Büstenhalter legen. Aber das könnten<br />
Sie, wenn Sie ein Anhänger von Film-Soundtracks wären, denn<br />
Comfort+ hat eine Verbindung zur bedeutendsten Leistung in<br />
der Menschheitsgeschichte – der Erforschung des Weltraums.<br />
Comfort+ ist aus einer herausragenden Partnerschaft mit<br />
Outlast ® Technologies entstanden und verwendet Phase-<br />
Change-Materialien (PCM), die Wärme für den optimalen<br />
thermischen Komfort absorbieren, speichern und bei Bedarf<br />
wieder freisetzen. Ursprünglich von der NASA entwickelt zur<br />
Verwendung in Weltraumhandschuhen, um die Astronauten<br />
vor extremen Temperaturschwankungen zu schützen, ist<br />
dieses PCM-Material nun in vielen verschiedenen Anwendungen<br />
und Produkten enthalten, die wir in unserem täglichen Leben<br />
benützen.<br />
Der Outlast Unterschied? Voraus schauend<br />
und initiativ<br />
Durch die Outlast-Technologie erhalten die Brustprothesen<br />
und die Bekleidung von <strong>Amoena</strong> - genauso wie die Astronauten<br />
- einen zusätzlichen sensorischen Komfort, der vorausschauend<br />
die Entstehung von Wärme und Feuchtigkeit regelt. Ein<br />
Schlüsselfaktor von Comfort+ besteht darin, dass es sich um<br />
eine präventive Technologie handelt; sie gleicht Temperaturen<br />
aus, bevor der Körper zu schwitzen beginnt, ganz anders als<br />
reaktive Technologien, die erst einsetzen, wenn der Körper<br />
bereits zu schwitzen begonnen hat, in dem sie dann die Feuchtigkeit<br />
aufsaugen. Mit anderen Worten, Comfort+ geht weiter.<br />
Vor Jahren, als die ersten Silikonbrustprothesen entwickelt<br />
wurden, lag <strong>Amoena</strong>s Hauptaugenmerk der Entwicklung auf<br />
Form und Weichheit, die der natürlichen Brust so nah wie<br />
möglich kamen. Aber wir haben den Status Quo weiterentwickelt.<br />
Denn die Frauen haben uns mitgeteilt, dass zwischen der<br />
Brustprothese und der Brustwand häufig ein Hitzestau entsteht.<br />
So fingen wir damit an verschiedene Verfahren zu prüfen, um<br />
dieses Problem in den Griff zu bekommen. 2008 dann begannen<br />
die Zusammenarbeit mit Outlast, um die Comfort+ Brustprothesen<br />
einzuführen und zu patentieren. Im Gegensatz zu anderen<br />
Lösungen, haben die Comfort+ Prothesen folgende Fähigkeiten:<br />
• sie absorbieren – sie führen die Wärme von der<br />
Brustwand weg<br />
• sie speichern – sie halten die Wärme in der Prothese,<br />
bis die Temperatur fällt<br />
• sie setzen frei – sie ermöglichen eine Rückkehr<br />
der Wärme zum Körper, um beim Tragen eine beinahe<br />
konstante Körpertemperatur aufrecht zu erhalten.<br />
Heute integrieren wir die temperaturausgleichende Wirkung<br />
nicht nur in Brustprothesen, sondern auch in einige unsere<br />
Textilien und Modeartikel (z.B. Active Wear).<br />
Kontinuierliche Bestleistung<br />
Diese Technologie, die zuerst im Weltraum eingesetzt wurde,<br />
wird weiterentwickelt und auf Effektivität und Sicherheit getestet.<br />
Und sie hat viele Auszeichnungen erhalten: „Outlast” ist das<br />
einzige Phase-Change-Material, das das angesehen Prüfsiegel<br />
“Certified Space Technology “trägt.<br />
Wir möchten es so sagen: das Beste, was wir für die<br />
Brustprothesen erreichen konnten, ist eng mit dem größten<br />
Abenteuer der Menschheit verbunden. Das ist mehr als nur<br />
eine komfortable Lösung, die Ihnen dabei hilft, Ihr tägliches<br />
Leben zu meistern – das ist wirklich eine historische<br />
Leistung. |<br />
Vor etwa vier Jahren begann <strong>Amoena</strong> mit der<br />
Suche nach einer weiteren Verbesserung<br />
beim Komfort der Brustprothesen und heute<br />
integrieren wir bereits die Ergebnisse dieser<br />
Mission. Unser InTouch Softer Silikon wird<br />
nun für alle leichten <strong>Amoena</strong> Brustprothesen<br />
verwendet und Sie werden es lieben.<br />
„Es ging nicht nur um die Weichheit”, sagt Brigitte<br />
Seehaus, Global Product Manager für Brustprothesen.<br />
„Wir wollten eine leichte Brustprothese, die sich nach<br />
Berührung auch ganz natürlich zurückbewegt – und<br />
ganz wichtig, die Haltbarkeit über viele Jahre des<br />
Tragens musste sichergestellt sein.” <strong>Amoena</strong> führte<br />
umfangreiche Lebensdauertests sowie Tragetests mit<br />
mehr als 60 Frauen in Schweden, Dänemark,<br />
Deutschland und Spanien durch. „Eine Frau schickte<br />
uns den Kommentar: ‚Mein Mann liebt die neue<br />
Weichheit.‘ Das ist ein Super-Kompliment!“<br />
Seehaus sagte weiter, „<strong>Jetzt</strong> haben wir eine<br />
