Haus und Freizeit - bfu
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Der Risikofaktor «Umgang mit Elektrogeräten in<br />
der Nähe von Wasser oder Feuchtigkeit» betrifft<br />
hauptsächlich den Aufenthalt in Nasszellen<br />
wie beispielsweise Badezimmern oder Toiletten<br />
[285]. Aber auch Küchen oder entsprechende Aktivitäten<br />
im Aussenbereich bei feuchten Umgebungsbedingungen<br />
können eine gefährliche Lokalität<br />
darstellen.<br />
7.5.2 Alle Alterssegmente<br />
Intrinsische Risikofaktoren<br />
Da Ursachen für Stromunfälle meistens nicht technischer<br />
Natur sind, besitzen die Risikofaktoren<br />
«Nichtbeachtung resp. Unkenntnis wichtiger<br />
Verhaltensregeln im Umgang mit Strom» [281]<br />
sowie «Sorgloser Umgang mit Strom» [282]<br />
eine besondere <strong>und</strong> altersklassenübergreifende<br />
Relevanz (Tabelle 66). Der sorglose Umgang mit<br />
Strom bezieht sich primär auf die Nichtbefolgung<br />
vorsorglicher Sicherheitsmassnahmen. Demzufolge<br />
besteht eine Überschneidung mit dem Risikofaktor<br />
«Nichtbeachtung resp. Unkenntnis wichtiger Verhaltensregeln<br />
im Umgang mit Strom».<br />
Tabelle 66<br />
Einschätzung der Risikofaktoren für das Unfallsegment «Elektrischer<br />
Strom», alle Alterssegmente<br />
Extrinsische Risikofaktoren<br />
Ohne expliziten Altersbezug sind die beiden Risikofaktoren<br />
«Veraltete Installationen» [239] <strong>und</strong><br />
«Verwendung elektronischer Geräte in Wassernähe»<br />
angegeben [188], wobei Letzterer eine<br />
hohe Unfallrelevanz aufweist.<br />
7.6 Präventionsmöglichkeiten<br />
7.6.1 Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
Risikofaktor: Gefahrenbewusstsein bei Kindern<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen sowie Aufsichtspersonen<br />
Das Thema «Gefahrenbewusstsein» wird aufgr<strong>und</strong><br />
seiner Relevanz für alle Unfallsegmente im<br />
Kap. VII.3.3, S. 215 separat abgehandelt. Da das<br />
Gefahrenbewusstsein von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
altersabhängig ist, müssen dahingehende<br />
Massnahmen zur Sensibilisierung <strong>und</strong> Aufklärung<br />
entsprechend adressatengerecht ausfallen.<br />
Risikofaktor: Steckdosen<br />
Als «empfehlenswerte» Präventionsmöglichkeit<br />
wird das Sichern von Steckdosen <strong>und</strong> Steckerleisten<br />
mit Einsätzen oder Blindsteckern eingeschätzt<br />
[182,251] (Tabelle 67). Diese Präventionsmöglichkeit<br />
bietet sich gr<strong>und</strong>sätzlich immer an,<br />
also auch bei bestehender Infrastruktur bzw. bestehendem<br />
Wohnraum.<br />
Risikofaktor<br />
Intrinsische Risikofaktoren<br />
Nichtbeachtung respektive Unkenntnis wichtiger<br />
Verhaltensregeln im Umgang mit Strom<br />
Sorgloser Umgang mit Strom<br />
Extrinsische Risikofaktoren<br />
Veraltete Installationen<br />
Umgang mit bzw. Verwendung von elektronischen<br />
Geräte in Wassernähe/feuchter Umgebung<br />
Unfallrelevanz<br />
Hoch<br />
Hoch<br />
Mittel<br />
Hoch<br />
Bei einem Neubau (für Familien) wird die direkte<br />
Installation von Kinderschutzsteckdosen<br />
(Sperrloch-Steckdosen) empfohlen [182,188,251].<br />
Solche Installationen können auch bei bestehendem<br />
Wohnraum vorgenommen werden.<br />
<strong>bfu</strong>-Sicherheitsdossier Nr. 09 Unfallsegmente 203