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Haus und Freizeit - bfu

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keiten von Stürzen im Erwachsenenalter ermöglicht<br />

gegenwärtig keine evidenzbasierten Präventionsstrategien.<br />

Falls zukünftig ein Engagement auf<br />

diesem Gebiet angestrebt wird, ist eine vorausgehende<br />

komplexe Forschungsarbeit als Gr<strong>und</strong>lage<br />

für ein f<strong>und</strong>iertes Präventionsportfolio unabdingbar.<br />

Es ist davon auszugehen, dass hierbei ein Ansatz,<br />

der sich sowohl aus Komponenten der Verhaltensprävention<br />

als auch der Verhältnisprävention<br />

zusammensetzt, eine Schlüsselstrategie darstellt.<br />

Zudem sollte geprüft werden, ob es Sinn macht,<br />

bestimmte Aspekte aus dem Bereich Arbeitssicherheit<br />

(Berufsunfallbereich) in den <strong>Haus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Freizeit</strong>bereich<br />

zu übernehmen. Es sollte in Betracht<br />

gezogen werden, synergetische Wechselwirkungen<br />

zwischen dem Berufsunfall- <strong>und</strong> dem Nichtberufsunfallbereich<br />

zu prüfen <strong>und</strong> diese hinsichtlich einer<br />

gemeinsamen Präventionsarbeit zu nutzen.<br />

Senioren<br />

Für die Erarbeitung <strong>und</strong> zielorientierte Umsetzung<br />

von Präventionsmöglichkeiten spielt die Differenzierung<br />

nach dem Setting eine nachhaltige Rolle.<br />

Eine Differenzierung zwischen «selbständig lebenden»<br />

<strong>und</strong> «nicht selbständig wohnenden» Senioren<br />

macht Sinn. Für selbständig lebende Senioren<br />

sollte das Training der motorischen Hauptbeanspruchungsformen<br />

im Mittelpunkt der Sturzprävention<br />

stehen <strong>und</strong> dabei auf die Verbesserung der<br />

dynamischen <strong>und</strong> posturalen (statischen) Stabilität<br />

sowie der koordinativen <strong>und</strong> konditionellen Fähigkeiten<br />

<strong>und</strong> Fertigkeiten abzielen. Weitere empfehlenswerte<br />

verhaltenspräventive Ansätze betreffen<br />

die Sensorik/Sinneswahrnehmung, medizinische<br />

Faktoren sowie die Medikation. Empfehlenswerte<br />

Präventionsmöglichkeiten, die der Verhältnisprävention<br />

zuzuordnen sind, umfassen die private <strong>und</strong><br />

öffentliche Infrastruktur sowie (Sicherheits-<br />

)Produkte. Infrastrukturelle Präventionsansätze im<br />

Privatsektor, die im Zusammenhang mit Präventionsmöglichkeiten<br />

für selbständig lebende Senioren<br />

stehen, werden in der Literatur generell kritisch<br />

bewertet, insbesondere, wenn diese Massnahmen<br />

einen monofaktoriellen Charakter, also eine Einzelmassnahme<br />

darstellen.<br />

Generell besitzen die Präventionsmöglichkeiten, die<br />

im Zusammenhang mit den selbständig lebenden<br />

Senioren beschrieben wurden, auch ihre Relevanz<br />

in Bezug auf die nicht selbständig wohnenden<br />

Senioren. In diesem Setting wird zwar das Training<br />

der motorischen Hauptbeanspruchungsformen<br />

auch als «empfehlenswert» angesehen, jedoch<br />

spielt diese Interventionsform keine zentrale<br />

Rolle in Bezug auf das Präventionsportfolio. Vielmehr<br />

betrifft dies die Aktivitäten des täglichen<br />

Lebens zur Erhaltung der Mobilität. Es wird empfohlen,<br />

eine Tagesroutine zu entwickeln, in der<br />

körperliche Bewegung integriert ist. Im Rahmen<br />

von verhältnispräventiven Ansätzen nimmt der<br />

Hüftprotektor eine besondere Stellung ein. Zwar ist<br />

die funktionelle Wirksamkeit von Hüftprotektoren<br />

zum Vermeiden bzw. Reduzieren von Oberschenkelhalsfrakturen<br />

durch eine Vielzahl von Studien belegt<br />

<strong>und</strong> somit unbestritten. Jedoch ergeben sich Probleme<br />

mit der Compliance der Träger <strong>und</strong> somit auch<br />

Optimierungspotenzial für die Präventionsmöglichkeit<br />

resp. Präventionsmassnahme «Hüftprotektor».<br />

Allgemein ist hinsichtlich der Präventionsverantwortung<br />

eine «Setting-spezifische Verschiebung»<br />

festzustellen. Die Präventionsverantwortung (im<br />

Sinn von aktiver versus passiver Beteiligung der<br />

Senioren) verschiebt sich von einer eher aktiven<br />

Beteiligung innerhalb des Settings «selbständig<br />

lebend» hin zu einer eher passiven Beteiligung<br />

innerhalb des Settings «Spital», das zum Setting<br />

<strong>bfu</strong>-Sicherheitsdossier Nr. 09 Unfallsegmente 161

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