umfassende Palette von Produkten, die natürlich und<br />
beständig sind und aus dem weichsten Silikon bestehen,<br />
das es je gab.” Weichheit und Natürlichkeit bestimmen<br />
somit die Zukunft der Brustprothesen.<br />
Fragen Sie Ihren <strong>Amoena</strong>-Händler bei der nächsten<br />
Anprobe danach. |<br />
Erleben Sie das InTouch Soft Silikon mit der<br />
neuen Energy Brustprothese<br />
Mit dem Silikon der Energy<br />
Brustprothese wurde auch die<br />
dreidimensionale Perlnoppenfläche<br />
auf der Rückseite noch weicher<br />
und anschmiegsamer. Die neue<br />
Anordnung der Noppen maximiert<br />
die Luftzirkulation und reduziert<br />
so einen Hitzestau hinter der<br />
Prothese. In Kombination mit der<br />
einzigartigen temperaturausgleichenden<br />
Comfort+ Technologie,<br />
vergessen Sie fast, dass Sie eine<br />
Brustprothese tragen.<br />
20 | <strong>Amoena</strong> Life<br />
©Outlast Technologies LLC.<br />
www.amoena.de/intouch<br />
<strong>Amoena</strong> Life | 21
WISSEN<br />
>>> DIALOG<br />
Comfort+<br />
Unerwartete<br />
Überraschung!<br />
Die meisten Frauen, die Comfort+ testen, sind überrascht, dass sie<br />
es tatsächlich spüren. Selbst die erfahrensten Kundinnen auf der<br />
ganzen Welt wurden angenehm überrascht, als sie feststellten, was<br />
für einen Unterschied Comfort+ wirklich macht. Es ist ein Moment der<br />
Entscheidung und Befreiung, von dem sie nicht wussten, dass sie es<br />
vermissen. Lesen Sie hier, was drei erfreute Comfort+ Trägerinnen zu<br />
sagen haben.<br />
Caroline, Alter 43, Quebec, Kanada<br />
„Seit ich meine <strong>Amoena</strong> Brustprothese mit Comfort+ trage,<br />
fühle ich mich großartig. Der Unterschied, wie es sich<br />
anfühlt und wie die Prothese sich trägt, ist unglaublich. Ich<br />
fühle mich freier, denn das ungute Gefühl von Hitze und<br />
Feuchtigkeit auf meiner Haut ist weg. Ich liebe sie!“<br />
... Die perfekte Lösung ...<br />
Ann, Alter 46, Queensland, Australien<br />
„Mein Leben änderte sich 1983, als ich die Diagnose Krebs erhalten habe.<br />
Es änderte sich wieder, als ich in den frühen 90er Jahren die <strong>Amoena</strong><br />
Contact angepasst bekam. Der Schmerz in meinem Nacken war sofort weg<br />
und ich fühlte mich wieder ganz. <strong>Jetzt</strong> trage ich die Contact mit Comfort+.<br />
Sie nimmt Wärme auf und speichert sie. Dies hält die Brustwand und die<br />
Prothese auf der gleichen Temperatur - wie schlau ist das denn? Mein Sohn<br />
ist in die heiße und staubige Stadt Mount Isa gezogen. Auch in diesem<br />
Klima löst sich die Prothesen nicht mehr von meinem Körper. Die Prothese<br />
bleibt genau auf meiner Brustwand. Ich trage die Prothese für mindestens<br />
16 Stunden am Tag, jeden Tag. Ich denke nie darüber nach.“<br />
… Ich denke nie darüber nach…<br />
Malgorzata (Maggie), Alter 41, Polen<br />
„Meine erste Prothese war noch eine Ein-Schicht-Prothese. Somit<br />
dachte ich „Gut, das kann eine Prothese bieten.“ Als ich zu Comfort+<br />
gewechselt bin, war dies wie ein Gewinn – eine ganz neue Lebensqualität.<br />
Im Sommer und im Winter bleibt meine Haut unter der<br />
Prothese angenehm trocken. In Kombination mit Contact ist diese die<br />
perfekte Lösung für mich. Ich glaube nicht, dass ich noch über einen<br />
Wiederaufbau nachdenke.“<br />
... Ich fühle mich toll ...<br />
VERBESSERUNG<br />
Balance VARIA<br />
Balance OVAL<br />
Balance Delta<br />
Ob natürliche Brustasymmetrie<br />
oder nach einer<br />
Brusterhaltenenden<br />
Operation - mit <strong>Amoena</strong><br />
Balance sind Ihre Brüste im<br />
Gleichgewicht. <strong>Amoena</strong><br />
Balance Ausgleichsteile<br />
und -schalen, sind<br />
körpergerecht geformt<br />
und füllen den BH Cup<br />
perfekt aus. Dünne Ränder<br />
schmiegen siCH sanft<br />
an den Körper und SIND<br />
daher unsichtbar<br />
unter Kleidung – dennoch<br />
wird der Effekt den sie<br />
auf Ihre Figur haben, nicht<br />
unbemerkt bleiben. Alle<br />
Balance Ausgleichsteile<br />
und -schalen sind mit<br />
Comfort+ ausgestattet. |<br />
Frauen am aktivsten in<br />
Sozialen Netzwerken<br />
Freundschaften pflegen und Kontakt zu Freunden, Bekannten und Verwandten halten -<br />
das tun Frauen gerne und meist auch erfolgreich. Netzwerken<br />
ist eine Stärke des weiblichen Geschlechts. Nicht nur privat<br />
sondern auch im Beruf. Deshalb verwundert es kaum, dass<br />
sie auch in sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter<br />
