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Haus und Freizeit - bfu

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Zum Alterssegment der Erwachsenen konnten in<br />

der Literatur keine Präventionsmöglichkeiten zu<br />

Risikofaktoren mit einer hohen Unfallrelevanz gef<strong>und</strong>en<br />

werden. Sturzpräventive Aktivitäten für<br />

Erwachsene sollten sowohl Komponenten der Verhaltensprävention<br />

als auch der Verhältnisprävention<br />

(Tabelle 4) beinhalten. Zwar konnten in der<br />

Literatur zur Kategorie «Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> medizinische<br />

Faktoren» keine Präventionsmöglichkeiten<br />

gef<strong>und</strong>en werden. Aber es kann davon ausgegangen<br />

werden, dass bestimmte bewegungsfördernde<br />

Massnahmen im Sinn von sportlichen Aktivitäten<br />

sich sowohl positiv auf altersbedingte Veränderungen<br />

der motorischen Hauptbeanspruchungsformen<br />

als auch der Sinneswahrnehmung auswirken <strong>und</strong><br />

zu einer allgemeinen Verbesserung des Ges<strong>und</strong>heitszustands<br />

beitragen.<br />

Das Training der motorischen Hauptbeanspruchungsformen<br />

(koordinative <strong>und</strong> konditionelle<br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten) stellt den Mittelpunkt<br />

der Sturzprävention für selbstständig lebenden<br />

Senioren dar (Tabelle 5). Das Training zielt auf die<br />

Verbesserung der «dynamischen <strong>und</strong> statischen<br />

posturalen Kontrolle» ab. Weitere empfehlenswerte<br />

verhaltenspräventive Ansätze betreffen die Sensorik/Sinneswahrnehmung,<br />

medizinische Faktoren<br />

sowie die Medikation. Empfehlenswerte Präventionsmöglichkeiten,<br />

die der Verhältnisprävention<br />

zuzuordnen sind, umfassen die private <strong>und</strong> öffentliche<br />

Infrastruktur sowie (Sicherheits-)Produkte.<br />

Infrastrukturelle Präventionsansätze im Privatsektor<br />

sind jedoch nur dann als empfehlenswert anzusehen,<br />

wenn Senioren bereits eine Sturzgeschichte<br />

aufweisen <strong>und</strong> die infrastrukturellen mit anderen<br />

Präventionsmöglichkeiten, wie beispielsweise dem<br />

Training zur Verbesserung der dynamischen <strong>und</strong><br />

statischen posturalen Kontrolle (multiple Interventionsformen),<br />

kombiniert werden. Präventionsmöglichkeiten,<br />

welche die private Infrastruktur betreffen<br />

<strong>und</strong> ausschliesslich einen monofaktoriellen<br />

Charakter haben, also eine Einzelmassnahme darstellen,<br />

sind nur als bedingt empfehlenswert zu<br />

beurteilen. Daher sollten verhältnispräventive Interventionsformen<br />

immer in Kombination oder in<br />

Ergänzung zu verhaltenspräventiven Massnahmen<br />

geplant <strong>und</strong> umgesetzt werden.<br />

Tabelle 4<br />

Empfehlenswerte Präventionsmöglichkeiten für das Unfallsegment<br />

«Stürze», Erwachsene<br />

Risikofaktor<br />

Präventionsmöglichkeit<br />

Öffentliche Infrastruktur<br />

(z. B. Strassen, Wege, öffentliche Einrichtungen)<br />

Schnelles <strong>und</strong> rechtzeitiges<br />

Entfernen von Schnee<br />

Klimatische Bedingungen<br />

Anwendung von Streugut wie<br />

Sand oder Kies<br />

Private Infrastruktur<br />

(eigener Wohnraum, z. B. Wohnung, <strong>Haus</strong>, Garten)<br />

Fehlen von Anti-Rutsch-Elementen Einbau von rutschfesten<br />

(Bäder, Duschen, Nasszellen usw.) Materialien<br />

<strong>bfu</strong>-Sicherheitsdossier Nr. 09 Kurzfassung / Version abrégée / Riassunto / Condensed Version 25

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