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Eckzahlen für Vollmilchmäster (pdf / 166 KB) - UFA AG

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NUTZTIERE<br />

<strong>Eckzahlen</strong> <strong>für</strong> <strong>Vollmilchmäster</strong><br />

MODELLRECHNUNGEN liefern dem Kälbermäster wichtige Kennzahlen und<br />

Vergleichswerte, anhand derer er das Optimierungspotenzial auf seinem Betrieb<br />

identifizieren kann. Aufgrund umfangreicher Auswertungsdaten der <strong>UFA</strong><br />

erweist sich die Mast eigener Tränkekälber mit Vollmilch als wirtschaftlich interessant<br />

und bezüglich Gesundheitsstatus als unproblematisch.<br />

Alfred<br />

Erni<br />

Die Vollmilchmast ist die wichtigste<br />

Produktionsart in der Schweizer<br />

Kälbermast. Von den rund 260000<br />

Bankkälber-Schlachtungen (gemäss<br />

Erhebung im Jahr 2011) werden nach<br />

Schätzungen von Marktkennern zirka<br />

190 000 Kälber vorwiegend mit hofeigener<br />

Vollmilch gemästet (Grafik 1). Zur<br />

Ergänzung der Ration werden zum Teil<br />

Magermilch, Molke von den Käsereien<br />

oder andere Milchnebenprodukte verfüttert.<br />

Mit Milchpulver wird die Protein-<br />

und Energieversorgung je nach<br />

Futtergrundlage abgestimmt. Spurenelemente,<br />

Vitamine und Eisen runden<br />

die optimale Fütterung in der Kälbermast<br />

ab.<br />

Technische Zahlen Verschiedene<br />

Varianten von Mastauswertungen und<br />

Modellberechnungen ergeben zum Teil<br />

unterschiedliche Ergebnisse. Jeder Betriebsleiter,<br />

der Kälber mästet, sollte die<br />

wichtigsten <strong>Eckzahlen</strong> kennen. Seit Jahren<br />

erstellt die <strong>UFA</strong> <strong>AG</strong> Modellrechnungen<br />

<strong>für</strong> zahlreiche Betriebe in der<br />

Schweiz. Laufend werden die Modellzahlen<br />

mit den Praxisabrechnungen verglichen<br />

und angepasst.<br />

Einfache Mastabrechnung Die<br />

Eckdaten <strong>für</strong> eine einfache Mastabrechnung<br />

umfassen:<br />

Tierdaten<br />

• Eingestallte Kälber (Lebendgewicht,<br />

Preis)<br />

• Ausgestallte Bankkälber (Schlachtgewicht,<br />

Preis nach den Abzügen)<br />

• Diverses: Transporte, Gebühren und<br />

mehr<br />

Futtermengen und -preise<br />

• Vollmilch (Preis wird berechnet)<br />

• Milchnebenprodukte<br />

• Milchpulver<br />

• Futterspezialitäten<br />

• diverse Futter<br />

Diverse Kosten<br />

• Stroh, Einstreu<br />

• Strom, Wasser (Preis pro Kalb)<br />

Tabelle: Modellrechnung<br />

Erlöse bzw.<br />

Ertrag pro l<br />

Grundlagen Kosten (Fr.) Vollmilch (Fr.)<br />

Schlachtpreis inkl. Abzüge 9 Bankkälber à 124 kg SG, T3,<br />

und Transport 13.6 Fr./kg, 1 Abgang 15 177.60<br />

– Tränkerpreis 10 Tiere à 670 kg LG, 5.80 Fr./kg 3886.00<br />

– Milchpulverkosten 650 kg 2470.00<br />

– Spezialitätenkosten 25 kg 155.00<br />

= Deckungsbeitrag 1 Vollmilcheinsatz 14 230 kg 8666.60 0.60<br />

– Stroh 2000 kg 920.00<br />

– Automatentechnik 450.00<br />

– Tierarzt 450.00<br />

– Gebühren, Strom, Wasser 200<br />

= Deckungsbeitrag 2 Vollmilcheinsatz 14 230 kg 6646.60 0.46<br />

Quelle: <strong>UFA</strong>-Stammdaten<br />

• Tierarztkosten<br />

• Automatentechnik<br />

• diverse Kosten<br />

Das bringt’s Wer seine Mast- und<br />

Schlachtdaten kennt, analysiert und<br />

Schritt <strong>für</strong> Schritt verbessert, kommt<br />

vorwärts. Mastauswertungen zeigen oft<br />

auch die Durchschnittsergebnisse anderer<br />

Auswertungsbetriebe, des besten<br />

und schlechtesten Quartils. Anhand dieser<br />

Zahlen kann der Betriebsleiter feststellen,<br />

wo es gut läuft und wo es noch<br />

Optimierungsspotenzial gibt. Auch <strong>für</strong><br />

62 3 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


