Haus und Freizeit - bfu
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Das Wissen zu Brandrisiken lässt sich auf vielfältige<br />
Weise vermitteln. Kendrick et al. [253] kommen<br />
basierend auf einer Meta-Analyse zum Schluss,<br />
dass eine Schulung/Ausbildung in Kombination<br />
mit einer Abgabe von Sicherheitsprodukten<br />
zur Verbesserung der Sicherheit im <strong>Haus</strong> eine effektive<br />
Methode darstellt (Kap. VI.5.6.3, S. 191).<br />
Risikofaktor: Heisse Speisen, Getränke, Flüssigkeiten<br />
sowie heisse Gegenstände<br />
Aus der Vielzahl von Präventionsmöglichkeiten, die<br />
für diesen Risikofaktor angegeben werden, wurde<br />
das Definieren einer maximalen Warmwassertemperatur<br />
als «empfehlenswert» eingeschätzt.<br />
Diese sollte nach Mack et al. Ca. 50 °C betragen<br />
[240]. In der Schweiz ist die Warmwasserversorgung<br />
aufgr<strong>und</strong> der Bildung von Legionellen gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
auf ca. 60 °C ausgelegt (Kap. VI.5.6.2, S. 188).<br />
Risikofaktor: Baden – Wassertemperatur<br />
Hier wird empfohlen, das Kind erst in die Wanne<br />
zu setzen, wenn die Temperatur (ideal: 36–37 °C)<br />
mit dem Thermometer (oder Ellenbogen) überprüft<br />
worden ist [182].<br />
Darüber hinaus wird als «empfehlenswerte» Präventionsmöglichkeit<br />
das Installieren von thermostatischen<br />
Mischaggregaten angesehen [254].<br />
Diese sollen eine definierte Wassertemperatur gewährleisten.<br />
Mittels eines Temperaturreglers bzw.<br />
eines Thermostats wird eine feste oder eine voreingestellte<br />
Temperatur als Solltemperatur konstant<br />
gehalten.<br />
Yeoh et al. [255] stellen in ihrer Studie fest, dass<br />
Verbrühungen infolge von zu heissem Badewasser<br />
ein signifikantes Problem bei Kindern unter 5 Jahren<br />
darstellen. Dahingehende Präventionsaktivitäten<br />
sollten sowohl die lokalen als auch nationalen<br />
Gremien einbeziehen. Den besten Weg, dies zu<br />
erreichen, sehen die Autoren in der Reduzierung<br />
der Temperatur der häuslichen Wassertanks.<br />
Risikofaktor: Lagerung von entflammbaren<br />
Substanzen im <strong>Haus</strong><br />
Die Verwahrung von entflammbaren Substanzen<br />
sollte immer an einem für Kinder unerreichbaren<br />
Ort erfolgen [182].<br />
Risikofaktor: Für Kinder zugängliche Brennstoffe,<br />
Streichhölzer oder Feuerzeuge<br />
Dieser Risikofaktor ist in Verbindung mit der Verwahrung<br />
von entflammbaren Substanzen zu sehen.<br />
Dementsprechende Präventionsmöglichkeiten finden<br />
auch hier ihre Anwendung [182]. Insbesondere<br />
Feuer erzeugende Produkte wie beispielsweise<br />
Streichhölzer oder Feuerzeuge interessieren Kinder<br />
immer sehr <strong>und</strong> werden häufig von Erwachsenen<br />
unbewusst zugänglich abgelegt. Daher sollte dieser<br />
Risikofaktor auch zentraler Gegenstand von Aktivitäten<br />
zur Erhöhung des Gefahrenbewusstseins sein.<br />
5.6.2 Alle Alterssegmente<br />
Risikofaktor: Rauchen<br />
Für diesen Risikofaktor werden 3 «empfehlenswerte»<br />
Präventionsmöglichkeiten vorgeschlagen<br />
(Tabelle 60).<br />
Die Entwicklung <strong>und</strong> Normierung von feuersicheren<br />
Zigaretten wird empfohlen [235,247].<br />
Diese löschen von selbst, wenn sie nicht geraucht<br />
werden.<br />
188 Unfallsegmente <strong>bfu</strong>-Sicherheitsdossier Nr. 09