oder Linkedin weit häufiger unterwegs sind als Männer.<br />
80 Prozent der weiblichen Internetnutzer verfügen über<br />
ein Profil in einem sozialen Netzwerk. Bereits 96 Prozent<br />
der Altersgruppe unter 30 sind Mitglied in einer Community.<br />
Aber auch bei den älteren Internetnutzern sind soziale<br />
Netzwerke beliebt: 80 Prozent der 30- bis 49-Jährigen und<br />
jeder Zweite der über 50-Jährigen Netzwerken online.<br />
Die vorrangigen Gründe für Aktivitäten in sozialen<br />
Netzwerken sind die Kontaktpflege mit Bekannten (73 Prozent)<br />
und der Informationsaustausch (50 Prozent). Immerhin<br />
sieben Prozent der Netzwerker nutzen die sozialen Medien<br />
auch als Mittel zum Knüpfen beruflicher Kontakte.<br />
Vielleicht sagen Sie nun, das ist nichts für mich, das<br />
mache ich lieber persönlich oder am Telefon, was soll ich<br />
im Internet. Doch für Freunde, die weiter weg wohnen –<br />
oder gar in fernen Ländern – sind soziale Netzwerke<br />
hervorragende Medien um Kontakt zu halten und<br />
Erlebnisse in Worten und Bildern zu teilen.<br />
Auch <strong>Amoena</strong> Deutschland hat seit Anfang des Jahres<br />
eine Facebook Seite. Tipps, Ideen sowie die neusten<br />
Produkte stellen wir dort vor. Viele unserer Fans sind<br />
ebenfalls schon aktiv und teilen, was sie zu <strong>Amoena</strong>,<br />
zum Thema Brustkrebs oder auch zu Mode und<br />
Schönheit finden.<br />
Machen Sie mit. Klicken Sie auf „Gefällt mir“ und<br />
teilen Sie mit anderen was Ihnen an <strong>Amoena</strong> gefällt. |<br />
Besuchen Sie uns auf<br />
www.facebook.com/<strong>Amoena</strong>.Deutschland<br />
22 | <strong>Amoena</strong> Life <strong>Amoena</strong> Life | 23
Körper & Geist<br />
93<br />
AB<br />
4Lösen Sie Denksportaufgaben. Man kann sie<br />
heute überall bekommen – online, in Büchern, im App<br />
Store für Ihr Smartphone oder bei den Videospielen<br />
Ihrer Kinder. Experten empfehlen für das optimale Training<br />
20-30 Minuten pro Tag.<br />
Aber bedenken Sie dabei: immer wieder dieselbe Art von<br />
Denksportaufgaben zu machen − wie das tägliche<br />
Kreuzworträtsel − verstärkt nur die bereits festgelegten Pfade<br />
im Gehirn. Dies ist bei weitem nicht so hilfreich, wie es mit einer<br />
Vielzahl von geistigen Herausforderungen und Aufgaben zu<br />
versuchen. Also: beschreiten Sie neue und unterschiedliche Wege,<br />
um Ihren Frontallappen in Schwung zu bringen oder zu halten.<br />
Gedächtnistrainer – Wenn Sie lieber mit Papier und Bleistift<br />
arbeiten (und das ist auch OK, solange Sie es tun), dann starten<br />
Sie eine Schnellsuche nach “Gedächtnistrainer oder Gedächtnistraining”<br />
auf Amazon.de und Sie erhalten mehr als 1700<br />
Arbeitsbücher mit Denksportaufgaben und Tests.<br />
Anagramm<br />
Wie viele verschiedene Wörter können Sie aus den Buchstaben<br />
in diesem Satz bilden? KOMFORT MIT AMOENA<br />
ROMAN<br />
Wie fit sind Ihre Neuronen?<br />
Bleiben Sie durch tägliches Training an der Spitze<br />
„Geistige Fitness” wurde vor Jahren als ein Weg erkannt,<br />
um eine beängstigende Auswirkung des Alters abzuwenden:<br />
kognitive Störungen oder Demenz. Seit den achtziger Jahren<br />
arbeiten sich Erwachsene täglich mit dem Stift in der Hand durch<br />
Kreuzworträtsel, in dem Versuch, das Risiko an Alzheimer zu<br />
erkranken, zu verringern und ihren Geist zu trainieren. In den<br />
letzten Jahren haben Studien bewiesen, dass geistige Funktionen<br />
durch bewusstes Training der Neuronen in ihrem Gehirn wirklich<br />
verbessert werden können - fast genauso wie körperliche<br />
Gesundheit durch Training verbessert werden kann.<br />
Warum braucht unser Gehirn Training?<br />
Wissenschaftlich ausgedrückt: wenn der Geist stimuliert wird,<br />
findet auch Neurogenese statt; das heißt, neue Neuronen<br />
werden im Gehirn geschaffen und sie beginnen sich mit<br />
Nachbarneuronen zu verbinden, die eine Art Wachstumsexplosion<br />
auslösen. Dies wiederum verhindert den Tod<br />
von Zellen – man könnte sagen, es sorgt dafür, dass die<br />
Stromschalter des Gehirns „eingeschaltet” bleiben.<br />
Es gibt viele Gründe dafür, warum das Gehirn im Alter<br />
langsamer arbeitet. Ein gewisser Rückgang ist normal.<br />
Der menschliche Zyklus des Lebens ermöglicht viel geistige<br />
Stimulation, die ganze Kindheit und Erziehung hindurch, bei<br />
der beruflichen Bildung, dann bei Weiterbildung und Hobbies.<br />
Aber manchmal lassen diese Aktivitäten nach, wenn wir älter<br />
