Haus und Freizeit - bfu
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1.4.2 Unfallsegment «Scherben, Blech usw.»<br />
In diesem Unfallsegment stellen Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
sowie Erwachsene Risikogruppen dar.<br />
Für das Alterssegment der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
werden Präventionsmöglichkeiten empfohlen, die<br />
zur Erhöhung des Gefahrenbewusstseins beitragen<br />
(Tabelle 7). Das Gleiche gilt in Bezug auf die zuständige<br />
Aufsichtsperson. Basierend auf der epidemiologischen<br />
Analyse sowie der Literaturrecherche<br />
kommt dem Werkstoff Glas eine besondere<br />
Bedeutung zu. Präventionsaktivitäten sollten Interventionen<br />
beinhalten, die Schnitt- <strong>und</strong> Stichw<strong>und</strong>en<br />
sowie Kontusionen, die durch Glas verursacht<br />
werden, verhindern. Das betrifft Mobiliar (einschliesslich<br />
Glastüren) sowie generell zerbrechliche<br />
Tabelle 7<br />
Empfehlenswerte Präventionsmöglichkeiten für das Unfallsegment<br />
«Scherben, Blech usw.»<br />
Risikofaktor<br />
Präventionsmöglichkeit<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
Kein bis limitiertes Gefahrenbewusstsein<br />
des Verunfallten<br />
Altersabhängige Sensibilisierung für<br />
Gefahrenbewusstsein<br />
Geringes Gefahrenbewusstsein<br />
der Aufsichtsperson<br />
Glas als Bestandteil von<br />
Möbeln/der Einrichtung<br />
Glastisch respektive Tische<br />
mit einer Deckplatte aus Glas<br />
Aufsichtsperson muss altersabhängige<br />
Präventionsverantwortung wahrnehmen<br />
Sensibilisierung der Aufsichtsperson für<br />
ein ausgeprägtes Gefahrenbewusstsein<br />
Sicherheitsglas für Glastüren sowie<br />
Bereiche unter 800 cm<br />
Kinder nicht in Nähe von Glas spielen lassen<br />
Mindestens die empfindliche untere<br />
Hälfte von Glastüren, französischen<br />
Fenstern (bodeneben) <strong>und</strong> Fenstern, die<br />
an einen Spielbereich angrenzen, sollten<br />
aus Sicherheitsglas gebaut sein<br />
Glastüren sollten markiert (z. B. mit<br />
Aufklebern) werden, um ihre Position<br />
anzuzeigen<br />
Verwendung von Sicherheitsglas<br />
Tisch entsorgen/wegräumen<br />
Keine Glasmöbel in Bereichen aufstellen,<br />
wo Kinder regelmässig spielen<br />
Erreichbarkeit von zerbrechlichen<br />
Gegenständen<br />
fernhalten<br />
Kinder von zerbrechlichen Gegenständen<br />
Erwachsene / Senioren<br />
Einführung von Plastikbechern <strong>und</strong> Pfand<br />
Feste/Veranstaltungen<br />
(Glasflaschen/Gläser)<br />
Beim Verlassen von Lokalen: Umfüllen<br />
von Getränken in Plastikbecher<br />
Alle Alterssegmente<br />
Nicht markierte Glastüren Glas mit Bändern, Streifen, Symbolen<br />
markieren oder mit Querbalken versehen<br />
Sicherheitsglas verwenden (VSG, ESG)<br />
Gegenstände. Für Erwachsene werden Präventionsmöglichkeiten<br />
empfohlen, die im Zusammenhang<br />
mit dem Ausschank von Getränken in Glasbehältern<br />
auf Festen/Veranstaltungen stehen.<br />
1.4.3 Unfallsegment «Geräte, Werkzeuge,<br />
Apparate, Maschinen»<br />
Auch für dieses Unfallsegment wurden Kinder <strong>und</strong><br />
Jugendliche sowie Erwachsene als Risikogruppen<br />
identifiziert. Im Zusammenhang mit Präventionsakti-<br />
Tabelle 8<br />
Empfehlenswerte Präventionsmöglichkeiten für das Unfallsegment<br />
«Geräte, Werkzeuge, Apparate, Maschinen»<br />
Risikofaktor<br />
Präventionsmöglichkeit<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
Kein bis limitiertes Gefahrenbewusstsein<br />
des Verunfallten<br />
Altersabhängige Sensibilisierung für<br />
Gefahrenbewusstsein<br />
Geringes Gefahrenbewusstsein<br />
der Aufsichtsperson<br />
Mangelnde Kompetenz im<br />
Umgang mit Geräten <strong>und</strong><br />
Maschinen sowie Übermut<br />
Zeitdruck<br />
Tischsäge<br />
Netzbetriebene Geräte im<br />
Freien<br />
Unsachgemässe Verwendung<br />
von Werkzeugen<br />
Arbeitsgerät defekt oder in<br />
schlechtem Zustand (oder<br />
selbst repariert)<br />
Wartung/Reinigung, während<br />
das Gerät noch am Strom angeschlossen<br />
ist bzw. noch läuft<br />
Reparaturarbeiten/Fehlerbehebung<br />
an laufender Maschine<br />
Heimwerkertätigkeiten<br />
Aufsichtsperson muss altersabhängige<br />
Präventionsverantwortung wahrnehmen<br />
Sensibilisierung der Aufsichtsperson für<br />
ein ausgeprägtes Gefahrenbewusstsein<br />
Erwachsene<br />
Qualifizierte Fachpersonen für schwierige/nicht<br />
selbst zu bewältigende Aufgaben<br />
engagieren<br />
Arbeiten im Voraus planen <strong>und</strong> genügend<br />
Zeit einberechnen<br />
Passive Schutzmechanismen, die den<br />
Kontakt der Hand/Finger mit dem Sägeblatt<br />
verhindern<br />
Vor der Reinigung oder Wartung Geräte<br />
von der Stromversorgung trennen<br />
Fehlerstrom-Schutzschalter verwenden<br />
Werkzeuge immer nur für Arbeiten<br />
verwenden, für die sie auch ursprünglich<br />
gedacht sind<br />
Fehlerstromschutzschalter benützen<br />
Zum Wechseln von (Zubehör-)Teilen an<br />
Geräten immer den Stecker ausziehen<br />
Gerät oder Kabel/Leitung umgehend von<br />
einer Fachkraft reparieren/ersetzen<br />
lassen<br />
Gerät vorgängig immer vom Stromnetz<br />
trennen<br />
Maschinen <strong>und</strong> Geräte zuvor immer<br />
abschalten <strong>und</strong> vom Stromnetz trennen<br />
Keine Adjustierungen vornehmen, solange<br />
Maschine noch am Strom angeschlossen ist<br />
Geräte nicht unbeaufsichtigt eingeschaltet<br />
lassen<br />
Bei Arbeiten am Gerät das betreffende<br />
Gerät vom Stromnetz trennen<br />
Fernbleiben von sich bewegenden oder<br />
rotierenden Maschinenteilen<br />
<strong>bfu</strong>-Sicherheitsdossier Nr. 09 Kurzfassung / Version abrégée / Riassunto / Condensed Version 29