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Haus und Freizeit - bfu

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Tabelle 82 (A-Tab. 9)<br />

Bewertung der Unfallrelevanz von intrinsischen Risikofaktoren für das Unfallsegment «Stürze», Senioren<br />

Risikofaktor Spezifikation Unfallrelevanz<br />

Soziodemografische Faktoren<br />

Post-Fall-Syndrom Deutlich höheres Sturzrisiko für wiederholten Sturz vs. einzelnen Sturz Sehr hoch<br />

Sturzgeschichte Deutlich höheres Sturzrisiko für wiederholten Sturz vs. einzelnen Sturz Sehr hoch<br />

(zunehmendes) Alter<br />

Erhöht sich das Lebensalter um fünf Jahre, dann steigt das Sturzrisiko um 10–15 %; erhöhtes Sturzrisiko bei Mittel<br />

Senioren über 80 Jahre<br />

Aktivitäten im täglichen Leben (ADL) / Mobilitätseinschränkungen<br />

Hoch<br />

Weibliches Geschlecht Frauen besitzen ein 30–40 % höheres Sturzrisiko als Männer Mittel<br />

Unangemessener Alkoholkonsum<br />

Gering<br />

Bildungsniveau Scheint keinen Einfluss auf das Sturzrisiko zu haben Gering<br />

Rasse<br />

Sehr gering<br />

Allein lebende Menschen<br />

Leute, die alleine wohnen, zeigen ein erhöhtes Sturzrisiko von 20–30 % (auch unter extrinsische Risikofaktoren<br />

Mittel<br />

aufgeführt)<br />

Körperliche Betätigung: aktiver vs. passiver Kein klarer Zusammenhang zwischen Sturzrisiko <strong>und</strong> körperlicher Betätigung. Einige Studien registrierten ein Mittel<br />

Lebensstil<br />

erhöhtes Sturzrisiko sowohl für sehr aktive Personen als auch für inaktive Menschen (Lord: Inaktivität erhöht<br />

das Sturzrisiko).<br />

Motorische Hauptbeanspruchungsformen (Konditionelle <strong>und</strong> koordinative Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten)<br />

Dynamische Instabilität<br />

Geschwächter Gang <strong>und</strong> Mobilität; Mobilitätseinschränkung; reduzierte Gehgeschwindikeit, Kadenz, Schrittlänge;<br />

Hoch<br />

langsames freiwilliges Gehen; erhöhte Schrittvariabilität; inadäquate Reaktion auf externe Störquellen<br />

Posturale Instabilität<br />

Statische Stabilität; eingeschränkter Sitz-Stand-Transfer; reduzierte Stabilität beim Stehen; reduzierte Stabilität Hoch<br />

beim Bücken, Greifen, Strecken, Erreichen/Platzieren von Gegenständen; inadäquate Reaktion auf externe<br />

Störquellen<br />

Konditionelle Defizite Defizite hinsichtlich Muskelkraft (strength, power, Kraftausdauer), Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit Sehr hoch<br />

Koordinative Defizite<br />

Defizite hinsichtlich Gleichgewichtsfähigkeit, Reaktionsfähigkeit, Rhythmusfähigkeit, räumliche Orientierungsfähigkeit,<br />

Sehr hoch<br />

kinästhetische Differenzierungsfähigkeit, Kopplungsfähigkeit, Umstellungsfähigkeit<br />

Ermüdung (lokale Ermüdung)<br />

Lokale Ermüdung (Muskelermüdung hat einen Einfluss auf die Balance/Gleichgewichtsfähigkeit <strong>und</strong> der Sehr hoch<br />

Durchführung funktioneller Aufgaben)<br />

Sensorik/Sinneswahrnehmung<br />

Beeinträchtigung der auditiven Wahrnehmung Vestibulare Wahrnehmung (Gleichgewichtssinn) steht im Zusammenhang mit koordinativen Aspekten Gering<br />