werden. Leider können auch andere Ereignisse, wie Krankheit,<br />
Depression, Reaktionen auf bestimmte Medikamente (wie<br />
Chemotherapie), zu viel Alkohol, Kopfverletzungen und sogar<br />
eine schlechte Ernährung sowie nicht genug Bewegung<br />
Gedächtnisprobleme und geistige Funktionen verschlechtern.<br />
Vier Wege, um die “geistigen Muskeln” zu trainieren<br />
1Seien Sie aktiv – körperlich aktiv. Das<br />
US-amerikanische National Institute on Aging (Staatliches<br />
Institut für Altersforschung) empfiehlt, dass Erwachsene<br />
ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden durch regelmäßiges<br />
Training fördern sollen. Es ist nicht bekannt, ob dies direkt den<br />
geistigen Verfall verhindert oder verzögert, aber es kann das<br />
Risiko von anderen chronischen Erkrankungen erheblich<br />
verringern.<br />
2Essen Sie das Richtige. Die Nahrung, die Sie zu<br />
sich nehmen, liefert Nährstoffe an Ihren Körper, auch<br />
an das Gehirn. Damit hat sie direkte Auswirkungen auf<br />
Ihre Stimmung, Ihren Energiehaushalt und Ihre körperliche<br />
Gesundheit. Diese wichtige Komponente Ihrer geistigen<br />
Gesundheit sollten Sie nicht vergessen.<br />
3Machen Sie etwas Interessantes. Nehmen<br />
Sie Unterricht, lernen Sie ein Musikinstrument, lesen<br />
Sie und pflegen Sie soziale und geistige Kontakte mit<br />
Freunden und der Familie.<br />
Schauen Sie sich einmal diese Spiele an<br />
Neuronation.de – Bietet sowohl kostenlose, wie auch<br />
kostenpflichtige Programme und Sie können Ihren „Workout”<br />
selbst gestalten, je nachdem, was Sie erreichen wollen – ein<br />
besseres Gedächtnis, eine Verbesserung beim Behalten von<br />
Namen/Gesichtern, kreatives Denken, sogar schnelleres<br />
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www.amoena.de<br />
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Komfort<br />
<strong>Amoena</strong> Life | 25
AUS DEM LEBEN<br />
Bücher zum Thema Mutter-Kind-Beziehung<br />
geschrieben hat. Die Autorin warnt<br />
vor zu hohen Erwartungen und typischen<br />
Missverständnissen. „Wir gehen automatisch<br />
davon aus, dass Mütter perfekt<br />
sein müssen“, schreibt sie. Daher sei der<br />
Anspruch an Mütter gewaltig. Ebenso<br />
gewaltig seien dann auch die Enttäuschungen.<br />
„Mütter-Schelte ist sehr weit<br />
verbreitet“, stellt Marianne Krüll fest und<br />
warnt vor rückwärtsgewandten Vorwürfen.<br />
Sie empfiehlt stattdessen, den Blick nach<br />
vorne zu richten, „denn jeder braucht<br />
ein Verhältnis zu seiner Mutter, um sich<br />
voll zu fühlen.“ Dieser Satz gilt ebenso<br />
umgekehrt: Jede Mutter fühlt sich voll<br />
und ganz, wenn das Verhältnis zu ihren<br />
Kindern stimmt. Das zeigt sich vor allem<br />
in Krisensituationen, wenn die Normalität<br />
von einem auf den anderen Moment auf<br />
den Kopf gestellt wird. Die Diagnose<br />
Brustkrebs kann eine solche Krise<br />
auslösen. Zu der Unsicherheit, wie es<br />
weitergehen wird, kommt noch die<br />
Verantwortung, den Kindern die Diagnose<br />
so zu erklären, dass diese sie verstehen,<br />
ohne Angst zu haben. Denn verschweigen<br />
kann man die Krankheit nicht, die Kinder<br />
würden ohnehin merken, dass etwas<br />
nicht stimmt, und sich in Unkenntnis<br />
dessen, was vor sich geht, selbst die<br />
Schuld daran geben, dass etwas mit der<br />
Mama nicht stimmt. Zu diesem Schluss<br />
kamen zahlreiche psychologische Studien.<br />
Was die Studien nicht sagen können, ist,<br />
wie man die richtigen Worte findet. Dafür<br />
gibt es kein Patentrezept. Das hängt von<br />
der Beziehung zu den Kindern ab, von<br />
ihrem Alter und ihrem Naturell. Und auch<br />
davon, wie intensiv man sich selbst mit dem<br />
Thema Krebs auseinandergesetzt hat. | <br />
Eigentlich ist man als Mutter die<br />
Starke, die beschützt und tröstet.<br />
Mit der Diagnose Brustkrebs<br />
können sich für Momente die Rollen ändern.<br />
Manchmal sind es dann die Kinder,<br />
die Trost spenden und Mut machen.<br />
Psychologische Erkenntnisse und<br />
persönliche Erfahrungen von <strong>Amoena</strong>-life-<br />
Leserinnen zu einer der wichtigsten<br />
Beziehungen im Leben.<br />
Die Mutter ist die erste große Liebe im<br />
Leben, haben Psychologen herausgefunden,<br />
und das gilt für Söhne ebenso wie für<br />
Töchter. Allerdings hat die Mutter-Tochter-<br />
Beziehung noch eine ganz besondere<br />
Qualität, die auch einiges an Konfliktstoff<br />
