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Haus und Freizeit - bfu

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Die Einschätzung der Präventionsmöglichkeiten<br />

wurde vom gleichen <strong>bfu</strong>-Fachgremium durchgeführt,<br />

das bereits die Risikofaktoren beurteilt hatte<br />

(Kap. IV.3.2.1, S. 91).<br />

Abweichend von der Bewertung der Präventionsmöglichkeiten<br />

(Kap. IV.3.3.1, S. 92) konnte aufgr<strong>und</strong><br />

der wenigen evidenzbasierten Informationen<br />

<strong>und</strong> Erkenntnisse keine differenzierte Bewertung<br />

nach den 3 Beurteilungskriterien «Wirksamkeit»,<br />

«Effizienz» <strong>und</strong> «Umsetzbarkeit» als Basis für die<br />

Bestimmung des «Prädikats» vorgenommen werden.<br />

Eine Orientierung an diesen 3 Beurteilungskriterien<br />

ist jedoch erfolgt. Dies entspricht einer qualitativen<br />

Analyseform. Wie bei der Bewertung basiert<br />

die Einschätzung der Präventionsmöglichkeiten<br />

auf einer 4-stufigen Skala (Tabelle 13).<br />

4. Datengr<strong>und</strong>lage<br />

Die umfangreichste Datensammlung in der<br />

Schweiz zu Nichtberufsunfällen ist die UVG-<br />

Statistik der Sammelstelle für die Statistik der<br />

Unfallversicherung SSUV. Die derzeitige Gr<strong>und</strong>lage<br />

ist eine 5%-Stichprobe aller von den gesetzlichen<br />

Unfallversicherern registrierten Nichtberufsunfälle<br />

eines Kalenderjahrs. Gegen <strong>Freizeit</strong>unfälle<br />

pflichtversichert sind alle Erwerbstätigen, die zumindest<br />

acht St<strong>und</strong>en pro Woche bei einem<br />

Schweizer Arbeitgeber angestellt sind, sowie Stellensuchende.<br />

Durch diese Statistik wird etwa die<br />

Hälfte der Schweizer Wohnbevölkerung erfasst.<br />

Unfälle von Nichterwerbstätigen sowie von Selbständigen<br />

sind nicht enthalten, was zu Datenlücken,<br />

insbesondere in den Bereichen Kinder- <strong>und</strong><br />

Seniorenunfälle führt. Neben einigen Merkmalen<br />

der Unfallereignisse werden detaillierte medizinische<br />

Diagnosen auf Basis der ICD-10 (bis 2006<br />

ICD-9) <strong>und</strong> Versicherungsleistungen, z. B. medizinische<br />

Behandlung, Taggelder <strong>und</strong> Renten, erfasst.<br />

Problematisch bei der Analyse der <strong>Haus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Freizeit</strong>unfälle<br />

der UVG-Statistik ist die Kategorisierung<br />

der Unfallhergänge resp. Unfallsegmente. Innerhalb<br />

der UVG-Statistik wird von Unfallhergängen<br />

gesprochen. In der vorliegenden Arbeit werden<br />

diese jedoch als Unfallsegment bezeichnet, da<br />

nicht immer ein Bezug zu einem Hergang besteht,<br />

sondern vielmehr zu beteiligten Objekten. Diese<br />

Objekte waren zum Zeitpunkt der Analyse nicht<br />

systematisiert. Gleichzeitig wird durch die grobe<br />

Erfassung mit nur einigen wenigen Kategorien, die<br />

dann zwangsläufig verschiedenste Unfallmechanismen<br />

<strong>und</strong> -hergänge umfassen, die Ausarbeitung<br />

von Präventionsmassnahmen erheblich erschwert.<br />

Erst in den nächsten Jahren wird eine wesentlich<br />

detailliertere Auswertung der UVG-Daten möglich<br />

sein, da ein höherer Differenzierungsgrad der Unfallhergänge<br />

angestrebt wird. Die systematische<br />

Erfassung des Unfallorts <strong>und</strong> der beteiligten Gegenstände<br />

werden als zusätzliche Informationen<br />

künftig eine genauere Beurteilung des Unfallgeschehens<br />

im <strong>Haus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Freizeit</strong>bereich erlauben.<br />

Todesfälle der Schweizer Wohnbevölkerung werden<br />

in der Todesursachenstatistik (eCOD) des<br />

BFS erhoben. Neben demographischen Angaben<br />

liegen auch die äusseren Ursachen tödlicher Unfälle<br />

ICD-10 kodiert vor. Problematisch ist aber vor allem<br />

der oftmals geringe Differenzierungsgrad der äusseren<br />

Ursachen, der z. B. bei tödlichen Stürzen<br />

keine weitere Differenzierung nach der Art des<br />

Sturzes zulässt.<br />

Um die oben ersichtlichen Datenlücken zu schliessen<br />

<strong>und</strong> das gesamte Ausmass der Nichtberufsunfälle<br />

in der Schweiz zu beschreiben, führt die <strong>bfu</strong><br />

94 Methodik <strong>bfu</strong>-Sicherheitsdossier Nr. 09

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