(vestibulare Wahrnehmung ausgeschlossen)<br />

Beeinträchtigung der visuellen Wahrnehmung Schlechte visuelle Kontrastsensitivität; verschlechtertes räumliches Sehen; reduzierte Tiefenwahrnehmung, Hoch<br />

reduzierte Sehschärfe (etc.)<br />

Verlängerte Reaktionszeit 20-Jährige besitzen eine deutlich schnellere Reaktionszeit als 60-Jährige Mittel<br />

Kognitionsstörung<br />

Gesamtheit aller psychischen Fähigkeiten, Funktionen <strong>und</strong> Prozesse, die der Aufnahme, der Verarbeitung <strong>und</strong> Mittel<br />

der Speicherung von Informationen dienen (steht im Zusammenhang mit koordinativen Aspekten)<br />

Beeinträchtigte Sensibilität (Tiefensensibilität <strong>und</strong> Eingeschränktes Vibrationsempfinden <strong>und</strong> taktile Sensibilität; reduzierte Propriozeption<br />

Hoch<br />

taktile Wahrnehmung)<br />

Psychologische Faktoren<br />

Depressionen Sturzrelevante Einschränkungen infolge von Depressionen Gering<br />

Post-Fall-Syndrom<br />

Deutlich höheres Sturzrisiko für wiederholten Sturz vs. einzelnen Sturz (Schnittstelle zu Sozio-demografische Sehr hoch<br />

Faktoren)<br />

Reduzierte selektive Aufmerksamkeit<br />

Gering<br />

Übernahme von Risiken (risk taking)<br />

Gering<br />

Medizinische Faktoren<br />

Reduzierte Kognition/Wahrnehmung, Demenz<br />

Schlaganfall<br />

Parkinson<br />

Osteoporose<br />

Hoch<br />

Gering<br />

Gering<br />

Sehr gering<br />

Einfluss auf die Verletzungsschwere, jedoch weniger als Verletzungsursache zu sehen (Osteoporose führt zu<br />

negativen Begleiterscheinungen)<br />

BMI Kein klarer Zusammenhang zwischen Sturzrisiko <strong>und</strong> Personen mit einem hohen BMI Sehr gering<br />

Körperliche Behinderung Personen mit körperlichen Behinderungen haben ein höheres Sturzrisiko Sehr gering<br />

Inkontinenz Betifft primär die Harninkontinenz, weniger die Stuhlinkontinenz Sehr hoch<br />

Schwindel<br />

Mittel<br />

Rheumatische Erkrankungen / Arthritis / Arthrose<br />

Hoch<br />

Fussprobleme Podologie betreffend Gering<br />

Bluthochdruck<br />

Gering<br />

Diabetes<br />

Gering<br />

Komorbidität/Multimorbidität<br />

Zusätzliches zur Gr<strong>und</strong>erkrankung bzw. Indexerkrankung vorliegendes, diagnostisch abgrenzbares Krankheitsoder<br />

Gering<br />

Störungsbild<br />

Schmerz<br />

Gering<br />

Akute Erkrankungen z. B. Magen-Darm-Erkrankung Sehr gering<br />

Anämie<br />

Sehr gering<br />

Fehlernährung/Mangelernährung<br />

Sehr gering<br />

Medikation<br />

Anzahl <strong>und</strong> (negative) Wechselwirkung der Polymedikation<br />

Hoch<br />

Medikationen<br />

Gebrauch von blutdrucksenkenden ArzneiMitteln<br />

Gering<br />

Vitamin D - Mangel<br />

Wird in der Literatur eher im Zusammenhang als Präventionsmassnahme behandelt <strong>und</strong> weniger als Risikofaktor,<br />

Gering<br />

obwohl ein Vitamin-D-Mangel relativ häufig verbreitet ist<br />

BeruhigungsMittel/SchlafMittel Benzodiazepine Hoch<br />

Antieptileptika ArzneiMittel zur Behandlung oder Verhinderung von epileptischen Krampfanfällen Gering<br />

Antidepressiva<br />

Gering<br />

Antipsychotische Medikamente<br />

Gering<br />

Psychoaktive Medikamente<br />

Gering<br />

Analgetika / entzündungshemmende ArzneiMittel Schmerzlindernde Mittel Sehr gering<br />

<strong>bfu</strong>-Sicherheitsdossier Nr. 09 Anhang 249

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