beinhaltet. Kleine Mädchen verehren die<br />
Frau, die sie geboren hat, wollen so<br />
26 | <strong>Amoena</strong> Life<br />
Mütter<br />
& Töchter<br />
„Wir Schaffen Das“<br />
aussehen und sein wie sie. Mädchen<br />
ahmen ihre Mutter nach, lernen an ihrem<br />
Vorbild. Und auf einmal ist die Mutter<br />
nicht mehr nur Vorbild, sondern auch<br />
Reibungspunkt. „Das Kind muss sich von<br />
der Mutter distanzieren, um ein sozial<br />
eigenständiges Lebewesen zu werden“,<br />
beschreibt der Hamburger Psychologe<br />
Michael Thiel diesen Konflikt zwischen<br />
Nähe und Trennung. Pubertierende<br />
Mädchen wollen dann unbedingt anders<br />
werden als die Mutter, empfinden die<br />
Sorge und Ratschläge der Mutter als<br />
peinlich. Das ist nach Ansicht des<br />
Psychologen ein ganz normaler Prozess,<br />
der nötig ist, um einen eigenen Platz<br />
im Leben zu finden. Die Kunst besteht<br />
dann darin, diesen Ablösungsprozess<br />
auszuhalten, da zu sein, wenn man<br />
gebraucht wird, und sich dabei nicht<br />
aufzudrängen. Ein Balanceakt, der<br />
durchaus gelingen kann und oft auch<br />
gelingt. Das hat Dr. Heike Marika Buhl<br />
vom Institut für Psychologie an der<br />
Universität Jena in einer Studie herausgefunden.<br />
Sie befragte 20- bis 45-Jährige<br />
nach der Beziehungsqualität in ihrer<br />
Familie. Die Ergebnisse zeigen, dass<br />
Mütter und Töchter gut miteinander<br />
können. „Die Mutter gilt als Vertrauensperson,<br />
beginnt ab dem Übergang<br />
ins Erwachsenenalter eine wichtige<br />
Ratgeberin zu werden.“ Wie intensiv<br />
der Kontakt ist, ob man täglich telefoniert<br />
oder sich alle paar Monate trifft, muss<br />
jede für sich herausfinden. „Gut ist alles,<br />
was sich gut anfühlt“, erklärt dazu die<br />
Soziologin Marianne Krüll, die mehrere<br />
Austausch auf Augenhöhe<br />
Als Elisabeth im August 2003 von der Diagnose ihrer Tochter Angelika hörte, war ihr<br />
erster Gedanke: „Warum Sie? Und nicht ich? Es wäre viel besser, wenn es mir passieren<br />
würde, denn ich habe keine Familie mehr zu versorgen.“ Drei Monate später erhielt<br />
Elisabeth selbst die Diagnose. Ihre Tochter steckte da gerade mittendrin in der Chemotherapie.<br />
Auch wenn die beiden Frauen 320 Kilometer trennen, machten sie sich<br />
gemeinsam auf den Weg, den Krebs zu besiegen. „Wir unterstützten uns emotional,<br />
tauschten uns ständig aus“, beschreibt Elisabeth. Vom ersten Moment an waren sie<br />
sich einig darin, dass sie es miteinander schaffen würden, wieder gesund zu werden.<br />
„Wir können beide kämpfen, lassen uns nicht unterkriegen“, erklären Mutter und Tochter.<br />
Darin haben sie Erfahrung, denn seit fast 15 Jahren haben die beiden meist zeitgleich<br />
die gleichen Beschwerden. Ob Gallensteine oder Zahnprobleme, Mutter und Tochter<br />
leiden zur gleichen Zeit daran. Und alles haben sie gemeinsam bewältigen können.<br />
„In der Zeit der Erkrankung haben wir versucht, einander Mut zu machen und uns in der<br />
Überzeugung zu bestärken, dass wir selbst für unsere Gesundung kämpfen müssen,<br />
dann schaffen wir es auch“, erinnert sich Elisabeth. Sie haben den gemeinsamen<br />
Kampf auch als Chance genutzt, sich<br />
als Erwachsene neu zu entdecken.<br />
„Unsere Beziehung ist<br />
Hallo Mutti,<br />
manchmal fällt es mir schwer, die richtigen<br />
Worte zu finden und nicht sofort in Tränen<br />
auszubrechen, um dann wieder nur einen<br />
Bruchteil von dem zu sagen, was ich sagen will.<br />
Ich möchte Dir sagen,<br />
dass Du unendlich wichtig und wertvoll bist,<br />
dass wir Dich von ganzem Herzen lieben,<br />
dass Du ein nicht wegzudenkender, fixer<br />
Bestandteil unseres Lebens bist,<br />
dass Du in Deiner Art einfach einzigartig bist,<br />
dass ich keine bessere Mutter und Melanie<br />
und Daniel keine bessere Großmutter<br />
bekommen konnten!<br />
Das alles und noch viel mehr möchte ich Dir<br />
sagen. Zum Beispiel, dass Du für uns und<br />
hoffentlich auch für Dich selbst durch<br />
das veränderte Körperbild kein anderer Mensch<br />
wirst. Du bist und bleibst eine wunderschöne<br />
Frau. Lach nicht, es ist so. Mutti,<br />
ich möchte, dass Du weißt, dass wir immer<br />
bei Dir sind. Fühle Dich ganz fest von uns<br />
umarmt, gedrückt und geküsst<br />
Marietta mit Melanie und Daniel<br />
dadurch noch intensiver geworden“,<br />
erklärt Angelika. „Und inniger“,<br />
ergänzt ihre Mutter. Elisabeth<br />
und Angelika stehen miteinander<br />
in Kontakt, tauschen Gedanken<br />
