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Stabwechsel - SAQ

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QUALITÄT SICHERN<br />

Produkt-Identifizierung<br />

Heute werden Werkzeuge<br />

«tätowiert»<br />

Von Karina Wieland<br />

Was ein Hammer oder eine Feile ist, weiss jeder. Doch<br />

modular entwickelten Werkzeugen sieht man nicht<br />

mehr ohne Weiteres an, was ihr Hauptverwendungszweck<br />

ist. Mit dem technologischen Fortschritt steigt<br />

daher weltweit der Bedarf nach einer eindeutigen<br />

Identifikationslösung für Werkzeuge. Mit einem neu<br />

entwickelten Laserverfahren werden die Werkzeuge<br />

nun über einen Code im Internet identifizierbar.<br />

Der Hersteller lasert auf jedes<br />

Werkzeug einen Code und stellt<br />

anschliessend auf dem Internetportal<br />

www.2d-ident.com die<br />

entsprechenden Informationen bereit.<br />

Der Nutzer wiederum kann<br />

diese Informationen unter dem<br />

«eintätowierten» Code seines Werkzeuges<br />

rund um die Uhr abrufen.<br />

Damit sind die Aktualität und die<br />

Verfügbarkeit der relevanten Information<br />

gewährleistet. Mit dem Laserverfahren<br />

werden im Gegensatz<br />

zum herkömmlichen Radio-Frequency-Identification-Verfahren<br />

(RFID) die Werkzeuge dauerhaft<br />

durch den 2D-Code identifizierbar.<br />

Tattoo ist besser<br />

als Implantat<br />

Dieses sogenannte 2D.ID-Verfahren<br />

ist gegenüber dem herkömmlichen<br />

Prozedere mit dem RFID-Chip weit<br />

überlegen. Ein RFID-Chip wird in<br />

einen Werkzeughalter eingebaut.<br />

Die hierfür notwendige Chip-Bohrung<br />

muss unter Umständen bei einem<br />

Werkzeughersteller dazugekauft<br />

werden. Für den Werkzeughersteller<br />

bedeutet dies einen zusätzlichen<br />

Aufwand im Herstellungsprozess.<br />

So ist zum Beispiel in<br />

einem Bauteil eine Ausgleichsbohrung<br />

für das zwingend notwendige<br />

Auswuchten vorzunehmen. RFID<br />

kann zwar im Gegensatz zur 2D.ID<br />

auch beschrieben werden, aber diese<br />

begrenzten Datenmengen befinden<br />

sich nur dezentral auf dem jeweiligen<br />

Datenträger. Die Methoden,<br />

wie die Daten vom Chip gelesen<br />

und auf den Chip geschrieben<br />

werden, sind beim RFID-Verfahren<br />

sehr individuell und müssen in jedem<br />

Schreib-/Lesegerät explizit<br />

konfiguriert werden. Eine Vereinheitlichung<br />

der Datenformate für<br />

alle Endgeräte ist schwer und meist<br />

nur durch Kompromisse möglich.<br />

Zudem muss während des gesamten<br />

Schreib-/Lesevorgangs der Chip<br />

stillstehend vor einem Lesekopf<br />

platziert sein.<br />

Fliegende Identifizierung<br />

Im Gegensatz zum RFID-Chip-Verfahren<br />

kann eine Identifizierung<br />

mit 2D.ID fliegend erfolgen. Und<br />

zwar unabhängig davon, ob ein<br />

Werkzeughersteller schon während<br />

des normalen Herstellungsprozesses<br />

seine Produkte zusätzlich mit<br />

einem QR- oder DataMatrix-Code<br />

beschriftet hat oder dies nachträglich<br />

noch vornimmt. Mit 2D.ID<br />

kann die Abfrage mit handelsüblichen<br />

2D-Codescannern erfolgen.<br />

Dabei ist es möglich, herstellerspezifische<br />

Zusatzinformationen für<br />

die Technik abzurufen, wie z. B.<br />

Schnittdaten, Anwendungsbereiche<br />

und Geometriedaten. Auch<br />

kaufmännische Informationen wie<br />

z. B. das Produktionsdatum können<br />

mit der Artikelnummer zentral über<br />

das 2D.ID-Internetportal abgerufen<br />

werden. Die Datenmenge ist nicht<br />

limitiert und die bereitgestellten Informationen<br />

können vom jeweiligen<br />

Hersteller selbst definiert werden.<br />

Auch dem Anwender ist es<br />

möglich, spezifische Informationen<br />

wie z. B. Soll-/Istwerte in einem datenbankbasierten<br />

Werkzeugverwaltungssystem<br />

zu hinterlegen.<br />

Livedemonstration<br />

bei +GF+ JRG<br />

In einer Präsentation am 11. November<br />

2013 wurde erstmalig das<br />

2D.ID-Verfahren einem ausgewählten<br />

Fachpublikum im Hause der<br />

+GF+ JRG AG in Sissach vorgestellt.<br />

Die 2D.IDs können auf kleinste Flächen<br />

und in verschiedenen 2D-Codeformaten<br />

via Laser «tätowiert» werden.<br />

Ein mit 2D-Standscanner ausgerüstetes<br />

Werkzeugvoreinstellgerät, welches die<br />

Messdaten direkt in die Datenbank für das<br />

entsprechende Werkzeug schreibt.<br />

Ein Komplettwerkzeug mit 2D.ID-Code im<br />

Werkzeughalter.<br />

Fotos: MySolutions GmbH<br />

34<br />

MQ Management und Qualität 1–2/2014

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