Haus und Freizeit - bfu

einer deskriptiven Studie (Katalonien) zu einem
anderen gesetzliche Vorschriften, die sowohl die
Hundehaltung/Besitz/Eigentum betreffen als auch
hunderassen-spezifische Regeln umfassen, sollen
zu einer 38 %igen Reduzierung von Krankenhausbehandlungen
infolge eines Hundebisse führen.
Aufgrund dessen sehen Villalbi et al. in gesetzlichen
Vorschriften ein probates Mittel zur Prävention
von Hundebissen [229].
5. Verbrennung, Verätzung
5.1 Einleitung und Begriffsbestimmung
Das Unfallsegment «Verbrennung, Verätzung» beinhaltet
im eigentlichen Sinn 2 unterschiedliche
Verletzungsmuster. In einer amerikanischen Abhandlung
zu «Hausverletzungen» werden Brandverletzungen
wie folgt definiert [32]:
In diesem Kontext kommt Lanfranconi basierend
auf der Auswertung der Daten UVG-Statistik zu der
Feststellung, dass eine Gesetzgebung zur Hundehaltung
sowohl die Interessen der Hundehalter als
auch die Interessen der Öffentlichkeit ausgewogen
berücksichtigen muss [207]. Allerdings betont er,
dass die notwendige Datenbasis nur ansatzweise
zur Verfügung steht. In diesem Kontext verweist er
darauf, dass eine landesweit harmonisierte Statistik
zu den meldepflichtigen Vorfällen mit Hunden
erstrebenswert wäre sowie geeignete Massnahmen
zur Durchsetzung der Meldepflicht festgelegt werden
müssten [207].
4.7 Weiterführende Überlegungen
Um eine gezielte und somit erfolgreiche Präventionsarbeit
zu gewährleisten, ist eine Differenzierung
nach Tierarten notwendig. Diese muss bereits Bestandteil
der statistischen Grundlagen und der
epidemiologischen Analyse sein. Unabhängig davon
wird erneut der Mangel an evidenzbasiertem
Wissen und somit an evidenzbasierter Präventionsarbeit
offensichtlich. Das CDC sowie die Cochrane-
Autorenschaft fordern deshalb die Durchführung
von qualitativ hochwertigen Interventionsstudien,
welche die Verletzungsrate als Hauptvariable berücksichtigen.
«Fire/Burn injury is damage to tissue in the skin or
places deeper in the body from severe exposure to
flames, heat or chemicals, or from inhalation of smoke
and toxic fumes caused by a fire.» [32, S. 132].
Im Weltbericht zur Prävention von Kinderverletzungen
(World report on child injury prevention)
der WHO wird eine Klassifikation von Brandverletzungen
aufgeführt [233]. Innerhalb der Klassifizierung
nach Verletzungsmechanismus bzw. Ursache
wird grundsätzlich zwischen «Thermischen
Verbrennungen» und «Verbrennungen durch Einatmen/Inhalieren»
unterschieden. Die «Thermischen
Verbrennungen» umfassen folgende Verletzungsmechanismen
[233]:
• Verbrühungen (heisse Flüssigkeit oder Dampf)
• Kontaktverbrennungen (heisse Gegenstände)
• Verbrennung aufgrund von Flammenbildung
• Chemische Verbrennung (Säuren und Basen)
• Verbrennung aufgrund von elektrischem Strom
Aufgrund der unterschiedlichen (länderspezifischen)
Kodierungsprozesse/-strukturen ist es oft
unmöglich, zwischen den verschiedenen Verletzungsmechanismen,
die zu einer Brandverletzung
führen, zu differenzieren [233]. Es sollte zumindest
versucht werden, eine Differenzierung zwischen
«Verbrühung» und «Verätzung» vorzunehmen
[113]. Sethi et al. unterscheiden in Bezug auf
182 Unfallsegmente bfu-Sicherheitsdossier Nr. 09