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Haus und Freizeit - bfu

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Im Folgenden werden die 3 Analyseschritte hinsichtlich<br />

Input, Beurteilung <strong>und</strong> Output kurz in<br />

Anlehnung an die Ausführungen von Walter et al.<br />

dargestellt [5].<br />

3.1 Unfallanalyse<br />

Im ersten Analyseschritt werden mittels der Methodik<br />

der deskriptiven Epidemiologie empirische Bef<strong>und</strong>e<br />

zusammengetragen, um ein Bild des Unfallgeschehens<br />

im <strong>Haus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Freizeit</strong>bereich zu erhalten.<br />

Hierzu werden mittels statistischer Analyseverfahren<br />

insbesondere die Unfalldatenbanken der<br />

Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung<br />

SSUV (UVG-Statistik) <strong>und</strong> des B<strong>und</strong>esamts für Statistik<br />

(BFS) ausgewertet (Kap. IV.4, S. 94). Um Informationslücken<br />

zu schliessen, werden zudem nationale<br />

<strong>und</strong> internationale empirische Studien herangezogen,<br />

die es erlauben, Rückschlüsse auf das Unfallgeschehen<br />

zu ziehen (Kap. IV.6.1, S. 96).<br />

Die Unfallanalyse soll einerseits das Unfallausmass<br />

<strong>und</strong> andererseits Schwerpunkte <strong>und</strong> Auffälligkeiten<br />

im Unfallgeschehen aufdecken. Dabei steht im<br />

vorliegenden Bericht die Analyse der Verletzungshäufigkeit<br />

(sowohl absolute Häufigkeiten als auch<br />

bevölkerungsbezogene Inzidenzen) sowie der Verletzungsschwere<br />

im Mittelpunkt. Zusätzlich wurden<br />

die Kosten, die durch die Unfälle bzw. Verletzungen<br />

anfallen, berücksichtigt. Dies betrifft sowohl<br />

die volkswirtschaftlichen als auch die materiellen<br />

Kosten, wobei bei der spezifischen Analyse der<br />

einzelnen Unfallsegmente ausschliesslich die materiellen<br />

Kosten ausgewertet wurden.<br />

Diese 3 Parameter – Verletzungshäufigkeit, Verletzungsschwere<br />

<strong>und</strong> Kosten – dienten auch als Beurteilungskriterien<br />

zur Eruierung von Unfallschwerpunkten.<br />

Um Risiko- <strong>und</strong> Zielgruppen zukünftiger<br />

Präventionsarbeiten identifizieren zu können, wurde<br />

das Unfallgeschehen – wo sinnvoll – spezifisch<br />

nach verschiedenen Alterssegmenten <strong>und</strong> dem<br />

Geschlecht ausgewertet. Die detaillierte Beschreibung<br />

des Unfallgeschehens erlaubt es auch, Hypothesen<br />

zur Unfallentstehung zu generieren, die im<br />

folgenden Analyseschritt – der Risikoanalyse –<br />

überprüft werden können.<br />

3.2 Risikoanalyse<br />

Der zweite Analyseschritt hat zum Ziel, Risikofaktoren<br />

zu bestimmen, die zu Unfällen führen, bzw.<br />

diese zu erklären. Risikofaktoren sind Gegebenheiten,<br />

die das Unfallgeschehen massgeblich beeinflussen.<br />

Um Risikofaktoren zu ermitteln, können<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich zwei Vorgehensweisen unterschieden<br />

werden: sie lassen sich einerseits theoriegeleitet<br />

aus der Literatur <strong>und</strong> andererseits mittels<br />

statistischer Analyse von empirischen Daten<br />

identifizieren.<br />

Beim empirischen Weg wird insbesondere mit den<br />

Methoden der analytischen Epidemiologie überprüft,<br />

ob bestimmte Gegebenheiten (z. B. sensomotorische<br />

Defizite) in einem bedeutenden Zusammenhang<br />

mit dem Auftreten von Unfällen<br />

bzw. Verletzungen <strong>und</strong> deren Verletzungsschwere<br />

stehen. Ein Risikofaktor ist demnach ein Merkmal,<br />

das bei Verletzten häufiger vorkommt als bei Nicht-<br />

Verletzten. Explorative <strong>und</strong> experimentelle Untersuchungen<br />

zum Verletzungsmechanismus leisten<br />

einen wichtigen Beitrag zur Eruierung von Risikofaktoren<br />

<strong>und</strong> somit zum generellen Verständnis der<br />

Ätiologie. Auf diese Weise lässt sich ein Katalog<br />

von Einflussfaktoren des Unfallgeschehens generieren.<br />

Bei der zweiten Möglichkeit, Risikofaktoren zu<br />

ergründen, wird der allgemeine wissenschaftliche<br />

Kenntnisstand im Sinn von verhaltenspsychologi-<br />

<strong>bfu</strong>-Sicherheitsdossier Nr. 09 Methodik 89

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