Haus und Freizeit - bfu
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lebensnotwendigen Stoffen wie Wärme oder Sauerstoff.<br />
Die Spätfolgen von Verletzungen (beispielsweise<br />
Arthrosen) werden nicht zu den Verletzungen<br />
gezählt.<br />
Verletzungsmechanismus: Der Verletzungsmechanismus<br />
beschreibt die Art <strong>und</strong> Weise, wie eine<br />
Person verletzt wurde. Die Entstehung einer Verletzung<br />
kann oft als Abfolge von verschiedenen Mechanismen<br />
beschrieben werden, wobei der direkte/unmittelbare<br />
Mechanismus für die Verletzung<br />
<strong>und</strong> der auslösende Mechanismus für den Beginn<br />
des Verletzungsereignisses verantwortlich ist (z. B.<br />
Stolpern, Stürzen auf gleicher Ebene aufgr<strong>und</strong><br />
eines Elektrokabels <strong>und</strong> stumpfe Krafteinwirkung<br />
durch Aufprall des Kopfes auf einem Heizkörper).<br />
Die Beschreibung des Verletzungsmechanismus ist<br />
von der Perspektive der involvierten Person mit<br />
abhängig [326]. Ärzte, Trainer, Epidemiologen,<br />
Biomechaniker oder Physiotherapeuten definieren<br />
<strong>und</strong> benutzen diesen Begriff auf unterschiedliche<br />
Art <strong>und</strong> Weise, wobei dies in Abhängigkeit ihrer<br />
Perspektive jeweils korrekt ist. Zudem existieren<br />
beispielsweise in der Sportmedizin unterschiedliche<br />
(anerkannte) Klassifikationssysteme.<br />
Verletzungsschwere: Die Verletzungsschwere<br />
entspricht dem Schweregrad der erlittenen Verletzung(en).<br />
Jede erlittene Verletzung hat ihren eigenen<br />
Schweregrad. Mehrere Verletzungen können<br />
zu einem Personengesamtwert zusammengefasst<br />
werden. Es existieren verschiedene Möglichkeiten<br />
der Bewertung wie beispielsweise nach höchstem<br />
AIS-Wert (Abbreviated Injury Scale), Berechnung<br />
des ISS (Injury Severity Score) oder des NISS (New<br />
Injury Severity Score). Für den vorliegenden Bericht<br />
wird für die Einschätzung der Verletzungsschwere<br />
das Kriterium des «Spitalaufenthalts» herangezogen:<br />
• Leichtverletzte: Kein Spitalaufenthalt<br />
• Mittelschwerverletzte: Spitalaufenthalt von 1 bis<br />
6 Tagen<br />
• Schwerverletzte: Spitalaufenthalt von 7 oder<br />
mehr Tagen<br />
• Invalidität: Dauerhaft teil- oder vollinvalid, Definition<br />
gemäss Art. 8 ATSG<br />
Wirksamkeit (Efficacy): Wirksamkeit bezeichnet<br />
das Ausmass, in dem ein gewünschtes Ergebnis<br />
erreicht wird. In Bezug auf eine unfallpräventive<br />
Massnahme entspricht die Wirksamkeit dem Anteil<br />
aller Unfälle oder Verletzungen, der durch die Anwendung<br />
einer Massnahme unter Idealbedingungen<br />
verhindert werden kann.<br />
2. Exkurse<br />
2.1 APOLLO-Projekt (Working Package 4)<br />
Der folgend dargestellte Massnahmenkatalog zur<br />
Sturzprävention von Senioren basiert auf den Ergebnissen<br />
des Working Package 4 im Rahmen des<br />
APOLLO-Projekts [11]. Alle vorgestellten Aktivitäten<br />
<strong>und</strong> deren Evaluierung beruhen auf einer systematischen<br />
Literaturübersicht. Gr<strong>und</strong>lage für die Literaturübersicht<br />
war die Publikation der Cochrane<br />
Collaboration aus dem Jahr 2003 [11,17]. Da bis<br />
zur Veröffentlichung des APOLLO-Berichts [11]<br />
keine Aktualisierung dieser Cochrane-Publikation<br />
erfolgte, wurde durch das Autorenteam des APOL-<br />
LO-Berichts eine eigene Aktualisierung durchgeführt.<br />
Die in Tabelle 101 (A-Tab. 21), Tabelle 102<br />
(A-Tab. 21), Tabelle 103 (A-Tab. 21),<br />
[83,185,193,205–225] aufgeführten Ergebnisse<br />
<strong>und</strong> Informationen sind demzufolge in «Cochrane<br />
Review» <strong>und</strong> «Aktualisierung» unterteilt. Vollständigerweise<br />
muss angeführt werden, dass zwischenzeitlich<br />
weitere Cochrane Reviews veröffent-<br />
<strong>bfu</strong>-Sicherheitsdossier Nr. 09 Anhang 233