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Haus und Freizeit - bfu

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4. Überlegungen zu einer neuen Systematik<br />

der Unfallsegmente<br />

Systematik nicht explizit erwähnt bzw. geht nicht<br />

aus einem der Unfallsegmente explizit hervor.<br />

Die folgenden Ausführungen betreffen das Optimierungspotenzial<br />

der gegenwärtigen Systematik<br />

der Unfallsegmente. Die aktuelle Kategorisierung<br />

der Unfallsegmente basiert auf der UVG-Statistik<br />

(Kap. IV.4, S. 94). In Bezug auf eine zielorientierte<br />

Präventionsarbeit erscheint eine Anpassung der<br />

gegenwärtigen Systematik der Unfallsegmente<br />

sinnvoll <strong>und</strong> nutzbringend. Nachfolgende Vorschläge<br />

sind mit den Präventionspartnern zu diskutieren.<br />

Insbesondere sind die Bedürfnisse der Privatversicherer,<br />

welche die UVG-Statistik unterhalten,<br />

zu berücksichtigen.<br />

Alptekin et al. [311] differenzieren in einer explorativen<br />

Befragung zu häuslichen Verletzungsmustern<br />

basierend auf dem Verletzungsmechanismus zwischen<br />

«Stumpfer Krafteinwirkung» (Stürzen, Stolpern,<br />

Springen, Stossen, Schnitt <strong>und</strong> Stich/Durchdringung),<br />

«Thermischem Mechanismus» (Kontakt<br />

mit heissem Objekt/Substanz oder heisser Flüssigkeit/Gas,<br />

Feuer oder Flamme), «Exposition gegenüber<br />

chemischen Substanzen» (Vergiftung durch Medikamente<br />

oder Chemikalien, Karbonmonoxidvergiftung)<br />

sowie «Anderen nicht spezifizierten Verletzungsmechanismen»<br />

(z. B. Stromschlag).<br />

Entsprechend der gesichteten Literatur konnte<br />

festgestellt werden, dass nicht nur «eine richtige»<br />

Systematik existiert. Vielmehr sind die Kategorisierungen<br />

<strong>und</strong> Kodierungssysteme abhängig vom<br />

Ziel (Welche Frage soll aufgr<strong>und</strong> der Daten beantworten<br />

werden bzw. wofür sollen die Daten<br />

verwendet werden?) sowie den Rahmenbedingungen<br />

(technische Voraussetzungen, finanzielle<br />

Aspekte, gesellschaftliche Infrastruktur usw.).<br />

Exemplarisch sollen folgend einige Kategorisierungen<br />

angeführt werden, um die Verschiedenartigkeit<br />

der Inhalte darzustellen.<br />

Sowohl der europäische Bericht als auch der Weltbericht<br />

der WHO nutzen eine ähnliche Kategorisierung<br />

für die Prävention von Kinderverletzungen<br />

[113,122]. Diese Systematik besteht aus 5 Kategorien<br />

<strong>und</strong> beinhaltet «Strassenverkehr», «Ertrinken»,<br />

«Verbrennungen», «Stürze» sowie «Vergiftungen».<br />

Auch aus dieser Kategorisierung wird der<br />

Bezug bzw. die «Erweiterung» zu anderen Unfallbereichen<br />

ersichtlich. Die Kategorie «Strassenverkehr»<br />

ist innerhalb der <strong>bfu</strong>-Systematik ein eigenständiger<br />

Unfallbereich. Die Kategorie «Ertrinken»<br />

ist dem Unfallbereich Sport zugeordnet [7].<br />

Der Bericht «Status zur <strong>Haus</strong>sicherheit in Amerika»<br />

[32] ist in 5 Unfallkategorien unterteilt. Diese umfassen<br />

«Stürze», «Vergiftungen», «Feuer <strong>und</strong><br />

Verbrennungen», «Ersticken <strong>und</strong> Erdrosseln» sowie<br />

«Ertrinken <strong>und</strong> Untertauchen». Die letzteren beiden<br />

Kategorien sind demzufolge nicht Bestandteil<br />

der <strong>bfu</strong>-Unfallsegmentierung. Die Kategorie «Ertrinken<br />

<strong>und</strong> Untertauchen» ist dem <strong>bfu</strong>-<br />

Unfallbereich Sport zugeordnet. Die Kategorie<br />

«Ersticken <strong>und</strong> Erdrosseln» wird in der <strong>bfu</strong>-<br />

Zudem wurde bei der Erarbeitung dieses Berichts<br />

festgestellt, dass im Vergleich zur internationalen<br />

Literatur die Verletzungsmuster «Ersticken» (einschliesslich<br />

Ersticken durch Verschlucken) sowie<br />

«Erdrosseln» innerhalb der <strong>bfu</strong>-Statistiken nicht<br />

(separat) aufgeführt werden. Die internationale<br />

Literatur unterscheidet zwischen «Choking, strangulation<br />

and suffocation» [107,312,313]. Aufgr<strong>und</strong><br />

der Präsenz in vielen Berichten, Arbeiten <strong>und</strong><br />

Studien sollte geprüft werden, inwieweit <strong>und</strong> in<br />

<strong>bfu</strong>-Sicherheitsdossier Nr. 09 Besondere Aspekte zur Präventionsarbeit im Bereich <strong>Haus</strong> <strong>und</strong> <strong>Freizeit</strong> 221

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