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Haus und Freizeit - bfu

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4.5.1 Insekten<br />

Extrinsische Risikofaktoren<br />

Mit einer hohen Unfallrelevanz wird der extrinsische<br />

Risikofaktor «Essen im Freien» eingeschätzt [214].<br />

Dieser Risikofaktor bezieht sich primär auf Insektenstiche<br />

durch Bienen, Wespen <strong>und</strong> Hummeln. Das<br />

Essen im Freien, wie beispielsweise beim Picknicken<br />

oder Grillieren, stellt dann einen Risikofaktor dar,<br />

wenn Speisen <strong>und</strong> Getränke nicht abgedeckt sind.<br />

Insbesondere durch süsse Lebensmittel (z. B. Marmelade,<br />

Coca-Cola) werden Insekten angezogen.<br />

Risiken <strong>und</strong> Folgen (z. B. Entstehen einer Borreliose)<br />

im Zusammenhang mit Zecken bzw. Zeckenbissen<br />

werden gr<strong>und</strong>sätzlich als bedeutungsvoll<br />

angesehen [185,215–217]. Da jedoch das Vorkommen<br />

von Zecken regionsabhängig ist, werden<br />

die Risikofaktoren, die sich auf Zecken beziehen,<br />

lediglich mit einer mittleren Unfallrelevanz eingeschätzt<br />

<strong>und</strong> im Folgenden nicht thematisiert.<br />

4.5.2 H<strong>und</strong>e<br />

Aus den epidemiologischen Daten zum Schweizer<br />

Unfallgeschehen kann der Aspekt H<strong>und</strong>ebiss –<br />

Kinder versus Erwachsene nicht unmittelbar<br />

herausgelesen werden. Verschiedene Literaturquellen<br />

deuten darauf hin, dass Kinder einem deutlich<br />

höheren Risiko in Bezug auf H<strong>und</strong>ebisse ausgesetzt<br />

sind als Erwachsene. Basierend auf epidemiologischen<br />

Daten kommt Langley [210] zum Schluss,<br />

dass Kinder unter 10 Jahren das höchste Risiko für<br />

tödliche <strong>und</strong> nicht tödliche Verletzungen aufgr<strong>und</strong><br />

eines H<strong>und</strong>eangriffs besitzen. Eine Studie von Shuler<br />

et al. [211] ergab, dass bei Kindern zwischen 5 <strong>und</strong> 9<br />

Jahren die höchste Verletzungsrate (178 Bisse/100<br />

000 Kinder) vorliegt. Lanfranconi [207] kommt<br />

bei der Auswertung der Daten der UVG-Statistik zu<br />

der Erkenntnis, dass Kinder deutlich stärker gefährdet<br />

sind als Erwachsene. Das Risiko für Kinder bis 10<br />

Jahre ist r<strong>und</strong> um die Hälfte höher als für Erwachsene<br />

[218]. H<strong>und</strong>e, die gebissen haben, sind dem<br />

Opfer in zwei Dritteln der Fälle bekannt. Kinder<br />

sind dabei überproportional betroffen, etwa ein<br />

Drittel mehr als Erwachsene [219]. Diese Informationen<br />

führen zur Schlussfolgerung, dass in Bezug auf<br />

Verletzungen durch H<strong>und</strong>e das Alter des Opfers einen<br />

Risikofaktor darstellt. Dies scheint zwar im Widerspruch<br />

zu der im Kap. VI.4.4, S. 176 definierten Risikogruppe<br />

der Erwachsenen zu stehen. Dort wurde<br />

jedoch das gesamte Unfallsegment, also auch alle<br />

anderen Tierarten berücksichtigt.<br />

Intrinsische Risikofaktoren<br />

Hierzu zählen das «Verhalten des H<strong>und</strong>ebesitzers»<br />

sowie das «Verhalten der gebissenen<br />

Person» [206–208]. Beide Risikofaktoren betreffen<br />

das Wissen <strong>und</strong> somit den Umgang mit H<strong>und</strong>en.<br />

Das Verhalten des H<strong>und</strong>ehalters umfasst sowohl<br />

die Verantwortung gegenüber dem H<strong>und</strong> als auch<br />

gegenüber den Mitmenschen.<br />

H<strong>und</strong>e, die nicht kastriert sind, stellen einen Risikofaktor<br />

mit einer hohen Unfallrelevanz dar [211,221].<br />

Ein weiterer Risikofaktor mit einer hohen Unfallrelevanz<br />

bezieht sich auf den «Bekanntheitsgrad<br />

zwischen H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Mensch» [209,218]. Wenn<br />

der H<strong>und</strong> das Opfer kennt, also ein enger Bekanntheitsgrad<br />

vorliegt, werden deutlich häufiger<br />

Verletzungen registriert, als wenn das Opfer dem<br />

H<strong>und</strong> unbekannt ist. Dies betrifft einerseits H<strong>und</strong>ehalter<br />

bzw. Personen, die in einem <strong>Haus</strong>halt mit<br />

einem H<strong>und</strong> zusammenleben, <strong>und</strong> andererseits<br />

Personen aus der Nachbarschaft bzw. Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />

178 Unfallsegmente <strong>bfu</strong>-Sicherheitsdossier Nr. 09

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