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Haus und Freizeit - bfu

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eines Hüftschutzes r<strong>und</strong> 40 % der sturzbedingten<br />

Schenkelhalsfrakturen bei sturzgefährdeten Senioren<br />

in Alters- <strong>und</strong> Pflegeheimen vermeidbar wären.<br />

Im Setting der nicht selbständig wohnenden Senioren<br />

nimmt das Pflegepersonal bzw. die betreuende<br />

Person eine wichtige Rolle in der Sturzprävention ein.<br />

In diesem Zusammenhang wurden 2 Präventionsmöglichkeiten<br />

als «sehr empfehlenswert» bewertet.<br />

Die Schulung/Weiterbildung/Fortbildung des Pflegepersonals<br />

<strong>und</strong> der Betreuer wird als essentielle Voraussetzung<br />

für eine erfolgreiche Sturzprävention<br />

gesehen. Um eine Steigerung bzw. die Gewährleistung<br />

der Compliance in Bezug auf das Tragen eines<br />

Hüftprotektors zu gewährleisten, muss das Pflegepersonal<br />

bzw. der Betreuer entsprechend geschult<br />

<strong>und</strong> motiviert werden. Zudem muss der zeitliche<br />

Mehraufwand im täglichen Pflegealltag (z. B. Anlegen<br />

des Hüftprotektors) berücksichtigt werden.<br />

Die Prävention von Oberschenkelhalsbrüchen mittels<br />

Hüftprotektoren steht in engem Zusammenhang<br />

mit Osteoporose. Derzeit wird noch immer<br />

eine Debatte geführt wird, welcher Faktor – die<br />

Osteoporose oder der Sturz – der wichtigere für die<br />

Frakturprävention ist [130]. Dies dürfte abhängig<br />

von der Disposition hinsichtlich der Frakturlokalität<br />

sowie dem Ges<strong>und</strong>heitsstatus der betreffenden<br />

Person sein [130]. Zudem besteht darüber Uneinigkeit,<br />

ob Osteoporose ein Risikofaktor für Stürze<br />

darstellt oder nicht. In dieser Arbeit wird die Osteoporose<br />

weniger als Risikofaktor, sondern vielmehr<br />

als Faktor, der die Verletzungsschwere beeinflusst,<br />

aufgefasst. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf die<br />

Wichtigkeit in Bezug auf sturzpräventive Aktivitäten.<br />

Zur Thematik «Sturz <strong>und</strong> Osteoporose» findet<br />

sich im Anhang ein Exkurs (Kap. IX.2.2, S. 235).<br />

Da das Sturzrisiko von nicht selbständig lebenden<br />

Senioren auch einen multifaktoriellen Charakter beinhaltet,<br />

wird auch hier empfohlen, eine multidimensionale<br />

Interventionsform zu berücksichtigen.<br />

Ebenso wie für selbständig lebende Senioren hat<br />

die «Australian Commission on Safety and<br />

Quality in HealthCare» auch für die Settings<br />

«Pflegewohnheim» <strong>und</strong> «Spital» jeweils basierend<br />

auf einen umfassenden Fachbericht ein Faktenblatt<br />

für Ges<strong>und</strong>heitsfachleute erstellt, deren Hauptinhalte<br />

im Anhang enthalten sind (Kap. IX.2.3.2,<br />

S. 237) [9,10]. Für die Settings «Pflegewohnheim»<br />

<strong>und</strong> «Spital» wird gr<strong>und</strong>sätzlich eine Kombination<br />

aus «alltäglichen (routinemässigen) Interventionen»,<br />

welche die alltäglich Pflege aller Bewohner<br />

betrifft, sowie eine zielgerichtete <strong>und</strong> individualisierte<br />

Sturzprävention empfohlen, die auf einer<br />

Vorsorgeuntersuchung (Screening <strong>und</strong> Assessment)<br />

basiert. Aus den aufgelisteten Präventionsaktivitäten<br />

ist abzuleiten (Kap. IX.2.3.2, S. 237), dass die<br />

Präventionsverantwortung im Setting «Spital» primär<br />

beim Personal <strong>und</strong> weniger beim Patienten<br />

selbst liegt. Dennoch wird darauf verwiesen, dass<br />

der Patient in die sturzpräventiven Aktivitäten involviert<br />

bzw. darüber informiert wird [10]. Generell<br />

ist hinsichtlich der Präventionsverantwortung eine<br />

«Setting-spezifische Verschiebung» festzustellen.<br />

Die Präventionsverantwortung (im Sinn von<br />

aktiver versus passiver Beteiligung der Senioren)<br />

verschiebt sich von einer eher aktiven Beteiligung<br />

innerhalb des Settings «selbständig lebend» hin zu<br />

einer eher passiven Beteiligung innerhalb des Settings<br />

«Spital».<br />

Choi et al. entwickelten basierend auf einer systematischen<br />

Literaturanalyse ein «Multi-systematisches<br />

Sturzpräventionsmodell», das auf die Implementierung<br />

von Interventionen für Spitäler fokussiert ist<br />

158 Unfallsegmente <strong>bfu</strong>-Sicherheitsdossier Nr. 09

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