Haus und Freizeit - bfu

I. Abstract / Résumé / Compendio / Abstract
1. Haus und Freizeit
Trotz intensiver Präventionsbemühungen nimmt
die Zahl der Freizeitunfälle in der Schweiz seit Jahren
stetig zu. Rund 1 Mio. Menschen verletzen sich
jährlich bei einem Nichtberufsunfall – 100 000 im
Strassenverkehr, 300 000 beim Sport und 600 000
im Haushalt oder bei der Ausübung eines Hobbys.
Von den tödlichen Unfällen ereignen sich sogar
drei Viertel im Bereich Haus und Freizeit. Diese
Zahlen illustrieren die Bedeutung der Unfallverhütung
im Haus- und Freizeitbereich.
«Stürze». Daher muss die Sturzprävention eine
zentrale Rolle im Unfallbereich Haus und Freizeit
einnehmen.
In 6 der 7 Unfallsegmente stellen Kinder und Jugendliche
eine Risikogruppe dar. Deshalb empfiehlt
die bfu, die Präventionsarbeit für dieses Alterssegment
nicht ausschliesslich auf «Stürze» zu
fokussieren, sondern das Unfallgeschehen gesamthaft
zu betrachten. So entstehen Möglichkeiten,
Multiplikatoren und/oder multiplikative Settings zu
berücksichtigen.
Das Sicherheitsdossier «Haus und Freizeit» soll für
die bfu sowie für weitere Schweizer Institutionen,
Einrichtungen und Interessengruppen die Basis für
die strategische Planung und Realisierung von Präventionsmassnahmen
resp. -programmen im Hausund
Freizeitbereich liefern.
Dazu werden Unfallschwerpunkte basierend auf
epidemiologischen Analysen des Schweizer Unfallgeschehens
identifiziert. Mit Hilfe von analytischen
Verfahren sowie Expertenwissen werden Risikofaktorenprofile
für die Unfallsegmente «Stürze»,
«Scherben, Blech usw.», «Tiere», «Geräte, Werkzeuge,
Apparate, Maschinen», «Verbrennung, Verätzung»,
«Vergiftung» sowie «Elektrischer Strom»
erstellt. Davon ausgehend werden Präventionsmöglichkeiten
erarbeitet und bewertet.
Die meisten Verletzungen (50 %) und tödlichen
Unfälle (80 %) ereignen sich im Unfallsegment
Beim Alterssegment der Erwachsenen ist zu prüfen,
ob synergetische Wechselwirkungen zwischen
dem Berufs- und dem Nichtberufsunfallbereich
bestehen und diese hinsichtlich einer gemeinsamen
Präventionsarbeit zu berücksichtigen sind.
Bei Präventionsaktivitäten in Bezug auf «Stürze»
von Senioren ist eine Differenzierung zwischen
«selbstständig lebenden» und «nicht selbstständig
wohnenden» älteren Menschen sinnvoll.
Nebst der Prävention in den Schwerpunkten «Stürze»
sowie «Kinder und Jugendliche» muss das
relativ geringe Unfallausmass in den anderen Unfall-
und Alterssegmenten mindestens klein gehalten
und bestenfalls reduziert werden. Das erfordert
eine kontinuierliche Fortführung der Präventionsarbeit
auf dem heutigen hohen Niveau.
bfu-Sicherheitsdossier Nr. 09 Abstract / Résumé / Compendio / Abstract 15