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Haus und Freizeit - bfu

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Barrett et al. [239] führen im Zusammenhang mit<br />

dem Stromschlag an, dass die möglichen Auswirkungen<br />

auf den Menschen stark variieren <strong>und</strong> von<br />

vielen Faktoren abhängen können wie z. B. der<br />

elektrischen Spannung, der Stromstärke, der<br />

Stromdichte, der Kontaktfläche (direkter versus<br />

indirekter Kontakt), dem Weg des elektrischen<br />

Stroms durch den Körper (Widerstand), der Dauer<br />

des Stromeinflusses sowie den klimatischen Bedingungen<br />

(feucht versus trocken). Unfälle durch<br />

elektrischen Strom können Nervenschädigungen,<br />

chemische Veränderungen, thermische Schäden<br />

sowie Folgeschäden verursachen. Folgeschäden<br />

können sich in Frakturen äussern. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

können Stromunfälle zu Verletzungen aber auch<br />

zum Tod führen [239].<br />

7.2 Epidemiologie <strong>und</strong> Unfallgeschehen<br />

Die Todesursachenstatistik des BFS zählte im Jahr<br />

2005 3 Personen, die aufgr<strong>und</strong> der Einwirkung von<br />

«Strom/Strahlung/extremer Temperatur» tödlich<br />

verletzt wurden. Innerhalb der Statistik zu den Verletzten<br />

zeigt das Unfallsegment «Elektrischer Strom»<br />

mit 0,05 % in Bezug auf das Gesamtunfallgeschehen<br />

im <strong>Haus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Freizeit</strong>bereich die geringste Verletzungshäufigkeit.<br />

Mit 78 % sind Männer verglichen<br />

zu Frauen deutlich häufiger betroffen.<br />

Abbildung 22<br />

Entwicklung der Anzahl Verletzter im Unfallsegment «Elektrischer<br />

Strom», 1997–2008<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Quelle: <strong>bfu</strong>, Hochrechnung<br />

In den Jahren 1997–2008 zeigt das Unfallsegment<br />

«Elektrischer Strom» relativ starke Schwankungen<br />

in Bezug auf die Verletzungshäufigkeit, die jedoch<br />

auf die geringe Fallzahl <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene<br />

Hochrechnung zurückzuführen sind (Abbildung<br />

22). Im Durchschnitt verletzen sich jährlich r<strong>und</strong><br />

300 Personen bei Stromunfällen.<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendliche zeigen sowohl bei den<br />

Absolutzahlen als auch hinsichtlich der bevölkerungsbezogenen<br />

Inzidenz die höchste Verletzungshäufigkeit.<br />

Nahezu alle Verletzungen, die im Unfallsegment<br />

«Elektrischer Strom» gezählt werden,<br />

sind «leichte Verletzungen». Die durchschnittliche<br />

Anzahl (∅ 2003–2007) von 4 Getöteten entspricht<br />

einem Anteil von 1,4 % (Kap. V.1.2.3, S. 103).<br />

Damit weist das Unfallsegment «Elektrischer<br />

Strom» die höchste Letalität im <strong>Haus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Freizeit</strong>bereich<br />

auf.<br />

Bei der Verletzungslokalisation <strong>und</strong> dem Verletzungstyp<br />

zeigt die Analyse der UVG-Versicherten, dass ca.<br />

77 % der hier registrierten Verletzungen durch «äusseren<br />

Einfluss <strong>und</strong>/oder Kälte/Hitze» entstanden sind<br />

<strong>und</strong> diese den gesamten Körper (systemische Effekte)<br />

betreffen (Tabelle 121 (A-Tab. 28)). Am zweithäufigsten<br />

werden Verbrennungen <strong>und</strong> Verätzungen in<br />

der Körperregion Handgelenk/Hand/Finger gezählt.<br />

7.3 Materielle Kosten<br />

Pro Jahr fällt in diesem Unfallsegment ein durchschnittlicher<br />

Betrag von 6 Mio. CHF an, was weniger<br />

als 1 % der materiellen Kosten, die im gesamten<br />

<strong>Haus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Freizeit</strong>bereich anfallen, entspricht.<br />

Somit generiert das Unfallsegment «Elektrischer<br />

Strom» die wenigsten materiellen Kosten im Bereich<br />

<strong>Haus</strong> <strong>und</strong> <strong>Freizeit</strong>. Die durchschnittlichen Fallkosten<br />

im Unfallsegment «Elektrischer Strom» wer-<br />

<strong>bfu</strong>-Sicherheitsdossier Nr. 09 Unfallsegmente 201

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