aus, benennen ihre Gefühle. Das<br />
ist Psychologen zufolge eine<br />
wichtige Voraussetzung, um ein<br />
gutes Mutter-Tochter-Verhältnis<br />
ins Erwachsenenleben zu übertragen.<br />
Manchmal fällt dies<br />
mündlich schwer. Es fehlen<br />
die richtigen Worte oder der<br />
Alltag lässt vor lauter Terminen<br />
und Stress keine Zeit<br />
dafür. Da kann es helfen,<br />
einen Brief zu schreiben, so<br />
wie Marietta ihrer Mutter<br />
Renate einen ins Krankenhaus<br />
geschickt hat:<br />
Gegenseitiges<br />
Versprechen<br />
Manuela arbeitet als Onkologin Tag für<br />
Tag mit Menschen, die Krebs haben.<br />
Und doch war alles ganz neu für sie,<br />
als sie selbst 2004 die Diagnose erhielt.<br />
„Zu Beginn war es sicherlich einfacher<br />
für mich, da ich mit Vorliegen der<br />
Tumorformel genau wusste, was als<br />
nächstes auf mich zu kommt“, erinnert<br />
sie sich. Sie kannte die Abläufe, die<br />
Operation, die spätere Chemotherapie<br />
mit den daraus resultierenden<br />
Nebenwirkungen. Und doch kannte<br />
sie nicht alles, fügt sie hinzu: „Es gab<br />
plötzlich viele Nebenwirkungen, die in<br />
keinem Lehrbuch stehen. Ich konnte<br />
mich schon immer in meine Patienten<br />
hinein fühlen, ab diesem Zeitpunkt<br />
konnte ich sie jedoch auch verstehen.“<br />
Denn genau diese Nebenwirkungen, wie<br />
Konzentrationsschwäche, waren für sie<br />
sehr belastend, vor allem weil sie während<br />
der gesamten Therapie weiterarbeitete.<br />
„Ein Fehler, denn es hat mich völlig<br />
ausgezehrt und ich konnte nicht wirklich<br />
zu mir finden“, räumt sie heute ein. Sie<br />
hat einfach weiter funktioniert, dies<br />
zumindest versucht. Sie wollte die<br />
Normalität aufrechterhalten, auch ihren<br />
beiden Töchtern zuliebe. Ihr erster Gedanke<br />
nach der Diagnose war, „Oh Gott, Kathi<br />
ist erst acht Jahre alt. Ich will sie groß >><br />
<strong>Amoena</strong> Life | 27
AUS DEM LEBEN<br />
werden sehen.“ Drei Knoten waren in<br />
ihrer Brust, aufgrund der Lage war nur<br />
eine Ablatio möglich. Sie kannte das<br />
gesamte „Programm“, das auf sie zukam,<br />
auch das Recht der Kinder auf Information<br />
– auf schnelle Information.<br />
Ihr Mann war im Urlaub, Sie<br />
mussten diese Aufgabe alleine<br />
bewältigen. Wie haben Sie das<br />
geschafft?<br />
Ich bin nach Hause gefahren und hab auf<br />
meine Mädchen gewartet. Sie waren<br />
beide zu dem Zeitpunkt noch in der<br />
Schule. Ich wusste ja aus der Erfahrung<br />
mit meinen Patienten, was mich jetzt im<br />
Wesentlichen erwartet. Für die Kinder<br />
ist das Wort Krebs an sich schon eine<br />
erhebliche Bedrohung, also hab ich lange<br />
nach den richtigen Worten gesucht. Die<br />
beiden kamen heim und dann war alles<br />
anders, als ich dachte. <strong>Jetzt</strong> war ich<br />
nicht mehr die Ärztin, sondern nur noch<br />
die Mutti, die plötzlich schwer krank ist.<br />
Wir saßen im Kinderzimmer auf dem<br />
Bett meiner großen Tochter und hielten uns<br />
ganz fest in den Armen und weinten,<br />
bis keine Tränen mehr kamen.<br />
Wie fanden Sie die richtigen Worte?<br />
Es waren meine Kinder, die als Erste<br />
wieder Worte fanden. Meine große<br />
Tochter Mia sagte: „Mutti, du schaffst<br />
das. Tausende andere Frauen haben es<br />
auch geschafft. Und wenn du nur eine<br />
Brust hast, ist auch nicht so schlimm.<br />
Du bist trotzdem schön.“ Dann stand<br />
meine achtjährige Tochter auf und<br />
versprach: „Mutti, wir schaffen das. Ich<br />
werde in der Schule fleißig sein, dann<br />
werde ich etwas erfinden, damit Krebs<br />
heilbar wird. Und du musst dich auch<br />
bemühen und gesund werden.“ Wir<br />
schauten uns alle an und sagten: „So<br />
machen wir das.“<br />
Haben die beiden Mädchen Sie<br />
während der Therapie<br />
unterstützen können?<br />
Sie waren einfach immer da. Die Kleine<br />
hat plötzlich eine Liebe zum Kochen<br />
und Backen entwickelt, sodass ich mich<br />
manchmal gar nicht mehr in der Küche<br />
blicken lassen musste. Die Große ist<br />
weiterhin mein Seelentröster. Denn es<br />
gibt immer wieder auch dunkle Stunden,<br />
wenn ich mit meinem Körpergefühl<br />
hadere oder an meine Leistungsgrenzen<br />
stoße. Da hilft eine Umarmung.>><br />
Vertrauen in die<br />
Normalität<br />
Katrin erhielt die Diagnose eine Woche vor ihrem 40. Geburtstag. Ihre Söhne<br />
waren damals 5 und 7 Jahre alt. Sie wollte die Geburtstagsfeier, die groß<br />
