Haus und Freizeit - bfu

Stichverletzungen, die mittels eines Handwerkzeugs
oder einer Maschine/Gerät entstanden sind,
auch diesem Unfallsegment zugeordnet werden.
Stich- und Schnittverletzungen, die ohne Beteiligung
von Handwerkzeugen oder einer Maschine/Gerät
verursacht werden, also eher durch andere
Gegenstände (z. B. Möbel) oder Materialien
(z. B. Glas) werden dem Unfallsegment «Schnittund
Stichverletzungen» zugeordnet. Dementsprechend
erscheint eine Differenzierung nach «Materialien»
sinnvoll.
Für das Unfallsegment «Tiere» wird eine Differenzierung
nach Tierarten empfohlen. Diese sollte sich
an den «verletzungsverursachenden Haupttierarten»
orientieren. Vergiftungen, die durch Tiere
verursacht werden (z. B. Insektenstich, Schlangenbiss)
sollten auch unter dieses Unfallsegment fallen.
Die Bezeichnung des Unfallsegments «Maschinen/Geräte
und Handwerkzeuge» sollte bereits
eine grundsätzliche Differenzierung nach «Art der
Energiebereitstellung» verdeutlichen. Es sollte eine
generelle Abgrenzung zwischen «energiebetrieben»
Maschinen, Geräten, Werkzeugen usw.
(Fremdenergie) und (Hand-)Werkzeugen, die direkt
durch den Menschen bzw. durch menschliche
Energie/Kraft betrieben werden (Eigenenergie)
erfolgen. Für zusätzliche Subkategorien ist eine
weitere Differenzierung sowohl nach Maschinentyp/-art
als auch nach Art/Typ des Handwerkzeugs
denkbar und wünschenswert.
Es wird empfohlen das gegenwärtige Unfallsegment
«Verbrennung, Verätzung» in «Thermische
Verletzungen» umzubenennen sowie den
Verletzungsmechanismus «Verätzung» hier herauszulösen
und dem neuen Unfallsegment «Chemische
Verletzungen» zuzuordnen. Bei dem Unfallsegment
«Thermische Verletzungen» sollte grundsätzlich
eine Differenzierung nach «Exposition gegenüber
Feuer und Flamme» sowie «Keine Exposition
gegenüber Feuer und Flamme» erfolgen. Zudem
erscheint es sinnvoll, bei der Subkategorie
«Keine Exposition gegenüber Feuer» zwischen dem
Verletzungsmechanismus «Kontakt mit heissen
Objekten» und «Kontakt mit heissen Flüssigkeiten/Dämpfen»
zu unterscheiden. Rauchvergiftungen
sollten der Subkategorie «Exposition gegenüber
Feuer und Flamme» zugeordnet sein und
nicht dem Unfallsegment «Chemische Verletzungen».
Demgegenüber kann es sinnvoll sein,
Verbrennungen durch elektrischen Strom nicht
dem Unfallsegment «Thermische Verletzungen»
sondern unter das Unfallsegment «Elektrizität» zu
subsumieren.
Der Verletzungsmechanismus «Verätzung» wird
dem «neuen» Unfallsegment «Chemische Verletzungen»
zugeordnet. Dieses Unfallsegment
besteht nunmehr aus 2 Subkategorien: «Verätzung»
und «Vergiftung». Vergiftungen, die durch
Tiere verursacht werden (z. B. Insektenstich,
Schlangenbiss) sollten im Unfallsegment «Tiere»
berücksichtigt werden und nicht in der Subkategorie
«Vergiftung».
Das gegenwärtige Unfallsegment «Elektrischer
Strom» sollte in «Elektrizität» umbenannt werden.
Hier könnten weitere Subkategorien gebildet
werden wie beispielsweise «Verletzungen des vegetativen
Nervensystems/Verletzung des kardiopulmonalen
Systems», «Elektrische Verbrennung»
sowie «Blitzschlag usw.» (Naturgewalten).
Diese vorgeschlagene Systematik wird sicherlich
nicht vollends die Schnittstellenproblematik zwischen
den einzelnen Unfallsegmenten eliminieren,
bfu-Sicherheitsdossier Nr. 09 Besondere Aspekte zur Präventionsarbeit im Bereich Haus und Freizeit 223