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Stabwechsel - SAQ

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RISIKEN MANAGEN<br />

Nachfolgeplanung in Familienunternehmen<br />

Welche Risiken<br />

und Nebenwirkungen?<br />

Von Marcel Widrig und Dominique Röthlisberger<br />

Viele Artikel handeln von Nachfolgeplanungen<br />

und beleuchten oft, wie diese am besten an die<br />

Hand genommen werden. In diesem Beitrag wird<br />

eine leicht andere Perspektive gewählt. Wir erläutern,<br />

was für die involvierten Personen und Anspruchsgruppen<br />

bei einer Nachfolgeplanung relevant<br />

ist, was die Mitarbeitenden sagen, wie das<br />

Marktumfeld reagiert oder welche Bedingungen<br />

die Nachfolger stellen. Nach diesen Aspekten sollten<br />

sich jene Personen richten, die sich mit einer<br />

Nachfolgeplanung befassen. Denn die eigentliche<br />

Kunst der erfolgreichen Nachfolgeplanung besteht<br />

darin, diese Interessen zu erkennen und aufeinander<br />

abzustimmen.<br />

1. Der abtretende<br />

Eigentümer<br />

Der abtretende Eigentümer hat<br />

viel in seine Unternehmung investiert.<br />

Er hofft deshalb, nicht<br />

nur finanziell von einer Nachfolgeplanung<br />

zu profitieren, sondern<br />

sein Unternehmen auch in<br />

guten Händen zu wissen. Er<br />

möchte einen würdigen Nachfolger<br />

finden, der die Geschicke der<br />

Gesellschaft in seinem Sinn weiterlenkt.<br />

Das Finanzielle<br />

Finanzierung: Nicht selten hat der<br />

abtretende Eigentümer einen<br />

Grossteil seines Vermögens in die<br />

Unternehmung investiert. Dieses<br />

Vermögen stellt vielfach das Alterskapital<br />

des abtretenden Eigentümers<br />

dar. Damit ist er darauf angewiesen,<br />

dass die Nachfolgeplanung<br />

und die damit verbundene Finanzierung<br />

seine zukünftigen finanziellen<br />

Bedürfnisse abdecken.<br />

des abtretenden Unternehmers<br />

bleibt. Beim Verkauf an einen Dritten<br />

hingegen werden sämtliche<br />

Verbindungen gekappt und der<br />

abtretende Eigentümer ist auf eine<br />

angemessene finanzielle Entschädigung<br />

angewiesen.<br />

Steuerfreier Kapitalgewinn: Aus<br />

steuerlicher Sicht hat der abtretende<br />

Eigentümer das Ziel, den Unternehmensübergang<br />

mit möglichst<br />

geringen Steuerfolgen durchzuführen.<br />

Aus dieser Sicht ist ein Verkauf<br />

vorzuziehen, da er grundsätzlich<br />

als steuerfreier Kapitalgewinn<br />

qualifiziert wird. Allerdings sollte<br />

der Verkäufer dabei das Risiko der<br />

indirekten Teilliquidation ausschliessen.<br />

Wird der Verkauf nämlich<br />

als indirekte Teilliquidation<br />

qualifiziert, hätte dies die Umqualifizierung<br />

des steuerfreien Kapitalgewinns<br />

in steuerbaren Dividendenertrag<br />

zur Folge.<br />

Pensionsplanung: Gibt der abtretende<br />

Eigentümer seine Unternehmertätigkeit<br />

und damit auch seine Arbeitstätigkeit<br />

auf, besteht grosses Potenzial<br />

im Bereich der Pensionsplanung.<br />

Frühzeitige Einkäufe in Pensionskassen<br />

sind steuerlich sehr attraktiv.<br />

Auch ein gestaffelter Bezug der<br />

Kapitalleistungen kann steuerlich interessant<br />

sein und beinhaltet ein grosses<br />

Sparpotenzial. Leider können<br />

solche Planungsmöglichkeiten bei<br />

einer überstürzten Nachfolgeplanung<br />

oft nicht ausgeschöpft werden.<br />

Rechtliche Komponente<br />

Für die eigentliche Übertragung der<br />

Gesellschaft muss sich der abtretende<br />

Eigentümer auf ein Vertragswerk<br />

stützen können, das die Rechte<br />

und Pflichten, den Kaufpreis, die<br />

Finanzierung sowie allfällige Haftungsfälle<br />

und weitere Aspekte regelt.<br />

Bei einer Nachfolgeplanung, in<br />

der Drittparteien involviert sind,<br />

liegt gewöhnlich ein umfassender<br />

Vertrag vor, da ein Dritter gewöhnlich<br />

seine Rechte und Pflichten aus<br />

der Unternehmensübertragung genau<br />

regeln will. Bei familieninternen<br />

Nachfolgen hingegen wird die<br />

Ausarbeitung eines Vertragswerks<br />

häufig etwas vernachlässigt – «es<br />

bleibt ja in der Familie». Probleme<br />

entstehen gerade dann, wenn sich<br />

die Parteien nicht mehr einig sind<br />

und sich ein allfälliges Vertragswerk<br />

dazu ausschweigt.<br />

Das Menschliche<br />

Weiterführung im Sinne des abtretenden<br />

Eigentümers: Nicht selten<br />

Bei einer familieninternen Übertragung<br />

besteht bei der Finanzierung<br />

etwas mehr Spielraum, da die<br />

Dr. Marcel Widrig ist Partner und Leiter übernehmenden Erben in den Besitz<br />

des Unternehmens gelangen,<br />

Private Clients Schweiz bei PwC Schweiz, Zürich.<br />

Dominique Röthlisberger ist Manager im<br />

Private Clients Team bei PwC Schweiz, Zürich. wodurch dieses im «Dunstkreis» Was gilt es bei der «Staffelübergabe» zu beachten? Foto: Gabi Eder/pixelio.de<br />

MQ Management und Qualität 1–2/2014<br />

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