geplant war, genießen und Contenance bewahren. Das fielt ihr schwer. Drei<br />
Wochen nach dem Zufallsbefund, das war kurz vor der Operation, hat sie mit<br />
ihren Kindern geredet.<br />
Wie haben Sie es den beiden erklärt?<br />
Mein Sohn sagte, ich hätte es ihnen so erklärt, als hätte ich ihnen von einer<br />
bevorstehenden Mandel- oder Blinddarmoperation erzählt, so „normal“ irgendwie.<br />
Daran erinnere ich mich auch noch, denn für mich war nichts Unnatürliches oder<br />
Peinliches dabei. Ich habe meine Kinder beide in den ersten sechs Monaten ihres<br />
Lebens gestillt und ich denke, die Brust als solches war für die Kinder immer etwas<br />
Normales, Greifbares, Natürliches. Ich habe ihnen erklärt, dass es kranke Zellen<br />
in der Brust gibt und dass diese durch die Operation entfernt würden. Ich kenne<br />
einige Fälle, wo die Mütter ihre Kinder nicht ängstigen wollten und das ganze Thema<br />
verschwiegen haben. Kinder merken aber, wenn irgendwas nicht stimmt und es<br />
rächt sich, nicht die Wahrheit zu sagen. Das kann auch mit schweren Vorwürfen<br />
gegen die Mutter enden, da die Kinder sich natürlich belogen fühlen, wenn die<br />
Wahrheit dann doch irgendwann rauskommt.<br />
Wie haben die Zwei reagiert?<br />
Die Kinder waren recht unaufgeregt. Vermutlich habe ich das selbst auch ausgestrahlt.<br />
Das hat mich Kraft gekostet, aber es war genau richtig so. Ich glaube, dass ich das<br />
hingekriegt habe, lag daran, dass ich mich intensiv über den aktuellen Stand der<br />
Medizinforschung und Therapie von Brustkrebs informiert habe und ich<br />
angenehm überrascht war, dass es im Bereich Brustkrebs viele differenziertere<br />
Behandlungsmöglichkeiten gab, die individuell auf die jeweilige Patientin<br />
zugeschnitten wird.<br />
Was hat Ihnen während dieser Zeit geholfen?<br />
Mir hat die Tatsache geholfen, dass die eigentliche Funktion meiner Brust, das<br />
Stillen meiner Kinder, erfüllt war. Ich habe mich selbst nie in meinem Leben so<br />
stark über meine Brüste definiert, sondern über andere Dinge meiner Persönlichkeit<br />
oder meines Lebens. Ich habe auch genau aus diesem Grund keinen Brustaufbau<br />
gemacht. Das wäre in meinem Fall mit zwei weiteren Operationen und<br />
Krankenhausaufenthalten von insgesamt sechs Wochen gar icht infrage gekommen.<br />
Mein damaliger Freund hat mich in diesem Wunsch auch stark unterstützt. Dafür<br />
bin ich ihm immer noch sehr dankbar. Er hat mich auch ohne die Brust genauso<br />
geliebt. Dasselbe galt und gilt für meine Kinder, meine Mutter, meine Schwester<br />
und meinen Freundeskreis.<br />
Haben Sie sich während der Therapie verändert?<br />
Mein älterer Sohn fand, dass ich nach dem Eingriff ruhiger geworden bin, und das<br />
fand er angenehm. Ich glaube, ich bin einfach etwas langsamer geworden,<br />
bewusster.<br />
Womit konnten Sie sich als Familie Kraft geben?<br />
Damit, dass wir nie den Humor verloren haben. Das hat zu vielen lustigen Anekdoten<br />
geführt. Als ich am 3. Tag nach der Brustamputation aus dem Krankenhaus<br />
entlassen wurde, hatte ich noch den Drainage-Schlauch in der Wunde, ich sollte<br />
ihn selbst entfernen. Ich erinnere mich noch genau, dass mein Sohn unbedingt die<br />
Funktionsweise des Vakuum-Gefäßes am Ende des Drainage-Schlauches<br />
erforschen wollte und darauf bestand, das Ganze unbedingt zu bekommen. Ich habe<br />
es dann gereinigt und ihm gegeben. Er hat sich stundenlang daran erfreut und alles<br />
genau erforscht. Solche Dinge fand ich klasse. Übrigens wollte er immer schon<br />
Forscher werden und wird das jetzt, als frischgebackener Abiturient, auch zu seinem<br />
Beruf machen. Witzig war auch der Umgang meiner Jungs mit meiner Prothese.<br />
Anfangs habe ich sie natürlich hin und wieder mal im Badezimmer liegen gelassen, so<br />
zwischen duschen und anziehen. Nicolas war fasziniert von ihr, sie wurde liebevoll<br />
„Gummibärchen“ von ihm genannt. Das „Gummibärchen“ wurde auch gerne mal ganz<br />
kurz und heimlich als Wurfball verwendet.<br />
Hat sich das Verhältnis zu Ihren Söhnen verändert?<br />
Ich glaube, insgesamt hat es sich von den beiden zu mir nicht verändert. Ich habe sie<br />
auch gefragt, ob sie Angst hatten oder haben, dass ich sterben könnte, aber das<br />
haben sie merkwürdigerweise nicht. Von mir aus hat sich verändert, dass ich einerseits<br />
die Zeit mit ihnen mehr genossen habe, da mir bewusst war und ist, dass die Zeit<br />
früher enden kann als ohne die Krankheit. Andererseits habe ich sie selbstständiger<br />
