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Haus und Freizeit - bfu

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Aus den aufgelisteten Präventionsaktivitäten ist<br />

abzuleiten, dass die Präventionsverantwortung im<br />

Setting «Spital» primär durch das Personal bzw. die<br />

Betreuer <strong>und</strong> weniger beim Patienten selber liegt.<br />

Dennoch wird darauf verwiesen, dass der Patient in<br />

die sturzpräventiven Aktivitäten involviert bzw.<br />

darüber informiert wird.<br />

2.4 Aspekte zur Entwicklung des Gefahrenbewusstseins<br />

Gefahr [294]: Die Gefahr wird bei jüngeren Kindern<br />

als umgebungs- <strong>und</strong> nicht als situationsspezifisch<br />

begriffen, wobei keine genaue Altersangabe<br />

in Bezug auf «jüngere» Kinder formuliert werden.<br />

Aufmerksamkeit [335]: Die Aufmerksamkeit wird<br />

bis ins Alter von ca. 2 Jahren überwiegend durch<br />

Neugier erregende Merkmale der Umwelt gesteuert/gelenkt.<br />

Ab 5 bis 7 Jahren entwickeln sich zunehmend<br />

systematische Strategien der Aufmerksamkeitssteuerung,<br />

aber es erfolgt immer noch<br />

eine starke Ablenkung durch Umweltreize. Mit ca.<br />

13 bis 14 Jahren scheint die Aufmerksamkeits-<br />

/Konzentrationsfähigkeit vollständig ausgebildet zu<br />

sein.<br />

Wahrnehmung [68,287]: Bis zum Ende des ersten<br />

Lebensjahres fehlt ein Teil der physiologischen <strong>und</strong><br />

anatomischen Voraussetzungen, um Informationen<br />

aus der Umwelt aufzunehmen <strong>und</strong> zu verarbeiten.<br />

Bis zu einem Alter von 7 Jahren sind die Sinnesfunktionen<br />

noch unvollständig differenziert. Wahrnehmungen,<br />

Vorstellungen <strong>und</strong> Gefühle durchdringen<br />

sich deshalb noch sehr stark. Das Kind<br />

kann noch nicht zwischen Innen- <strong>und</strong> Aussenwelt<br />

unterscheiden. Die visuelle <strong>und</strong> auditive Wahrnehmung<br />

wirkt bei Kindern nicht gefahren-, sondern<br />

interessenbezogen. Die Entwicklung der Wahrnehmung<br />

ist eng mit der (psycho-)motorischen<br />

Entwicklung verknüpft bzw. es besteht eine unmittelbare<br />

Wechselwirkung.<br />

Regelverständnis [5,5,305,305,336,336,336]:<br />

Rakoczy [336] beschreibt zwar das normative Verständnis<br />

von 3-jährigen Kindern, jedoch konnte zur<br />

Entwicklung des Regelverständnisses keine Übersichtsarbeit<br />

gef<strong>und</strong>en werden. Walter et al. [5,305]<br />

führen an, dass Kinder nur ein mangelhaftes Verständnis<br />

von Regeln besitzen, wobei sie vor allem<br />

noch Mühe haben, soziale Regeln zu kennen. Es<br />

erfolgt keine altersspezifische Differenzierung.<br />

Psychomotorik [5,66,69,89,287,305]:<br />

«Psychomotorik» bezeichnet in der Bewegungslehre<br />

<strong>und</strong> Sportmotorik den Zusammenhang zwischen<br />

inneren psychischen Prozessen (sensorische Aktivitäten,<br />

Denken, Wahrnehmung, motorisches Gedächtnis,<br />

Emotion, Motivation) <strong>und</strong> äusserlich<br />

messbarem <strong>und</strong> wahrnehmbarem Geschehen in<br />

der unmittelbaren Bewegungsausführung in verschiedenen<br />

Dimensionen ... [89], S. 435). Der Begriff<br />

Psychomotorik kann als ein ganzheitliches <strong>und</strong><br />

entwicklungsorientiertes Konzept verstanden werden,<br />

welches Wahrnehmung <strong>und</strong> Bewegung gleichermassen<br />

berücksichtigt. Die Entwicklung umfasst<br />

hierbei die Summe der durch innere <strong>und</strong> äussere<br />

Faktoren beeinflussten Wachstums- <strong>und</strong> Differenzierungsvorgänge<br />

des Organismus. Die (differenzierte)<br />

Entwicklung der Sinnesorgane beeinflusst<br />

die psychomotorische Entwicklung <strong>und</strong> somit<br />

auch die Wahrnehmung:<br />

• Augen ⇒ Visuelle Wahrnehmung (sehen)<br />

• Ohren ⇒ Auditive Wahrnehmung (hören)<br />

• Nase ⇒ Olfaktorische Wahrnehmung (riechen)<br />

• Zunge ⇒ Gustatorische Wahrnehmung (schmecken)<br />

• Haut ⇒ Taktile Wahrnehmung (tasten)<br />

<strong>bfu</strong>-Sicherheitsdossier Nr. 09 Anhang 239

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