Haus und Freizeit - bfu
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1.3.4 Unfallschwerpunkte <strong>und</strong> altersspezifische<br />
Risikogruppen<br />
Die Analyse zur Bestimmung von Unfallschwerpunkten<br />
zeigt, dass dem Unfallsegment «Stürze»<br />
die bedeutendste Rolle im Hinblick auf die Planung<br />
<strong>und</strong> Realisierung von Präventionsaktivitäten zukommen<br />
sollte. Unter dem Aspekt «Todesfälle»<br />
(Verletzungsschwere) kommt zudem den beiden<br />
Unfallsegmenten «Vergiftung» <strong>und</strong> «Verbrennung,<br />
Verätzung» eine besondere Bedeutung zu.<br />
Die Bestimmung der altersspezifischen Risikogruppen<br />
ist eine Voraussetzung für eine zielgerichtete<br />
Präventionsarbeit (Tabelle 2). Es ist festzustellen,<br />
dass Kinder <strong>und</strong> Jugendliche bei allen Unfallsegmenten<br />
mit Ausnahme des Unfallsegments «Tiere»<br />
eine Risikogruppe darstellen. Beim Unfallsegment<br />
«Stürze» müssen aufgr<strong>und</strong> der hohen Anzahl an<br />
Verletzten <strong>und</strong> Getöteten alle Alterssegmente<br />
(Kinder <strong>und</strong> Jugendliche, Erwachsene, Senioren) als<br />
Risikogruppen angesehen werden. Bei den Unfallsegmenten<br />
«Scherben, Blech, usw.», «Tiere» sowie<br />
«Geräte, Werkzeuge, Apparate, Maschinen» wird<br />
das Alterssegment der Erwachsenen als Risikogruppe<br />
identifiziert.<br />
1.4 Präventionsmöglichkeiten<br />
1.4.1 Unfallsegment «Stürze»<br />
Die Unfallprävention bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
wird entsprechend der Literatur eher ganzheitlich<br />
angegangen (Tabelle 3). Sie beschränkt sich<br />
nicht nur auf den <strong>Haus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Freizeit</strong>bereich, sondern<br />
umfasst auch die Unfallbereiche Sport <strong>und</strong><br />
Strassenverkehr. Aufgr<strong>und</strong> des multifaktoriellen<br />
Risikofaktorenprofils sollten multidimensionale<br />
Interventionsformen gewählt werden. Bei der umsetzungsorientierten<br />
Planung von Programmen zur<br />
Sturzprävention spielt das «Setting» eine nachhaltige<br />
Rolle. In diesem Zusammenhang bezieht sich<br />
dieses weniger auf den Unfallort bzw. den Aktionsort,<br />
sondern vielmehr auf das Umfeld im Sinn<br />
eines gesellschaftlichen Settings. Eine wirksame<br />
Unfallprävention setzt eine gute Kooperation <strong>und</strong><br />
Interaktion der Akteure bzw. Multiplikatoren voraus.<br />
Da sich mit zunehmendem Alter der Kinder/Jugendlichen<br />
(10- bis 16-jährig) die Häufigkeit<br />
von Verletzungen vom <strong>Haus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Freizeit</strong>bereich in<br />
die Unfallbereiche Sport <strong>und</strong> Strassenverkehr verlagert,<br />
verringert sich auch die Relevanz von Präventionsmöglichkeiten<br />
im Unfallbereich <strong>Haus</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Freizeit</strong>.<br />
Tabelle 2<br />
Altersspezifischer Risikogruppen<br />
Unfallsegmente<br />
Stürze<br />
Scherben, Blech usw.<br />
Tiere<br />
Geräte, Werkzeuge, Apparate, Maschinen<br />
Verbrennung, Verätzung<br />
Vergiftung<br />
Elektrischer Strom<br />
Risikogruppen<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
Erwachsene<br />
Senioren<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
Erwachsene<br />
Erwachsene<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
Erwachsene<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
<strong>bfu</strong>-Sicherheitsdossier Nr. 09 Kurzfassung / Version abrégée / Riassunto / Condensed Version 23