erzogen, mehr in die eigene Freiheit gehend, da ich nie wusste, wie lange ich ihnen<br />
erhalten bleiben würde. Ich denke, das hat sich sehr positiv auf sie ausgewirkt, da<br />
sie beide viel Verantwortung für ihr eigenes Leben übernehmen. |<br />
Schreiben Sie uns!<br />
In jedem Heft laden wir Sie, liebe Leserinnen, ein, uns Ihre Erfahrungen zu einem Thema<br />
mitzuteilen. Schildern Sie Erlebnisse und Begegnungen, lassen Sie uns und alle Leserinnen<br />
an Ihren Gefühlen und Beobachtungen teilhaben!<br />
In der nächsten Ausgabe geht es um „Gelassenheit“. Manchmal gleicht das Leben<br />
nach der Diagnose einer Achterbahnfahrt, alles scheint drunter und drüber zu gehen.<br />
Wie haben Sie es geschafft, Ruhe und Ihr seelisches Gleichgewicht zu bewahren?<br />
Was hat Ihnen dabei geholfen? Oder fanden Sie Unterstützung bei einem bestimmten<br />
Menschen? Erzählen Sie, was Sie gelassen macht und wie Sie immer wieder Ihre<br />
innere Balance finden.<br />
Schreiben Sie an:<br />
<strong>Amoena</strong> GmbH<br />
Stichwort: <strong>Amoena</strong> life „Aus dem Leben“<br />
Kapellenweg 36<br />
83064 Raubling<br />
oder per E-Mail an<br />
redaktion-amoenalife@amoena.com<br />
Wo haben die Mädchen Sie<br />
ganz konkret unterstützt?<br />
Infolge der Therapie erreichte ich<br />
vorzeitig das Klimakterium und nahm<br />
10 Kilo zu. Ich fand dies zwar gar nicht<br />
schön, rechtfertigte mich aber, dass ich<br />
ja eine schwere Erkrankung hinter mir<br />
hatte, und tat nichts dagegen. Es waren<br />
hauptsächlich meine Töchter, die mich<br />
dazu motivierten, mehr Sport zu treiben.<br />
Die beiden gingen selbst ins Fitnessstudio<br />
und meinten dann: „Mutti, das<br />
kannst du auch. Und nebenbei nimmt<br />
man ab und fühlt sich noch gut dabei.“<br />
Dadurch habe ich wieder mein altes<br />
Gewicht, hab weniger Gelenkbeschwerden,<br />
weniger Hitzewallungen und fühle mich<br />
deutlich fitter.<br />
Was haben Sie bei Ihren Töchtern<br />
erlebt, das Sie zuvor nicht für<br />
möglich gehalten hatten?<br />
Meine große Tochter hatte eine ziemlich<br />
ausgeprägte Pubertät. Opposition prägte<br />
ihren ganzen Tagesablauf. Bis hin zum<br />
Schuleschwänzen. Als ich erkrankte,<br />
war alles urplötzlich vorbei. Sie hat ihr<br />
Abitur geschafft und wurde zu einer<br />
angenehmen Gesprächspartnerin. Ihre<br />
soziale Intelligenz ist sehr ausgeprägt,<br />
sodass sie in ihrem Beruf als Krankenschwester<br />
aufblüht. Meine „Kleine“<br />
studiert jetzt nach dem Abitur Medizin,<br />
sie will ihr Versprechen halten und ein<br />
Medikament gegen Krebserkrankungen<br />
entwickeln. Ich habe meins auch<br />
gehalten: Ich lebe und habe meine<br />
Töchter groß werden sehen! Sie haben<br />
es mir in den Jahren leicht gemacht.<br />
Ich konnte mich immer auf sie<br />
verlassen. |<br />
28 | <strong>Amoena</strong> Life<br />
www.amoena.de<br />
<strong>Amoena</strong> Life | 29
Rätseln und Gewinnen<br />
Die nächste<br />
<strong>Amoena</strong> Life Ausgabe<br />
erscheint im Frühjahr 2014.<br />
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kann unter der ISBN 978-3-8338-0966-8 über<br />
den Buchhandel bezogen werden.<br />
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Senden Sie das Lösungswort bis spätestens 31.12.2013 auf einer Postkarte an AMOENA GmbH, Stichwort „Rätsel“,<br />
Kapellenweg 36, 83064 Raubling oder per E-Mail an redaktion-amoenalife@amoena.com<br />
Die Gewinner werden ausschließlich schriftlich benachrichtigt. Mehrfacheinsendungen und Einsendungen von Gewinnspielservices<br />
sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
30 | <strong>Amoena</strong> Life<br />
+<br />
:<br />
<strong>Amoena</strong> Medizin-Orthopädie-Technik GmbH<br />
Redaktion <strong>Amoena</strong> Life<br />
Kapellenweg 36<br />
83064 Raubling<br />
redaktion-amoenalife@amoena.com<br />
Land<br />
Meine Größe (Freiwillige Angabe für die Verlosung)<br />
BH:<br />
Slip:<br />
Bitte senden an:<br />
<strong>Amoena</strong> Medizin-Orthopädie-Technik GmbH<br />
Aktion „<strong>Amoena</strong> Treue Kundin“<br />
Kapellenweg 36, 83064 Raubling
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besuchen Sie unsere Internetseite www.amoena.de/haendlersuche<br />
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<strong>Amoena</strong> Medizin-Orthopädie-Technik GmbH<br />
Kapellenweg 36<br />
83064 Raubling<br />
Germany<br />
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