NUTZTIERE<br />

die Beratung bieten Mastauswertungen<br />

hilfreiche Grundlagen.<br />

Was ist gut? Ab wann ein Resultat<br />

als gut eingestuft werden kann, hängt<br />

von vielen Faktoren ab. Eine wichtige<br />

Rolle spielt die Genetik der eingestallten<br />

Tränker. Auch die Art und Weise der Datenerhebung<br />

kann variieren. Generell<br />

werden folgende Ziele angestrebt:<br />

• über 1.3kg Tageszuwachs<br />

• über 70% der Kälber mit T3<br />

sich der zu erwartende Ertrag pro Kilogramm<br />

eingesetzte Vollmilch kalkulieren<br />

(Grafik 3).<br />

Interessant <strong>für</strong> Überschussmilch<br />

Der Einsatz von Vollmilch auf dem eigenen<br />

Milchproduktionsbetrieb ist ökologisch<br />

sinnvoll. Es fallen weder Transport-<br />

noch Lagerungsaufwände mit den<br />

entsprechenden Qualitätsrisiken an.<br />

Hofeigene Vollmilch wird ohne grosse<br />

Kosten im Betrieb verwertet und liefert<br />

Grafik 1: Futtergrundlage in der Schweizer Kälbermast<br />

andere Produktionsarten<br />

Anteil Kuhmilch<br />

Milchnebenprodukte<br />

Grafik 2: Tränker- und Bankkälberpreise<br />

16.00<br />

IPS Bankkalb<br />

12.00<br />

QM SF Bankkalb<br />

SFR<br />

8.00<br />

4.00<br />

0.00<br />

Tränkerpreise<br />

2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Grafik 3: Ertrag pro Liter Vollmilch<br />

0.80<br />

0.60<br />

SFR<br />

0.40<br />

0.20<br />

0.00<br />

2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

■ Vollmilch QM SF ■ IPS Vollmilch<br />

Die Erhöhung der Schlachtqualität<br />

verbessert die<br />

Wirtschaftlichkeit der<br />

Kälbermast entscheidend.<br />

• unter 3% Abgänge<br />

• unter 110 Masttage (je nach Einstallgewicht<br />

der Tränker)<br />

• Futterverbrauch pro Kilogramm Zuwachs<br />

unter 1.85kg<br />

Stabile Ertragslage In den letzten<br />

Jahren konnte sich die Vollmilch in der<br />

Kälbermast behaupten. Sie liefert den<br />

Kälbermästern relativ ausgeglichene Erträge.<br />

Grafik 2 zeigt, dass die Tränkerund<br />

Bankkälberpreise in der Vergangenheit<br />

ziemlich stabil geblieben sind. Mit<br />

entsprechend grosser Sicherheit lässt<br />

eine hervorragende Schlachtqualität.<br />

Besonders interessant ist es, Überschussmilch<br />

oder C-Milch via Kälbermast<br />

zu veredeln. In vielen Fällen bieten<br />

die bestehenden Gebäude lüftungsund<br />

arbeitstechnisch gute Lösungsmöglichkeiten.<br />

Die moderne Technik erlaubt<br />

es, Aufzucht- und Mastkälber an einem<br />

Tränkeautomaten anzuschliessen und<br />

individuell zu füttern.<br />

Nur wenig Antibiotika Die Ausmast<br />

von nicht <strong>für</strong> die Nachzucht benötigten<br />

Kälbern auf dem Milchprodukti-<br />

onsbetrieb ist tierfreundlich. Da hofeigene<br />

Kälber von ihrer Mutter via Kolostralmilch<br />

gegen Krankheitserreger, die<br />

auf dem Betrieb vorhanden sind,<br />

geimpft werden und damit über eine<br />

stabile Immunabwehr verfügen, müssen<br />

kaum Tierarzneimittel zur Behandlung<br />

von Gesundheitsproblemen eingesetzt<br />

werden. Jeder Stall hat sein eigenes<br />

Keimmilieu. Wird ein Kalb verschoben,<br />

muss es seine Immunabwehr am neuen<br />

Ort anpassen und erweitern. Bis dieser<br />

Prozess abgeschlossen ist, bleibt die<br />

Krankheitsanfälligkeit hoch. <br />

Autor Alfred Erni,<br />

Leiter Kälberbereich,<br />

<strong>UFA</strong> <strong>AG</strong>, 9501 Wil,<br />

www.ufa.ch<br />

Rabatt auf <strong>UFA</strong>-<br />

Vollmilchergänzer<br />

10 Fr./100 kg,<br />

bis 16.3.2013 in Ihrer<br />

LANDI<br />

www.ufarevue.ch 3 · 13<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 3 2013 63

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